für den Adressaten. Auf jede» weiter« Dutzend ebenfall» ein Freiexemplar. — Ankündigung«» für den „Tiroler voll,boten' pro fünfgespalten« NonpareMezeile (Z'S Zentim. bnit, 50 Zeilen -- 2Z M!llim. hoch) ro d. Wr. 143. Brixen, Samstag, den 28. November ZM3. XVI. Jahrg. Oesterreich «ud Uttgyrv. Das schöne Verhältnis beider Reichshälften, wobei Oesterreich 70°/<> Lasten und Ungarn 70°/<> Rechte hat, wird gerade jetzt wieder durch ein hübsches Beispiel beleuchtet: durch die in letzter Zeit vielgenannte Surtaxe
verworfen und es mußte, nachdem es schon sanktioniert war, wieder auf gehoben werden. Aber die ungarischen Zuckerjuden wollten ihren Willen durchsetzen und keinen öster reichischen Zucker einführen lassen. Da kam man aus den Ausweg der Surtaxe, d. h. einer Ueber gangsgebühr, eines Zwischenzolles: wird Zucker aus Oesterreich nach Ungarn eingeführt, so muß außer der staatlichen Zuckersteuer noch eine Aus fuhrgebühr von 3^2 k für den Meterzentner entrichtet werden. Infolgedessen verliert die öster
reichische Zuckerindustrie ein Absatzgebiet, an welches sie jährlich 287.000 Meterzentner abge liefert hat. Selbstverständlich wird der Zucker in Ungarn hiedurch teurer werden als früher; aber dort kommandieren, wie gerade dieses Beispiel lehrt, die Juden noch mehr als in Oesterreich, welche bei Verteuerung eines wichtigen Nahrungs mittels nur den Gewinn für den eigenen Geld sack berücksichtigen. Die österreichische Regierung hat das Surtoxe- Gesetz dem Parlament am 24. November unter breitet
, die ungarische hat es tagsdarauf dem Abgeordnetenhaus in Ofen-Pest vorgelegt. Das Gesetz soll mit rückwirkender Kraft vom I.September 1903 ausgestattet werden und die beiderseitigen Regierungen betrachten dasselbe schon als gesichert. Wohl dürfte in unserem Parlament nicht so leicht eine Mehrheit dafür zu haben sein; abgesehen von dem großen Schaden, den es für unsere Industrie und für die Rübenbauern in Oesterreich bringt, ist es eine offene Verletzung des Zoll- und Handelsbündnisses. Die Regierung gibt
dies eigentlich selbst zu und sucht das Gesetz als Ausnahmefall hinzustellen oder, mit ihren eigenen Worten, nachzuweisen, daß „die Gefahr einer Exemplifizierung' gänzlich ausgeschlossen sei. Was hätte man in Ungarn für ein Geschrei er hoben, wenn es uns Oestsrreichern eingefallen wäre zu verlangen, daß für jene ungarischen Weine, die nach Oesterreich geschickt werden, am Ort eine Surtaxe oder Uebergangsgebühr gezahlt werden soll, um die österreichische Weinproduktion zu schützen! In ganz Ungarn hätte