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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 16.12.1868
Umfang: 4
ansehen würden. Und so erklärte er denn hier vor der versammelten Familie, daß Herr. Hanns Frei mund der Jüngere sein Freund sei und bleibe, selbst wenn Herr Hanns Freimund der Aeltere die Galqenleiter besteigen müsse, so wahr er selber Oskar von Löckenitz Heihe. Constanze war blaß bis in die Lippen. Um den schmalen Mund der Freifrau aber zog die noble Ironie ihre Kreuzlinien, und sie bemerkte mit hochmüthigem Lächeln: „Mein Sohn ist. majorenn, und die Wahl seiner Gesellschaft ist ihm in die Hand

und verschärften Arreststrafe und zn einer Geldbuße von 100 fl. verürtheilt. ^ Meraner Mimnergesang - Verein. Ausnahmsweise ^ Freitag ÄbendS 3 Uhr Gesangprobe im Vereins-Saale. Theater. Mittwoch den 16. Dezember. Zum Erstenmale: Gastspiel der Frau Tannenhofer-Rüthling: „Maria von Me- dicis,' Original-Lustspiel in 4 Akten von Berger. vor ihr, weil er ihre Urtheile fürchtet? — Mit der Vatermilch hat er seine Grundsätze nicht trinken können, der Oskar, das ist sicher, —^ so wenig wie mit der Muttermilch

. Denn meines Wissens hast Du bereits den eintägigen Balg einer Amme an die Brust gelegt. Wenn er sich aber sonst ein Beispiel genommen hat an seines Vaters Wirken und Wesen, so mag's ihm, beim Heiland, nicht zur Unehre gereichen, und wenn alle alten Weiber und Jung fern drüber ihre Nasen rümpfen. Du hast gut und ächt edelmän» nisch gesprochen, Oskar, darüber geb' ich Dir Brief und Siegel,, und Dein Freund ist auch mein Freund, denn der Hanns ist ein Junge, dessen Seele so gerade gewachsen ist, wie die schönste

: „Da, OSkar, nimm, und leiste mir Gesellschaft. Hier ist mein Territorium, und ich will'S einmal versuchen, ob ich den Dämou, der hier haust, nicht mit Tabackdampf hinaus räuchern kann!' (Fortsetzung folgt.)

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.12.1868
Umfang: 4
, den man in einem Anfall von Migräne infam erklären kann? Liegt die Pest auf mei nem Namen? Glaubt dieses aristokratische Pack, daß <s mit einem ehrlichen Kerl Puff spielen kann, weil er bürgerlich ist, und sich schieben läßt, wie man will? Bei allen Heiligen des Himmels! Ich bin dem Freiherrn Oskar von Löckenitz noch Revanche schuld g , für die Klingenspitze, die er mir von rückwärts in den Hals jagte. Er ist der Repräsentant der edlen Familie, so haftet er auch für ihre infamen Handlungen.' . . V ^ ^ Und ehe

er noch seine Aufregung einigermaßen bewältigt hatte, sehte er sich hin und schrieb dem Freunde, der ihm bisher über alle Begriffe theuer war, und aus seiner Feder floß es, als ob er sie in Galle getaucht hätte. Dann durchmaß er mit ge gekreuzten Armen sm, Zimmer, stundenlang, in einem Zustande von Atonie, der ihm kaum beachten ließ, daß sich die Thüre ge öffnet hatte und Oskar vor ihm stand. Der junge Freiherr sah ^gegriffen aus. aber fein Gebahren war ernst und ruhig. Wil dem er das eben erhaltene Schreiben

auf Deine Beleidigungen eine Antwort gebe, wie Du sie jetzt im Stande der Unzurechnungsfähigkeit wünschest.' > Der Doktor fuhr auf, aber Oskar legte ihm besänftigend die Hand auf den Arm. „Bei unserer Jugendfreundschaft beschwöre ich Dich,' fuhr er fort, und seine Stimme zitterte merklich, „verdamme nicht, ehe Du gehört. Es sind Ereignisse eingetreten, die Du wohl kaum ahnst; ich bin Dir Erklärung darüber schuldig, und wenn ich sie Dir gegeben, dann.Hanns, magst Du nach Deinem Ermessen handeln

. Ich bin zu Allem bereit.' > Die Stimme des Freundes hatte noch Gewalt über HannS. Sie klang ihm in's Ohr, wie deS Lootsen Ruf in der Brandung. „So sprich!' entgegnete er, ohne i ihm einen Blick zuzuwerfen. „Ich bin begierig, mit welcher Tünche Herr von Löckenitz die In famie zudeckt, deren sich seine Mutter schuldig machte.' Oskar biß sich auf die Lippen und kämpfte den Unwillen nieder, den diese Verdächtigung in ihm erregte. Nach kurzer Pause versetzte er: „?ch verdamme die Voreiligkeit meiner Mutter. Hätte

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.12.1868
Umfang: 4
em!' Zögernd griff Oskar in die Brusttasche, und langte ein ab gerissenes Zeitungsblatt vor. Indem er es dem erzürnten Freunde mnreichte, fügte er bei: »Du standest sonst so fest auf der Men sur, Hanns, und hast des Schlägers Spitze so scharf in's Auge gefaßt, daß Dich Kamerad und Gegner bewunderte. Nun nimm's einmal auch mit dem Schicksale auf. Gib Dir keine Blöße, und ficht den Gang durch, wie sich's für einen alten, wackeren Burschen ziemt.' Hanns nahm das Blatt und las. Es war ein langer Arti kel

hat ihn wieder in die Heimath zurück getrieben....' Hanns wankte und fiel auf den Stuhl zurück. Er veM das Gesicht mit beiden Händen, und sein Athem ging laut, >A das Keuchen eines verfolgten Hirsches. Gebrandmarkt -— sein guM ehrlicher Name gebrandmarkt—er selber der Sohn eines Hemei»p Verbrechers, der dem Zuchthause verfallen war! Es war ihm, ap ob ein Rad über ihn ginge, nnd ihm die Knochen zerbräche-L' Oskar begclff den gewaltigen Schmerz deS Frenndes, und Thräne glänzte in seinem Ange. Er setzte

sich an seine SA und schlauH ihm den Arm nm den Nacken „Sei ein Mann, Hann-f sagte er mild und teilnahmsvoll. „Dn selber gibst Dir die 6W nicht Dein Name!' , » Da erwiederte dieser: »Der Väter Sünde wird suckt an den Kindern!' und er sank an des Freundes Brust, ^ seit seinen Bubenjahren war eS zum ersten Male, daß er welw- Oskar schilderte die ergreifende Szene, als die Familie Ab« ^ in gewohnter Weise am Theetisch versammelt war. Er hatte Absicht dabei, als er die Farben recht grell auftrug, und mit scharfer Betonung

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 08.06.1864
Umfang: 6
, welche wir vorschlagen, würde den sehr verwickelten Rechtshandel zur besten Lösung bringen. Brauchen wir zu sagen, daß wir die Prinzessin Louise meinen,- die einzige Tochter Sr. Majestät Karl XV-, KömgS- von. Schweden uud den Prinzen Fredrlch, den liebenS-- würdigen Sohn Christians IX., Königs von Dänemark, den Kronprinzen, der diesen sehr unbequemen Thronsitz einst einnehmen soll? Die Prinzessin ist zwar im eigentlichen Sinne deS Wortes nicht die Erbin des schwedischen Throne», da ihr Cousin Vrinz Oskar

, der einu'ge Sohn deS Prinzen Oskar Friedrich, deS Bru ders von König- Carl, die Aussicht genießt in die Schuhe seines OheimS zu treten. Wir erbieten uns- für diesen jungen Gentleman zu sorgen; wir wollen ihn im Stab der Owl anstellen, bis irgendwo ein Thron vakant wird. Die unmittelbaren Folgen dieser ehelichen Verbindung wären — die Bildung eines skandinavi schen Reiches, und darauf WutS Rußlands; Abreise deS Königs Christian von Kopenhagen, und darauf Ruhestand in Twickenham, oder irgendandcrSwo

; Ein setzung des Prinzen Friedrich als Vi'cekönig, von Däne, mark in Kopenhagen, und darauf, nach dem Tose deS Königs OSkar, seine Erhebung auf den Thron deS. vereinigten skandinavischen Reiches. K r o n l ä n d e r.! Aus Salzburg, 4. Juni, wird der ..?l. Z.;> ge schrieben: Heute Morgens 3 Uhr. ist ein Transport, von ^tOll Gefangenen unter Jnfanteriebedeckung mit der, Westbahn hier angekommen, wo dieselben internirt blei ben. Es sind Dänen, welche die Düpp!er Schanzend mit vertheidigt haben. Die Leute

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 18 von 20
Datum: 13.02.1869
Umfang: 20
26 Und ehe er noch seine Aufregung einigermaßen bewältigt hatte, setzte er sich hin und schrieb dem Freunde, der ihm bisher über alle Begriffe theuer war, und aus seiner Feder floß es, als ob er sie in Galle getaucht hätte. Dann durchmaß er mit gekreuzten Armen sein Zimmer, stundenlang, in einem Zustande von Atonie, der ihm kaum beachten ließ, daß sich die Thüre geöffnet hatte und Oskar vor ihm stand. Der junge Freiherr sah

angegriffen aus, aber sein Gebühren war ernst und ruhig. Indem er das eben erhaltene Schreiben aus der Brieftasche zog und auf den Tisch legte, bemerkte er: „Ich habe den Studenten hinter mir, Hanns! Du täuschest Dich, wenn Du glaubst, daß ich Dir ohne Weiteres auf Deine Be¬ leidigungen eine Antwort gebe, wie Du sie jetzt im Stande der Unzurechnungs¬ fähigkeit wünschest." Der Doktor fuhr auf, aber Oskar legte ihm besänftigend die Hand

, wie des Lootsen Ruf in der Brandung. „So sprich!" entgegnete er, ohne ihm einen Blick zuzuwerfen. „Ich bin begierig, mit welcher Tünche Herr von Löckenitz die Infamie zudeckt, deren sich seine Mutter schuldig machte." Oskar biß sich auf die Lippen und kämpfte den Unwillen nieder, den diese Verdächtigung in ihm erregte. Nach kurzer Pause versetzte er: „Ich verdamme die Voreiligkeit meiner Mutter. Hätte sie meinem Rathe Gehör gegeben

verdammen." „Du sprichst in Räthseln", erwiderte Hanns. „Mach's kurz und schenke klaren Wein ein!" Zögernd griff Oskar in die Brusttasche, und langte ein abgerissenes Zeitungs¬ blatt vor. Indem er es dem erzürnten Freunde hinreichte, fügte er bei: „Du standest sonst so fest auf der Mensur, Hanns, und hast des Schlägers Spitze so scharf in's Auge gefaßt, daß Dich Kamerad und Gegner bewunderte. Nun nimm's einmal auch mit dem Schicksale

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 23.12.1868
Umfang: 12
210 ausharrte, war in der That ein Opfer, welches er Oskar und seinem vortrefflichen Vater brachte. Mit wahrer Sehnsucht erwartete er den Moment seiner Abreise. Die letzten Tage dünkten ihm eine Ewigkeit, welche Mathildens Spott und Con¬ stanzens Gereiztheit keineswegs versüßten. Endlich kam der ersehnte Tag angeschlichen. Den Aachmittag vor der Ab¬ reise wollte er noch im benachbarten Städtchen die Vorbereitungen

zu seiner Weiter¬ beförderung an die nächste Eisenbahnstation treffen. Er bat, ihn von der Theil- nahme an dem verabredeten Spaziergange zu dispensiren. Als er den Salon verlassen hatte, wandte sich Frau v. Löckenitz an den Sohn. „Wie wär's, Oskar, wenn Du die Abwesenheit Deines Freundes benützen, und uns zu Seelow's fahren würdest? Wir schulden dem jungen Ehepaar längst den Gegenbesuch. Vater ist nicht zu bewegen, seiner unleidlichen Jägerei

nur für einen Nachmittag zu entsagen, und für die nächste Zeit liegen so dringende Ge¬ schäfte vor, daß ich wieder eine unschickliche Zögerung befürchte." Oskar gab dem Wunsche der Mutter nach. Man wählte den Char-ä-banc, damit auch Iulchen an dem Ausstuge Theil nehmen konnte , nachdem das arme Kind die Tage her den Mißton, der im Hause herrschte, am empfindlichsten hatte fühlen müssen, und vom Familienkreise fast völlig ausgeschlossen war. Hanns fand just

noch Zeit, die Damen an den Wagen zu geleiten und von Constanze die Versicherung hinzunehmen, wie sehr sie sich einmal wieder aus einen Wechsel der Gesellschaft freue. Er biß sich in die Lippen und drängte die sarkastische Er¬ widerung zurück, die ihm schon auf der Zunge schwebte. Mit einer stummen Verbeugung wendete er sich ab, gab nach Oskar einen flüchtigen Gruß und wan- derte dann raschen Schrittes die Lindenallee entlang

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