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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 18.08.1891
Umfang: 6
und vorzüglichste Schutzmittel gegen Motten. Beide können ohne Nachtheil für die Reinheit und Farbe der Stosse zwischen die Klei der gelegt werden. 154K Allei»-Depot i» Meran: Wich, von Pernwerth's H. Lair. Hos Apotheke. Nttnmift und liebe. Aus dem Briefwechsel zweier junger Frauen. «o» Marie bon Zobel und Sl. I. Groh von Trokau, «mhdruck Verbote». 17) (Fortsetzung.) »Wie müde mußt Du sein,' meinte ich verlegen und doch so froh im Herzen, .laß uns nach Hanse eilen und — sei mir nicht böse Otto

an mein Ohr drang. .Schau Papa, das Willkommen hab' ich allein geschrieben, ja — gewiß — ganz allein,' versicherte Minnie. Und dann Otto: „Ei, wie geschickt Du geworden bist, da» freut mich, mein Kind.' .Und da, sieh her, Deine Bücher, die hab' ich alle geputzt und selbst wieder aufgestellt, gar Niemand hat mir geholfen.' »Ja, ja, glaub' DiVS schon, sie stehen alle auf dem Kopfe,' scherzte Otto. Aber das beirrte Minnie nicht. Sie war längst weiter geflattert und schleppte neue Wunderdinge her

bei, die der Vater anstaunen sollte I .DaS ist mein neues Schreibheft, alles mit Tinte geschrieben, und ein Zeichenheft hab' ich auch be kommen: ja, Mama lehrt mich auch zeichnen.' ES blieb Otto keine Zeit zu antworten. Wieder hieß eS: „Aber die Blumen hast Du noch nicht ge sehen. komm doch, Papa, und schau den Blumenstrauß an, ist der nicht schön? und auf dem Eßtisch steht noch ein viel, viel größerer! ..Den hat doch wohl die Mama gebunden?' hörte ich Otto mit gedämpfter Stimme fragen. „O nein', lachte Minnie

, „nicht einmal geholfen, die Mama, die, die hat gar nichts gethan.' Otto schwieg, ein tiefer Athemzug nur entrang sich seinen Lippen, so tief und schwer, daß er bis zu mir drang und wie ein Seufzer auS verwundetem Herzen in meinem Innern widerhallte. Ich hatte nichts gethan zu seinem Empfange, nun wußte er'S aus seines Kindes Mund, und der konnte sicher nicht lügen.' Nichts? Nein, nichts Sichtbares, nichts Augen scheinliches, denn in meiner Seele verstand er nicht zu lesen, und die Worte, die ich bei seiner Begrüßung

gesprochen, hatten ihn gekränkt und beleidigt! Nun war die folternde Qual auf ihren Höhepunkt gestiegen, ich wollte nicht weiter hören, Minnie sollte nicht noch mehr plaudern. Tief erregt, aber mit möglichster Beherrschung trat ich rasch unter die Thüre und meldete förmlich: „DaS Abendessen ist fertig, Otto, darf ich Dich bitten?' Noch eine halbe Stunde peinlicher Unterhaltung, gezwungener Heiterkeit in Gegenwart des Kindes — dann war ich mit meinem Gatten allein: „Minnie hat sich in den letzten Monaten

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 28.08.1895
Umfang: 16
, Wien Jos. Skher, Amtmann, Riedlingen Victor Hugger, Stud., Tübingen Amalie Heck m. T., Wien Otto Seip, Dr. Phil., Worms Ludwig Daniel, Gymnasial-Lehrer, Worms Dr. Phil. Max Siebourg, Creseld Rich. SoeSner, Kim-, Hainichen Carl Eikmeier, Hotelbesitzer, Berlin Dr. Sigmund Adler, Prof., Wien Joh. Wachter, Ksm., Weiden Jos. Hugger, Oberrealehrer, Rotten burg Forsterbrä«: Trainini mit Fr., Brechia Paul Heidemann, Kfm., Forau Frau A. v. Villheim, Frl. Anna Kllde, Dresden Prof. Dr. G. Krüger

, Lehrer, Elberfeld P. Hahn, Lehrer, Elberfeld Hch. Schäfer, Kfm., Noedergrund Dr. Fr. Schemann m. Fr., Hagen Bened. Krunnler, Finanzamtmanu, Stuttgart Ant. König, „ Stuttgart, Carl Wachtler, Sped., Göppingen Dr. med. H. Nenner m. Fr., Bremen Adolf Strobl, Heilbronn Carl Schulz, Beamter, Leipzig Max Ralle, „ . Wich. Weinel, , „ Marie Janson, Nizza Otto Hammer, Redakteur, Frankfnrt am Main G. Schreiber, Ober-Postass.,'Leipzig Max Buchheim» Kfm-, Berlin Rich. Nieolai, Kfm., Leipzig Carl Würzinger, .Wien

Carl Brauer, Kfm/,' Stuttgart Reinh. Heidrich,7 Dretden Edmund Hofmeister, Dresden Otto Plate, Reg.-Rath, Posen Carl Rothe, Fabrikbesitzer, Schwiebus F. Mühlmann, Magdeburg Pros. C- Fruwirth m. Fam-, Graz Oscar Brrnhardt, Leipzig Paul Schnhmann, „ Dr. Rlhel, SanitätSraih m. Fr., Hall- Carl Frischka, Kfm., Reichenbach Max Kiem, Koblenz F. Andres, Rechgs.-Rath, Leipzig Prof. Carl Zelger m. Fam., Graz Rudolf Flemming, Glogau Carl „ Beamter, Glogau Graf von Mera«: Carl Rettillger. Prof., Eßlingen

. Blaschke, Stud., Villach Curt Anton, Rg -Rath, Danzig Dr. Franz Müller, Berlin S. Müller, RechtSanw.» Erfurt E- Becker, AmtSger.-Rath, Erfurt Carl Matthes, Landger.-Dir., Erfurt D. Arthur Leppmann, Regier.-Rath, Berlin Hans Stubenrauch, Referendar, Pots dam Curt Schönstedt, Dr. med., Stettin Otto Rieber, Ksm. m. Fr., Berlin G. de Vauguerin, Paris M. Hirsch, Wien A. Wolff, Kfm. m. Fr., Berlin HanS Wurtinger, Wien Rosa Reach, Prag Alfred Reach, Dr. Otto Reach, Prag Frl. M. Fritze, Frl. H. Schultz

, Beamter m. Fr., Wien Rom. Telch, Rsd., Wien Karl Fugner, Mitten Wilh. Uppström Richter m. Fam., Stockholm Heinr. Chummer, Wien Max Beyer, Amtsrichter m. Fr., Werdau K. Schlauer, Chemiker, Höchst Paul Zimmermann, Kfm. m. Fr. Leipzig Emil Schirn, Postassistent m.Schw., Berlin Max Richter, Lehrer, Santhosen Otto Metzger, „ Margertshausen Otto Patzig, Consectionär, Freiberg Rich. Kunde, Beamter, „ Wilh. Schmidt, „ „ Tirolerhof: von Dalbender, Karlsruhe R Oehmichen m.Fam., Magdeburg Dr. P. Diesinger

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 08.08.1891
Umfang: 6
zu viel zu. Sie sollten ihm so angestrengte Arbeit nicht erlauben. Bemerken Sie nicht, wie müde und abgespannt er oft aussieht?' „Gewiß', gab ich etwas gereizt zur Antwort, denn die Frage klang ja fast wie ein Vvrwurf. „Aber, was ist zu thun? Otto lebt nur in seinen Büchern und Studien, und verlangt keine andere Erholung. Der einzige Dienst, den ich ihm leisten kann, ist das Fern halten aller störenden Eindrücke/ , «Das ist doch wohl eine zu'bescheidene Beurtheilung Ihres Einflusses, meine gnädige Frau,' meinte

der alte Herr mit freundlichem Lächeln. „Verzeihen Sie meine vorhergehende Bemerkung, die ich mir ja über haupt nur aus warmer Theilnahme für Ihren Gatten erlaubte, und befolgen Sie den wohlmeinenden Rath eines alten Freundes: Kehren Sie einmal Beide der Pflicht den Rücken, suchen Sie Otto zu einer kleinen Reife zu bewegen — das erfrischt, ermuntert und be lebt. Zum Beispiel im Frühling nach Italien, da kann man auch studieren, wenn man mit kunstsinnigem Auge und Wissenschaftlicher Begabung

die großartigen Eindrucke der Vergangenheit und Gegenwart in seinem Geiste aufnimmt. Das wäre eine gute Gelegenheit, die Hochzeitsreise nachzuholen, die Otto damals, wenn iG mich recht entsinne, wegen seiner unerwarteten raschen Berufung hierher nicht unternehmen konnte.' Ich suhlte, wie ich bei diesen letzten Worten, ties erröthete, fühlte die Augen meines Mannes fest auf mir ruhen und war herzlich froh, als eine Wendung des Gesprächs mich einer weiteren Antwort enthob und bald darauf der allgemeine Ausbruch

erfolgte. Nachdem die letzten Gäste sich verabschiedet hatten, kam Otto auf mich zu und dankte mir in seiner ruhigen Weise, daß ich mir so viel Mühe gegeben, so liebens würdig meine Stellung als Hausfrau ausgefüllt hätte. „Warst Du zufrieden, Otto, war unser kleines Fest hübsch und gelungen?' sragte ich in lebhafter Freude über seine anerkennenden Worte. „Ja, Elma, Dir gebührt alle Ehre und Du kannst als Hausfrau stolz sein,' meinte er. „O. dann ist meine Mühe reichlich belohnt, wenn — Da fiel

mein Gatte mir in die Rede und sagte: „Nur bitten möchte ich Dich, unser Familienleben künftig nicht mit Fremden zu besprechen. Günther ist zwar mein Freund, doch liebe ich von keiner Seite eine Einmischung, einen Einblick in meine persönlichen Angelegenheiten und Gewohnheiten. Hast Du einen Wunsch, Elma, eine Klage, dann komm' zu mir, Du weißt ich bin stets bereit, Deinen Wünschen zu will fahren, wenn Du dieselben offen gegen mich aussprichst.' „Eine Klage, Otto?' rief ich betroffen. „Ich habe nie

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.08.1891
Umfang: 8
- Obercommissär Sabatzka einem neuerlichen Verhör Dttnnust Mb We. Aus dem Briefwechsel zweier junger Frauen, «dn Maria don Zobel uud Sl. I. Erost von Trokau, Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) Wir schritten eine Weile still durch den schönen Abend. Mein Begleiter schien mir seltsam ernst und nachdenkend, als ob er etwas auf dem Herzen habe, so daß ich eS nicht wagte ihn anzusprechen. Doch als wir uns meiner Wohnung nahten, begann er plötzlich mit der Frage: „Wann kommt Otto zurück?' und schaute mir dabei

von von meiner früheren Verlobung und klagte wohl mich o», daß ich Otto unglüklich gemacht, ihn in die Ferne getrieben habe — daß er sein HauS verlassen für lange. Vielleicht für immer? ' Gefoltert von brennendem Angstgefühl stieß ich unterzogen. Man hatte angenommen, Rosalia Schneider habe den Selbstmordversuch im Gesühle einerschweren Belastung ihres Gewissens begangen, und erwartete von ihr ein reumüthiges Geständniß. Sie leugnete aber nach wie vor und erklärte von dem ihr zur Lost gelegten Verbrechen

heraus: ,Seine Sehnsucht, ach, sie kann nicht heißer sein als die Meinige nach ihm!' „Und weiß er darum?' klang es nun halb staunend, halb zweifelnd von Günther's Lippen. „Ach Otto versteht mich nicht,' klagte ich mit von Thränen erstikter Simme. „Versteht Sie nicht? Ja, ja zugegeben, — aber — auch Sie verstehen ihn nicht,' wies mich der alte Herr zurecht. — .Thränen in den Augen? Wozu?' fügte er dann, als ich überrascht zu ihm auf schaute, freundlicher hinzu. „Sie trüben die Situation nur noch mehr

, wo hingegen ein paar einfache Worte so rasch Klärung in die trübe Stimmung bringen könnten. Begreifen Sie, wie ich'S meine — arme, ge quälte kleine Frau? Nur ein paar Worte, gerade, offen und ungekünstelt, wie Otto selbst ist!' Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen erleichtert athmete ich auf. Ja, er hatte recht, unser Freund: ich trug die Schuld an allem Mißverständniß und in meiner Hand lag eS, Alles wieder gut zu machen, und uns beide vor drohendem Unheil zu be wahren. Ich hob meine noch immer

überströmenden Augen zu Günther und nickte mit dem Kopfe, daß ich ihn verstanden hätte, aber sagen konnt ich nur: „Danke, danke' und ihm innig die Hand drücken — dann hinaufstürzen in meine Wohnung, Hut und Handschuhe abwerfen, ein kleines Blatt aus der Mappe reißen und zitternder Hand die Feder ergreifen, war eins. Der Brief, den ich postlagernd nach Mailand adrefsirte, war kurz, wie noch nie, und der Schluß lautete: „Wann Otto, wann kehrst du zurück zu Deiner Elma?' Zwei Tage vergiengen in Hoffen

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.08.1891
Umfang: 8
in ein hiesiges Pensionat gegeben. Du weißt, daß Otto schon früher davon gesprochen, aber damals meiner Bitte, sie noch behalten zu dürfen, nachgegeben hatte. Später durfte ich seinem Wunsche nicht mehr entgegen sein, obgleich die Entfernung Minnie's aus dem Hause mir wie Mißtrauen von Seite meines Gatten erschien. Ich ließ ihn ruhig gewähren und trug ohne Wider rede aber still betrübt im Herzen die Kränkung, die er mir so offen zufügte. Hatte ich ihm nicht genugsam Beweise der zärtlichen Hingebung

des Schreibens, in welchem die Dame uns mittheilte, daß unser Töchterchen seit dem vorhergehenden Abend an Halsschmerzen erkrankt sei; heute Morgen habe sich Fieber eingestellt und der zu Rath gezogene Arzt wünsche ihre sofortige Ueberbringung nach dem Eltern- Hause, da aus dem Unwohlsein voraussichtlich eine längere Krankheit entstehen würde. Ich eilte unverzüglich zu Otto, um ihn in Kennt niß zn setzen und das Weitere mit ihm zu besprechen. Tödtliche Blässe überzog sein Gesicht und der Brief zitterte

, da aber die Beschränktheit unserer Wohnung eine voll- ständige Absperrung unmöglich macht, mußt Du, Elma, mit der Kleinen das HauS verlassen haben, ehe wir zurückkehren.' Ich hatte ihm mit hochklopfendem Herzen zugehört, jedoch während er sprach trotz der qualvollen Angst in meinem Innern meine» eigenen Plau erdacht und zurechtgelegt. Wo ich in diesen peinigenden Augenblicken den Muth und die Kraft gefunden hatte, meinem Gatten entgegengetreten? Ich weiß es nicht! Die Gefahr macht kühn und beherzt I »Nein, Otto,' sagte

ich sest und bestimmt. „Ich kann mich Deiner Anordnung nicht fügen. Nicht Du, sondern ich werde Minnie abholen, und wenn Du Hilda's Ent fernung für nöthig halst, dann bringe Du selbst sie zu meiner Mutter, wo ich sie so gut und sicher auf gehoben weiß wie unter meinem eigenen Schutze.' .Nein, nein,' wendete Otto unsicher ein, „daS darf nicht sein — bedenke die Gefahr, in der Du selbst bei der Pflege schweben würdest — ich kann, ich will eS nicht zugeben.' „Und wenn Hilda gefährlich und ansteckend

erkrankt wäre? Wer würde sie pflegen? Würdest Du auch dann mir die Pflege wehren? Und glaubst Du, ich ließe mich von ihrem Bette verdrängen und überließe andern Händen mein Kleinod in der Stunde der Ge fahr?' gab ich ihm fragend zurück. „Das wäre ein anderer Fall Hilda ist Dein Kind—'. Ich ließ ihn nicht ausreden. „Otto,' sagte ich vor-, wurssvoll, während ein schmerzliches Lächeln meine Lippen umzog, „ist Dein Kind nicht auch daS meinige und hast Du mir nicht oft genug wiederholt

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 09.08.1891
Umfang: 8
. Nachdruck »ertoten. il> (Fortsetzung.) Du, Wie ich Dich kenne, meine Doris, wärst Deinem Gatten nachgestürzt, er hätte Dich reuig in die Arme geschlossen und mit den zärtlichsten Worten Deine Vergebung erfleht. Aber der meinige liebt solche Scenen, wie er sie nennt, nicht, und ich — ach, ich sühle eS, werde mit jedem Tag ängstlicher und ver schlossener ihm gegenüber. Still in meinem Innern dachte ich mir Wohl oft noch, wie schön es gewesen wäre, wenn Otto mich wieder ausgesucht hätte

mit Blumen gefüllt: herrliche Rosen, um geben von einem Kranz duftender Beilchen — gerade meine Lieblinge unter der Flor«. Wie finnig war eS erdacht, wie zart der erste Gruß, den Otto mir aus diese Weise heute darbrachte, der vielleicht noch nachträglich eine stumme Abbitte sein sollte. Er hatte mir noch niemals Blumen gegeben, und nimmer hätte ich mir eine so poetische Aufmerk samkeit von ihm träumen lassen. Denn von wem anders, als von meinem Gatten konnten mir heute Blumen zukommen? In freudiger

hatte? Ich stand wie vernichtet, die Blumen entsanken meinen Händen, meine Augen füllten sich mit Thränen — ach, ich fühlte mich unglücklich wie nie vorher! „Guten Morgen. Elma,' hörte ich in demselben Augenblick Otto's Stimme hinter mir sagen, und batte kaum Zeit, die feuchten Augen zu trocknen I WaS sehe ich, Blumen auf unserm Früstückstisch — was haben wir denn heute für einen Festtag im Hause?' „ES ist kein Fest,' sagte ich, ohne nach ihm zu schauen, „nur der zweite April — hast Du vergessen, Otto

! Ja, der hatte immer einen idealen poetischen Sinn, Eigen schaften, die mir gänzlich fehlen, nicht wahr, Elma? Nur gut, daß unser Freund alt und verheirathet ist, ich müßte sonst am Ende gar noch eifersüchtig werden/ Während er so sprach, ordnete ich stumm die zer streuten Blumen und stellte sie a«f den Nebentisch, denn freuen konnte mich deren Anblick nun nicht mehr, so liebenswürdig und freundlich die Gabe deS a lt^ Herrn auch gemeint war. Dann servirte ich den Caffe, indessen Otto wieder begann

. Ein unbestimmtes Weh läßt die Freude in meinem Herzen nicht ausjubeln, ach, eS wird mir doch recht schwer Otto gehen zu sehen. Deine Elma. * Brief 7. Doris an Elma. 4. April 1869. Warum ich nicht geschrieben, Elma? Ach, mein Glück war beredt, im Unglück ist meine Feder verstummt. Ja, meine liebe Freundin, da steht eS nun schwarz auf weiß, was seit Monden mir die Seele zerreißt. Mein Glückstraum ist zerstoben, unwiderruflich ent schwunden, ich bin namenlos elend. (Fortsetzung folgt.)

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 01.08.1898
Umfang: 8
, einer Arbeit von bedeutendem pädagogischen und soziologischen Werthe. Darzulegen, wie Vererbung, Umgebung und Erziehung aus dem kleinen Menschenkinde, den wilden Stu denten, den tollen Junker gebildet haben; mit markanten Zügen zu zeigen, wie sich dessen Charakter als Deichhauptmann, als Abgeord neter, als Mnister gestaltet hat, vor allem aber sichtbar zu machen, wie sich Otto von Bismarck-Schönhausen seine Weltanschauung gebildet hat, wie sie sich folgerichtig entwickelte trachtete. Es war ihr schon

zu sehen, liebedienerisch geWig ist. Das Menschliche, Allzumenschliche' der Uebermenschen sollte nur insoweit der breiten Oeffentlichkeit bekannt gemacht werden, als es zur richtigen Beurtheilung dient, als eine bequeme Stiege, die zur „.Größe des Geschil derten hinansthrt, nicht als eine Stiege, die den Helden der Anekdote vom Piedestal hin abschleppt in das Getriebe der Mittelmäßig keit. — Zunächst seien zwei Momente aus seiner Jugendzeit mitgetheilt: Das Abgangszeugnis, das Leopold Otto von Bismarck

, Sohn eines Rittmeisters a. D., evangelisch, vom Grauen-Kloster-Gymnasium in Berlin erhielt, lautete: „Name: Leopold Otto von Bismarck?c. Zeit des Schulbesuches: zwei Jahre; Auf führung: stets anständig und wohlgebildet; Fleiß; zuweilen unterbrochen durch Unregel- mäßigkest des Schulbesuches; Fortschritt: Latein: gut. Griechisch: ziemlich gut. Deutsch: erfreuliche Gewandtheit; befriedigende Kennt nis neuer Sprachen.' Das war der Gymnasiast Otto v. Bismarck. Von dem „tollen Otto', wie er als Univer

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 28.04.1897
Umfang: 8
in der „N. Fr. Pr.' den deutschen Abgeordneten, Obstruktion zu üben. Der Kaiser in Nnssland (Telegramme des l5orrespondeuz-Bureau.> St. Petersburg, 27. April. Der kaiserliche Son- derzng mit dein Kaiser Franz Joseph, dem Erz herzog Otto, dem Grafen Goluchowsli und den übrigen Persönlichkeiten des Gesolges des Kaisers von Oester reich traf l,cnte vorniittags 10 Uhr auf dem Nilolai- bahnhose ein. Der hohe Gast wurde dort vom Kaiser Nikolaus, dcn Großfürsten und hohen Würdenträgern empfangen. Die Ehremvache hatte das Grenadier

- rcgimcnt Kexholm gestellt, dessen Chef Kaiser Franz Joseph ist. Die Begrüßung der beiden Kaiser war eine äußerst herzliche. Begleitet von dcn Großfürsten, dem Erzherzog Otto uud dcm Gefolge begaben sich die Monarchen zunächst nach dem Anitschkow-PalaiS, avo Kaiser Franz Joseph die verwitwete Kaiserin Maria Feodorowna begrüßte, und fuhren dann nach dcm WinterpalaiS, wo Kaiser Franz Joseph Wohnung nahm und die Kaiserin begrüßte. Der kaiserliche Wagenzug wurde von zwei Schwadronen kaiserlicher Eonois

dem Erzherzog Otto das 24. Dra- gonerregiment, Se. Majestät Kaiser Franz Joseph verlieh den Großfürsten Michael Alexandrowitsch, Cyrill Wladimirowitsch, Constantin Eoustantinowitsch, Nikolaus Michailowitsch und Alexander Michailowitsch, ferner dein Minister des Aenßern, Grafen Murawiew, das Großkreuz des StefanSordens, dem Finauzmini- ster Witte die Brillanten des LeopoldordenS, dcm Prinzen Peter von Oldenburg das Großkreuz des Leopoldordens und anderen Persönlichkeiten verschiedene Auszeichnungen

die Deputationen seiner russische» Regimenter nnd begab sich nach einem intimen Dejeuner mit den» Erz herzog Otto in die Peter Paulskirche nnd legte dort prachtvolle Kränze an den Grabmälern Nikolaus I.. Alexander I. uud Alexander II. nieder. Se. Majestät stattete dann dcn Großfürsten und Großfürstinnen Besuche ab. Abends fand im WinterpalaiS ein glänzendes Gala diner statt, woran die beiden Kaiser. Erzherzog 57tto. die Großfürsten und Großfürstinnen, die hohen Wür denträger, das Gefolge nnd dcr österreichisch

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 27.07.1894
Umfang: 8
physiologischen Umstände lassen sich nur so erklären, daß das Kind über einen ungeheuren Reichthum an Erinnerungsbilder verfügt. Die Untersuchung ergab, daß der kleine Otto — so heißt das hübsche, mit seinen braunen Augen intelligent, oft schelmisch in die Welt blickende Kerlchen — im Alter von anderthalb Jahren öfters von der Großmutter spazieren geführt wurde und sich dabei mit lebhaftem Interesse nach der In schrift von Firmenschildern n. s. w. erkundigte; an Buchhandlungsschaufenstern war der kleine

Wißbegierige vollends nicht ohne weiteres vorüberzubekommen. Ueber Alles mußte ihm Rede gestanden und Auskunft ertheilt werden. Aehnlich ging es auch im elterlichen Hause mit Büchern und Zeitungen und so lernte das Kind, nachdem es einmal auf Papier geschrieben den Namen Otto gesehen und denselben aus einem Zeitungsblatte wiedergefunden, die Buchstaben- und die Wortbilder wie auch zusammengesetzte Ziffern spielend, ohne daß seine Erzieher die Absicht gehabt hätten, ihm dergleichen Kenntnisse beizubringen

. Otto Pöhlert steht, abgesehen von seiner wunderbaren Leseknnst, von der wir uns gestern persönlich überzeugen konnten, völlig aus dem körperlichen »nd geistigen Niveau anderer Kinder seines Alters. Oester zeigt er in seinem Benehmen eine auffällige nervöse Hast und auch ein wenig T-otz neben einer ansehnlichen Portion von Selbstbewußtsein, das bei dem Kleinen erklärlicherweise sich früh entwickelt hat. Neueste Nachrichten und Telegramm. Wien, 25. Juli. Der österreichische Botschafter in Paris. Graf

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 03.05.1899
Umfang: 10
werden weg^n Wegsall der Anschlusszüge nach Riva ab I. Mai in Mori nickt mehr anhalten. Killige Vfiugst- «ud Sommerfahrten nach der Schweif und Italien. Das schweizerische Reisebureau Otto Erb in Zürich (gegenüber dem Haupt bahnhof) bieiet, wie alle Jahre, so auch Heuer wieder, dem reisenden Publikum Gelegenheit, zu Pfingsten und im Sommer sehr billig die Schweiz und Italien zu bereisen. Seine sechstägigen Vergnügungsfahrten nach Mailand, Lugano und den obcritalienischen Seen, denen sich jedermann anschließen

kann, kosten mit LogiS und Prima-Verpflegung, alle Eisenbahnsahrten II. Classe und Schiffsahrten I. Classe, Trinkgelder und Eintritts gelder, Leitung und Reisebuch inbegriffen nur 100 Mark. Zwanzigtägige Fahrten durch ganz Italien kosten nur 500 bis 600 Mark; vierundzwanzigtägige Fahrten nach Oberitalien und der Riviera ungefähr ebensoviel. Einzelpersonen, Familien, HochzeitS- und Ehepaare zc., die auf eigene Faust reisen wollen, kö»nen jederzeit von dem Reisebureau Otto Erb Hotel-Coupons beziehen

und unter Benützung einer 10 Pfennig-Postkarte das Reisebureau Otto Erb in Zürich (Schweiz) schriftlich darum ersucht. Tagesneuigkeiten. Das Mai-Avancement. Das ausgegebene Armee- Verordnungsblatt publieirt das Avancement Sr. k. Hoheit des FML. Erzherzogs Franz Ferdinand zum General der Cavallerie und Sr. k. Hoheit des FML. Erzherzogs Ludwig Viktor zum Feldzeug meister, serner das Avancement Sr. k. Hoheit des Majors Erzherzog Leopold Ferdinand zum Oberst lieutenant und Sr. k. Hoheit des Oberlieutenants Erzherzog

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 20.09.1896
Umfang: 12
. Warenghien, Donai, Frankreich. S. v. KorhSki, Polen. Miß Mitland-Dyer, Miß Rita BlaideS, Folkstone, England. Mme. K. Zinn, New-Iork. Gräfin Landi» Bittortz, Rom. Dr. Otto Muller mit Frau, Eisenbahn-Gel- Sekretär, Wien. Anton DobrinSky mit Sobn, Geheim. Rath, Rußland. Prof. Submann-Hellborn, Berlin. Regina Simchowietz, Warschau. Jos. Strobl, Faßfabrikant, München. Mardauch Kovner, Kausm. MinSk, Rußland. M. Kinner, Dr. med. St. LouiS. F. Schultze, Geheimer KriegSrath, München. Conte und Ctsse. de Beausfort

mit Frau. Braunschweig Otto Madile mit Frau, Fabrikant, Klagenfurt Victor Sackl, Jurist, Meran Zunger Mann, in allen Fächern des Hotelwesens vertraut, sucht Stelle als Zimmer» kellucr, Buchhalter oder der gleichen und ist der englischen und ranzösischen Sprache in Wort und Schrift mächtig. Off. bitte an die Adm. d. Bl- unter Chiffre „Buch halter' zu senden. 1508 Hauptmann Kübel mit Frau, Stuttgart Ostertag mit Frau, Stuttgart Baron Carl Schloßer mit Familie Wien Dr. P. Herz mit Frau, Geheimer

AdmirMktLrath. Berlin. Dr. Joses Reiher mit Familie und Bedienung, Wien Zrau Consul Müller, Lübeck Frl. A. Porth, Lübeck Mr. MrS. Paterson, Fvlkertine B. Supper, Berlin Ernst Weher, Bozen Arthur Long mii Frau, Brüssel Bäch mit Frau, Manchester Frau A. Hurtze, Crossen. Anna von Baymann. Wien Mathilde Czizck mit Familie, Wien Zrl. H. Körner, Crossen I. Weizbacher, Nürnberg Frau L. von Glanz, Wien A. von Hersnrth. Wien. . Pfeiffer mit Frau, Hamburg ohanna Sodmann, Berlin Otto Weißel, Wien Jnny Wesßel, Wien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 10.02.1897
Umfang: 6
herzoge Otto, Ludwig Victor, Peter Ferdinand, Josef Ferdinand, Eugen und Rainer, die meisten Mitglieder des diplomatischen Corps, viele Vertreter der Aristo kratie, sowie zahlreiche Hof- und StäätSwÜrdenträger beiwohnten.' Den Tanz eröffnete die' Kronprinzlessiii- Witwe Stevhanie' mit dem Sohne des' Minister präsidenten, Grafen Ludwig Badeni. Der Kaiser ver blieb eine Stunde auf dem Feste. Ätachtrag. Innsbruck, 10-Febr. Tiroler Landtag.' In der heutigen Sitzung < führte Landeshauptmann- Stellvertreter

Redu cierung derselben. Die Anträge Welponer wurden nach Begründung durch denselben' dem volkswirtschaftlichen Ausschüsse zugewiesen. Hierauf folgten mehrere erste Lesungen. — Nächste Sitzung am SamStag. Telegraphische Depeschen (Telegramme des Correspondenz-Bureau.) WelS, 9. Febr. Se. Majestät der Kaiser ist mittags hier eingetroffen und hat sich sogleich auf Schloss Lichtenegg begeben. Wien, 9. Febr. Se. k. und k. Hoheit Herr Erz herzog Otto ist abends nach Berlin abgereist. Wien, 10. Febr

, die Deutschen werden immer da gegen kämpjen. Hierauf verlassen die Deutsch:» den Saal. Der Antrag Herold auf Reaetivi rnng der Adres-eommlssion des Borjahres wurde angenommen. Berlin, 9. Febr. Se. k. und k. Hoheit Herr Erz- Herzog Otto wird morgen vom Kaiser bei der Ankunft feierlich empfangen werden. Er ninnnt Wohnung ini Schlösse. Abends findet eine Ball bei den Majestäten Donnerstag Frühstück auf der österreichisch-ungari schen Botschaft, abends Diner beim Kaiservaar statt. Ai» Freitag nachmittags

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.02.1898
Umfang: 8
im amerikanischen Schaukelstuhle und liest. Ihr gegenüber auf dein Sopha ihr Gatte, Inha ber der Firma Otto Rummer. Er hat den Kops in die Hand gestützt und blickt mit sorg voller Miene aus seine junge, hübsche Frau. „Wie befindest Du Dich heute Mathilde ?' „Ach geh, laß' mich mit dem ewigen Fra gen in Ruhe!' „Sei doch nicht so ungeduldig. Tildchen l' Die junge Frau machte mit dem Kopfe eine ärgerliche Bewegung. „Schau, Kind,' fuhr ihr Gatte fort, „wenn ich Dich frage, wie's Dir geht, ist Dir's nicht recht

liegt die „Illustrierte Unterhaltungsbeilage' Nr. !> be,. vulsivische» Schluchzen ihren Körper erschüt terte. Eine Stunde später saß Otto Nummer im Ordinationszimmer seines Schulfreundes, des Doktors Franz Wallner. „Ich versichere Dir. mein lieber Freund, wenn das so weiter geht, büße ich meine ei gene Gesundheit ein. Es ist nicht mehr zum Aushalten. Die Nerven meiner Frau sind über reizt — sind total kaput — —' „Und ich sage Dir, die Nerven Deiner Frau sind fest wie Stahl.' „Es ist nicht möglich

. Du mußt Dich irren —' „Ich habe über Deine Frau nachgedacht.' fuhr der Doktor fort, „und wenn Du auf meinen Plan eingehst, will ich Dich und Deine Frau kuriren. denn Du brauchst zum minde sten ebenso eine Kur, wie Deine Frau.' Eine Woche später. — Im Schlafzimmer zimmer des Rummer'schen Ehepaares sind die Jalousien geschlossen, die Borhänge herunter- ^ gelassen. Vergraben unter einer Unmenge von ' , Polstern und Decken liegt Otto Aummer in , seinem Bette. Seine Stirne glüht aus allen Poren perlen

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