SEITE 6 SUPTIROLEfr NACHRlfcUTEN 28.MÄRZ 1969 -- -r-* . Die Grafen von Andechs i t.» Im Jahre 1204. stirbt der große Ber- thold. Acht Kinder hatte ihm seine Gattin Agnes, Gräfin von Meißen (Sachsen) geschenkt; 4 Söhne: Otto VII. (als Herzog I.) wird sein Nach folger, an jenem denkwürdigen 21. Juni 1208 wird er Beatrix, Erbtochter der Markgrafschaft Burgund, heiraten (Hauptstadt: Besançon); Eckebert, der zweite, ist seit 8 Jahren Bischof von Bamberg — man wird ihn noch zum Rcichsverweser
sterben, be tend und büßend, in einem Kloster, nachdem sie jahrelang mit ihrem Ge mahl in freiwilliger Enthaltsamkeit gelebt hatte. Und auch die vierte, Mechthildis, wird in einem Kloster sterben, das Schicksal ihrer Tante glei chen Namens nacherlebend. Doch zurück ins aktuelle Jahr 1208. Am 21. Juni wird in Bamberg die Hochzeit Andechs-Burgund gefeiert. Otto, ein Vetter des regierenden Wit telsbachers ersticht — es handelt sich um eine private Fehde — König Phi lipp von Schwaben, den Hohenstaufen
. Eckbert und Heinrich von Istrien wer den der Mittäterschaft geziehen, sie fliehen nach Ungarn, zu Gertrud und Andreas. Notgedrungen verbündet sich Otto von Andechs mit seinem Feind, dem regierenden Kaiser Otto den Wel fen, zieht mit ihm nach Italien, ob wohl der Weifenkaiser noch im sel ben Jahr 1209 die Vogteien der An dechser in Tirol für erledigt erklärt: Der Wittelsbacher bemächtigt sich des unteren Inntals, der Graf von Tirol des Nuri- und des Pustertales. Aber noch ist das Schicksal
setzen wollte? Freilich, gerade diesem Kaiser ver danken die Andechser sehr viel. Was ganz auf Gegenseitigkeit beruht: Otto von Andechs ist einer der ersten deut schen Fürsten, der bedingungslos die Partei des jungen Friedrich ergreift, ihn begleitet auf seinem Zug nach Deutschland, zur Königskrönung 1212 in Konstanz, 1215 in Aachen, der durch die Schwester Ag nes den französischen König Philipp August gegen den Wel fen Otto mobilisiert. Und der Franzose nimmt dem Welfen in den; Schlacht
von Boitvines 1214 Sieg und Leben. ■ Unter den Bischöfen' Konrad vqn Rodenegg, Berthold von Neifen. und Heinrich von Täufers, die nacheinan der die Diözese Brixen; vetxvalten, scheint es- zwar, als .vertrügen, sich Otto von Andechs und Albert von Ti rol nicht mehr so recht, zumal 1228 ziemlich sang- und klanglos die Vog teien von Pustertal uqd Nurital an den Andechser zurückgibt, fast, als hätte er sie nie besessen .— 1232 erst wird die Urkunde" in Brixen ausge stellt. Und als Otto 1234 stirbt, sieht