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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 06.12.1904
Umfang: 8
K». 5LKV „Bozuer Rachrichte»', Di Aus Aebe. Roman von A. Tuh te«. (21. Fortsetzung.) „Ja, nreille Eltern, willigen in unsere VeMndung,' ant wortete Albrecht Otto, „heute sollte ich mit dir reden, :nor- gen will mein Vater mit dem deinigen sprechen und stellt er es ihm anheim, ob der Oberforstmeister zum Fürsten oder mein Vater zu dem deinigen kommen soll. Willst du ihm das sagen?' .Sigrid mckte, zog ihre Hände aus den seinen und sah ihm ins Gesicht. ^ ' „Warum siehst

einen ihm passend dünkenden Titel zu geben!' „Zlber das ist es ja eben, Albrecht Otto!' fiel Sigrid ein und ihre Stimme bebte. „Ich fürchte, ich bin nicht die Toch ter meiner Eltern hier!' ^ . , „Nicht?' unterbrach er sie. „Und Wer bist du denn?' „Ich Weiß es nicht!' sagte sie gepreßt- „O, mein Hott, ivie schwer habe ich seit Monaten an diesem Zweifel getragen!^ Er hat mich elend, krank gemacht!' - ^ „Ich bin ganz starr!' sprach nun auch Albrecht Otto.. „Sengens haben da nie die leiseste Anspielmrg gemacht

ja einmal von Nutzen sein. Den Sengens aber möchte ich niemals verrathen, daß ich etwas davon wisse. Es Würde sie zu tief betrüben. — Ich mußte es ihr in die Hand versprechen, zu schvzeigen!' „Und Weiß sonst noch jemand von der Sache?' fragte Alkrecht Otto. ' ..„Nur Doktor Steinbach, der während unserer Unterhal tung'hereintrat und einen Theil davon hörte', sagte Sigrid. „Er auch. war es, der mich, die ich wie von Sinnen war, nach Hanse geleitete und während meiner schweren Krankheit mit HingMmg Pflegte

. Bei ihm ist das Geheimniß gut aufge hoben!'^ ' „Ja'; meinte Albrecht Otto, „er ist ein-Ehrenmann! Aber wozu denn das Geheimnis? Warum fragst du deine Eltern nicht danach?' „Das werde ich jetzt auch thun, entstehe daraus, was da wolle!' rief Sigrid. „Ich möchte nicht, daß ein Albrecht Otto ein Mädchen zu semer Gattin macht, das vielleicht —' Ein heftiges Schluchzen erstickte ihre Stimme. Sigrid,' rief Albrecht Otto und zog die Weinende an Stag, AitzMN «M. . S sich, „was Redest du? Für mich bleibst du meine Sigrid, komme

!' . ' - . „Schön, schön,'das tvar recht klug von Ihnen', versetzte Albrecht Otto, „und Sie sollen auch der erste sein, — nach dem Herrn Oberforstmeister, versteht sich, — der von einer angenehmen. Neuigkeit überascht Werden soll! Und wo ist denn nun unser Walter?' fuhr er fort und klopfe den: vor Freude strahlenden treuen Alten auf die Schulter. „Er sitzt auf dem Jagdwagen, MirchlauD, und untechält sich einstweilen mit dem Bedienten über Pferdezucht', erwi derte Wirsum lächelnd. „So sagen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 20.06.1896
Umfang: 4
, 2l). Juni. (Eigenbericht.) Bisher wurden von dem untergegangeneu Dampfer 3t Leichen gefunden. Die Zahl der Todten beträgt 347. I.v.vltt) Mensche« ertrunken. NoKohama, 20. Juni. (Eigenbericht). In Folge einer Flutwelle, die zahlreiche Städte an der Nordküste zerstörte, sind 10.00t) Menschen ertrunken. Erzherzog Otto. DaS „Vaterland' schreibt : „Herr Erzh-rzog Otto wird, wie wir hören, in nicht ferner Zeit von Oedenburg nach Wien, im? zwar in das AuzartenpälaiS übersiedeln. Dem Vernehmen nach hat nämlich

der Kaiser mil Rücksicht darauf, daß der Gel und- heitSzustond des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand «on Oesterreich Este noch einer längeren Schonung bedarf, zn be stimmen befunden, das der Herr Erzherzog Otto zu jene'. Geschäften herangezogen werde, welche bisher der verstorbene Herr ErzherzogKarl Ludwig ver sehen hat. Außerdem wird Erzherzog Otto einen Theil jener Repräse n tati^o nspfli cht en übernehmen, welche früher der verstorbene Kronprinz Erzherzog Rudolf im Namen des Kaisers ausgeübt

hat. Dem Herrn Erzherzog Otto werden deshalb neben seinem Obersthofmeister Fürsten Montenuovo noch zwei Kämmerer aus dem Offiziersstande beigegeben werden, von denen einer ein Ungar sein wird. Die früher vom Ersten Obersthofmeister Fürsten Hohenlohe benützten Räume des Augartenpalais wer den eben jetzt zur Residenz für den Herrn Erzherzog Otto adaptirt und dürften im August bezogen werde». Der Herr Erzherzog Otto hat seineu ganzen bis herigen Hofstaat aufgelöst; der Herr Erzherzog wird sowohl hin sichtlich

Kammer wie Küche und Stall vollständig vom a. h. Hofe ausgestattet weiden und wird das ganze Personal ausschließlich dem Ressort des a. H.Hofes unterstehen. Gegenwärtig weilt Herr Erzherzog Otto meist in Schönau an der Südbahn, welche Besitzung er angekauft hat. In nächster Zeit wird der Herr Erzherzog das bisher innegehabte Kommando des in Oedenburg dislozirten Husaren-Regiments übergeben und von den Offizieren des Regi ments sich verabschieden, um später ein Brigade-Kommando in Wien zu übernehmen

. Die Frau Erzherzogin Maria Josephs übersiedelt in den nächsten Tagen mit den Herren Erzherzogen Karl und Max, wie alljährlich, auf Schloß Persenbeug, welche Besitzung, nebenbei gesagt, der Kaiser auf den a. h. Familien fonds übernommen und dem Herrn Erzherzog Otto zur Dispo sition gestellt hat.' Tages-Neuigkeiten. Fürst ««d Fürstin Campofranro haben sich für ^>rze Zeit nach Brunnsee begeben, und werben Anfangs Juli den Sommeraufhalt in ihrer Villa auf dem Brenner nehmen. , , Grhamirmtg. Die Leiche

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 28.08.1895
Umfang: 16
, Wien Jos. Skher, Amtmann, Riedlingen Victor Hugger, Stud., Tübingen Amalie Heck m. T., Wien Otto Seip, Dr. Phil., Worms Ludwig Daniel, Gymnasial-Lehrer, Worms Dr. Phil. Max Siebourg, Creseld Rich. SoeSner, Kim-, Hainichen Carl Eikmeier, Hotelbesitzer, Berlin Dr. Sigmund Adler, Prof., Wien Joh. Wachter, Ksm., Weiden Jos. Hugger, Oberrealehrer, Rotten burg Forsterbrä«: Trainini mit Fr., Brechia Paul Heidemann, Kfm., Forau Frau A. v. Villheim, Frl. Anna Kllde, Dresden Prof. Dr. G. Krüger

, Lehrer, Elberfeld P. Hahn, Lehrer, Elberfeld Hch. Schäfer, Kfm., Noedergrund Dr. Fr. Schemann m. Fr., Hagen Bened. Krunnler, Finanzamtmanu, Stuttgart Ant. König, „ Stuttgart, Carl Wachtler, Sped., Göppingen Dr. med. H. Nenner m. Fr., Bremen Adolf Strobl, Heilbronn Carl Schulz, Beamter, Leipzig Max Ralle, „ . Wich. Weinel, , „ Marie Janson, Nizza Otto Hammer, Redakteur, Frankfnrt am Main G. Schreiber, Ober-Postass.,'Leipzig Max Buchheim» Kfm-, Berlin Rich. Nieolai, Kfm., Leipzig Carl Würzinger, .Wien

Carl Brauer, Kfm/,' Stuttgart Reinh. Heidrich,7 Dretden Edmund Hofmeister, Dresden Otto Plate, Reg.-Rath, Posen Carl Rothe, Fabrikbesitzer, Schwiebus F. Mühlmann, Magdeburg Pros. C- Fruwirth m. Fam-, Graz Oscar Brrnhardt, Leipzig Paul Schnhmann, „ Dr. Rlhel, SanitätSraih m. Fr., Hall- Carl Frischka, Kfm., Reichenbach Max Kiem, Koblenz F. Andres, Rechgs.-Rath, Leipzig Prof. Carl Zelger m. Fam., Graz Rudolf Flemming, Glogau Carl „ Beamter, Glogau Graf von Mera«: Carl Rettillger. Prof., Eßlingen

. Blaschke, Stud., Villach Curt Anton, Rg -Rath, Danzig Dr. Franz Müller, Berlin S. Müller, RechtSanw.» Erfurt E- Becker, AmtSger.-Rath, Erfurt Carl Matthes, Landger.-Dir., Erfurt D. Arthur Leppmann, Regier.-Rath, Berlin Hans Stubenrauch, Referendar, Pots dam Curt Schönstedt, Dr. med., Stettin Otto Rieber, Ksm. m. Fr., Berlin G. de Vauguerin, Paris M. Hirsch, Wien A. Wolff, Kfm. m. Fr., Berlin HanS Wurtinger, Wien Rosa Reach, Prag Alfred Reach, Dr. Otto Reach, Prag Frl. M. Fritze, Frl. H. Schultz

, Beamter m. Fr., Wien Rom. Telch, Rsd., Wien Karl Fugner, Mitten Wilh. Uppström Richter m. Fam., Stockholm Heinr. Chummer, Wien Max Beyer, Amtsrichter m. Fr., Werdau K. Schlauer, Chemiker, Höchst Paul Zimmermann, Kfm. m. Fr. Leipzig Emil Schirn, Postassistent m.Schw., Berlin Max Richter, Lehrer, Santhosen Otto Metzger, „ Margertshausen Otto Patzig, Consectionär, Freiberg Rich. Kunde, Beamter, „ Wilh. Schmidt, „ „ Tirolerhof: von Dalbender, Karlsruhe R Oehmichen m.Fam., Magdeburg Dr. P. Diesinger

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 16.10.1901
Umfang: 6
im Kaiserhause. Die heute hier eingetrofsene „Wiener Zeitung' bringt die amt liche Mittheilung von der Verlobung Ihrer k. n. k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Elisa beth Marie mit dem Prinzen Otto Weriand Hugo Ernst zu Windisch-Graetz. Erzherzogin Elisabeth Marie wurde am 2. September 1383 in Wien als Tochter weiland des Kronprinzen Rndolph geboren. Dieselbe erhielt in der Taufe die Namen Elisabeth Marie Hcnriette Stephanie Gisela. Seit ihrer Ge burt war Erzherzogin Elisabeth Marie Gegenstand

, insbesondere in Wien, erfreut, ist allbekannt. Die Anmuth ihrer Er- schcinnlig, die tiefe Herzens- und Geistesbildung, durch welche sie ausgezeichnet ist, haben ihr die Herzen aller gewonnen. Erzherzogin Elisabeth Marie hat, wie die „RchSw.' zu melden weiß, den Prinzen Otto zu Windisch-Graetz bei den tlre» ä»rrs»nt« kennen und lieben gelernt, welche veranstaltet wurden, um die Erzherzogin in die Gesellschaft einzusühreu. Die Erzherzogin hat zu wiederhoitenmalen erklärt, dass sie den Prinzen, dessen Neigung

, die selbst dem Zuge ihres Herzens pesolgt ist, wollte auch dem LebenSglück ihrer Tochter nicht hindernd entgegenstehen. Der Kaiser, dessen erklärter Liebling die Erzherzogin ist, hat ihr oft, wenn von Heiratöpläncn die Sprache war, zugesichert, dass die Erzkerzogin frei nach ihrem Empfinden wählen dürfe. Der gütige Monarch hat denn auch seine kaiserliche mw großväterliche Zustimmung ertheilt. Prinz Otto Weriand Hugo Ernst zu Windisch- Graetz hat am 7- d«. das 23- Lebensjahr erreicht. Es wurde am 7. Octob?r 1873

in Wien als zweiter Söhn des Prinzen Ernst geboren. Prinz Otto zu Windisch-Graetz ist k. u. k. Kämmerer, Oberlieutenant im 1. Uhlanen-Regiment und absolvierte Heuer die Kriegsschule mit vorzüglichem Erfolge. Das uralte Dynastengefchlecht Derer von Windisch Gratz stammt urkundlich vom Markgrafen Ulrich von Kärnten ab; sie waren Herren von Graetz im Wendischen, da« ist Windisch-Graetz in Steiermark. Der Stammbaum reicht bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1551 ersolgte

. Die Fürsten Alsred und Weriand sind die Stamm väter der älteren, beziehungsweise jüngeren Linie, der?» FamilienchefS den Fürstentitel führen, während allen Nachgebornen der Titel Prinz over Prinzessin zu Windisch-Graetz mit dem Prädikate „Durchlaucht' zukommt. Otto Prinz zu Windisch Graetz gehört der jüngeren Linie an. deren Chef, Fürst Hugo, sein Oheim ist. Der Vater des Prinzen Otto, Prinz Ernst Fcrdinand Weriand, ist der jüngere Bruder des Fürsten und wurde am 27. Septembcr 1327 in Winternitz ge boren

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 21.08.1889
Umfang: 10
zur Geschichtschreibung des dreizehnten Jahrhunderts von vr. Kmit Michael, 8. Privatdozent für Kirchengeschichte an der Universität in Innsbruck. Preis fl. 2.— ö. W. Feuilleton. Das Geheimnis des Fürsten. Noman von Th. Zlllmar. Nachdruck verboten. (L. Fortsetzung ) Als er jetzt die Hand zum Abschiede reichte und schon dem Bilde den geheimen Druck gegeben hatte, wodurch sich eine Oefsnung in der Wand gebildet hatte, blieb er nachdenkend stehen und sah abwech selnd auf Otto und den geharnischten Ritter. „Nein

, ich wills nicht aufsparen — ich will mir die Freude nicht versagen, Ihnen eine letzte Ueberraschung für heute zu bereiten, Otto — dieser Ritter hier stellt Ihren Vater vor!' Otto sah den Fürsten erstaunt an. „Meinen Vater?' rief er laut und stürzte auf das Bild zu. „O, meine Ahnung! Schon als ich vorher dieses Bild zum ersten Male erblickte, konnte ich mich von demselben nicht losreißen und eine innere Stimme sagte mir, dass es für mich bedeutungsvoll sei; das Bild des Vaters konnte ich allerdings uicht

vermuthen, da ich kein Portrait von ihm besitze.' „Und doch haben Sie eins,' unterbrach ihn der Fürst mit leiser Stimme. „Ihr Vater war seiner holden Schwester ähnlich, Augen und Stirn glichen einander. In diesem Eostüm ließ er sich einst heinilich malen, um mir eine Ueberraschung zu be reiten. — Ja, das war die schönste Zeit in meinem Leben, als er diese Zimmer bewohnte.' Otto hörte den Fürsten wie im Traume sprechen, ihm wars, als wenn die Stimme, die ihm so viel Neues mit theilte, zuerst gezittert

noch mehrere Male, da schwand der Groll. Berner hatte Recht, er musste erst auf dem unbekannten Boden festen Fuß fassen. Bei der Gunst des Fürsten war zu erwarten, dass er in zwei Jahren mehr als Geheimsecretär sein könne. Vielleicht ahnungslos hatte Berner den Fnnken des Ehrgeizes in des Jünglings Seele geworfen, aber dieser Ehrgeiz war bescheiden. Otto wollte nichts erreichen, was Hertha nicht mit ihm theilen konnte. In den ersten Monaten vergieng kein Tag, wo Hertha nicht Briefe erhielt, ja Otto schrieb

am Morgen und am Abend bogenlange Mittheilungen an sie. Nach diesen konnte sie sich ein vollkommenes Bild von seinem Leben machen, fast genau wissen, was er, wenn nicht unerwartetes dazwischen kam, in jeder Stunde treibe; sie kannte durch diese aus führlichen Nachrichten die Menschen nach Charakter und Person, mit denen er täglich umgieng, Le bendig stand die bleiche, menschenscheue Agathe, die sich fern von dem Cousin halte, obgleich er täglich das Haus ihres Vaters besuche, vor ihr. Und da 'Otto

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 32
Datum: 26.06.1896
Umfang: 32
Erzherzog Otto. Im „Vaterland' lesen wir: Erzherzog Otto wird, wie wir hören, in nicht ferner Zeit von Oedenburg nach Wien, und zwar in das Au. gartcnpalais übersiedeln. Dem Vernehmen nach hat nämlich der Kaiser mit Rückficht darauf, daß der Gesundheitszustand des Herrn Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este noch einer längeren Schonung bedarf, zu bestimmen be« funden, daß Se. k. Hoheit der Erzherzog Otto zu jenen Geschäften herangezogen werde, welche bisher der verstorbene Herr

Erzherzog Karl Ludwig versehen hat. Außerdem wird Erzher zog Otto einen Theil jener Repräsentation^ pflichten übernehmen, welche früher der verstor bene Kronprinz Erzherzog Rudolph im Namen Sr. Majestät des Kaisers ausgeübt hat. Dem Herrn Erzherzog Otto werden deshalb neben seinem Obersthofmeister Fürsten Montenuovo noch zwei k. und k. Kämmerer aus dem Ofsi- ziersstande beigegeben werden, von denen einer ein Ungar sein wird. Die früher vom Ersten Obersthofmeister Fürsten Hohenlohe benützten Räume

des Augartenpalais werden eben jetzt zur Residenz für den Herrn Erzherzog Otto adaptirt und dürften im August bezogen wer den. Se. k. Hoheit der Herr Erzherzog Otto hat seinen ganzen bisherigen Hofstaat aufgelöst; der Herr Erzherzog wird sowohl hinsichtlich Kammer wie Küche und Stall vollständig vom a. h. Hofe ausgestattet werden. Deutschland. Aus Berlin ver lautet, daß bei den wiederholten Unter redungen des Vizekönigs Li Hung-tschang mit dem Reichskanzler Fürsten Hohen lohe es sich um den Erwerb einer deut

eines OberlandksgcrichtSrathes bekleideten > Staatsanwalt Dr. Ludwig Pegger in Innsbruck zum Rathe des dortigen Oberlandesgerichtes. Raab, 22. Juni. Se. k. u. k. Hoheit Erzherzog I Otto verabschiedete sich heute von der hier garni!^ I nirenden Escadron seiner Husaren. . I Madrid, 18. Juni. Der kriegsmäßig ausgeru- I stete Dampfer .Pelico' wurde von den Insurgenten i auf Cuba angegriffen und in den Grund gebohrt. I Madrid, 19. Juni. Die Regierung wird der i Kammer einen Credit znm Ankaufe zweier Kreuz» i in Genua verlangen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.06.1889
Umfang: 4
Auge auf ihn zu haben. Am besten, wenn es mir gelänge, ihm das Vertrauen der Sternbergs zu entziehen.' Nachlässig setzte er sich nieder und zündete sich eine Zigarre an, als ob nichts vorgefallen wäre. 10. Capitel. „ . . . . Wir werden morgen eine große Jagd haben, Herr Doktor,' sprang Otto freude strahlend auf seinen Erzieher los, „darf ich mit gehen ?' .D» bist noch zu jung, um nicht schlechte Ein drücke von solchen Vergnügungen zu bekommen.' „Ich bitte recht herzlich, ich habe mich so dar

auf gefreut,' sagte Otto und schmeichelnd hing er sich an Siegwart. „Gut denn, so wollen mir morgen mit zur Ja„t> gehen.' „O tausend Dank, ich laufe zu Papa, daß er ein Pferd für Sie bereit bestellt und hente Abend sollen Sie sehen, daß ich den ganzen peloponnesi- schen Krieg gelernt habe.' — Noch graute kaum der nächste Morgen, so erhob sich Otto von seinem Lager und schlich leise in seines Erziehers Zimmer. Doktor Siegwart lag in tiefein Schlummer, die hohe Stirn war frei und unbewölkt, um seinen Mund

spielte ein seliges Lächeln. Otto blieb eine Zeitlang am Bette stehen und betrachtete seinen Lehrer mit kindlicher Liebe, dann beugte er sich über ihn, und um ihn zu wecken, küßte'er ihn auf den lächelnden Mund. „Engeniel' rief der Schlafende und fuhr dann empor. „Ich bin eS, mein themer Lehrer,' sagte Otto, .guten Morgen, eS ist Zeit zur Jagd.' .Ja, mein Kind, geh' nur und kleide Dich an, ich komme, sogleich.' - ^ Unser Gehirn ist doch ein armselig Ding, dacht Doktor Siegwart, indem er sich erhob

sich über die Stirn, gleich als wollte er alle» verscheuchen, was ihn umtändelte. Drunten erklang eben der erste Hornruf, der die Jagdgesellschaft auf der Terrasse zum Frühstück ver sammeln sollte. .Sind Sie fertig, Herr Doktor?' streckte Otto den Kopf zur Thür herein. .Ja, mein Kind, nun komm' mit hinunter, damit die Andern nicht auf uns zu warten brauchen.' Sie gingen. Auf der Terrasse herrschte schon reges Leben und Doktor Siegwart und sein Zögling wurden init Erstaunen begrüßt. „Ah,' sagte Eugeuie

. .der gestrenge Herr Doktor haben eS doch über sich gewinnen können, an un serer Jagd Theil zu nehmen?' .Ja, mein Fräulein, der Lehrer muß av für seinen Zögling noch nuhr thun kHnne ihm unangenehin ist. Otto äußerte elyen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 27.11.1896
Umfang: 4
ich Ihnen aber Uon» König Otto. Die „Frkf. Ztg.' erhält folgende ittheilunz: Ueber das Befinden d:S Königs Otto von Baiern lr bekanntlich schon über ein Jahrzehnt in dem Waldschlosse Kirstenried lebt, cirkulieren wieder verschiedene Gerüchte. Man such von einer Verschlimmerung seine« Zustandes und die« wohl ml man in ultramontanen Kreisen sich neuerdings mit der Ab- H trägt, die Abschaffung der Regentschaft in Baiern im näch- m Landtage anzuregen. Von gut unterrichteter Seite wird itoch mitgetheilt

, daß in dem Befinden König Ottos eine Ver- Äimmerug n icht eingetreten ist. Der jetzt im 49. Lebensjahre Hende unglückliche König hat sogar manchmal einige lichte Aomente und gibt sich in solchen auch der Unterhaltung mit 'imer Umgebung hin. Dieselbe besteht au« dem Hofmarschall Freiherr» von Redwitz und zwei anderen Kavalieren, einem Hof- !ylan und einem Hofarzte, welche zusammen speisen. Manch mal läßt König Otto sie zu Tisch laden, doch speist er nicht it ihnen, sondern nascht nur zuweilen von den am Büffet

stehenden -zchen. Manchmal allerdings steckt er auch, wenn er sich im ?ute befindet. Gras und Erde in deu Mund. Große Freude »lte König Otto früher, als er noch in der Fasanerie Schleiß- -lmi wobnte, an dem Wilde und eS machte ihm besonders viel -paß, wenn in den Fallen, welche zum Schutze der Fasanen «» den Jägern aufgestellt wurden, Raubzeug, wie Füchse, Mar- !r oder Iltisse, sich gefangen hatten. Der Haushalt, der für »mg Otto besteht, ist in aLem vornehm. Die Tafel ist reich itjltzt, die Getränke

gut; Champagner ist deS König« Liebling«- tlränk, doch werden ihm natürlich gewisse Grenzen gezogen; der önig «ar auch ein gar leidenschaftlicher Cigarrettenraucher, jetzt Acht er weniger. Seine Bewegungsfreiheit ist natürlich be- bränkt; innerhalb der Mauer, welche schon früher um da« schloß Fürstenried gezogen wurde, ist jetzt eine zweite gebaut r«rdcn. Al« einmal ein Lakai einen Rettig und einen Krug 'il Bier gefüllt stehen ließ und König Otto die« bemerkte, rußte er sich ungesehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 02.12.1886
Umfang: 12
und Dr. Debiasi dem Ausschüsse an. und Vorarlberg' Str. 27t». Beiträge zur Geschichte des Salzberges bei Hall in Tirol» Mitgetheilt vom pcns. k. k. SectionSrathe A. R. Schmidt. (Fortsetzung aus Sir. 275.) II. Vom Tode Graf Meinharts IV. bis zur Regierung Herzogs Rudolf IV. zu Oester reich. Grafen Meinhart folgten seine drei Söhne: Otto, Ludwig und Heinrich, Herzoge zu Kärnten, in der Regierung Tirols und beherrschten das Land ge meinschaftlich. Ludwig aber starb schon im Jahre 1305 unverehelicht; Otto

und Heinrich verschrieben Bertholden, Probst des Klosters in der Au bei Bozen (oem heutigen Gries), und dem Convent dieses Stisies 10 Fuder Salz von ihrem Bergwerke Die diesfällige Schenkungsurkunde ist von beiden Herzogen ausgefertigt zu Gries am St. Thomastag 1306. Herzog Otto schenkte auch 10 Fuder Salz den Nonnen der heil. Clara zu St. Michael bei heil. Kreuz zu Trient und König Heinrich erlaubte, dieses Quantum zollfrei zu verabfolgen. Dem Kloster Mariathal bei Voldöp wies Herzog Otto ein jährliches

Geschenk von 10 Pfund Berner auf seine Gefälle vom Salzbergwerke an, und König Heinrich verordnete später, dass den besagten Nonnen für diese 10 Pfund Berner jährlich 10 Fuder Salz ab gereicht werden sollen. Im Jahre 1308, noch bei Lebzeiten seines Bruders Otto, verlieh König Hein rich dem Christian Greil von Hall und eventuell seinen Erben aus den Gefallen des Salzbergwerkes wöchentlich 5 Pfund Berner auf Kleidung und Zehrung. dann den unentgeltlichen Genufs der Säge mühle am Mühlbache zu Hall

Tristholzes und wurde erst im Jahre 1L57, nachdem der Sudholzwzug aus dem Ober lande zu Ende gegangen, mit einem Kostenaufwands von circa 17.000 fl. (?) beseitigt. Im Jahre 1310 starb Herzog Otto ohne Hinterlassung ein>s männlichen Erben, und König Heinrich wurde Alleinbeherrscher Tirols. In dieser Eigenschaft gieng eine seiner ersten Sorgen dahin, den guten Stand des Salzbergwerkes nach Möglichkeit zu befestigen und zu erhalten. Zu diesem Ende fand er es vor allem nothwendig, zur ordnungsmäßigen Leitung

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Bozner Nachrichten
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Seite 10 von 20
Datum: 04.12.1904
Umfang: 20
SHriües/aüf MörW'Otto zirkam' und ihn herzlich begrüßte, MilMr'über rief:-- <' ^ >t Mr, M!M PfelÄö/lMrfüm, ich will es Big- j ri^Ho^elbst'K Prinz gekommen l?r,-uno wenn i hatfM überrede sie-dennoch^ daß-sie ihn an- nittMl^lW'eilferhg' kehrte-er-um-und die Freunde sahen ! .M/laD^ld?ün.'^ '' - '-l '> ',-'.^.'07! «Aifit-; Uff er sie überredet?' fragte Albrecht Otto. ! meinte'Pajsi Hugo/-'vielsagend lächelnd, i ^MrbereiMMlsie'Pnd^tÄrd 'im'Gartenzimmer deiner war-! Hk ^Jlin^^Ws fangen 1vir''mst

Kg!' - - . . .- .'''j'./MtHW'jiütNA,' lieber Junge,' -rief Albrecht Otto,. „den ^N'Ne/MMch!'^''Und/ mit' diesen Worten enteilte er-bereits. > Hugo Wer hielt Walter am Zlrme fest: »,Komm Mit 1 'Mv aüs Nei^ Znnmer^ich/Ha^ da ein paar Sachen, die.dich ivteressiÄm ^8ürstm,'tvieder ein Paar prachtvolle Falter -zu. -meiner Schmetterlingssammlung!' -—,-Wirklich! Ganz neu o?'ries^ Walter.vergnügtund folgte Herrn Mn-der. Planitz auf sein Zimmer, der sich dort alle Mühe gab,! den jungen Sengen zu versichern, daß ein großer Theil oerbiesem

in Ihr auf. ^ Warum/-wemr-Albrecht Otto ernste 9lbsichtcn hatte, war 4 ^icht.direft, zum: Vater gegangen, um um sie zu werben? (gerade, daß er sie zuerst und allein sprechen wollte, ließ sie daraufschließen/'daß nicht alles so glatt gehe, wie er gehofft Hatte. '/Wie konnten auch, seine Eltern ohne weiteres einwil- ligell^baß.er^keilie. .standesgemäße Ehe einging? Das ver- lan^i^za.die. größten. Opfer seinerseitss rmd wenn sein Vru- -^ev-^ohne Thronfolger vor ihm verstarb, tvas sollte dann erst >5verden?T'Ms

Fräulein von Sengen konnte sie an- feinet Seite.immerhin eine, gewisse Stellung einnehmen. Aber -- war sie es denn? Und war sie es nicht, wer tvar sie eigent lich dann? Das wollte — das. Mißte sie-wissen, ehe sie sich Mbrecht -Otto versprach, vorausgesetzt, daß er um ihre Hand^werben sollte.' Das wollte sie die Eltern fragen und die selben' waren verpflichtet/ ihr darauf zu antworten! 5 Ach, wie langsam -raimen doch die Stunden dahin! Jht . HeA--pochte. hörbar, tMrend.sie lauschte, ob sich denn immer

Frerlndes, des Doktors Steinbach, ein/-die/er :danmls> ! Wäh rend sie wie gebrochen noch auf-ihrem lSagerzruhte> zu.ihr g«.jpi.ochen hatte: - ' - - ^ ' s- ^ M-n stmsf A96' Wie., es auH^ 'komsme,'>FräuIem'.M^ld/: foÄstM Gottes Nathschluß. Dör Mensch -kaM Mls^. seine Pflicht und Schuldigkeit/dauw kann er ruhig alleA übrige in seine Hände ' legen!' ^Morgen-Sis sich> mchö?cknnöthig (-ab! Albrecht Otto, den ich Liurchi lund durch - kenne, -.ist) ein - braver '.^dann und liebt Sie! WeM-Sieuihnnwiederliebeh

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 22.10.1904
Umfang: 12
soll im- ^ 60 Passagiere Zweiter Paffagiere erster Klasse zu transportieren, und eine ^^nale Mhrgeschwindigkeit von dreizehn Seemeilen haben. ^>e neue ^ des Llovdarsenals ^ten beelü^smd/' Der neue Dampfer soll bis nächsten , 'ertiMkVsM: ' -'-u. ni-l. ^^ ^ Zur Mhastung des Fabrikanten Otto Taussig. Der Mm BetnK^ünd Veruntreuungen flüchtig gewordene Ge- ^Mster' ber Wener TexMfirm« 'N- Muffig, Otto T-cmM ist, wie wir schon telegraphisch gemeldet Wen, am 18. Ä., vom Gouverneur der Kanarischen Inseln verhaftet worden, Otto

Taussig ist, wie erinnerlich, am 6. d. aus Budapest flüch tig geworden. Als Gesellschafter der Kattundruckfabrik S. Taussig in Kuttenberg und Pelsdorf hatte er namhafte Außen stände bei den ungarischen Debitoren dieser Firma einkassiert und für sich zur Bestreitung eines sehr luxuriösen Lebens ver wendet. Die Defraudationen erreichten die Höhe von 700.000 Kronen. Durch falsche Buchungen wußte Otto Taussig vor seinen Brüdern und Kompagnons diese Malver- sationen zu verbergen. Einen Theil des Geldes

scheint Taussig übrigens auch im Spiel verloren zu haben. In unmittelbarem Zusammenhange mit der Aufdeckung der Defraudationen er folgte, wie ebenfalls schon gemeldet, der Selbstmord eines Bruders des nun Verhafteten, Viktor Taussig, der sah, daß nunmehr der Zusammenbrach der alten Firma nicht mehr auf zuhalten fei. Die Firma S. Taussig sah sich darauf gezwun gen, den Konkurs anzumelden. Otto Taussig hatte an seine Flucht schon seit Monaten gedacht und sie auch vorbereitet. Er gedachte unerkannt

ins Ge fängnis nach Teneriffa gebracht und dort interniert worden. An seine Auslieferung durch Spanien ist nicht zu zweifeln. Die Auslieferung regelt der Staatsvertrag vom 17. April 1861, der mit Manien abgeschlossen wurde und der auch das Delikt der Veruntreuung vorsieht. Wie viel Geld Taussig in seinem Besitze hat, weiß man nicht. So viel eruiert wurde, hatte er 10.000 Kronen in Marseille in französisches Geld umwechseln lassen. Otto Taussig wurde mit mehr a!. s 3 0.0 0 Steckbriefen und Telegrammen gesucht

. Vkrhr- scheinlich machte dis „Jtalie' auf den Kanarischen Inseln Kohlenstation und der österreichisch-ungarische Konsul in Va lencia, der auf Ersuchen der Wiener Behörde weiterforschte, erfuhr dies und ersuchte den Gouverneur in Teneriffa um An Haltung.-^Nachträglich wird bekannt,^ daß sich Otto Taussig Vorider Flucht den gesammten Schmuck seinGat tin und die SparZafsebüche« sei^?. ^-.e.? MMisrwt Saite. ' ........^<,1'i 55* I H H 8 SS R? D ! v» rs xz s e» Z

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.01.1883
Umfang: 4
Führe uns nicht in Versuchung. Roman von W. Höffer. (16. Fortsetzung.) „Und doch, weiß ich, ist mir jede Arbeit verleidet, bis diese in Angriff genommen werden könnte — ich will, ich muß endlich etwas Besseres schaffen, als so kleine Dutzendsachen. Es erdrückt mich, macht mich krank und muthlos, nie nach dem Ideale, sondern immer nur , nach dein Gewinn ringen zu dürfen!' Emma sah ihn an. „So male doch den Kops der Juno aus Deiner Phantasie, Otto,' sagte sie. „Weshalb sollte das un möglich

sein?' Er lächelte. „Das geht nicht, Kind! Er würde weit, weit hinter dem Ideale zurückbleiben, es würde nie lebenswarme Züge tragen, nie meinen Namen berühmt machen. Ein Modell, ein schönes, königliches Weib ist mir für die Ausführung dieser Idee unerläßlich.' „Dann zeichne das Porträt der Gräfin von Harten,' versetzte halb scherzend das junge Mädchen. „Ich habe sie heute Abend im Schmuck der Krone gesehen — mehr Schönheit kannst Du nicht verlangen, Otto.' Ein etwas ironischer Zug überzog das hübsche Gesicht

nach mehr als einem Jahre; sie waren über die erste selige Zeit des Glückes hinaus, aber den noch hätte keines von ihnen das Andere lassen können, dennoch hing Herz am Herzen, obgleich zum Heirathen noch jegliche Aussicht fehlte. „Wir werden das Ziel erreichen,' tröstete Otto. „Nur Muth, mein Lieb! Ich glaube fest an eine bessere Zukunft.' Emma's Blicke suchten die seinen. „Und wenn sie nicht kommt. Liebster, wenn es bei den kleinen Genrebildchen bleiben muß — was dann?' Er drückte ihre Hand fest

sie den Seufzer, der, ihm selbst vielleicht unbewußt, hindurchklang. Er ertrug wie eine schwere Fessel, was ihr im Grunde als unwesentlich erschien, er überbrückte täglich neu und täglich mühsamer den gährenden inneren Zwiespalt. „Wenn es so zu Deinem Glücke dient, dann wirst Du Italien sehen, wirst reisen und Scizzen sammeln können, Otto,' sagte sie innig. Er küßte ihre Augen, bei ihm ein Zeichen plötzlich aufwallender Rührung. „Mein liebes, liebes Herz,' flüsterteer, „vergib mir, daß ich ein einziges

unzufriedenes Wort sprach. Ich bin reich da Du mich liebst, auch ohne Ruhm und Geld!' Sie standen jetzt in der menschenleeren Straße un mittelbar vor dem Hause, welches Emma bewohnte. „Auf morgen, mein Otto!' flüsterte sie zärtlich. „Schlaf süß, Liebste.Aber horch, wer singt dort?' Die Fensterreihe des Palastes war bis auf ein ein ziges Zimmer am andern Ende vollkommen dunkel, aber hinter verschlossenen Scheiben hervor drang die tiefe seelenvolle Stimme einer Frau in rauschenden, gewal tigen Tonwellen. Otto

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 23.02.1895
Umfang: 10
weiter verfolgen und trachten, zum ersehnten Ziele zu gelangen. Herr Magistratsrath Otto v. Mayrhaufer gibt in einem Schreiben bekannt, daß er feine Stelle als Obmann des Baucomitss niederlegt. Herr Bürger meister Dr. Pe rathon er bedauert lebhaft diesen Schritt des Herrn v. Mayrhaufer und bittet den selben, seine Demission zurückzuziehen, da es nicht in den Intentionen des Gemeinderathes gelegen habe, ein Mißfallen über die Thätigkeit des Herrn v. Mayrhaufer auszusprechen. G.-R. v. Aufschnaiter schließt

auf dem Putzergütl räumlich nicht geeignet fei; auch das sog. Tirler'sche Anwesen auf dem Bozner Boden sei als untauglich erklärt worden. Herr G. R. Jrschara habe nunmehr mit dem städt. Ingenieur Herrn P. Tecini Plan skizzen über den durch Ankauf des angrenzenden Grund stückes des Herrn Otto v. Mayrhauser zu erweiternden Bauplatz am Putzergütl angefertigt, wodurch es gelungen sei, die militärische Kommission davon zu überzeugen, daß auf beiden Grundstücken zusammen genügend Raum für alle Gebäulichkeiten

Grundstückes des Herrn v. Mayrhauser sei mit diesem in Verhandlung zu treten. Nachdem Herr M.-R. Otto v. Mayrhauser seine Ansicht bezüglich des Kasernbaues auseinandergesetzt hatte, verläßt derselbe als Interessent den Saal. Darauf theilt der Vizebürgermeister Herr Dr. von Hepperger eine Zuschrift des Herrn Otto v. Mayr haufer mit, wonach derselbe bereit fei, fein Grundstück um den Preis von 7000 fl. unter gewissen auf den für die Neustadt geltenden Bauplatz bezüglichen Bedingun gen abzutreten. Herr

Dr. Julius Perathoner gibt bekannt, daß auch Herr Franz Sanft l sein Grundstück an der Schlernstraße für 6800 fl. und Herr Baumeister Jgnaz Vaja das gegenüberliegende um 9000 fl. an geboten habe. G-R. Jrschara hält die Bedingungen des Herrn Otto v. Mayrhauser für zu weitgehend und den Bauplatz des Herrn Sanft! für geeigneter. Herr Dr. Jul. Pera- thone r bemerkt, man müsse heute einen prinzipiellen Beschluß fassen, um der Militärbehörde die Bereit willigkeit der Stadtgemeinde zu bekunden. Es handle

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 05.10.1886
Umfang: 16
der Bürgercapelle leitete heute morgens den Namenstag des Kaisers ein. (DieVermählungdes Erzherzogs Otto.) Stadtmagistrat und Curvorstehung haben namens dieser Corporationen und der Bevölkerung der Stadt und des Curbezirkes Meran dem Erzherzog Carl Ludwig telegraphisch zur Vermählung seinesSvhnes Otto beglückwünscht. Auf diese Depeschen sind auch bereits die Ant wort-Telegramme eingelaufen. Das an die Cur vorstehung gerichtete lautet: „Verbindlichst danken die Erzherzogin und ich der Curvorstehung

für Ihre freundlichen Glückwünsche bei Gelegenheit der uns so er freuenden Vermählung unseres Sohnes Otto. Wir sind von der innigen Theilnahme überzeugt. Erzherzog Carl Ludwig.' Das Telegramm der Stadt, an den Oberst hofmeister des Erzherzogs gerichtet, wurde von diesem folgendermaßen beantwortet: , „Seine kaif. Hoheit Herr Erzherzog Carl Ludwig danken der Stadt Meran für die übersandten Glückwünsche.' ' Die Hochzeit des Erzherzogs Otto hat am SamStag in Dresden stattgefunden. Nachdem der Entsagungsact

und die standesamtliche Ver bindung im Palais des Prinzen Georg vollzogen ersten Wagen fuhr Prinz Georg mit der Braut, der Prinzessin Maria Josesa, im zweiten Wagen Prinzessin Mathilde. Prinz Friedrich August und Prinz Ferdinand von Hohenzollern, im dritten Wagen Prinz Max, Prinz Johann Georg u. s. w. Nach der Cereremonie der Kranzauf setzung durch die Königin im Schlosse ordnete sich der Trauungszug nach der Hofkirche. Die Fürstlichkeiten gingen im Zuge in folgender Ordnung: Erzherzog Otto mit feinem Vater

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 17.06.1886
Umfang: 10
, ist dem Lande eine wesent liche Aenderung der durch die Entsetzung König Ludwigs geschaffenen Lage, auch jetzt nach dem Tode desselben nicht beschicken. Der Erbe des Thrones ist der seit Langem wahnsinnige jüngere Bruder des Königs, Otto, der nun als Otto I. König wird, während Prinz Luitpold die Regent schaft für ihn führen wird, wie er sie für Lud wig II. geführt hätte. Das Thronfolge- und Regentschafts-Patent, durch welches die Thron folge des Prinzen Otto als König und die Uebernahme der Reichsverwesung

und neueren Gebietstheile nach den Bestimm ungen der Verfassungsurkunde mit Grund der Haus- und Staatsverträge unserm vielgeliebten Neffen, dem Bruder weiland Sr. Majestät, Sr. königlichen Hoheit dem Prinzen Otto, jetzt Majestät, als nächsten Stammfolger nach dem Recht der Erstgeburt und der agnatisch-linealen Erbfolge; angefallen. Da Allerhöchstderselbe durch ein schon länger andauerndes Leiden ver hindert ist, die Regierung allerhöchstselbst zu führen, so haben wir als nächstberufener Agnat

und unweigerlichen Gehorsam leisten. Damit der Gang der Staatsgeschäfte nicht unter brochen werde, befehlen wir, daß sämmtliche Stellen und Behörden ihre Verrichtungen bis auf nähere Bestimmung wie bisher nach ihren Amtspflichten fortsetzen, die amtlichen Ausfertig ungen von nun an im Namen Sr. Majestät des Königs Otto von Bayern, wo solches vor geschrieben ist, erlassen, bei der Siegelnng aber stch der bisherigen Siegel so lange, bis ihnen vie neuanzufertigenden werden zugestellt werden, bedienen sollen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 25.08.1883
Umfang: 10
viel gelacht wurde und noch viel gelacht werden wird. Unter dem Schlagwort: »Zur Theaterfrage', schreibt daS Blatt: „Am 22. d. M. wurde mit Director LinkowSky Am 2. April. Meine süße Tony! Ich habe den Medicinerball mitgemacht, den letzten io di,ser Saison. ES war ganz nett — aber ich liebe die Bälle nicht mehr — ich bin am liebsten mit Otto allein und will auch nicht, daß er mit andern tanzt. Ich bin nicht eifer süchtig, aber wenn ich sehe, wie er mit jungen Mädchen dahinfliegt -- ach, er tanzt so himm

» lisch, wenn ich sehe, wie er mit ihnen plaudert und lacht, dann steigt «S mir siedendheiß zum Herzen. Ich freue mich auf daS Frühjahr. Wir wollen eine Villa in der Nähe der Stadt kaufen oder miethen und den ganzen Sommer draußen bleiben. Zu meinem Geburtstag, im nächsten Monat, muß mir Otto ein schönes Pferd schenken, — Du kennst meine Leidenschaft sür'S Reiten — Und dann wollen wir beide »auf hohen Rossen' die ganze Gegend durchstreifen. Wird daS Herr« lich werden! Otto muß zu Pferde pompös

aus« sehen — ich habe ihn zwar noch nicht reiten sehen, aber er erzählte mir schon alS Bräutigam, daß er meine Leidenschaft für diefeS köstlich? Vergnügen theile. Ich bin jetzt manchmal allein. Otto hat vielerlei Geschäft» zu erledigen und ist zuweilen recht abgespannt — aber er sieht präch. tig auS und ißt mit einem unhöflichen Appetir — ä xroxos Essen — ich muß nach der Küche sehen, unsere neue Köchin glaubt sonst, ich ver. Meraner Zeitung. auS Rumänien der Vertrag bezüglich der Uebernahme deS Meraner

nach meinem Fenster. Er sieht wirklich so auS, als ob ihn seine Dummheit NachtS nicht schlafen ließe. Ja höchster Eile l Denke Dir das Unglück I — Heute Vormittag kommt mein armer Otto noch Hause — kann vor Schmerzen kaum spre. chen — ist auf einer Treppe gestürzt — hat sich die Hand verstaucht — ich mache Arnicaumfchläge und weine den ganzen Tag. Hoffentlich ist eS morgen besser — wir wollten aus's Land fahren — ich sollte wein himmelblaues Kleid, daS ent zückend ausgefallen ist, zum ersten Mal anziehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 02.11.1889
Umfang: 12
Periode sind szn beziehen durch die Zeitnngs-Admmistration der Wagnerischen Mnw. - Wnchdrllckerei. Feuilleton. Fahre wohl! Erzählung von A. Godin. (Nachdruck verboten.) (tt. Fortsetzung.) Trotzdem ließen sich die Herren dort nicht lange fesseln, indem Dülmer, der seines Geschäftsfreundes schwache Seiten kannte, diesem und dein Director vor schlug, in seinem Zimmer eine Cigarre zn rauchen und einen Satz I' mndro zu spielen. Als Otto der weder rauchte noch spielte, mit den anderen Herren aufstand

, um sich zu verabschieden, sagte Florentine schnell: „Wollen Sie uns im Stiche lassen, Herr Dcctor ?' Ehe Elmen geantwortet hatte kam derCom- uierzienrath ihm zuvor: „Bewahre! Der Jüngste gehört zu Recht den Damen. In einer Stunde holen wir Sie hier ab, Doctor, unseren Gast nach der Bahn zu bringen.' Otto legte schweigend seinen Hnt ans der Hand. „Komm, Liöbeth,' rief Florentine nach einem Blick auf seiu Gesicht, „ich zeige Dir die neuen ThniiiannS.' Sie schob ihren Arm in den der Cousine und zog die ungern Folgende

der großen Welt — ein intimer KreiS, ein gutes Buch fesselu mich weit mehr, als das gesellige Treiben, dem ich nur meiner Nichte zu Liebe deu beste» Theil kost barer Zeit opsere — sie interessiert sich für nichts anderes.' Otto unterdrückte ein Lächeln; Fran von Neizenfeld war als die vergnügnngssüchtigste Frau der Stadt bekannt. „Ich halte Fräulein Dülmer nicht sür oberflächlich,' sagte er. Zu seiner Ueberraschnng ließ sich dicht hinter ihm das klangvolle Organ der Tochter deS HanseS vernehmen: „Wofür

eS nicht dort ein schwarz- weißeS Zeugnis dafür? Sie warf einen nachlässigen Blick auf das seitwärts gerückte Tischchen, das noch mit den Einladungskarten bedeckt war, und streckte die Hand danach anS. Verwettet! DaS sind ja Deine Werke, LiSbeth, die unterschreibe auch ich! Tanzen, sich schön machen, Gasbeleuchtung und Pariser Blumen, das ist unsere Poesie!' Ihre sprühende Lebhaftigkeit blieb nicht ohne Echo. Otto gieng iu leichter Weise auf das muntere Wort- gepläukel ein, LiSbeth ließ eS auch uicht an Schlag

Florentine, er schien dann zum Ausgehen gerüstet nnter der Thnre und rief hinein: „Ich begleite Papa, um noch etwas frische Luft zu schöpfen.' Es war ein frischer October Abend, noch eben hell genug, um die Fülle alles Farbigen zn zeigen, womit der Laubwald Abschied nahm. Der Weg zum Bahn hof führte zunächst durch deu vom Erker.aus sichtbaren Park. Otto, der den älteren Herren an Florys Seite folgte, ließ eine der Bemerkungen fallen, die so leicht über die Lippen kommen, wenn das wandelnde Leben

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 24.10.1889
Umfang: 10
als zuvor: es war, als sei ihre Be weglichkeit mit einem Male gehemmt. Als Otto in fein Zimmer trat, um Hut und Handschuhe zn nehmen, fand er dort einen inzwischen angelangten Gast vor, der eS sich auf dein Lederfopha bequem gemacht hatte und ruhig sitzen blieb, als der junge Mann erschien, den er mit vertraulichem Kopfnicken begrüßte. Ottos Gesicht erhellte sich; mit ausgestreckter Hand gieng er anf den Besucher zu. „DaS ist ja unverhoffte Frende, Herr Doctor!' sagte er. „Wollte mal nachschauen

. Machen sich rar — krank werden Sie nicht, nnd der Gesnnde lässt sich nicht sehen.' „DaS wäre Diebstahl an Ihrer Zeit,' entgegnete Otto, der vor ihm stehen geblieben war. „Larifari! Sie wissen wo ich abends zn finden bin. Warum kommen Sie nicht .in den Adler?' Otto hob kaum merklich die Schultern: eS mochte sich in dieser leichten Bewegung etwas ausdrucken, das der andere verstand, denn er antwortete mit einem Schnal zen der Zunge nnd einer Grimasse, die seinem gro tesken Gesicht wunderlich genug stand

.' Mit dergleichen füllen <-ie also Ihre Tage ans? Keinen Hnnd lockt i»an damit hinter dem Ösen hervor.' Otto sah ihn rnhig an. „Gewiss hege ich die Ueber zeugung, dass eS unserem Zeitalter sehr ersprießlich wäre, einen Begriff positiver Pflicht mit den Ideen zn verknüpsen, die jeder über Leben und Streben mit sich herumträgt, und fo dem Privatgewissen der Ein zelnen deutlich zu machen, woraus eS ankommt.' „Es koninit vor allein darauf au, satt zu werden nnd seinen Miethzins pünktlich zu bezahlen,' sagte

.' „Weiß ich, weiß ich,' begütigte Dr. Erdmann, „Aber gerade deshalb kann ich eS nicht verdauen, dass eiu so tüchtiger Kopf fein gut erworbenes Ber- mögen in Münzen ausgibt, die nun einmal nicht gangbar sind, isie find Ehemiker und schreiben phi losophische Ausfälle, die mau Ihnen zurückschickt. Statt in Ihrem Fache zn arbeiten, geben Sie Sprachstnnden nms tägliche Brod. Was ist das für eine Existenz!' „Sie waren der Freund meines Vaters,' — sagte Otto rasch. „Und einzig ans diesem Grnnde lasse

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 15.06.1899
Umfang: 8
so viel gemeinsame Wünsche hegten. Dann wandte sich der junge Journalist, mit einer tiefen Verbeugung von Liha ab und, eilte den, Sessel zu, auf welchem Gräfin Mathilde saß und mit freudig erstaunter. Miene zu ihm hinüber sah. Nun er die alte Dame erreicht, streckte sif ihm mütterlich beide Hände enigegen und bot ihm freundlich den Plsitz an ihrer Seite. ' „Äie hübsch,'Otto!' sagte sie jetzt und sah ihm liebevoll in das feine, geistvolle Gesicht, „wie hübsch, dass Sie sich endlich auch entschlossen Haber

/, auf unserem jour tix zu erscheinen!' Otto Wöllner erwiderte mit gesenkter Stirn ein paar leise Worte, wurde dann aber schnell wieder Herr einer kleinen momentanen Verlegenheit, und bald war er mit seiner greisen Nachbarin in der lebhaftesten Unter haltung begriffen. Während es um sie herum in übermüthiger Lebensfreude wirrte und schwirrte, schöne, junge Äugen vor Vergnügen strahlten und mancher rothe 35 — Mund verhängnisvoll lächelte, besprachen diese beiden gar ernste Tomaten, die auf dem vollen

Vertrauen, daS sie, die Gräfin Mathilde Hatzfeld, ge borene Prinzessin Rüle-Wendenburg und dcr junge Journalist zu einander hegten und stets gehegt hatten, beruhten. Otto Wöllner war der Sohn, des erst kürzlich verstorbenen General- , direetors der. gräslich Hatzscld'schen Güter. Er hatte aber auch das Glück, sich ein Pathenkind Gräsin Mathildens nennen zu dürfen, welche es mit dein Gelübde, das sie an ieinem Taufbecken abgelegt, immer äußerst ernst ge nommen hatte. ^ Als er schon mit süns Jahren

den liebenswürdigen, hübschen Knaben mit sich auf das Schloss und erwies ihm die sorgfältigste Zärtlichkeit, wobei sie das zarte Kind, welches nicht vicl jünger war, als ihr immer kränkelnder Sohn, vor besten jeweiligen Launen zu schützen wusste. So vergangen Jahre. Die Gräfin war lange schon zur Witwe ge worden und die Universalcrbin ihres Gatten — die alleinige Verwalterin eines, ungeheuren Vermögens. ^ Die Dame lebte jetzt fast den größten Theil des Jahres mit ihrem unglücklichen Kinde in T« Als Otto

nun so weit herangewachsen war, um ein Gymnasium besuchen zu. könnt», nahm sie ihn. zu sich^ und, vom. Palais Hatzfest> aus gjeng; er. nun nach seiner. Csasse. Auf Kosten der Gräfin machte Otto auch feine. Studien an der.Hoch- schule. Nachdem^ er, sich dann den Doctorhut. dcr. Philosophie, erworben, schickte die Gräfin ihy^auf Reiseiz. Drei Jahse blieb- der junge Gelehrte nun . der Heimat fern. Von dieser langen Zeit hatte er auch einige Monde in Wien verlebt. Als er endlich, zurückkehrte, wünscht

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