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Der Arbeiter
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Seite 2 von 12
Datum: 01.12.1912
Umfang: 12
Muß man denn wirklich den deutschen Schrift stellern im Reich erst noch sagen, was sonst alle Welt weiß, daß es ein Oesterreich nnd Oesterreicher gar nicht gibt, daß Oesterreich ein bloßer Name für eine Verwaltungseinheit ist und Oesterreich-Ungarn nicht einmal dies? Daß von österreichischem Gefühl, von öster reichischen Empfindungen, von österreichi schen Gedanken reden so viel heißt wie von Oesterreich weniger wissen als von den Marsbewohnern? Was für österreichische Empfindungen

denn? . . . Von österreichischen Wünschen reden: welche Tollheit, welcher Wahn witz! . . . Und da schreibt man in Deutschland von Oesterreich! Was bleibt von diesem Oester reich denn noch übrig? Hat das deutsche Volk sich deshalb 1866 aus den Umarmungen der Hofburg losgerungen, um heute von ihr als gehorsamer Landsknecht verwendet zu werden? . . . Das deutsche Volk, das selbst feine Freiheit und Selbst ständigkeit im Kanrpf gegen Wien errungen hat, sollte auch die Selbständigkeitsbestrebungen, die Bestrebungen

nach staatlicher Ausgestaltung der Völker auf dem Balkan verstehen und es würde durch eine loyale Politik gegen die Slaven sich auch nach Osten besser sichern, als es durch fal sche Einschätzung eines Bündnisses heute tut. So wagt ein österreichischer k. k. Staats beamter i. P. sein eigenes Vaterland zu besudeln. Noch trauriger aber rst, daß man solche Indivi duen in Oesterreich tun läßt was sie wollen, wo durch sie natürlich noch dreister werden. Wie die ausländischen Sozialisten gegen Oesterreich hetze

«. Der „Vorwärts" in Berlin, das Hauptorgan der deutschen Sozialdemokratie, hetzt und schürt gegen Oesterreich, indem es erklärt, daß die deutschen Arbeiter nicht gewillt sind, für Habs- burgS Hausmacht zu kämpfen. Die Sozialisten führer arbeiten offen auf die Zersprengung des Bündnisses zwischen Deutschland und Oesterreich hin. Daß die denkenden Arbeiter in Deutschland anderen Sinnes sind, beweist folgendes aus dem Münchener „Arbeiter": „Ja, wenn wir Oesterreich im Stich lassen dann wird Oesterreich gegebenen

Falles auch uns im Stich lassen. Das ist es doch gerade, was England, Frankreich und Rußland schon lange anstreben. Was hat sich der verstorbene König Eduard von England für große Mühe gegeben, um Oesterreich von Deutschlands Seite wegzubrin gen und zu England und Frankreich hinüberzu ziehen ! Aber Oesterreich blieb unser einziger, zu verlässiger Bundesgenosse seinerzeit in der Marorko- krise; aus Italien war ünd ist irg Ernstfall kein Verlaß. Stimmen, die in sozialistischen Blättern

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 20.05.1933
Umfang: 4
, um Oesterreich von seiner gesamtdeutschen Bestimmung abzulenken und es für eine Donau föderativ« reif zu machen. Der „österreichische Mensch" fand ln Oesterreich eine sehr kühle Aufnahme, wie dies aus den oben angeführten Parteiprogrammen zu ersehen ist, die abgesehen von dem großdeutschen Parteiprogramme aus den Jahren 1925, bezw. 1926 und 1927 stammen. Da ngen fiel der Gedanke vom „österreichischen Menschen" im deutschfeindlichen Auslands auf fruchtbaren Boden. Bereits im Jahre 1925 machte man den Versuch

— nicht ohne Mithilfe des damaligen österreichischen Außenministers — Oesterreich in der Form eines Präferenzsystemes in eine wirtschaftliche Bindung mit Italien und der Tschechoslowakei zu bringen. Es blieb damals bei dem Versuche, dem keinerlei Erfolg beschisden war. Der „österreichische Mensch" war damit aber nicht gestorben. Er tauchte im Jahre 1928, wie der „ewige Jude" in einer an dern Kombination wieder auf. Der verstorbene Bundes kanzler Dr. Seipel, auf den sich die Befürworter der „österreichischen Front

, die aus demselben Eigennutz wie die Dynastien gegen den Willen der breiten Masten des Volkes sich dem Zusam menschluffe der beiden deutschen Staaten entgegenftellen. Diese Tatsachen hat die (Broßdeutsche Volkspartei, die N.S.D.A.P. und den steirischen Heimatschutz zusammen geführt, um den Kamps gegen die antideutsche „österrei chische Front" und ihre stillen Gesellschafter zu führen. Die Deutschen in Oesterreich wollen ohne das Deutsche Reich nicht in eine wirtschaftliche und politische Kombination einbezogen

dem Gesamtdeutschtum den Weg nach Osten vollkommen ver legen. Daß diese Verbindung nicht zustande komme, daran muß auch das Deutsche Reich interessiert sein, wenn es Oesterreich nicht für lange Zeit, vielleicht für immer verlieren will. Weil die Deutschen in Oesterreich dies erkennen, hat sich die neue Kampffront gebildet. Nicht die Sicherung von Mandaten ist ihr Zweck, fondem ihr wirklicher Zweck ist die Deutschen der Ostmark vor einem nationalen und wirtschaftlichen Unglück zu bewahren

, das ihnen durch die „österreichische Front" droht. Am vekterrelchs Lebensraum. Soweit es im Rahmen des Erlaubten sein kann, soll hier versucht werden, festzustellen, wo Oesterreich im politischen Kampfseld unsererZeit steht, welcheAufgabenOestereich hat und welcher Weg für Oesterreich verbleibt. Man muß bei diesen Betrachtungen zum früheren Oesterreich zurückgreifen. Das ehemalige Oesterreich-Ungarn konnte als ein wirtschaftlich autarkes Gebiet bezeichnet werden. Das Vorhandensein von Rohstoffen für die Industrie

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 04.04.1931
Umfang: 4
der g e m e i n s a m e n R o t Oesterreichs und des Deutschen Reiches. Deutschland und Oesterreich haben auf verschiedenen Gebieten und mit verschiedenen Mitteln dieser Rot, die sich in der großen Zahl der Arbeitslosen und der stillstehenden Betriebe ausdrückt, zu begegnen versucht. Von Oesterreich wurde im Herbst des vorigen Jahres bei der Pan- europa-Konferenz in Genf durch den jetzigen Vizekanzler Dok tor Schober der Plan von der Schaffung regio nal e r W i r t s ch a s L s k ö r p e r in die Debatte geworfen. Dieser Plan fand damals

einmütige Zustimmung. Die vor wenigen Wochen abgeschlossene Konferenz über die Schaffung eines europäischen Zollfriedens ist r e s u l t a L l o s ver laufen. Was war naheliegender, als die Rückkehr zu den Plänen aus Schaffung regionaler Wirtschastskörper. Wenn dieser Ge danke von Oesterreich und dem Deutschen Reiche neuerdings aufgegrifsen wurde, liegt der Grund hiefür, wie gesagt, in der ungeheuren Rot, in der sich beide Staaten befinden. Der Ge danke eines deutschen Zollbündnisses

, dem auch Oesterreich an gehören sollte, ist nicht neu, seine jetzige neuerliche Aufwerfung bedeutet nicht allein eine Gesamtdeutsche, sondern eine euro päische Tat. Friedrich Li st war vor mehr als hundert Jahren der erste, der durch die Gründung des deutschen Zoll vereines ein gemeinsames deutsches Zollgebiet zu schaffen suchte. Die undankbaren Zeitgenossen haben zwar den großen Rationalökonomen in den Tod treiben können, seine Gedan ken konnte jedoch weder die Mit- noch die Nachwelt vernich ten. In den fünfziger

die Sache von der politischen und wirtschaftlichen Seite anpackte. Der Ausgang des Welt krieges sollte eine andere Lösung bringen. Der Rahmen z\n& Mitteleuropas sollte durch den Zerfall der österreichisch-unga-! rischen Monarchie enger gezogen werden, als dies von Nau-! mann geplant war. Nachdem sich die nichtdeutschen Gebiete! zu selbständigen Staaten erklärt hatten, beschloß die provisorische! österreichische Nationalversammlung am 12. Oktober 1918, daß der Freistaat Oesterreich

ein B e st an d t e i l der D e u t s ch en! Republik sei. Leider wurde aus diesem Beschlüsse nicht bie, einzig mögliche Konsequenz gezogen. Ich will in diesem Zu sammenhänge nicht die Gründe für diese Inkonsequenz erörtern, ich möchte nur meiner Meinung dahingehend Ausdruck ver leihen, daß die Situation für die Mächte, die uns die Friedens verträge von Versailles «nd St. Germain diktiert haben, eine wesentlich andere gewesen wäre, wenn Oesterreich und das Deutsche Reich den Zusammenschluß damals vollzogen hätten. So wurden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 30.01.1947
Umfang: 4
nungen In London drängen die Ereignisse jetzt mehr und mehr entscheidenden Punkten entgegen. Die Sonder* beauftragten für die Vorarbeiten zum Oesterreich-Ver trag beraten nicht nur selbst laufend Ober die Fülle von Einzelfragen, welche in diesem Staatsvertrag ihre Regelung erfahren müssen, sie werden auch mit all den Wünschen und Forderungen bestürmt, welche sich für alle interessierten Nationen im Zusammenhang mit diesem künftigen Vertragswerk ergeben. Zuerst hat natürlich Oesterreich

. Die Frage der Grenzen und Minderheiten in Oesterreich wurde bis zur Kenntnisnahme des Inhaltes des österreichischen Memorandums ver schoben. Amerikas Vorschläge für das zukünftige Bundesheer (APA) London, 29. Jänner (FND). Nach dem amerikani chen Plan für die Organisatior der künfti gen österreichischen Armee soll das österreichische Landheer 65.000 Mann betragen, während der bri tische Vorschlag nur 55.000 Mann vorsieht Zollbe amte and Gendarmerie sind dabei mit eingerechnet. Die Luftwaffe

soll aus 90 Flugzeugen und 5000 Mann bestehen. Die Donauflottille wird nur eine Polizei- truppe darstellen. Kein Geschütz darf eine größere Schußweite haben als 30 km. Der Besitz von Atom- Der Inhalt des \London, 29. Jänner (Reuter-Sonderdienst für APA). Wie der Reuter-Korrespondent erfährt, sind die Hauptpunkte des Memorandums folgende; 1. Oesterreich wünscht daß ?n der Präambel des Vertrages klar znm Aasdruck komme, daß Oesterreich ein befreites Land ist und daß seine Unabhängigkeit feierlich wieder hergestellt

wird, 2. Oesterreich erwartet seine Wiedererrichtung in nerhalb der Grenzen von 1937 und die vollständige ’ Abweisung der jugoslawischen Grenzforderangen. 3. Oesterreich weist die Auffasung zurück, daß es für Handlungen verantwortlich gemacht werden könne, die von der deutschen Besatzungsmacht begangen wur den, da seit März 1938 kein österreichischer Staat und keine österreichische Regierung bestanden haben. Oesterreich ist der Ansicht, daß die Oesterreicher zum Dienst in der deutschen Kriegsorganisation ebenso

wie die Angehörigen anderer besetzter Gebiete gezwungen wurden. Es hofft daher, daß im Vertrag der Grundsatz fest gelegt werde, daß Oesterreich nicht mit Reparatio nen belastet werden soll. 4. Oesterreich ist der Ansicht, daß die Periode der Besetzung lange genug gedauert habe und hofft, daß die eheste Zurückziehung aller Besatzungstrup pen und die Beendigung der Tätigkeit des Alliier ten Kontrollrates in den Vertragstext aufgenommen wird. 5. Wenn Oesterreich im Gegensatz zu seinen Nach barländern ohne Wehrmacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 25.07.1931
Umfang: 16
es zu einigen Zusammenstößen. Mgn zählt« am Ende des Tages 10 Tote. Wettere krgebnifse der Sldmpiade. (Eigenbericht der „Volks-Zeitung".) Kraftsport. Stemmen: Bantamgewicht: Stöckl (Oesterreich! 255 Kilogramm; Cscher (Oesterreich) 237.50; Kadisch (Oester, reich) 232.50 Kilogramm. Halbschwergewicht: Wala (Oesterreich) 310 Kt logramm; Huhfar (Oesterreich) 310 Kilogramm; Heitzmanv (Oesterreich) 295 Kilogramm. Schwergewicht: Leppelt (Oesterreich) 325 Kilo gramm; Mödlagl (Oesterreich) 307.50 Kilogramm; Kehr (Deutschland) 300

Kilogramm. Wasserballmeisterschaften. Oesterreich—Düsseldorf 9:5 (6:3). Deutschland—Tschechoslowakei 8:2 (4:1). Ungarn—Frankreich 5:3 (3:1). Radfahren. Straßenfahren über 10 Kilometer: Oesterreich 16:29. Paarsahren über 20 Kilometer: Ungarn 33:16,6. Straßenfahren Wer 50 Kilometer: 1.26:27,4. Faustballmeisterschaften. Männer: Aussiger Verband—Oesterreich 46:36. Frauen: Oesterreich—Schweiz 73:32. Handballmeisterschaften. Deutschland—Schweiz 20:2 (14:1). Polen—Ungarn

5:2 (4:1). Fußballmeisterschaften. Deutschland—Ungarn 9:0 (2:0). Oesterreich—Schweiz 8:1 (5:0). Polen—Tschechoslowakei 3:2 (3:2). Belgien—Frankreich 5:0 (2:0), Geräteturnen. Siebenkampf der Männer: Rödl (Deutschland) 259.! Punkte. Sechskampf der Frauen: Schäfer (Deutschland) 223 P Wehrsport. Stafette: 1. Lettland, 7:40,5; 2. Wehrturner Oesterrerck 7:56,1. Keulenwerfen: 1. Wehrturner Oesterreich, neun Mann 781.48 Meter; 2. Republikanischer Schutzbund Oesterreich neun Mann, 770.46 Meter. 100-Meter-Hindernislaufen: Wehrturner Oesterrerch 27.8

Sekunden (Durchschnittsleistung). Die Boxkämpfe. Der erste Tag brachte folgende Ergebnisie: Fliegen gewicht: Weigl (Oesterreich) gegen Schubert (Deutschland) Sieger Schubert. Schärf (Deutschland) gegen Penker (Deutschland); Sieger Schärf. Tuovinen (Finnland) sieg gegen Wünsch (Deutschland). Dolgicers (Lettland) sieg gegen List (Deutschland). Bantamgewicht: Sandstvön (Finnland) siegt gegen Gulbranson (Norwegen). Bartosche (Oesterreich) siegt gegen Olzsewsky (Polen). Schape (Deutschland) siegt gegen Kunz

(Schweiz). Färber (Deutsch land) siegt gegen Dehof (Deutschland). Federgewicht: Ku konen (Finnland) siegt gegen Muttik (Estland). Weinec (Oesterreich) schlägt Grettler (Oesterreich). Taverne- (Deutschland) schlägt Despeaud (Frankreich). Richter (Deutsch land) schlägt Preiseke (Deutschland). Kraak (Deutschland schlägt Biakowfky (Oesterreich). Jiu-Jitsu. Bantamgewicht: Papesch (Oesterreich) schlägt Hammer stigl (Deutschland). Federgewicht: Nimmsühr (Oesterreich, gegen Gogela (Oesterreich) unentschieden

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 01.06.1933
Umfang: 16
, 5. Bomfazius. Dienstag, 6. Norbert. Mittwoch, 7. Eugenia. Donnerstag 8. Medard. In 'der letzten Nummer hat die „Bauernzeitunig" auf die bedauerliche Entfremdung Mischen Deutschland und Oesterreich hingewiesen, die gerade in der letzten Zeit einen Irmfang angenommen, wie!sie seit dein Jahre 1860 wohl nicht mehr zu verzeichnen' war. Deutschland war gewohnt, 'sich die ganzen Jahre her von seinem 'kleineren schwächeren Bruder Oesterreich ganz ausgielbig unterstützen zu lasten, und zwar mit einem Betrag

von zirka 3 0 0 Millionen Schilling jährlich. Meise Unter stützung Deutschlands durch Oesterreich beträgt auch heute noch ungefähr 200 Millionen «Schilling, was selbst Deutschland offiziell auswei'sen muß und ^ 'was sogar nationalsozialistische Zeitungen zugeben. «So schreiben «die nationalsozial istii chen „Innsbrucker Rachrichten" in Nummer 122 vom 27. Mai: „Unter Ausschaltung aller politisch-gefühlsmäßigen Momente muh man sich vor Augen halten, daß Oester reich der größte Abnehmer deutscher

Waren ist. Die Ausfuhr Deutschlands nach Oesterreich übersteigt die Einfuhr um 92,000.000 RM. 92,000.000 RM. ver mögen 30.000 bis 40.000 Arbeiter zu beschäftigen. Fällt der Fremdenverkehr aus, so kann Oesterreich keine deutschen Waren abnehmen. Wer hat also von der Störung dieser Wirtschaftsbeziehungen den Schaden? Selbstverständlich beide Teile in gleicher Weise." Ein teilweiser, wenn auch «zur Deckung des Handels- passivums lange nicht ausreichender Ausgleich war für Oesterreich lm Fremdenverkehr aus Deutschland

gegeben. In den 92 Millionten Mart Mchreinfuhr aus Deutschland stecken, gering gerechnet, 55 bis 60 Millionen Mark Arbeitslöhne. Das bedeutet den Lohn von 30.000 bis 40.000 Arbeitern, die sich » rnd vom kleinen Bruder «Oesterreich erhalten enn man nun annimmt, daß ein deutscher Ur lauber in Oesterreich ungefähr «das Doppelte eines monat lich en Durchschnittseinkommens eines Arbeiters oder Angestellten verzehrt, «so kommt man darauf, daß eine Mchrbeschäfligung von 30.000 bis 40.000 deutschen Ar beitern

dank der Aufnahmsfähigkeit Oesterreichs für deutsche Waren ungefähr 200.600 deutschen «Urlaubern entspricht, unter der Voraussetzung, daß sich «diese «durch schnittlich drei bis vier Wochen in «Oesterreich aufhalten. Die nackte Kompensation bedeutet daher, daß 200.000 Deutsche in Oesterreich ihren «Sommer «verbringen müßten, damit 30.006 bis 40.666 deutsche Arbeiter ihre Dauerexistenz während «eines Jahres behaupten können. Nun ist aber selbst in «den besten Jahren «des «Fremden verkehres

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 18.02.1931
Umfang: 8
Oesterreich und Ungarn. An die Unterzeichnung des zwischen Oesterreich unv Un garn abgeschlossenen Freundschastsvertrages werden in einem Teile der Auslandspresse immer noch Vermutungen geknüpft, die der tatsächlichen Lage der Tinge nicht entsprechen. Alle diese Mißdeutungen gehen in der Hauptsache nach auf die Bemühungen gewisser Kreise zurück, gegen die im Zuge be findlichen wirtschaftspolitischen Verhandlungen zwischen Ungarn und Oesterreich Mißtrauen zu erwecken, um' dadurch ihren erfolg

reichen Abschluß zu vereiteln.. Ter gegenwärtige österreichische Außenminister Tr. Scho^ der hatte sich bereits zur Zeit, als er Bundeskanzler war, angelegentlichst bemüht, die Beziehungen Oesterreichs zu seinen Nachbarn von allen Trübungen und Mißverständnissen zu klären, um dadurch eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen, die cs Oesterreich erleichtern sollte, seine Handels-, politischen Beziehungen zu verbessern. Ter erste Teil dieser Aufgabe war in überraschend kurzer Zeit gelöst worden

von Ein- und Ausfuhrorganisationen und Kreditbegünstigungen günstigere Absatzbedingungen für ihre landwirtschaftlichen Produkte zu sichern. Ter abnorme Rückgang des Warenaustausches zwischen! Oesterreich und Ungarn in den letzten zwei Jahren legte den Gedanken nahe, die Genfer Anregungen zunächst in entspre chenden wirtschaftspolitischen Abmachungen zwischen den bei den Staaten zu verwirklichen. Die politischen Interessengegen sätze, die zwischen einem Teil der mitteleuropäischen Staaten zur Zeit bestehen, ließen es als selbstverständlich erscheinen

, daß die Verhandlungen -wischen Oesterreich und Ungarn aus schließlich auf das wirtschaftspolitische Gebiet beschräilkt wurden und keine politische Machtkonstellation einschlossen, da eine solche die Erweiterung der zwischen Oesterreich und Ungarn zu treffenden wirtschaftspolitischen Vereinbarungen aus andere Nachbarstaaten verhindert würde. Selbstverständlich mußte sich diese „Entpolitisierung" des Versuches eines regionalen Wiederauf baues der europäischen Wirtschaft auch auf jene politische Frage beziehen

, die neuestens wieder zum Vorwand genom men wird, um die Verhandlungen und Abmachungen zwischen Oesterreich und Ungarn in einem falschen Lichte erscheinen zu lassen, aus die Frage der Restauration der Habsburger. Ter österreichische Außenminister hat niemals auch nur den geringsten Zweifel darüber bestehen lassen, daß er die ungarische Königssrage als eine rein innenpolitische Angelegen heit Ungarns betrachte, auf deren Lösung Oesterreich weder Einfluß nehmen könne und wolle, deren Lösung

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 27.08.1933
Umfang: 16
Rr. 34 Znnsbrurk, Sonntag, den 27 . August 1833 «wiim Dezusspretse nti« wöchentlicher» „Weltg » «", «irrschttetzttch Postznstellnng, vier teljährig für: Oesterreich 8 4.5V, Deutschland M 3.7V, Tschechoslowakei Kc 24.—, sonstiges Ausland 8 8.—. BsZUKsMdiks ohne „Weltguck", einschließlich Postzustellung, haldjithrig flirr Oesterreich 8 6.—, Deutschland M 8.—, Tschechoslowakei Kc 30.—, sonstige» Ausland S 11.—. Entgeltliche Ankündigungen int redaktionellen Teil find mit einem Stern

Tagen folgende Geschichte: Bor etwa vierzehn Tagen hätte die Führung der nationalsozialistischen Or ganisationen in Bayern, damit wird wohl der Stabschef der SA., Hauptmann Rohm, gemeint sein, beschlossen, aus eigene Faust in Oesterreich einzubrechen und mit bewaffneter Hand den An schluß zu erzwingen. In Berlin habe man von die sem Plane erfahren und abgeraten. Das hätte aber wenig geholfen. Erst als Mussolini, der ebenso wie Dollfuß von diesen Absichten erfahren hatte, in Berlin grob geworden sei

, habe man dieses wahnwitzige Unternehmen ausgegeben. So weit das ungarische Blatt. Tatsächlich hat man ja schon seit einiger Zeit gehört, daß im Lechseld bei Augsburg Nationalsozialisten aus Oesterreich ge sammelt und militärisch gedrillt werden. Tatsache ist weiters, daß der Plan eines bewaffneten Ueberfalls auf Oesterreich schon seit dem März in den Köpfen der nationalsozialistischen Führer herumspukt. Eine solche Gewalttat ist übrigens die einzige und letzte Karte, auf welche die Na tionalsozialisten in Oesterreich

ihre Hoffnungen setzen. Dieser Trumpf sticht nicht. In dem Augenblick, wo die Nationalsozialisten von außen Oesterreich überfallen oder von innen einen Putsch versuchen wollten, würde Deutsch land einer geschlossenen Angrisfssront der euro päischen Mächte gegenüberstehen. Das. hat in die sen Tagen besonders die italienische Presse laut hervorgehoben und betont. Bekanntlich ist ja Italien die einzige Macht, die heute noch besiere Beziehungen zu Deutschland besitzt. Um den Na tionalsozialisten ganz klar

zu machen, in welche Gefahren sie sich verstricken, wenn sie nicht end lich von Oesterreich ablassen, hat Mussolini am vergangenen Samstag und Sonntag unseren Bundeskanzler Dr. Dollfuß in Riceione, wo Mussolini seinen Ferienaufenthalt verbringt, mit auffallender Auszeichnung empfangen und behan delt. Die Reise des Bundeskanzlers zum Besuche des italienischen Regierungschefs — es ist dies die dritte Jtalienreise des Kanzlers seit Ostern — war schon lange ausgemacht. Der Oeffentlichkeit wurde der genaue Zeitpunkt jedoch

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 01.11.1936
Umfang: 20
Re. 44 Innsbruck, Sonntag, den i. November 193« BezusSvreite Mit WVchentliihern „W e l t g »ft", kinjchlietzlicy Postzuttettung, toter» keljiiyrtg filrs Oesterreich S 4.50, Deutschland M 3.70, Tichechoslowakel Kc 24.—, sonniges Ausland S 0.—. Dezusspreifv ohne „W e l r gu ek", ernkchkietzttch Doftruftellung, für Oesterreich vier» ieljiihrig 8 3.10, halbjährig 8 Deutschland vierteljährig ^ 2.50, iialbjühria M 5.—, Tschcchvslawa ei vierteljährig Kc IS.-, halbjährtv Kc 30.-, sonst aes Ausland halb

marxistischen und kommunistischen Gewerkschaften, der marxistischen Partei Kataloniens und der Iberisch-Anarchistischen Vereinigung haben bekanntlich ein Aktionsprogramm ausgestellt, das sofort verwirklicht werden soll und die Somjetisierung von Katalonien, die ja prak tisch schon längst besteht, nun auch ganz offen zum Programm erhebt. Die Bauern Oesterreichs haben gesprochen Am Sonntag haben in Oesterreich die Bauern ge sprochen. Sie haben ihre Meinung über die gegen wärtigen Verhältnisse gesagt

. Es handelte sich um ein Zweifaches: um ein Bekenntnis zur Freiheit und Unabhängigkeit Oesterreichs und um die Zu stimmung zum ständischen Aufbau, wie ihn der Heldenkanzler Dr. Dollfuß für unser Oesterreich gedacht hatte. Es konnte wohl nicht Zweifelhaft sein, wie die Bauern sich zu diesen Zwei Punkten stellen werden. Mehr als 80 Prozent der abgegebenen Stimmen sagten Ja. Damit hat der Bauernstand, der größte und bedeutendste Stand unseres Vater landes, sich offen für die Freiheit und Unabhängig keit

Oesterreichs und für die Staatsform ausgespro chen, die Dr. Dollfuß unserem Lande in der neuen Verfassung gegeben hat. Die Staatsfeinde wußten genau, worum es sich handelt. Sie spürten es, daß bei diesen ersten Wah len viel auf dem Spiele steht. Deshalb gaben sie die Parole aus, die Bauern sollen den Wahlen sern- bleiben. Es wäre ein großes Fiasko für das neue Oesterreich gewesen, wenn nur wenige sich für die Wahl interessiert hätten oder wenn das Resultat ein ganz verkehrtes gewesen wäre; die ganze Welt

hätte darin eine große Blamage für das neue Oesterreich gesehen. So aber haben die Bauern sich fest und klar zum ständischen Gedanken und für die gegenwärtige Regierung ausgesprochen, und die Hoffnungen der verschiedenen Staatsfeinde zuschan den gemacht. Darum gibt es kein braunes und kein rotes Oesterreich, sondern wie der Bundeskanzler neulich beim Appell der Vaterländischen Front sagte, nur ein rot-weiß-rotes Oesterreich nach dem Plane des Kanzlers Dollfuß. Daraus folgt

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 16.08.1901
Umfang: 8
befolgten Vertragssystem. . . . Gerade Oe st erreich-Ungarn ist es vor allem, gegen dessen wirtschaftliches Interesse der deutsche Tarif- Entwurf in erster Reihe gerichtet ist. Rach dem Verkehrsdaten des Handelministeriums be trug die Einfuhr des deutschen Reiches nach Oesterreich-Un garn in den drei Jahren 1898, 1899 und 1900 im Jahres durchschnitt 598,847.000 Kronen, dagegen betrug die Aus fuhr Oesterreich - Ungarn nach Deutschland 871,780.000 Kronen; es verbleibt somit eine active Handelsbilanz

zu Gunsten unserer Monarchie von 272.883,000 Kronen; das ist, niit dieser nicht unbeträchtlichen Summe führt Oesterreich- Ungarn mehr Werthe nach Deutschland aus, als das deutsche Reich nach Oesterreich und Ungarn einführt. Die Hauptwarengruppen, die diese active Handels bilanz zwischen dem deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn verursachen, sind: Getreide, Mehl, Malz, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Pflanzen, Zug- und Schlachtvieh, andere Thiere und thierische Products, sowie Holz und Kohlen

. Diese Warengruppen allein geben einen Ueberschuss zu Gunsten Oesterreich-Ungarns von 420,628.000 Kronen, also nahe das Doppelte des Ueberschusses des Gesammiverkehres. Daraus kann jeder ersehen, welches Gewicht Oesterreich- Ungarn auf den Verkehr der erwähnten Warengruppen zu legen hat, und diese Warengruppen sind ausschließlich Gruppen der Land- und Forstwirtschaft. Ohne die Entwicklungsgeschichte des gegenwärtig gelten den Handelsvertrages Oesterreich-Ungarns mit dem deutschen Reiche zu kennen, müsste

jeder, der diesen Wagenverkehr vor sich sieht, genau sagen, dass Oesterreich-Ungarn auf den Vertragsverhältnis mit dem deutschen Reiche eingehen kann, wenn die Ausfuhr land- und forstwirtschaftlicher Producte gesichert ist. Trifft dieses nicht zu, dann schwindet der Hauptgrund für einen Tarifvertrag mit Deutschland, dann beabsichtigt eben das deutsche Reich die ernstliche Aus schließung unseres Hauptverkehres und haben wir für die leichtere Einfuhr deutschen Provenienzen nach Oesterreich- Ungarn keine Gegenconceffionen

zu machen. . . . Der eingangs erwähnte Fachmann bringt dann eine Menge Beispiele für seine Behauptungen, ferner statistische Daten für die Aus- und Einfuhr in Jndustrie-Producten und kommt dann zu folgendem Schluffe: Im großen Ganzen ist der Tarif-Entwurf für die In dustrie Oesterreich-Ungarns nicht so gefährlich und könnte

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 17.04.1915
Umfang: 10
" und --Illustriertes KouDtagsIrlalt" rrellst einer achtfeitigen REanlleilage. Günstiger Stand der Kämpfe im Nordoften „wir können durchaus zufrieden fein" — Die Verluste der Russen in den Rarpathen 400.000—600.000 Mann — Englands Macht im Mittelmeer Oesterreich und feine Völker. Von F. Wehner - Ehrwald. Nichts hat in Europa nach Kriegsausbruch so überrascht, als die unerwartete Einmütigkeit mit der alle österreichischen Völker, auch die slawischen, in der Stunde der Gefahr zu ihrem Kaiserhause standen

. Nach allen den vorausgegangenen politischen Zänkereien und Streitigkeiten — wir wollen uns an das Verhalten der Tschechen in Prag und an die serbischen Umtriebe in Bosnien erinnern — hatte man überall im Ausland, zum Teil auch in Deutschland, sich in den Gedanken hineingelebt, daß Oesterreich bei Kriegsbeginn sehr unliebsame Ueberraschungen bevorftehen können. Umso größer war dann im deutschen Reiche überall die Freude, als man sah und erkannte, daß in Oesterreich die Liebe zu Kaiser und Reich denn doch eine ganz allgemeine

war und daß auch die slawischen Völker, die ihre Stammesverwandt schaft zu den Russen in Friedenszeiten so manch mal betont, in der Entscheidungsstunde in begei sterter Treue für ihren Kaiser und den Bestand des herrlichen österreichischen Kaiserreiches eintraten, alle Opfer an Gut und Blut willig aus sich nehmend. Heute, wo Oesterreich-Ungarn schon S 1 ^ Kriegs monate im heißen Kampfe gegen die über die Grenzen hereingebrochenen Feinde steht, liegen fast unübersehbar die Nachrichten und Meldungen über die heldenmütige

Tapferkeit und das treue Aus harren in schweren Schlachten aller österreichisch ungarischen Volksstämmen vor. Und überrascht steht die ganze Welt vor der Tatsache, daß alle Völker Oesterreichs auch die größten Opfer darbringen, um das Oesterreich, das sie einst doch immer zu bekämpfen schienen, ! ungeschwächt, groß und stark zu erhalten. Blicken wir Tiroler nach dem Süden unseres Kronlandes. Kommen nicht auch von da so viele, viele Zeichen, daß die italienisch sprechende Land bevölkerung treu

wie mit neuen Augen sieht und im Abschiedsschmerze noch einmal voll er kennt, wie viel Glück und Liebe nun hinter ihm zurückbleibt. So hat der Krieg, anstatt wie unsre Feinde es erhofft, die Völker Oesterreich-Ungarns in wilde Uneinigkeit und Gegnerschaft zu stürzen, nur um so enger geeint. Oesterreich-Ungarn ist in der Stunde der Gefahr zu nur größerer Stärke und Einheit em porgewachsen. Das mag eine harte Lehre für unsere Feinde sein, für uns alle aber ist es ein warmer, heller Strahl, der schon

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Alpenland
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Seite 6 von 14
Datum: 07.04.1920
Umfang: 14
und Soldaten. Verschiedene politische und andere Personen nutzten die Unsicherheit aus. um die alten Sol daten zu der Ansicht zu überreden, daß sie des Eids nicht entbunden wurden, daß sie daher durch ihn weiter gefesselt und somit g>wungen seien, in dem ehmaligen Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn ihren obersten Kriegs herrn zu sehen, ihm daher Treue und Gehorsam schulden und seine Bestrebungen, seinen Willen gegen jedermann, auch gegen unser Volk durchsetzen müssen. Diele Personen, die meist

Standes bewiesen hat, meine Ueberzeugung öffentlich aussprechen und vertreten. Sie soll dem Schwankenden, Unsicheren seine Freiheit wiedergeben. Im folgenden gebe ich Zur Steigerung der Klarheit meine Uebe^eugung, in drei Abschnitte geteilt, wieder: 1. Mein Glaubensbekenntnis. 2. Die rechtliche Begründung. 3. Die gefühlsmäßige Begründung meiner Ueber- zeugimg. f. Mein, Glaubensbekenntnis. Von Jugend auf gehörte mein ganzes Gefühlsleben, meine gan. r Liebe, meinem Vaterlande Oesterreich. Gleich- zeitig

war ich aber ein begeisterter Sohn des deutschen Vol kes, dessen Größe, dessen Einheit ich herbeisehnte. Nur in einem deutschen Gemüt war die Liebe zu diesen zwei gegensätzlichen Begriffen möglich. Die deutsche Treue hielt sich an den hehrsten Begriff des Vaterlandes, das auch dann das gleiche blieb, als es aus dem Deutschen Reiche schied. Oesterreich war eine Schöpfung deutscher Kraft. Ein urdeutsches Fürstengeschlecht, das von den Deutschen zu seiner höchsten Würde erwählt worden war, hatte hier seine Hausmacht ersucht

. Deutsche Kämpfer schufen sie, deutsche Kraft schirmte sie gegen Osten, deutsche Kultur brachte den Slawen uno Magyaren Fortschritt und Bildung. Die Deut schen hatten somit in Oesterreich eine geschichtliche Aufgabe erfüllt und mußten sie noch weiter erfüllen. Hier hieß es Veu ausharrm im alten Vaterland, als deutscher Sohn seine ganze Kraft dem Oesterreich zu widmen, das ohne die Deutschen nicht bestehen konnte. Daneben war die Liebe zum deutschen Volke als Ganzes, der heiße Wunsch nach seinem Gedeihen

und Blühen, nach seiner vollen Einigung vollkommen möglich. Ich hoffte auf ein Wunder, das trotz der schweren Hindernisse die geschichtliche Notwendigkeit der Einigung des ganzen deutschen Volkes herbeisühren werde. Der Begriff Oesterreich-Ungarn fand seine Verkörpe rung im Monarchen, der als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn die Einheit des Vaterlandes darstellte, ^em daber iider Bürger, jeder Soldat den Treueid leistete, in dem sich gerade bei uns der Begriff des Vaterlandes versinnbildlichte

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 30.05.1935
Umfang: 10
Oester reichs ist auch heute schon stark genug, j e d e U n r u h e im Keime zu ersticken. Und ich halte jede Be fürchtung in dieser Richtung für unzutreffend. Ich hoffe, daß wir einem ruhigenSommer entgegen gehen und hoffe, daß dem Lande jede weitere Wunde erspart bleibt. Gegen Sie nationalsozialistische NropaganSa Es ist Zeit, die Argumente, die für Oesterreich nur Haß und Lüge übrige haben, aus der Nähe zu betrach ten. Wie es mit uns wirtschaftlich steht, kann jeder aus den zur Verfügung stehenden

statistischen Ziffern ab lesen. Mit Beharrlichkeit wird in gewissen Zeitabstän den durch die Flüsterpropaganda und in ausländischen Zeitungen über den Barbarismus Oesterreichs bei Behandlung der politischen Häftlinge geredet und es werden da Ziffern genannt, als ob das halbe Oester reich im Konzentrationslager wäre. Nach dem Stande vom 28. Mai 1935 zählen wir in Oesterreich 1435 p o - l i t i f ch e Häftlinge und von diesen sind 351 im Anhaltelager W ö l l e r s d o r f. Beschwerden und Kla gen

über die Behandlung sind überhaupt nie laut ge worden. Oesterreich hat keinerlei Kontrolle und auch keinerlei Vergleich zu scheuen. In besonderer Weise sucht die subversive Propaganda die österreichische Außenpolitik mit dem Stigma Volksverrat zu bezeichnen. Hier eine Feststellung: Für uns gilt strenge Unterscheidung: Mit dem reichsdeutschen Nationalsozialismus haben wir uns in keiner Weise zu befassen; er ist für uns eine reichsdeutsche Angelegenheit, an welcher wir nicht interessiert sind, soweit

er sich auf die eigenen Staatsangehörigen beschränkt. Ueber diese korrekte, eindeutige und unanfechtbare Auffassung ist kein Zweifel gelassen. So selbstverständ lich wir daher das in Deutschland geltende Gesetz der Einheit von Staat und Partei respektieren, so un haltbar ist dies, wo Staats - und Volks grenzen nicht zufammenfallen. Oesterreich hat nie einen Zweifel darüber gelassen und wird so lange wir leben auch in aller Zukunft nicht daran zweifeln lassen, daß es sich als deutscher Staat bekennt. Das wissen

insbesondere jene Staaten, mit denen uns Kulturabkommen verbinden, Der österrei chische Nationalsozialismus ist eine reine innerösterreichische Angelegenheit und untersteht ausschließlich der Souveränität unseres Staates. Daß Oesterreich in der ganzen Welt viele Freunde und über Flächenausmaß und Bevölkerungsanzahl hin aus Bedeutung hat, daß die Erinnerung an Kanzler Dollfuß respektiert wird und uns überall Achtung einträgt, der Kampf um die Freiheit und Unabhängig keit unseres Landes Sympathie findet

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 12.09.1934
Umfang: 10
wöchentlich erscheinendes StnndesbLntt oller schaffenden Kreise Sezugspreise: für Oesterreich: ßalbjäßrig S 4-- für Deutschland: halbjährig R.-M 3.—. für Italien Lire 12.—. Uedriges fius-. lond Schw. frk. 5.—. ♦I* früher „Der Mrbeiter" Auswärtige MnzergenauuahMesteüe nur durch Merbedlenst für österreichische Zeitungen und Zeitschriften, Wien, h , wollZelle 16 Verwaltung: Innsbruck, Maxiunlianstr. f Entgeltlicheflnkülldlgungen imredak- tionellen Teile stnd mit einem Stern und einer Nummer

Krieg selbst. Denn Oesterreich und viele andere Staaten haben im Verlaufe früherer Zeiten schon öfter kleine und große Wassengänge verspielt, aber des halb doch keinen Augenblick den geistigen Wert und die sittliche Größe wirklicher Heldenehrung preisgegeben. Das einemal aber — irrt Spät herbst 1918 — hat es uns genug geschadet. Wir haben uns um unser besseres Selbst betrogen und deshalb jahrelang nicht den Mut und die Kraft zu neuem Ausstieg gefunden. Und manche Mißach tung und Geringschätzung

von seiten des Auslan des wäre uns erspart geblieben, hätten wir unsere Helden und ihre Opfer mehr geachtet. Unter diese traurige Zeit hat der vergangene Sonntag einen Strich gemacht. „Unser Schuldbuch sei vernichtet." Das verschüttete Gefühl der Helden ehrung ist frei und schmückt nun wie ein kost bares Ehrenkleid das neue Oesterreich. Wir haben uns wiedergefunden! Der Tag von Tiro l, der 2. September, war ein schönes Präludium, der Tag von Wien, der 9. September brachte die Vollendung. An beiden Tagen

mag. der Helden- kanzler Dollfuß und mit ihm viele Tausende, die seit 1914 für Oesterreich geblutet, selig lächelnd vom Jenseits auf die herrlichen, ernstfrohen Feste am Inn urtd Donau herniedergesehen haben. Der von Dr. Dollfuß geweckte Glaube an unser Oester reich bringt die schönsten Früchte. Nun wir unser Vaterland und seine Helden wieder lieben und ehren aus ganzer Seele, steht Oesterreich auch wieder „siegverheißend da wie des Lagers kampf bereites Heer". So ist nach 16 traurigen Jahren

für die Lebenden betrachten. Oesterreich lebt! Es wird nicht zugrunde gehen. Der Glaube an Oesterreichs Sendung ntuß neue Helden gebären. Wir denken nicht an neue Kriege, aber Helden und Heldentum müssen lebendig bleiben. Wir brauchen sie auch ohne Krieg mehr als je. Wie groß und ernst die Zeit ist, in der wir leben, vermögen wir nicht ganz zu erfassen. Die Geschichtsschreiber wer den dereinst die Entwicklung, die Oesterreich in den letzten zwei Jahren durchgemacht, als eine unbeschreiblich wertvolle Periode

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 28.05.1933
Umfang: 16
Deutschfühlenden schmerzlich berühren mutz, datz es so wett gekommen ist. Aber kein hier ansässiger reichsdeutscher Geschäftsmann, Direktor, Angestell ter oder Arbeiter wird mit ruhigem Gewissen be haupten können, datz ihm auch nur das geringste Hindernis in der Ausübung seines Berufes in den Weg gelegt wurde, oder datz einer seiner Landsleute, die ihrem Geschäft nachgehen, von der Ausweisung betroffen wurde. Der reichsdeut- sche Geschäftsmann. Angestellte oder Arbeiter hat sich in Oesterreich

immer des größten Ent gegenkommens erfreuen können und daran hat sich auch jetzt, soweit meine Beobachtungen reichen, kaum etwas geändert." Das ist auch die Wahrheit. Natürlich durfte aber bei obiger Berliner Veranstaltung auch ein besonderer „Freund" Oesterreichs nicht fehlen. Wir meinen den ausgewiesenen Minister Frank. Dieser trumpfte auf: „Wir werden nicht dulden, datz dieses unser Oesterreich aus dem Wege der Christ- lichsozialen und der Roten heruntergleitet in eine Interessensphäre

, die der Deutschlands entgegen- steht. Die ganze Welt soll es hören, daß es neben einem Deutschland Hitlers kein Zweites Deutschland geben kann." In diesem Sinne be schlossen die Demonstranten, daß der Anschluß niemand etwas angehe außer Deutschland und Oesterreich. Diese Herrschaften scheinen in der Weltpolitik etwa so bewandert zu sein, wie der Elefant im Porzellanladen. Selbstverständlich hat sich unsere Regierung diese Einmischung nicht ge fallen lassen. Unser Gesandter in Bernn hat sich bei der Reichsregierung

beschwert. Im übrigen hat Dr. Frank bei der geschilderten Studentenkund gebung seinem Grimm über Oesterreick Luft ge macht, weil es ihm von Hitler verboren worden war, einen angekündigten Radiovortrag gegen Oesterreich zu halten, wo er über seine Wiener, Grazer und Salzburger Erlebnisse sprechen wollte. Die Hetze der reichsdeutschen Nationalsozialisten gegen Oesterreich zeitigt nämlich für die deutsche Regierung selbst große Unannehm lichkeiten. Mussolini hat ein wachsames Auge

auf das, was in Oesterreich vorgebt. Er hat erst vor wenigen Tagen dem Reichsminister Goering. der in Rom weilte, ordentlich dis Leviten gelesen ivegen der nationalsozialistischen Einmischung in Oesterreich. Die nationalsozialistische Presse Bayerns droht den Oesterreichern mit der Sperre des Fremden verkehrs. Besonders eifrig tut sich der bayrische Staatsminister Esser in solchen Drohungen her vor. Man versteht sofort, wie es sich darum ver hält, wenn man weiß, daß dieser Herr zugleich der Führer der bayrischen

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 06.07.1906
Umfang: 12
Als eines der Kinder, ein Knabe von zwölf Jahren, einem katholischem Institut übergeben wird, zwingt die Behörde den geistlichen Vorsteher desselben, den Knaben in den jüdischen Religionsunterricht zu schicken. Ja, noch mehr, sie verbietet ihm sogar, den Knaben mit den übrigen Zöglingen an dem katholischen Re ligionsunterrichte teilnehmen zu lassen. Solche und ähnliche Fälle sind in Oesterreich durchaus keine Seltenheit. — Und dieses Oesterreich >,wird von Rom beherrscht"! Wer

wird dieser „zwingenden Logik" des Herrn Grasen zu widersprechen wagen? In Oesterreich erläßt ein Behörde in bezug auf den Übertritt von Mohamedanern zum katholi- schen Glauben eine Verordnung, von der der oberste Leiter der katholischen Kirche erklären mußte: „Was sie (die Regierungsverordnung) vorschreibt, ist der art, daß es nicht nur in keiner Weise gebilligt, son dern auch nicht toleriert und nur unter dem Zwange von Gewalt und Unrecht geduldet und gelitten wer den darf." Und einer in weitesten Kreisen ange

sehener Kirchensürst, der dieser Verordnung nicht Folge leistet, wird zu einer Geldstrafe von 500 K verurteilt. Daraus ergibt sich doch sonnenklar, daß „der Staat in Oesterreich zum Lakai degradiert worden ist; daß Rom, statt Mietspartei im Staate zu lein, Hausherr geworden ist", nicht wahr, Herr- Graf ? In Oesterreich wird alles, was dem Katholi ken heilig ist, in der Presse in frechster Weise ge lästert, entstellt, geschmäht. In Oesterreich wird die Moral der katholischen Kirche in öffentlicher

Parlamentssitzung in den Kot gezogen. In Oester reich wird das Allerheiligfte Altarsakrament in em pörendster Weise öffentlich gelästert. In Oesterreich werden die Kinder katholischer Eltern ungläubigen, jüdischen, sozialdemokratischen Lehrern ausgeliesert. In Oesterreich müssen die katholischen Eltern darum kämpfen, daß ihre Kinder in der Schule das heilige Kreuzzeichen machen und das Vaterunser noch beten dürfen. An Oesterreichs Universitäten wird unter den Augen der Regierung mit den Mitteln rohester Gewalt

ein Vernichtungskampf geführt gegen die ka tholischen Studentenverbindungen. Bei all dem fin det der Herr Graf Auersperg, daß „sich in Oester reich eine ultramontane Willkürherrschaft etabliert hat, daß in keinem Lande der Ultramontanismus eine solch gewaltige Macht ist, wie bei uns". In Oesterreich ist der katholische Priestcrstand in bezug auf seine Ehre vogelfrei; in der unflätig sten Weise wird der sittliche Charakter eines jeden Priesters verdächtigt. Keine Lüge, keine Verleum dung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 28.02.1902
Umfang: 16
und sie zufrieden zu stellen. Sein Rathgeber war dabei der Minister Ben st, der Oesterreich mehr geschadet hat als der unglückliche Krieg vorn Jahre 1866. Dieses Uebereinkommen zwischen Oesterreich und Ungarn wird der „österreichisch-ungarische Ausgleich" ge nannt, weil sich dabei die zwei streitenden Theile verglichen habeil. Durch diesen Ausgleich hat Ungarn die ersehnte Selbständigkeit zum großen Theil erlangt. Unsere Monarchie wurde nänilich im Jahre 1867 in zwei Staaten getheilt, in Oesterreich und Ungarn

, in Ungarn recht hohe Steuern getrieben werden, dass diesseits der Leitha, bei uns, das beste Einvernehmen Nlit der Kirche herrscht, jenseits aber der Cultur- kanipf brennt und ähnliches nlehr. So sind Oesterreich und Ungarn zweiStaaten, sie bilden aber dennoch zusammen eineMonarchie, nicht bloß deshalb, weil beide Staaten von einem Herrscher regiert werden (der bei ulls Kaiser, drüben aber König heißt), sondern rveil sie nach außen gegenüber den anderen Mächten als ein einziges Reich, als Oesterreich

-Ungarn auftreten. Oesterreich und Ungarn hat jedes einen eigenen Ministerpräsidenten, aber mitsammen haben sie nur einen Minister des Aeußern, der die Ver handlungen mit den auswärtigen Reichen zu führen hat; Oesterreich-Ungarn zusammen hat einen Kriegsminister und für die gemeinsamen Aus lagen auch einen Reichsfinanz min ist er. Die auswärtigen Reiche, z. B. Deutschland, Italien, Frank reich haben es also nicht mit Oesterreich, auch nicht mit Ungarn, sondern mit der österreichisch-ungarischen

Monarchie zu thun, so im Frieden, so im Krieg. Gienge der Frieden in die Brüche und käme es zum Krieg, er würde von der einheitlichen Gesammt- monarchie, nicht von einem der beiden Staaten geführt. Noch in einer anderen Hinsicht silld beide Stckaten nach allsten hin Eines, und darauf machen wir die Leser ganz besonders aufmerksam: Oesterreich- Urlgarn bilden ein gemeinsames Zollgebiet. Was will dies sagen? — Dies will sagen, dass die Zölle für beide Staatsgebiete, für ganz Oesterreich- Ungarn

die gleichen sind. Ob eine Kuh, ein Stier rc. in Oesterreich oder in Ungarn eingeführt wird, ist für den Einfuhrzoll ganz gleich. Wird in Oester reich Weizen eingeführt, muss für den Metercentner 1 fl. 50 kr. gezahlt werden, ebensoviel in Ungarn; werden Erbsen eingeführt, muss bei uns 1 fl. Zoll gezahlt werden, ebensoviel in Ungarn. Für einen Stier sind 4 fl. zu zahlen, gleich, ob er in Cis- oder Transleithanien eingeführt wird. So hat die öster reichisch-ungarische Monarchie einen gemeinsamen autonomen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 18.11.1899
Umfang: 18
. Der österreichisch-ungarische Ausgleich ist bekanntlich seitens des Ministeriums Thun auf Grund des §14 persektionirt worden. Wenigstens zum grüßen Theile. Ein Gesetz, das Ueberweisungsgesetz, ist unerledigt geblieben. Dasselbe soll nun aus parlamentarischem Wege erlediget werden und damit dürste es zweifel los seine großen Schwierigkeiten haben. Bevor dieses Gesetz im Abgeordnetenhause, nämlich in Ver handlung gezogen werden kann, muß die Quoten frage, die Frage, wie viel Oesterreich und wie viel Ungarn

und vorgelegt. 1. Die österreichischen Quotenschlüssel. Brutto-Einnahmen an direkten und indirekten Abgaben- fl886 bis 1897.) Oesterreich 4935 8 Millionen Ungarn 3199 8 „ Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von . . . 60 92 Perzent Für Ungarn von . . . 39.08 „ Rach einer weiteren Tabelle wären aus den oben angeführten Bruttoziffern der direkten und indirekten Abgaben auszuscheiden: Für Oesterreich 176 1 Millionen Für Ungarn 137.5 „ Wird diese Ausscheidung vorgenommen, dann ge stalten

sich die für die Quote zu berechnenden und oben angeführten Brutto-Einnahmen in Millionen Gulden folgendermaßen: Oesterreich . . 4935-8 (— 176 1) 4759 7 Ungarn . . . 3199 8 (— 137 5) 3062 3 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von . . . 60 86 Perzent Für Ungarn von .... 39-14 „ Werden ferner jene Abgaben ausgeschieden, welche in Oesterreich oder in Ungarn selbständig bestehen und in dem andern Reichstheile nicht eingehoben werden, so ergeben sich folgende Modistrationen der zuletzt angeführten

Steuersummen in Millionen Gulden: Oesterreich . . . 4759-7 j— 57-6) 4702 1 Ungarn .... 3062-3 (— 161.4) 2900 9 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oester.eich von ... . 61.-85 Perzent Für Ungarn von 38.15 Wird nun zugunsten Ungarns noch weiter in Abzug gebrecht die Einnahme der bestandenen Militärgrenze, die allerdings nur bis zum Ende des Jahres 1894 ausgewiesen ist, so ergiebt sich folgende Modifikation in Millionen Gi'lden: Oesterreich 4702 1 Ungarn .... 2900 9 (-69.7) 2831.2 Daraus ergäbe

sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von ... . 62.43 Perzent Für Ungarn von -.37.57 II Dir ungarischen Quotenschlüsse!. Brutta-Eirnahmen an direkten und indirekten Abgaben. (1886—1897). Ungarn ....... 3199 8 Millionen Oesterreich 4935 8 „ Daron sind nach ungarischem Vorschläge auszn- scheiden in Millionen Gulden: Ungarn .... 31998 (— 558-7) 2641 1 Oesterreich . . . 4935-8 (- 117 6) 4818-2 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Ungarn ton 28 24 Perzent Für Oesterreich von .... 71.76 „ Sollen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 28.08.1936
Umfang: 8
. Der 28. August 1936 ist ein freudiger Tag in der Geschichte der Beziehungen der beiden deutschen Nachbarländer Deutschland und Oesterreich. An diesem Tag fiel tatsächlich die zwischen den deutschen Staaten errichtete Absperrung, die von Anfang an als unnatürlicher Zustand empfunden wurde und viel Schaden wirtschaftlicher und geistiger Natur angerichtet hat. Wie es aber guter deutscher Brauch ist, wird bei Aushören eines Uebelstands nicht länger bei dessen Auswirkungen, die glücklicherweise der Vergangenheit

angehören, verweilt, sondern es wird laut und vernehmlich der neugeschaffene, dem natürlichen Empfinden und den geschichtlichen Gegebenheiten entsprechende Zustand begrüßt. Das Deutsche Reich hat mit Entschluß vom 25. August und Bekanntgabe vom 26. August (durch den Abend-Rundfunk) die „1000-Mark-Sperre", wie sie genannt wurde, aufgehoben und den deutschen Staatsbürgern die Einreise nach Oesterreich frei gestellt. Gleichzeitig sind die von österreichischer Seite in Kraft gesetzt gewesenen Beschränkungen

im Verkehr mit dem Deutschen Reich gefallen. Deutsche werden wieder herüberströmen ab heute, Oesterreicher hinüber, wobei es eine Selbstverständlichkeit ist, daß der deutsche Strom zu uns ein viel größerer sein wird als um gekehrt. Er würde noch größer sein, wenn nicht noch auf län gere Zeit Schwierigkeiten des Geldverkehrs einer vollen Frei zügigkeit des Reiseverkehrs von Deutschland nach Oesterreich und umgekehrt entgegenstünden. Aber solche devisenrechtliche Schwierigkeiten bestehen auch im Verkehr

zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich über die Regelung verschiedener Fragen des Reise-, Waren- und Zahlungsverkehrs find vom österreichischen Gesandten Tauschitz und von Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt, Ritter, sowie von den beiden Delegationsführern unterzeichnet worden. Die bisherigen Ausreisebeschränkungen zwischen Oester reich und Deutschland treten am 28. August außer Kraft. Gesetz über -en -rutschen Reiseverkehr mit Oesterreich. Die Reichsregierung' hat das folgende Gesetz beschlossen

, das hiermit verkündet wird: 1. Das Gesetz über die Beschränkung der Reisen nach der Republik Oesterreich vom 29. Mai 1933 (Reichsgesetzblatt 1, Seite 311) wird aufgehoben. Eine Verfolgung von Zuwider handlungen gegen dieses Gesetz oder die dazu erlassenen Durch führungsbestimmungen findet nicht mehr statt. 2. Pässe von deutschen Reichsangehörigen mit Wohnsitz oder ständigem Aufenthalt im Inland sind für Reisen nach oder durch Oesterreich nur gültig, wenn der Geltungsbereich des Passes von der zuständigen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.07.1925
Umfang: 12
Erscheint wöchentlich Bezugspreis: Aür Oesterreich durch die vvst oder »m Valet vaibjavrig 8 4 (X 40.000)» Für Deutschland yalbs. Nentevm. 3.—. f. Ungarn 42.000 ung. K, für Tschechoslowakei 20 rschech. Kr., sstr Jugoslawien 80 Dinar, f.vo len Älotn4—. sstr Italien 20 Lire, für die Schweiz und Liechtenstein 6 schw. Ar., für Amerika 1 Dollar, för das übrige Ausland 6 schw. Fr. Die Dezugsgebtlhr ist Im vorbinein zahlbar. Einzelnummer 20 Groschen (K 2000) Entgeltliche Antltiidiguagra

unzweideutiger Weise geäußert, so daß über wissen kann, was die große und kleine Entente mit uns vorhat. Ich habe gesagt über die österreichische Frage und Oesterreichs nächste Zu kunft. Wir habeil schon mehrfach dargelegt, daß man in manchen Kreisen sowohl im In- als auch im Auslande in letzter Zeit der Meinung begegnen konnte, mit Oesterreich könne es so nicht mehr weiter gehen. Auch wir haben dieser Meinung oft Ausdruck gegeben und unsere Ansicht damit be gründet, daß wir gesagt haben, Oesterreich

ist nur einseitig saniert, das heißt, es ist nur die Währung stabilisiert (gesichert) und die Staatsausgaben und -einnahinen oder der Staatshaushalt aus Gleich gebracht worden. Es ist damit viel geschehen, aber es ist zu lvenig, wir brauchen notwendig eine wirtschaftliche Sanierung im Innern, das ist He bung der Produktion und bessere Ausfuhrsmöglich keiten. Aus der Erkenntnis, daß es mit Oesterreich nicht so weiter gehen könne, haben nun die einen den Schluß gezogen, Oesterreich müsse sich unbe dingt

an Deutschland anschließen, anders gehe es nicht, andere wieder glauben, man müsse wieder eine Vereinigung mit den früher zu Oesterreich ge hörigen Ländern (Nachfolgestaaten) suchen, oder, wie man sagte, eine Donauföderation bilden. Wer die derzeitigen staatspolitischen Verhältnisse mit klarem Auge betrachtet, muß zugeben, daß bei des eine Unmöglichkeit ist. Zu letzterem (Donau föderation) fehlt die Bereitwilligkeit der anderen Staaten, dem ersteren stehen die Bestimmungen des Friedensvertrages entgegen

. Es war daher ganz überflüssig, eine Agitation dafür und da gegen zu entsalten. Wenn ganz Oesterreich bis auf den letzten Mann sich für das eine oder andere er klären würde, so würde im Ausland doch kein Hahn darnach krähen. Oesterreich ist zu klein, als daß sich die Nachbar staaten um unsere Wünsche kümmerten. Wir haben deswegen auch zu wiederholten Malen auf merksam gemacht, daß mit uns das geschieht, was die Auslandsmächte für gut halten, und zwar in ihrem Interesse und daß darüber in Genf heuer

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 20.08.1933
Umfang: 16
VezrrvSvretk mit WSkheutUktzeur einschttetzlirtz PoftznKellnng, vter. teljcthrtg fürr Sefiereetch 8 4M, Dentfchland M 3.70, Tschechoslowakei Ke 24«—/ sonstiges Ausland s «*—. Dezugspreife ohne „Welt gu^, etnschNetzttch Poftznstellnng, haldjithrtg Mer Oesterreich 8 6*—, Deutschland M 8.—, Tschechoslowakei Kc 30.—, sonstiges Ausland 8 11.—. Entgeltliche Ankündigungen im redaktionelle« Teil find mit einem Sterrk und einer Stummer versehe«. Einzelnummer 30 Groschen. Verwaltung tu Innsbruck

Oesterreich einsacken will. Gelinge ihr das nicht, so sagen uns die in Wien aufgefundenen Schriftstücke, dann sei das Hitler regiment „diplomatisch unten durch", das heißt alle außenpolitischen Pläne Hitlers wären damit durchkreuzt. Nun wissen aber die deutschen Diplo maten nur zu gut, daß die europäischen Groß mächte auf die Umtriebe der deutschen Negierung ein wachsames Auge haben. Deshalb sucht man dort, so gut es möglich ist, die Spuren zu ver wischen, welche beweisen könnten, daß die deutsche

Regierung die Angriffe gegen Oesterreich leitet, l Man glaubt dies am besten zu erreichen, wenn man den Kampf gegen Oesterreich von den na tionalsozialistischen Parteistellen ausfechten läßt. Natürlich ist das eine eitle Spiegelfechterei. Na tionalsozialistische Partei und Staatspolitik sind heute in Deutschland derart gleichgeschaltet, daß das eine vom andern nicht zu trennen ist. Die ! Führung der Berliner Politik und die Führung der nationalsozialistischen Partei ist eine und dieselbe. Die faule

Ausrede, daß die Berliner Regierung für das, was die nationalsozialistische Partei tut, nicht verantwortlich gemacht werden kann, gilt also nicht und wird sicher auch nirgends angenom men. Nun beweisen die in Wien gefundenen Schriftstücke, daß die deutsche Regierung unter der Hand alles tut, um die Anschläge der National sozialisten gegen Oesterreich zu fördern. So wird die Post der nationalsozialistischen Geheimorgani sationen in Oesterreich durch die diplomatischen Stellen des Deutschen Reiches

an die national sozialistischen Parteistellen in Deutschland geleitet. Man kann daraus schließen, daß die deutsche Ge sandtschaft in Wien wie die deutschen Konsulate in Innsbruck, Salzburg usw. von ihrer Regierung wohl auch eine Reihe anderer Aufträge erhalten haben, die sich gegen die Sicherheit jenes Staates richten, in dem sie Gastrecht genießen. Fa, es heißt sogar, daß der Waffenschmuggel zugunsten der Na tionalsozialisten in Oesterreich sich solcher diplo matischen Stellen bedient

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