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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.06.1889
Umfang: 4
Auge auf ihn zu haben. Am besten, wenn es mir gelänge, ihm das Vertrauen der Sternbergs zu entziehen.' Nachlässig setzte er sich nieder und zündete sich eine Zigarre an, als ob nichts vorgefallen wäre. 10. Capitel. „ . . . . Wir werden morgen eine große Jagd haben, Herr Doktor,' sprang Otto freude strahlend auf seinen Erzieher los, „darf ich mit gehen ?' .D» bist noch zu jung, um nicht schlechte Ein drücke von solchen Vergnügungen zu bekommen.' „Ich bitte recht herzlich, ich habe mich so dar

auf gefreut,' sagte Otto und schmeichelnd hing er sich an Siegwart. „Gut denn, so wollen mir morgen mit zur Ja„t> gehen.' „O tausend Dank, ich laufe zu Papa, daß er ein Pferd für Sie bereit bestellt und hente Abend sollen Sie sehen, daß ich den ganzen peloponnesi- schen Krieg gelernt habe.' — Noch graute kaum der nächste Morgen, so erhob sich Otto von seinem Lager und schlich leise in seines Erziehers Zimmer. Doktor Siegwart lag in tiefein Schlummer, die hohe Stirn war frei und unbewölkt, um seinen Mund

spielte ein seliges Lächeln. Otto blieb eine Zeitlang am Bette stehen und betrachtete seinen Lehrer mit kindlicher Liebe, dann beugte er sich über ihn, und um ihn zu wecken, küßte'er ihn auf den lächelnden Mund. „Engeniel' rief der Schlafende und fuhr dann empor. „Ich bin eS, mein themer Lehrer,' sagte Otto, .guten Morgen, eS ist Zeit zur Jagd.' .Ja, mein Kind, geh' nur und kleide Dich an, ich komme, sogleich.' - ^ Unser Gehirn ist doch ein armselig Ding, dacht Doktor Siegwart, indem er sich erhob

sich über die Stirn, gleich als wollte er alle» verscheuchen, was ihn umtändelte. Drunten erklang eben der erste Hornruf, der die Jagdgesellschaft auf der Terrasse zum Frühstück ver sammeln sollte. .Sind Sie fertig, Herr Doktor?' streckte Otto den Kopf zur Thür herein. .Ja, mein Kind, nun komm' mit hinunter, damit die Andern nicht auf uns zu warten brauchen.' Sie gingen. Auf der Terrasse herrschte schon reges Leben und Doktor Siegwart und sein Zögling wurden init Erstaunen begrüßt. „Ah,' sagte Eugeuie

. .der gestrenge Herr Doktor haben eS doch über sich gewinnen können, an un serer Jagd Theil zu nehmen?' .Ja, mein Fräulein, der Lehrer muß av für seinen Zögling noch nuhr thun kHnne ihm unangenehin ist. Otto äußerte elyen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.01.1883
Umfang: 4
Führe uns nicht in Versuchung. Roman von W. Höffer. (16. Fortsetzung.) „Und doch, weiß ich, ist mir jede Arbeit verleidet, bis diese in Angriff genommen werden könnte — ich will, ich muß endlich etwas Besseres schaffen, als so kleine Dutzendsachen. Es erdrückt mich, macht mich krank und muthlos, nie nach dem Ideale, sondern immer nur , nach dein Gewinn ringen zu dürfen!' Emma sah ihn an. „So male doch den Kops der Juno aus Deiner Phantasie, Otto,' sagte sie. „Weshalb sollte das un möglich

sein?' Er lächelte. „Das geht nicht, Kind! Er würde weit, weit hinter dem Ideale zurückbleiben, es würde nie lebenswarme Züge tragen, nie meinen Namen berühmt machen. Ein Modell, ein schönes, königliches Weib ist mir für die Ausführung dieser Idee unerläßlich.' „Dann zeichne das Porträt der Gräfin von Harten,' versetzte halb scherzend das junge Mädchen. „Ich habe sie heute Abend im Schmuck der Krone gesehen — mehr Schönheit kannst Du nicht verlangen, Otto.' Ein etwas ironischer Zug überzog das hübsche Gesicht

nach mehr als einem Jahre; sie waren über die erste selige Zeit des Glückes hinaus, aber den noch hätte keines von ihnen das Andere lassen können, dennoch hing Herz am Herzen, obgleich zum Heirathen noch jegliche Aussicht fehlte. „Wir werden das Ziel erreichen,' tröstete Otto. „Nur Muth, mein Lieb! Ich glaube fest an eine bessere Zukunft.' Emma's Blicke suchten die seinen. „Und wenn sie nicht kommt. Liebster, wenn es bei den kleinen Genrebildchen bleiben muß — was dann?' Er drückte ihre Hand fest

sie den Seufzer, der, ihm selbst vielleicht unbewußt, hindurchklang. Er ertrug wie eine schwere Fessel, was ihr im Grunde als unwesentlich erschien, er überbrückte täglich neu und täglich mühsamer den gährenden inneren Zwiespalt. „Wenn es so zu Deinem Glücke dient, dann wirst Du Italien sehen, wirst reisen und Scizzen sammeln können, Otto,' sagte sie innig. Er küßte ihre Augen, bei ihm ein Zeichen plötzlich aufwallender Rührung. „Mein liebes, liebes Herz,' flüsterteer, „vergib mir, daß ich ein einziges

unzufriedenes Wort sprach. Ich bin reich da Du mich liebst, auch ohne Ruhm und Geld!' Sie standen jetzt in der menschenleeren Straße un mittelbar vor dem Hause, welches Emma bewohnte. „Auf morgen, mein Otto!' flüsterte sie zärtlich. „Schlaf süß, Liebste.Aber horch, wer singt dort?' Die Fensterreihe des Palastes war bis auf ein ein ziges Zimmer am andern Ende vollkommen dunkel, aber hinter verschlossenen Scheiben hervor drang die tiefe seelenvolle Stimme einer Frau in rauschenden, gewal tigen Tonwellen. Otto

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 25.08.1883
Umfang: 10
viel gelacht wurde und noch viel gelacht werden wird. Unter dem Schlagwort: »Zur Theaterfrage', schreibt daS Blatt: „Am 22. d. M. wurde mit Director LinkowSky Am 2. April. Meine süße Tony! Ich habe den Medicinerball mitgemacht, den letzten io di,ser Saison. ES war ganz nett — aber ich liebe die Bälle nicht mehr — ich bin am liebsten mit Otto allein und will auch nicht, daß er mit andern tanzt. Ich bin nicht eifer süchtig, aber wenn ich sehe, wie er mit jungen Mädchen dahinfliegt -- ach, er tanzt so himm

» lisch, wenn ich sehe, wie er mit ihnen plaudert und lacht, dann steigt «S mir siedendheiß zum Herzen. Ich freue mich auf daS Frühjahr. Wir wollen eine Villa in der Nähe der Stadt kaufen oder miethen und den ganzen Sommer draußen bleiben. Zu meinem Geburtstag, im nächsten Monat, muß mir Otto ein schönes Pferd schenken, — Du kennst meine Leidenschaft sür'S Reiten — Und dann wollen wir beide »auf hohen Rossen' die ganze Gegend durchstreifen. Wird daS Herr« lich werden! Otto muß zu Pferde pompös

aus« sehen — ich habe ihn zwar noch nicht reiten sehen, aber er erzählte mir schon alS Bräutigam, daß er meine Leidenschaft für diefeS köstlich? Vergnügen theile. Ich bin jetzt manchmal allein. Otto hat vielerlei Geschäft» zu erledigen und ist zuweilen recht abgespannt — aber er sieht präch. tig auS und ißt mit einem unhöflichen Appetir — ä xroxos Essen — ich muß nach der Küche sehen, unsere neue Köchin glaubt sonst, ich ver. Meraner Zeitung. auS Rumänien der Vertrag bezüglich der Uebernahme deS Meraner

nach meinem Fenster. Er sieht wirklich so auS, als ob ihn seine Dummheit NachtS nicht schlafen ließe. Ja höchster Eile l Denke Dir das Unglück I — Heute Vormittag kommt mein armer Otto noch Hause — kann vor Schmerzen kaum spre. chen — ist auf einer Treppe gestürzt — hat sich die Hand verstaucht — ich mache Arnicaumfchläge und weine den ganzen Tag. Hoffentlich ist eS morgen besser — wir wollten aus's Land fahren — ich sollte wein himmelblaues Kleid, daS ent zückend ausgefallen ist, zum ersten Mal anziehen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.09.1884
Umfang: 4
die Flocht, während der Gestochene erst nach einiger Zeil in einer Lache von Blut ohn mächtig aufgefunden wurde. Der Müller wurde noch in der Rächt in seiner Wohnung verhaftet und in Gewahrsam gebracht. (Aufgefunden.) Von dem seinerzeit zu Pathe- nen im Montavmi auf einer Gebirgstvm ver schwundenen und seither vermißten Bregenzer Apotheker, Hrn. Otto Bändel, wurde, wie man aus Schrnns berichtet« am 27. d. im sog. Schwei zer Bermnnt die Leiche aufgefunden. Genaueres fehlt noch, allein alle Umstände

und W Schiververwundeten. Die Schlägerei würde vermuthlich noch eine größere Ausdehnung angenommen haben, wenn nicht plötzlich Feuer entstanden und dieses beide Parteien gezwungen h ätte, zu löschen. Neueste Post. Pest, 29. September. Gestern wurde das neue königliche Opernhaus mit Erkels großer National oper „Bank Ban' in Anwesenheit des Kaisers eröffnet. Die Vorstellung gab übrigens Anlaß zu einer loyalen Demonstration. Herzog Otto, welchen der Sänger Pauli gab. hat laut Textbuch einen Toast auf das Heer des Königs

würde. Lassen Sie es nur gehen gnädige Fran. es kommen schon wieder bessere Zeiten MSMSrinjM. Diese Scene wurde Hellte dahitt abgeändert, daH Otto einen Toast auf den König selbst ausbrachte. Er sprach: „Es lebe das Vater- ZSud, es lebe der König, dessen Stirne gekränzt!ist son- den Lorbeeren des Sieges!' Nach diesen Worten brach daS ganze Bühnenpersonal, wie das Publikum, das sich von den Sitzen erhob, in ein dreknaliges Elsen aus. Der Kaiser dankte durch wiederholtes Kopfnicken. Nom. 27. September^ NachtS

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 22.02.1883
Umfang: 4
Seligkeit verHerr- lichen'helfen wollten. Otto fehlte jetzt häufig bei den allabendlichen Zusammenkünften auf der Promenade; sein ganzes Wesen war verändert; wenn auch nicht eigentlich in Betreff seiner Beziehungen zu dem jungen Mädchen, nicht derartig, daß sich Emma verletzt fühlen mußte/äber doch bemerkbar genug, um ihr'schwer aufs Herz zu fallen. „Wenn ich mein großes Bild gleich verkaufen wollte, satte er mir einmal gesagt, dann könnten wir heirathen, Emma — die Gräfin gibt mir zweitausend Thaler

und noch mehr dafür!' Das junge Mädchen hütete sich, ihre innere Erre gung zu verrathen. „Und Du willst den Handel abschließen, Otto?' fragte sie anscheinend ruhig. Er spielte mit dem Handschuh, den er i» nervöser Hast durch die Finger zog. „Offen gestanden — Du sollst selbst über die Sache entscheiden, Emma!' sagte er endlich. „Ich? Wie wäre das möglich?' „Durch ein einfaches Ja oder Nein,' antwortete er mit einem Seufzer, welcher ihr nicht entging. „Ver langst Du es — und Du haft ein Recht, das zu thun

— dann gebe ich mein Bild hin.' Emma blieb fest, obgleich ein Fieberfrost sie überfallen hatte. „Aber Du wünschest von Herzen, den Kauf zu ver- ueigern, Otto ?' fragte sie freundlich. „Ja! ^ Das leugne ich nicht. Mein Bild soll nach Paris zur Ausstellung, soll meinen Namen berühmt machen und mir für die geschäftliche Seite der Sache Bahn brechen, aber ich möchte es keinem anderen Menschen überlassen. Du schenkst mir viel, Emma, wenn Du vergessen kannst, daß eine große Summe uns ar men Leuten geboten wurde

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