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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 11.10.1952
Umfang: 12
, der, um seinen Sprachfehler zu bekämpfen, sich an das Meeresufer begab, einen Stein in den Mund nahm und dort seine Reden einübte. Einerseits wollte er angeblich seine Stimme stärken, in dem er sich bemühte, das Meeres rauschen zu übertönen, andererseits sollte der Kieselstein dazu dienen, ihm das Stottern „abzugewöhnen“. Nachgewiesenermaßen jedoch war Demosthenes schon von Jugend auf Stephan Sturm Warten Sie! Lassen Sie mich bitte nachdenken, wie viele Bräute mein Freund Oskar schon

hatte. Also, da war vor allem einmal Tilly, die kleine, süße, blonde . . . Ja, und dann Rita, die Walküre . . . Und Vera, das liebe Hausmütterchen .. . Macht drei . . . Aber halt! Seine allerletzte Braut, die feine, stille, vornehme Maria, hätte ich beinahe vergessen. Das wären also schon insgesamt vier Bräute. Dabei ist Oskar weder ein Blau bart noch ein Oasanova. Er ist nur — ein Graphologe Warum er als Gra phologe so häufig die Bräute wech selt? Das wollte ich eben erzählen: Seine erste Braut Tilly lernte Oskar auf einer Reise

kennen. Sie verliebten sich Hals über Kopf inein ander, und als Oskar Abschied nahm, versprachen sie einander zu schrei ben. Aber als er dann den ersten Brief Tillys hatte, stürzte er schrek- kensbleich zu mir und keuchte: „Denk dir, Tilly, diese äußerlich so süße Tilly ist in Wirklichkeit leicht sinnig, flatterhaft und könnte in der Ehe unmöglich treu sein.“ „Hast du sie bei einer Untreue er tappt?“ fragte ich. „Das war nicht nötig! Sie schrieb mir den ersten Brief, und jetzt weiß ich alles über eie

. Sieh dir einmal diese Endstriche der H an! Beachte die abschweifende Linie der N! Nein!“ fuhr Oskar düster fort, „ein Mädchen mit solchen H und N hei rate ich nicht. Ich breche mit Tilly, solange es noch Zeit ist.“ Die Nächste — wie gesagt — war Rita, die Mächtige. Diese Verlobung dauerte längere Zeit, weil beide in der gleichen Stadt wohnten und sich infolgedessen nicht schreiben muß ten. Aber unseligerweise führte Rita ein Tagebuch, in das sie alle ihre hei ßen Gefühle für den Geliebten ein trug

. Und dieses Tagebuch schenkte sie Oskar zu dessen Geburtstag. Er warf nur einen kurzen Blick hinein, erbleichte und ließ sich bei Rita nicht mehr sehen. Mir aber teilte er den Grund für sein plötzliches Ab rücken von Rita mit: „Sie ist ver schwenderisch, hartherzig und skru pellos im Durchsetzen ihrer Wünsche. Hättest du nur die verkrümmte Bau chung der kleinen „i“ und die grau same Härte ihrer Beistriche gesehen! Solche Beistriche können einen Mann töten.“ Nach Tilly und Rita kam dann Vera. Oskar wußte

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Der Arbeiter
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Seite 7 von 10
Datum: 29.01.1936
Umfang: 10
. Aus dem Amiltenleben eines Berühmten Oskar von Miller ist tot. Stile Zeitungen des In- und Auslandes brachten vor noch nicht langer Zeit diese Kunde. Der Schöpfer des einzigartigen Deutschen Museums — das in seiner Sammlung von Meisterwer ken der Naturwissenschaft und Technik alles Aehnliche in der Welt übertrifft —. der so viel dazu beigetragen hat, die deutsche Ehre in der Welt zu. mehren, der S , unermüdliche, selbstlose Opfergeist, ist in der :eit. Zeit seines Lebens hat er unfern Herrgott als seinen höchsten

Herrn im Herzen getragen. Jeder fühlte es, der in seinen Kreis trat. Ich bin dem Geschick dankbar, das es mir ermög lichte. Familie von MiNer kennenzulernen. So kann ich kleine Züge ermhlen von dem christlich-religiösen Leben Oskar von Millers und wie innig er trotz seines so lebensbejahenden, tatvollen Lebens — oder gerade deshalb — mit seinem Herrgott verbunden war. Auf einer Reste durch die bayerischen Alpen kam ich nach München. Jn der Nähe liegt Fürstenrred inmitten eines prachtvollen

jahrhundertealten Parks, früher Jagdschloß der bayerischen Könige, jetzt unter anderem auch — Exerzitienhaus. Dort fuhr ich hin. Unter den Teilnehmerinnen der Exerzitien fiel mir eine schöne junge Frau auf mit hochgeistigen Gesichtszügen. Ihre Haltung war edel und zurückhaltend. Am Schluß der heiligen Tage lernten wir uns durch einen reizenden Zufall näher kennen. Es war die Gattin eines Sohnes Oskar von Millers. So liebenswürdig, wie zeit meines Lebens keine Einladung an mich ergangen ist, bat

sie mich, ihr Gast in München zu sein, solange es mir Freude mache. Zu der Zeit wußte ich aber noch nichts von der Verwandtschaft der Dame mit Oskar v. Mil ler. Wir fuhren in die Wohnung. Ich staunte über den ungewöhnlichen Geschmack und die Art der Einrich tung. Man merkte: wer sich mit solchen Dingen um gibt, muß innerlich besonders reich sein. Da war nichts Nachahmung und Vortäuschung. Als ich dann am anderen Tag die Kostbarkeiten und Seltenheiten des Deutschen Museums, die Oskar von Miller der Welt gesammelt

und geschenkt hat, sah, da dämmerte es mir, in welche Familie ich zu Gast ge laden war. So lernte ich dieses Familienhaus mit seinem „Pa triarchen" als Mittelpunkt noch mehr kennen und schätzen. Vier verheiratete Kinder wohnten da in einem Hause mit ihren Eltern freundlich vereint. Da fasse ich nun zusammen, was ist) von dem gemeinsamen Vater erfuhr. Oskar von Miller war ein tief von seinem Glauben durchdrungener Mann; nichts daran war Fassade oder nur Taufschein. Seine heilige Religion war ihm Weg weiser

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 01.12.1929
Umfang: 16
; es war ihm nie gelungen, seine Gefühle so weit zu beherrschen, daß er ohne Erregung auf die junge Frau blicken konnte. Er liebte sie mit verzehrender Blut und hatte um sie mit ganzer Seele geworben. „O, Oskar!" rief die junge Frau. „Ich war sicher, daß du heute kommen würdest. Wie ich mich nach dir gesehnt habe." Sie hielt plötzlich tnne, als Lord Oskar sie sanft von sich abwehrte. Jetzt sah sie Clifford und grüßte ihn mit anmutiger Höflichkeit. „Ich kann nicht lange bleiben, Cmmy," sprach lhr Gatte kalt

. „Ich kam in Geschäften zu dir." „In Geschäften?" fragte die junge Frau Überrascht „Und es wird das Beste sein, gleich zur Sache zu kommen." fuhr Lord Oskar fort, ohne die Augen zu ihr zu erheben. „Ich brachte Clifford mit, daß er meine Worte bestätigt." „Daß er deine Worte bestätigt!" wiederholte die junge Frau verwundert. „Als ob ich jemals de me Worte bezweifeln könnte." „Du sollst dich lieber setzen, Emmy," sprach Lord Oskar kalt. „Es ist eine schlechte Nachricht; sie betrifft unsere Heirat." ..Hast

du deinem Vater alles gesagt?" fragte Emma hastig. „Hast du meinen Bitten endlich nachgegeürn und ihm alles eingestanden? Und er will uns nicht verzeihen? Ist es das? Wir brauchen nicht zu ver zagen. Ich will zu ihm gehen und ihn auf meinen Kn.en um Verzeihung bitten. Wir haben durch unsere heimliche Trauung keine unverzeihliche Sünde began- ?en. Oskar. Gewiß —" Lord Oskar machte eine unwillige Gebärde. .Sage du es ihr, Martin", rief er. „Ich kann es cht." Die junge Frau sah mit ihren großen unschuldigen rgen

Geistlichen getraut. Ungültig sei diese Trauung? Sind Sie von Sinnen? Ich habe den Trauschein m meinem Besitz." Lord Oskar wandle sich verlegen ab. „Der Trauschein ist nichts als ein wertloses Stück Papier", versetzte Clifford sanft. „Die Heirat war un gültig. Können Sie mir die Kirche nennen, in welcher die Trauung vollzogen würde?" „Nein; aber sie ist selbstverständlich auf dem Trau schein genannt." Lord Oskar griff unwillkürlich nach dem Papier in seiner Tasche. „Kennen Sie den Namen des Geistlichen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 28.11.1934
Umfang: 8
, Hötting: 6. Seiler Johann, Zirl; 7. Trenkwalder Willi, Zirl; 8. Ruetz Anton. Zirl: 8 Lair Franz, Zirl; 10. Schnaitter Josef, Zirl 11. Kranz Josef sen.. Zirl; 12. Hosrat Rauch, Stams; 13. Bei- räther Oskar, Zirl; 14. Schöpf Franz, Zirl: 15. Scheirma Franz. Zirl: 16. Setter Josef. Zirl: 17. Kransbitter Ernst, Zirl: 18. Kuenz Josef juru, Zirl: 19. Kuen Max. Zirl 20. Schöpf Franz jun., Zirl: 21. Degenhart Josef, Zirl: 22. Ruetz Karl, Zirl; 23 Kuen Franz, Zirl: 24. Wacker Josef, Hötting; 25. Kuen Jakob

, Zirl (2843 Teiler). Haupt: 1. Ing. Biedermann (287 Teiler): 2. Pahl Jakob; 3. Lair Franz: 4. Seiler Johann; 5. Wacker Josef; 6. Schnaitter Josef: 7. Kranebitter Ernst; 8. Ruetz Karl: 5. Kuenz Josef sen.; 10 Ruetz Anton: 11. Weirather Oskar; 12. Albrecht Josef: 13. Setter Josef; 14. Kuenz Josef jun. (2283 Teiler). Serie zu 5 Schutz: 1. Ina. Biedermann (46 Kreise): 2. Ing. Hofrat Rauch: 3. Trenkwalder Willi; 4. Kranebitter Ernst: 5. Ing. Merl Walter: 6. Ruetz Anton: 7. Kuen Max; 8. Schnaitter Josef

; 9. Weirather Oskar: 10. Lair Franz; 11. Kuenz Josef jun.: 12. Albrecht Josef; 13. Degenhart Josef; 14. Seiler Johann (37 Kreise). 15er-Serie: L Ing. Biedermann (126 Kreise): 2. Krane bitter Ernst; 3. Ing. Hosrat Rauch; 4. Trenkwalder Wi t; 5. Ing. Merl Walter; 6. Kuen Max: 7. Degenhart Josef: 8. Seiler Johann; 6. Ruetz Anton: 10. Lair Franz: 11. Schnait ter Josef: 12. Kuenz Josef jun.; 13. Weirather Oskar; 14 Pahl Jakob (99 Kreise) Prämie für 3 Karten: 1. Ing. Biedermann (368); 2. Trenk. walder Willi (339

): 3. Ing. Merl Walter 312): 4. Ruetz An. ton (309); 5. Schnaitter Josef (3°8); 6. £u.c Franz (305). Fangschüßen: 1. Ruetz Karl (325 Teiler): 2. Trenkwalder Wttli; 3. Ruetz Anton: 4. Schöpf Franz jun. (16 Kreise). Schlecker: 1. Ing. Biedermann (155 "stler); 2. Ing. Merl Walter; 3 Weirather Oskar; 4. Lair Franz: 5. Kuenz Icfef fen.; 6. Kranebitter Ernst: 7. Albrecht Josef: 8. Ing. Hofrat Rauch; 9. Seiler Josef; 10. Kuenz Josef jun.; 11. Schöpf Franz; 12. Degenhart Josef. 13. Pahl Jakob: 14. Seiler Johann

; 15. Kuen Max; 16. Scheiring Franz; 17. Kuen Ja- kob; 18. Schnaitter Josef (1877 Teiler). Schützenkönig 1934-35: Kuenz Josef jun. z. 30 Schuß 243 Kreise. Nobler 1934 zu 39 Schutz: Kranebitter Ernst (237 Kreise): Seiler Josef. (225): Ing. Merl Walter (225); Degenhart Josef (223); Thaler Karl ( 221 ). BUdfcheibe, gespendet von Anna Kuen: 1. Kuenz Josef sen.; 2. Pahl Jakob; 3. Albrecht Josef: 4. Lair Franz; 5. Krane bitter Ernst; 8. Ing. Biedermann; 7. Weirather Oskar:'8. Schnaitter Josef; 9 Trenkwalder

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 24.11.1929
Umfang: 16
nach Besserung ein ehrliches und ernstes ist." „Eine Bürgschaft? Welche Bürgschaft?" fragte Lord Oskar. „Du wirst wissen, daß es schon lange mein Wunsch ist, d'ch mit Lady Georgine Glanmore verheiratet zu sehen. Sie ist schön und eine reiche Erbin, die jüngste Tochter eines Herzogs. Ihr Vater wünscht eure Ver. bindung ebensosehr wie ich, da er gottlob keine Ahnung von deinem wahren Charakter hat. Ich ver- lange deine Heirat mit Lady Georgine als Bürgschaft, daß du dich wirklich bessern willst

von mir haben, so lange ich lebe." Lord Oskar wurde bleich. „Aber, Vater", stammelte er. „Ich will keine Vorstellungen hören", unterbrach ihn der Graf in strengem Tone, „nicht ein Wort. Beginne ein neues Leben! Gib Martm Clifford auf und befreie dich von seinem verderblichen Einfluß. Gehe noch heute zu Lady Georgine und frage, ob sie dein Weib werden will, und du wirst in mir den freigebigsten Vater fin- den. Ich will alle deine Schulden bezahlen, dir eine be deutende Summe jährlich aussetzen, dir auch ein hüb- sches

Gut übereignen. Vollziehe d.ese Heirat, werde ein Mann, und 'ch will dir alles fein. Weigerst, du dich mir zu gehorchen, so verläßt du noch heute mem Haus als Bettler!" Se ne Augen blickten streng und unerbittlich und sein Gesicht war kalt und unbeweglich, wie aus Stein geschnitten. Die Worte wirkten wie ein Schicksal. Lord Oskar wußte, daß die Drohung seines Vaters einem Urteil glich, gegen welches keine Berufung möglich war. Es entstand eine kleine Pause, dann fragte der Gras: „Gefällt dir Lady

Georgine?" „Ja", antwortete Lord Oskar bestimmt. „Ich kenne keine Frau, die mit ihr zu vergleichen wäre." „Dann kann ich annehmen, daß du auf meine Be dingungen eingehst." Kalter Schweiß bedeckte die Stirn des jungen Mannes. Seinen ganzen Mut zusammenraffend, stam- 1 melte er: j „Ich will alles tun, was du wünschest, Vater, nur - ich bin in einer Lage, welche — „Schweige!" donnerte ihn sein Vater an. „Du brauchst mir deine Streiche nicht zu erzählen. Ich have dir meinen Bescheid gegeben. Komm heute

abend-zu; mir als der Verlobte der Lady Georgine Glanmore und ich will dich mit offenen Armen empfangen. Andern falls brauchen wir uns nicht wiederzusehen, und je eher du mein Haus verläßt, desto besser." Er machte eine entlassende Handbewegung. Lord Oskar gehorchte diesem stummen Befehl und begab sich auf sein Z mmer. Er machte hastig Toilette und eilte hinaus auf die Straße. Kurze Zeit darauf! befand er sich in dem Z.mmer seines Busenfreundes i Clifford. Dieser war aus guter Familie

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Dolomiten
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Seite 3 von 4
Datum: 14.04.1943
Umfang: 4
, der starke Arm erlahmte. Krause sah dem Chef mit schwerem Seufzer nach. War das fein Herr, fein fröhlicher, arbeitsfroher Herr, der sich so langsam durch de» Saal schleppte, der die Schultern beugte, als trage er Zentnerlasten? Kurz vor Mittag trat Krause erneut an ihn heran. „Ich muß Sie nochinals mahnen, Herr Oskur. — Als Kind konnten Sie weinen, da durfte ich Ihre Tränen trocknen, heute schämen Sie sich vielleicht der Tränen, die das Innere frei machen. — Mein Junge, mein Oskar, weine dich beim alten

in sein Gesicht. Vor wenigen Tagen, auch in der Mittagspause — er war nicht heim- gegangen — sah er Oskar mit Kati über das Fabrikgeläude gehen. Anscheinend zeigte er ihr die verschiedenen Gebäude. Beide sahen sehr glücklich aus. Krause senkte den grauen Kopf. Wenn sich sein Chef in dieses hübsche, fleißige Mädchen verliebte — was schadete es? Ein Alters unterschied von zwanzig Jahren machte nichts aus. Wenn er sie liebte, wenn auch Kati für den stets gütigen Chef Interesse zeigte, warum sollten die beiden

nicht glücklich wer den? Kati ging hinüber in Oskars Ziinmer; sie wartete auf den Bräutigam, hätte ihm gern berichtet, wie es um die Tante stand. Sie hätte aber auch gern seine freundlichen Warte gehört. — Er kam nicht. War er durch Kunden aufqehalten? Mußte eine eilige Be stellung erledigt werden oder wartete jemand auf ein abzuliefemdes Stück? Für Oskar kam immer zuerst die Kundschaft. So machte sich Kati keine Sorgen. mar nur traurig, daß sie Oskar heute noch nicht gesehen hatte; sonst kam er alltäglich

durch den Plättsaal. Sie empfand, wie sehr sie ihn verehrte, wie sie an ihm hing. — Ob er noch kam? Doch er ließ sich nicht sehen. So räumte sie alles wieder zusammen, nrachte einen kleinen Spaziergana aufs Feld hinaus, immer hoffend, Oskar zu sehen, und kehrte, als die Fabrikpfeife ertönte, in den Plärisaal zurück. Ihr war jetzt fast traurig ums cherz. Aber heute abend würde er sicherlich da sein, würde sie Heimgelelten. Dann konnte man plaudern. Oh, eg gab so viel zu erzählen! — Als Kati das heiße Eisen

über den Stoff gleiten ließ, lachte sie wieder glücklich vor sich hin. „Er hat mich lieb, ich werde seine Frau! — Oh, wie schön wird es sein, wenn ich für ihn sorgen darf, wenn ich ihm auch die Wohnung ein wenig behaglicher einrichten kann!' Während Oskar sich vergeblich bemühte, cherr über die quälenden Gedanken zu werden, lief Willi in der Umgegend von Framstadt ruhelos umher, immer hoffend, eine Lösung auf die bange Frage zu finden: Wie wird er sich entscheiden? Wie kann ich das Schlimmste abwenden

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 30.06.1934
Umfang: 8
. Hin gegen wurde er aoer von der Anklage der öffentlichen Gewalttätig keit durch Handanlegung gegen obrigkeitliche Personen sreige- sprachen, weil der Widerstand nicht gegen eine der im Straf gesetz genannten Personen gerichtet war. Der Auffichtsjäger war von der politischen Bezirksbehörde nicht vereidigt und hatte darum auch kein entsprechendes Kennzeichen. Ein gewalttätiges Ehepaar. Ebenfalls wegen Verbrechens nach § 81 StG. stand das Ehepaar, der Maler Oskar P l a t t n e r und seine Frau Maria

vor dem Ein zelrichter, OLGR. Dr. Ziegler. Den beiden wurde zur Last ge legt, am Nachmittag des 15. April gegen zwei Gendarmeriebeamte in W a t t e n s tätlich vorgegangen zu sein und sie beschimpft zu haben. Nach einer Streiterei, die das Ehepaar nnt zwei Begleitern hatte, wollte Oskar Plattner die Abschiebung seiner Frau durch die Gendarmerie verhindern. Auf die Postenkanzlei gebracht, setzte der Ehemann sein Toben fort und griff einen Gendarmeriebeamten tätlich an. Beim Versuch, Plattner zu überwältigen, kamen

beide zu Fall, wobei ein Tischchen mit einer Schreibmaschine umgeworfen und diese beschädigt wurde. Erst nach vieler Mühe gelang es, dem Oskar Platt ner S ch l i e ß k e t t e n anzulegen. Der Ehefrau Plattner wird weiter angelastet, einen Stein durchs Fenster in die Postenkanzlei ge worfen zu haben, wodurch eine Scheibe in Trümmer ging. Bei der Verhandlung verantwortete sich das Ehepaar, das gegenwärtig eine längere politische Strafe im Landesgericht verbüßt

, mit B o l l t r u n k s n h e i t, Oskar Plattner überdies mit seiner gro ßen Aufregung als Folge einer Kriegsverwundung. Oskar Plattner, der im Sinne der erhobenen Anklage für schuldig befunden wurde, wurde31t zwei Monaten schweren und verschärften Kerkers, feine Frau Maria bloß wegen Uebertretung der wörtlichen und tätlichen Wachebeleidigung zu d r e i Wochen strengen Arrestes verurteilt. Ueberdies muß das Ehepaar noch 11 8 für die zerbrochene Fenster scheibe und 51 Schilling für die beschädigte Schreibmaschine zahlen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 3 von 6
Datum: 07.07.1928
Umfang: 6
, 27. Engelbert Meger Hötting. 28.3 Franz Josef Gassner Frastanz, 28.b Josef Lambert Götzis, 30. Michael Frick Rankweil. 31. Max präg Bregenz. 32. Karl Opperer Wörgl, 33. Franz Kofler Brixlegg. 34. Isidor Rapaic Götzis. Außer Kreis: 1. Markus Färbinger Lofer. Volkstümlicher 10 -Kampf 1 . Oskar Bösch Lustenau. 2. Eugen Benzer Lanöeck, 3. Otto Bösch Lustenau. 4. August Vogel Dornbirn, 5. Ernst Sperger Lustenau. 6. Horst LienSberger Innsbruck, 7. Otto Spötl Inns bruck, 8. Franz Eller Schwaz, 9- Oskar Ospelt

Bludenz, 10.3 Alois Schiestl Kufstein. 10 b Walter Schlegel Bregenz, 12 . Josef Vogel Dornbirn, 13.3 Eduard Ehmel Vorkloster. 13. b Hanö Rainer Schwaz, I3.c Hans Stäcker Innsbruck, 16 . Alois Zeller Hohenems, 17. Hanö Bernard Landeck. 18.3 Ro land Drexel Dornbirn. l8.b Oskar Gcheffknecht Lustenau. 20.3 Ar nold Riedmann. Lustenau, 20.b Anton Hüter, Bludenz, 22. Fer dinand Höllenstein Lustenau. 23. Anton Schindler Lustenau. 24. Rudolf Pager Innsbruck, 25.3 Anton Natter Feldkirch. 25. b Karl Dzida Schwaz

. 25 c Josef Brugger Hohenems, 28.3 Hans Sontag Bregenz, 28.b Othmar Wurm Bludenz. 30. Rudolf Oberhaidinger Innsbruck. 31. Sepp Tschugg Inns bruck. 32.3 Josef Röchelt Wattenö, 32.b Arthur Bösch Lustenau. 34. Gebhard Tschabrunn Bludenz. 35.3 Hermann Koteschowetz Landeck, 35.b Richard Turnbichler Innsbruck, 37. Oskar Rester Vorkloster, 38.3 Robert Geewald Götzis, 38.b Hanö Hackh Schwaz, 40. Riko Wucherer Dornbirn. 41.3 Ludwig Atzen- MUller Bludenz. 41.b Josef Reger Bludenz, 43.3 Otto Marte Götzis, 43.b Hanö

. 4. Alois Meusburger Salzburg. Volkstümlicher 5-Kampf, 1 . Altersstufe 1. Adolf Merz Bregenz. 2. Romeo Tfchurtschentaler Inns bruck. 3. Emil Posselt Wattenö, 4. Andrä Wieser Wattenö, 5. Josef Gchwendinger Dornbirn, 6. Ludwig Regiert Kufstein. 7. Franz Erker Kitzbühel, 8. Rudolf Mader Bregenz. 9 . Oskar Schulz Innsbruck, 10. Josef Gchmid Rankweil. 11.3 Aloiö Feßler Hötting, ll.b Aloiö Seewald Innsbruck. 13. Konrad Bauer Innsbruck, 14. Bruno Futzenegger Dornbirn, 15. Josef Wächter Dornbirn, 16.3 Heinrich

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 01.09.1933
Umfang: 12
. — Max Dowell: An das Meer, Intermezzo. — Dominik Ertl: Tagesneuigkeiten, Walzer. — Adolf Müller jun.: Das Lied im Volke, Potpourri. — Ludwig Siede: Puppe und Hampelmann. — Lindsay: Far Well (Fahre wohl). — Oskar Straus: Schleiertanz. — I. W. Ganglberger: Komm zu mir! Intermezzo. — Novacek: Ccistaldo-Marsch. 15.20 Uhr: Ing. Emil Planckh: Die Behandlung und Verwertung des Obstes im Kleingarten. 15.30 Uhr: Dr. Günther Probszt: Romantik des oberen steirischen Murtals. 15.55 Uhr: Berühmte Orchester

: Mittagskonzert. Funkorchester der Wiener Symphoniker. Dirigent: Iosei Holzer. — Wagner: Steirer Diandln, Originalmarsch. -Alfred Grünfeld: Der Lebemann. Ouvertüre. — Engelbert Hum- verdinck: Vorspiel zum 3. Akt aus der Oper „Die Königskinder". — Josef Strauß: Herbstrosen. Walzer. — Karl Stix: Spielerei. Pizzi- katopolka. — Aletter: Tanz der Najaden. — Karl Komzak: Der letzte Gruß, Lied. — Oskar Nedbal: Dumka und Krakowiak. — Alphons Czibulka: La Coquette, Gavotte. — Karl Millöcker: Ueber Land und Meer

. (Schallplatten.) — Francois Boieldieu: Ouvertüre zur Oper „Die weiße Dame". — Charles Gounod: Wal zer aus der Oper „Margarete". — Moritz Moszkowski: Zwei spa nische Tänze. — Francis Bopy: Suite orientale. — Peres Freire: Ay-ay-ay. — Adams, Goodyard-Hofmann: In the dim, dim dawning. — Pathö Vincent-Poumans: Foxtrott. — Oskar Straus: Phantasie aus der Operette „Marietta". — Boka: Altungarischer Tanz. — Richard Fall: Mein Schatz, ich bin in dein Parfüm verliebt. — Nelson: O Annabella, Walzer. — Elisa-Graye: Put

. Dirigent: Josef Holzer. — C. M. v. Weber: Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz". — Oskar Gylmark: Albumblad, Norwegisch. — Frederiksen: König Waldemars Jagd. — Marco Frank: Guitarra. — Robert Stolz: Vater Strauß, schau runter, Wiener Lied. — Emil Waldteufel: Aus schöner Zeit, Walzer. — Eugen Partos: Sonja, russische Ballade. — Allan Grey: Flieger, grüß mir die Sonne, Marschlied. — Johann Strauß: Potpourri aus der Operette „Der lustige Krieg". 13 Uhr: Zeitzeichen. Wetterbericht. 13.10 bis 14 Uhr

Strauß: Als flotter Geist. Auftriltslied des Barinkay aus der Operette „Der Zigeunerbaron". — Johann Strauß- Korngold: Sei mir gegrüßt, du holdes Venezia. Auftrittslied des Herzogs aus der Operette „Eine Nacht in Venedig". — Charles Weinberger: Walzerintermezzo aus der Operette „Drei arme Teufel . — Millöcker-Riedinger: Zwei Entreelieder aus der Operette „Apa- june, der Wassermann": a) Soldat zu sein, verliebt dabei: b) Hier dieses Land, mein Heimatland. — Oskar Straus: Zwischenaktgavotte

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 18.05.1934
Umfang: 12
bien. — Johann Strauß: Seid umschlungen, Millionen, Walzer, op. 413. 11 Uhr: Pfingstreiten und Wettrennen. Ein alter Kärntner Volks buch. Hörbericht aus Weitensfeld im Gurktal. Am Mikrophon: Andreas Reischek. (Mit Verwendung von Schallplatten.) 11.50 Uhr: Zeitzeichen. 15 Uhr: Vaterländische Kundgebung in Neusiedel am See. Ueber- tragung der Rede des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß. 16 Uhr: Oskar Hunek: Blick auf Vorarlberg. 16.30 Uhr: Nachmittagskonzert. Funkorchester der Wiener Sym phoniker. Dirigent

(Har- momka), Adolf Reich (Gitarre). — Karl Pauspertl: Moment musical. -Menuett aus dem südlichen Niederösterreich. — Stelzmüller-Tanz. 7- W. A. Mozart: Deutscher Tanz. — F. Hohenberger: Wo a greans Manzl hängt, Wiener Lied. — Josef Strauß: Aus der Ferne, Polka Wurka. — Paffauer Walzer aus Hals bei Passau. — F. P. Fieb- M: Das Weana Lied. — Karl Pauspertl: Traum einer Tänzerin, Merintermezzo. — Adolf Maray: Klänge aus Lanners Zeit, Walzer. 16.55 Uhr: Ing. Oskar Grifsemann: Bastelstunde

. Dirigent: Max Schönherr. — Auber: Ouvertüre zur Oper „Fra Diavolo". — I. Halevy: Phantasie aus der Oper „Die Jüdin". — Pablo de Sarasate: Zigeunerweisen. — Oskar Nedbal: Aus dem Ballett „Andersen": a) Zinnsoldaten. Marsch; b) Nachtigallenwalzer: c) Urwald. Polka: d) Tanz der Porzellanfiguren. — Emil Wald teufel: Espana. Walzer. 13 Uhr: Zeitzeichen, Wetterbericht. 13.10 bis 14 Uhr: Fortsetzung des Mittagskonzertes. — Smret- schani: a) Walzer; b) Foxtrott. — E. Kalman: Potpourri aus der Operette

: Künstlerleben, Walzer. — Albert W. Ketelbey: An den blauen Wassern von Ha waii, Tongemälde, — Robert Pollak: Alt-Wiener Weisen. — Oskar Strauß: Potpourri aus der Operette „Der letzte Walzer". — C. Morena: Hallo. Hallo Wien. 16.55 Uhr: Ing. Lothar Fröhlich: Werkstunde für Kinder. 17.20 Uhr: Liederstunde. Gertrude Hauk. Am Flügel: Fritz Kuba. — Ioh. Brahms: a) Ach. wende diesen Blick (Daumer): b) Lerchen gesang (Lemcke): c) Schön war. was ich dir weihte (Daumer): d) Dort in den Weiden (Niederrheinisches

, Walzer. — Franz Lehar: „Wiener Frauen" (1902): Nechledil-Marsch. — E. Eysler: „Bruder Straubinger" (1903) Küssen ist keine Sünd'. — Oskar Straus: „Die lustigen Nibelungen" (1904): Entr'acte. — Leo Ascher: „Vergelt's Gott" (1906): Mit dem Hute in der Hand. — Leo Fall: „Der fidele Bauer" (1907): Entr'acte. — Bruno Granichstaedten „Bub oder Mädel" (1908): Pagodenduett. — Emmerich Kalman: „Herbstmanöver" (1909): Mondlied. — Robert Stolz: „Das Glücks mädel" (1910): Das Glückerl. — Ralph Benatzky: „Liebe

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Seite 3 von 4
Datum: 12.04.1943
Umfang: 4
: „Du bist nicht verlassen, .bist von nun an meine Braut!' Mit welch vertrauendem Kinderlächeln sie ihn daraufhin angesehen hatte! Nun sollte er sie enttäuschen? Nein, o nein! Er kämpfte für sie und sein Glück! Oskar kam nach dem Stadthaus. Schon beim Betreten des Zimmers bemerkte er die nervös« Spannung, die über den Geschwistern lag. Irmgard hatte rote Augen: als er ihr zur Begrüßung die Hand reichen wollte, wandte sie sich ab. Nach dem Abendessen begann Oskar noch mals von seinen Plänen zu sprechen. Toni machte

zwar eine abwehrende Handbewcgung, die Oskar jedoch übersah. „Ich habe mir alles nochmals durch den Kopf gehen lassen. Gegen Kati ist nichts ein- zuwenden. Ihr werdet euch damit abfinden müssen, daß ich sie heirate!' Sekundenlang herrschte beklommenes Schweigen. Endlich klang Willis Stimme schneidend durch den Raum. „Hast du ver gessen, was ich dir vor Stunden sagte?' Oskars Gesicht rötete sich. „Das habe ich mcht vergeisc», Willi, gerade deswegen fange ich nachn.als davon an! — Macht es mir doch nicht so schwer

', bat er. „Ist) habe Kati Yiein Wort gegeben, hebe ihr versprochen sie zu heiraten, mein Wbrt halte ich!' »Ist das das Ergebnis deiner heutigen Ueberlegung?' „Jck> heirate sie', sagte Oskar bestimmt, „dabei bleibt es! Ihr müßt euch damit ab- fliiden!' „Dein letztes Wort. Oskar?' „Mein Entschluß ist unerschütterlich, Willi!' Doktor Kettler erhob sich und trat an den Schreibtisch, der in der Ecke des Zimmers stand. „Wenn es dein letztes Wort ist, dann ', er ergriff einen Bogen und zerriß ihn mehrmals

, „ist das alles auch nicht mehr nötia.' „Was ist das?' fragte Oskar und sein Atem ging schwer. „Der Entwurf der Farbenfabrik — die Bauskizze!' Oskar faßte mit der Hand nach dem Steh kragen und zerrte nervös daran, es wurde ihm plötzlich heiß und eng. „Willi' — feine Stimme bebte, „sieh doch endlich ein. daß ich nicht anders lzandeln kann! Iä> habe dem Mädchen, das wahrscheinlich in wenigen Tagen ganz verlassen sein wird, meinen Schutz zugesagt. Ich werde Kati heiraten, wir werden draußen in der Fabrik wohnen

, du wirst sie kaum sehet«! Wenn du sie nicht leiden kannst, wird sie nicht ins Stadthaus kommen. Aber so egoistisch bist du nicht, daß du mir jedes bißchen Glück mißgönnst. Wir werden draußen leben, ganz für uns. Für dich wird es sein als wäre Kati nicht vor handen. Du von mir gehen? — die Fabrik int Stich lassen! Das ist ja undenkbar!' „Wenn du dich nerpflichter iühlfr dein Wort zu halten, halte ich auch das meine. Solltest du die Plätterin heiraten, verlasse ich Framstadt!' Oskar lächelte hilflos. „Mach

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Seite 4 von 6
Datum: 01.05.1943
Umfang: 6
Berlag von Friedrich Rothbarth, Leipzig M. Fortsetzung. „Krause, wenn noch ein Fünkchen Liebe jzu mir in dir wohnt, wenn du an den dort oben glaubst, der unsere Geschichte lenkt, so bete in den nächsten Stunden ein Vaterunser für mich!' „Ich will schon beten für Sie. Herr Oskar. Es ist nicht das erstemal, daß ich es tue! Es hat immer genützt, es wird auch heute nützen!' Oskar drückte sein Gesicht an die Brust des alten, treuen Färbers und weinte wie ein Kind. Zehntes Kapitel Keines der Geschwister

Kettler hatte eine Ahnung davon, daß Wicprecht und Floren- tine seit gestern in Framstadt, im „Deutschen Hause', weilten. Florentine hatte dem Vater die Briefe Oskars und die ihres Verlobten gezeigt, und beide waren nach kurzem Ueber- legen übereingekommen, sogleich nach Fram stadt zu fahren, um mit den Brüdern Kettler über ihr Zerwürfnis zu reden. Willi schrieb, daß Katis Ruf ein schlechter sei und Oskar, der in solchen Dingen streng dachte, unglück lich werden müsse. Das Mädchen ziehe den gutmütigen

und harmlosen Bruder herunter, e». Willi, könne daher an ein weiteres Zu sammenleben mit Oskar nicht denken und müsse sich von ihm trennen. Daß ihm die Trennung wehtat, las Florentine zwischen ton ZeÄm. Oskar hingegen schrieb von seinem Anrecht auf Glück, von deu Worten, Oie Florentius ihm in Schreiberhau gesagt hatte, von dem lieben, braven Mädchen, das ihm ihre Jugend schenken wallte. Er habe Kati sein Wort ge geben, sie sei überglücklich, er könne es nicht mehr zurücknehmen. Bruder und Schwester drohten

>!)» daher zu verlassen. Mehrfach wog Florentine die beiden Briefe gegeneinander ab. Sie bat den Vater, seine Ansicht zu äußern, doch Wieprecht lächelte nur. „Oskar ist kein Jüngling mehr. Ich kann es kaum verstehen, daß er wegen einer Liebe, die ihn erfaßte, in seelischen Zwiespalt gerät. Er hätte Frau van (stnade genommen: daraus ersehe ich, daß sein Gefühlsleben schwach entwickelt ist. Er litt auch in seinen Ferieniagen nicht unter der Trennung von dem Mädchen, wie er bisher wahrscheinlich nieinais

inner der Ehelosigkeit gelitten hat.' „Um sv schlimmer, Papa, wenn plötzlich die Liebe von seinem Herzen Besitz ergreift!' „Das Mädchen hat keinen guten Ruf!' „Sa schreibt Willi! — Ich würde das lehr bedauern, weil ich fürchte, daß Oskar später darunter leiden wird. Selbstverständlich glaubt er nicht daran. Verliebte hören selten auf die Stimme der Vernunft!' In Framstadt verstand cs Wieprecht. auf geschickte Weise den Hvtelwirt über Kati Wallet ansziifragen. Was er hörte, stimmte mit den Angaben

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 28.11.1935
Umfang: 8
8 Donnerstag. 28. November 1985 Sk. 874 JZ Jnnmlmtchmr E^thnta Vom Schießs^anä H Die Bestgewinner vom Auslösch-Krapsenschietzen aus dem Schietzstand in Zirl am 17. und 24. November I. Auslösch-Scheibe: 1. Haslwanter Mich!, Leithen (357 Teiler); 2. Gurschler Sebastian, Mühlau; 3. Landesober schützenmeister Dr. v. Mörl; 4. Schöpf Franz sen., Oberhofen 5. Weirather Oskar, Zirl; 6. Ing. Hofrat Rauch. Innsbruck 7. Pahl Jakob, Hötting; 8. Kuenz Josef sen., Zirl; 9. Degen- hart Josef, Zirl; 10. Ruetz

Walter; 15. Ruetz Jo sef; 16. Kuenz Josef jun. (2430 Teiler). IN. Schleckerscheibe: 1. Ing. Merl Walter (224 Tei ler): 2. Ing. Biedermann Hubert; 3. Pahl Jakob; 4. Wei rather Oskar; 5. Seiler Johann; 6. Kuenz Josef jun.; 7. Schöps Franz; 8. Schnaitter Josef; 9. Landesoberschützenmei ster Dr. v. Mörl; 10. Ing. Hofrat Rauch; 11. Kranebitter Ernst; 12. Schweizer Jos.; 13. Degenhart Jos.; 14. Scholl Ru dolf; Krapf Andreas; 16. Ruetz Josef; 17. Kuen Jakob; 18 Sila Ferminand; 19. Kuenz Josef sen.; 20. Fila

Anton; 21. Haslwanter Mich!; 22. Gurschler Sebastian (1739 Teiler). IV. Iungschützenbeste: 1. Ruetz Anton; 2. Ruetz Karl; 3. Schöpf Franz jun. V. Serienscheibe zu 5 Schüssen: 1. Ing. Bieder mann Hubert (47 Kreise): 2. Pahl Jakob; 3. Ing. Hofrat Rauch: 4. Schnaitter Josef; 5. Ing. Merl Walter; 6. Landes- oberschützenmeister v. Mörl; 7. Kuenz Josef jun.; 8. Seiler Johann; 9. Ruetz Josef; 10. Kranebitter Ernst; 11. Fila An ton; 12. Ruetz Anton; 13. Weirather Oskar; 14. Ruetz Karl; 15. Kuenz Josef sen

.; 16. Schöpf Franz sen. VI. Me i ste rsch eib e zu 15 Schüssen: 1. Ing. Bie dermann (132 Kreise); 2. Pahl Jakob; 3. Ruetz Josef; 4. Kuenz Josef jun.; 5. Ing. Merl Walter; 6. Ing. Hofrat Rauch; 7. Seiler Johann; 8. Ruetz Anton; 9. Kranebitter Ernst; 10. Weirather Oskar; 11. Fila Anton; 12. Schnaitter Josef; 13. Ruetz Karl; 14. Landesoberschützenmeister Dr. o. Mörl- u Gurschler Sebastian; 16. Kuenz Josef sen. (80 Kreise). ' VII. Prämien: 1. Ing. Biedermann (381 Kreise)- z Ing. Mer! Walter; 3. Pahl Jakob

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Seite 3 von 6
Datum: 24.04.1943
Umfang: 6
ein sichtsvoll war, möchte ich dich bitten, dafür zu sorgen, daß die Plätterin wenigstens für die nächste Zeit von seiten der Frnmstädter Bürger Arbeit bekommt. Ich möchte nicht, daß sie Not leidet!' „Und Oskar?' „Wird sich damit abfinden und mir bald dankbar sein, daß ich die peinliche Angelegen heit für ihn erledigte!' Toni senkte den Kops. „Du hast gehört, was Oskar gestern sagte! Er, der nie etwas für sich beansprucht, verteidigte seine Liebe bis aufs äußerste. Er hat nach dem neuen Lebeic gegriffen

! Sollen seine Hände wieder leer bleiben? — Hast du dem junge» Mädchen wirklich nicht wehgetan? Du hast mich mit deiner Nachricht nicht froh gemacht. — Wie wird sie Oskar erst aufnehmen?' „Du machst dir unnötige Sorgen, Toni. Bu kannst gar nicht anders, als alles sorgen voll im Kopf zu walzen. Macht euch endlich frei von derartigen Hemmungen! Spring über den eigenen Schatten! Man kommt nicht weiter, wenn man überall Gefahren sieht. Warum bin ich anders als ihr? Blicke nicht so kummervoll drein Toni

, in deinem Leben hat es wahrhaftig genug Sorgen gegeben! Ich verspreche dir erneut, treu zu Oskar zu halten, mit ihm zu arbeiten, ihm all mein Können und Wissen zur Verfügung zu stellen. Er wird mit Freuden feststellen, daß es rasch vorwärtsgeht, wenn Gebrüder Kettler Hand in Hand am Werke des Vaters weit-rbauen. Das wird ihm über die kleine Liebelei rasch hinweghelfen.' „Ist es nicht wehr als eine Liebelei? Ich glaube, wir sehen Oskars Neigung falsch an. Es ist nicht nur Liebe, die in ihm erwachte

. In mir aber ist der ernsthafte Wunsch, den Bruder nach i jeder Richtuna hin zu unterstützen. Ich habe manchen hochsliegenden Plan bereits fallen lassen. Ich werde auch weiterhin im Sinne Oskars arbeiten und mit Vorsicht und Be dacht aufbauen.' „Wirst du es Oskar sagen?' „Ja. ich warte auf ihn! Heute abend wird sich alles klären.' „Könnte es nicht möglich sein, lieber Bruder, daß wir Oskar die Arbeitsfreude nehmen, seinen kraftvollen Arm lähmen, wenn wir ihm sein Hoffen zerschlagen?' „Toni — kennst du Oskar so schlecht

?' „Ich glaube, ich kenne ihn sehr genau, vielleicht besser als du! Wenn er sich gegen deine Bevormundung aufbäumt? Wenn er im ersten Groll zu Katt Wallek läuft und ihr mit tausend Eiden schwört: Du wirst die Meine — bald die Meine! Nun warten wir überhaupt nicht mehr länger, ich will dich! — Dich! Was dann?' „Das glaubst du?' „Ich fürchte es! Oskar ist von Natur ein sanfter, gutmütiger Mensch. Er hat ein weiches, viel zu weiches Herz. Ich weiß aber auch, daß in ihm eine eiserne Energie wohnt; man darf

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 23.03.1934
Umfang: 12
Mit- wirke.'d: Mme. Charles Cahier (Alt): Wiener Symphoniker. — Christoph Willibald Gluck: Overture zur Oper ..Iphigenie in Aulis." — Gustav Mahler: Kintertotenlieder. I. Nun will die Sonn' so hell aufgehn: II. Nun seh' ich wohl, warum so dunkle Flammen: III. Wenn dein Mütterlein: IV. Oft denk ich. sie sind nur ausgegangen: V. In diesem Wetter. — Joseph Haydn: Symphonie J-Dur. Nr. 101 (Die Uhr). 12.25 Uhr: Unterhaltungskonzert. Dirigent: Oskar Iascha Das Wiener Kammerorchester. — Herbert Windt: Morgenrot

, ein Film vorspiel. — Edvard Grieg: Romanze. Hans Pfitrner: Phantasie aus der Oper „Das Christelflein". — Richard Strauß: a) Freundliche Mion: b) Schlechtes Wetter. — Ermanno Wolf-Ferrari: Inter mezzo aus der Oper ..Die vier Grobiane". — Franz Lehar: a) Der Walzer von heut' Nacht: b) Spanischer Tanz — Leo Fall: Pot pourri aus der Operette „Die geschiedene Frau". — Jap Kool: Chinesischer Tanz. — Edmund Eysler: Kleeblatt-Terzett. — Oskar Iascha: Potpourri aus der Operette „Revanche". 13-55 Uhr

vom unbekannten Soldaten. — Johann Strauß: Frllh- lmgsstimmen, Walzer. — Vorträge des Boheme-Quartetts — Karl Mer: Potpourri aus der Operette „Der Obersteiger". — Ernst Killet: Loin du bal, Intermezzo. — Franz Hoffmann: Ungarischer Tanz. — Andre Hummer: San Remo. Serenade. — Vorträge des Boheme-Quartetts. — Oskar Fetras: Mondnacht auf der Alster. Walzer. — Edmund Eysler: So a Wein. Lied aus der Operette „Die gold'ne Meisterin" — Franz Lehar: Zwischenspiel aus der Operette „Eva". — Vorträge des Boheme

-Quartetts. — Nico Dostal: Und jetzt das Neueste. Potpourri. 18 Uhr: Der Lainzer Tiergarten als Naturschutzgebiet. Felix Rosche: Das Schwarzwild. 19.30 Uhr: Stunde der Jungen. Hans Hörler — Hans Schneider. Aus eigenen Schriften. Einleitende Worte: Dr. Oskar Bendiener. 20 Uhr: Zeitzeichen. Meldungen des Bundeskommissärs für Pro- paganda. 20.15 Uhr: Rund um den Stephansturm. Ein wienerisches Funk- potpourri von Lothar Riedinger. Dirigent: Josef Holzer. Ausfüh- rmde: Lya Beyer. Igo Guttmann. Ernst Arnold

Reiner. Wiener Symphoniker. — I. S. Bach-Ottorino Respighi: Präludium und Fuge, D-Dur. — Johannes Brahms: IV. Symphonie, E-Moll. — Leo Weiner: Divertimento, op. 20. — Hektar Berlioz: Römischer Karneval, Ouvertüre. 22.15 Uhr: 2. Abendbericht. 22.30 Uhr: Abendkonzert. Funkorchester der Wiener Symphoniker Dirigent: Josef Holzer. - Josef Laßletzberger: Kreuz und Quer. Marsch. — Oskar Straus: Ouvertüre zur Operette „Ein Walzer traum". — Fritz Trauner: Donauzauber, Walzer. — Geza Dusik: a) Anabana, Slowfox

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Seite 4 von 6
Datum: 20.02.1943
Umfang: 6
in den Frühling, mit der Kali Wallek! Habe vorhin bei der Tante die Erlaubnis eingeholt! — Willi, deine Florentine mag gewiß ein liebes Ding fein, aber meine. Kati ist ' „Deine Kali ?' „Ach fa'. lachte Oskar, „so weit sind wir sreitich noch nicht! Toni, du machst ja aar so große Augen! Jawohl, dein araubaariger Bruder ist bis über beide Ohren verliebt: schon morgen fragt er das kleine Engelchen, ob es mit ihm in die Fabrik ziehen will, um i'ir den Oskar zu sorgen, ihm Freude und (Slüt ins Haus zu bringen

!' „2tbe.r Oskar — — davon hast du mir ja noch nichts erzählt. Meinst du die Nichte der Frau chagen'^' „Ja, Toni, genau dieselbe! Das iriiche jimge Mädel mit den Bergrßmeinnichlaugen.' ' „Du sagtest — eine Plätterin?' warf Willi gedehnt ein. „Ja. Bruder, sogar eine sehr tüchttge Plätterin! Heute steckte ich ihr zwei Mark extra in die Lohntüte, weis sie ihre Sache so gut machte.' Ein Spottlächeln zuckte u», die Lippen des Bruders. „Ich kann es verstehen, Oskar, daß deine Angestellte Wert darauf legt

, mit dir Ausflüge zu machen, aber du, als Fabrik- besißer und Chef, solltest dich hüten, in so enge Beziehungen mit deinen Leuten zu treten. Man nüßt das oftmals aus. Wenn man in dem kleinen Städtchen hört, daß du mit deiner Plätterin Ausflüge machst, kommst du in ein schiefes Licht, Oskar!' „Kein Gedanken. Willi!' „Um elf Uhr. am hellichten Tage, willst du mit deiner Plätterin heimkommen? — Das geht einfach nicht! Du darfst nicht vergessen. Bruder, daß du deinen guten Rus z» ver- lieren hast.' Oskar lachie

spazjerenfohre. wenn ich ihr tage: liebe kleine Statt, du gefällst mir, willst du meine Fron werden, io „Oskar!' Nicht nur Willi mar aufge^irungon, auch Toni hatte sich überrascht erhoben. Be klemmung und Bangigkett bemächtigte sich ihrer. War Statt nicht das blutjunge Mäd chen. das Oskar auf dem Friedhof kennen gelernt hatte? „Nun habt ihr es gehört', fuhr Oskar ruhig fort, „warum I'oll ich nicht auch endlich daran denken, mir mein Nest zu bauen, wie es tust, Willi? Noch fühle ich mich jung genug

in verwandtschaftliche Beziehung zu treten. Aus welcher Familie stammt die Plätterin?' „Aus einer kreuzbraven Arbeiterfannlie Der Vater verkor bei einer Explosion dos Leben, und vor weniaen Wachen starb die Mutter. Wenn deine Braut sich zu vornehm dünkt, dann ist es besser für dich, du läßt sie lausen.' „Ich begreife dich nicht, Oskar!' „Dl^ wirst mich eher verstehen. Toni.' Er leate seinen Arm um die Sck>ulter der Schwester, „du kannst es gewiß begreifen, daß ich auch nach etwas vom Leben haben will. Nich! wahr

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Seite 2 von 4
Datum: 19.05.1943
Umfang: 4
und wurde heute früh mit den heiligcn Sterbesakramenten versehen. Gebrüder Keitler Roman von Magdo Trott Verlag von Friedrich Rothbarth, Leipzig 42. Fortsetzung. Zögernd folgte Oskar Florentine. Unter einem Vorwand schickte er das dort be schäftige Mädchen hinaus. Nun war man allein. Wie grau er geworden war! Er hielt sich auch nicht mehr so aufrecht wie damals, als er an ihrer Seite durch Schlesiens schöne Berge gewandert war. Oskar schien alt geworden zu sein, alt und müde! „Willi fährt morgen

nach Breslau', be gann Florentine zögernd. „Er bleibt zu nächst bei uns!' Sekundenlang schloß Oskar die Augen. Er nickte wortlos. „Seien Sie versichert. Herr Keitler, daß ich nicht niüde werden will, an Ihrem Bruder zu arbeiten, bis er alles richtig sieht. Wir haben nur einen Heller in unserer Not. das ist die Zeit. Sie brauchen Zeit, um sich durch- zuringen und zu überwinden, Willi muß um. lernen und auch Fräulein Wallek, die ich gestern sprach ' „Lassen wir das', sagte Oskar herb. „Es hätte genügt

kehrte lan'iam zu Florenttne zurück. „Ein trauriges 2lrbriten wird es werden ohne ihn. Wozu soll ick, gtsthauen? Ich bin ein ast-r Mann — Willi ist von mir ge gangen!' ,.?luch darüber werden Sie einmal wieder anders denken. Berfprechsn Tie mir. Oskar, mich zu rufen, wenn es einmal zu schwer für Sie wird!' ,.Um eines Wortes willen, das Sie vorhin sagten, will ich es tun. Fräulein Florentine. Um dieses Wortes willen!' Sie peiTfonb, Sie hatte ja vorhin das flüchtige Aufleuchten keiner Augen geieben

, als sie für Kati ein liebes Wort aekunden batte. Aufmuntemd lächelte sie dem Schwager zu. Er lah es. ..Ich verspreche Ihnen, wenn es gar zu finster in mir >st. wenn ich es '>cht mehr er trage. ohne Botl-baft von W'sti zu sein, dann — rufe ich Sie. Ich rufe Sie. weil Sie von Kati nichts Schlimmes denken!' Lanae behielt Florentine Oscars Hand in der ihren. „Ich habe Ihr Wort, Oskar: klammern Sie sich nun auch an das meine: Was in meinen Kräften st'bt. soll geschehen, damit Sie den B--ud«r aurücknewmnen

.' . Cs war ein schmerzliches Lächeln, mit dem er sie onlibäute. An diesen Trost glaubte er nicht. Wisti ging von ibm. ging im Zorn. Er ging, weil ibm der Bruder die Tür gewiesen äatt«. — Uni) er kam nickt wieiwt • Nie mehrt Am Nachmittag reisten Wieprechts ab. Abends kam Oskar nicht ins KMdthaus, ' obwohl Toni ihn mehrfach anrief. Noch war Willi da. Cr wollte dem Bruder nicht mehr gegeniibertreten. ihn nicht am letzten Abend au? dem Haufe treiben, denn Willi würde fortgeben. sobald er kam. Der Bruder lostte am lebten

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Seite 3 von 4
Datum: 08.02.1943
Umfang: 4
durch die Fabrikräume klapperst!' „Es war sonderbar. Toni, am liebsten hätte ich sic gefragt, ob wir nicht zusanimen in den Frühling spazieren wollten.' >.4lber Oskar!' Cr dehnte die Arme. „Ici) weiß nicht, was heute mit mir los ist. ich fühle mich wie neu geboren! Wie ein übermütiger Junge komme ich mir vor! — Ein biibfches Wanderlied babc ich siizgen hören. „Pflückt einen Kranz und haltet Tanz.' — Du, Toni, wie märe es. wollen wir nicht hinaus in den Frühling gehen?' „Na. na, Alter, dir wird doch der Frühling

nichts mehr anhaben?' „Warum nicht! — Bin ich wirklich schon in alt, Toni?' Die Schwester blickte Oskar forschend an. „Nein, mein Junge, wenn mir nach Jahren rechnen, bist du nicht alt. Aber unser Leben liegt zum größten Teil hinter uns. Es war Mühe und 2lrbeit. Trosidem sind wir zu frieden!' „Ja. hast recht, Mühe und Arbeit! — Worum aber sollen mir nicht noch mit beiden Händen nach den Freuden packen, die das Leben für uns in der Tasche hat? — Wer rveiß, wie bald die Glocke schallt, da wir das Maien

uns nickt mehr freuen. Toni. beute habe ich fgst ein Angstgefühl in der Bnist; mir ist's. als verpaßten mir etwas.' „In wenigen Tagen kommt Willi, mit ihm zieht Jugend ins Haus.' „Jugend — Jugend —' wiederholte Oskar sinnend. „Sind wir zwei überhaupt jemals iuna gewelen. Tonerle?' „Wer Alter, du machst mir heute fast Sorgen! Ist die junge Plätterin daran schuld? Wenn du einen Ausslug mit Bekannten machen willst, sag cs mir ruhig! Soll ich das Mittagessen eher richten?' „Nein, Toni, laß

nur! — Wir haben uns viel zu erzählen, es sind neue Bestellungen eingcgangen. dann wollen mir auch über Willis Pläne reden. Ich glaube nicht, daß mir cs möglich machen können, derartige Vergrößerungen vorzunchmcn. wie. er cs sich denkt.' Von der Straße heraus klang frohes Lachen. Oskar erhob sich und trat ans Fenster. 'Auf dem Marktplatz standen junge Burschen und Mädchen. Einige tnrgen Rucksäcke. Da wandte er sich rasch ab, setzte sich wieder an den Tisch und griff nach der Hand der Schwester. „Hast recht, wir wollen über Willis

Pläne reden und dann — sagtest du nicht, Jnngard habe gcschricbe'i. sie brauche für den Sommer neue Kleider?' „Ja. Oskar!' _ ..Ich müßte auch den schuppen neu decken lasten, Toni. — Na. wir wollen mal die Ein nahmen des letzten Monats genau berechnen.' Nochmals drang fröhliche-'- Stimmengewirr vom Marktplatze herg,,k. Oskar stützte die Ellenbogen <vif di- Tlschn'atle >,ud l>at' die Hände an die Ohren. „Was braucht Irm gard?' fragte er. Zweites 5ckapitel In der Färbeabteilung stand

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 8
Datum: 31.01.1901
Umfang: 8
Arthur und Oskar, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Dann schlichen sie lautlos bis zur nahen Biegung, um nach der Kapelle, und den Sängerinnen zu sehen. Ergreifend war der Anblick der zwei hübschen Mädchen in der kleidsamen, einfachen Landestracht, wie sie mit ge falteten Händen keinen Blick vom Muttergottesbilde abgewendet ihr Abschiedslied sangen, nachdem sie wahrscheinlich den Rosenkranz gebetet. Der letzte Ton war verklungen. Die Mädchen wendeten sich zum Gehen. Da traten die zwei Fremden

vor. Ein lauter Angstschrei verkündete, wie sehr die züchtigen Jungfrauen erschraken. Doch Arthur trat freundlich aus sie zu und erklärte ihnen, dass sie nichts zu sürchten hätten, indem er und sein Be gleiter vielmehr ganz erbaut wären durch ihren nicht bloß schönen, sondern auch andachtsvollen Ge sang. Oskar drückte ihnen die Verwunderung aus, wie es zwei so hübsche Mädchen über sich bringen könnten anstatt am Kirchtag zum fröhlichen Tanz zu gehen, hier in abgelegener Einsamkeit heilige Lieder zu singen

Seitenblick auf ihre Gefährtin.' Gabriele ist zwar noch ein wenig jünger als ich, aber sie hat'sich bereits entschieden.' „Das glaub' ich auch,' sagte Oskar beipflichtend, „sonst wäre sie heute sicher nicht hier, sondern wo anders.' .< „Kommt ihr öfter herauf zu dieser Kapelle?' fragte Arthur mit bewegter Stimme. „Sooft als es halt geht, mein Herr,' ant wortete die weibliche Wortführerin. „Einst kam ich des Sommer fast alle Tage ein oder zweimal hieher. ich daran denke — einige Klafter unter meinen Füßen

mitten über den Abgrund einen Knaben hängen. Mit GotteS Hilfe und dem Beistand Mariens gelang eS mir den armen Knaben zu retten. Wenn ich Ihnen aber zeigen würde, wie ich eS angeschickt hatte, so würden Sie die Köpfe schütteln und mich auslachen — es war ein wirk liches Wunder. Doch der unglückliche Knabe...' „Ist er schon gestorben?' fragte OSkar, die feuchten Augen der Erzählerin bemerkend. „Ich weiß eS nicht, er ist schon lange fort und nie wieder gekommen.' „War er also kein geborner Bnndruher

?«.»»^ Je lieber, als ich ihn hätte, um so lauter Jetzt geht's nur noch an Sonn- und Feiertagen mit Selbstbeherrschung verrieth: meiner Freundin da.' ' Bei diesen Worten wurde Arthur leichenfahl. „Bertha! Bertha!' riefen tausend Stimmen in ihm. aber er musste sich überwinden, denn er hatte sich vorgenommen, sich nicht zu erkennen zu geben. Oskar half ihm aus der ersten Verlegenheit/ indem er das Mädchen fragte, warum es überhaupt so gerne hieher käme? Ob denn an diesem Platze etwas Außergewöhnliches sei

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Seite 3 von 4
Datum: 17.05.1943
Umfang: 4
• .V „Bitte gehen Sie! Ich habe Oskar aufge- gcben. es wurde mir nicht leicht. Da ich weih, daß er mich noch liebt, ist es mir noch schwerer geworden, ans ihn zu verzichten. Ich bin kasne Heldin: trrXzdem will ich stark sein. — Bitte, gehen Sie!' svlorcnksne strich über die arbeitende Hand Katia. „Wir haben uns n'cht zum lejzlen Male geses>sn. Fräulein Wallek.' ..Lassen Sie mich allein.' Kaum hatte sich die Tür hinter Fosrenkme aeich'ossen. als Kaü beide Hände vor das Gesicht lchlug

. . . „Ich habe dich lieb — du fjaft mich lieb. — Ach, wke soll lch's tragen!' Elftes Kapitel „Papa kann nicht länger hierbkeiben, Willi, wir reifen beute nachmlttag ab! Du willst morgen nach Breslau Nachkommen? Ich hoffe, das; du in wenigen Wochen von selbst den Wunsch äiihe-st, wieder nach Äramsiadt zu- rüc'zutchreii!' Doktor Kettler machte eine abwehrende Bewegung. „Ich will zur Fabrik hlnausgehen. möchte nr'.-tuuuls mit Oskar reden. Begleite mich, Willi!' „Ich begleit» dich hsZ an den Torweg, dort kehr-- irb

Lire 100.—. Von Ungenannt L're. 10.—. Statt'Blumen ans da) Grab von Herrn Johann Schätzer von Fam. Karina er Lire IM.—. Zum 6)edenken an Frau Maria T^amann von Helene Magnago Lire 50.-. Anstatt Bfnmen auf der Grab de? von mir hochvorelirkon FreinFe? Tr. Testadr!. de? giiligen edlen Menschen von Fe-nz Go^dhnnn Lire 50.—. Zum OsedeiFeni an 0Zrä''n 2ln tonie LedochowSka von Olescbw'ster von Wa'il-er Lire IM.—. Von H. E. Kainzwalder. Meraiioi L. 500 » 3 dl' »Es wird Oskar sehr wehtunl' „Ich beafeite

er unwillig. „Hat es die Plätterin verstanden, dein Wahloefallen zu gewinnen? Willst du Oskar austiichen und ihm sagen, er solle die Wallck als Frau heim- kl'bren? — Pah, mir kann es einerlei lein! De'n Bater sagte zu. daß ich meinen einstigen Posten in der Fabrik wieder überne'-msn könnte. Ich aber hätte gewünscht, daß du einen Mann heiratest, der auf eigenem Grund und Boden schaltet und waltet. Nun mußt du dich mit einem Angestellten deines Vaters bevnügen.' Florentine blickte ernst zu dem Verlobten aul

du mich zu Oskar begleiten?'. , . - ' - t - .- / mals veilck'iedene Meraner gab. die gern^ hoch zu Rost stolzierten, so wurde ein Reitkluü ge gründet. Ein eigener Reitlehrer, es w'r der 'ensionierio K^vollorieo'siiier Mar Waller, silhric diePserdesrortliebhaler in die Ceheimnisie der Rcitlunst ein. Tie Neft'chule war in der Rahe der slädti'chen Gasanstalt, welcke dort bis znm Anfang de? Weiikrie-ees vor^'i:b. Der Gründer dieses Reitllubs war der Fiake, und Pkerdeverleiher Gebhard Hehle, der im Jahre 1532

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Seite 8 von 16
Datum: 25.03.1933
Umfang: 16
: Hofballtänze. Walzer. — Robert Stolz: a) Dann geh' ich hinaus in den Wienerwald: b) A klone Drahrerei, Lied aus der Operette „Das Sperrsechserl". — Oskar Iafcha: Nur die älteren Herren. Slowfox aus dem Singspiel „Rosen im Schnee". — Edmund Eysler: Potpourri aus der Operette „Die gold'ne Meisterin". — Carl Michael Ziehrer: Singen, lachen, tanzen, Walzer. — Paul Lincke: Freut euch des Lebens. Potpourri. — Werner Hey- mann: Uns kann keiner. Marschlied. 13.45 bis 14 Uhr: Alfred Plccaver (Schallplatten

" und ..An der Petersburger Landstraße" von Serge Iaroff; die restlichen Chöre sind von Maxim Orloff bearbeitet). 10.30 Uhr: Der Spruch. 19.45 Uhr: Aktuelle Stunde. Eugen Lennhof: Der ostasiatische Konflikt und der DSlkerbund. Genfer Eindrücke. 20.15 Uhr: »Eine Dallnacht." Operette in drei Akten von Leopold Iacobsen und Robert Bodanzky. Musik von Oskar Straus. Rund funkbearbeitung der Ravag. Spielleitung: Viktor Flemming. Diri gent: Josef Holzer. — Personen: Fürst Gregor Gerolsheim senior: Fürst Harry Gerolsheim

. Rudi Herrmann (Duettisten): am Flügel Karl Föderl. — Edm. Eysler: Servus. Wien. Marsch. — Karl Komzak: Ouvertüre zur Volksoper „Edelweiß". — Ioh. Wilhelm Ganglberger: Wiener Serenade. — Soesen-Ebel: Arie im alten Stil. — Ioh. Strauß: Wiener Blut. Walzer. — Willy Stemmer: Wann über'n Wienerwald die Sonn' verglüht: Ludwig Gruber: A Weana Bitt. — Oskar Schima: Ob heute Montag oder Freitag ist. — Josef Bernauer: Jung Oesterreich. Marsch. — Friedmann-Gärtner: Wiener Tanz. — Hans Golling: Vagantenlied

: Marianne Kaiser. — Giovanni Pergolese: Nma. — Franz Schubert: Geheimes. -77.3- Brahms: Wiegenlied. — Leo Blech: Heimkehr vom Fest. — Richard Strauß: Ständchen. — Giacomo Puccini: Arie aus der Oper .Madame Butterfly". — Wagner-Liszt: Isoldens Liebestod aus „Tristan und Isolde". 15.50 Uhr: Paul Freiberger: Alt-Wien. Eine Photoschau. 16 Uhr: Dr. Moritz Ertl — Steffi Reinhardt: Käseküche nach Schweizer Art. (Mit Kochrezepten.) 16.25 Uhr: Ing. Oskar Grissemann: Bastelstunde. Briefwaage. 16.55 Uhr

: Ing. Julius Heisig: Stremylttel und Wirtschastsdünger Stunde der landwirtschaftlichen Hauptkörperschaften. 18.30 Uhr: Andreina Cinquini: Italienische Sprachstunde. 18.55 Uhr: Univ.-Prof. Dr. Hans Driesch, Leipzig: Die Frage nach dem Sinn der Geschichte. 19.30 Uhr: Mikrovhon-Feuilleton der Woche. Oskar A. H. Schmitz. Die Diligence von Bordeaux. Gesprochen von Hans Siebert. 20 Uhr: Die Brüder Strauß. Orchester Josef Holzer. Mitwirkend: Maria Gerhart (Sopran). Otto Schulhof (Klavier). — I. Strauß

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