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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 22.07.1933
Umfang: 8
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 41. „Wo kommst du her, Otto?" „Von drüben! Ich habe mit Dixi gesprochen und auch Frank habe ich gesprochen. Er läßt dich grü ßen!" Peter macht ein finsteres Gesicht. „Du kannst von dem Frank, wie er jetzt ist, den Gruß gern annehmen. Ei,n ganz anderer ist das jetzt, gewandelt hat er sich. Er verurteilt ehrlich, daß man so schroff gegen dich vorgeht. Er leidet selber drum ter

. Er ist am nächsten Tage wieder im „Ochsen" und spricht dort mit Onkel Otto, der durch ihn von den falschen Scheinen erfährt und daß man die Kurgäste einer besonderen Kontrolle unterziehe. Onkel Otto ist sehr nachdenklich geworden. „Also, man nimmt an, daß die falschen Scheine aus Berlin eingeschleppt werden?" „Jawoll, der Rat meents. Wird wohl ooch stim men, was, alter Herr?" „Möglich ist es! Es kommen ja so viel Leute hier her." Am nächsten Morgen kommt Peter Lenz zu Otto. „Otto, du hast mir einmal dein Geld

anzeboten." „Ja, kannst es haben, Peter!" „Ich habe die Kostenrechnungen! gekriegt. Elftau send Mark soll ich zahlen. Ich mag aber nicht zur Stadt gehen, um zu verlangen!, daß mir jetzt die Summe von vierzigtausend Mark ausgezahlt wird-. Willst du mir auf ein paar' Wochen zwölftauseüd Mark geben?" „Jederzeit!" „Schönen Dank, Otto. Vielleicht zahlst du sie gleiche auf der Post ein. Rudi schreibt eins Zahlkarte aus. Es geht an den verfluchten Rechtsverdiener in Ber lin." „Ist gut, Peter. Ich gehe nachher

sowieso in bie Stadt und da nehme ich sie gleich mit." „Schönen Dank, Otto!" Nach> einer halben Stunde, früh, um 11 Uhr, geht Onkel Otto zur Post. Er seufzt auf und denkt daran, daß heute nun die Verlobung gefeiert wird. Rudi ist eingeladen worden, er selber auch und Peter da zu. Rudi will gehen. Er hats Dixi versprochen. Aber es wird ihm bitter schwer. Onkel Otto kommt zur Post. Er gibt die Scheine hin und wartet auf die Quittung. Der Beamte mustert die Scheine und zuckt zusammen. Nächtliches Lied

mit den Scheinen in das Nebenzimmer und erscheint dann mit einem fremden Herrn. „Bitte kommen Sie doch einen Augenblick herein!" bittet der Beamte höflich. Verwundert folgt ihm Otto. In dem Dienstzimmer des Postdirektors zeigt der Mann eine Marke. „Kriminalpolizei! Sie wollten eben die 11 446 Mark einzahlen?" „Die Scheine sind falsch, mein Herr! Ich! muß Ihren Namen feststellen." „Die Scheine' sind falsch?" Onkel Otto glaubt nicht recht gehört zu haben. „Sie find wohl nicht recht bei Trost?" „Sie find falsch

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 22.07.1933
Umfang: 6
OfoniaAvSifeitC ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Queilen-Verlag Königsbruck Sa. 40. „Wo kommst du hier, Otto?" „Von drüben! Ich- habe mit Dixi gesprochen und auch Frank habe ich gesprochen. Er läßt dich grü ßen!" Peter macht ein finsteres Gesicht. „Du kannst von dem Frank, wie er jetzt ist, den Gruß gern annehmen. Ei,n ganz anderer ist das jetzt, gewandelt hat er sich. Er verurteilt ehrlich, daß man so schroff gegen dich vorgeht. Er leidet selber

herum. Er ist am nächsten Tage wieder im „Ochsen" und spricht dort mit Onkel Otto, der durch ihn von den falschen Sheinen erfährt und daß man die Kurgäste <iner besonderen, Kontrolle unterziehe. Onkel Otto ist sehr nachdenklich geworden. „Also, man nimmt an, daß die falschen Scheine aus Berlin eingefchleppt werden?" „Jawoll, der Rat meents. Wird wohl ooch stim men, was, alter Herr?" „Möglich ist es! Es kommen ja so viel Leute hier her." Am nächsten Morgen kommt Peter Lenz zu Otto. „Otto, du hast

mir einmal dein Geld angeboten." „Ja, kannst es haben, Peter!" „Ich habe die Kostenrechnungen! gekriegt. Elftau send Mark soll ich zahlen. Ich mag aber nicht zur Stadt gehen, um zu verlangen, daß mir jetzt die Summe von vierzigtausend Mark ausgezahlt wird. Willst du mir auf ein paar Wochen zwölftaNseind Mark gebm?" „Jederzeit!" „Schönen Dank, Otto. Vielleicht zahlst du sie gleich auf der Post ein. Rudi schreibt eine Zahlkarte aus. Es geht an den verfluchten Rechtsverdiener in Ber lin." „Ist gut, Peter. Ich gehe

nachher sowieso in die Stadt und da nehme ich, sie gleich mit." „Schönen Dank, Otto!" Nach einer halben Stunde, früh- um 11 Uhr, geht Onkel Otto zur Post. Er seufzt auf und denkt daran, daß heute nun die Verlobung gefeiert wird. Rudi ist eingeladen worden, -er selber auch und- Peter da zu. Rudi w-ll gehen. Er hats Dixi versprochen. Aber es wird ihm bitter schwer. Onkel Otto kommt zur Post. Er gibt die Scheine hin und wartet auf die Quittung. Der Beamte mustert die Scheine und zuckt zusammen

euch nicht allein. Er geht mit den Scheinen in das Nebenzimmer und erscheint dann mit einem fremden Herrn. „Bitte kommen Sie doch einen Augenblick herein!" bittet der Beamte höfliche Verwundert folgt ihm Otto. In dem Dienstzimmer des Postdirektors zeigt der Mann eine Marke. „Kriminalpolizei! Sie wollten eben die 11 446 Mark einzahlen?" „Die Scheine sind falsch, mein Herr! Ich- muß Ihren Namen feststellew" „Die Scheine sind falsch?" Onkel Otto glaubt nicht recht gehört zu haben. „Sie find wohl nicht recht

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 27.05.1933
Umfang: 6
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urbeberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 24. Warum hat sich Onkel Otto mit dem Neffen Theo dor verkracht? Peter Lenz wollte es wissen, und er erfuhr es auch. Das Ganze hat sich so abgespielt. Auf dem Platze Theodors, wo er seine Baumate rialien untergebracht hat, sind neue Vorräte einge troffen. Fünfzig Säcke mit Kalk stehen brav nebenein ander. Und unweit von ihnein steht ein Sack mit Mehl. Theodor hat längst

alles Liebenswürdige Onkel Otto gegenüber abgelegt. Er behandelt ihn wie einen! Hand langer und nicht anders. „Otto!" „Ja!" „Ehe du den Sack Kalk auf den Bau fährst, schaffst du den Sack Mehl zu meiner Frau, verstanden?" „Jawohl!" „Du brauchst ihn nur vor das Haus zu setzen und meiner Frau Bescheid sagen. Das Menstmädchen mag ihn in die Wirtschaftskammer tun." Also spricht er und geht ab. Onkel Otto nimmt beide Säcke auf den Wagen und fährt dann mit dem anderen zum Bau. Dort entleert er den Kalk in das große

Becken und beginnt, ihn einzurühren,. Komischer Kalk! denkt der Polier und schaut in teressiert zu. Onkel denkt es auch und grinst innerlich. Und rührt unverdrossen. Der Polier kommt heran! und sieht Otto kopfschüt telnd zu. „Was ist das für ein! komischer Kalk, Otto?" „Ja, mir fällt das auch auf!" „Mensch, das ist doch keen Kalk nich! Det sieht man doch! Mensch, was hast du denn da gebracht? ' Das ist doch — Mehl gewesen!" „Heiliger Bimbam!" markiert Otto Schrecken. „Jetzt habe ich den Kalk

bei dem Chef abgeladen, und das Mehl — das habe ich eingerührt!" Auf dem Bau hat die Arbeit zehn Minuten ge stockt. Man konnte einfach nicht arbeiten- man lachte, daß die Seiten und der Leib weh taten. „Otto hat Mehl als Kalk eingerührt!" Man lachte bis Theodor kam. Als der erfährt. Flammen der Bedrückten Roman von Erich A. Mayer 43. Fortsetzung Sie findet ihn im Unterstand lang ausgestreckt lie gend, das Gesicht in den verschränkten Armen ver graben,. Sie wirft sich neben! ihn und redet ihn« an, sucht

Onkel Otto aus, wird ein Flegel, seine Wut artet so aus, daß er tätlich gegen Onkel Otto werden will. Onkel Ottos Gesicht ist mit einem Male todernst geworden. Er weicht nicht aus, als Theodor sich auf ihn stürzen will, als er aber ran ist und ihn vorn an der Brust packen und schütteln will, da gibt ihm Onkel Otto ganz, plötzlich unerwartet einen Kinnha ken, der Theodor die Luft nimmt, er taumelt, will sich halten, klappt zusammen und — wohin setzt er sich? Ausgerechnet in den Mehlpamps. Otto steht

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 10
Datum: 21.01.1933
Umfang: 10
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 9. Als Peter Lenz die Treppe Hinabstieg, stieß er unten im Flur auf Frau Antonie, die mit wütendem Gesicht herumlief. „Was wollen Sie hier?" rief sie Peter Lenz zu. „Wissen Sie nicht, daß Ihnen der „Grüne Kranz" verboten ist?" Der Ochsenwirr lachte dröhnend auf. Oben ging eine Tür auf. Frank rief herunter: „Antonie . . . ich bitte dich!" Peter Lenz hörte nicht mehr zu, was Mischen

den Ehe leuten gesprochen wurde, das übe.l'eß er d m Piccolo. Am nächsten Morgen war eine neue Köchin da. Sie hieß Mariechen Lengerich, war sehr schlank und dürr und hatte ungute, stechende Augen. Ihr Organ hatte eine Aehnlichkeit mit der Stimme dev Frau Antonie. Es war immer halb in Aufregung. Mariechen Lengerich nahm die Arbeit auf. Zugleich nahm auch Onkel Otto seine Arbeit auf. Im Schweiße seines Angesichtes, angetan mit der grünen Schürze des verflossenen „Friedrichs", putzte er früh um fünf Uhr

Schuhe. Dann half er der neuen Köchin, die zu komman dieren verstand. Er war ganz vergnügt. Beim Schuheputzen pfiff er ein Liedel, und als Dixi am Morgen ganz verlegen an ihm vorbeistrich, da nickte er ihr lustig zu, daß dein Mädel, das sich schämte, leichter ums Herz wurde. Am Morgen entwickelte sich zwischen der neuen Köchin und Onkel Otto ein ergötzliches Gespräch. „Na, Sie sind auch nicht mehr der Allerjüngste, Otto!"- „Fünfundsechzig, Mariechen!" „Daß sich der „Grüne Kranz" keinen jüngeren Haus

abhängig. Ich muß arbeiten, ich muß mich nützlich machen. „Fällt Ihnen das nicht schwer?" „Bewahre, so ein bißchen Arbeet, die ist wie das Salz zur Suppe! Ich habe meinen Humor, und damit kommt man schon noch! eine Strecke." Mariechen hat ihm nicht so recht geglaubt und hat die Madam gefragt. Frau Antonie ist wütend und hat sich daraufhin den Onkel Otto vorgenommen. „Ich wünsche nicht, daß Sie das Dienstpersonal über unsere verwandschaftlichen Beziehungen unterrichten", sagt sie scharf. „Ich liebe

unschuldig „Und im übrigen... Sie müssen mich jetzt Frau Käse bier anred en." „Madam klingt besser!" erwidert Onkel Otto sanft mit stillvergnügten Augen. „Madam. . . gut, das können Sie auch." Onkel Otto ist in Gnaden entlassen und Frau AntoNie sagt zu ihrem Gatten: „Onkel Otto ist vernünftiger wie du denkst, der arbeitet noch ganz gern. Der macht sich. Wir sparen Geld." „Wir müssen ihm doch Friedrichs Gehalt geben!" „Kommt nich in Frage, er soll erst mal die Verpflegung der vergangenen Wochen abarbeiten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 24
Datum: 15.10.1938
Umfang: 24
Freizeit » Unterhaltung - Missen Miertthals Mitarbeiter erzählt Zur gahrestagimg der Lilienthal-Gesellschaft — Die Lehren de» vogelfluge» Otto Lilienthal In diesen Tagen hält die Liliienthal-Gesellschaft für Luftsahrtsorschnng in Berlin ihre Iahrestagang ad. Un ser Mitarbeiter besuchte aus diesem Anlaß einen ehemali- gen Mitarbeiter des großen deutschen Krftfahrtpiomers, der der Lilienthal-Gssellschafr den Namen gab. Störche gaben die ersten Fluganregungcn Ein Haus wie jedes andere in Berlin

-Wilmersdorf, Hildegardstraße Nr. 31. In der Hauswartloge findet man dort einen noch ungewöhnlich rüstigen Sechziger, dessen Augen zu leuchten anfangen, wenn man von Otto Lilienthal spricht. Es ist Paul ^Beylich, der einstige tap fere Weggenosse des großen Toten und letzte Ueber- lebende jener Generation erster Flieger. Aus den Er zählungen des wackeren Alten und den einzigartigen Originalanfnahmen aus jener Zeit, die er dem Besucher vorweist, gewinnt man ein klares Bild der Persönlichkeit Otto Lilienthals

, der, wie alle großen Erfinder seiner Zeit, im Geiste um ein halbes Jahrhundert voraus war. Als Söhne eines Tuchkaufmanns sind Otto und Gustav Lilienthal in der Kreisstadt Anklam ausgewach sen. Schon als fünfzehnjährige Jungens studierten beide die FlugLewegungen der Vögel und zogen daraus ihre Lehren. Besonders die in den Sümpfen der Umgebung zahlreich lebenden Störche hatten es ihnen angetan. Otto und Gustav beobachteten, daß sie stets gegen den Wind aufzusteigen pflegten, dieser also den Vögeln

den für den Anfang nötigen ersten Auftrieb verleihen mußte. „Virtuosen des billigen Lebens" Im Jahre 1862 konstruierte das Brüderpaar dann den ersten „Flugapparat" der Welt in Gestalt zweier einfacher Holzbrettchen von je zwei Meter Länge, die mit Riemen an den Armen befestigt wurden. Heimlich wur den damit vor den Toren der Stadt die ersten Flugver suche unternommen. Tagsüber aber ruhte das „Flug zeug" wohlverwahrt in einem — Kornfeld. Später gin gen dann Otto und Gustav Lilienthal nach Berlin, wo der erstere

Mechanik studierte. Beide hatten dort lediglich eine einfache Schlafstelle bei einem Droschkenkutscher und entwickelten sich, wie Lilienthal selbst einmal sagte, zu „wahren Virtuosen des.billigen Lebens". Otto brachte es schließlich zu einem kleinen Fabriksbesietzr, während Gu stav vorübergehend nach Australien ging. Schon 1874 hatten die Brüder Flugversuche mit gewölbten Flächen durchgeführt und deren Vorteile gegenüber den geraden klar erkannt. Im Jahre 1889 trat dann Otto Lilienthal

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 14.01.1933
Umfang: 8
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 7. „Du siehst also, wie es steht. Von den Männern ist bestimmt nichts mehr zu holen. Aber klopfe mal an. Du bist begierig, am Schluß deines Lebms noch einmal Er fahrungen. zu sammeln. Sammle sie. Erfreuliche sind es nicht." Onkel Otto sah sehr nachdenklch vor sich hin. „Vielleicht denkst du, ich rede aus Haß so!" fuhr der Ochsmwirt ruhig fort. „Du lieber Gott. . . ich finde

sie nicht des' Hassens wert. Ich habe doch dem Theodor und dein Nolte auch einmal Geld geborgt. Das war cm halies Jahr vor der Ueberschreioung an die Frauen. Mein Geld war ich los, und die Gäste auch. Dann habe ich gemahnt und bekam grobe Briefe. Da konnte ich mir nicht anders helfen. Ich drohte mit der Betrugsklage. Das half, und jetzt stehen meine . . . immerhin bescheidenen Gelder als Hy potheken auf den Grundstücken eingetragen. Mich wollten sie genau so prellen." Onkel Otto winkte ab. „Lassen wir das Thema

, das ist schon schwerer, sch immer!" „Aber manchmal auch ergötzlicher!" vollendet Peter Lenz. „Besonders, wenn man merkt, daß. . . eigentlich die an deren die Clowns sind." „Recht hast du, Peter." In fröhlcher Stimmung plauderten sie zusammen bis in den Ibend hinein. Sie aßen gemeinsam Abendbrot, und erst gegen 8 Uhr zog Onkel Otto fröhlich über den Markt, wieder dem „Grünen Kranze" zu. „Vergiß nicht, Otto ... bei uns bist du immer will kommen. Auch ohne den . . . Notpfennig!" rief ihm der Ochsenwirt

nach. Otto strahlte über das ganze Gesicht. Das Wort tat wohl; denn er wußte, da war keine Heuchelet mit im Spiele 2. Otto, der Hausdfener. Seit dem denkwürdigen Empfang Onkel Ottos sind vic« Wochen ins Land gegangen. Ostern ist vorüber, und die heiß erwartete Saison rüÄ näher. Onkel Otto wohnt immer noch bei Frank. Er lebt still, zufrieden, ohne Ansprüche zu machen. Er geht, noenn er will, hinüber zum „Ochsen" und unterhält sich gern mit Peter Lenz. Die Behandlung im „Grülten Kranz" ist längst

verkehren; Ankunft und Abfahrt in Moskau finden Montags statt. Es ist der kom fortabelste Zug, der derzeit in der Sowjetunion verkehrt mehr die alte herzliche. Frau Antonie wird jeden Tag gelber vor Aerger; dmN Onkel Otto tut nchts, aus seiner Reserve h rau kz «gehen. Onkel Otto bewohnt längst nicht mehr die besten Zim mer, mau hat ihm im Dachgeschoß zwei Zimmer ange.vie- sm, hat ihm dann von ihnen noch eins abgeknapst. Jetzt lebt er in einem jämmerlichen Dachkämtnevch-en. Er hat alles mit Geduld

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 21.01.1933
Umfang: 8
Seite 4 Samstag / 21. Jänner 1931 ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urbeberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 6 . „Aber Onkel... mit dem Lenz kann man ja nicht ver kehren!" „Lieber Neffe!" entgegntte Onkel Otto mild. „Er ist mei ner Schwester Mann. Wie ihr auch miteinander steht, ich komme nicht drumherum, ihn aufzusuchen. Das dürft ihr mir nicht übelnehmen. Ich tue es nicht, um euch zu krän ken!" Die ruhigen Worte versöhnen ivieder. Onkel Otto geht

auf den neuen Gast, den er Noch nie gesehen hat. Nachdem er bedient hat, kommt er zu Onkel Otto, der an dem großen Stammtisch, mitten unter den Bauern, Platz genommen hat, und begrüßt ihn, wie jeden Gast immer, mit Handschlag. „Was darf ich Ihnen bringen?" „Ein helles Bier, Herr Lenz. . . nicht wahr?" „Jawohl... mit wem habe ich die Ehre?" „Ich bin dein Onkel Otto von drüben!" Er freut sich, als er den herzlichen Ausdruck der Freude auf Rudis offenen Zügen sieht. „Schön willkommen, Onkel! Schön willkommen

! Da muß Lch glech Vater rufen! Vater! Vater!" Peter Lenz, der gerade in der Küche ist, kommt und er kennt den Schwager gleich wieder. Er strahlt über das dicke, gutmütige Gesicht, und seit langem läuft er — die Gäste stellen es fest — wieder einmal schnell. „Aber das ist schön, Otto, daß du den Weg zu mir herüber findest! Aber das freut mich!" Einmal umS anderemal schüttelt er ihm die Hände. Die ehrliche Freude des Mannes tut dem Amerikaner wohl. Er fühlt sich sofort wie zu Hause. Im Lokal schaut

alles neugierig auf den sagenhaften On kel aus Amerika. Peter Lenz setzt sich zu Otto, und sie plaudern miteinander. Es gibt so viel zu erzählen. Zuerst spricht Peter Lenz von seinem toten Weibe und gesteht, daß sie ihm bitter fehlt, heute noch mehr als vor drei Jahren. „An was ist denn Dorothee gestorben?" fragt Onkel Otto. „Am Gallenfieber, lieber Otto. Sie hatte immer mit der Galle zu tun, und jede Aufregung mußte ihr in den letzten Lebensjahren ferngehalten werdm. Ging auch ganz gut, aber . . . vor drei

einer der 'Tä ter im Gefängnis einbekannte, daß die obgenannte in erster Instanz zu elf Jahren Kerker verurteilte Frau unschuldig Wörgler Nachrichten Die Bauern nickten ihm mit beifälligem Murmeln zu. „Siehst du, Otto, auf mich hat nun die Stadt einen wahnsinnigen Zorn. Mein alter „Blauer Ochse", der steht doch rund zehn Meter vor, und vor ihm ist noch der große Nußbaum. Der Nußbaum soll weg. Und der „Blaue Ochse" auch. Soll einrücken. Neu bauen soll ich, mich mit Schulden beladen, so einen großstädtischen Zimt

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 21.09.1930
Umfang: 8
.Neueste Zeitung' sfltrtttaa, den 21. September 1930. Nr. 218. S'site 5. DerHochverralsprozetzgegenbieösterkeichijcheGebetsliga. Äapuzinerpater Karl Otto und privatbeamter Felix Christian zu je sechs Monaten Arrest verurteilt. fhwtez+wu 0 +$knH Prograrurnäirderring Radio Wien für Sonntag. «b g20 Uhr: Bericht vom Senderauto der „Ravag" über den if des österreichischen Marathon-Laufes 1930. In den Mtragungspausen Schallplattenkonzert. 10.10 Uhr: Geistliche »Mlla-Musikr mit unverändertem Programm

Verhandlung der 37jährige Priester des Krrpuzinerklosters in Znaim, P. Karl Otto, der 26jährige Privatbeamte Felix Christian und der 60jährige Steueroberverwalter i. P. Adolf Machatty wegen Hochverrates, begangen durch monarchistische Pro paganda, zu verantworten. Die Verhandlung. Der Pater, eine typische Franziskusgeftalt, verantwor tete sich mit leiser Stimme, bekannte sich nicht s ch u l- d i g. Dann aber gibt er zu, am 31. März mit Christian nach Wien gefahren zu sein, um sich über den Stand

als Monarchist und erklärte, den tschechoslowakischen Staat überhaupt nicht anzu erkennen. Auf die Frage, warum er sich dann un schuldig bekenne, gab er an, er müsse als gläubiger Ka tholik, der öem Papst zum Gehorsam verpflichtet sei, Monarchist sein. Der Papst habe Christus als König erklärt. Ein König sei ein Monarch, also könne ein gläubiger Katholik nur Monarchist, aber niemals Republikaner sein. Der Papst sei Vormund über das Haus Habsburg, und in seinen Listen werde Otto von Habsburg als recht mäßiger

, de-^ P. Otto nur gesagt zu haben, er sei bereit, für das Seelen heil Kaiser Karls zu beten. P. Otto belastete ihn aber sehr schwer. Er tat dies zwar sehr verworren, so daß man nicht recht klug wurde, inwieweit er Machatty auf geklärt hatte. Wegen der Manie, mit der P. Otto an seinen Ideen festhält, veranlaßte das Gericht seine Psychiatrierung. Die Psychiater gezeichneten P. Otto als einen weltfremden fanatischen Mystiker, der geistig minderwertig sei. p. Otto, der von sich selbst sagt, daß er „kein Denk

kopf" sei, sei ans der geistigen Entwicklungsstnse eines zwölfjähri gen Kindes stehen geblieben. Immerhin sei er nicht geisteskrank. Er könne aller dings auch nicht ernst genommen werden. • Das Arkeil. P. Karl Otto und Felix Christian wurden im Sinne der Anklage für schuldig erkannt und zu j e s e ch s M o n a t e n Arrest, der erstere ohne Verschärfung, der letztere mit einem Fasttag alle vierzehn Tage verurteilt. Der Dritt- angeklagte Machatty wurde freigesprochen. Das Gericht betonte

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 4
Datum: 18.12.1937
Umfang: 4
, morgen geht es ins Bayerland. Ich weiß schon wohin," sprach der Ritter von Falkenstein, Otto von Velben. Er stand neben dem Slvhl, einem, seiner Gefähr ten und machte mit den Händen bewichtigende Bewegun gen. „Wann brechen mir aus7" fragte ein Knappe. „Bevor es anfängt Tag zu werden," gab Otto von Velben zurück. Die Knappen und Aittersknechte verließen das Her renzimmer. Otto siand allein im Gemach und dachte, wie er den morgigen Raubzug am besten aussühren könnte. Große Gefahr lauerte

auf ihn. Ileberall versuchte man, ihn einmal fangen zu können, aber dazu war er zu schlau. Ein ganzes Heer von starken Männern hatte man ausbieten mögen, um ihn in Fesseln zu legen — er wäre ihnen ent wischt. Rur seinen Fürsten, dem Bischof Nikolaus von Re- gensburg, legte er nichts in den Weg: dem raubte er nichts. Er wußte nur zu gut, daß. wenn er seineu Für sten auch mit Raubzügen überhäufen würde, bald verloren wäre. „Otto. ein Bote ist da!" meldete ihm ein Knecht. „Er soll zu mir kommen," erwiederte Ott

» barsch Es ärgerte ihn, daß er in leinen Betrachtungen gestört wurde. Ein junger Mann in Ritterkleidung trat ein. „Wer schickt dich „* fragte Otto, ohne den Boten zu grüßen. „Rudolf von Bayern." „Was willst du 7" „Ein Schreiben muß ich dir überbringen." Der Bote überreichte ihm eine versiegelte Pergamentrolle. „Immer ist alles versiegelt und verschnürt — es sind ja doch keine großen Geheimniste drinnen," sprach der Rit ter indem er die Rolle öffnete. Lästig las er den Inhalt des Schreiben

. Er hatte nicht zu Ende gelesen, als er zur Tür hinaus ging und seinem Schreiber rief. Dieser kam sofort und fragte nach dem Wunsch. „Dem Herzog Rudolf von Bayern mußt du eine Ant wort schreiben. Ich werde dir diktieren." Der Bote verließ aus kurze Zeit das Herrenzimmer. Der Schreiber holte Pergament, Tinte und eine Gansfeder: diese richtete er sich zurecht. Er setzte sich auf einen Stuhl und schob den Lisch zurecht. „Nun können wir beginnen," sagte er langsam. Otto von Velben diktierte: Euer Gnaden, Herzog Rudolf

." befahl der Ritter Der Schreiber eilte aus dem Zimmer und holte den Boten. Beide traten stumm vor Otto. „Hier hast du die Antwort." sagte der Velber. »Ich werde st« ordentlich dem Herzog überbringen,* » SttHMSlßS London. Vor Belfast ist ein irischer Dampfer in schwerem Sturm gesunken. Von elf Mann der Besatzung konnte nur ein Mann gerettet werden. Agram. Zn der Nackt zum Samstag ist in der Adria ein griechischer Dampfer gesunken. Außerdem ist der albo- nische Segler „Dalmotia

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 11.11.1927
Umfang: 16
Otto Bauer — und die Sowjetrepublik. Dr. Bauer hat anläßlich einer sozialdemokra tischen Feier des zehnjährigen Bestandes der Sowjetdiktatur in Rußland eine Rede gehalten und die ungeheure Bedeutung der russischen Revolution für die sozialistische Bewegung her vorgehoben. Otto Bauer meinte, „es ist etwas Tragisches darin, daß wir Vorbehalte machen müssen und heute bei dem Feste in Moskau nicht dabei sein können." Das scheint so der Herzenswunsch Otto Bauers zu sein. Und gei stig ist Otto Bauer

, die unverwandt zur Republik stehen und sie vor den mit dem russischen Bolsche wismus „liebäugelnden" Zudäo-Marxisten schützen. Denn außer den jüdisch-bolschewisti schen Führern vom Schlage Otto Bauers denkt in ganz Oesterreich keine Seele an die Gefähr dung der republikanischen Staatsform. Aber trotzdem müssen die deutschen Arbeiter Oester reichs dein Diktator-Befehl einiger aus Ost galizien nach Wien gekommener Juden ohne Murren vollziehen und sich auf die Straße peitschen lassen. Wann werden die armen Teu

" die nationalen Ansichten und die kirchlichen Lehren zu sehr verquickt wurden, eine Klarstellung und Scheidung der Meinun gen dringend geboten erscheinen lassen. Man sagt, daß die Enzyklika noch im Oktober, wahrscheinlich am Festtage Christus des Kö nigs erscheinen wird. Brundstfirzende flenderung der Lage nach dem 3uli. In einem Referat „Die politische Lage" hat Abg. Dr. Otto Bauer, der Führer der österr. Sozialdemokratie, auf dem Parteitag in Wien zunächst die politischen Ereignisse seit dem Linzer

, als könne sie uns diktieren und uns nullifizieren, meint Bauer. Das sei die augenblickliche Lage, der die Sozialdemokraten ins Gesicht blicken müß ten,' denn sie inüßten anerkennen, da ß der 15. Juki und seine Nachwirkungen die politische Lage in Oesterreich so grundstürzend verändert Hube, daß jetzt auch die Sozialdemokraten gezwungen seien, ihrer Politik einen neuen Kurs zu geben. (Nach diesen Aeußerungen Dr. Otto Bauers werden die sozialdemokratischen Ar beiter erkannt haben, daß vom „Sieg

", von dem in den nächsten Tagen nach dem 15. Juki in der soz. Presse gefaselt wurde, nichts mehr übrig geblieben ist!) Auch auf die Heimatweh- ren kommt Otto Bauer zu sprechen. Er wirst die Frage auf: Sollen wir in Oesterreich durch dieses Mißtrauen voreinander in einen Bürger krieg geraten, der bei der gegenwärtigen Lage in Europa nichts anderes bedeuten könnte, als den Untergang der Republik und der Arbeiter klasse? Offenbar hat Otto Bauer bei diesem Aus spruch sich daran erinnert, daß die Sozial demokraten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 18.12.1925
Umfang: 12
anzuschließen, mit der sie täglich weite Spaziergänge unternahm, von denen sie mit seltsam strahlenden Augen heim kehrte. Aber dies letztere bemerkte nur Ferdinand und machte sich insgeheim nicht wenig Sorgen darüber. Otto machte seiner Mutter gleichfalls Sor gen. Erst kamen Zammerbriefe von ihm aus Tharandt, da er sich nie ordentlich satt essen könne, da seine Kost- und Quartiergeberin ein Geizdrache sei und die Mahlzeiten immer spär licher herstelle. Die Kameraden seien auch alle bereits weggezogen

und jetzt bei anderen Leu ten weitaus besser versorgt. Freilich auch etwas teurer. Ob er sich nicht auch einen anderen Kostplatz suchen dürfe? Frau Gersdorfer war sehr ärgerlich. Sie hatte seinerzeit, als sie Otto nach Tharandt brachte, mit vieler Mühe diesen wohlfeilen Platz bei Frau Lincke ausfindig gemacht, und nun wollte er fort? stattsiudet, wozu die Ellern und Angehörigen sowie alle Gönner und Freunde des Turn wesens freundlichst eingeladen sind. Der kath. Arbeiterverein Lienz hielt am letzten Sonntag

Zugend. Welch passende res Werk könnte man den Kindern wohl in die Hände legen als das Ehrenbuch „Osttirol", das reich ausgestattet, Osttirols Leiden und Freu den im Weltkriege schildert, heimischem Volks tum und den landschaftlichen Schönheiten un serer Bergwelt ein farbenprächtiges Bild gibt. Dem Ehrenbuch schließt sich die Geschichte von Osttirol von Univ.-Prof. Otto Stolz an. Aus der vollkommenen Kenntnis der Heimats geschichte von ihrem Uranfang an wird jeder Mut. und Kraft für die Zukunft

Du Dich dafür doppelt sattessen. Uebrigens werde ich Dir ab und zu ein Eßpaket schicken und an Frau Lincke schreiben." Das tat sie denn auch mit gleicher Post und energisch, wie es ihre Art war. Darauf war eine Weile Ruhe. Dann schrieb Otto eines Tages, er benötige dringend einen neuen Anzug.' Einer seiner Kollegen habe ihn bei Verwandten eingeführt, die eine eigene Villa bei Tharandt besäßen, wo es immer sehr lustig zugehe. Und nächstens sei dort ein kleiner Hausball zu Ehren einer Nichte aus Berlin, wozu

auch er geladen sei." „Z, der Bengel Otto," lachte Vater Gers dorfer. „fängt der auch schon an, sich zu ver gnügen. Hausball! Frackanzug! Natürlich auch noch Lackstiefeletten? So 'n kleiner Laufe junge, was der schon alles möchte!" „Otto ist schon 22 Zahre alt," warf Ann chen dazwischen, „warum soll er sich denn nicht auch ein bißchen unterhalten? Und wenn es nette Leute sind?" „Ach was, die würden sich gerade solch einen dummen, unbeholfenen Hans Taps ein- laden wie Otto!" fuhr die Mutter unwirsch drein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.10.1936
Umfang: 8
man sich nicht über das Ge fährt einigen. Onkel Otto war ein tiefer Verächter alles Modernen. In die Untergrundbahn wollte er nicht und Autos waren- ihm geradezu verhaßt. Er begann sogleich „Liebe und gute Ratschläge" zu säen. „Darum seid ihr alle so zappelig und nervös, weil euch nichts schnell genug geht," predigte er auf -dem Bahnhofs platz mit Donnerstimme und lockte damit eine kichernde Zu hörerschar an. „Alles müßt ihr elektrisch haben und mit einer Fixigkeit von 0,0. Das ist ungesund und ruiniert euch. Wir laufen

! Bewegung ist gesund. Ich meines gut mit euch." D-as wagte niemand zu bestreiten, a«ber «Frau -Schuster machte O-n-ke«l Otto klar, daß es- vom Bahnhöfe bis zum „Hause Harun al Raschid" zwei gute Wegstunden waren -mit «dem Gepäck. „Bloß zwei Stündchen? Das ist 'ne lächerliche Kleinig keit", sagte Onkel Otto verachtungsvoll, «denn er war Pen sionierter Oberförster und somit ein alter Waldläufer. «Er schülterte feinen Koffer. Aber «J-da -Spitzbein streikte. j «Sie war schon ans Oppositiorr fürs Autofahren

zu, mit Onkel Bellmarnn in allen Lebenslagen -fertig zu werden. „«Dem Dackel wird -der zweiistündige Wa-rsch -auf -d-em Großsta-d-tpf-laster nicht gut bekommen", meinte er. „Wenn er keinen Appell hat und -nicht «bei ims bleibt, gerät er Ivo- >müg«li-ch unter ein A-uto, hm." O-nk-el Otto -sah zärtlich aus das braune Kru-mmbein herab. „Haben «Sie -schon ma-l Ken Dackel mit «Appell gejehen, junger «Mann?" „In -me:neu: kurzen Leben -nicht", lachte -d-er Fourna-lrst. „Darum schlage ich vor, daß wir doch ein Auto

nehmen, nur «solange, bis -sich der Lu-mP in «die «Stadt eingewöhnt har." v , ß, n iM Otto galb «klein bei. «Eine Taxe wurde -heranjge- wiükt -und «das Gepäck verstaut. Den Fuß schon auf -den: Trittbrett, «wandte sich «Otto Bellmann- nochmals an Braun: „Spielen Sie Skat, junger Mann?" „Feste!" „-Und -wie ist «das hiermrt?" ^ f ^ Onkel Otto machte die nicht mchzuversteheNde Ge- b-ärde mit -der man .ein volles «Glas «hinter die Binde kippt. „Allemal!" versicherte Braun. „In jeder Form

und m allen- Ausmaßen! Zu Hause iydbt ich noch eine ang-ebrochene Ofterpulle Kognak. Davon kriegen «Sie einen Gegrüßungs- schluckh Onkel «Otto, und dürfen -den Zug aus -der Flasche -machen." „Junger Mann, zu Ihnen hübe ich Vertraue::", ver sicherte Herr Bellmann und kletterte in «den oeräbscheuungs- würdigen Kraftwagen. Unterwegs «beherrschte er die «Unterhaltung allein, sehr zu Tante Fdas Aerger. „Vor -dreißig, Fahren bin ich -ma-l in Berlin gewesen", erzä-h«lte er angenzw-m-kerNd. „>D-a ga-b's

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 26.02.1936
Umfang: 10
an! „Der Otto kummt, der Otto kummt, der Otto ischt scho do! ..." heißt es nicht nur im „Witz", im Lied, sondern auch im Sinnen und Trachten, Wünschen und Wollen unzähliger Armer und Aermster. Beachtenswert ist folgende „Blitzttchtaufnahme": Kürzlich debattierte in Innsbruck eine Schar Ar beitsloser, darunter „gut" bekannte Radikale, über — — das Abnehmen der Arbeitslosigkeit wegen Ein rückung! Die allgemeine Wehrpflicht gilt schon so als Tatsache, daß man sie gar nicht mehr bespricht! Dafür wurde

aber über „Otto" gesprochen. Alle ohne Aus nahme stimmten, ohne „für und wider", überein: „Jetzt kummt der Otto bald!" Diese friedliche Uebereinstim- mung hätte es bestimmt nicht gegeben, wenn einer er klärt hätte: „Jetzt kummt der Hitler bald!" Schon die Nennung dieses Namens wirkt immer noch unter allen radikal Eingestellten scharf trennend, spaltend. Und ähnlich ists bei dem Hinweis auf „Moskau!". Jeder Hakinger „hakt" agressiv ein: „Aber i will den Hit ler! ..." Bei dem Hinweis auf „Otto" erregte

, ereiferte sich niemand — daß „der Otto kummt", nimmt man so hin wie die Bemerkung, daß im nächsten Monat der Frühling im Wechsel der Jahreszeiten anrückt! Diese immer mehr und vielerorts bemerkbare ruhige Hinnahme vom etwaigen Wiederkommen des Kaisers wird — wie man oftmals hört — von unentwegten Hakenkreuzlern und Kommunisten wütend mit dem „Witz'" quittiert: „Uns ischt es wurscht, ob der Otto kummt, denn schlechter kanns ja nimmer werdn!" In diesem „Witz" fpiegelt sich die ironisch sein wollende

Passivität der ihr Sprel allmählich verloren gebenden „Radikalinski" wieder! Der immer stärker auftretende Gedanke einer Volksmonarchie zieht eben auch die verbohrtesten Habsburgfresser in seinen Bann. Wie kommt denn aber diese insbesondere unter den „Stemplern" von Woche zu Woche immer mehr be merkbare Aenderung zustande? Durch die (überall hör bare) Volksauffassung: „Der Otto hält das Zu!g (Zeug) zum Vslkskaiser!" Es ist hier nicht der Platz zum Nachprüfen dieser Volksaufsassung. Nur auf folgendes sei

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 15.07.1933
Umfang: 8
OZötHOMrZtQttt ONKEL OTTO Sin fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrcchtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 40. Er lacht und Graf Bossewitz stimmt ein. „Aber wieso denn, so sicher wie heute wird der Klub nicht immer spielen. Spielen Sie. Gesichert ist ja alles. Wie haben wir in den letzten Tagen abge schnitten?" „Danke, sehr gut. Ich habe die Abrechnung fertig gemacht. Wir haben einen Ueberschuß von vierzigtau send Mark in den letzten zwei Wochen erzielt. Aber — ich nehmen

. Sind Sie damit einverstanden?" „Ja, ich will fort von hier. Mich quält alles hier. Ich fühle mich unzufrieden." „Sie sollen die schöne Welt keimenlernen, Dixi. Ich will sie Ihnen zeigen, daß Sie Freude an ihr haben. Ich kenne sie schon ein wenig. Sie ist schön. Es gibt so viele Flecke, wo man glücklich sein kann." Am nächsten Tage. Onkel Otto hört, daß sich Dixi mit dem Gra fen verloben wird. Das! gibt ihm einen Stich. Es hält ihn nicht im .Hause, er muß hinüber, muH mit Dixi reden. Er betritt den „Grünen Kranz" lvieder

einmal. Er hat Glück, Frau Antonie läuft ihm nicht in den Weg. Dixi wird blaß, als sie ihn bekümmert eintreten sieht. „Willst du zu mir, Onkel?" „Ja! Ich muß dich einmal sprechen." „Komm mit zu mir in mein Zimmer, Onkel, da sind wir ganz ungestört." Als Onkel Otto und Dixi einander gegenübersitzen, sagt Onkel ernst: „So willst du dich wirklich heute mit dem Grafen Bossewitz verloben?" „Ja, Onkel!" spricht Dixi fest, aber ihr Gesicht- chen ist bleich. „Gefällt es dir nicht, Onkel?" „Es gefällt

mir nicht, so ist es, Dixi! Nichts ge gen den Grafen Bossewitz. Ich habe allerhand Re spekt vor seiner Tüchtigkeit bekommen, wenn es mir auch nicht gerade gefällt, was er aus dem kleinen, net ten Pulkenau gemacht hat. Ein Spielernest! Aber las sen wir das. Ich habe das Gefühl, Mädel, daß du ihn nicht lieb hast." „Vielleicht hast du recht, Onkel, aber ... die Ehen, die auf der Kameradschaft aufgebaut werden, müs sen die schlechte werden?" Onkel Otto lächelt. „Schlechte. . . nein! Das kommt drauf

, Drxr." „Du bist gut, Onkel, aber, warum sorgst du dich so um mich?" „Das will ich dir sagen!" entgegnet Onkel Otto nachdenklich. „Vor etwa zwei Jahren, als du noch ein kleiner Backfisch warst, da schriebst du mir ein mal einen Brief. Und dem Brief lag ein anderer bei, der nicht für mich bestimmt war, den du verseheint- lich dem Kuvert anvertraut hattest. An eine Tante Eleonore war er gerichtet. In Berlin!" Dixi wird über" und über rot, als er das erzählt. „Dir habe ich den Brief mitgeschickt

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 26.08.1933
Umfang: 12
ONKEL OTTO Br fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urhcberrachtsichutz Drei-Quellen-VerUfi KSaifabruck Sa. „Das kann geschehen, nur mache ich Sie darauf aufmerksam, daß eine Auszahlung in Dollars nicht erfolgen kann, wenigstens zur Zeit nicht." „Brauche ich nicht. Es soll nur wertbeständig sein! Bitte, ich möchte den Scheck einzahlen. Es ist ein bestätigter Scheck der Bank von Neuyork." Ter Vorsteher nimmt den Block. Er schaut den Scheck an und kriegt einen roten Kopf. „Zwei — Millionen

— Lollar?" Riesenaufregung. Sogar Direktor Baumert ist platt. Alles guckt voll Staunen und Bewunderung auf Onkel Otto, der sich plötzlich als reicher Mann ent puppt. Der Vorsteher zerschmilzt bald vor Höflichkeit. On kel Otto erhält Quittung und Formulare und zieht ab. Der Direktor der Zentrale begleitet ihn bis zur Tür und spricht «ihm den Tank aus, daß er trotz der schlechten Behandlung sein Geld der Stadtbanlk anvertraut hat. Die Frauen ziehen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus auf. Bürgermeister

stellt — dm Wirt des „Blaum Ochsm", Herrn Peter Lenz. Wäh len Sie ihn als Bürgermeister! Mit diesem ehren- haften Manne ist die Gewähr gegeben, daß das Amt in dm besten, treuesten Händm ist. Und für den frei- gewordmm Posten des Kurdirektors empfehle ich Ihnen meinm Onkel, Herrn Otto Msebier. Unser Onkel Otto hat Pulkenau lieben gelernt, und er will mithelfen, daß es wird. Zum Werden aber gehört Geld. Herr Otto Msebier stellt seiner Heimatstadt für die Dauer von zehn Jahren einen Betrag von zwei

wird. Einer rechnet aus: zwei Millionen zu fünf Pro zent Zinsen sind im Jahre hunderttausend Mark. Tas Ende vom Liede: Peter Lenz wird zum Bürgermeister, Otto Mse bier zum Kurdirektor gewählt. Denn die Stadt kriegt zinslos Geld, etwas ganz Unfaßbares in dieser Zeit. Neue Perspektiven eröffnen sich ihnen. Und die Krise wird schließlich auch einmal Vorbei gehen. Große Feierlichkeit tm „Blauen Ochsen". Der neue Bürgermeister Peter Lenz hat die CJ)as Qddonolcel des oJonanaergafies Der kleine Kus,* der plaudert schön

, Spielt er am grünm Rasen. Das Christkindl hat er scho gsehn Und auch dm Osterhasn. „Wir Kinder", sagt er jüngst zu mir, „Wir haben der Augm zwei. Die Großen bringens stets auf vier. Du, Armer, hast nur drei?" P.S. * Kus — Dominikus, mundartliche Abkürzung. Verwandtschaft und die Stadtverordneten zu einem Es sen geladen. Man feiert ihn, und vor allen Dingm auch On kel Otto. Mit einem Male mögen alle den alten Herrn so gern. Aber ein klein wenig böse ist Onkel Otto. Tixi und Rudi haben sich immer

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 26.08.1933
Umfang: 6
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Quellen-Verla)! Königsbruck Sa. (Schluß) „Das kann geschehen, nur mache ich! Sie darauf aufmerksam, daß eine Auszahlung in Dollars nicht erfolgm kann, wenigstens zur Zeit nicht." „Brauche ich nicht. Es soll nur wertbeständig sein! Bitte, ich möchte dm Scheck einzahlen. Es ist ein bestätigter Scheck der Bank von Neuyork." Der Vorsteher nimmt den Block. Er schaut den Scheck an und kriegt einen roten Kopf. „Zwei

— Millionen — Dollar?" Riesenaufregung. Sogar Direktor Baumert ist platt. Alles guckt voll Staunen und Bewunderung auf Onkel Otto, der sich plötzlich als reicher Mann ent puppt. Der Vorsteher zerschmilzt bald vor Höflichkeit. On kel Otto erhält Quittung und Formulare und zieht ab. Der Direktor der Zentrale begleitet ihn bis zur Tür und spricht l^hm den Lank aus, daß er trotz der schlechten Behandlung sein Geld der Stadtbank anvertraut hat. Die Frauen ziehen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus

stellt — den Wirt des „Blauen Ochsen", Herm Peter Lenz. Wäh len Sie ihn als Bürgermeister! Mit diesem ehren haften Manne ist die Gewähr gegeben, daß das Amt in dm besten, treuesten Händen ist. Und für dm frei- gewordenm Posten des Kurdirektors empfehle ich Ihnen meinen Onkel, Herrn Otto Käsebier. Unser Onkel Otto hat Pulkenau lieben gelernt, und er will mithelfen, daß es wird. Zum Werden aber gehört Geld. Herr Otto Käsebier stellt seiner Heimatstadt für die Dauer von zehn Jahren einen Betrag von zwei

wird. Einer rechnet aus: zwei Millionen zu fünf Pro- zmt Zinsen sind im Jahre hunderttausend Mark. Das Ende vom Liede: Peter Lenz wird zum Bürgermeister, Otto Mse bier zum Kurdirektor gewählt. Denn die StM kriegt zinslos Geld, etwas ganz Unfaßbares in dieser Zeit. Neue Perspektiven eröffnen sich ihnen. Und die Krise wird schließlich auch einmal Vorbei gehen. Große Feierlichkeit im „Blauen Ochsen". Der neue Bürgermeister Peter Lenz hat die CJ)as Qddonoßel des cJommergaßes Der kleine Kus,* der plaudert schön

, Spielt er am grünm Rasm. Das Christkindl hat er scho gsehn Und auch dm Osterhasn. „Wir Kinder", sagt er jüngst zu mir, „Wir haben der Augen zwei, Die Großen bringens stets auf vier, Du, Armer, hast nur drei?" P.S. * Kus — Dominikus, mundartliche Abkürzung. Verwandtschaft und die Stadtverordneten zu einem Es sen geladm. Man feiert ihn, und vor allm Dingm auch On kel Otto. Mit einem Male mögm alle den alten Herm so gern. Aber ein klein wmig böse ist Onkel Otto. Tsti und Rudi haben sich immer

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 21.02.1925
Umfang: 10
, London Frau Hübner, Hamburg Dr. Otto Staadecker, Wien Liane Baronin Hagmerle, Wien Gras Fünfkirchen, Wien Wendel L. Paul, Montreal Rittergutsbes. (£. F. von Becker, Berlin Frau Erna Stemkam, Kassel Herr und Frau Direktor Hofmann, Freiberg Dr. Edgar Windmüller m. Frau, Hamburg Freiherr v. d. Necke, Seedorf Fanr. Paul Gerngroß, Wien Cläre Becker und Tochter, Essen Frau Cläre Stromenger, Breslau Herr und Frau Hutschementher, München Frau Wagner und Tochter, Leipzig Frau Helene Schweighart u. Kind

Blanck, Magdeburg Herr und Frau Rittmeister Griebel, Gotha Prof. Ernst Griebel, Berlin Ministerialrat prins Berlin Herr und Frau Dr. Krech, Langenscheiö Herr und Frau Dr. Funke, Nürnberg Dr. Rudolf Herzfeld, Hannover Dr. Alfred Rieß. Wien Baron Sternberg, Innsbruck Otto Graf von Sarnthein, Innsbruck Herr und Frau Meißner, Chemnitz Walter Franck, Linz Herr und Frau Dr. Koch, Breslau Architekt Erich Legser, Berlin H. Markuse, Würzburg Dr. Elsbeth Momm, Bad Nauheim Fritz Kiffe. Münster Camilla Hrgö

, Aschaffenburg Dr. Aull. Dettingen Hans Brennig, München Fritz Bauer, Aschaffenburg Waller Berninghanr, München Dr. Zsak, Graz Helmut Elbrecht, München Anton Leonhard, Bruck Karl Gampl, Wien E. Enöreö, München Dr. Freund, Wien Architekt Erdmann mit Fam., Berlin Hauö Grade, Berlin Elisabeth Hansen, Hamburg Architekt Karl Müller, Köln Ing. Karl Säuberlich, Berlin Julie Mehl. Berlin Joses Gasteiger, Rosenheim Otto zur Loge, Berlin Familie Emil Spahn, Berlin Miß G. V. March, Oxford Familie K. L. Antrobuö, London

Miß Mortge Smith, Bromsgrove Emerich Mager, Laibach Ladislaus vom Kovacö mit Frau, Budapest Capt. G. H. Plummer, Cork Mrs. M. H> Sherard mit Tochter, Jersee- Irland Familie Adolf Grimm, Hamburg Miß V. H. Hewitt, London Miß Nora Kerr, London Direktor Ernst Otto, Hannover Miß Agnes (S. Welsh, London Gustav Jördens, Landöhut Frl. Grell Geller, Laibach Fregga Tönneö, Laibach Familie Sabine v. Hegden-Linden, Tützpatz Frau Friedl Feuerstein, München Otto Reese, Hamburg Oökar Jaques mit Frau, Berlin

Herbert Rinkel, Dalberödorf Alice Elbrecht mit Tochter, Bremen Christian Höllerer „ „ München Hermann Merkert „ „ Elberfeld Mas. H. S. Marshall, London D. B. S. Marshall, London Mr. Milliam Mieze mit Frau, London Mr. Es de Butts-Tagerner, London Lt.-Col. Gamborne-Palmer, London Hilde Koslev, Laibach Werner v. Hegden, Berlin Franziska Karl, Berlin Josef Rothdauscher, Regenöburg Berta Burger, München Leonie Augustin, Leipzig Otto Buchenbacher, Fürth Angelitta Graf, Wien Tiefenbrunner Henker Margarethe

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 14
Datum: 29.07.1933
Umfang: 14
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urtieberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 42. „Sie haben Herrn Eichberg gefallen! Wissen Sie, was er gesagt hat? Fabelhaste Bühnenfigur, Organ scheint sehr brauchbar. Das ist viel. Ihre Karriere be ginnt, mein! Freund." Rudi schütt-elt den Kopf. „Karriere! Meinetwegen, mir ist alles gleiche Alle Mühe, den „Ochsen" zu erhalten, war umsonst. Jetzt mache ich alles mit." „Sie werden mich nach Berlin begleiten, ja?" „Nein

! Aber wenn der Herbst da ist, der Oktober, dann will ich mich bei Ihnen vorstellen. Tann mag sich alles entwickeln. Mir ist alles gleich." Lixi sieht, wie Irene munter mit Rudi schwatzt. Sie sieht die sprühenden, werbenden Augen der Künst lerin, und es tut ihr plötzlich so wd) im Herzen. Alte Erinnerungen, unsagbar schöne, bedrängen sie. Sie fühlt plötzlich ein Bangen vor dem Kommen den. Onkel Otto sitzt mit dem Wachtmeister Peter Pat zer zusammen in dem kleinen Wohnzimmer, und sie spielen Sechsundsechzig. Patzer

. Einen Dieb? Das kannte man in dem braven Städtchen nicht. Bald stand man im Arbeitszimmer' Ugos. Es war mustergültig aufgeräumt. Den Schreibtisch öffnen war eine Spielerei. Main fand verschiedene Geschäftsbücher mit 'Eintragungen, die nich,t auf den ersten! Blick klar waren, auch. Geld lag im Schreibtisch!. Rund' drei tausend Mark. Onkel Otto betrachtet sie aufmerksam. Sie sind echt. Man sucht in den Zimmern, aber nirgends fin det man etwas Verdächtiges. „Wir müssen in die Keller!" sagt Onkel Otto

. Sie steigen hinunter, die einfachen Schlösser machen keine Mühe. Der Wachtmeister entpuppt sich als ein Genie in der Behandlung der Dietriche. Auch! im Keller mustergültige Ordnung. Mindestens zweihundert Flaschen Wein stehen da. Alles wird un tersucht. Nichts, nichts wird gefunden. Onkel Otto wird ärgerlich. Er kommt in den Köhlenkeller. Wohl an die zwei hundert Zentner Köhlen mögen daliegen. Plötzlich hat Onkel Otto einen Gedanken! Unter den Köhlen! Der Wachtmeister lacht, als es ihm Onkel Otto sagt

, aber er' geht darauf ein und man! wirft die Briketts von einer Ecke in! die andere. Da — Onkel Otto stößt einen! Schrei aus. Eine Kiste wird sichtbar. Sie heben den Deckel hoch! Und schauen sich glückstrahlend an. Die Kiste ist bis an den Rand mit Scheinen von zehn Mark an gefüllt. „Hurra — wir haben ihn!" ruft der Wachtmeister glücklich!. „Ich habe recht gehabt! Und Sie machen Karriere, Wachtmeister. Los. Wieder zugebaut! Und schleunigst fort zum „Ochsen". Aber ganz schnell, ich habe näm lich so ein Gefühl

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 29.07.1933
Umfang: 8
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urbeberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 41. „Sie haben Herrn Eichberg gefallen! Wissen Sie, was er gesagt hat? Fabelhaste Bühnenfigur, Organ seheint sehr brauchbar. Das ist viel. Ihre Karriere be ginnt, mein Freund." Rudi schüttelt den Kops. „Karriere! Meinetwegen, mir ist alles gleich. Me Mühe, den „Ochsen" zu erhalten, war umsonst. Jetzt mache ich alles mit." „Sie werden mich nach Berlin begleiten, ja?" „Nein

! Aber wenn der Herbst da ist, der Oktober, dann will ich mich bei Ihnen vorstellen. Dann mäg sich alles entwickeln. Mir ist alles gleich." Dixi sieht, wie Irene munter mit Rudi schwatzt. Sie sieht die sprühenden, werbenden Augen der Künst lerin, und es tut ihr plötzlich so weh im Herzen. Alte Erinnerungen, unsagbar schöne, bedrängen sie. Sie fühlt plötzlich! ein Bangen vor dein Kommen den. Onkel Otto sitzt mit dem Wachtmeister Peter Pat zer zusammen in dem kleinen Wohnzimmer, und sie spielen Sechsundsechzig. Patzer

nicht gedacht. Einen Dieb? Das kannte man in dem braven Städtchen nicht. Bald stand man im Arbeitszimmer Ugos. Es war mustergültig aufgeräumt. Den Schreibtisch öffnen- war eine Spielerei. Man fand verschiedene Geschäftsbücher mit Eintragungen!, die nicht auf den ersten Blick klar waren, auch Geld lag im Schreibtisch Rund- drei tausend Mark. Onkel Otto betrachtet sie aufmerksam. Sie sind echt. Man sucht in den- , Zimmern, aber nirgends fin det man etwas Verdächtiges. „Wir müssen in die Keller!" sagt Onkel

Otto. Sie steigen hinunter, die einfachen Schlösser machen keine Mühe. Der Wachtmeister entpuppt sich als ein Genie m der Behandlung der Dietriche. Auch- im Keller mustergültige Ordnung. Mindestens zweihundert Flaschen Wein stehen da. Alles wird un tersucht. Nichts, nichts wird gefundene Onkel Otto wird ärgerlich. Er kommt irr den Kohlenkeller. Wohl an die zwei hundert Zentner Kohlen mögen daliegen. Plötzlich hat Onkel Otto einen Gedanken! Unter den Kohlen! Der Wachtmeister lacht, als es ihm Onkel

Otto sagt, aber er geht darauf ein und man wirft die Briketts von einer Ecke in die andere. Da — Onkel Otto stößt einen Schrei aus. Eine Kiste w-ird sichtbar. Sie heben den Deckel hoch! Und schauen sich glückstrahlend an. Die Mste ist bis an den Rand mit Scheinen von zehn Mark an gefüllt. „Hurra — wir haben ihn!" ruft der Wachtmeister glücklich-. „Ich habe recht gehabt! Und Sie machen Karriere, Wachtmeister. Los. Wieder zugebaut! Und schleunigst fort zum „Ochsen". Aber ganz schnell, ich habe näm

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 08.04.1933
Umfang: 8
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urbeberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 26. Zum Abschied muß Rudi noch, ein Lied singen und er singt den netten Schlager: „Man lernt sich ken nen, man muß sich trennen!" oder so ähnliche Dabei macht er ein wehmütig-verschmitztes Gesicht und hat einen Niesenapplaus. Rudi begleitet sie hinaus. „Dixi!"' sagt er zu der Jugendgespielin draußen. „Weiß denn die Mama von dem kleinen Ausflug?" „Nein!" „Au backe

. . . dann Haben Sie nachher dicke Luft!" „Das kann dir doch wurscht sein!" Und fort find sie. Rudi stellt schmunzelnd fest, daiß sie in der Aufre gung „Du" gesagt hat. Als er in das Lokal zurückkommt, da stürzt Mazda auf ihn zu und mit gespielter Entzückung schlingt sie die Arme um ihn,. „Valentino Nummer 2!" „Ach weißt du . . . ich bleibe lieber Rudi Num mer 1 . . . was? Ist das nicht das Gescheiteste. Was sagst du, Onkel?" Versonnen schaut ihn Onkel Otto an. „Hast recht, mein Junge! Am Ende könntest du dort betti

. Ich will einen richtigen Mann, der sich, selber lebt und für mich dazu, nicht asuf die anderen achtet. Das wirst du freilich nie verstehen, Mama! Also mit dem Heiraten. . . und den, Verloben schon. . . das überlasse mir, Mama!" Sehr energisch hat die Tochter gesprochen. Tage vergehen. Der erste Gerichtstern,in ist angesetzt. Onkel Otto rüstet sich und fährt gemeinsam mit seinem Schwager nach der Kreisstadt. Es sind nur Nolte und Theodor anwesend. Frank läßt sich durch einen Rechtsanwalt vertreten. Er schämt

sich. Die beiden Neffen weigern sich, zu zahlen, und begründen ihre Weigerung damit, daß es sich um eine Schenkung handelt. Ruhig entgegnet Onkel Otto, daß er den Betrag höchstwahrscheinlich den Neffen geschenkt hätte, aber jetzt, da. er selber verarmt sei, könne er das nicht und müsse auf der Forderung bestehen. Der Fall liegt ganz klar und gibt dem Richter keine Nuß zu knacken auf. Onkel Otto bringt die Briefe, in denen sie ihn um ein Darlehen ersuchen. Er weist die Schuldscheine vor. Alles ist in Ordnung

. Auch Franks Rechtsanwalt kann nichts machen, er hat einen denkbar schlechten Stand. Er versucht, einen Vergleich herauszuholen. Will, daß sich Onkel Otto mit einem Betrag, der ein Vier tel ausmacht, zufrieden! gibt. Ehe Onkel Otto dazu kommt, Stellung dazu zu nehmen, hat Theodor schon erklärt, daß er nicht daran Lager für vier. Aber diese vier sind mehr wert als jene zwanzig." Da fassen auch die beiden andern wieder Mut und greifen zu. Statt der vier Hütten, die anfangs be gonnen worden waren, setzen

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 20.05.1933
Umfang: 6
ONKEL OTTO k n fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urneberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 23. Da bekommt die ganze Angelegenheit eine sensa tionelle Wendung. Ein Herr drängt sich durch die Menge und geht auf den Bürgermeister zu. „Herr Bürgermeister Kirsch!" „Der bin ich!" „Gestatten, Regierungsrat von Giese vom Kultus ministerium in Berlin. Die Heimatschutzverbände ha ben sich an das Kultusministerium gewandt mit der Bitte, ein einzigartiges Naturdenkmal zu schützen

nicht, Herr!" Am Abend gehts im „Ochsen" hoch her. Es ist eine frohe, lustige Stimmung, die alle mitreißt. Rudi singt wieder einmal, u d alle freuen sich seiner schö nen Stimme. Magda Burgemeisier läßt ihren Humor leuchten. Alle haben sie gern und scheinbar der Rudi auch ein bißchen. Da erscheint plötzlich Onkel Otto mit Sack und Pack. Peter empfängt ihn. „OttoOtto — wieder ausgczogen? Schön will kommen!" „Jawoll! Ich habe mich mit dem Theodor ge kracht! Aus ists!" „Wie ist denn das gekommen

, da!ß auch du nichts anderes bist — als —" „Als?" „Ein Bojare." Onkel Otto zwinkert vergnügt mit den Augen und sagt: „Das erzähle ich dir nachher! Jetzt muß ick dich erst fragen, nimmst du mich auf?" „Wie kannst du nur fragen, Otto! Hast du dich endlich besonnen? Ich wußte doch, daß du kommen würdest! Dein Zimmer habe ich frei gehalten." „Du bist ein guter Kerl, Peter!" sagt Onkel ge rührt. Rudi nimmt ihm das Gepäck, Hut und Mantel vom Arm ab und schafft die Sachen aufs Zimmer. Otto setzt sich mit an den Tisch. „So, mein lieber Otto, jetzt erzähle

mir aber ein mal. Ich bin bloß froh, daß du nicht noch die Reise zu dem Nolte fortgesetzt hast." „Da war ich schon, aber Noltes holde bessere Hälfte har rnir die Tür vor der Nase zugeschlagen. Wir ha ben keinen Platz! War sehr nett!" „Herrgott im Himmel, sind denn alle drei Lum pengesindel?" Onkel Otto nickt ein wenig trübselig. „Scheint so, Peter! Jetzt sind sie alle ganz verrückt. Die ganze Stadt lebt ja wie in einem Rausch. Aber das kann ich dir sagen, es wird ein schlimmes Erwachen geben/' „Wie meinst

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