, wenn ich mein cwarmes Herz mit einem kalten, mir fremden vereinigte? Nein, Mutter, als freier Mann will ich mir die Güter des Lebens erkämpfen; aber als freier Mann auch die Gefährtin in diesem Kampfe wählen!' — Der Abend war schon hereingebrochen, als Oskar, auf den Arm der Dienerin gestützt, in die Wohnung Frau Geller's zurückkehrte. Hier fand Alles in großer Aufregung. Die Doktorin war mit Trudchen zurück- igekehrt, hatte aber ihre Pflegetochter ganz verstört gefunden. Sie wollte fort, und auf ihre Mittheilungen
hin Dar Frau Geller ihr selbst behülf- lich, ihre Abreise zu beschleunigen. „Nur für kurze Zeit', tröstete sie das weinende Mädchen; „sobald Pe fort sind, kommst Du wieder, und so lange bist Du bei meiner Schwester -gut aufgehoben.' Da trat Oskar herein. Er hatte die letzten Worte gehört und war in fieberhafter Aufregung. „Nein', rief er, „nicht zum zweiten Male sollst Du mir entfliehen, wenigstens nicht, ohne mich gehört zu haben. Röschen, nur eine Viertelstunde gönne mir ...' „Es fei, Herr Baron
', antwortete das junge Mädchen bleich aber -ruhig. „Doch, was ich eben gesagt, davon werde lch nie abgehen.' Frau Geller verließ das Zimmer, die Beiden blieben allein. Auch -wir wollen ihn nicht belauschen, diesen Austausch zweier Herzen, die viel gefehlt, aber auch schwer gebüßt hatten. Eine Stunde später betraten Beide zusammen wieder das Zimmer der Baronin. Oskar lehnte auf Röschens Arm, die erröthend und selig lächelnd zu ihm aufblickte. „Matter, segne meine Braut', sagte er zu der Kranken
vermöchte die Empfindungen zu beschreiben, welche die Herzen dieser beiden Menschen bewegten, wer die Worte wiederzugeben, die, erst abgerissen, unter Thränen, dann deutlicher, bestimmter zwischen ihnen aus getauscht wurden? Worte der Reue, der Bitte, der Verzeihung, aber vor Allem des Dankes gegen Ihn, der nach so langer, schmerzlicher Trennung sie wieder vereint. Wer aber könnte Margarethens Staunen und Ent zücken schildern, als sie erfuhr, daß Oskar von Feldern als Verlobter ihrer Schwester
, die Geschichte der letzten drer Jahre — die Geschichte ihrer Schuld und ihrer Buße. Sie schilderte ihr das erste verhängnißvolle Zusammentreffen mit Oskar ihre späteren Zusammenkünfte, den Ball, ihre Flucht aus der Heimat, die schreckliche Scene in Schloß Feldern, und ihre noch schrecklichere zweite Flucht, bis sie tvdtmüde aus jenem'Kirchhose niedergesunken war, wo das Bewußtsein sie verlassen hatte. „Als ich wieder zu mir kam', fuhr Röschen fort, „sah ich im helle« Mondenscheiu eine Frau neben mir knien