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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1915
Umfang: 8
. M 11. Imst, Samstag, den 6. Februar 1915. 28. Jahrgang. Das österreichische Rotbuch — Die Sühne für den Mord von Serajevo — Fortschritte in den Karpathenkämpsen — Deutsche Erfolge gegen Rußland und Frankreich — Die Züchtigung Englands durch Deutschland. Die Vorhut der Zivilisation. Man staunt immer wieder über das, was sich das angelsächsische Publikum in England sowohl wie in Amerika an Unwahrheiten über uns bieten läßt. Und wenn es noch bloß Winkelblätter und Winkelagitatoren wären, die Oesterreich

Völkern als besonders wertvoll und tüchtig bekannt geworden sein dürfte. Aber es sind sogar Blätter und Redner und Zuhörer, die sich zu den führenden, gebildeten Schichten rechnen, wenn sie den verläum- derischen Narrheiten gegen Oesterreich-Ungarn und Deutschland zujubeln. Amerikanische Blätter wollen uns jetzt wieder einschüchtern mit der fürchterlichen Drohung, daß bis jetzt erst die „Vorhut der Zivili sation" den Krieg gegen uns begonnen habe. Die eigentlichen Heere, von denen die letzte Ent

wir die Gegner im jetzigen Weltkrieg. Oesterreich-Ungarn, Deutschland, die Türkei einer seits, Belgien, England, Frankreich, Japan, Monte negro, Rußland, Serbien andererseits. _ An Boden- flache weisen Oesterreich-Ungarn 675887 km 2 , das Deutsche Reich 540833 km*, die Türkei in Europa 23000 km 2 , in Asien 4048 600 km 2 auf, zusammen also 5288320 km 2 . Dabei ist Arabien mit eingerechnet, Aegypten aber noch nicht. Nehmen wir dies eigentlich türkische Gebiet nur ohne den Sudan mit 642 000

km 2 noch dazu, so erhalten wir eine Gesamtziffer von 5930 320 km 2 , in der die Türkei mit rund dem Vierfachen jener Zahl, die Oesterreich-Ungarn und Deutschland zusammen haben, erscheint. Gehen wir zur Bevölkerungs ziffer über, so finden wir Oesterreich-Ungarn mit 51390000, das Deutsche Reich mit 64926000, die Türkei in Europa mit 1600000, in Asien mit 19100000 Köpfen (Arabien eingeschloffen). Von der Gesamtziffer von 117916000, bezw. mit der asiatischen Türkei 137 016 000 Köpfen, entfällt das Vierzigfache

der Einwohnerzahl der europäischen Türkei auf Deutschland, das Zweiunddreißigfache auf Oesterreich-Ungarn. Mit Einschluß der asiatischen Türkei stellt sich das Verhältnis 3 Deutsches Reich; 2 1 / Ä Oesterreich-Ungarn; 1 Türkei. Nun zu den Gegnern. An Flächeninhalt weisen auf: Belgien 29 451 km 2 , England in Europa 314761 km 2 , Frankreich in Europa 536 464 km 2 . Japan 671572 km 2 . Montenegro 16 000 km 2 , Europ. Rußland 5 862 535 km 2 , Serbien 90000 km 2 , zusammen 7 520783 km 2 , also ohne Kolonien

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.02.1915
Umfang: 8
Minister Sasonow gegenüber seines Auftrages ent ledigte, unterbrach ihn dieser mit der Bemerkung, er wisse, daß es sich um einen Borwand handle, Serbien mit Krieg zu überziehen, worauf der Botschafter er widerte, Oesterreich-Ungarn sei die friedliebendste Macht ; der Welt; was sie anstrebe, sei nur die Sicherung ihres Besitzstandes vor fremden, revolutionären Um trieben und der Dynastie vor Bomben. — Nach 5stündigem Ministerrate empfing Sasonow den deutschen Botschafter und erklärte

ihm, daß die An gelegenheit eine europäische sei und daß Rußland die Absicht Oesterreich-Ungarns, Serbien auszufressen (devorär), nicht ruhig hinnehmen könne. Der deutsche Botschafter Pourtales erwiderte, Oesterreich sei nur daran gelegen, Serbien die verdiente Züchtigung an gedeihen zu lassen. Am nächsten Tage erschien der russische Ge schäftsträger in Wien beim 1. Sektionschef Baron Macchio und drückte den Wunsch aus, daß die in unserer Note an Serbien angegebene Frist verlängert werde, damit die Mächte Zeit hätten

den - deutschen Militärattaches zu sich gebeten und die- ! selbe Versicherung ebenfalls unter Ehrenwort gegeben, j Wenn Oesterreich-Ungarn die serbische Grenze über- \ schreite, werden die auf Oesterreich-Ungarn gerichteten j Militärbezirke mobilisiert, unter keinen Umständen - die an der deutschen Front; man wünsche dringend ; Frieden mit D eutschland. Der Militärattachee er- i widerte, daß auch die Mobilmachung gegen Oester- j reich-Ungarn als sehr bedrohlich angesehen werden j würde. Am 27. Juli

ermächtigte Graf Berchtold den 3 Grafen Szapary telegraphisch, sich Sasonow gegen- z über dahin auszusprechen, daß, solange der Krieg auf Oesterreich-Ungarn und Serbien beschränkt bleibe, die Monarchie irgendwelche Länderwertungen nicht beabsichtige. Am 28. Juli telegraphierte Graf Szögyeny, der englische Vermittlungsvorschlag, daß Deutschland, Italien, England und Frankreich zu einer Konferenz in London zusammentreten sollten, sei von Deutsch land mit der Begründung abgelehnt worden

werden sollte, daß die für den Fall einer Ueber- schreitung der serbischen Grenze angekündigte Mo bilisierung der 4 gegen Oesterreich-Ungarn gele genen russischen Militärbezirke einer Bedrohung Oesterreich-Ungarns gleichkomme und daher, falls sie tatsächlich erfolgte, sowohl von der Monarchie, als auch vom verbündeten Reiche mit den weitest gehenden militärischen Gegenmaßregeln beantwor tet werden müßte. Inzwischen hat der deutsche Botschafter in Wien mitgeteilt, daß sich Sir Ed ward Grey an die deutsche Regierung mit der Bitte

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.02.1915
Umfang: 8
mit 500000, Europ. Rußland mit 148176000, Serbien mit 4 100000 Köpfen Vertreten. Legen wir die oben als Einheit genommene Ziffer der Türkei auch hier zugrunde, so ergibt sich für die einzelnen Posten die Gesamtzahl Von 315 012 000 Köpfen (2V2mal so viel als jene Deutschlands, Oesterreich-Ungarns und der Türkei) und innerhalb derselben das Verhältnis V s Belgien; 2V 4 England; 2 Frankreich; 3 ! /2 Japan; V 2 o Montenegro; 7Va Rußland; V5 Serbien. Bei dem Kolonialbesitze kommen in Betracht

nun ganz von selbst die Frage auf: Wie viel wehrfähige Mannschaft bringen denn die einzelnen Staaten auf? Das ist bei den heutigen Verhältnissen eine schwer zu beantwortende Frage. So viel aus den verschiedenen amtlichen Veröffent lichungen bekannt ist, haben die Armeen auf Kriegs fuß folgenden Stand : Deutsches Reich 3 Millionen, Oesterreich-Ungarn 1800000, die Türkei 800000, das sind zusammen 5 600 000 Mann, die auf einer ganzen Reihe von Kriegsschauplätzen stehen. — Belgien 182000, England 1080000

(na i dem Stande vor Beginn des Krieges) die Uebermacht unserer Gegner noch mehr zum Ausdrucke. Es hatten das Deutsche Reich 97 P 1 ), 263 T 1 ), Oesterreich-Ungarn 28 P, 88 T, die Türkei 6 P, 20 T, alle drei zu- sammen also 131 P, 371 T, dagegen England 197 P, 474 T, Frankreich 59 P, 329 T, Rußland 37 P, 230 T, Japan 52 P, 100 T, zusammen so mit 345 P und 1133 T, d. h. unsere Gegner ; könnten- uns auch zur See eine gewaltige Ueber macht, die fast dreimal so groß war wie unsere Streitkräfte, entgegenstellen

-Ungarns und Deutschlands auch auf diesem Gebiete erbracht haben! Die Staatsausgaben, die Art ihrer Verwendung und die Staatsschulden geben ein gutes Bild der Vorbereitung für Ereig nisse so ernster Natur, wie wir sie jetzt miterlrben. Oesterreich-Ungarn hat bei 4120 Millionen 2 ) Staats aasgaben (wovon 13 Proz. für das Heer, 2Proz. für die Flotte) 16030 Mill. Staatsschulden, das Deutsche Reich bei 9380 Millionen Ausgaben (da von 9 Proz. für das Heer, 5 Pro;, für die Flotte) — nebenbei bemerkt

die Botschafter Oester reich-Ungarns den Regierungen die bekannte Note an Serbien mit der Erklärung unserer Regierung. In London erwiderte Grey dem Botschafter, er würde bereit sein, di- Angelegenheit als eine nur Oesterreich und Serbien berührende zu betrachten, besorge aber, daß mehrere Großmächte in einen Krieg verwickelt werden könnten. Als Graf Szapary in Petersburg sich dem Kleine Krlegsbilder. Vsn unseren Soldaten im j Felde. Der bekannte Patrouilleführer I. Wanner- ! Pfaffenhofen schrieb unterm

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1915
Umfang: 8
Mit einer achtseitigen illustrierten Beilage: „Sterne nnd Blumen." Oie „Außferner Zeitung" erscheint wöchentlich zweimal (Mittwoch und Samstag). Sie kostet samt Zustellung in Oesterreich ganzjährig K 9—, halbjährig K 4.50, viertel jährig K 2.25. Für Deutschland K 10 pro Jahr und K 5 pro Lalbjahr. — Für das übrige Ausland K 11 ganzj. — Redaktton und Verwaltung der ^Außferner-Zeitung" « Innsbruck, Andreas Loferstraße 4. — Telephon Nr. 247. — Bezugsanmeldungeu und Ankündigungen nimmt entgegen

die Geschäftsstelle der Außferner Zeitung (Franz Ihrenbergers Wwe.) in Reutte, sowie die Verwaltung in Innsbruck. Nr. 10. Neutte, Samstag 0. Februar 1815. 3. Jahrgang. Der Schrecken Englands. Die Hinrichtung der Verschwörer von Sarajevo. — Italien und der Krieg. — Das österreichische Rotbuch. Des Weltkriegs 1 . Halbjahr. Als gerade vor sechs Monaten mit dem Ein tritte Rußlands, Deutschlands, Frankreichs und Englands in den Kampf Oesterreich-Ungarns gegen Serbien der Weltkrieg begann, da hatten rvohl

Persönlichkeiten namhaft zu machen. Der Mannigfaltigkeit unserer Heimat, ihrer Ueberlieferungen und Landschaften ent sprechend, sollen und werden wohl auch die Gedenkstätten für unsere Soldaten möglichst mannigfaltig und verschieden sein. Deshalb können wir den in letzter Zeit vorgeschlage nen Gedanken, im ganzen Lande oder gar in allen Gemeinden von ganz Oesterreich gleich förmige Gedenktafeln mit einheitlichen Kovf und Umrahmung fabriksmäßig Herstellen zu lasten, absolut nicht beistimmen

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2. Abendausgaben
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Seite 4 von 4
Datum: 06.02.1915
Umfang: 4
wir die Gegner im Weltkrieg 1914. Deutsch¬ land, Oesterreich-Ungarn, die Türkei einerseits, Bel¬ gien, /England, Frankreich, Japan, Montenegro, Ru߬ land, Serbien andererseits. An Bodenfläche weisen das Deutsche Reich 540.833 km 3 . Oesterreich - Ungarn 675.887 km^, die Türkei 23.000 km^ in Europa, 4,048.600 krn^ in Asien auf, zusammen also 5,288.320. Dabei ist Arabien mit eingerechnet, Aegypten aber noch nicht. Nehmen wir dies eigentlich türkische Gebiet

, nur ohne den Sudan mit 642.000 km 2 , noch dazu, so er¬ halten wir eine Gesamtziffer von 5,930.320 km-, in der die Türkei mit rund dem Vierfachen jener Zahl, die Oesterreich-Ungarn und Deutschland zusammen ha¬ ben, erscheint. Gehen wir zur Bevölkerungszilfer über, so finden wir das Deutsche Reich mit 64,926.000,- Oester¬ reich-Ungarn mit 51,300.000, die Türkei in Europa mit 1,600.000, in Asien mit 19,100.000 Köpfen (Ara¬ bien eingefchlossen

). Von der Gesamtziffer von 117.916.000 bezw. mit der asiatischen Türkei 137.016.000 Köpfen entfällt das Vierzigfache der Ein¬ wohnerzahl der europäischen Türkei auf Deutschland, das Zweiunddreißigfache auf Oesterreich-Ungarn. Mit Einschluß der asiatischen Türkei stellt sich das Verhältnis 3 (Deutsches Reich) :2i/z (Oesterreich-Ungarn): l(Türkei). Nun zu den Gegnern. An Flächeninhalt weisen auf: Belgien 29.451 km^ 5 , England in Europa 314.761 krn^, Frankreich in Europa

mit 148,176.000, Serbien mit 4,100.000 vertreten. Legen wir die oben als Ein? heit genommene Ziffer der Türke- auch hier zugrunde, so ergibt sich für die einzelnen Posten die Gesamtzahl von 315,012.000 Köpfen (2Vsmal so viel als jene Deutschlands, Oesterreich-Ungarns und der Türkei) und innerhalb derselben das Verhältnis 1 / 3 (Belgien) : 21/4 (England): 2 (Frankreich): 315 (Japan ) : 1 / 2 o (Monte¬ negro) : 71/2 (Rußland) : 1 / 5 (Serbien

folgenden Stand: Deutsches Reich 3 Millionen, Oesterreich-Ungarn 1.800.000, die Türkei 800.000, das sind zusammen 5.600.000 Mann, die auf einer ganzen Reihe von Kriegsschauplätzen stehen. Belgien 182.000, England 1.080.000, Frankreich 2 350.000, Montenegro zirka 20.000, Rußland 4,600.000, Serbien 220.000, Japan 1 Mill., zusammen also 9,452.000 Mann. Diese Zis- sern begreifen auch die Marinesoldaten in sich, aber nicht die verschiedenen Landfturmtruppen

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Meraner Zeitung
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Seite 10 von 20
Datum: 06.02.1915
Umfang: 20
Weite 1.0. Nr . SV. den von dem Grafen Szapary teils interpre tiert, teils als notwendig erklärt. Am 27. ermächtigte Graf Berchtoll» den Grafen Szapary telegraphisch, sich Sasanow gegenüber auszusprechen dahin, daß, solange der Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien lokalisiert bleibe, die Monarchie irgend welche territoriale Erwerbungen nicht beab sichtige. In einem zweiten Telegramm ersucht Graf Berchtold den Grafen Szapary, da der Punkt, betreffend die Beteiligung von k. u. k. Funk

und Frankreich zu einer Konferenz in London zusammentreten sollten, sei von Deutschland mit der Begründung abge lehnt worden, daß es für Deutschland mnnögliä sei, seinen Bundesgenossen in seiner Ausein andersetzung mit Serbien vor ein europäisches Gericht zu ziehen. Am 28. zeigt Graf Berchtold dem serbischen Ministerium des Aeußern telegraphisch an, daß sich Oesterreich-Ungarn von diesem Augenblicke an als mit Serbien im Kriegszustande befind lich betrachte. An diesem Tage telegraphierte Graf Berch told

Edward Grey, hatte, als er eine Konferenz vorschlug, geglaubt, diese Antwort würde eine Grundlage liefern, auf welcher die vier Regierungen, während sich sowohl Oester- «Atero»er ZÄi»«!' 0 ovo0 0 00000000 0 0 00 0 ^ orni ^ ! NMLI. Z ° nppicm! o NI55L -i! «»an»« ° 0 0 ' sesienviouiio « o».i.«ze »»«»e ' 0 0 0 0 0 0 0 0 000 00000 00000 reich-Ungarn, wie auch Rußland, jeder militä rischen Operation enthalte, ein befriedigendes Arrangement ausarbeiten könnten. Sir Edward Grey sagt, wenn Oesterreich-Ungarn

Kabinett zur drin genden Erwägung zu unterbreiten» ob nicht Rußland in freundschaftlicher Weise darauf auf merksam gemacht werden sollte, daß für den Fall einer Ueberschreitung der serbischen.Grenze angekündigte Mobilisierung der vier gegen Oesterreich-Ungarn gelegenen russischen Militär bezirke einer Bedrohung Oesterreich-Ungarns gleichkomme und daher, falls sie tatsachlich' er folgte, sowohl von der Monarchie, - wie auch vom verbündeten deutschen Reiche mit den Lin spottbillixer, unbexaklbarer

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 06.02.1915
Umfang: 8
zu erklären und wird ihn für einige Zeit in ein Irrenhaus verbringen, um so seine Verurteilung zu vermeiden. In Berlin ging die Nachricht ein, daß Kom mandant Kapitänleutnant Mücke mit einem Landungskorps der „Emden' in der Nähe von Hodeida an der Südwestküste Arabiens Militärattache erwiderte, daß auch die Mobilmachung gegen Oesterreich Ungarn als sehr bedrohlich ange sehen werden würde. Am selben Tage teilte Graf Berchtold unseren Botschaftern bei den fremden Kabinetten den Ab bruch der diplomatischen

dem Minister Sasonow in längerer Unterredung auseinander, daß wan in Rußland irrtümlicher Weise Oesterreich Un- Mrn einen Vorstoß auf den Balkan und einen Marsch nach Salonichi oder gar nach Konstant!- vopel imputiere. Es handle sich um Selbsterhaltung und Notwehr. Bei einer solchen könne man sich ourch gar keine wie immer gearteten Konsequenzen Anen lassen. Sanonow erwiederte, dieses ihn ge- Moderte Ziel sei vollkommen legitim, aber der sei nicht der sicherste. Die Mitwirkung von vsterreichisch

den Grafen Szapary telegraphisch, sich Sasonow gegenüber da hin auszusprechen, daß, solange der Krieg zwischen Oesterreich Ungarn und Serbien lokalisiert bleibe, die Monarchie irgendwelche territoriale Erwerbungen nicht beabsichtige. In einem zweiten Telegramm ersucht Graf Berchtold den Grasen Sz pary, da der Punkt, be treffend die Beteiligung von k. u. k. Funktionären bei der Unterdrückung der serbischen Umsturz bewegung, den besonderen Widerspruch SasonowS hervorrief, ihm vertraulich mitzuteilen

. seinen Bundes genossen in seiner Auseinandersetzung mit Serbien vor ein europäisches Gericht zu ziehen. Am 28. zeigt Traf Berchtold dem serbischen Ministerium desAeußern telegraphisch an, daß sich Oesterreich Ungarn von diesem Augenblicke an als mit Serbien im Kriegszustände befindlich betrachtet. (Schluß folgt.) ^ Seite 3 sühnen, die GotteS gerechtes Strasgericht heraus fordern. Ferner sollen die Gläubigen am 7. Februar recht zahlreich die hl. Sakramente empfangen, um den außerordentlichen Ablaß

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1915
Umfang: 8
mit leichterem Mute zu Felds zigen, als wenn sie von vornherein schon gewußt hätten, mit welchen Unmassen von Feinden ihnen zu kämpfen bevorstünde. Nun ist ein halbes Jahr lang die Kriegsfurie über das unglückliche Galizien gebraust und noch immer find die Moskowiter Herren des größten Teiles davon. Wenn da manchem Zagherz der Mut vergeht, so möge eS doch bedenken, daß Rußlands Hauptmacht — und das ist fürwahr kein Pappen stiel — seit jeher auf Oesterreich loszog; daß daS Ziel der zottigen Kosaken

aus, das Attentat habe die Serben in dem Glauben besiärtt, daß der Zer fall Oesterreich-Ungarns in kürzester Zeit bevorstehe und habe zu ihrem Haß gegen die Monarchie nun auch die Verachtung gesellt. Am 22. Juli wurde Freiherr von Giesl be« auftragt, am nächsten Tage der serbischen Regierung die Note zu überreichen, die gleichzeitig samt dem bekannten Kommentar unseren Botschaftern zur Mitteilung an die fremden Regierungen übersendet wurde. Am 24. entledigten sich die Botschafter dieses Auftrages. Der Mord vsn

. Nach fünfstün digem Ministerrat empfing Herr Sasonow den deutschen Botschafter und erklärte ihm, daß die Angelegenheit eine europäische sei und daß Ruß land die eventuelle Absicht Oesterreich Ungarns, Serbien aufzufressen, nicht ruhig hinnehmen könne. Graf PourtaleS replizierte, Oesterreich-Ungarn sei nur daran gelegen, Serbien die verdiente Züchtig, gung angedeihen zu lassen. Der russische Geschäfts träger in Wien Kudaschew, den Graf Berchtold am 24. vormittags empfing, sagte, man sei in Ruß« land immer

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 11 von 20
Datum: 06.02.1915
Umfang: 20
militärische Vorbereitungen treffe. Bot schaster Graf Szögyeny meldet, die deutsche Re gierung habe an diesem Tage neuerdings nach Petersburg telegraphiert, daß Deutschland durch die Fortsetzung der jetzigen militärischen Rü stungen vermüaßt werden könnte, zu mobi lisieren. Dem Grafen Szapary machte Minister Sa- sanow am 29. Bemerkungen über die Abge- neigtheit Oesterreich-Ungarns, zu diskutieren und über die über das notwendige Maß hinaus fortgesetzte und daher gegen Rußland gerichtete österreichisch

-ungarische Mobilisierung. Graf Szapary sagte, über den Konflikt mit Serbien lasse sich nicht diskutieren: aber Oesterreich- Ungarn werde immer bereit fem, über öster reichisch-ungarische und russische Interessen mit Petersburg Fühlung zu nehmen. Sasanow er widerte, wenn wir Serbien unsere Bedingungen aufzwangen^ fei des für Serbien ein Vasallen tum, durch welches das Gleichgewicht auf dem Balkan, das ein russisches Interesse sei, gestört werde. Auf die Bemerkung Szaparys, daß die Mobilisierung unserer

betreffenden Fragen einer vertrauensvollen, freundschaft lichen Aussprache zu unterziehen. Am 3V. eröffnete der englische Staatssekretär dem Botschaster Fürsten Lichnowsky, daß ihn Sasanow habe wissen lassen, er sei nach der Kriegserklärung von Oesterreich-Ungarn an Serbien nicht mehr in der Lage, mit Oesterreich- Ungarn direkt zu verhandeln und spreche daher die Bitte aus, England möge seine Vermittlung wieder aufnehmen unter der Voraussetzung der vorläufigen Einstellung der Feindseligkeiten. Der deutsche

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 20
Datum: 06.02.1915
Umfang: 20
sich nicht —. kaum ein Schuß siel von ihrer Seite. Aber' di5 hellichte Freude, die Begei-, sterung, der Opfermut, der alle die Jäger ^ deutsch und welsch — draußen in der Schwarmlinie, in kalter Winternacht durch glüht ! „Mir zappelt's schon in den Fingern', sagte einer zu. mir,. „wenn sie nur Amen!' Solange die Herzen noch so warm für Dich schlagen. Du. Oesterreich, bist Du nicht ver loren! Als wir die Helden an der Front ver-- ließen und heimkehrten, sagte einer von uns: „Eine solche Neujahrsnacht

leide und ihr nichts abgehe.' (Ein neues Unternehmen der Ge-, b rüder Feltrinelli.) Es wird gemeldet, daß, die bedeutende Holzausfuhriirma Fratellt Feltrinelli in Mailand, die sich feit längerer Zeit an der Ausnutzung von Forsten, an dem Export von Walderzeugnissen aus Oesterreich und dem Schwellenhandel in . diesen Ländern beteiligt hatte, neuerdings zur weiteren Aus-, dehnung dieser Beziehungen mit. dem Sitze in B 0 z e n und Billach unter der Firma Ge brüder FeltrinelleG. m. b. H. ein Holzindu

hat am 3. ds. die Fahr- vlankonferenz für den Sommer 1915 begon-, nen.. Bon Deutschland und Oesterreich-Ungarn sind alle Eisenbahnverwaltungen und größe-, ren Privatbahnen vertreten. Ebenso haben die größeren Schissahrtsunternehmüngen Deutsch, lanos und Oesterreich-,Ungarns Vertreter ent sendet. Bon neutralen Staaten nahmen, die Eisenbahnverwaltungen von Dänemark, Ita-, lien, Luxemburg, der Niederlande, Schiveden, Norwegen, der Schweiz teil. Vor Eröffnung der Verhandlungen hielt Verkehrsminister v. Seidel

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