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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 14.08.1914
Umfang: 16
des Weltkrieges ist aber eine ganz außergewöhnliche. Oesterreich sah sich gezwungen, den Mörderstaat Serbien zu züchtigen, weil einerseits nachweisbar von dortiger Verantwortlicher Seite die Fäden zur Ermordung unseres Thronfolgerpaares gesponnen und die Verbrecher gedungen worden sind, anderer seits, weil die serbische Räuberhand sich frech nach österreichischem Besitz ausstreckte und die Aufhetzung österreichischer Untertanen zu diesem Zwecke pro grammäßig betrieb und Serbien die Forderungen Oesterreichs

in höhnischer und frecher Weise ablehnte, die in Serbien wohnenden Mordkomplizen zu be strafen und dafür Sorge zu tragen, daß die von ser bischen Vereinen in Serbien ausgehenden Umtriebe in Oesterreich in Hinkunft unmöglich gemacht wer den. Es war daher Oesterreichs Pflicht, mit bewaff neter Hand sich das gute Recht zu erzwingen. Oester reich versicherte gleich von vorneherein, daß es ihm um einen Ländererwerb nicht zu tun sei, sondern bloß um die Geltendmachung seines guten Rechtes, um die Erfüllung

einer Pflicht. Man möchte nun denken, daß es keinem Staate einfallen sollte, den züchtigenden Arm Oesterreichs aufhalten zu wollen, in welchem Falle es bei einem Kriege zwischen Oesterreich und Serbien geblieben wäre. Und doch gibt es einen Staat, der die gerechte Strafe gegen Serbien verhindern will, und zwar ist dies niemand anderer als Rußland. Rußland, dessen Herrscher in ständiger Angst um sein Leben ist, stellt sich an die Seite der serbischen Königs- und Fürstenmörder; einen größeren Gegensatz dürfte

es wohl kaum geben. Aber freilich ist die Sache begreiflicher, wenn man den Zweck Rußlands, den die russische Politik verfolgt, kennt. Rußlands Sinnen und Trachten geht dahin, die ganzeNtLbalkanstaaten im Laufe der Zeit unter die russische Botmäßigkeit Ar bekommen. Gelänge ihm dies, dann wäre eine Zertrümmerung Oester reichs die nächste Folge. Den Absichten Rußlands auf dem Balkan steht aber das mächtige Oesterreich im Besitze von Bosnien und der Herzegowina entge gen; vorerst nmß also Oesterreich

aus dem Balkan hinausgedrängt werden. Zum Sturmbock gegen Oe sterreich benützt Rußland den Königs- und Fürsten mörderstaat Serbien. Was diese serbischen Räuber- und Mörderhöhle im Vertrauen auf die Hilfe Ruß lands sich gegen Oesterreich leistete, dürfte unseren Lesern so ziemlich bekannt sein. Wir behaupten nicht zu viel, wenn wir sagen, daß Rußland Mit schuldigere dem Morde am Thronfolgerpaare und an den großserbischen Umtrieben in Oesterreich war. Erscheint es doch nachgewiesen, daß der russische Gesandte

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 2
Datum: 14.08.1914
Umfang: 2
Handstreich eines bayrischen Prinzen. Eine französische Dragoner-Abteilung total vernichtet. Die 11. Kriegserklärung. -W« England erklärt Oesterreich-Angarn den Krieg. alltäglich früh morgens über I jüngsten Kriegsereignisse liniert sein will, der abonniere ^.Neuesten", Leopoldstraße 12. tun haben wir's glücklich bis zur 11. Verklärung gebracht. England hat ^Neich-Ungarn den Fehdehandschuh hin- Mm, angeblich deshalb, weil die Hal- Frankreichs für jene Englands bestim mt sei. äfont sich Wolke auf Wolke

Schlüsse ZU. Der Uebersichtlichkeit halber wiederholen wir hier die Reihenfolge der Kriegserklä rungen. Dieselbe ist folgende: 28. Juli: Kriegserklärung Oesterreich- Ungarns an Serbien. I. August: Kriegserklärung Deutschlands an Rußland. 3. August: Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich. 4. August: Kriegserklärung Deutschlands an Belgien.. 4. August: Kriegserklärung Englands an Deutschland. 5. August: Kriegserklärung Oesterreich- Ungarns an Rußland. 5. August: Kriegserklärung Montenegros

an Oesterreich-Ungarn. 6. August: Kriegserklärung Serbiens an Deutschland. 10. August: Kriegserklärung Frankreichs an Oesterreich-Ungarn. II. August: Kriegserklärung Montene gros an Deutschland. 13. August: Kriegserklärung Englands an Oesterreich-Ungarn. Kriegserklärung Englands an Oetterreicb Wien, 14. August. Der englische Botschafter Bnnsen erschien gestern im Ministerium des Aeußeren, um die Erklärung abzngeben, daß Frankreich sich im Kriegszustände mit Oesterreich- Ungarn betrachte da dieses den Bun

ist, mit der öster reichisch-ungarischen Regierung zu verkeh ren, Habs ich Euer Exzellenz nachfolgende Mitteilungen machen: Die österr.-ungarische Regierung hat sich, nachdem sie dein König reiche Serbien den Krieg erklärt und den Beginn der Feindseligkeiten eröffnet hat, ohne jede Provokation seitens Frankreichs in Kriegszustand mit der französischen Re gierung setzen zu müssen geglaubt: 1. hat Oesterreich-Ungarn, nachdem Deutschland erst an Rußland und dann an Frankreich den Krieg erklärt

: Nachdem der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn u. Frankreich in der angegebenen Weise erfolgt ist, sehe sich auch die englische Re gierung genötigt, zu erklären, daß von Mitternacht angefangen der Kriegszustand zwischen Großbritannien und Oesterreich-Un garn ausgebrochen sei. — Zur Darlegung der englischen Rote wird erklärt: Der Kon flikt Oesterreich-Ungarns mit eineiü unab hängigen Staate, wie Serbien, ist eine Fra ge, welche die internationale Politik nicht berührt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 14.08.1914
Umfang: 16
deutschen Kaiser, dafür einzutreten, daß der euro päische Friede erhalten bleibe und diesbezüglich auf Oesterreich einzuwirken. Der deutsche Kaiser ant wortete ihm, daß der Friede zu erhalten sei, wenn Rußland sich in die verdiente Strafexpedition Oesterreichs gegen Serbien nicht einmenge. Wäh rend die beiden Herrscher wegen Erhaltung des Friedens Depesche auf Depesche wechselten, ordnete die russische Regierung die allgemeine Mobilisie rung an und besetzredieGrenzenOester- reichs

und Deutschlands. Mit dem De peschenwechsel verfolgte Rußland offensichtlich keinen anderen Zweck, als die Mobilisierung in Oesterreich und Deutschland hintanzuhalten. Wie oben gesagt, wurde in Oesterreich die all gemeine Mobilisierung infolge der russischen Mo bilisierung am 31. Juli angeordnet. Die deutsche Regierung ließ am 31. Juli der russischen Regie rung mitteilen, daß Deutschland mobilisieren werde, wenn Rußland die Mobilisierung gegen Oester reich und Deutschland nicht sofort einstelle. Die Antwort

sich bei einem Kriege zwischen Deutschland und Rußland verhalte, wurde von Frankreich mit der allgemeinen Mobilisierung gegen Deutschland s(mithin auch gegen Oesterreich-Ungarn) beantwor tet und gleichzeitig griffen ohne Kriegserklärung ^französische Grenztruppen die deutschen Grenztrup pen an, wurden aber zurückgeworfen; französische Flugfahrzeuge erschienen im deutschen Gebiete und warfen Bomben in die Ortschaften, was gegen das Völkerrecht verstößt. Die Kriegserklärung Englands au Deutschland. Ein sonderbares

. In England wurde eine tzroße Agitation gegen die Kriegserklärung Eng lands an Deutschland eingeleitet. Krieg Frankreichs gegen Oesterreich. / Frankreich hat die diplomatischen Beziehun gen mit unserer Monarchie abgebrochen, das eine ftrigserklärung bedeutet« Die Kriegserklärung Serbiens an Deutschland. Der serbische Rastelbinderkönig Peter hat am 6. August an Deutschland den Krieg erklärt. Hoffentlich trifft den deutschen Kaiser, nicht aus Schreck darüber der Schlag. Die bettelnden Serben. Interessant

für die engli schen und französischen Flotten. Begreiflich er scheint das Verhalten Italiens schon, aber für die beiden Dreibundmächte Oesterreich und Deutschland hat die Bundesgenossenschaft Italiens unter diesen Umständen nur den kleinen Wert, daß es neu» tral bleibt. Man behauptet auch, daß zwischen Oesterreich und Italien ein Gehei mvertrag bestehe und daß Italien erst dann einzutreten habe, wenn der in die sem Vertrage festgesetzte Bündnisfall eintrete. Es ist also immerhin noch möglich, daß Italien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 14.08.1914
Umfang: 10
. — AuSwürtS durch die Kolporteure? Monatlich K 170. durch l ‘ Nr. 183 Innsbruck. Freitag. 14. August 1914 22. Jahrg. Auch mit kugland im Kriege. Die elfte Kriegserklärung. England hat gestern Oesterreich-Ungarn den Krieg erklärt. Es sah sich, wie es in der Note, die der englische Botschafter in Wien gestern in unserem Außenministerium überreichte, heißt, zu diesem Vorgehen genötigt, weil Oesterreich-Ungarn mit Frankreich, dem Verbündeten Englands, im Kriege ist. Frankreich übergab vorgestern

durch den engli schen Staatssekretär des Aeußeren unserem Londo ner Botschafter die Mitteilung, daß es sich mit Oestereich-Ungarn im Kriege betrachte. Ursache? Weil Oesterreich-Ungarn Rußland, den Bundesge nossen Frankreichs, den Krieg erklärte. Man sieht, das Bündnis zwischen Rußland, Frankreich und England ist kein Uebereinkommen am Papier; es hat lebendigen Inhalt: Frankreich siebt sich mit Oesterreich-Ungarn im Kriege, weil die Donau monarchie mit Rußland in Kampf verwickelt ist. Und da uns Frankreich

: Auf Wunsch der französischen Regierung, die nicht mehr in der Lage ist, mit der östereichisch-ungarischen Regierung zu verkehren, habe ich Eurer Exzellenz nachfolgende Mit teilung zu machen: Die österreichisch-ungarische Re gierung hat sich, nachdem sie dem Königreiche Ser bien den Krieg erklärt und den Beginn der Feind seligkeiten eröffnet hat, ohne jede Provokation sei tens Frankreichs in Kriegszustand mit der franzö sischen Regierung setzen zu müssen geglaubt: 1. hat Oesterreich-Ungarn, nachdem

Deutschland erst an Rußland und dann an Frankreich den Krieg erklärt hatte, in diesem Konflikte Partei genommen, indem es Rußland den Krieg erklärte, das bereits an der Seite Frankreichs im Kriege gegen Deutschland war; 2. nach zahlreichen Informationen hat Oesterreich- Ungarn Truppen an die deutsche Grenze geworfen unter dem Vorwände, die Bedrohungen Frank reichs abzuschwächen. Angesichts dessen sieht sich die französische Regierung gezwungen, alles vorzukeh ren, um diese Maßnahmen abzuschwächen

heute im Ministerium des Aeuße ren, um die Erklärung abzugeben, daß Frankreich sich im Kriegszustände mit Oesterreich-Ungarn betrachte, da dieses den Bundesgenossen Frankreichs, Ruß land, bekämpfe und Frankreichs Feind, das Deutsche Reich unterstütze. Zugleich erklärte der Botschafter Großbritanniens, daß mit Rücksicht auf das Verhal ten Frankreichs auch Großbritannien sich im Kriegs zustände mit der österreichisch-ungarischen Monar chie befindlich betrachte.

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 14.08.1914
Umfang: 16
) anboten (von der Verabfolgung von Wein rlsw. wurde infolge eines Aufrufes abgesehen, da für gab es alkoholfreie Getränke). Da kam eine andere Damen mit einem reizenden Knäblein an der Hand, das, von der Mutter emporgehoben, den Soldaten Zigarren verteilte; wieder andere Damen teilten Zigaretten, Brot, Würste usw. aus. Dankbare Soldatenblicke lohnten die edlen Spenderinnen. Nun ertönt das Abfahrtssignal. Die Sol datenmützen flogen von den Köpfen. Die Hoch rufe auf den Kaiser und auf Oesterreich ver

, die Feinde Oesterreichs werden sich ver geblich die Zähne an Oesterreich ausbeißen. Bittprozession in Innsbruck. Am Sonntag den 9. August fand in Inns bruck eine Prozession statt, in welcher der Schutz und die Hilfe der Gottesmutter für unsere Trup pen angefleht wurde. Die Beteiligung an der Prozession war eine ungeheure. „Gottes Segen sei mit euch, ihr wackeren Streiter für Oesterreichs Recht und Ehre!" Kaiserliche Spende. Der Kaiser hat für das Rote Kreuz zur Un terstützung der Familien

der Einberufenen in Oesterreich-Ungarn je 600.000 Kronen und für die unterstützungsbedürften Familien der Ein berufenen in Bosnien und Herzegowina 100.000 Kronen gespendet. Hilfe für die Landwirte. Der Landeskulturrat in Innsbruck hat eine 'Aktion eingeleitet, zwecks Anwerbung von frei willigen Erntearbeitern für die durch die Mobi lisierung von Arbeitskräften entblößten Landge meinden. Mehrere Gruppen von Hochschülern, Realschülern und Gymnasiasten gingen bereits ins Voldertal, nach Wildschönau und nach Rot

und Kinder betrachtet, ferner aber auch Eltern, Großeltern und Schwiegereltern, Stief- eltern, Geschwister, sowie uneheliche Kinder. Die Frau und die Kinder bekommen, auch wenn sie im Ausland wohnen, den Unterhaltsbei trag. Die übrigen bekommen ihn aber nur dann, wenn sie in Oesterreich wohnen. Doch die Verwandtschaft zu einem Einberufe nen allein genügt nicht, daß der Unterhaltsbeitrag bezahlt wird. Anspruchsberechtigt sind nur jene Fa milienmitglieder, deren Unterhalt bisher im wesent lichen

bei der politischen Behörde des Zuständig keitsortes des Einberufenen anzumelden. Wohnt der Anspruchsberechtigte außerhalb Oesterreich-Ungarn, so ist der Anspruch bei dem nächsten Konsulat oder der nächsten Gesandtschaft (Botschaft) zu erheben. Schriftliche Gesuche sind nicht nötig, weil wohl alle Behörden, die in Betracht kommen, Formu lare bereithalten, die von ihnen nach den An gaben des Ansprucherhebenden ausgefüllt werden. Es ist immer gut, zur Anmeldung Dokumente mit- zunehmen, aus denen hervorgeht

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 14.08.1914
Umfang: 8
mit ratternden Propellern wie unheimliche Sturmvögel die Luftfahrzeuge mit ihren verderben bringenden Beladungen. . . Sieben Kriegsansagen sind bereits erfolgt und fünf große und zwei kleine Staaten stehen gegen einander auf Kriegsfuß. Wie wird das gewaltige Ringen enden, auf welche Seite wird sich das Kriegsglück neigen? Das sind heute schon Fragen, von deren Lösung viel, sehr viel, alles abhängt. Auf der Seite der verbündeten Mächte Oesterreich-Ungarn und Deutschland kann kein Zweifel

schickt, sondern auch mit welchen Kampfmitteln und in welcher Stimmung die Soldaten zur Schlacht ausziehen. Im Lager der Armeen und Flotten Oesterreich-Ungarns und Deutschlands herrscht die f e l s e n f e st e U e b e r z e u g u n g, daß uns der Kampf aufgedrängt wurde und daß wir siegen müssen, da sonst unser aller Existenz gefährdet wäre und mit ihr eine Welt von Kultur und Zivili sation. Ein Blick auf die Lage der Feinde kann uns beruhigen und läßt uns mit hoffnungsvoller Zu versicht

in die Zukunft schauen. Einig und stark stehen Deutschland und Oesterreich-Ungarn da und das vom feindlichen Ausland so viel ge schmähte, „dem Zerfall nahe" Donaureich hat in diesen schweren Tagen eine herrliche Auferstehung gefeiert. Alle Nationen und alle Konfessionen ohne Unterschied haben sich zur Verteidigung bis auf den letzten Blutstropfen um den Thron Kaiser Franz Josefs und Kaiser Wilhelms geschart. Wie eine mächtige Flamme lohte der heilige Zorn von der Donau bis zum Rhein auf, als die Kunde

die vandalische erstörung der deutschen Botschaft in Petersburg sind wohl Zeichen ohnmächtiger Raserei; wer seiner Sache sicher ist, bewahrt auch in solchen Momenten seine Fassung. Und das ist in Oesterreich-Ungarn und Deutschland bis heute der Fall. Der Minister- wechsel in Frankreich und auch in Eng land beweist, daß man in diesen westlichen Reichen nicht mit vollster Einigkeit das Schwert für Ruß land und Serbien ergreift. Ja in England scheint sich auch schon das Gewissen zu regen und die Spaltung

in Paris und London große Bestürzung Hervorrufen, für uns dagegen ist dies ein Beweis, daß der stärkste Gegner im Osten nicht parat ist. Ier Beginn von Krikssoverationen. Die ganze Bevölkerung Oesterreich-Ungarns wartet mit höchster Spannung auf Nachrichten vom Kriegsschauplätze. Es wurde bereits amtlich ver lautbart, daß alle wichtigen Nachrichten jeweils offiziell bekanntgegeben werden. Alle anderen Nachrichten, die in Form von abenteuerlichen Gerüchten herum schwirren, entbehren jeder Authentizität

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 14.08.1914
Umfang: 16
ein. 'Der Wiener Korrespondent eines Schweizer Blattes macht in einem gediegenen Aufsatze über die finanziellen Rückwirkungen des Krieges fol gende Anregung, die wisc deshalb Wiederbeben, weil sie uns als sehr bemerkenswert erscheint. Nach ihrem Statut mutz der Banknotenum lauf der Oesterreich-Ungarischen Bank zu zwei Fünfteln durch ihren Metallschatz, der Rest bank mäßig gedeckt fein. Für Zeiten, wie die jetzigen es sind, bildet diese Bestimmung des Statuts eine Beengung, die der Verkehr nicht verträgt

wurde bei jeder Kasse durch einen sachverständigen Staatsbeamten bestimmt; Hypotheken wurden nicht lombardiert. Da man in Oesterreich-Ungarn versäumte, solche Dar lehenskassen bei Ausbruch des Krieges mit Ser bien zu errichten, sollte man mit ihrer Errichtung wenigstens jetzt nicht mehr länger zögerm Die gegenwärtige Lage. Innsbruck, 13. August. Die österreichische Armee hat heute einen grotzen Gedenktag. Am 13. August 1704 er rang Prinz Eugen bei Höchstädt einen glän zenden Sieg über die Franzosen

Berichte, die zu uns gelangen, eine für Rch land entsetzliche Kunde. Die russischen Völker erwarten den Frühling der Freiheit von den einrückenden Oesterreichern und Deutsche und deshalb ist ihre Freude an den russischen Waffen vollständig am Gefrierpunkt. Es 1 mag richtig sein, daß in manchen russischen ! Kreisen der Krieg gegen Oesterreich und Deutschland populär ist und daß deshalb gleich ' zu Anfang eine Revolution an den Zentral stellen nicht zu erwarten ist, aber in einer . guten Verfassung

Istrien und Dalmatien mit Cattaro an Oester- reich abgetreten. Den Breisgau gab Oesterreich ; dem Herzog von Modena; auch willigte es in de Wichtung des Königreiches Ekurien, wogegen der Grotzherzog von Toscana in Deutschland end > schädigt werden sollte.

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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 14.08.1914
Umfang: 16
auf die drohende Haltung Rußlands im Konflikte zwischen Oesterreich-Un garn und Serbien sowie angesichts der Tatsache, daß Rußland infolge dieses Konfliktes nach einer Mitteilung des Berliner Kabinetts die Feind seligkeiten gegen Deutschland eröffnen zu müssen glaubte, sieht sich Oesterreich-Ungarn als im Kriegszustände mit Rußland befindlich an. Wien, 7. August. Das Bravourstück der kleinen deutschen Flotte vor Algier, die feste Plätze und französische Hafenanlagen bom bardierte und dadurch die Einschiffung

und Ueberführung der in Marokko liegenden sranzösischen Truppenteile verhinderte, hat in der ganzen Bevölkerung jubelnden Beifall erregt. Dieser Streich war schon aus dem einen Grunde gefährlich, da nicht nur die französische Flotte die deutschen Schisse be drohten, sondern, da um 7 Uhr abends auch die englische Kriegserklärung erfolgt war, auch die englischen Schifte in der Gibraltar straße der deutschen Flotte auflauerten. Kriegserklärung Monte negros an Oesterreich. kb. Wien, 7. August. Die montenegrini

sche Regierung teilte dem österreichisch-ungari schen Gesandten Otto mit, daß sich Montene gro im Kriegszustände mit Oesterreich-Ungarn befindlich betrachte. Der Gesandte verließ darauf Cettinje. Eine Kanonade der Montenegriner. kb. Wien, 10. Aug. Die Montenegri ner beschossen gestern 3 Uhr nachmittags den Abschnitt Teodo in Bocche di Cat- t a r o. Um 6 Uhr abends stellten sie das Feuer, das von uns erwidert wurde, ein. Die Ka nonade der Montenegriner war völlig wirkungslos. Die Unseren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 14.08.1914
Umfang: 10
An österreichischer Kommentar znr Kriegs- erklärnng. Dem französischen Kabinett wird bewußte Lüge vorgeworfen. Wien, 14. August. Zur Darlegung der englischen Note wird erklärt: DerKonflikt Oesterreich-Ungarns mit einem unabhängigen Staate, wie Serbien, ist eine Frage, welche die internationale Politik nicht berührt, also auch keinen Konfliktsgrund abgibt. Was die spezielle Kriegserklärung Frankreichs be trifft, geht deren Begründung über das Moment hinweg, daß Oesterreich-Ungarn gezwungen wurde

, an Rußland den Krieg zu erklären. Ferner hat Oesterreich-Ungarn keine Truppen an die deutsch französische Grenze geworfen und diesen Umstand offiziell der französischen Regierung bekannt gege ben. Die Argumentation des französischen Kabi netts ist also nicht bloß eine Entstellung der Tat- fachen, sondern auch eine bewußte Lüge. — Wenn England die langjährige Freundschaft mit der Mo narchie so leicht aufgibt, um die Interessen Frank reichs zu vertreten, so ist das eine bedauerliche Tat sache

, von der jedoch die Monarchie nicht unvor bereitet getroffen wird. Wloni uni grontreifl) wollten im Sollte 1916 Wasen. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" berichtet, wäh rend des letzten Besuches Poincares in Petersburg sei festgestellt worden, daß 1916 die militärischen Vorkehrungen Rußlands und Frankreichs so weit beendet fein würden, um mit Ueberlegenheit die Of fensive gegen Deutschland und Oesterreich zu be ginnen. Ile Miiisuns iet Kolonien JeiitWonis. Die offiziöse „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 14.08.1914
Umfang: 16
entgegen. Einzelne Nummer 12 Leller. Nummer 33. Landeck, Freitag, 14. August 1914. 13. Jahrgang. Auf siegreicher Bahn. Die braven Soldaten und die tüchtigen Offi ziere der Armeen der beiden verbündeten Reiche Oesterreich-Ungarn und Deutschland haben das in sie gesetzte Vertrauen bisher vollauf gerechtfertigt. Mt welchem Stolz und mit welcher Zuversicht er füllt es jeden Oesterreicher, jeden Ungarn und je den Angehörigen des Deutschen Reiches, daß die bei den Reichsgebiete von Einfällen der feindlichen

auf- pflanzen und daß sich alle „unbefreiten Slawen" auf dem Boden Oesterreich-Ungarns den heranzie henden Russen anschließen würden. Aber es ist ganz anders gekommen. Und zwar umgekehrt. Das österreichische Militär hat bereits am 6. August auf russischem Boden die Offensive ergriffen und sich mit den von Czenstochau vorstoßenden deutschen Truppen zum gemeinsamen Vormarsch vereinigt. Wie schnell waren doch Kalisch, Bendzin, Czen stochau, ferner die russischen Städte Olkusz, Wol- öron und Nowo Brzosko

des Vaterlandes, für die Familie und das Kaiserhaus zu kämpfen, be fähigt die wackeren Streiter der verbündeten Ar meen zu Wasser und zu Lande zu herrlichen Helden- taten. Die österreichischen und die deutschen Trup pen sind auf dem Vormarsche und rüsten sich zum Hauptstöße. Auch er muß ihnen im Osten, Westen und Süden reiche Lorbeeren bringen zukn Stolz und' zum Ruhm ihres Vaterlandes und Gott gebe, daß sie siegreich und wohlbehalten heimkehren aus schwe ren Kämpfen. Frankreich erflärt Oesterreich den Krieg

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 14.08.1914
Umfang: 8
mit dem Rück züge der Kosaken, die etwa 4ÖO Mann an Toten und Verwundeten hatten. Tie Verluste auf unserer Seite betrugen gegen 100 Mann. MWoüer WWlistt WWll Mreii uni) ScHencl. Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Frankreich. Wien, 11. August. (K.-B.) Dem öster reichische n Botschafter in Paris Grafen Szecsen wurden von der französischen Regierung die Pässe für ihn und das Botschafterpersonal zu gestellt. Ebenso wurden dem ftanzösischen Bot schafter in Wien, Dumaine

„Reschid" mit Beschlag belegt und wie den „Osman" der englischen Flotte eingereiht habe. Aus der Provinz laufen zahlreiche Protestdepeschen über dieses Vorgehen Englands ein. LMungsreklamsktonen sind portofrei. Die Gründe der Neutralität Italiens. Der offiziöse „Popolo Romano" in Rom schreibt: „Englands Kriegserklärung rechtfertigt die Neutrali tät Italiens. Andernfalls hätten zwar Deutschland und Oesterreich-Ungarn ihre Flotten in italienischen Schutzhäfen bergen können, für Italien wäre

Rüstung. Das Amts blatt veröffentlicht einen Jrade, womit dem Kriegs minister 3 Millionen Pfund bewilligt werden. Gleich zeitig hat die Regierung, um die Wirkung der Mobilisierung zu mildern, ein Dekret erlassen, wo durch sowohl den Mohammedanern als auch den Nicht mohammedanern der Loskauf vom Kriegsdienste durch Bezahlung einer Taxe gestattet wird. Sehr erfreulich ist die Tatsache, daß die türkische Presse offene Sympathie für Oesterreich-Ungarn und Deutschland zeigt und England wegen der Beschlag

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 14.08.1914
Umfang: 6
Botschafter; Bunsen erschien heute im Ministerium des Aeußern, um die Erklärung abzugeben, daß Frankreich sich als im Kriegszustand mit Oesterreich-Ungarn be trachte, da dieses den Bundesgenossen Frankreichs, Rußland, bekämpfe und Frankreichs Feind, das deutsche Reich, unterstütze. Zugleich erklärte der Bot schafter Großbritanniens, daß mit Rücksicht auf das Verhalten Frankreichs auch Großbritannien sich als im Kriegszustände mit der österreichisH-nngari- schen Monarchie befindlich betrachte. Wien

reichs in Kriegszustand mit der französischen Regie rung setzen zu müssen geglaubt: 1. hat Oesterreich- Ungarn, nachdem Deutschland erst an Rußland und dann an Frankreich den Krieg erklärt hatte, in diesem Konflikte Partei genommen, indem es Rußland den Krieg erklärte, das bereits an der Seite Frankreichs int Kriege gegen Deutschland war; 2. nach zahlreichen Informationen hat Oesterreich-Ungarn Truppen an die deutsche Grenze geworfen unter dem Vorwände, die Bedrohungen Frankreichs abzuschwächen. Ange

sichts dessen sieht sich die französische Regierung gezwungen, alles vorzukehren, um diese Maßnahmen abzuschwächm". Anschließend daran hat Grey dem österreichisch-un garischen Botschafter in London erklärt: Nachdem der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Frankreich in der angegebenen Weise erfolgt ist, sehe sich auch die englische Regie rung genötigt zu erklären, daß von Mitternacht an gefangen der Kriegszustand zwischen Großbritan nien und Oesterreich-Ungarn

ausgebrochen ist. Zur Darlegung der englischen Note wird von un serer Seite erklärt: Der .Konflikt Oesterreich-UngarnS mit einem unabhängigen L-taate, wie Serbien, ist eine Frage, welche die internationale Politik nicht beÄhrt, also auch, keinen Konfliktsgrund abgibt. ___ Was die spezielle Kriegserklärung Frankreichs be trifft, geht deren Begründung über das Moment hin weg, daß Oesterreich-Ungarn gezwungen wurde, an Rußland den Krieg zu erklären. Ferner hat Oesterreich-Ungarn keine Truppen an die deutsch

- welcher inehr und mehr in Gang kommt, ist ein Angriff des Dreierverbandes auf den Dreibund. Wenn auch die unmittelbaren zum Kriege führenden Ultimatums von Oesterreich-Un garn an Serbien mud von Deutschland an Rußland gestellt worden sind, so ist es doch weltbekannt, daß die Ursachen zum Kriege von Frankreich und Ruß-, land vorsätzlich gesetzt worden sind, und daß Frank reich und Rußland schon seit Jahren angriffslustig, Deutschland und Oesterreich-Ungarn aber bis zur äußersten Grenze des Möglichen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 14.08.1914
Umfang: 8
zunächst einstellen mußte. Klockade der montenegrinischen Küste. Mien» 12. August. (K. k. K. B.) Der Linien» schiffskapitän Anton Cafa erließ vorgestern, 10. d. M., folgende Deklaration: Ich Endesgefertigter, Linienfchiffskapitän und Kommandant der öfter- reichisch ungarischen Seestreitkräfte in den montene- grinischen Gewässern, erkläre in Hinsicht aus den Kriegszustand zwischen Oesterreich-Ungarn und Montenegro auf Grund der mir verliehenen Macht vollkommenheiten: 1. am 10. d. M., 12 Uhr mit tags

deS Botschafters der SektionSchef im Ministerium des Aeußern in Wien, Baron Macchio, als Sub stitut vom Kaiser ernannt. Derselbe wurde am Mittwoch vom Kaiser in Audienz empfangen und ist gleich darauf nach Rom abgefahren. Der österreichisch-ungarische Botschafter in Berlin» Graf Kzögeny Marich welcher 22 Jahre als Botschafter in Berlin wirkte und der wohl ein Hauptverdienst an demZustande- kommen inniger Beziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich trägt, ist in den Ruhestand getreten. Der Kaiser erließ

ist sehr erregt; alle stimmen darin überein, daß sie nie gegen Oesterreich kämpfen werden. Im Schlachtfelde werden sie die Gewehre niederwerfen oder gegen die Russen kehren. Die Behandlung der Italiener durch die Franzosen. Einen Beitrag zur Behandlung neutraler Staatsangehöriger von feiten der „Kulturnation' liefert der „Trentino' durch eine Zuschrift aus BreScia. Darin heißt eS: Am 5. d. M. find hier mehrere italienische Arbeiter eingetroffen, die aus Frankreich abgereist sind. Sie befanden

italienischen Blättern besprochen wird. Darin nennt der Botschafter die Politik Oesterreich-Ungarns eine „großeSchweinerei'. ES ist hier nicht vom Ergüsse eines alkoholi sierten russischen Muschiks oder Kosaken die Rede, fondern von einem russischen Diplomaten in ver- antwortlicher Stellung, wenn auch der Unterschied des ToneS schwer zu finden ist. Es handelt sich auch nicht um die russische Politik, die der Reihe nach alle vertrauensvollen Freunde, von den Balkan staaten bis zuletzt zu Kaiser Wilhelm

von Belgrad. Auf diese Tatsachen hätte Herr Kru- pinski das starke Wort freimütig anwenden können. Die Politik Oesterreich Ungarns ist zu klar und ehrlich, als daß sie von einem solchen Vorwurfe berührt, die Ehre Oesterreich Ungarns zu fleckenlos, als daß sie von solcher Schmähung erreicht, die Tapferkeit der k. u. k. Armee zu erprobt, als daß sie von einem schimpfenden Diplomaten erschrectt werden könnte. In der Kulturwelt vermag der russische Bramarbas von Rom die Ueberzeugung neuerlich bestärken

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 14.08.1914
Umfang: 12
Erste Beilage zu Nr. 65 der „Lienzer Zeitung' vom 14. August 1914. Politische Rundschau. Diediplomatisrhen Beziehungen zwischen Oesterreich und Frankreich abgebrochen. Kb. Paris, 11. August. Der österreichisch- ungarische Botschafter Graf Szecsen hat gestern abends Paris verlassen. Kb. Paris, 11. August. Die ..Agence Ha- vas' veröffentlicht folgende Note: Die franzö sische Regierung hielt dafür, daß es dem fran zösischen Botschafter in Wien nicht möglich sei, auf seinem Posten zu verbleiben

. Der Bot schafter Oesterreich-Ungarns in Paris verlangte seinerseits die Pässe. Es wurden Verfügungen getroffen, seine Abreise unter Beachtung der üblichen internationalen Courtoisie zu sichern. Meinungsaustausch der Dreibund- Herrscher. Dieser Tage traf in Rom der italienische Botschafter in Wien, Herzog von Avarna, ein. Er bringt angeblich ein eigenhändiges Schrei ben des Kaisers Franz Joses an den König. Freitag wurde Avarna zunächst vom Minister des Auswärtigen und vom Premierminister, später

. KB. Das Wolffdureau meldet: In London wurden in vielen hunderttausend Exemplaren Flugblätter verbreitet, worin es heißt: Englän der tut eure Pflicht und haltet das Land ferne von einem schädlichen und unsinnigen Krieg. Eine kleine aber mächtige Clique will euch in den Krieg treiben. Ihr müßt diese Verschwör ung vernichten oder es wird zu spät. Fragt euch selbst, warum ihr den Krieg führt. Die Kriegs partei sagt, um das europäische Gleichgewicht zu erhalten. In Wahrheit werdet ihr aber, wenn ihr helft, Oesterreich

Fremden blatt: Es sei höchste Zeit gewesen, den auf den Thron gelangten Panslawismus mit dem Schwert entgegenzutreten. Die Slawen und Orthodoxen der Monarchie hätten in den letzten Tagen den panslawistischen Gedanken zertreten und-sich um Oesterreich-Ungarn ver einigt. Bedeutsame Aeußerung eines rumäni sche« Blattes. Kb. Das Blatt Seara schreibt: Wenn Ru mänien auf eigenen Wunsch oder unter dem Zwange der Verhältnisse sich veranlaßt sehen würde, aus seiner Neutralität herauszutreten

, so könnte es keinem Zweifel unterliegen, daß seine günstigste Stellung an Seite der Zentral mächte wäre. Serbien annulliert die Verträge mit Oesterreich-Ungarn. Sofia, 11. August. Das serbische Presse büro meldet aus Nisch i Das Amtsblatt der serbischen Regierung veröffentlicht im amtlichen Teil eine Note des Ministeriums des Aeußern, worin alle mit Oesterreich-Ungarn abgeschlossenen Verträge und Konventionen als ungültig erklärt werden. Die Annullierung all dieser Verträge gilt ab 7. August. Die Türkei an der Seite

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1. Mittagsausgaben
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Seite 1 von 16
Datum: 14.08.1914
Umfang: 16
Verwaltung Nr. 135. Bezugs-Preise: Km platze monatlich 1K; mit täglicher Postversendung in Oesterreich-Ungarn vierteljährig K4.S0, nach Deutschland K t. — , nach den übrigen Ländern des Weltpostvereins K 9.—. Einzel" Nummer 10 h. Für unverlangt eingesandte Manuskripte über¬ nimmt die .Schriftleitung keine Verantwortung. RücksenHungetzr -M'olaen nur, wenn das entsprechende ' - \ l Vi? rt ° b°u>°s>. Anzeigen werden billigst nach Tarif berechnet

zurück¬ wichen. Ueberdies gingen auch weitere kleinere russische Abteilungen, die über die Grenze gekom¬ men waren, bereits beim Herannahen unserer Truppen zurück. Wien, 14. Aug. (K. k. Korr.-Bur.) Russische Kavallerie-Patrouillen versuchten westlich von der eröffnet hat, ohne jede Provokation seitens Frankreichs in Kriegszustand mit der sranzösi- schen Regierung setzen zu müssen geglaubt: 1. hat Oesterreich-Ungarn, nachdem Deutschland erst an Rußland

." Anschließend daran hat Greh dem österrei¬ chisch-ungarischen Botschafter in London erklärt: Nachdem der Abbruch der diplomatischen Bezieh¬ ungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Frank¬ reich in der angegebenen Weise erfolgt ist, sehe sich auch die englische Regierung genötigt, zu er¬ klären, daß von Mitternacht angesangen, der 51 r i e g s z u st a n d zwischen Großbri¬ tannien und Oesterreich - Ungarn ausgebrochen sei. Weichsel vorzugehen, wurden

e i n r ü ck t e. Episoden aus den Kämpfen an der Ostgreuze. Allenstein, 14. Aug. In der „Allen- steiner Zeitung" berichtet ein Augenzeuge von einem „Gefecht", das drei deutsche I n - f a n t e r i ft e n mit fünfzig r u s s i s ch e n Ka¬ valleristen gehabt haben. Es heißt dort: Zur Darlegung der englischen Note wird er¬ klärt: Der Konflikt Oesterreich-Ungarns mit einem unabhängigen Staate, wie Serbien, ist eine Frage, welche die internationale Politik

nicht berührt, also auch keinen Konfliktsgrund abgibt. Was die spezielle Kriegserklärung Frankreichs betrifft, geht deren Begründung über das Mo¬ ment hinweg, daß Oesterreich-Ungarn gezwungen wurde, an Rußland den Krieg zu erklären. Ferner hat Oesterreich-Ungarn keineTruP- Pen an die deutsch-französische Grenze geworfen und diesen Umstand offiziell der französischen Regierung bekannt gegeben. Die Argumentation des franzö¬ sischen Kabinetts ist also nicht bloß

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1. Mittagsausgaben
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Seite 6 von 16
Datum: 14.08.1914
Umfang: 16
¬ land allein soll sich der mit dem guten deutschen Fehrnworte „Verruf" gekennzeichnete wirtschaft¬ liche Kampf erstrecken, sondern vornehmlich auch gegen Frankreich, den Dritten im Bunde an der Seite der Meuchelmörder, denn auch Frank¬ reich hat neben England sehr viel Einfuhr und Absatz nach Deutschland und Oesterreich. Halten wir einmal Umschau unter den Zweigen des Handels und Gewerbes, prüfen wir sachlich und gewissenhaft die Möglichkeit

Damenhüte nach Paris sandte, um ihnen dort durch den Aufdruck der Stampiglie eines käuflichen Modisten französische Herkunft aufzuschwindeln. Englische Stahl waren, Klingen, Waffen und andere Erzeugnisse dieses Faches werden heute noch immer aus England bezogen, obwohl wir in Oesterreich und in Deutschland in der Herstellung von Eisen- und Stahlwaren in der vordersten Reihe stehen, ganz besonders Deutsch¬ land ist in diesem Zweige weit voran; acht

, die raffi¬ nierten, gaumenkitzelnden, aber den Magen rui¬ nierenden französischen Leckereien, Biskuits, Oele usw. Alle diese Waren, ohne Ausnahme, sind zumeist in der gleichen Qualität , aber viel billiger in Oesterreich und Deutschland er¬ hältlich, nur wer unbedingt auf die zumeist durch Würze und Zutaten erzeugte Raffiniertheit des Geschmackes nicht verzichten kann, wird zum Bei¬ spiel bei den Fisch- und Fleischkonserven öster- .reichisch-deutscher

sein; die englischen Jams z. B. kosten ungefähr viermal soviel als die Einsiedesrüchte des In¬ landes. Champagner, Weine, Cognac, Liköre, sie schmecken vermeintlich besonders fein, wenn sie französischer Herkunft und sündteuer sind. Nie¬ mand dachte daran, daß in Deutschland, in Oesterreich und Ungarn gerade die Erzeugung von Schaumwein und raffinierter geistiger Ge¬ tränke ganz besonders gepflegt wird, und die Konkurrenzfähigkeit inländischer alkoholischer

Erzeugnisse und Nahrungsmittel ist nicht von heute, sie findet ihren Anlaß nicht durch den derzeit herrschenden, tiefgehenden Konflikt, der wohl infolge seiner Vorgeschichte und seiner Bedeutung die Beziehungen zwischen den betei¬ ligten Staaten für immer trennen wird, sondern die Kaufleute in Deutschland und in Oesterreich- Ungarn verfolgen schon lange die Absicht, die teueren ausländischen Waren zu verdrängen. So soll es bleiben für immerdar

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 14.08.1914
Umfang: 6
loyale Oesterreich. Dem Schreiber dieses gegenüber gab kürzlich ein biederer Senn auf einer Schweizeralm, der vier Söhne im Felde stehen hat, Ausdruck. Der Mann meinte auch, daß das eidgenössische Bundesheer bei seiner in neuerer Zeit durchgeführten außerordent lichen Verstärkung gegebenfalls unzähligen Franzmännern den Garaus zu machen bereit sei. Geschlchtskalender 1814. 14. August: Der Kaiser empfängt die zwei De putierten Südtirols Lutz und Staffier in Guten brunn; sie klagen natürlich

der Gnade damit wir. Barmh erzigkeii erlangen!" II. Unser zweiter Helfershelfer heißt Wottergeben- heit. Es werden über uns, Geliebte, Bitternisse kom men, die heute noch nicht abzusehen sind. Der Krieg ist ein schonungslosblutiges Handwerk, welches Not Kleine Chronik. Die Kriegserklärungen. 28. Juli: Oesterreich- Ungarn erklärt an Serbien den Krieg. 1. August: Kriegserklärung Deutschlands an Ruß land. 3. August: Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich.' 4. August: Die belgisch-deutschen Beziehungen

werden nach Ablehnung eines Ultimatums abgebrochen. 4. August: England erklärt an Deutschland den Krieg. 5. August: Kriegserklärung Montenegros an Oesterreich.' 6. August: a) Oesterreich erklärt an Rußland, b) Serbien an Deutschland den Krieg. 12. August: Es wird bekannt, daß Montenegro an Deutschland den Krieg erklärt hat. 1:3. August: An Oesterreich erklären Frankreich und England den Krieg. (Aus dem Kriegsävancement.) Der Kaiser hat den Generalmajor Karl Edlen von Langer zum Feldmarschall-Leutnant

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 14.08.1914
Umfang: 6
kann. Abgesehen davon, daß Italien schon seit Jahr zehnten zum Dreibund zählt, und daß die vom Drei verbände betonte Unterscheidung von einem angreifen- fenden und angegriffenen Oesterreich-Ungarn und Deutschland für jeden Kenner der Verhältnisse nichts anderes ist als eine reine Spiegelfechterei und Wort klauberei, haben wir dadurch den stärksten 'Stein im Brett, daß Italiens Interessen geradezu ge bieterisch den rückhaltslosen Anschluß an Deutschland und Oesterreich-Ungarn auch im gegenwärtigen Kriege

verlangen. Unsere feste Ueberzeugung, daß Italien im gegenwärtigen Kriege schließlich doch an unserer Seite kämpfen und siegen wird, ist nicht aufgebaut auf Sympathien und Antipathien und geschichtlichen Reminiszenzen, sondern auf die Erwägung, daß die wirklichen Interessen Italiens dessen An schluß an Oesterreich-Ungarn und Deutschland gerade zu erzwingen. Italien kann unmöglich wünschen und wollen und zulassen, daß der Panslawismus bis zur Adria vordringt und die Ostküste dieses Meeres beherrscht

. Wenn Oesterreich-Ungarn im Kampfe mit Serbien und Rußland unterliegt, dann gibt es keine österrei chische, aber auch keine italienische Stellung in A l b a n i e n mehr. Unr das italienische Element an der Oft- und Nordküste der Adria wäre es in diesem Falle geschehen. Wenn der Panslawismus siegt, dann wird es auch keine Dardanellen sperre mehr geben und Italien würde in der Adria zahlreiche russische Kriegsschiffe zum Nachbarn erhalten, welche irr den dortigen serbischen Häfen sich häuslich einrich ten

entschieden, und der Sieger zu Lande kann den Frieden diktieren, bei welchem, wenn der Drei bund siegt, Italiens Interessen zur vollsten Geltung kommen werden. Italiens Staatsmänner haben sich von jeher durch große Klugheit und Sinn für Real politik ausgezeichnet, und darum kann man es als ganz sicher bezeichnen, daß Italien in diesem welt historischen Moment seinem Platz dort einnehmest wird,' wohin es durch seine wichtigen Interessen gezwungen wird, nämlich an der Seite Oesterreich-Ungarns

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