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Tiroler Grenzbote
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Seite 8 von 12
Datum: 11.07.1925
Umfang: 12
„Es war Wohl auch einmal eine Zeit, .wo ich gerne zu sagen pflegte: der Schorl ist meine Braut. Nun, jetzt ist es eben anders geworden, jetzt fist es halt 's Hederl —!" „Doch, Otto, du weißt aber, daß ich den Brettern trotzdem versprach, — Treue zu halten. Aber, Otto, wollen Wir doch lustiger sein und Schluß machen wit der trübseligen Plauderei: Hoch lebe der Sport, unsere Freundschaft und — und, na ja, das Hederl —!" — und Ralf und Otto wurden wieder lustiger. — Das Schicksal des Freundes

liest Otto nicht schlafen. Was tun? Am besten nachmachen! Setzt sich hin und schreibt eine Heiratsannonce! „Machen es denn doch viele so, wenn sie kein besonderes Glück bei Mäderln haben!" Aus einend kleinen Wisch mußte sie Platz haben. Kurz, vielsagend, offenherzig, klar und deutlich wußte sie sein. Als Otto schon so weit war, daß er an eine stilgerechte Reihung der zusammenge suchten Worte denken konntie^, war die Uhr mittler weile auf mehr als 2 Uhr vorgerückt. Aber trotz dem fand

: „Wünschen Sie einersiZettel, damit Sie sich das Inserat vielleicht noch einmal aufschreihen?" Otto blickte verstutzt auf. Das Schalterftäulein — ausgerechnet Hedwig wurde sie genannt — schaute ihn ftagend an. Otto begann — zu versinken in seiner Betrachtung: dies schöne, blonde Haar, die himmelblauen Augen, die silberhelle Stimme! „Wünschen Sie vielleicht^ daß ich schreibe und der Herr mir den Text diktiert?" „Ja, ja, bitte! — oder nein? Ich meine, bitte,, wenn ich Sie—">— dabei schaute

er ihr so verstoh^- len in die Augen — „bitten darf, wollte ich sa gen, und — ja, ich Möchte — nämlich auch hei— ra—ten " Das Fräulein am Schalter lachte hell auf, Otto zuckte dabei zusammen, aber doch von ihrem Hel len Lachen entzückt. „Soll ich also schreiben -?" „J-aa!" Aber welchen Inhalt das Inserat haben sollte, das wußte Otto, nun selbst nicht mehr und meinte: „Den Text müssen Sie, Fräulein, mir an geben." „Aber bitte, ich weiß doch Ihren Geschmack und Ihre Forderungen und Wünsche

nicht!" „Ja, aber ich meinte — — nun, wie würden denn Sie schreiben?" „So ganz kurz müßte es sein: Junger, fescher Herr, am liebsten Sportsmann —" Otto unterbricht: „Aber bitte, Fräulein, nicht nur am liebsten SPortsmann, ich bin es doch ganz!" Verlegen antwortete ihm das Fräulein Hed wig am Schalter: „Ich meinte doch nur, .wie ich schreiben würde." Otto stutzt im! ersten Moment und dann kommt's wie ein Volltreffer so sicher und kräftig: „Ja, ja, schreiben Sie, schreiben Sie — jetzt weiß ich, was für eine Frau ich brauche

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 30.04.1922
Umfang: 12
WIDERHALL König Otto II. von Ungarn. Von Austrlacus Spectator. Ist es nicht lächerlich, einem neunjährigen Knaben einen Artikel zu widmen? Ich höre schon wieder das Wutgeheul über den „Byzantinismus", das die Roten und die Schwarz-rot-gelben erheben, wenn sie diese Ueberschrist lesen! Doch gemach? Byzantinismus ist es, wenn man Personenkultus in der Art treibt, wie ihn die entarteten Oströmer im alten Byzanz mit ihren Kaisern und deren Angehörigen trieben. Wir Oester reicher lieben unsere

Schall gewesen? Die Jugend Oester reichs, voran die katholische Studentenschaft, hat die Antwort gegeben. Sie lautet: Hoch Kaiser Otto? So ist auch heute schon das neunjährige Kind ein Prinzip, ein Prinzip, auf das sich die Hoffnung von Millionen Gutgesinnter diesseits und jenseits der Leitha gründet. Königin Zita hat dieser Tage dem Grasen Apponyi, dem Nestor der königstreuen unga rischen Staatsmänner, für alle die zahllosen Beileids kundgebungen den „Dank des jungen Königs" über mittelt

. Es war das erstemal, daß Otto 11. sich an sein ungarisches Volk wandte! „Des jungen Königs" wird mancher fragen? Ist denn Otto I I. wirklich schon der König von Ungarn? Nach ungarischem Recht ist er allerdings König von dem Augenblick des Hinscheidens seines Vorgängers an. Freilich, die rechtliche Ausübung der Königsge walt erreicht der König erst durch die Krönung. Auch Karl IV. war König von Ungarn in dem Augenblick, da Franz Joses I. gestorben war. Durch die einen Monat später erfolgte Krönung erhielt

er die Rechts ausübung der Gewalt und schloß er den unlös baren Gegenseitigkeitsvertrag mit Ungarns Volk. Somit besteht kein Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Annahme des Königstitels durch Otto II. Es ist durchaus kein Uebergriff. es ist das ihm durch die un garische Verfassung gewährleistete Recht. Und nun zu der Person des jungen Königs, der heute die Hoffnung aller Patrioten in Ungarn und Oesterreich bildet. Aeußerlich ist Otto ein sehr schö ner Knabe. Die einst hellblonden Haare haben sich im Lauf

in Madeira brachte es mit sich, daß Otto auch etwas von der portugiesischen Sprache aufnahm. Otto ist ein tief religiöser Knabe. Seine Gebets- pflichten verrichtet er nicht nur mit äußerster Gewis senhaftigkeit, sondern er hält auch seine Geschwister streng zu ihrer Erfüllung an. Das alles zeigt eine hohe Begabung. Dabei ist Otto aber auch noch ganz Kind und seine Einfälle und Ideen zeigen das kindliche Gemüt. Nur manchmal will es einem scheinen, als ob für Augenblicke ein tiefer Ernst das Kindliche

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 16
Datum: 05.11.1927
Umfang: 16
Arbeiterklasse habe sich konzentriert „aus die Beratung der politischen Lage". Dr. Otto Bauer, der geistige Führer unserer Sozialdemokratie, hat sein Machtprogramm ohne Zweifel mit bewußter Außerachtlassung des vorn nüchternen Verstände geforderten i!l - /lernt Wertes auf dem System leiden- . sckastlichen. klassenbewußten Kampfes und zu- kunstsverheißender hypnotischer Massenwir kung aufgebaut. Wir alle kennen zur Genüge den Gruudton des sozialdemokratischen Linzer Parteiprogranunes vom Vorjahre

. Die Iulikatastrophe und die armen 85 Opfer des Blutfreitags in Wien sind die Frucht einer Monate- und jahrelangen ebenso gewissenslosen wie verfehlten Politik v o l k s f r e m d e r Füh rer in der österreichischen Sozialdemokratie. Es besteht kein Zweifel, daß die Ausrufung der „Diktatur des Proleta riates" am 15. Juli auf der Tagesordnung der Wiener jüdisch-bolschewistischen Führer stand. Derselbe Dr. Otto Bauer, der unter dem Bei fall der Galerie und eines Teiles der Dele- gietten neuerdings am Wiener

Parteitag dm Kampf gegen die Regierung auf die Fahne schrieb und sich als geschwore ner Feind jeder Koalition gebärdete, einen Eintritt in die Regierrmg als „eine Kapitulation der Sozialdemokratie vor der Bourgeoisie und eine Kompromittierung der Sozialdemokratie vor dem Proletariate" be- zeichnete, derselbe Dr. Otto Bauer ist es, der in den kritischen Stunden des 15. Füll selber aus eigenem Antrieb bei Bundeskanzler Dr. Seipel mit dem Antrag zur Bildung eine r K oaliti o n s r e g i e r ir n g erschie

nen war, nachdem der mit allen Mitteln, auch denen der Drohung und des revolutionären politischen Streik zu erzwingen versuchte Rücktritt der Regierung s.hlge schlagen hatte, lieber all diese Dinge haben die jüdisch-bol schewistischen Führer beim Wiener Parteitag keine Silbe verlauten lassen. Denn Otto Bauer rechnete auf die Vergeßlichkeit der Mas sen. wußte aber selber nur zu gut, daß seine Behauptung, die Juli-Katastrophe sei kein vor bereiteter Putschversuch gewesen, in. sich zu- sainmenfalle

und — Lüge gestraft werde durch die Tatsache der systematischen Hetze vor dem 15. Juli in Wort und Schrift, durch die Tatsache der Forderung nach Kapitulation und Rücktritt der Regierung am 15. Juki unter dem Druck des vom Zaune gerissenen Generalstreikes irnd der vollständigen Abschnürung Wiens nach außen. Hievon schwieg Dr. Bauer am Wiener Par teitag. Weil er den Mißerfolg seiner radikalen Politik hätte selber aufzeigen müssen. Denn Otto Bauer hat die unzweifel haft durchgreifende unb mustergiltige

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 11.11.1927
Umfang: 16
Otto Bauer — und die Sowjetrepublik. Dr. Bauer hat anläßlich einer sozialdemokra tischen Feier des zehnjährigen Bestandes der Sowjetdiktatur in Rußland eine Rede gehalten und die ungeheure Bedeutung der russischen Revolution für die sozialistische Bewegung her vorgehoben. Otto Bauer meinte, „es ist etwas Tragisches darin, daß wir Vorbehalte machen müssen und heute bei dem Feste in Moskau nicht dabei sein können." Das scheint so der Herzenswunsch Otto Bauers zu sein. Und gei stig ist Otto Bauer

, die unverwandt zur Republik stehen und sie vor den mit dem russischen Bolsche wismus „liebäugelnden" Zudäo-Marxisten schützen. Denn außer den jüdisch-bolschewisti schen Führern vom Schlage Otto Bauers denkt in ganz Oesterreich keine Seele an die Gefähr dung der republikanischen Staatsform. Aber trotzdem müssen die deutschen Arbeiter Oester reichs dein Diktator-Befehl einiger aus Ost galizien nach Wien gekommener Juden ohne Murren vollziehen und sich auf die Straße peitschen lassen. Wann werden die armen Teu

" die nationalen Ansichten und die kirchlichen Lehren zu sehr verquickt wurden, eine Klarstellung und Scheidung der Meinun gen dringend geboten erscheinen lassen. Man sagt, daß die Enzyklika noch im Oktober, wahrscheinlich am Festtage Christus des Kö nigs erscheinen wird. Brundstfirzende flenderung der Lage nach dem 3uli. In einem Referat „Die politische Lage" hat Abg. Dr. Otto Bauer, der Führer der österr. Sozialdemokratie, auf dem Parteitag in Wien zunächst die politischen Ereignisse seit dem Linzer

, als könne sie uns diktieren und uns nullifizieren, meint Bauer. Das sei die augenblickliche Lage, der die Sozialdemokraten ins Gesicht blicken müß ten,' denn sie inüßten anerkennen, da ß der 15. Juki und seine Nachwirkungen die politische Lage in Oesterreich so grundstürzend verändert Hube, daß jetzt auch die Sozialdemokraten gezwungen seien, ihrer Politik einen neuen Kurs zu geben. (Nach diesen Aeußerungen Dr. Otto Bauers werden die sozialdemokratischen Ar beiter erkannt haben, daß vom „Sieg

", von dem in den nächsten Tagen nach dem 15. Juki in der soz. Presse gefaselt wurde, nichts mehr übrig geblieben ist!) Auch auf die Heimatweh- ren kommt Otto Bauer zu sprechen. Er wirst die Frage auf: Sollen wir in Oesterreich durch dieses Mißtrauen voreinander in einen Bürger krieg geraten, der bei der gegenwärtigen Lage in Europa nichts anderes bedeuten könnte, als den Untergang der Republik und der Arbeiter klasse? Offenbar hat Otto Bauer bei diesem Aus spruch sich daran erinnert, daß die Sozial demokraten

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1924
Umfang: 4
gut. — Der Masken-Ball der „Freien Burschen Körner" beim „Lamm" war sehr gelungen und bot einmal richtigen Mummenschanz in vornehmer Aufmachung. — Auch die Damen der „Vindelicia" mit der Seniorin Fräulein Mang absolvierten diese Woche ihr Revanche- Kränzchen. Nun geht es rasch dem Ende zu * Der Vortrag über Siedlungswesen im Stadtsaal. Vorvergangene Woche sprach in Hall Dr. Otto Neurath über Siedlungs wesen. Der Vortragende war seitens der hiesigen Mietervereinigung eingeladen worden

, der Geschäfte macht ... ich habe ein Prozent verloren." Hagen glaubte, er habe falsch gehört. „Otto Schwarz?" wiederholte er. „Der Mann wohnt in dem Hause des Kommerzienrates, der mich an ihn gewiesen. Gehen Sie nur; Herr Schwarz ist ein freund licher Mann, mit dem sich gut verkehren läßt. Ich werde noch manches Geschäft mit ihm machen. Gr hat mich wieder zu sich bestellt. . sagen, insoweit er dem Laien architektonische Neu-Auffassungen verbunden mit längst bekann ten Rechtsauffassungen vermittelte

in der Voraussetzung angekauft, daß er nicht eingelöst werde. „So wird es sein," dachte er überzeugt. „Otto ist ein Schurke, der Lust hat, mich in Wechselhaft bringen zu lassen. Er kann mir das Glück nicht vergeben, der Gatte Albertinens zu sein. O, es ist klar, die Rache hat dieses Geschäft gemacht. Und ich werde mich rächen, indem ich bezahle." Er fand Trost und Beruhigung in dieser Annahme. Bald ward ihm die Tür geöffnet, an der sich ein Schild mit dem Namen des Staats anwalts befand. Otto Schwarz wollte ausge

so wenig ein Geldmann bist als ich es bin." „Der Jude muß mich indeß dafür halten. Um Deinem Kredite nicht zu schaden, um überhaupt Dein Accept zu ehren, unterdrückte nächsten Nummer unseres Blattes weit greifende Vorschläge machen, die bei gu tem Willen Aller auch zu einem praktischen Ergebnis führen können: zum Bau von Wohnhäusern. * Zum Vortrag Dr. Otto Neurath. Ein Leser unseres Blattes fand außer dem Vortrage auch den Vortragenden interessant und sandte uns folgende Zuschrift, die sicher

alle überraschen dürfte: Der Vortragende Otto Neurath ist in wissenschaftlichen Kreisen als Volkswirtschaftstheoretiker bekannt. Eben so seine Gattin geborene Schapira. Die Besucher des Vortrages wird es ferners interessieren, daß Otto Neurath zu jenen volkswirtschaftlichen Theoretikern gehört, welche das seltene Glück hatten, ihre Ideen auch in die Praxis umsetzen zu können. Der Vortragende gehörte nämlich der mar xistischen Schule an und hat immer als einer der radikalsten Verfechter dieser Theorien gegolten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 31.07.1929
Umfang: 8
sie, wie von Ungefähr, die Frage ein: „Wo ist Anneliese?" „Anneliese ist mit ihrem-Bräutigam nach Breitenfels. Tante Helma sandte ihr durch Ächim eine Einladung — sie habe verschiedenes mit ihr zu besprechen. Entsetzt sprang Herta von ihrem Stuhle auf. „Otto — was soll ich von dir als Vater denken? Du läßt Anneliese mit Achim allein nach Vreitenfels gehen —, das ist gegen alle guten Sitten . * ." Der Freiherr lächelte und zuckte die Achseln. „Wir waren beide abwesend als Achim kam, Anneliese hat es mir schriftlich

hinterlassen. Uebrigens — wozu diese unnötige Aufregung — wir leben doch nicht mehr in der alten Zeit. Heute, wo wir alle so aufgeklärt sind — jinbe ich in diesem Besuch nichts Unpassendes." Herta schüttelte zornig das Haupt. Ihr war es nicht M daZ zu tun, was passend w ar — sie ärgerte sich, daß die beiden'allein ohne'sie gefahren waren und nicht von ihr beobachtet werden konnten. „Das verstehst du nicht, Otto", entgegnete sie —J ^Angenommen, aus dieser Heirat würde nichts —, dann wäre Anneliese

bloßgestellt für immer —, keiner würde sich mehr um sie bewerben. Ich werde anspannen lassen' und nachfahren und Breitenfels auf das Unpassende auf merksam machen." . ^ - i Der Freiherr streckte die Arme nach ihr aus. „Herta — willst du mich ganz allein lassen? Liebling, wie ist es mir einsam. ohne ,dich." Sie warf den Kopf in den Nacken und zwang stcy zu einem zärtlichen Lachen. „«Fch werde bald wieder mit den Ausreißern zurück sein, Otto — und meine Gedanken bleiben bei dir." Sie klingelte und gab

dem Diener den Befehl, ein spannen zu lassen. Dann trat sie zu dem Gatten und strich ihm die bleichen Wangen. Es geschah widerwillig und sie fieberte von ihm fort nach Breitenfels zu kom men. Um ihn zu beruhigen, bog sie sich herab, um mit ihren Lippen die seinen flüchtig zu berühren. Otto merkte ihre Absicht und hielt sie fest. Er küßte sie, ohne ihre Abwehr zu bemerken, mit leidenschaftlicher Heftigkeit... Ein Grauen ging durch sie bei seinen Küssen und sie versuchte, sich zu befreien. Er hietl

sie nur noch fester und erstickte sie fast mit seinen Liebkosungen. Endlich gelang ws ihr, sich loszureißen, sie trat zurück, glättete ihre Haare und zwang sich mit all ihrer Selbstbeherrschung zur Ruhe. „Aber Otto", stieß sie endlich schwer atmend hervor. Der Schreck, so unverhofft von seinen Zärtlichkeiten über- j fallen zu werden, lag ihr noch in allen Gliedern. Was war es für eine Qual, all dies von einem ungeliebten lManne zu erdulden. Nie hatte sie sich mehr nach ihren 'Freiheit gesehnt

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.10.1925
Umfang: 6
, daß die kommunistische Partei zerschmettert würde. Nachdruck oerfatfm) 41 Der Väter Erbe. rsucht. An- rltung Roman von Otfrred von Haustein. , Tenn verlebten die drei gemütliche Abende und Käthe sich immer inniger an das ältere Mädchen an. Oft *r, wenn sie matt auf dem Sofa lag und die beiden Dregt miteinander plauderten, glitt ihr Auge mit einem Gm schmerzlich-wehmütigen Blick von einem zum an- G Sah aber Otto oder Agnes sie an, verbarg sie ihre Wett und lächelte heiter, während die beiden um sie Mht waren. März

kamen dann schwere und sorgenvolle Tage U Otto machte viel Angst und Sorge durch, bis der Sani- Gat ihm seinen Glückwunsch aussprechen konnte und ft kräftiger Knabe ihm von der Amme entgegengehalten Airöe. Käthe aber lag matt und blutleer in ihren Kissen und ^ Dtto sich über sie beugte, glaubte er in jähem Erschrek- «Utt das Antlitz einer Toten zu schauen. Nur ganz langsam kam sie etwas zu Kräften und es MNgen Tage, bis der Sanitätsrat, der täglich zweimal ^ Hannover herüberkam, dem Gatten sagen

konnte, daß ^igstens die augenblickliche Lebensgefahr vorüber war. Aber sie blieb sehr schwach und mußte ganz still und W in ihrem Bett liegen und die Sorge um ihren Erst- Mrenen der Pflegerin überlassen. ^ . Mhrenö Otto noch in Sorgen um seines jungen Wer- . Gesundheit lebte, traf ihn der Brief des Kommerzien- § Warrendors nrit der Abschrift des Schreibens, das an die Gerlingwerke gerichtet. Mn in den letzten Tagen hatte er Merhanö munkeln G von dem neuen Verfahren, das sein Vater herans

- Me, aber die Sorge in seiner eigenen kleinen Familie "JE ihk allen geschäftlichen Gedanken entzogen. .Mn aber fall er klar und ein tiefer Schmerz überkam J daß es möglich gewesen, daß Vater und Bruder sich r Anreißen lassen konnten. ^Mdem telegraphierte er sofort an Warrendors und Me seinem Pater den Eilbrief. An jenem Tage war ge rade der Samtätsrat zum Mittagsbesuch bei Käthe, als des Vaters Telegramm ankam. Trotz allem war Otto froh. Also endlich sah der Vater ein, daß er ihm Unrecht getan

und doch war etwas in dem Telegramm, das ihm Sorge machte. Als fei ein Unglück in der Luft, als klänge aus den hastigen Worten des Vaters noch mehr als sie in Wahr heit enthielten. Er vertraute sich dem Sanitätsrat an und dieser sah kei nen Grund ein, warum Otto nicht auf einen oder zwei Tage verreisen sollte. Freilich Käthe selbst war sehr betrübt. Sie lag so hilf los in ihren Kissen und glaubte es nicht üüerstehen zu können, wenn Otto verreiste. Erst als Agnes sich telepho nisch bereit erklärte, während der Zeit, die Otto fort

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 23.12.1925
Umfang: 12
bei Husten» Heiserkeit» Katarrh» Ver schleimung. Der beste Schutz gegen Erkältungen! 7000 Zeugnisse aus allen Kreisen beweisen die ein zigartige Wirkung! Appetitanregende, feinschmeckende Bonbons. Beutel 50 Groschen, Dosen 1 Schilling. Achten Sie auf die Schutzmarke! Zu haben in allen Apotheken, Drogerien und wo Plakate sichtbar. 1096 » hastem Druck — „tu's mir zuliebe! Mein Lebensglück hängt davon ab! Und trachte, daß niemand etwas merkt von der ganzen Ge schichte. Lieber Otto, hilf mir! Ich will dir's

im Leben nicht vergessen!" Otto fühlte, wie die Erregung den Bruder förmlich schüttelte. Etwas wie Mitleid packte ihn angesichts der flackernden Angst in dessen Blick. Aber noch viel heißeres Mitleid quoll in ihm auf, wenn er des Mädchens da droben gedachte. „Ich will's versuchen", sagte er endlich leise. „Obwohl — du weißt -- ich bin nicht rede gewandt, wie du " „Desto besser. Klipp und klar mußt du es sagen. Nur die nackten Tatsachen." Er entfernte sich hastig, den Bruder einfach stehen lassend. Reue

, Scham, Aerger, Mitleid, alles tobte wild in ihm durcheinander. Daß man in eine so scheußliche Lage kommen konnte, bloß weil man sich einmal unbedacht in ein hübsches Gesicht vergafft hatte! Wer ihm das vor anderthalb Jahren gesagt hätte, und sie. was würde nun werden aus ihr? Eigentlich war er ein gemeiner Egoist, herz los, roh! Plötzlich machte er kehrt und lief dem Bru der nach bis ans Haustor. „Otto, sag' es ihr anfangs milde. Nicht alles auf einmal, hörst du? Und tröste sie, steh

und Ab gaben, Luxusgaststätten, Hocker - st e ue r usw. nach dem Entwürfe des Ge- meindeabgabengefetzes" aus. Allgemein trat die Ansicht zu Tage, daß dem Tiroler Gast- Otto drückte ihm beruhigend die Hand. Diese Mahnung versöhnte ihn wieder etwas mit Gustav, an dessen Herzen er beinahe ge- zweifelt hatte. „Verlaß dich auf mich, Alter. Was möglich ist, werde ich tun!" Dem hübschen Dragoner war gar nicht gut zumute, während er planlos die Straßen ent lang rannte und, endlich diese hinter sich las send

, Selbstvergessenes, den ganzen Menschen ausfüllend. In dieser Stunde, da die überstandenen Erschütterungen, alles in ihm ausgestört hat ten bis auf den Grund der Seele und ihn nun hier tiefe Stille und Frieden so seltsam um fingen, ahnte er sie. Der Mond stieg höher, die Schatten wur den tiefer. Bon den Liebespärchen waren die meisten verschwunden. Da erinnerte sich Gustav plötzlich wieder an die Wirklichkeit und daß Otto ihn vielleicht schon erwartete. Er sah aus die Uhr ~ wirhlich - schon neun Uhr! Die Stunde

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 18.12.1925
Umfang: 12
anzuschließen, mit der sie täglich weite Spaziergänge unternahm, von denen sie mit seltsam strahlenden Augen heim kehrte. Aber dies letztere bemerkte nur Ferdinand und machte sich insgeheim nicht wenig Sorgen darüber. Otto machte seiner Mutter gleichfalls Sor gen. Erst kamen Zammerbriefe von ihm aus Tharandt, da er sich nie ordentlich satt essen könne, da seine Kost- und Quartiergeberin ein Geizdrache sei und die Mahlzeiten immer spär licher herstelle. Die Kameraden seien auch alle bereits weggezogen

und jetzt bei anderen Leu ten weitaus besser versorgt. Freilich auch etwas teurer. Ob er sich nicht auch einen anderen Kostplatz suchen dürfe? Frau Gersdorfer war sehr ärgerlich. Sie hatte seinerzeit, als sie Otto nach Tharandt brachte, mit vieler Mühe diesen wohlfeilen Platz bei Frau Lincke ausfindig gemacht, und nun wollte er fort? stattsiudet, wozu die Ellern und Angehörigen sowie alle Gönner und Freunde des Turn wesens freundlichst eingeladen sind. Der kath. Arbeiterverein Lienz hielt am letzten Sonntag

Zugend. Welch passende res Werk könnte man den Kindern wohl in die Hände legen als das Ehrenbuch „Osttirol", das reich ausgestattet, Osttirols Leiden und Freu den im Weltkriege schildert, heimischem Volks tum und den landschaftlichen Schönheiten un serer Bergwelt ein farbenprächtiges Bild gibt. Dem Ehrenbuch schließt sich die Geschichte von Osttirol von Univ.-Prof. Otto Stolz an. Aus der vollkommenen Kenntnis der Heimats geschichte von ihrem Uranfang an wird jeder Mut. und Kraft für die Zukunft

Du Dich dafür doppelt sattessen. Uebrigens werde ich Dir ab und zu ein Eßpaket schicken und an Frau Lincke schreiben." Das tat sie denn auch mit gleicher Post und energisch, wie es ihre Art war. Darauf war eine Weile Ruhe. Dann schrieb Otto eines Tages, er benötige dringend einen neuen Anzug.' Einer seiner Kollegen habe ihn bei Verwandten eingeführt, die eine eigene Villa bei Tharandt besäßen, wo es immer sehr lustig zugehe. Und nächstens sei dort ein kleiner Hausball zu Ehren einer Nichte aus Berlin, wozu

auch er geladen sei." „Z, der Bengel Otto," lachte Vater Gers dorfer. „fängt der auch schon an, sich zu ver gnügen. Hausball! Frackanzug! Natürlich auch noch Lackstiefeletten? So 'n kleiner Laufe junge, was der schon alles möchte!" „Otto ist schon 22 Zahre alt," warf Ann chen dazwischen, „warum soll er sich denn nicht auch ein bißchen unterhalten? Und wenn es nette Leute sind?" „Ach was, die würden sich gerade solch einen dummen, unbeholfenen Hans Taps ein- laden wie Otto!" fuhr die Mutter unwirsch drein

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 01.07.1922
Umfang: 4
nicht so plötzlich aus dem Leben geschieden wäre. Ich übernehme es, den Oberförster auszusöhnen, wenn es noch nötig sein sollte." Der Aktuar blieb regungslos. Nur sein stechender Blick richtete sich zur Seite auf den Arzt, indem er sagte: „Um eine Aussöhnung zu bewirken, mußt du doch die Natur des Zwistes kennen." Ich kenne sie nicht) aber der Oberförster wird sie mir offen mitteilen. Brechen wir ab, Otto! Und nun ersuche ich dich, die Angelegen heit weder offiziell, noch privatim zu berühren." Otto betrachtete

deine Kunst, deine Wissenschaft auf, um oen Verwundeten so rasch als möglich herzu- Lt? - - - Du beschleunigst mein Glück, wenn 4 D Ü r^esung des Oberförsters beschleunigst! werde dir ewig dankbar, ewig dankbar sein. E Arzt, der Albertinens Mitteilungen empfangen hatte, durchschaute den Juristen. Er blieb ruhig. „Otto, du erwartest einen Glückwunsch von mir?" „Ja. mein Freund!" „Ich kann ihn dir nicht aussprechen." „Was hält dich ab?" „Meine Rechtlichkeit, meine Offenheit." „Das begreife ich nicht." „Sieh

' mir fest ins Auge, Otto, und ant worte. Weißt du wirklich nicht, daß Albertine mia, liebt? Weißt du es nicht, oder willst du es nicht wissen?" Otto erkünstelte mit einer wahren Virtuosi tät das größte Erstaunen. „Albertine liebt dich?" fragte er stammelnd. „Ebenso aufrichtig und innig als ich sie liebe. Diese Liebe ist nicht von gestern; sie wur zelt in den Jugendjahren, und die Zeit hat sie gereift und befestigt. Willst du zwischen mich und mein Glück treten? Bedenke den Kampf, den du entzündest

! Du hast die Gunst des Vaters für dich; ich aber besitze die Liebe der Tochter. Mir steht die Feindschaft entgegen, welche die Väter trennte ... dir Albertinens Gleichgültigkeit, denn sie wird sich nie von mir abwenden. Trage den Umständen Rechnung, sei mir ein wahrer Freund, und hemme das Ver söhnungswerk nicht, dessen Abschluß herbeizu führen'ich jetzt hoffen darf. Wäre ich an deiner Stelle, ich würde nicht einen Augenblick zögern." „Und dennoch muß ich zögern," entgegnete Otto kalt. „Warum? Warum

?" „Du hast von deinem Standpunkte aus ge sprochen, ich werde von dem meinigen sprechen. Wenn du auf eine Aussöhnung hoffst, so täuscht du dich . . . Der Oberförster wird dem Sohne seines erbittertsten Feindes nie die Hand seiner einzigen Tochter bewilligen. Das Heiratsprojekt mit mir ist ebenfalls nicht neu, inan basirt da rauf einen Plan, der nicht scheitern darf." Otto schwieg einen Augenblick. Als er sah, daß Bernhard bitter lächelte, ergriff er dessen Hand und sagte halb leise: „Der Oberförster

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 03.08.1929
Umfang: 6
! Ich, öer Herzensknicker, werde schüchtern wie ein junges Mädel, das sich mit seinem ersten Schwarm yerumschlägt. Wahrscheinlich fallen mir bei Ellas Anblick alle weine Sünden ein. Und die sind zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres!" „Das ist doch Unsinn, Achim! Ich glaube, Ella wartet schon längst auf deine entscheidende Frage, sie wird schon nicht nein sagen." Achim sprang begeistert auf: „Meinst du, Otto? Junge, das will ich doch auf der Stelle ausprobieren! Um diese Zeit ist Ella

in ihrer Wohnung. Und wenn sie ja sagt! Was soll das für eine Freude geben!" Wie ein Wirbelwind fegte er durch Ottos Zimmer. Bevor dieser seinem lieben Freunde noch einen herzlichen Wunsch mit auf den Weg geben konnte, war er längst verschwunden. Otto schaute ihm traurig nach. Ja, Achim hatte es leicht! Er wurde erwartet. Kein Hindernis stand seinem Glück entgegen. Daß er an seiner Stelle wäre! * Fritz Lohusen stand in tiefen Gedanken an seinem Schreibtisch. Vergebens suchte er die lähmende Müdig keit

springen? Otto war ein Krüppel, Achim war nur Verwaltungsmann, der sich allmählich einzuarbeiten begann. Er durfte nicht zusammenbrechen! Aber er konnte auch das Tempo, in dem er schaffte, nicht müßigen. Denn die Arbeit bis zur völligen Er schöpfung war ja das einzige, was ihm über die grause Ode seines Daseins hinweghalf. Wäre es nicht besser, Rita und Otto würden endlich ein Paar? Dann stände er einer unabänderlichen Tat sache gegenüber, er bekäme wenigstens etwas Ruhe. Es pochte leise. Rita trat etn

. Forschend ruhten die Blicke des ernsten Mannes auf ihrem bleichen Gesicht. Auch Rita litt. Seelisch vielleicht nicht weniger als er, denn sie fühlte sich schuldig, daß sein und ihr Glück in Scherben gegangen war. Hätte sie ihm damals nur ein wenig vertraut, nie hätte sie aus verletztem Stolz so rasch zu Otto das bindende Wort gesprochen. Zu spät, Sie waren beide gefesselt. Es gab keinen Ausweg. „Du hast mich rufen lassen, Fritz!" sagte Rita leise. „Ja. Rita, es sind wichtige Arbeiten zu erledigen

. Aber du scheinst nicht ganz wohl zu sein. Wollen wir nicht lieber bis morgen warten?" „Ich bin nicht krank, Fritz! Nur eine schwere Ent scheidung habe ich mir abringen müssen, das drückte mich nieder: Ich habe Otto gebeten, die Hochzeit zu beschleuni gen. Er braucht mich!" Leise setzte sie hinzu: „Dann hat der Karnpf ein Ende, das Pflichtgefühl zeichnet mir meinen Weg vor." Aufstöhnend sank Fritz Lohusen in den Schreibtisch- ! sessel und stützte den Kopf in die Häirde. Er durfte nichts I sagen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 21.08.1929
Umfang: 8
er sie erschreckte und das Herz klopfen ließ. Otto war am Ende mißtrauisch geworden, denn sie wußte wirklich nicht mehr, ob sie sich keine Blöße gegeben, so lang das junge Paar anwesend war. Da hieß es, trotz allem Wieder willen, doppelt auf dem Posten zu sein und in ihr Beneh men große Liebe zu legen. Diesen Gedanken sich hinzugeben, war jetzt keine Zeit, Graf Limburg stand vor ihr und verabschiedete sich mit einem ehrerbietigen Handkuß. „Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen rechnen

zu dürfen, gnädige Frau", sagte er mit einem warmen Blick, der ihr ein Trost in ihrer Zerrissenheit war. „Wir leben durch die Krankheit meines Gatten sehr einsam und zurückgezogen. Sie sollen uns trotzdem stets willkommen sein, nicht wahr, Otto?" sagte sie mit einem Lächeln, das ihm in das Herz schnitt. Der Freiherr bejahte höflich ihre Frage, aber ohne selbst eine Einladung hinzuzufügen. Limburg achtete nicht darauf, sein Blick flog nochmals bewundernd zu ihr hin, wie sie jetzt neben dem Rollstuhle

könnte Otto auf ihr Benehmen auf merksam machen. Trotz seiner drohenden Augen glaubte sie daran nicht, was sie aber jetzt in Ottos Blicken las, erfüllte sie mit einer Furcht, die sie vergebens zu unter drücken versuchte. Aber nur nichts merken lassen, dachte sie — noch ist nichts verloren. ; Gewaltsam versuchte sie ihre Hand aus der seinen zu befreien. Es gelang ihr nicht, er hielt sie wie mit Eisen klammern fest, und der finstere Ausdruck in seinem Ge richt wich nicht. f „Otto, ich bitte

dich was ist in dich gefahren, weil du so sprichst? Deine Nähe ist mir nie angenehmer ge wesen, als wie in diesem Augenblick, wo mich nach der Aussprache über den heutigen Tag mit dir verlangt." Er lachte, daß ein kalter Schauer ihr den Rücken hin unterrann. ' „Otto — bist du krank? Bitte — laß mich los, du tust mir weh . . ." Daran schien er sich nicht zu stören, er lachte noch ein mal, aber man hörte die Qual heraus. „So — das tut mir weh? Ha — ha — ha. Was ist es für eine Freude, solch eine schöne Frau zu besitzen

oder träumte sie? Sie war durch seine Re den so überrascht, daß sie im ersten Augenblick fassungslos war, aber gleich darauf erhielt sie ihre vorzüglich gespielte Gleichgültigkeit zurück. „Du siehst mich erstaunt, Otto, und wüßte ich nicht, was es zwischen mir und Breitenfels gegeben haben sollte", war ihre abweisende stolze Antwort. Einen Augenblick blieb es totstill zwischen ihnen. In ihm wogte ein solcher Zorn über ihr scheinheiliges We sen, daß ihm die Sprache eine Weile versagte. Erst nach einer Weile

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 21.02.1925
Umfang: 10
, London Frau Hübner, Hamburg Dr. Otto Staadecker, Wien Liane Baronin Hagmerle, Wien Gras Fünfkirchen, Wien Wendel L. Paul, Montreal Rittergutsbes. (£. F. von Becker, Berlin Frau Erna Stemkam, Kassel Herr und Frau Direktor Hofmann, Freiberg Dr. Edgar Windmüller m. Frau, Hamburg Freiherr v. d. Necke, Seedorf Fanr. Paul Gerngroß, Wien Cläre Becker und Tochter, Essen Frau Cläre Stromenger, Breslau Herr und Frau Hutschementher, München Frau Wagner und Tochter, Leipzig Frau Helene Schweighart u. Kind

Blanck, Magdeburg Herr und Frau Rittmeister Griebel, Gotha Prof. Ernst Griebel, Berlin Ministerialrat prins Berlin Herr und Frau Dr. Krech, Langenscheiö Herr und Frau Dr. Funke, Nürnberg Dr. Rudolf Herzfeld, Hannover Dr. Alfred Rieß. Wien Baron Sternberg, Innsbruck Otto Graf von Sarnthein, Innsbruck Herr und Frau Meißner, Chemnitz Walter Franck, Linz Herr und Frau Dr. Koch, Breslau Architekt Erich Legser, Berlin H. Markuse, Würzburg Dr. Elsbeth Momm, Bad Nauheim Fritz Kiffe. Münster Camilla Hrgö

, Aschaffenburg Dr. Aull. Dettingen Hans Brennig, München Fritz Bauer, Aschaffenburg Waller Berninghanr, München Dr. Zsak, Graz Helmut Elbrecht, München Anton Leonhard, Bruck Karl Gampl, Wien E. Enöreö, München Dr. Freund, Wien Architekt Erdmann mit Fam., Berlin Hauö Grade, Berlin Elisabeth Hansen, Hamburg Architekt Karl Müller, Köln Ing. Karl Säuberlich, Berlin Julie Mehl. Berlin Joses Gasteiger, Rosenheim Otto zur Loge, Berlin Familie Emil Spahn, Berlin Miß G. V. March, Oxford Familie K. L. Antrobuö, London

Miß Mortge Smith, Bromsgrove Emerich Mager, Laibach Ladislaus vom Kovacö mit Frau, Budapest Capt. G. H. Plummer, Cork Mrs. M. H> Sherard mit Tochter, Jersee- Irland Familie Adolf Grimm, Hamburg Miß V. H. Hewitt, London Miß Nora Kerr, London Direktor Ernst Otto, Hannover Miß Agnes (S. Welsh, London Gustav Jördens, Landöhut Frl. Grell Geller, Laibach Fregga Tönneö, Laibach Familie Sabine v. Hegden-Linden, Tützpatz Frau Friedl Feuerstein, München Otto Reese, Hamburg Oökar Jaques mit Frau, Berlin

Herbert Rinkel, Dalberödorf Alice Elbrecht mit Tochter, Bremen Christian Höllerer „ „ München Hermann Merkert „ „ Elberfeld Mas. H. S. Marshall, London D. B. S. Marshall, London Mr. Milliam Mieze mit Frau, London Mr. Es de Butts-Tagerner, London Lt.-Col. Gamborne-Palmer, London Hilde Koslev, Laibach Werner v. Hegden, Berlin Franziska Karl, Berlin Josef Rothdauscher, Regenöburg Berta Burger, München Leonie Augustin, Leipzig Otto Buchenbacher, Fürth Angelitta Graf, Wien Tiefenbrunner Henker Margarethe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 12.08.1924
Umfang: 8
eine Abteilung des Oefterr. Gebirgsvereins von Wien nach Ried i. L. Die Herren wollten Touren und Partien im Stallanzer Alpental, wo der Verein eine Schutzhütte zu bauen geplant, und andere GebirgStouren machen. Am nächsten Tag begab sich nun einer dieser Herren, Otto Krawath, Gastwirt, zum Inn und wollte dort in einem Tüm pel ein Bad nehmen. Dabei wagte er sich zu nahe der starken Jnnströmung und wurde von den Wel len sortgerissen und erst in Prutz nur mehr als Leiche herausgezogen. Der Ertrunkene war erst

. Verkehrsnachrichten. Erleichterung der Einreise nach Oesterreich. Die öster reichischen Behörden haben nunmehr die kürzlich angc- kündigten Erleichterungen der Einreise nach Oesterreich praktisch durchgeführt. Demnach werden zunächst für die' österreichischen Vertretungsbehörden in den europäischen, Staaten besondere Sichtvermerkmarken (für mehrmalige- Einreisen, für einmalige Einreise und für einmalige! 221 Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. „Pardon, ich selbst habe den Otto, bei dem du wohntest, mit eben

sein, betrogen?... Un möglichst' rief er atemlos. Plötzlich blieb er stehen. „Ich muß nach Hause, noch KMe!" sagte er. „Rosa soll mir sagen, ob alles Lüge und Verleumdung, oder was an der Sache ist... Es muß alles klar werden wie der Tag!" In demselben Augenblicke sah er Otto vor sich. .Kurz entschlossen redete er ihn an. „Haben Sie von den Gerüchten gehört, welche hier über Sie verbreitet sind?" frug er ihn. „Gerüchte? lieber mich?" versetzte Otto. „Man sagt es." „In welcher Angelegenheit?" „Mit meiner Frau

." Otto lachte. „Mit Ihrer Frau?" „Als Sie noch Mädchen war." „Wer hat Ihnen diesen Bären aufgebunden," erwiderte er, aus vollem Halse lachend. „Sie haben falsch gehört." „Ich kann die Person nennen, die das wieder holt gehört hat." „Sie wissen, lieber Jmhos, daß es keine Ehe ohne Klatsch gibt. Eine infame Verleumdung das! Und Sie haben das geglaubt?" „Ich kann es selbst nicht glauben. Allein man spricht überall davon." Otto stutzte; es schien ihm gut, nicht unschuldig zu erscheinen. Mit gewohntere

und nicht mit meiner Frau verkehrten. Ist das die volle Wahr heit?" frug Konrad, ihn scharf anblickend. Otto legte seine Hand aus Konrads Schulter und erwiderte gemütlich: „Freund, es ist so, und nicht anders! Aber — Ich erwarte von Ihnen als > Ehrenmann, daß Sie die Susanne mit dieser Her zenssache nicht noch nachträglich behelligen. Die Sache ist beendet. Sie werden es gestern'selbst ge merkt haben." Konrad ging beruhigt von dannen. Als er anderen Tages im Freihofe mit Rosa al lein war und über den Erfolg in Paris

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.07.1929
Umfang: 6
des Glockturmkammes im Hintergrund von Dok tor Mycinski. Die vier guerformatigen Bilder stellen > 19 Fackeln in der Nacht. Roman von Emil Frank. Copyright by Verlag Bechthold, Braunschweig. Eine Gnadenfrist! dachte Otto. Ich muß sie nützen! Sonst vernichte ich mein und Ritas Glück! Rasch empfahl er sich und eilte in den Garten. Frau Geheiwrat Lohusen und ihre Schwiegertochter waren von der Ausfahrt noch nicht heimgekehrt. Sie würden voraussichtlich bis zum Essen ausbleiben. Adele ging in den Garten

, um einige Blumen für den Mittagstisch zu pflücken. Als sie ihr Körbchen ge füllt hatte, stand Otto ihr plötzlich gegenüber. Sein ver störtes Gesicht hellte sich bei ihrem Anblick sogleich auf. Das Aufleuchten in seinen Augen verriet ihr deutlich genug, wie sehr er sich freute, sie allein getroffen zu haben. Voll Schmerz dachte Adele: Das ist nun der zweite, der mich liebt, dessen Gefühle ich doch nun und nimmer erwidern kann. Wie glücklich wäre ich, wenn Fritz mich ein einziges Mal so anstrahlte

wie sein Bruder es jetzt tut! Aber das wird nie geschehen! Zu tief ist Ritas Bild in seinem Herzen eingegraben. Auch ich mutz verzichten! Nach einigen belanglosen Worten reckte Otto sich kühn auf: „Ich mutz morgen nach Mariannenhütte ziehen, Papa will es haben —" „Nun, das ist weiter nicht gefährlich. Mit deinem Auto bist du in ganz kurzer Zeit hier und kannst Rita und Achim besuchen, so oft du willst!" „Achim und Rita! Ich muß einmal ganz offen mit dir sprechen, Adele! Meinst du, ich hätte an Rita gedacht

, als Papa das Berbannungsurteil über mich verhängte? Nein! Aber an dich dachte ich! Daß ich dich nun nicht mehr täglich sehen darf!" „Aber das ist doch Unsinn, Otto! Was würde Rita sagen, wenn sie dich so sprechen hörte! Sie verdient es wirklich nicht, daß du ihre Treue so lohnst!" Innsbruck, 16. Juli. Die Pächter der Gastwirtschaft in der Talstation der Patscherkoselbahn, Georg Pschorr fen. und jun., haben durch den Rechtsanwalt Dr. Maritschnigg beim Lan desgericht in Innsbruck

es denn, daß ihr euch verlobtet?" Da erzählte er ihr offen, wie das damals gekommen war, daß ihm das Bewußtsein dieser Schuld den Mund verschlösse. „Und nun ist öte Strafe gekommen! Ich habe mit der Liebe ein frevles Spiel getrieben. Jetzt erst weiß ich selbst, was unglückliche Liebe bedeutet. Ja, Adele, ich muß es dir sagen: Vom ersten Sehen an habe ich dich lieb gehabt! Immer größer wurde meine Sehnsucht nach dir —" „Nicht weiter, Otto! Ich darf diese Worte nicht an- hören! Sie sind Verrat an Rita, die noch immer

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 26.06.1929
Umfang: 6
laufenden zu halten, ber ich yave leider so sf-enig Zeit, daß ich mit selten ne Stunde abringen kann —* „Weiß ich," unterbrach ihn der Vater ungeduldig; !>as wäre aber nicht nöttg, wenn du diese Leiden Bunnn- >r Leinen Bruder Otto und diesen sogenannten Teil- rber Achim Möllenkamp, etwas fester an die Kandare ehmen würdest." Fritz Lohusen fühlte sich bei dieser Unterhaltung atzerst unbehaglich. Es widerstrebte ihm, fnnttv dem MMeit Ottos und Achims über sie zu reden. Immer rußte er auf der Hut

sein, daß er gegen Otto nicht un- erecht wurde, es ihm nicht entgelten ließ, daß er auf :gend eine Weise Rita Möllenkamp als Braut ge- ^Der*Vater meinte spöttisch: »Warum so schweigsam, ^ Da^reckte Fritz sich steil auf:»Du machst mir wegen )tto und und Achim Vorwürfe, Papa. Dabei weiyt u aut^enug wtt wenig Einfluß ich ans ^ beiden habe. )tto ist nur sin Jahr Krieg upd Ges fangenschaft haben ihn aus öer Bahn geworfen, die uns Lohrnsens für gewöhnlich vorgezeichnet hat. Wenn ich ihn einmal zu einer ernsteren

Lebensauffassung mahne, dann meint er lachend: Ich mutz sechs bitter harte Jahre nachholen! Und was soll ich Achim Möllenkamp sagen? Ich mutz da schon heilfroh sein, daß er mir in öer Ver waltung der Hermeswerke freie Hand läßt." Der Geheimrat knurrte ingrimmig in den weißen Bart: »Und wenn ich mich auch noch so gifte, so kann ich dir leider nicht unrecht geben. Was uützt es denn, wenn ich Otto vor meinen Stuhl zittere! Der Bengel macht dann fein erstauntes Gesicht und tut, als könnte er kein Wäfferlein trüben

Verlobung mit Rita Möllenkamp dazu beiträgt, daß Otto sich im Hause nicht sonderlich wohl fühlt —" »Na, erlaube mal, Fritz!" unterbrach ihn der Vater erstaunt. »Du redest da mitunter einen neuen Stiefel zusammen! Kann Otto sich denn ein besseres und schöneres Mädel wünschen als diese Rita? Die Verhält nisse passen ganz ausgezeichnet zusammen; sie ist die einzige Schwester unseres Teilhabers, eine Partie, wie es nur wenige zwischen Ruhr und Emscher gibt. Nein. Otto ist trotz seiner leichten Ader

nicht so dumm, daß er das nicht einsehen sollte." »Gewiß sieht er das ein und er hat ja auch bisher noch kein Wort verlauten lassen, nicht die leiseste An deutung gemacht, daß er das Verhältnis lösen will. Aber ich beobachte ihn nun einmal ziemlich scharf und da kommt es wir mitunter vor, daß er bedauert, sich so schnell gebunden zu haben." »Es war jedenfalls das gescheiteste, was Otto jemals m t und er sollte es nur Versuchen» Winkelzüge zu machen. Rita ist mir lieb wie eine eigene Tochter. Eine bessere

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