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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 12
Datum: 05.04.1912
Umfang: 12
und dicht zu ihm herantrat. «Fehlt dir etwas, lieber Oskar? Bist du krank?" fragte sie liebevoll, während sie leise die Hand auf seine Schulter legte. Aus seinen Träumereien aufgestört, fuhr Oskar erschreckt in die Höhe und schaute in das Antlitz seiner Frau, das sich besorgt zu ihm niederbeugte. Welch nüchternes Erwachen! Eben noch hatte Margarete ihm in dem Reiz der ersten Jugend schönheit vorgeschwebt und nun stand sie vor ihm, bleich und verblüht mit dem Ausdruck unbeschreib licher Müdigkeit

Wange. Sanftmut war nicht eine ihrer hervor ragenden Tugenden und sie hatte im Laufe der Zeit auch noch nicht die nötige Selbstbeherrschung errungen, um ihre jäh aufsteigende Heftigkeit zu unterdrücken. «Ich sollte zwar längst an dein herbes, ab weisendes Benehmen gegen mich gewöhnt sein", sagte sie mit bebender Stimme, «aber es verletzt mich immer wieder aufs neue, wenn ich sehe, wie du meine liebende Fürsorge mit Härte und Bitter keit lohnst." Oskar fühlte, daß er im Unrecht sei. Einer gutmütigen

seiner Beschäftigung auf seine Gedanken zu schließen. Plötzlich jedoch überzog jähe Bläffe ihr Gesicht — sie hatte die Photographie der Baronin Tietmar erspäht. Oskar war der Richtung ihres Auges gefolgt, verlegen schob er das Bild unter ein Zeitungsblatt. «Ich habe mich jener glücklichen Zeit erinnert", begann er, «als wir uns zuerst kennen lernten. Voll Entzücken dachte ich soeben an die reizende Schlitten- parlie, die wir einst zusammen nach dem Forst haus machten. Weißt du noch, Margarete

? Es war ja derselbe Nachmittag, an dem ich dir meine Liebe gestand?" «Ob ich es noch weiß", gab Margarete leise ■ zur Antwort. Ein eigentümlich ernster, fremder' Ausdruck trat in ihre Züge, während es in ihrem Auge leidenschaftlich aufglühte. «Jedes Wort, das wir auf jener Spazierfahrt miteinander wechselten, lebt noch so frisch und lebendig in meiner Seele, daß ich es dir heute wiederholen könnte. Erinnerst auch du dich noch unserer Unterredung auf der Hinfahrt?" «So ganz deutlich allerdings nicht", antwortete Oskar

. Ich war anderer Meinung und suchte sie durch ein Beispiel zu be gründen. Erinnerst du dich dessen?" Oskar schlug scheu die Augen nieder, während seine Finger nervös an seinem Trauringe drehten. „Wie soll ich alle Emzelheiten behalten können, die du oder ich jemals im Leben geäußert haben", ent- gegnete er hastig. «Lege doch nicht so viel Gewicht auf eine flüchtige Bemerkung." «Doch, Oskar", sagte Margarete voll tiefen Ernstes, «es gibt Aussprüche, die man nie im Leben vergißt, die immer wieder wie ein Schreckgespenst

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 30.10.1929
Umfang: 10
Seite 172. .Der Bergfried' Nr. 44. Fabrikleben selbst mitgemacht, bin durch Fleiß und gute Aufführung emporgestiegen und habe mehr und mehr verdient. Als ich in den Zeitungen las, wie es hier in Rosdrecht aussah, bin ich hergeeilt, um dich zu fragen, ob ich dir helfen darf!" Van Deurne sah seinen Sohn zweifelnd an; es ging eine merkwürdige Veränderung in ihm vor, er sah es deutlich, daß dieser Oskar, den er hier vor sich hatte, nicht mehr der schwache, kranke Knabe war, den er verwöhnt

und verzogen hatte; er war ein Mann ge worden, der ihn an Verstand und Einsicht überragte; da ward es ihm klar, daß er seiner Hilfe und seines Rates bedürfe, und daß er, wenn er in seinem Vor haben beharrte, den Untergang der Fabrik herdei- sührte. „Es ist das einzige Mittel", fuhr dann Oskar mit vor Erregung zitternder Stimme fort, „um meine Schuld der Liebe .und Dankbarkeit gegen dich abzu tragen, denn du hast dich nur in einer Weife gegen mich vergangen, du hattest mich mehr lieb, als ich es verdiente

." Da ward das Herz des alten Mannes weich. Er umfaßte die beiden Hände seines Sohnes und hielt sie zärtlich umklammert. „Oskar, mein Junge, ich bin froh, daß ich dich wie der habe! Nachdem du fort warst, machte mir nichts mehr Freude, gar nichts! Und daher ging alles ver kehrt. Aber nun werde ich es dir übertragen, ich werde mich zur Ruhe setzen, denn ich bin der Sache überdrüssig; handle nach deinem Gutdünken!" „Vater?" versetzte Oskar, „das habe ich nicht ver langt. Ich will mit und neben Dir schaffen

, das haben sie getan, die guten Kerle, für welche du dich opfern willst," schrie van Deurne, bleich vor Wut. „und ich sollte mich vor dem Volke erniedrigen! Laß die Fabrik brennen, sie ist ver sichert, aber ich baue sie nicht wieder auf, sie mögen dann sehen, wo sie Arbeit bekommen!" „Vater laß uns hingehen, vielleicht können wir noch helfen!" drängte Oskar. „Nein, ich versetze keinen Fuß dafür; es ist deine Sache, ich habe mich zurückgezogen und kümmere mich nicht mehr darum." „Wohlan, so werde ich handeln

!" sagte Oskar. Er eilte zur Stätte des Unheils; die Männer standen ruhig da, als westn sie einen Genuß daran fänden, das Gebäude, worin sie so viel gearbeitet, geschwitzt und gemurrt hatten, von den Flammen verzehrt zu sehen. „Männer!" so ries ein wüster, langer Kerl, „das ist unsere Rache, so wird es überall gehen! Laßt euch nicht mehr von den Honigmäulern überreden! Alles muß niedergerissen werden, dann erst wird es gut gehen!" „Ja, Dorus hat recht! Fort, fort mit ihnen!" riefen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 28.11.1934
Umfang: 8
, Hötting: 6. Seiler Johann, Zirl; 7. Trenkwalder Willi, Zirl; 8. Ruetz Anton. Zirl: 8 Lair Franz, Zirl; 10. Schnaitter Josef, Zirl 11. Kranz Josef sen.. Zirl; 12. Hosrat Rauch, Stams; 13. Bei- räther Oskar, Zirl; 14. Schöpf Franz, Zirl: 15. Scheirma Franz. Zirl: 16. Setter Josef. Zirl: 17. Kransbitter Ernst, Zirl: 18. Kuenz Josef juru, Zirl: 19. Kuen Max. Zirl 20. Schöpf Franz jun., Zirl: 21. Degenhart Josef, Zirl: 22. Ruetz Karl, Zirl; 23 Kuen Franz, Zirl: 24. Wacker Josef, Hötting; 25. Kuen Jakob

, Zirl (2843 Teiler). Haupt: 1. Ing. Biedermann (287 Teiler): 2. Pahl Jakob; 3. Lair Franz: 4. Seiler Johann; 5. Wacker Josef; 6. Schnaitter Josef: 7. Kranebitter Ernst; 8. Ruetz Karl: 5. Kuenz Josef sen.; 10 Ruetz Anton: 11. Weirather Oskar; 12. Albrecht Josef: 13. Setter Josef; 14. Kuenz Josef jun. (2283 Teiler). Serie zu 5 Schutz: 1. Ina. Biedermann (46 Kreise): 2. Ing. Hofrat Rauch: 3. Trenkwalder Willi; 4. Kranebitter Ernst: 5. Ing. Merl Walter: 6. Ruetz Anton: 7. Kuen Max; 8. Schnaitter Josef

; 9. Weirather Oskar: 10. Lair Franz; 11. Kuenz Josef jun.: 12. Albrecht Josef; 13. Degenhart Josef; 14. Seiler Johann (37 Kreise). 15er-Serie: L Ing. Biedermann (126 Kreise): 2. Krane bitter Ernst; 3. Ing. Hosrat Rauch; 4. Trenkwalder Wi t; 5. Ing. Merl Walter; 6. Kuen Max: 7. Degenhart Josef: 8. Seiler Johann; 6. Ruetz Anton: 10. Lair Franz: 11. Schnait ter Josef: 12. Kuenz Josef jun.; 13. Weirather Oskar; 14 Pahl Jakob (99 Kreise) Prämie für 3 Karten: 1. Ing. Biedermann (368); 2. Trenk. walder Willi (339

): 3. Ing. Merl Walter 312): 4. Ruetz An. ton (309); 5. Schnaitter Josef (3°8); 6. £u.c Franz (305). Fangschüßen: 1. Ruetz Karl (325 Teiler): 2. Trenkwalder Wttli; 3. Ruetz Anton: 4. Schöpf Franz jun. (16 Kreise). Schlecker: 1. Ing. Biedermann (155 "stler); 2. Ing. Merl Walter; 3 Weirather Oskar; 4. Lair Franz: 5. Kuenz Icfef fen.; 6. Kranebitter Ernst: 7. Albrecht Josef: 8. Ing. Hofrat Rauch; 9. Seiler Josef; 10. Kuenz Josef jun.; 11. Schöpf Franz; 12. Degenhart Josef. 13. Pahl Jakob: 14. Seiler Johann

; 15. Kuen Max; 16. Scheiring Franz; 17. Kuen Ja- kob; 18. Schnaitter Josef (1877 Teiler). Schützenkönig 1934-35: Kuenz Josef jun. z. 30 Schuß 243 Kreise. Nobler 1934 zu 39 Schutz: Kranebitter Ernst (237 Kreise): Seiler Josef. (225): Ing. Merl Walter (225); Degenhart Josef (223); Thaler Karl ( 221 ). BUdfcheibe, gespendet von Anna Kuen: 1. Kuenz Josef sen.; 2. Pahl Jakob; 3. Albrecht Josef: 4. Lair Franz; 5. Krane bitter Ernst; 8. Ing. Biedermann; 7. Weirather Oskar:'8. Schnaitter Josef; 9 Trenkwalder

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 16.10.1929
Umfang: 10
tauchte ein schwarzer Schatten vor ihm auf. Es war ein großer Mann, der zerlumpt und verwildert aussah; mit ge ballten Fäusten blieb er vor Oskar stehen und ver sperrte ihm den Weg. „Keinen Schritt weiter!" rief er, „oder ich zermalme Euch! Elender Grünschnabel, meint Ihr. immer von unserem Schweiß in Ueppigkeit und Nichtstun leben zu können? Ich bin fortgejagt, ich muß Hungers ster ben, aber ich sage Euch: es kommt ein Tag der Rache, der Gerechtigkeit! Mit Himmel und Hölle wollt Ihr uns Hinhalten

, sagt mir, wes halb?" „Aber, guter Freund —" sagte Oskar. „Ich bin Euer Freund nicht, ich hasse Euch alle, denn ich kenne Euch nur zu gut. Der Alte streut dem dummen Volk Sand in die Augen, aber ich lasse mir nichts aufbinden. Wenn wir erst mal mit dem Aber glauben, mit der Furcht vor der Hölle aufgeräumt haben, dann wird es schon besser werden. Nehmt Euch nur in Acht!" Seine Augen waren blutunterlaufen und mit den Armen fuchtelte er in der Luft herum. „Was hält mich zurück. Euch den Hals zu brechen

", schrie er wütend, „kommt her, ich werde dem Alten eine Freude bereiten...!" Er wollte sich auf ihn stürzen, aber Oskar, der zwar viel schwächer aber weit behender war als der starke Dorus, sprang rasch zur Seite und gab dem Betrun kenen einen Stoß, daß dieser zur Erde stürzte und halb betäubt liegen blieb; mittlerweile machte sich Oskar schnell davon, während der andere sich fluchend und rasend auszuraffen suchte. — Oskar begab sich in sein Zimmer, aber nicht, um wieder in träge Ruhe zu versinken

, als ich ihn plötzlich neben mir sah." „Wen? — Oskar?" „Ja. Er stand auch vor dem Laden und nannte mei nen Namen; ich war so erschrocken und lief nur fort, immer fort." „Wie schade! Weshalb nahmst du die Flucht?" Cäcilie stand auf und wischte sich ihre Tränen ab. „Sage Mama nichts davon. Johann mag in den La den gehen und etwas Rauchfleisch holen — hier ist Geld." — Sw trat in das Zimmer, wo ihre Mutter, in dicke Tücher gehüllt, am glühenden Ofen faß; die alte Frau sah sehr schwach aus, ein peinlicher Husten

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 08.06.1934
Umfang: 12
: O wie schon ist ein Feiertag, Paso doble. — Engel-Berger: Allein kann man nicht glücklich sein, English Waltz. — handers: Eine Sommer nacht am Meer, English Waltz. — Oskar Straus: Die Sache, die man Liebe nennt, Tango. — Juan Llossas: Es war ein Tango, Tango. — Artur Guttmann: Einmal kommt einer, Walzer. — Schütze: Ahoi! Ahoi! Matrosen sind überall treu, Walzer. — Mar- bot: Wir sind immer gute Kameraden, Marschfoxtrott. — Sylvia Riccardo: Mir fehlt zum Glück ein Mädel wie du, Paso doble. — Anschließend

mainer: Eine Gebirgsfahrt. Uhr: Ing. Oskar Grissemann: Bastelstunde. Puppenschrank m Puppenbettchen und dritte Ueberraschungsbastelei. ^15 Uhr: Nachmittagskonzert. (Schallplatten.) Aus Tonfilmen. --Doelle-Balz: „Viktor und Viktoria": Lied. — Schmidt-Gentner- Me Durchlaucht, die Verkäuferin": Chanson. — Willy Engel- § 7 ) 0 er: „Ach wie schön ist es, verliebt zu sein": Zwei Lieder. — ^ Grothe: „Zwei im Sonnenschein": Zwei Lieder. — Drovetti: : Canzone. — Hans und Karl May: „Wenn du jung

funebre; 7. Elfen- reigen; 8. Krönungsmarsch: 9. Polka mazur; 10. Gloria in excelsis: II. Ungarische Rhapsodie: 12. Largo; 13. Marsch. — Richard Dürin ger: Vorspiel zur Operette „Studentenliebchen". — Oskar Straus: Ouvertüre zur Operette „Tal der Liebe". — C. M. Ziehrer: Zivil und Militär, Walzer. — Camillo Morena: Anno dazumal, Pot pourri. — Anschließend: Verlautbarungen. MNttwoG, 13.3utti 9 Uhr: Morgenbericht. 11.30 Uhr: Stunde der Frau. 12 Uhr: Mittagskonzert. Funkorchester der Wiener Symphoniker

. — Franz Lehar: Walzerszene aus der Operette „Eva". — Albert Ketelbey: An den blauen Wassern von Hawaii. — Oskar Nedbal: Potpourri aus der Operette „Polenblut". 15 Uhr: Zeitzeichen. 15.20 Uhr: Kinderstunde. Iosefine Wedl: Gymnasttk. 15.40 Uhr: Jugendstunde. Karl Reich!: Ein Kupferbergbau. 16 Uhr: Nachmittagsbericht. 16.05 Uhr: Nachmittagskonzerl. (Schallplatten.) — C. M. v. Weber: Ouvertüre zu „Preziosa". — Iaromir Weinberger: Phantasie aus der Oper „Schwanda, der Dudelsackpfeifer". — Karl Millöcker

zeitgestaltung. Stunde der Kammern für Arbeiter und Angestellte. 19 Uhr: Zeitzeichen. Wetterbericht. 1. Abendbericht. 19.10 Uhr: Blasmusik. Orchester Wilhelm Wacek. — Rudolf Ach leitner: Tiroler-Adler-Marsch. — Johann Strauß: Ouvertüre zur Operette „Prinz Methusalem". — Oskar Straus: Ich weiß schon, was ich möcht', Lied aus der Operette „Rund um die Liebe". — Franz Lehar: Eva-Walzer. — Georges Bizet: Reminiszenzen aus der Oper „Carmen". — Schubert-Bert6: Lied aus Wien, aus der Operette „Das Dreimäderlhaus

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 30.03.1934
Umfang: 12
Orlossky: Louise Kartousch; Alfred, sein Gesangslehrer: Alfred Pic- caver: Dr. Falke, Notar; Dr. Blind, Advokat: Otto Glaser; Adele, Stubenmädchen Rosalindens: Elisabeth Schuhmann; Frosch, Gefäng nisaufseher: Karl Ferzena; Ida, Tänzerin der Oper: Hedi Wald burg: biasmusin, japanischer Gesandtschaftsattachee: Oskar Oldingen: Iwan, Kammerdiener des Prinzen. Herren und Damen. Wiener Philharmoniker; Chor der Wiener Staatsoper. — im zweiten Akt: Große Konzerteinlage. 22.10 Uhr (in der Pause

im Dunkeln. 15.35 Uhr: Kinderstunde. Iosefine Wedl: Gymnastik. 15.50 Uhr: Nachmittagsbericht. 15.55 Uhr: Schallplattenkonzert. — Fr. v. Flotow: Ouvertüre zur Oper „Alessandro Stradella". — Franz Schubert: Deutsche Tänze. 7 - Leon Delibes: Sylvia, Ballettphantasie. — Giacomo Meyerbeer: Phantasie aus der Oper „Die Hugenotten". — Alexander Borodin: 3n den Steppen Zentralasiens. 16.35 Uhr: Dr. Moritz Sassi: Ein Vogelschutzpark in Wien. 16.45 Uhr: Ing. Oskar Grisfemann: Bastelspielstunde. U.15 Uhr: Dr. Fritz

Großmann: Kunststil und Tracht. 17.35 Uhr: Konzertstunde. Sylvia Grümmer (Viola da Gamba); «eate Reichert (Violoncello). Am Flügel: Oskar Dachs. — Willem be Fesch: Ceciliana. — Josef Haydn: Divertimento. — D'Hervelois: Suite. 18.10 Uhr: Hochsch.-Prof. Dr. Heinz Kindermann: Goethes Weg sum faustischen Menschen. ,..18.35 Uhr: Louis Riviere: Französische Sprachstunde für An- sanger. 18.55 Uhr: Helene Granitsch: Was will der österreichische Frauen- Notdienst. 19 Uhr: Zeitfunk. 19.10 Uhr: Zeitzeichen

. Wetterbericht, 1. Abendbericht. 19.45 Uhr: „Ein Maskenball." Oper in fünf Akten. Text von F. M. Piave. Musik von Giuseppe Verdi. Personen: Richard, Gras v. War- wich, Gouverneur von Boston: Renee, sein Sekretär; Amelia, Renees Gattin; Ulrika, eine Wahrsagerin; Oskar, Page; Silvan, ein Matrose; bamuel, Tom, Verschworene; ein Richter; ein Diener. Ort der Handlung: Boston und dessen Umgegend. Zeit: Ende des 17. Jahr hunderts. — Uebertragung aus der Wiener Staatsoper. 77 Uhr: 2. Abendbericht. 22.15 Uhr: Konzert

: An den Frühling. — Seidler: Gasteiner Walzer. — Karl Goldmark: Phantasie aus der Oper „Das Heimchen am Herd". 13 Uhr: Zeitzeichen, Wetterbericht, Mittagsbericht. 13.10 Uhr: Fortsetzung des Mittagskonzertes. — Oskar Fetras: Blumenfestouverture. — Henry Weber: Beim Walzerkönig Strauß. — Leo Blech: Kindersuite. — Meyer-Helmund: Blumentanz. — Oskar Straus: Phantasie aus der Operette „Marietta". 15 Uhr: Zeitzeichen. 15.20 Uhr: Dr. Wilhelm Krieger: Die Technik der Fremdenver kehrswerbung. 15.40 Uhr: Jugendstunde

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Dolomiten
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Seite 3 von 4
Datum: 14.04.1943
Umfang: 4
, der starke Arm erlahmte. Krause sah dem Chef mit schwerem Seufzer nach. War das fein Herr, fein fröhlicher, arbeitsfroher Herr, der sich so langsam durch de» Saal schleppte, der die Schultern beugte, als trage er Zentnerlasten? Kurz vor Mittag trat Krause erneut an ihn heran. „Ich muß Sie nochinals mahnen, Herr Oskur. — Als Kind konnten Sie weinen, da durfte ich Ihre Tränen trocknen, heute schämen Sie sich vielleicht der Tränen, die das Innere frei machen. — Mein Junge, mein Oskar, weine dich beim alten

in sein Gesicht. Vor wenigen Tagen, auch in der Mittagspause — er war nicht heim- gegangen — sah er Oskar mit Kati über das Fabrikgeläude gehen. Anscheinend zeigte er ihr die verschiedenen Gebäude. Beide sahen sehr glücklich aus. Krause senkte den grauen Kopf. Wenn sich sein Chef in dieses hübsche, fleißige Mädchen verliebte — was schadete es? Ein Alters unterschied von zwanzig Jahren machte nichts aus. Wenn er sie liebte, wenn auch Kati für den stets gütigen Chef Interesse zeigte, warum sollten die beiden

nicht glücklich wer den? Kati ging hinüber in Oskars Ziinmer; sie wartete auf den Bräutigam, hätte ihm gern berichtet, wie es um die Tante stand. Sie hätte aber auch gern seine freundlichen Warte gehört. — Er kam nicht. War er durch Kunden aufqehalten? Mußte eine eilige Be stellung erledigt werden oder wartete jemand auf ein abzuliefemdes Stück? Für Oskar kam immer zuerst die Kundschaft. So machte sich Kati keine Sorgen. mar nur traurig, daß sie Oskar heute noch nicht gesehen hatte; sonst kam er alltäglich

durch den Plättsaal. Sie empfand, wie sehr sie ihn verehrte, wie sie an ihm hing. — Ob er noch kam? Doch er ließ sich nicht sehen. So räumte sie alles wieder zusammen, nrachte einen kleinen Spaziergana aufs Feld hinaus, immer hoffend, Oskar zu sehen, und kehrte, als die Fabrikpfeife ertönte, in den Plärisaal zurück. Ihr war jetzt fast traurig ums cherz. Aber heute abend würde er sicherlich da sein, würde sie Heimgelelten. Dann konnte man plaudern. Oh, eg gab so viel zu erzählen! — Als Kati das heiße Eisen

über den Stoff gleiten ließ, lachte sie wieder glücklich vor sich hin. „Er hat mich lieb, ich werde seine Frau! — Oh, wie schön wird es sein, wenn ich für ihn sorgen darf, wenn ich ihm auch die Wohnung ein wenig behaglicher einrichten kann!' Während Oskar sich vergeblich bemühte, cherr über die quälenden Gedanken zu werden, lief Willi in der Umgegend von Framstadt ruhelos umher, immer hoffend, eine Lösung auf die bange Frage zu finden: Wie wird er sich entscheiden? Wie kann ich das Schlimmste abwenden

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Tiroler Post
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Seite 15 von 20
Datum: 14.06.1907
Umfang: 20
nach einer Stunde auf seine Hilferufe gerettet werden. Kurz nachdem Lercher von jener Stelle sortgebracht war, wiederholten sich die Steinschläge in noch gefährlicherer Weise. * Die goldene Kochzeit des schwedischen Königspaares. Am 6. Juni feierte König Oskar von Schweden mit seiner Gemahlin die goldene Hochzeit. Der damalige Prinz Oskar von Schweven und Norwegen wurde am 6. Juni 1857 zu Bibrich bei Wiesbaden mit der Prin zessin Sophie von Nassau getraut. Die Braut war die jüngere Halbschwester de- damaligm

naffauischen Herzogs, späteren luxemburgischen Großherzogs Adolf, und die Tochter Wilhelms von Nassau von deffen zweiter Gemahlin, der Herzogin Pauline von Württemberg. Der Ehe sind vier Söhne entsproffen. Der jetzige Kron prinz Gustav, geboren am 16. Juni 1858, dann Prinz Oskar, geboren am 15. November 1859, Prinz Karl, geboren am 27. Februar 1861, Prinz Eugen, geboren 1. August 1865. Kronprinz Gustav ist seit dem 20. September 1681 mit der am 7. August 1862 geborenen badischen Enkelin Kaiser Wilhelms

I. ver mählt. Von den übrigen Söhnen des Jubel paares ist Prinz Oskar morganatisch mit der Freiin Ebba Munck vermählt und hat seitdem unter Verzicht auf den schwedischen Titel für sich und seine Familie den Namen Prinz Ber- nadotte, Graf von Wisborg angenommen. Der dritte Sohn, Prinz Karl, hat die dänische Prinzessin Jngeborg heimgeführt. Der jüngste Sohn, Prinz Eugen, der als Landschaftsmaler hochgeschätzt ist, ist unvermählt geblieben. * Schreckenstat eines Wahnsinnigen

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Dolomiten
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Seite 3 von 4
Datum: 12.04.1943
Umfang: 4
: „Du bist nicht verlassen, .bist von nun an meine Braut!' Mit welch vertrauendem Kinderlächeln sie ihn daraufhin angesehen hatte! Nun sollte er sie enttäuschen? Nein, o nein! Er kämpfte für sie und sein Glück! Oskar kam nach dem Stadthaus. Schon beim Betreten des Zimmers bemerkte er die nervös« Spannung, die über den Geschwistern lag. Irmgard hatte rote Augen: als er ihr zur Begrüßung die Hand reichen wollte, wandte sie sich ab. Nach dem Abendessen begann Oskar noch mals von seinen Plänen zu sprechen. Toni machte

zwar eine abwehrende Handbewcgung, die Oskar jedoch übersah. „Ich habe mir alles nochmals durch den Kopf gehen lassen. Gegen Kati ist nichts ein- zuwenden. Ihr werdet euch damit abfinden müssen, daß ich sie heirate!' Sekundenlang herrschte beklommenes Schweigen. Endlich klang Willis Stimme schneidend durch den Raum. „Hast du ver gessen, was ich dir vor Stunden sagte?' Oskars Gesicht rötete sich. „Das habe ich mcht vergeisc», Willi, gerade deswegen fange ich nachn.als davon an! — Macht es mir doch nicht so schwer

', bat er. „Ist) habe Kati Yiein Wort gegeben, hebe ihr versprochen sie zu heiraten, mein Wbrt halte ich!' »Ist das das Ergebnis deiner heutigen Ueberlegung?' „Jck> heirate sie', sagte Oskar bestimmt, „dabei bleibt es! Ihr müßt euch damit ab- fliiden!' „Dein letztes Wort. Oskar?' „Mein Entschluß ist unerschütterlich, Willi!' Doktor Kettler erhob sich und trat an den Schreibtisch, der in der Ecke des Zimmers stand. „Wenn es dein letztes Wort ist, dann ', er ergriff einen Bogen und zerriß ihn mehrmals

, „ist das alles auch nicht mehr nötia.' „Was ist das?' fragte Oskar und sein Atem ging schwer. „Der Entwurf der Farbenfabrik — die Bauskizze!' Oskar faßte mit der Hand nach dem Steh kragen und zerrte nervös daran, es wurde ihm plötzlich heiß und eng. „Willi' — feine Stimme bebte, „sieh doch endlich ein. daß ich nicht anders lzandeln kann! Iä> habe dem Mädchen, das wahrscheinlich in wenigen Tagen ganz verlassen sein wird, meinen Schutz zugesagt. Ich werde Kati heiraten, wir werden draußen in der Fabrik wohnen

, du wirst sie kaum sehet«! Wenn du sie nicht leiden kannst, wird sie nicht ins Stadthaus kommen. Aber so egoistisch bist du nicht, daß du mir jedes bißchen Glück mißgönnst. Wir werden draußen leben, ganz für uns. Für dich wird es sein als wäre Kati nicht vor handen. Du von mir gehen? — die Fabrik int Stich lassen! Das ist ja undenkbar!' „Wenn du dich nerpflichter iühlfr dein Wort zu halten, halte ich auch das meine. Solltest du die Plätterin heiraten, verlasse ich Framstadt!' Oskar lächelte hilflos. „Mach

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 01.05.1943
Umfang: 6
Berlag von Friedrich Rothbarth, Leipzig M. Fortsetzung. „Krause, wenn noch ein Fünkchen Liebe jzu mir in dir wohnt, wenn du an den dort oben glaubst, der unsere Geschichte lenkt, so bete in den nächsten Stunden ein Vaterunser für mich!' „Ich will schon beten für Sie. Herr Oskar. Es ist nicht das erstemal, daß ich es tue! Es hat immer genützt, es wird auch heute nützen!' Oskar drückte sein Gesicht an die Brust des alten, treuen Färbers und weinte wie ein Kind. Zehntes Kapitel Keines der Geschwister

Kettler hatte eine Ahnung davon, daß Wicprecht und Floren- tine seit gestern in Framstadt, im „Deutschen Hause', weilten. Florentine hatte dem Vater die Briefe Oskars und die ihres Verlobten gezeigt, und beide waren nach kurzem Ueber- legen übereingekommen, sogleich nach Fram stadt zu fahren, um mit den Brüdern Kettler über ihr Zerwürfnis zu reden. Willi schrieb, daß Katis Ruf ein schlechter sei und Oskar, der in solchen Dingen streng dachte, unglück lich werden müsse. Das Mädchen ziehe den gutmütigen

und harmlosen Bruder herunter, e». Willi, könne daher an ein weiteres Zu sammenleben mit Oskar nicht denken und müsse sich von ihm trennen. Daß ihm die Trennung wehtat, las Florentine zwischen ton ZeÄm. Oskar hingegen schrieb von seinem Anrecht auf Glück, von deu Worten, Oie Florentius ihm in Schreiberhau gesagt hatte, von dem lieben, braven Mädchen, das ihm ihre Jugend schenken wallte. Er habe Kati sein Wort ge geben, sie sei überglücklich, er könne es nicht mehr zurücknehmen. Bruder und Schwester drohten

>!)» daher zu verlassen. Mehrfach wog Florentine die beiden Briefe gegeneinander ab. Sie bat den Vater, seine Ansicht zu äußern, doch Wieprecht lächelte nur. „Oskar ist kein Jüngling mehr. Ich kann es kaum verstehen, daß er wegen einer Liebe, die ihn erfaßte, in seelischen Zwiespalt gerät. Er hätte Frau van (stnade genommen: daraus ersehe ich, daß sein Gefühlsleben schwach entwickelt ist. Er litt auch in seinen Ferieniagen nicht unter der Trennung von dem Mädchen, wie er bisher wahrscheinlich nieinais

inner der Ehelosigkeit gelitten hat.' „Um sv schlimmer, Papa, wenn plötzlich die Liebe von seinem Herzen Besitz ergreift!' „Das Mädchen hat keinen guten Ruf!' „Sa schreibt Willi! — Ich würde das lehr bedauern, weil ich fürchte, daß Oskar später darunter leiden wird. Selbstverständlich glaubt er nicht daran. Verliebte hören selten auf die Stimme der Vernunft!' In Framstadt verstand cs Wieprecht. auf geschickte Weise den Hvtelwirt über Kati Wallet ansziifragen. Was er hörte, stimmte mit den Angaben

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 24.04.1943
Umfang: 6
ein sichtsvoll war, möchte ich dich bitten, dafür zu sorgen, daß die Plätterin wenigstens für die nächste Zeit von seiten der Frnmstädter Bürger Arbeit bekommt. Ich möchte nicht, daß sie Not leidet!' „Und Oskar?' „Wird sich damit abfinden und mir bald dankbar sein, daß ich die peinliche Angelegen heit für ihn erledigte!' Toni senkte den Kops. „Du hast gehört, was Oskar gestern sagte! Er, der nie etwas für sich beansprucht, verteidigte seine Liebe bis aufs äußerste. Er hat nach dem neuen Lebeic gegriffen

! Sollen seine Hände wieder leer bleiben? — Hast du dem junge» Mädchen wirklich nicht wehgetan? Du hast mich mit deiner Nachricht nicht froh gemacht. — Wie wird sie Oskar erst aufnehmen?' „Du machst dir unnötige Sorgen, Toni. Bu kannst gar nicht anders, als alles sorgen voll im Kopf zu walzen. Macht euch endlich frei von derartigen Hemmungen! Spring über den eigenen Schatten! Man kommt nicht weiter, wenn man überall Gefahren sieht. Warum bin ich anders als ihr? Blicke nicht so kummervoll drein Toni

, in deinem Leben hat es wahrhaftig genug Sorgen gegeben! Ich verspreche dir erneut, treu zu Oskar zu halten, mit ihm zu arbeiten, ihm all mein Können und Wissen zur Verfügung zu stellen. Er wird mit Freuden feststellen, daß es rasch vorwärtsgeht, wenn Gebrüder Kettler Hand in Hand am Werke des Vaters weit-rbauen. Das wird ihm über die kleine Liebelei rasch hinweghelfen.' „Ist es nicht wehr als eine Liebelei? Ich glaube, wir sehen Oskars Neigung falsch an. Es ist nicht nur Liebe, die in ihm erwachte

. In mir aber ist der ernsthafte Wunsch, den Bruder nach i jeder Richtuna hin zu unterstützen. Ich habe manchen hochsliegenden Plan bereits fallen lassen. Ich werde auch weiterhin im Sinne Oskars arbeiten und mit Vorsicht und Be dacht aufbauen.' „Wirst du es Oskar sagen?' „Ja. ich warte auf ihn! Heute abend wird sich alles klären.' „Könnte es nicht möglich sein, lieber Bruder, daß wir Oskar die Arbeitsfreude nehmen, seinen kraftvollen Arm lähmen, wenn wir ihm sein Hoffen zerschlagen?' „Toni — kennst du Oskar so schlecht

?' „Ich glaube, ich kenne ihn sehr genau, vielleicht besser als du! Wenn er sich gegen deine Bevormundung aufbäumt? Wenn er im ersten Groll zu Katt Wallek läuft und ihr mit tausend Eiden schwört: Du wirst die Meine — bald die Meine! Nun warten wir überhaupt nicht mehr länger, ich will dich! — Dich! Was dann?' „Das glaubst du?' „Ich fürchte es! Oskar ist von Natur ein sanfter, gutmütiger Mensch. Er hat ein weiches, viel zu weiches Herz. Ich weiß aber auch, daß in ihm eine eiserne Energie wohnt; man darf

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 31.05.1913
Umfang: 10
Erziehung: Inio. Prof. Dr. Förster, Wien. Teilnehmerkarte 3 Kronen. Zuschriften sind zu richten: Pädagogischer Kurs, Innsbruck, Stift Witten. Schießstandstmchrichten. K. k. Hauptschießstand Kozen. Bestge. winnerliste vom Kranzlschußen am 22. Mai 1913. Haupt: Felderer Melchior, Faller Ludwig, Mehner Ludwig, Bramböck P^ter. Riegler Anton, Pircher Ludwig, Pfeifer Alois, Weitscheck Rudolf, Schaller Oskar. Figl Anton, v. Grabmayr Hans, Pitter- tschatscher Fritz, Obkircher Jngenuin, v. Grabmayr Alois

. — Jungschützenhauptbeste: Leitter Michael, Pircher Josef, Schlechtleitner Josef, Mattevi Wilhelm, Pedron Joses, Schlechtleitner Josef, Mattevi Wilhelm, Pedron Josef, Robeus Joachim. — Kranzbeste: Pircher Ludwig, Thurner Josef, Saltuari Franz.— Schlecker Gewehr: Pedron Josef. Faller Ludwig, Meßner Ludwig, Pedron I., Felderer Melchior, Faller Ludwig, Chiochetti Josef, Saltuari Franz. Felderer Melchior, Meßner L., Pernthaler Franz, Bischof Johann, Pfeifer Alois, Robeus Joachim, Schaller Oskar, v. Grabmayc H. — Serienbeste

für Altschützen: Felderer Melchior, Faller Ludwig, Damian Johann, Meßner Ludwig, Schaller Franz sen., Chiochetti Josef, v. Grabmayr Hans, Saltuari Franz, Pittertschatscher Fritz, Plank Karl, Lageder Alois, Figl Anton. — Serienbeste für Jungschützen: Pfeifer A., Pircher Joses, Schaller Oskar, Mattevi Wilhelm, Pedron Josef, Riegler Anton. — Schlecker Armee: Wntfcheck Rudolf, Faller Ludwig. Bram böck Peter, Schaller Franz sen., Chiochetti Joses. Schmuck Johann, Damian Hans, Obkircher Jng., Zambelli Peter

, MaierJosef, Schaller Oskar, Käfer Josef. — Serien Armee: HölUr Alois,Schaller Franz sen., Obkircher Jng., Schaller Oskar, Lageder Alois, Mattevi Wilhelm, Chiochetti Josef, Bramböck Peter. Faller Ludwig, Pfeifer Alois, Schmuck Joh., Saltuari Franz. — Best gewinner von der Jungschützenschule: Mattevi Wilhelm, Schaller Oskar, Pircher Josef. Pfeifer Alois, R egler Anton, Pedron Josef, Trafoyer Josef, Sanol! Josef, Langer Anton, Wenin Josef, Pola Heinrich, Wurzer Joh., Giuliani Anton, Preyer Rudolf, Schaller

Hans, Saltuari Franz,Häfele Anton, Schmuck Johann, Chiochetti Josef. —Jung schützenhauptbeste: Mattevi Wilhelm. Schaller Oskar, Schlechtleitner Joses, Pircher Josef. Pedron I., Sterbenz Josef. — Kranzbeste: Schaller Oskar, Häfele Anton, v. Grabmayr HanS. — Schlecker: Meßner Ludwig, Maier Josef, Chiochetti Josef, Lageder Alois, Wieser Heinrich, Pfeifer Alois, Chiochetti Joses, Meßner Ludwig, Saltuari Franz, Pircher Josef, Pircher Josef. Thurner Josef, Sal tuari Franz, Lageder Alois, Zangerl HanS

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 08.03.1943
Umfang: 4
wir «in anderes Mal.' Im kleinen Familienkreise wurde bann die Verlobung gefeiert. Das eigentlich; Fest sollte acht Tage später, in Breslau, in der Wieprcchtschc» Villa stattfinden. Oskar und Toni hatten ihr Erscheinen ab gelehnt. sie konnten nicht von ihrer Arbeit abkomme». Florentine hielt beim Abschiednehmen die Hand Oskars länger als üblich in der ihren. „Ist es wirklich nicht möglich, Herr Kettler, daß Sie zu meiner Verlobung kommen?' „Ich habe doch die erste Verlobung mitge macht. Fräulein Florentine. Bitte

, lassen Sie mich hier, ich habe zuviel zu tun!' — Die Gaste waren abgereist. Oskar dachte nvch lang; an das hübsche junge Mädchen, das über kurz ober lang ständig um ihn sein würde. liebet mäßig viel Arbeit, wie der Juni sie alljährlich brachte, lenkte seine Gedanken bald wieder van der künftigen Schwägerin ab. An Willi hatte er noch keine Hilfe: das wal rein Wunder, dem saß die Verlobung im $osn Später würde »? ander? werden Run war er in Breslau und wurde in Kürze zu- rückcrmartet. Noch immer stand

Oskar am Fenster. Wenn mir diese lauen Iuninächte nicht wären! Ihm, dem Kraukopf, klopfte das Herz lauter denn je. Nun hatte er auch noch Florentine, dieses lachende junge Leben ge- sehen, das an der Seite des Bruders mit heißen 2lugen dahinschritt. — Glücklicher Bruder! Er konnte all seine Liebe über Flore,itine ausgießen, vor ihm lag das Leben! Die Gedanken zusammeureißeii, .nicht an Iuninächte und Liebe denken, daß paßte nicht mehr zu ihm! Das mochten Jüngere tun! Sogar seine gute Schwester Toni

des einsamen Mannes auf den im Dunkel der Nacht unhörbar umherschwebenden Gold- fünkchen. Er dachte nicht an Schlaf und Ruhe, er stand am Fenster, bis ein goldenes Fünk chen nach dem anderen verschwand. „Ich will schlafen gehen', flüsterte Oskar vor sich hin. Leise trat er ins Zimmer zurück, als fürchte er durch einen lauten Ton den ge- heimnisvcstlen Nachtzauber zu stören. Wie legte er sich so weich, so kosend auf sein. Ge sicht. Was doch eine Iuninacht vermochte! Tuschelte es nicht aus jedem Grashalm

er rasch davon. — Willi war aus Breslau zurückgekehrt. Während cr in der erste,, Zeit seines Hier seins meist im Stadthaus geweilt hatte, 'and er sich von „„„ an allmorciendlich in der Fabrik ein. Er ließ die Augen überall umher- schweifen. fand stets etwas zu tadeln und batte p'enig frenndlich-e Worte für die, die sahre- lang i„ der Kettlersäcen Fabrik bcschäitigt waren. Oskar machte dem Bruder leise Vor haltungen. Willi anlworicte Heftig, cs kam zu kleinen Zusammenstößen, die Oskar icbmerzten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 01.01.1936
Umfang: 8
Abnehmer der RtuichrseiMul-lgimsskartm -er Stadt Kutiteln für das Fahr Mb Anker Johann Georg Mbrecht Oskar, Prokurist Amort Maria, Buchhalterin Alexander Franz, Eend.-Rev.-Jnsp. Anetzhuber Alois, Vertragsangestellter Auer Friedrich, Benefiziat Aufschnaiter Anton, Postadjunkt Auckenthaler Otto. Postadjunkt Achorner Sebastian, Professor Aigner Josef, Schuhmachermeister Ascher, Familie, Gemischtwarenhandlung Annewanter Anton, Händler Ahrer Jos., Zugsrevisor i. R., mit Fam. Bader, Dr. Christian

Kaufmann Hans Kohlhofer Josef mit Familie Kremser Joh., Eend.-Rev.-Jnsp., m. Fam. Kuhar Adplf, Gendarm Kuchler Max Kandl Karl Kirchhofer Oskar Kiefer Hans, Zollsekretär Kempf Heinrich, Zollsekretär Kronwitter Rupert, Zollsekretär Kirchmair F. B., Musikdirektor, m. Frau Kogler Georg, Postoffizial, mit Frau Kluckner Karl, Zollassistent mit Frau Keil Wenzel, B.-B.-Revident Kirchner Johann, Direktor mit Familie Krautgasser Rudolf, Postoberoffizial Kurz Peter, städt. Förster i. P. Kronthaler Josef

, Bildhauer Kaindl Thomas, Landwirt Kröll Franz, Landwirt Kaufmann Hanni, Geschäfts-Inhaberin Katholikensekretariat Kühle Wilhelm, Bäckermeister Kühle Ludwig, Bäckermeister Köhler, Dr. Oskar, Zahnarzt Kaisermann Georg, Sternwirt Kuen Erich, Kaufmann Kneißl Franz, Skifabrikant Karrer Karl, städt. Beamter Köck, v. Egon, städt. Beamter m. Fam. Kaufmann Aug., Pol.-Ray.-Jnsp., m. Fam. Kruckenhauser L., Pol.-Rev.-Jnsp., m. Fr. Kaufmann Otto und Rudi Küster Franz, Gastwirt Kraft Alois, Firma Kögl Nikolaus

, mit Frau Polin Karl, Spengler und Glaserei Pirchmoser Josef, Schlossermeister Pickert, Dr. Karl, Rechtsanwalt Puelacher Franz, Fleischhauermeister Pranger, Dr. Hans, Rechtsanwalt Pirchmoser Therese, Kraftbäuerin Pflüger Jakob, Bindermeister Panzer & Metzner Peiger Adolf, Friseurgeschäft Piechl Oskar, Lederhändler Pfund Raimund, Bäckermeister Prarmarer, Dr. Herm., Rechtsanwalt Pöll Adalbert, Kaufmann, mit Frau Piechl Barbara Pirlo, Familie Prestele Iosefine. R.-V.-Jnsp.-Wtw., mit Söhne Josef und Robert

. (Schützenmeister)' Sternbacher Oskar, Zollsekretär Stumpf Alois mit Familie Stumpf Johann, Tischlermeister Stafler, Dr. Hans, Rechtsanwalt Stöckl Christian, Gutsbesitzer Strillinger Josef, Gutsbesitzer, m. Fam. - Stimmer Peregrin, Gutsbesitzer Stumvoll, Familie, Conditorei-Cafe Steininger Karl mit Frau Stecher Hans, Kaufmann Steinacher Alois, Schuhmacherm., m. Fr. Stotter Leonh., B.-B.-Pensionist -z ^ Steinkellner Elise, Eeschäftsinhaberin Straßer Hans, Schnellsohlerei Steinbacher Aegidius, Sattler Stafler

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 20.02.1943
Umfang: 6
in den Frühling, mit der Kali Wallek! Habe vorhin bei der Tante die Erlaubnis eingeholt! — Willi, deine Florentine mag gewiß ein liebes Ding fein, aber meine. Kati ist ' „Deine Kali ?' „Ach fa'. lachte Oskar, „so weit sind wir sreitich noch nicht! Toni, du machst ja aar so große Augen! Jawohl, dein araubaariger Bruder ist bis über beide Ohren verliebt: schon morgen fragt er das kleine Engelchen, ob es mit ihm in die Fabrik ziehen will, um i'ir den Oskar zu sorgen, ihm Freude und (Slüt ins Haus zu bringen

!' „2tbe.r Oskar — — davon hast du mir ja noch nichts erzählt. Meinst du die Nichte der Frau chagen'^' „Ja, Toni, genau dieselbe! Das iriiche jimge Mädel mit den Bergrßmeinnichlaugen.' ' „Du sagtest — eine Plätterin?' warf Willi gedehnt ein. „Ja. Bruder, sogar eine sehr tüchttge Plätterin! Heute steckte ich ihr zwei Mark extra in die Lohntüte, weis sie ihre Sache so gut machte.' Ein Spottlächeln zuckte u», die Lippen des Bruders. „Ich kann es verstehen, Oskar, daß deine Angestellte Wert darauf legt

, mit dir Ausflüge zu machen, aber du, als Fabrik- besißer und Chef, solltest dich hüten, in so enge Beziehungen mit deinen Leuten zu treten. Man nüßt das oftmals aus. Wenn man in dem kleinen Städtchen hört, daß du mit deiner Plätterin Ausflüge machst, kommst du in ein schiefes Licht, Oskar!' „Kein Gedanken. Willi!' „Um elf Uhr. am hellichten Tage, willst du mit deiner Plätterin heimkommen? — Das geht einfach nicht! Du darfst nicht vergessen. Bruder, daß du deinen guten Rus z» ver- lieren hast.' Oskar lachie

spazjerenfohre. wenn ich ihr tage: liebe kleine Statt, du gefällst mir, willst du meine Fron werden, io „Oskar!' Nicht nur Willi mar aufge^irungon, auch Toni hatte sich überrascht erhoben. Be klemmung und Bangigkett bemächtigte sich ihrer. War Statt nicht das blutjunge Mäd chen. das Oskar auf dem Friedhof kennen gelernt hatte? „Nun habt ihr es gehört', fuhr Oskar ruhig fort, „warum I'oll ich nicht auch endlich daran denken, mir mein Nest zu bauen, wie es tust, Willi? Noch fühle ich mich jung genug

in verwandtschaftliche Beziehung zu treten. Aus welcher Familie stammt die Plätterin?' „Aus einer kreuzbraven Arbeiterfannlie Der Vater verkor bei einer Explosion dos Leben, und vor weniaen Wachen starb die Mutter. Wenn deine Braut sich zu vornehm dünkt, dann ist es besser für dich, du läßt sie lausen.' „Ich begreife dich nicht, Oskar!' „Dl^ wirst mich eher verstehen. Toni.' Er leate seinen Arm um die Sck>ulter der Schwester, „du kannst es gewiß begreifen, daß ich auch nach etwas vom Leben haben will. Nich! wahr

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 19.05.1943
Umfang: 4
und wurde heute früh mit den heiligcn Sterbesakramenten versehen. Gebrüder Keitler Roman von Magdo Trott Verlag von Friedrich Rothbarth, Leipzig 42. Fortsetzung. Zögernd folgte Oskar Florentine. Unter einem Vorwand schickte er das dort be schäftige Mädchen hinaus. Nun war man allein. Wie grau er geworden war! Er hielt sich auch nicht mehr so aufrecht wie damals, als er an ihrer Seite durch Schlesiens schöne Berge gewandert war. Oskar schien alt geworden zu sein, alt und müde! „Willi fährt morgen

nach Breslau', be gann Florentine zögernd. „Er bleibt zu nächst bei uns!' Sekundenlang schloß Oskar die Augen. Er nickte wortlos. „Seien Sie versichert. Herr Keitler, daß ich nicht niüde werden will, an Ihrem Bruder zu arbeiten, bis er alles richtig sieht. Wir haben nur einen Heller in unserer Not. das ist die Zeit. Sie brauchen Zeit, um sich durch- zuringen und zu überwinden, Willi muß um. lernen und auch Fräulein Wallek, die ich gestern sprach ' „Lassen wir das', sagte Oskar herb. „Es hätte genügt

kehrte lan'iam zu Florenttne zurück. „Ein trauriges 2lrbriten wird es werden ohne ihn. Wozu soll ick, gtsthauen? Ich bin ein ast-r Mann — Willi ist von mir ge gangen!' ,.?luch darüber werden Sie einmal wieder anders denken. Berfprechsn Tie mir. Oskar, mich zu rufen, wenn es einmal zu schwer für Sie wird!' ,.Um eines Wortes willen, das Sie vorhin sagten, will ich es tun. Fräulein Florentine. Um dieses Wortes willen!' Sie peiTfonb, Sie hatte ja vorhin das flüchtige Aufleuchten keiner Augen geieben

, als sie für Kati ein liebes Wort aekunden batte. Aufmuntemd lächelte sie dem Schwager zu. Er lah es. ..Ich verspreche Ihnen, wenn es gar zu finster in mir >st. wenn ich es '>cht mehr er trage. ohne Botl-baft von W'sti zu sein, dann — rufe ich Sie. Ich rufe Sie. weil Sie von Kati nichts Schlimmes denken!' Lanae behielt Florentine Oscars Hand in der ihren. „Ich habe Ihr Wort, Oskar: klammern Sie sich nun auch an das meine: Was in meinen Kräften st'bt. soll geschehen, damit Sie den B--ud«r aurücknewmnen

.' . Cs war ein schmerzliches Lächeln, mit dem er sie onlibäute. An diesen Trost glaubte er nicht. Wisti ging von ibm. ging im Zorn. Er ging, weil ibm der Bruder die Tür gewiesen äatt«. — Uni) er kam nickt wieiwt • Nie mehrt Am Nachmittag reisten Wieprechts ab. Abends kam Oskar nicht ins KMdthaus, ' obwohl Toni ihn mehrfach anrief. Noch war Willi da. Cr wollte dem Bruder nicht mehr gegeniibertreten. ihn nicht am letzten Abend au? dem Haufe treiben, denn Willi würde fortgeben. sobald er kam. Der Bruder lostte am lebten

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Dolomiten
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Seite 3 von 4
Datum: 08.02.1943
Umfang: 4
durch die Fabrikräume klapperst!' „Es war sonderbar. Toni, am liebsten hätte ich sic gefragt, ob wir nicht zusanimen in den Frühling spazieren wollten.' >.4lber Oskar!' Cr dehnte die Arme. „Ici) weiß nicht, was heute mit mir los ist. ich fühle mich wie neu geboren! Wie ein übermütiger Junge komme ich mir vor! — Ein biibfches Wanderlied babc ich siizgen hören. „Pflückt einen Kranz und haltet Tanz.' — Du, Toni, wie märe es. wollen wir nicht hinaus in den Frühling gehen?' „Na. na, Alter, dir wird doch der Frühling

nichts mehr anhaben?' „Warum nicht! — Bin ich wirklich schon in alt, Toni?' Die Schwester blickte Oskar forschend an. „Nein, mein Junge, wenn mir nach Jahren rechnen, bist du nicht alt. Aber unser Leben liegt zum größten Teil hinter uns. Es war Mühe und 2lrbeit. Trosidem sind wir zu frieden!' „Ja. hast recht, Mühe und Arbeit! — Worum aber sollen mir nicht noch mit beiden Händen nach den Freuden packen, die das Leben für uns in der Tasche hat? — Wer rveiß, wie bald die Glocke schallt, da wir das Maien

uns nickt mehr freuen. Toni. beute habe ich fgst ein Angstgefühl in der Bnist; mir ist's. als verpaßten mir etwas.' „In wenigen Tagen kommt Willi, mit ihm zieht Jugend ins Haus.' „Jugend — Jugend —' wiederholte Oskar sinnend. „Sind wir zwei überhaupt jemals iuna gewelen. Tonerle?' „Wer Alter, du machst mir heute fast Sorgen! Ist die junge Plätterin daran schuld? Wenn du einen Ausslug mit Bekannten machen willst, sag cs mir ruhig! Soll ich das Mittagessen eher richten?' „Nein, Toni, laß

nur! — Wir haben uns viel zu erzählen, es sind neue Bestellungen eingcgangen. dann wollen mir auch über Willis Pläne reden. Ich glaube nicht, daß mir cs möglich machen können, derartige Vergrößerungen vorzunchmcn. wie. er cs sich denkt.' Von der Straße heraus klang frohes Lachen. Oskar erhob sich und trat ans Fenster. 'Auf dem Marktplatz standen junge Burschen und Mädchen. Einige tnrgen Rucksäcke. Da wandte er sich rasch ab, setzte sich wieder an den Tisch und griff nach der Hand der Schwester. „Hast recht, wir wollen über Willis

Pläne reden und dann — sagtest du nicht, Jnngard habe gcschricbe'i. sie brauche für den Sommer neue Kleider?' „Ja. Oskar!' _ ..Ich müßte auch den schuppen neu decken lasten, Toni. — Na. wir wollen mal die Ein nahmen des letzten Monats genau berechnen.' Nochmals drang fröhliche-'- Stimmengewirr vom Marktplatze herg,,k. Oskar stützte die Ellenbogen <vif di- Tlschn'atle >,ud l>at' die Hände an die Ohren. „Was braucht Irm gard?' fragte er. Zweites 5ckapitel In der Färbeabteilung stand

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Dolomiten
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Seite 3 von 4
Datum: 17.05.1943
Umfang: 4
• .V „Bitte gehen Sie! Ich habe Oskar aufge- gcben. es wurde mir nicht leicht. Da ich weih, daß er mich noch liebt, ist es mir noch schwerer geworden, ans ihn zu verzichten. Ich bin kasne Heldin: trrXzdem will ich stark sein. — Bitte, gehen Sie!' svlorcnksne strich über die arbeitende Hand Katia. „Wir haben uns n'cht zum lejzlen Male geses>sn. Fräulein Wallek.' ..Lassen Sie mich allein.' Kaum hatte sich die Tür hinter Fosrenkme aeich'ossen. als Kaü beide Hände vor das Gesicht lchlug

. . . „Ich habe dich lieb — du fjaft mich lieb. — Ach, wke soll lch's tragen!' Elftes Kapitel „Papa kann nicht länger hierbkeiben, Willi, wir reifen beute nachmlttag ab! Du willst morgen nach Breslau Nachkommen? Ich hoffe, das; du in wenigen Wochen von selbst den Wunsch äiihe-st, wieder nach Äramsiadt zu- rüc'zutchreii!' Doktor Kettler machte eine abwehrende Bewegung. „Ich will zur Fabrik hlnausgehen. möchte nr'.-tuuuls mit Oskar reden. Begleite mich, Willi!' „Ich begleit» dich hsZ an den Torweg, dort kehr-- irb

Lire 100.—. Von Ungenannt L're. 10.—. Statt'Blumen ans da) Grab von Herrn Johann Schätzer von Fam. Karina er Lire IM.—. Zum 6)edenken an Frau Maria T^amann von Helene Magnago Lire 50.-. Anstatt Bfnmen auf der Grab de? von mir hochvorelirkon FreinFe? Tr. Testadr!. de? giiligen edlen Menschen von Fe-nz Go^dhnnn Lire 50.—. Zum OsedeiFeni an 0Zrä''n 2ln tonie LedochowSka von Olescbw'ster von Wa'il-er Lire IM.—. Von H. E. Kainzwalder. Meraiioi L. 500 » 3 dl' »Es wird Oskar sehr wehtunl' „Ich beafeite

er unwillig. „Hat es die Plätterin verstanden, dein Wahloefallen zu gewinnen? Willst du Oskar austiichen und ihm sagen, er solle die Wallck als Frau heim- kl'bren? — Pah, mir kann es einerlei lein! De'n Bater sagte zu. daß ich meinen einstigen Posten in der Fabrik wieder überne'-msn könnte. Ich aber hätte gewünscht, daß du einen Mann heiratest, der auf eigenem Grund und Boden schaltet und waltet. Nun mußt du dich mit einem Angestellten deines Vaters bevnügen.' Florentine blickte ernst zu dem Verlobten aul

du mich zu Oskar begleiten?'. , . - ' - t - .- / mals veilck'iedene Meraner gab. die gern^ hoch zu Rost stolzierten, so wurde ein Reitkluü ge gründet. Ein eigener Reitlehrer, es w'r der 'ensionierio K^vollorieo'siiier Mar Waller, silhric diePserdesrortliebhaler in die Ceheimnisie der Rcitlunst ein. Tie Neft'chule war in der Rahe der slädti'chen Gasanstalt, welcke dort bis znm Anfang de? Weiikrie-ees vor^'i:b. Der Gründer dieses Reitllubs war der Fiake, und Pkerdeverleiher Gebhard Hehle, der im Jahre 1532

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Dolomiten
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Seite 3 von 4
Datum: 10.02.1943
Umfang: 4
Gewaltsam wies er den auffteistenden Nn- willen gesien den Bruder von sich. Während sich sein Kopf tief und immer tiefer neistte, stimmte er ein Wanderlied. Da wicht» der alte Krause, daß seinem Chef etwas arst ans Herz qeoriffen hatte. Die Mittagspause unterbrach die ange- strensite Arbeit. Oskar blieb draußen in der Fabrik Toni sandte ihm da? Essen durch einen Lausjunssen hinaus, und Oskar ver- zchrte c> allein. Er war mittags der letzte, der tortoinsj, der erste, der wieder in der Fabrik

stand. Ob ONjlij überhaupt heute noch kain'^ Für den Nachmittaq hatte er seinen Besuch in Aussicht gestellt. Noch immer arbeitete Oskar in der Ombröabteilunsi. Eben hatte er wie der mehrere Strähnen zum Trocknen aufge- hansit. als der Laufjunae kam und meldete, der Herr Doktor sei soeben in die Buch- halterei pekonzmen, er wünsche Herrn Kettlcr zu jprccben. Ein Leuchte» der Freude stlikt über Os kars ?»üor. „2aizc dem Herrn Doktor, er moqc nach der Färberei kommen. Ich kann ini Aiiczcnblick

. Die beiden betraten einen bescheidenen Raum. Ein Arbeitszimmer war das freilich nicht, hier wohnt» und schlief Oskar. 2lm Fenster stand der siroße Schreibtisch, an der Tür ein kleiner Geldschrank. Die Wände schmucklos, wertlose Bilder hiusien über Sofa und Bett, nichts deutete agf Behaglichkeit und Wohnlichkeit. Doktor Kettlcr schüttelte den Kopf. Wie konnte sich der Chef der Firma hier mohl- fühlen ? Er hauste schlichter als sein? 2lrbeiter. Uiiivillig ginn er im Zimmer auf und ab. Da kam Oskar. Er trug

den hlaiien Kittel, an den bloße» Füße» Holzpantosfel». Vergeblich batte er drüben in der Färberei auf den Bruder gewartet. Endlich berichtete der Buch halter, der Herr Doktor sei im Arbeits- zimmer. „Bist d» endlich da!' Mit strahlendem Ge fickt eilt? Oskar auf seinen Bruder zu. Willi ergriff sichtlich verlegen die dargebotene Rechte, wie einer seiner Betchäktiaten stand mm da der Fabriksbesitzer vor ihm! Willi wollt» Oskor i'icht kränken '»d iaote »renndiich: „Du hast beute früh vergeblich ans

hielt,. wirkte ocktungheischciid. An; dem blassen Geückt, das einen leichten Zug von Stolz zeigte, schauten zwei ruhige Augen. und die schmalen Lipnen log »in leicht spöttischer Zug. Dennoch wirkte sein Gesickst sympathisch, und wenn sich gar die Livpc» zu einem Lächeln wölbten, trat auch bei Willi jener Zuo von .Heezlich- keit deutlich hervor, der bei Bruder Oskar star^ ausoenrägt war. ..Ra. Willi, oefällt dir olles?' Oskar stellte sich nach dem Rundgang breitspurig vor den Bruder

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 16
Datum: 06.04.1912
Umfang: 16
hatte. Es war Ende Juli. Graf Oskar saß am Bette seiner Mutter und hielt besorgt ihre Hand in der seinen. Das Leiden der alten Dame hatte sich in letzter Zeit bedeutend verschlimmert. „Fühlst du dich noch nicht besser, liebe Mutter?' fragte Oskar teilnahmsvoll. Gräfin Mario warf sich ungeduldig aus den Kissen hin und her und stöhnte leise: „Ach nein, Oskar, ich sürchte, meine Krankheit ist schlimmer, als ihr alle wissen und verstehen könnt. Ich sühie es nur zu wohl, meine Tage sind gezählt.' „Aber ich bitte

dich, wie kommst du auf so trübe Gedanken! Dein Zustand ist lauge nicht so hoffnungslos', suchte Oskar sie zu beruhigen. „Du bemühst dich vergebens, mir die Wahr heit auszureden', wehrte die alte Dame verdrossen. ^ schlimm genug mit meiner Gesundheit und all der Kammer, den mir meine Kinder machen, verstärkt noch mein Uebelbesinden.' „Deine Kinder?' wiederholte Oskar mit un sicherer Stimme. „Habe ich dir jemals Veran» lassung zur Unzufriedenheit gegeben?' „Ja, du, gerade du!' brach seine Mutter hefüg

ist. Du weißt es ja, niemand konnte mehr gegen deine unselige Heirat sein als ich; doch da du sie trotz alledem geschlossen hast, verlange ich jetzt wenigstens, daß du der Welt keine Veranlassung, zu bösen Gerüchten gibst!' „Du siehst zu schwarz, liebe Mutter, nur in deiner Einbildung beftehm diese Gerüchte', rief Oskar erregt. „Wollte Gott, es wäre so! Ich kann dir nur noch einmal wiederholet;, solge meinem Rat uud brich den Umgang mit Frau von Tietmar voll ständig ab!' Öskar senkte den Kopf und schwieg

. „Nun, ich hoffe, daß du dich aus deine Pflicht besinnst', sagte Gräfin Mario nach einer kleinen Pause etwas milder. „Hast du mir nicht schon übermäßigen Kummer durch deine Ehe mit m Andersgläubigen bereitet, soll ich denn nun M vielleicht noch einen Skandal an dir erleben? sst es noch nicht genug des Leides für mich, daß » anderer Sohn sich in Trotz und in Starrsinn g »t von mir weggewandt hat?' ^ Oskar horchte hoch auf. Es war zum ? Male feit langer Zeit, daß seine Mutter mm wieder des verstoßenen Sohnes

i. Er hatte nie gewagt, die Rede aus !^nen ... mar deNltW ^ Er yane me gewagl, vlc Utt, , ^ bruder zn bringen, aber kürzlich war Ennnerung an ihn in dem Herzen der IM , weckt worden. Vor einigen Monaten war kl ^ von ihm an sie gekommen, worin er ^ ergr > und innig rührender Weise die Sohnespfucht ihr dcn plötzlichen Tod ihres b mitzuteilen. Oskar fühlte sogar einen z von Mitleid uud verwandtschaftlicher o . ^ für den fernen, nie gesehenen Bruder un ^ sich darum nicht, enthalten, seiner ^/uter a merken

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