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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 10 von 20
Datum: 31.05.1893
Umfang: 20
in Oesterreich, «it uns gemeinsam Hand anzulegen an die Schaffung und schrittweise Ausbildung des neuen christlichen Volksblattes „Reichspost' , das kämpfen soll unter der Devise: „Mit Gott für Oesterreich und sein christliches Vollk!' Mas wir wollen. (Unser Programm.) -s- Ein neues Tagblatt in Wien, das Centralorgan für das katholische Volk in Oesterreich und die christlich- sociale Reformbewegung sein soll: das ists, was wir «it der Begründung der „Reichspost' wollen. Die Presse ist in der Gegenwart

und vertreten will. Von Wien ausgehend, vollzieht sich gegenwärtig in Oesterreich ein großer Umgestaltungsproceß. Die liberal-centralistische Partei, die sich „deutsch' nennt, seit jeher aber unter jüdisch-antichristlicher Be vormundung stand und in den letzten Jahrzehnten in Oesterreich förmlich allmächtig in der Bestimmung der- öffentlichen Meinung geworden war, ist vom Volke seit neuester Zeit ebenso als wirthschaftlich verderblich erkannt worden, wie sie seit jeher in gehässiger Art die christ liche

es um s o- cialdemokratischen Umsturz «Zielen sich zu verschrei ben. Die liberal-jüdische Machtpartei schmilzt deßhalb im deutschösterreichischen Volke zusammen, wird altersschwach und treibt sichtlich der Auflösung zu. Würde sie nicht durch die zumeist in jüdischen Händen befindliche Großpresse und die Macht des Börsen- und Banken- Capitalismus noch über Wasser gehalten, so wäre sie auch in Oesterreich schon bis zur Bedeutungslosigkeit der «atioualliberalen Trümmer in Deutschland her ab gesunken. Angesichts

der machtvollen socialpolitischen im Rheinland aus 36.000 und in Westfalen auf je 25.000. Bayern ist den österreichischen Verhält nissen insbesondere durch die Art seiner Bevölkerung am verwandtesten, und darum ist die Vcrgleichung am lehrreichsten. Bayern zählt 4 Millionen Katholiken, also gerade die Hälfte der deutschen Katholiken in Oesterreich. Während Oesterreich nur 32 deutsche Zeitungen katholischer Richtung besitzt, hat Bayern deren 59, darunter 3l Tagblätter (Oesterreich »ur 6). ferner 8 dreimal

wöchentlich erscheinende (Oesterreich nur 1). In Bayern kommt schon auf 72.000 Katholiken eine Zeitung (in Oesterreich auf 250.000). In Bayern zählt die katholische Presse 202.000 Abonnenten (in Oesterreich nur 102.000). In Bayern kommt auf 20 Katholiken ein Abonnement, bei uns in Oesterreich auf 80. So zeigt sich, daß die halbe Zahl von Katholiken in Bayern fast doppelt so viel katholische Zeitungen überhaupt hat, 5 Mal so viel Tag blätter aufweist, Doppelt so viel Abonnements stellt, und eine 4 Mal

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
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Seite 6 von 8
Datum: 19.03.1925
Umfang: 8
, dieser sei nie mand anderer gewesen, als Johann Orth, der ehe malige Erzherzog Johann Salvator. Paris, 18. März. Dem „Petit Journal" zufolge hat Dr. Benesch Herriot einen neuen Plan vorge tragen, der auf die Bildung eines besonderen, die zentral- und osteuropäischen Staaten umfassenden Staatenbundes abzielt. Diese Staaten sollten sich zu einem gemeinsamen Vertrag zusammenschließen, in den auch Oesterreich einbezogen werden soll. Wenn sich die Großmächte dann mit Deutschland verständig ten

); da von kommen 15,070.000 auf Rußland, 13,250.000 auf Deutschland, 9,000.000 auf Oesterreich - Ungarn, 7,935.000 auf Frankreich, 5,704.000 auf Großbritan nien, 5,615.000 auf Italien, 4,272.000 auf die Vereinig ten Staaten von Nordamerika usw. Im Verhältnis zur gesamten männlichen Bevölkerung der verschie denen Länder kommt Frankreich an erster Stelle mit einer Prozentzahl von 40,8 der Mobilisierten, Deutschland mit 39,6 Prozent, Oesterreich- Ungarn mit 34,6 Prozent, Italien mit 31,5 Prozent, Großbritannien

mit 24,2 Prozent und die Vereinigten Staaten mit 8,4 Pro zent. Im Verhältnis zur werktätigen männlichen Bevölkerung, also ohne Einbezug der Kinder und der Greise, welche nicht fähig sind, die Waffen zu tragen oder nützlich in der Volkswirtschaft des Lan des mitzuarbeiten, hat Frankreich 59,4 Prozent mobi lisiert, Deutschland 64,9 Prozent, Oesterreich-Ungarn 55.4 Prozent, Italien 46,3 Prozent, Großbritannien 39,2 Prozent, die Vereinigten Staaten 13,2 Prozent. Was die Gesamtzahl der Getöteten

und Vermißten in den kriegführenden Ländern anbelangt, so steht Deutschland an der Spitze mit zwei Millionen; es folgen Rußland mit 1,700.000, Oesterreich-Ungarn mit 1,542.000, Frankreich mit 1,400.000, Italien mit 750.000, Großbritannien mit 744.000 und die Ver einigten Staaten mit 68.000. Im Hinblick auf die werktätige männliche Bevölkerung steht Frankreich mit seinen Toten und Vermißten an erster Stelle mit 10.5 Prozent, es folgen Deutschland mit 9,8 Prozent, Oesterreich mit 9,5 Prozent, Italien mit 6,2

- geführt. Für das Jahr 1926 kommt Garmisch-Par- tenkirchen in Frage, für 1930 ist ein Wintersports , in Oesterreich (Tirol) vorgesehen. . ! Franz-Senn-Hütte (Stubai). Die zu Ehren w Gründers des D. n. Oe. Alpenvereines, des Tiroler i Pfarrers Franz Senn (aus Längenfeld im Oek- i teile, gestorben zu Neustift im Stubai), benannu Franz-Senn-Hütte im Stubaier Oberberg, unweit des großen Alpeinerferners, 6 Stunden von mes, 4M Stunden von Neustift, 3A Stunden von Bärnbad, ist bewirtschaftet und dient

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 5
Datum: 16.10.1879
Umfang: 5
erhalten, deren mög lichen Wirkungen, auch im Interesse Rußland's selbst, vorzubeugen jener Defensivbund geeignet erscheint, wie er durch die jüngste Annäherung zwischen Deutschland und Oesterreich geschaffen ist. „Der Bund zwischen Oesterreich und Deutschland, dessen friedlicher Zweck klar zu Tage liegt, wird keine feindliche Gegengruppe, Wohl aber den Anschluß anderer Mächte, namentlich den von England, zur Folge haben. Vereint werden Deutschland und Oesterreich - Ungarn im Centrum Europa's

den Kernpunkt einer Friedensliga bilden, die in sich stark genug ist, um Angriffe abzuwehren und Ruhe störungen vorzubeugen.' Wörtlich heißt es weiter in dem Plaidoyer der „K. Ztg.': „Deutschland hat ein dreifaches eigenes Interesse, sich mit Oesterreich zu verbinden: um Oesterreich als einen wesentlichen Factor des europäischen Gleichgewichts stark zu erhalten — um bei Oesterreich Anlehnung im Falle ruffisch - französischer Angriffe zu finden — um endlich zu verhindern, daß Oesterreich sich mit Frank reich

oder Rußland verbinde Ein Bündniß mit Deutschland schützt Oesterreich - Ungarn gegen slavische und italienische Eroberungsgelnste; ein Bündniß mit Oesterreich entfernt für Deutschland die Gefahr ruffi schen oder französischen Angriffs. Beide Länder haben eines an des anderen Wohlfahrt gleiches Interesse; sie sind „natürliche' Verbündete, von denen keiner dem Anderen ein Opfer zu bringen oder Zugeständnisse zu machen hat. Sie würden eine Gesellschaft zur Sicherung gemeinschaftlicher Interessen bilden

und sich aus diesem Grunde gegenseitig Schutz angedeihen lassen, wenn die besonderen Interessen des einen oder des anderen Bundesgenossen bedroht werden sollten. Deutschland und Oesterreich - Ungarn vereint sind stark genug, um keinen Angriff von außen zu fürchten. Weder die russische' noch die französische Regierung würden den Gedanken eines Krieges gegen diese vereinte Macht mit Vorliebe cultiviren. England aber würde sich einem Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich, weil eS den russischen Eroberungsgelüsten

einen Damm entge genstellt, gern anschließen. Rußland endlich, wenn eS auch in der Defensivallianz zwischen Deutschland und Oesterreich zunächst eine Unbequemlichkeit erblicken würde, dürfte mit der Zeit zu der Erkenntniß gelangen, daß dieses Bündniß thatsächlich zu seinem eigenen Nutz und Frommen geschlossen wird. Es würde sich der Wahr nehmung nicht für immer verschließen können, daß es mit erobernder Politik sich selbst am meisten schadet, und daß es den Mächten zu Dank verpflichtet

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 26.09.1888
Umfang: 10
,' und unter den Woblsahrtseinrichtungen nimmt da» Sparcassenwesen eine oer obersten Stellen «in. E» wird daher nicht ohne Interesse sein, daS Svarcafsenwesen in Deutschland, namentlich in Preußen, mit dem in Oesterreich diesseits der Leitha unter di Versen Gesichtspunkten zu vergleichen. Die Zeit der Entstehung der Svarcassen ist in beiden Ländern nicht erheblich verschieden, wenn auch die Entwicklung derselben in Oesterreich ein wenig später und etwas langsamer erfolgte als in Deutschland. Die Errichtung der städtischen Sparkasse

war. - Die Zahl der Sparcassen ist in Preußen (1318) erheblich größer, als in Oesterreich (364), so daß dort eine Sparkasse auf 264 Quadratkilometer und 21,486 Einwohner, hier erst auf 824 Quadratkilometer und 63,273 Einwohner entfällt. Dagegen haben die einzelnen Sparcassen in Oesterreich einen viel bedeutenderen Ein lagebestand, al» in Preußen, denn das Durchschnitts- gutbaben beträgt hier wie dort auf den Kopf der Be völkerung etwa 80 Mark, obwohl die Zahl der Spar kassen in Oesterreich fast vier Mal

keiner ist, als in Preußen. Was die Art der Sparcassen betrifft» so hat Oester reich 283 Gemeindesparcassen, 61 Vereins- und 20 Bezirkssparkassen, während eS in Preußen 559 städtische, 134 Landgemeinde-, 304 Kreis- und 306 VeremS- i sparcassen gibt, so daß in Preußen die ländlichen und Vereinssparcassen verhältnißmäßig stärker vertreten sind, als in Oesterreich. Doch deckt sich der Begriff der österreichischen Gemeduiesparcassen keineswegs mit dem der städtischen, Landgemeinde- und KreiSsparcassen in Preußen

und in Deutschland, die letzteren stehen viel mehr in weit engerem organischen Zusammenhange mit der Gemeinde, als dies in Oesterreich der Fall ist: Nach dem österreichischen Regulativ vom 2. September 1844 waren „zur Errichtung von Sparcassen vorzüglich Vereine von Menschenfreunden unter der Bedingung berufen, daß sie einen genügenden Garantiefond ein legen', und dann erst heißt es: „auch Gemeinden kann die Errichtung von Sparcassen unter ihrer Haftung gestattet werden'. Dem entsprechend sind eine Reihe

von Vereinssparcassen erst im Laufe oer Zeit in Ge meindesparcassen umgewandelt, aber ihre Verwaltung ist viel unabhängiger von der Gemeinde, als die der Commnnalsparcassen in Deutschland, und ' man darf Oesterreich keineswegs das Lanv der Communal-Spar- cassen nennen. - - Die Gesammtsumme der Spacasseneiulagen beläuft sich in Preußen auf 2261 Millionen Mark und beträgt in Oesterreich rund 986 Millionen Gulden; da nun die Zahl der Sparkassenbücher in Preußen auf 4,209,453, in Oesterreich 1,932,504 zu stehen kommt

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 06.12.1864
Umfang: 6
Oesterreich mit den großen Mächten in freundschaftlicher Beziehung und wird stets mit Freuden die Hand zur Vervollständigung und Erweiterung solcher Verhältnisse bieten. Noch kürzlich bei einer vielbesprochenen Angelegenheit hat Oesterreich aus daS augenfälligste den Geist der Ver. söhnlichkeit, der eS beseel», beurkundet. Nach jener Seite aber hin, von welcher der saklische territoriale Bestand Oesterreichs schon als ein aggresiver Akt bezeichnet wird, kann man unS wohl unmöglich die Initiative

ich mir zu bemerken erlauben, und das ist meine feste Ueberzeugung, daß eine Großmacht wie Oesterreich auf eigenem Fuße stehen uich auf die eigene Wehrkraft gestützt sein muß, und daß die ge- wandtesten diplomatischen Verhandlungen nur dann günstige Erfolge haben, wenn eine passenre Anzahl von Bajonetten hinter ihr steht. Was die allgemeine Sehnsucht nach Entwaffnung an belangt, glaube ich, ist die ganze Welt einig, daß Oester reich gerne dazu die Hand bieten würde, daß eS keine aggressive Tendenz verfolge

, daß Oesterreich aber eben so sicher den letzten Mann — vom letzten Thaler will ich nicht reden — daran setzen wird, um seine Ehre zu erhalten und sich nicht freiwillig berauben zu lassen. Ich möchte, da die EntwassnungSsiage angeregt wurde, auch mit einem Citate schließen: eS kommt mir da un willkürlich der AuSspruch ei'neS französischen Schrift stellers in das Gedächtniß, der da sagte, er sei mit der Abschaffung der Todesstrafe einverstanden, nur möchten aber die Herren Mörder erst damit den Anfang

Deutsch'andS und Oesterreichs zu vergrößern. Die Berliner Kammerverhandlungen vom Jahre 1359, die Auffassung der preußischen Presse, welche in ihrem CyniSmuS soweit gehe, mit italienischen Verwicklungen zu drohen, wenn Oesterreich für DeutschlandSRecht ein treten zu wollen gedenke. All' dies zeige, daß Preußen seine Bemühungen nicht aufgegeben habe. Abg. Sadil, welcher in der Generaldebatte sür den Austritt Oesterreichs auS dem deutschen Bunde plaidirte, kömmt auf diese Idee zurück. Er sieht in dem Ver

gestört. Oesterreich betrachtet sich als Mandatar bei der Abtretung der Herzogthümer, während Preußen sagt, eS habe die Herzogthümer zu eigenem Rechte er halten, und Preußen bedroht die Herzogthümer in viel kapitalerer Weise als der König von Dänemark: So lange der Gedanke an ein einiges Deutschland existire, dürfe man kein Glied desselben beleidigen, am aller wenigsten ein Haus, daS wie daS HauS Habe bürg im Besitze der ältesten, besten deutschen Traditionen ist. (Lebhafter Beifall.) Er möchte wissen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 15.05.1863
Umfang: 6
mir Oesterreich nur die Diskus« sion der Propositionen vom 18. Juli verlangt, wenn von Oesterreich und den ihm näher befreundeten Re- gierungen des Zollvereins dessen Erhaltung und keines wegs dessen Sprengung oder auch nur Umgestaltung beabsichtigt wird, wenn ferner Oesterreich sehr geneigt ist, der Lage, in welche Prenßeu dnrch den Abschluß des Handelsvertrags mit Frankreich nnn einmal ge« kommen ist, jede billige Rücksicht angedeihen zu lassen: so müssen wir in der That uns vollständig außerStand erllären

Er- zielung einer Bundesreform die preußische Regierung ganz bestimmt nicht in die Lage versetzt, bei den alten Gründen über das Ungenügende der Vorschläge und! deren Zurückbleiben hinter dem gerechten Verlangen der ^ deutschen Nation zu beharren. Schließlich dringt sich uns noch die Wahrnehmung auf, daß, während die „Köln. Ztg.' der Ansicht ist, die preußische Regierung sei gar nicht in der Lage Oesterreich, um es zu ihrer polnischen Politik herüber zu ziehen, Anerbietnngen zu machen, eine bekannte

os- ficiöse Feder in der „Allg. Ztg.' aus Berlin im Jnter, esse der Einigkeil Deutschlands den Wunsch formulirt, eS werde den französischen Bemühungen nicht gelingen, das Wiener Kabinet in eine Lage zu ziehen, wo die Verständigung mir Preußen immer schwieriger wird. ! Aber ob man es nun herüberziehen wolle orer ob man die Einladung herüberzukommen mit der drohenden Hinweisung auf ein „zu spät' bekräftige, trotz alledem ist es eine Thatsache, daß Oesterreich, nicht sucht, son dern gesucht

wird, daß es an ihm ist, anzunehmen oder abzulehnen, daß es sein eigenes Gewicht in die Wage der europäischen Entscheidung legen kann, end lich daß die polnische Frage eben nur Preußen in die Lage versetzt, die ihm aus der polnischen Frage er wachsenen Schwierigkeiten vurch eine Annäherung an Oesterreich zu vermindern. Deutschland. Nach einem Münchner Bericht der „Köln. Ztg.' <1. ü. 7. Mai, fordert Bayern in seiner Circulardepesche vom 25. April die Zollvereiusregierungen ans, sich über die österreichischen Propositionen

vom 10. Juli v. Js. zu erklären. „Diese Erklärung,' heißt es in dem Rund, schreiben, «wäre, und zwar im Namen und im Auf, trag der sämmtlichen Vereinsregierungen, durch diejeni gen Regierungen, welche schon früher für die Nerhand- luugen mit Oesterreich ermächtigt waren (Prenßen, Bayern und Sachsen), dahin abzugeben, daß der Verein geneigt sei die Verhandlung mit Oesterreich über die Fortsetzung und Erweiterung des Vertrags vom 19. Februar 1853 aus Anlaß der neuen Propositionen wieder aufzunehmen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 21.12.1898
Umfang: 14
den Herzog gaben. Bon Marbod dem Markomannen, dem Oester- reichec, spricht man nicht, nicht von den späteren Markomannen, die seit Markus AureliuS faktisch die Macht der Römer in Schach gehalten und endlich bezwungen haben. Bon der niederöster reichischen Herulerburg aus hat Odoaker das rö mische Weltreich endgiltig den Deutschen gesichert. Oesterreich war da» immer umbrandete Bollwerk gegen Hunnen, Avaren und Ungarn; hier hat es sich nicht wie in Sachsen, Thüringen, Preußen, Mecklenburg nur um mehr

oder weniger gründ liche Germanisirung gehandelt, hier wurde mit blutigen Würfeln um die Existenz der deutschen Nation, um die Existenz der abendländischen Ge sittung gewürfelt. Diese Vorzugsstellung von Oesterreich kam im deutschen Staatsrecht zum Ausdruck. Dem Herzog von Oesterreich gebührten schon längst, ehe er deutscher König und römischer Kaiser war, höhere Rechte und Privilegien. Oesterreich glich in dieser Beziehung einem Bannwald, dessen Erhaltung und Pflege wichtiger

ist als alles Andere, die weil er allen darunter Wohnenden Schutz sichert gegen unberechenbare feindliche Gewalten. Es lag daher in der Natur der Sache, in der Vernunft der Weltgeschichte, daß seit Rudolf von Habsburg es sich immer herausstellte, der deutsche Kaiser müffe im Besitz von Oesterreich sein, oder, war dasselbe ist, der Herzog von Oesterreich müffe Kaiser werden. DaS ist der Grund, wes halb auch heute noch Rudolf von Habsburg im Andenken und in der Auffassung des ganzen deutschen Volkes der typischeste deutsche König

ist. Er war der deutsche Kolumbus, der die natür liche politische Geographie von Deutschland be gründet hat. Und al» nach langer Zeit des Irren» und der vergeblichen Versuche die deutsche Krone wieder an Oesterreich und Habsburg ge langte, blühte in Maximilian, dem letzten Ritter, wieder dem ganzen deutschen Volke ein noch lie benswürdigerer TypuS des deutschen Fürsten auf. Nur von hier, von Oesterreich auS, ward es nun möglich, das Ideal des mittelalterlichen hei ligen römischen Kaiserthumes deutscher Nation

zu verwirklichen. Nun erst gelang es dem deutschen HauS Oesterreich, der „Casa d’Austria“, in der That, ein Weltreich zu begründen, wie es feit den Zeiten der Römer Europa nicht geschaut hatte. Burgund, also halb Frankreich und Belgien, die Niederlande, Spanien, halb Italien, Böhmen, Ungarn ward habsburgisch, ward kaiserlich und Karl Y. durfte es sogar wagen, die Inschrift ayf den Säulen des Herkules „Nec plus ultra“ zu verändern, in das stolze „Plus ultra!“ und ein Reich zu vereinigen, in dem die Sonne

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 29.01.1902
Umfang: 6
für Oesterreich-Ungarn eingehend erörtert und seine Ausführungen mit einem reichen statisti schen Materials belegt. Im Jahre 1903 laufen bekanntlich die Handels verträge Oesterreich-Ungarn» mit folgenden Staaten ab : Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Ruß. land und der Schweiz; die Handelsverträge mit den Vereinigten Staaten Nordamerikas, mit Frankreich, England, den Niederlanden, Rumänien, Schweden, der Türkei sind auf unbestimmte Zeit mit einjähri ger Kündigung, jener mit Japan im Jahre 1897

auf 12 Jahre geschlossen. Mit allen diesen Staaten besteht die Meistbegünstigungsklausel; diesbezüglich lvicS Abgeordneter Dr. Chiari als insbesonders wichtig auf den Meistbegünstigungsvertrag Deutsch lands mit Frankreich hin, welcher im vielbesproche nen Z 11 des Frankfurter Friedensvertragrs festge stellt wurde und insbesondere bei. dem Bestreben nach einer Zolleinigung zwischen dem Teutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn sehr in.Berücksichtig ung zu ziehen ist. Was das Verhältnis Oesterreichs zu Ungarn

betrifft, erörterte der Vortragende zu nächst die Szell'sche Formel und gab dann eine ge schichtliche Uebersicht des handelspolitischen Verhält nisses beider Staaten. Auf Grund der Statistik wies Abgeordneter Dr. Chiari nach, daß Oesterreich- Ungarn zu den handelsstatistisch aktiven Ländern gehört. Was die Ausfuhr und Einfuhr betrifft, äußerte sich Abgeordneter Dr. Chiari in folgender Weise: Daß die Art der Produkte, welche vorwiegend zur Aussuhr kommen, namentlich für uns in Oester reich besondere

die Gegensätze der ungarischen Auffass ung hervor. Als nun 1879 Deutschland Zölle auf land- und forstwirthschaflliche Produkte einführte und den Export Ungarns erschwerte, namentlich durch Abschließung gegen den Viehexport, Veterinär maßregeln u. s. w., schloß sich Ungarn gegen die Balkanländer ab ; ohne Rücksicht auf Oesterreich folgte dann der für Oesterreich verderbliche Zollkrieg mit Rumänien, wodurch Oesterreichs Export nach dem Orient einen schweren Schlag erlitt. Dieser Standpunkt. Ungarns

habe seine Berech tigung gehabt, solange Oesterreich-Ungarn ein Ge treide exportirendeS Land war. Im letzten Dezen nium . habe jedoch der. Getreideexport Oesterreich- Ungarns eine bedeutende^Verschiebung erfahren. So betrug zum Beispiel der Getreideexport Oesterreich- Ungarns im Jahre 1891 noch 1M8,000 Zentner Weizen, 372.000 Zentner Korn, während im Jahre 1899 nur mehr 7000 Zentner Weizen, 6300 Zent ner Korn aufwies, während der Import in. dersel ben Zeit von 95.000 Zentner Weizen, 22.000 Zeflt» der deutsche

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 05.05.1866
Umfang: 8
blick, ii» wtlchtt» OestrrrÄch diese S»el/»«g u« fti-rr Uncmzeu willr» ausgibt», wollte, würde sein Kredit nicht nur ein noch viel geringerer sein, er wurde auf Null herabsinken, denn ver Großstaat Oesterreich Halle dann aufgehört zu existiren.' Das ist doch gewiß etwas Neues! Also l^rnn sterreich seiner Staatsschuld quitt werden will, muß es auch aufhören zu cxistircn. Aber Wie wäre denn diesem entsetzlichen Entweder — ^der auszuweichen? Leicht l Herr- v. BiSmarck weiß dafür ein Mittel

! Welches denn? Es war. fährt sein Organ fort, „ein anderes Geschäft denkbar, war sogar möglich. Preußen zahlt die ganze österreichische Staatsschuld, 2600 Mill., in einer Anwei sung auf feine Allianz'! . ^ Hai das wäre ein Wort! Aber die Sache hatte doch ein Häkelchen! Diese schulden bezahlende Allianz, die Oesterreich in den Stand setzen würde, jedes Jahr 5V Millionen an seinem Kriegsbudget zu sparen — macht in 50 Jahren 2500 Mill. bei Kreu zer und Pfennig aus — ist ebenfalls nichts weiter als die deutsche Frage

, Versichertuns die „Nordd. Allg. Ztg.' Denn Oesterreich müßte für eine so kost bare Allianz natürlich ein Aequivalent zahlen, und diese einfache Gegenleistung ist, Preußen im deutschen Bunde jene Stellung einzuräu men, die eS verlangt So sagt uns trocken das Journal BiSmarckS. Da bei der Zahlung einer solchen Aequivalenz Oesterreich als Großmacht aufzuhören in sicherer Aussicht hätte, so wird der Mann von Blut und Eisen die solcher Frechheiten und Insolenzen einzig würdige Antwort mit GolleS Hilfe

sich hoffentlich bald einholen. Die Telegramme an der Spitze unseres Blattes, die unH während wir dies schreiben, zugekommen sind, zeigen den furchtbaren Ernst der Lage, und daß auf eine fried liche Lösung nicht mehr zu hoffen ist. Sachsen, dem Griffe Preußens zuerst bloSgestellt, bittet um Bundes- hilfe. Wenn Oesterreich nun sein stets erprobtes Schwert zieht, so zieht es selbes in der gerechtesten Sache der Welt, für seine und für seiner deutschen Bundes genossen Vertheidigung gegen Gewaltthat, ruchlosen

für 1866 dafür eine besondere Rubrik eröffnet werden soll. Aus Roveredo und Trient erhält das „Neue Fr. Bl.' Briefe, in denen gemeldet wird, daß seit mehrern Tagen zahlreiche Flüchtlinge aus Piemout nnd dem Mailändischen nach Südtirol kommen, die sich der in Italien äußerst streng betriebenen Rekrnlirung ent ziehen wollen. Die Tiroler Behörden sind unschlüssig, ob sie die Flüchtlinge, deren Zahl einige Besorgnisse einflößt, nach Italien zurückschicken oder in Oesterreich interniren sollen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.06.1862
Umfang: 4
ist nun angeregt, ich will nun darauf antworten. Der Standpunkt deS geehrten Vorredners ist ein natür licher. er selbst gehört in hoher hierarchischer Stellung der Kirche an. welcher das Concordat Rechte eingeräumt hat, die in Oesterreich glücklicher Weise früher nicht bestanden. Er gehört der Kirche an. die ihm zu Folge seiner hierar. chischen Stellung als Bischof persönliche Bevorzugung ein- geräumt hat. die früher auch in der katholischen Kirche in Oesterreich den Bischöfen nicht zugestanden ist. Es mag

mir gegönnt sein, den entgegengesetzten Standpunkt, den des Staatsbürgers. deS RechtSverständigen und daher auch nicht den eines Vertreters einer Kirche, sondern den der Staats bürger in Oesterreich überhaupt hier einzunehmen und das offen zu sagen, was nach meiner Ueberzeugung gegen das Eoncordat spricht. Man sagt. eS sei ein StaatSvertrag und man will die Znviolabilität desselben behaupten und speciell in der Richtung behaupten, daß die Volksvertretung nicht berechtigt ist. daran zu rütteln. Es fällt

ja noch, wenn auch an der Spitze eineS kleineren Staates — und mit unserem cvlauchtcn Oberhaupte einen Vertrag eingegangen ist, aber nicht als Oberhaupt deS rö mischen Staates mit dem Kaiser von Oesterreich, sondern nur als Oberhaupt der katholischen Kirche geschah dies. Das liegt auf flacher Hand; denn nehmen wir nun an, dem Oberhaupte der katholischen Kirche würden morgen Land und Leute entrissen und es würde der römische Papst wieder zum römischen Bischof werden, würden dann die auS dem Concordate entsprungenen Rechte

des Papstes auch auf den Nachfolger in der Herrschast von Rom übergehen? Und doch wäre das die natürliche Folge, wen» durch den Vertrag zwischen dem Oberhaupte der romischen Kirche und dem Kaiser von Oesterreich ein völkerrechtlich zu beurthei lender Staatsvertrag geschlossen worden wäre. Ja das Concordat selbst nennt den Vertrag nirgends einen StaatSvertrag. „eonveutiv' heißt es sowohl in der Einleitung als in mehreren Artikeln; in dem letzten Artikel hcißr es noch insbesondere lex status

, das ist ein Uebereinkommen, das ist ein Staatsgesetz. Es ist auch die ser Vertrag nicht für die katholische Christenheit geschlossen worden, sondern eben nur für die österreichische Christen heit und rücksichtlich für jenen Theil der römischen Christen- heit, welche sich in Oesterreich befindet, woraus abermals folgt, daß es nicht ein Staatsvertrag, sondern ein Vertrag zwischen dem Kaiser von Oesterreich und dem Oberhaupte der katholischen Kirche bezüglich der Stellung und Rechte der katholischen Kirche

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 11.03.1864
Umfang: 6
oder mit andern Mächten vorzugehen; England werde keinen Krieg an sangen, wenn Dänemarks Integrität friedlich zu wah ren sei; übrigens sei die brittische Flolte jederzeit be reit, und österreichische oder preußische Schiffe würden ihr schwerlich entgegentreten. — Im Unterhaus ver spricht Lord Palmerfton weitere Correspondenzvorlage nach Beendigung der Eonserenzverhandlungen. (A. Z.) Das konstitutionelle Oesterreich.^) Mach einer Broschüre deS belgischen Publizisten P. von H au l l ev il le.) I. Einleitung

Diktatur zu fallen, hat sie aus diesen letzten Stürmen eine wunderbare moralische Kraft und wun derbaren Muth geschöpft. Ein berühmter Staatsmann, den man nicht leicht der Parteinahme für Oesterreich verdächtigen kann, hat jeneS wohlbekannte Wort ge sprochen, daS kürzlich ein bekannter Dichter, AnastasiuS Grün, im Herrenhause wiederholte: „Dieses Oesterreich ist ein außerordentliches Land. Kaum glaubt man eS vernichtet, so schöpft eS auS seiner Brust ein neues Wunder!' In der That, Oesterreich

hat noch gefähr lichere Krisen durchgemacht als diejenige, deren Ende wir sahen. Der 30jährige, der 7jährige Krieg, die Revolution vom Jahre 1792 und der sociale Sturm deS JahreS 1K13 waren sür Oesterreich gefährlicher als die gegenwärtige Lage. Und doch hat Oesterreich die bluti gen Tage von Lützen, Prag, Hohenlinden, Austerlitz und Wagram überlebt, und ging jedesmal lebcnSkräf- tiger auS dem Abgrunde hervor, in welchem seine Geg ner eS begraben glaubten. Oesterreich wird auch über die jetzigen

Schwierigkeiten triumphiren, Oesterreich, daS nicht in Trümmer ging, weder durch Gustav Adolph den ehrgeizigsten, noch durch Friedrich II. den fchlaue- sten, noch durch Napoleon I. den furchtbarsten seiner Gegner. Diese überraschende Elasticität und Politische Energie des Kaiserreiches der Habsburger erklärt sich durch die Geschichte seiner hundertjährigen Bildung und durch die merkwürdige Solidität der verschiedenen Elemente, die eS zusammensetzen. ES ist eine große politische Ketzerei, zu glauben

, daß die territoriale.Gleichförmigkeit oder die Einheit 'Z Wir verdanken rie Auszüge auS der oben genannten Broschüre, deren Mittheilung wir hiemi't beginnen, ker Güte tc« Herrn Grafen Robert v. Tertago, welcher seine schon in einem Alter von 18 Jahren durch eine tekannte Broschüre bewährte publizistische Gewanttkeit der llebersetzüng obiger Broschüre zugewendet und tacurch einen interessanten Beitrag ,ur Kenntniß auswärtiger Stimmen über Oesterreich gelieferthat. P. v. >Hauiler>tlle 6chörl Zu ren bebeu- jriidslr» Publizisten de« französischen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.02.1855
Umfang: 6
, 9. Febr. Unter der Aufschrift «Preußen und Oesterreich' bringt die Kölner Zeitung vom 8. d. folgenden beachtenswerthen Leitartikel: „Die Uneinigkeit Europas war und ist Rußlands einzige Hoffnung. Seit dem Beginne der oriental. Wirren war Rußland eifrig bemüht, jene Uneinigkeit zwischen England und Frankreich zu nähren, ans die es bei der Sendung Mentfchikoffs gerechnet hatte. Als das Bündniß Frankreichs und Englands nichts desto weniger zu Stande gekommen war, ließ es nichts unversucht, um Oesterreich

vom Beitritt zurückzuhal ten. Als Oesterreich sich durch keine glatten Worte aran hindern ließ, machte es am 7. Jänner eine ver- zwelselte Anstrengung, um wenigstens die Ausführung geschlossenen Bündnisses zu hintertreiben. ^alle Versuche, Uneinigkeit zwischen Oester reich, England und Frankreich zu säen, als sehlae, gen zu betrachten sind, beruht Rußlands letzte ' Aussichs taranf, Uneinigkeit zwische» Dvsterreich W»d Preuße» hervorjur»fe>«. Die klettie Parte« kl Preußen, welche, abweichend

von der preußischen Regierung und dem ganzen ge sitteten Europa, erklärt hat, daß Nußland sich im Recht befinde, ist Schritt für Schritt den Schlangen, Windungen der russischen Politik gefolgt und setzt dahin gelangt, daß sie AlleS aufbietet, um in Preußen Eifer- sucht und alle bösen Empfindungen gegen Oesterreich zu schüren. Da es unsere tiefste Ueberzeugung ist,- daß auf diese Weise unser theures Vaterland Schritt für Schritt an den Rand des Abgrundes gedrängt wird, so er achten wir es für unsere heiligste

, sogleich uns eines Mangels an preußischem Patriotismus beschuldigen. Erklären wir uns aber gegen Oesterreich, so lacht jene Partei erst recht ins Fäustchen. Sie will ja nichtS Anderes, als Uneinigkeit und Verwirrung nach allen Seiten! Ja, sie sind klug, die Kinder der Fin sterniß, klug wie die Pharisäer, die zum Herrn mit dem Zinsgroschen traten. Aber mit der einfachen Macht der Wahrheit entgeht man allen ihren hinter listigen Schlingen. Die fragliche Depesche ist ausschließlich für den Fall

geschrieben, daß in Frankfurt der Bund nicht zu dem Beschlusse komme, ein Heer gegen Rußland aufzn- stelle». In diesem Falle fordert Oesterreich diejenigen Staaten auf, die in der Minderheit verblieben sind, ihre Truppen mit den österreichischen zu vereinigen. Für einen Bundes-Feldherrn gibt es eine Ober-Be hörde: den Bund; für den Ober-Befehlshaber jenes von Oesterreich und vielleicht wenigen deutschen Staa ten gebildeten Heeres gibt es eine solche Ober-Behörde nicht, und Gras Buol schlägt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.05.1859
Umfang: 6
SW «,, »er e^'bu ^».n, »««. stri«»,e» hawp »V. M tr^- ». 20 er. O«ft. «Hr.—Srq»c?p?P«Z>altt.2F. 7» kr . ^ga^thrig S A. ^ K. V«ft. Wäh^. . An, »qr »«» «»»» «t«, »»«lswiltige» PMtzetl« d«?«»» >ig»r Ei,» Ä»mslWI». Wik M, kS« t«»« » t»i iß», »j. S»?«. Stil«» »Sr d«t >«»,». ' Z^k». »str.«. 'i' Die beide» KriegSmauifeste^ Die. veWi .iv Kriege jetzt gegeneinäÄer begriffenen Monarchen^ der Kaiser von Oesterreich und der Kaiser von Frankreich, hahm Krieasmanifeste an ihre Unter thanen erlassen. Hie

notorisch und können von Niemand abgeläugnet werden. Sardinien hat sich in > in nach gerade, unleidliches Verhältniß zum Kaiserstaate und insbesondere zu dessen italienischen Besitzungen gestellt. Seine Feindseligkeit gegen Oesterreich hat einen Höhe punkt erreicht, der auch für die größte Langmuth un erträglich war. und die Oesterreich ohne aller L elbst» achtung sich zu begeben und ohne die wesentlichen In teressen seiner italienischen Besitzthümer zu kompromit- tiren, nicht mehr dulden konnte

. Piemonts der englischen Regierung bekannt gegebene und unter vollständiger Waffenrüstung gestellte For derungen an Oesterreich warm der Art. daß sie auch der kleinste und schwächste Staat nicht hätte zugestehen können, ohne daß er aus der Reibe der selbststauhigen Staaten hätte ausgestrichen werden müssen. Zweitens erwähnt das Manifest die Ursachen, weßhalb die Friedensunterhandlungen gescheitert sinl», Piemont wollte von seinem Verlangen nicht abgeheri. im Con- gresse neben den andern fünf Großmächten

zu sitzen. Dieß Verlangen aber konnte von Oesterreich nicht zu gestanden werden. Einmal war es in den ursprüug- lichen von Rußland und den. übrige^ Großmächten proponircen und von Oesterreich angenommenen Kon greß-Bedingungen nicht enthalten, dann kann. Piemont doch unmöglich die Befugnisse einer Gloßmacht für sich vindiziren. Allein wenn man ihm auch nachgege ben hätte. so wär mit Sicherheit vorauszusehen, daß durch seinen Eintritt jede Hoffnung auf ein friedliches Congreß-Resultat zerstört worden

und nur eine für Oesterreich kostbare Zeit verlorn, gegangen wäre. Mit solchen Prätensionen wie sie Piemont macht, und mit so einer insnltirenden Sprache, mit solchen feindseligen Gesinnungen, die es in den Kongreß mitgebracht hatte, wäre der Fortbestand einer ruhigen und zu einem günstigen Endziel führenden Berathung unmöglich ge wesen. Der Aufforderung zur Entwaffnung hat Pie mont auch nicht entsprochen, also, sagt das Manifest, blieb Oesterreich nichts übrig, als der Krieg. Daß sich Frankreich unbefugter Weise

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 22
Datum: 30.04.1887
Umfang: 22
sein werden, denn nach dem Rechte der Executive, wie es Graf Taaffe auffaßt, ist die Executive beinahe unbeschränkt. Wer nur halb wegs einen Sinn hat für freiheitliche Instituti onen, fühlt sich bei derartigen Zuständen von Scham ergriffen. Wie lange ist es her, da es hieß: Frei wie in Oesterreich! Heute heißt es: Unzufrieden wie in Oesterreich. Und blicken Sie nach Dalmatien. Da heikt es: Schutzlos wie in Oesterreich! (So ist es! links.) Ob übrigens die erwähnte Sprachenverord nung im Grunde

doch nichts Anderes war, als ein verfrühtes Todeszucken unserer gegenwärtigen Justizleitung, oder nur ein zur Unzeit gegebenes Geschenk, welches den Ausgleich mit Ungarn hätte befördern sollen, wird vielleicht die Zu kunft lehren. Ueber ihre Schädlichkeit für die Gegenwart besteht kein Zweifel. Genügt nicht ein Blick nach Böhmen, um Jedem zu zeigen, wie tief in Oesterreich das Staatswesen ge sunken ist? Könnte jenes prächtige Land, das durch so viele Jahre in diesem Hause die Führer rolle gespielt hat, mit seinem Kampfe im Land tage

heute an etwas Aehnliches denken? Diese klaffende Wunde hat Graf Taaffe dem Reiche geschlagen. Man kann nicht das Ganze schädi gen, ohne den Theil mit zu verderben, wie man den Theil nicht schädigen kann, ohne das Ganze zu verderben. Krebsartig greift das Uebel um sich, und ich fehe den Tag kommen, an welchem die Förderer der jetzigen Politik entsetzt sein werden über den Zustand des entdeutschten Oesterreich. Glauben Sie aber nicht, meine Herren, daß ich mit diesen Worten auf eine Verödung

dieses Hauses anspiele. Mir schwebt etwas viel Ernsteres vor. Gras Taaffe kann es noch dahin bringen, daß der Deutsche in Oesterreich mit seiner letzten Hoffnung nicht dieses Parlament, aber Oesterreich aufgibt: wenn es dann noch ein Oesterreich geben wird, wird das nicht Ihr Werk fein, meme Herren von der Majorität. Sie können Oesterreich nicht zu sammenhalten, Sie können es höchstens zersetzen! Wenn es ein Oesterreich geben wird, wird es sein, weil Europa auf diesem Flecke einen solchen Staat braucht

, aber natürlich möglichst elend und ein Gegenstand der Ausbeutung für Alle. Das wird aber nicht unser Oesterreich sein, das freiheitlich entwickelte, vom deutschen Geiste getragene und geführte, mit allen Culturstaaten der Welt ebenbürtige und mit ihnen wett eifernde Oesterreich, das bereits auf dem besten Wege war, dieses herrliche Ziel zu erreichen. Gewiß haben die Deutschen Fehler begangen, aber welcher Volksstamm hätte an ihrer Stelle keine Fehler begangen? Der größte Vorwurf, der gegen sie erhoben

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 02.03.1863
Umfang: 6
auf dieses Fortschreite» legen wir nlcht minder hohen Werth als auf die Resultate des RelcheratheS^ Ganz Oesterreich basirt auf der weisen Vermittlung der pro, ?nM.n Interessen mit den Interessen der Gesammt heit Das Erstarken des Provinziallebens in dem von der Februarverfassung angestrebten Sinne ist die beste Äürgs»ast gegen die Einwirkungen der zersetzenden Ge, walt des Föderalismus, der die Desorganisation Oester reichs im großen Styl anstrebt, und zugleich das Pro. viuzialleben zerstören

würde. Zu keiner Zelt, so lange Oesterreich eristirt, haben die Königreiche und Länder des Reiches so viel Autonomie besessen, als seit dem 26. Februar 1L6l. Die Interessen der Kronländer sind aber an die der Gesammtmonarchie geknüpft, und beide müssen gleichmäßig gewogen und gleichmäßig geför dert werden. Nicht minder groß/ als die politischen sind unsere Fortschritte auf socialem Gebiet. Wir beziehen uns, absehend von Anderem, nur auf das glänzende Auf treten Oesterreichs auf der Londoner Weltausstellung

für nöthig halte, weil „der Kaiser sich ganz und gar anf die Treue seiner Unterthanen in Galizien verlasse'. Der laute Beifall, mit welchem das englische Ober- Haus in seiner letzten Sitzung diese Erklärung begrüßt hat, wird in ganz Oesterreich, und nicht nur in Oester reich ein Echo finden. Mit dem Vertrauen auf die Zukunft des Kaiserstaatcs ist die Achtung vor dessen Macht, ist der Wunsch der fremden Staaten gewachsen, mit Oesterreich in guten Beziehungen zu stehen. Wir dürfen diese Lage der Dinge

Gesandten im Aus land noch obendrein der ganzen Welt zu wisse« zu thun, in welch' hirnverbrannter Weise er sich mit Oesterreich überwerfen hau In s-lbigem langen Schrift, stück gibt er ausführlichst zum Besten, welch' hoch, fahrende Spracke er, als Minister der kleinsten und zerbrechlichsten Großmächtigkeit, in seinen vielsprochenen Unterredungen mir dem österreichischen Gesandten, Grafen Karolyi. geführt. Zur Kennzeichnung genüar -es-vollkommen, hier die Hauptpunkte hervorzuheben

. : ' . . ... Zur Herbeiführung „besseren Einverständnisses- zwischen Preußen und Oesterreich, sagt er in dieser Depesche, habe er die Form von Unterredungen mit dem Ge, sandten gewählt und diesem zu erwägen gegeben, daß nach seiner (Bismarks) Ueberzeugung Preußens Be- Ziehungen zu Oesterreich „unvermeidlich besser oder schlechter werden müßten.' Das Erstere wünsche Preußen sehr, aber wenn es das nöthige Entgegen kommen Oesterreichs nachhaltig vermisse, so werde es nothwendig das Letztere in's Auge zu fassen und sich darauf

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 22.09.1934
Umfang: 8
. 10 8. Bezahlte Einschaltungen Odem ahme > Beimpolds Witwe, Kitzbllhel. Rathausplatz, Telefon Nr. 115 Kitzbllhel: Annoncen- 115 Wochenkalender: 22. Samstag Mauritius, 23. Sonntag Thekla, 24. Montag Rupertus, 25. Dienstag Kleophas, 26. Mittwoch Zyprian, 27. Donnerstag Kos. u. D., 28. Freitag Wenzel K. Iie ErrilhiliW der StiindeMlmentr Unser neues Oesterreich wird nach berufsstän discher Ordnung aufgebaut. Die Gedankengänge zu dieser Staatsgliederung entwickelte bereits Dr. Ig naz Seipel und Bundeskanzler

Fey eine Ansprache, in der er un ter anderem sagte: „Die Idee Oesterreich, als de ren Märtyrer Dr. Dollfuß gefallen ist, ist ewig und unausrottbar, weil sie eine Mission für deutschen Geist, deutsche Kultur und christlichen Glauben ist. Wir fühlen uns stolz ebenso als Angehörige des deut schen Volkes wie als Oesterreicher. Oesterreich ist das Herz Europas. Nie tmfr nimmer haben wir Arbei ter bekämpft und nie und nimmer werden wir sie bekämpfen. Bekämpft haben wir nur ihre früheren Führer

. Wir stehen ebenso dem Bolschewismus ab lehnend gegenüber wie dem Nationalsozialismus. Al len Gegnern im Innern und außen sagen wir: Hän de weg von Oesterreich! Im Verlaufe des Militärgerichtsprozesses gegen die Juliputschisten wurde der Oberwachmann Franz Theis- senberger zum Tode verurteilt, jedoch vom Bundes präsidenten zu lebenslangem Kerker begnadigt. Theis- senberger war an dem Ueberfall auf das Bundes kanzleramt, allerdings nicht unmittelbar, beteiligt. In Steiermark wurde über Vorschlag des steiri

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 21.09.1867
Umfang: 8
<S«lder «erben franco erbeten. Sechster Jahrgaug. Bozen, Samstag, dcu 21. September. Oesterreich und Frankreich. ' BIRI. Man gebe sich keiner Täuschung hin, dieser Prager Friede ist das Werk Bismarks und Napoleons. Süddeutschland, das haltlos zwischen Oesterreich und Preußen hin- und herschwankt, indem eS Preußen zu sehr fürchtet und Oesterreich zu wenig liebt, als daß es sich an das eine oder andere entschieden anklammerte, ist der durch den Prager Frieden geschaffene wunde Fleck Deutschlands

, d. i. der deutsche Reichs minister der Zukunft, keine Gelegenheit, um den „freiwilligen Anschluß' Süddeutschlands an Preußen zu betreiben, was Napoleon gleichgültig läßt, indem dieS gegen den Prager Frieden nicht verstößt, wogegen Oesterreich eben dadurch schon sehr empfindlich getroffen, weil von Deutschland moralisch völlig getrennt wird. Die Handlanger zur Be treibung dieses „freiwilligen Anschlusses' — der Einverleibung zur gänzlichen Entfremdung Süddeutschtands von Oesterreich hat Herr v. Bismark

in den süddeutschen Regierungen und was uns gefährlicher scheint, in einer kleinen aber rührigen, geheim und offen wirkenden Partei des süddeutschen Volkes schon längst gefunden, während Oester reich bisher mit sich selbst vollauf beschäftigt, nichts tbun konnte, um sich den großen Theil des deutschen Volkes zu gewinnen, der mit Be geisterung für Oesterreich einstehen würde, wenn eS einmal den Muth faßte, mit seinem ganzen hohen Berufe zu allererst bei sich selber Ernst zn machen. Katholisch zu sein. Wahrheit

und Recht zu schirmen, daS ist der Beruf Oesterreichs! Wie lange noch wird man in Oesterreich AlleS thun, damit die Monarchie ihren Beruf — den Beruf des alten deutschen Kaiserstaates nicht erfüllen könne? Oester reich selbst hat bisher Alles gethan, um die Wirksamkeit der Katholiken in Deutschland lahm zu legen; Oesterreich selbst hat bisher alle seine besten Freunde im Auslande von sich abgestoßen, anstatt daß es ihre Begeisterung für die Mission deS Donaureiches am Rhein, an der Tiber und am Bosporus

entflammt hätte. Bedeutet die Allianz des starken Oesterreichs mit Napoleon in der That nichts anderes als den Bund Oesterreichs mit dem katholischen Volke in Frankreich wie wir hoffen, so gibt der alte deutsche Kaiserstaat eben auch dem katholischen Volke in Deutschland das Zeichen, sich enge an ihn anzuschließen. daS eine und das andere kann aber erst dann der Fall sein, wenn man in Oesterreich bereits angefangen hat, konsequent und energisch katholisch Zu regieren, d. h. wenn man in Oesterreich weiß

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Volksblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 18.09.1867
Umfang: 6
«>» »» Gelder »erde» kr»»co erdekru üdtiroler Volksblatt. Sechster Jahrgang. Bozen, Mittwoch, den 18. September. 18K7. Oesterreich und Frankreich. v»i In der bisherigen Ausführung findet keiner Ihrer verehrten Leser etwas, was ihn zur Behauptung berechtigte, daß wir eine be sondere Befriedigung äußerten, weil Napoleon die Freundschaft Oester reichs suchte und unsere Staatsmänner ihm dieselbe zusagten. Wir betonten lediglich die nicht zu bestreikende Thatsache, daß die Inter essen Oesterreichs

und Frankreichs, sowohl bezüglich der deutschen, als der orientalischen Fra^e augenblicklich, wenngleich aus ganz ver schiedenen Gründen dieselben find, und daß sohin die eigenthümlichen Verhältnisse Oesterreich und Frankreich zum gemeinsamen Vorgehen nöthigen. Doch selbst wenn es sich von Seite Frankreichs wie von Seite Oesterreichs in der That nur darum handelte, die dermalige europäi sch.' Situation, die einen ausgesprochen provisorischen Charakter an sich trägt, zu erhalten

, wenn es sich nur um die Aufrechthaltunz des Pariser Friedens vom Jahre 1356*) und des Prager Friedens vom Jahre 1866 handelte, könnten wir die Allianz mit Napoleon nicht in so rosenfarbigem Lichte anschauen; gerade diele Allianz und ihr Zweck erinnert uns recht sehr an den vollen Ernst der Lage. „Salzburg ist der Friede' — ja wenn Oesterreich daö Seinige thut und ^uf der Hnth ist, sonst ist „Salzburg der Krieg.' — Napoleon war bisher nicht der Mann der Defensive, sondern der Offensive; er führte Krie^ und schloß Frieden, wann

und wie es in Oesterreich steht. Dieser hat daher die schwierige Aufgabe, den eigenen Alliirten unter strenger Controlle zu halten und diesem gleich dem offenen Feinde durch die Macht des eigenen Staates zu imponiren. Weiter haben wir wohl sehr viele Beweise, daß Napoleon Oester reich schadete, und daß er um dies rücksichtsloser thun zu können, alte Verträge brach und selbst Verträge abschloß, um sie bald darauf zu brechen. Daß Napoleon bei getreuer Ausführung seiner Grundsähe zum Wohle oder auch nur zum Vortheile

Oesterreichs etwas gethan hatte oder auch nur etwas hätte thun können, davon wissen nicht nur wir Oesterreicher nichts, sondern Europa und Amerika ist uns Zeuge sür diese Behauptung. Wer anders als Napoleon trennte Oesterreich durch den Krimmkrieg von Rußland? indem er uns gleichzeitig znr Aufstellung einer „BeobachtunaS-Armee' nöthigte, die ohne einen An theil an den Vortheilen des Siegers zu haben, alle Nachtheile des Besiegten zu ertragen hatte. Wer anders als Napoleon trieb Oester reich im Jahre 1859

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 21.09.1886
Umfang: 14
. XX Iahrg Telegramme siehe 5. Seite. Itknrtichische und rulsische Interessen. j Wie«, im Sept-mbn.*) ist eine bekannte geschichtliche Thatsache, 'von allen europaischen Staaten in den letzten Jahrhunderten Oesterreich und Rußland am wenigsten als Gegner aus dem Schlacht- . aeaenübergestanden sind. Eigentlich nur eine: zuerst 1762 im Lause des steben- hnqen Krieges, als nach dem Tode der Kaiserin ch'beth Peter III.. der große Bewunderer MrichS, in einem unbesonnen rasch ^abge- Mimn Frieden

und russische Truppen ujdim Napoleon'schen Zuge nach Rußland 'nüder, an dem Oesterreich mehr gezwungen i ftnen Willens theilnahm. Ungezählte Male Osten aber die russischen und österreichischen Me Schulter an Schulter, so daß Kaiser utolaus alles Recht hatte, so oft er in Oester- -ch die Obercommandanten und Generale -Mag, stets von der engen auf einer Reihe ^Schlachtfeldern bewährten Waffenbrüderschaft beiden Armeen zu reden. ' Wenn es nun zwischen zwei Staaten nie zu Zusammenstoße kommt, so muß jedenfalls

vor. Solange lvinte Don und Dniester getobt hatte, Rten einen ruhigen Zuseher. ab- Ajnan ^ er sich an den Pruth und die ^I^g^mußte Oesterreich aüsmerksam werden. 2»».^ -m« dn.Münchtmr„Allg Nicht wenig trug Napoleon dazu bei, die Staats-» Männer Oesterreichs auf die gefährliche Lage! aufmerksam zu machen, in welche die Monarchie' gerathen würde, wenn sich Rußland an der unteren Donau festsetzte. Napoleon hatte sogar einen Plan zur Theilung der Türkei gefaßt, nach dem Frieden von Tilsit, im Januar 1808

, wo er^dem Czares die/Unterstützung seiner Pläne im Orient in WZWr gestellt. bald jedoch ge funden hat>^_!mß^man Rußland wohl etwas, aber bei weitem nicht alles gewähren dürfe, was es im Orient zu erhalten wünschte. Zu Metter- nich sagte er aber, Oesterreich besitze das größte Interesse dar .'N, seine Hände in der Angelegen heit zu haben, Rußland dürfe die Beute nicht allein machen, sich nicht am Balkan und an der unteren Donau festsetzen. Umgekehrt nannte er die Ansprüche Oesterreichs auf den Lauf der Donau

auch vom geographischen Standpunkte berechtigt; auch Bosnien und Bulgarien sollte es haben und selbst Constantinopel, wenn nur Rußland nicht schon in der Krim stünde. In dessen hatte Rußland große Ersolge in den Fürstenthümern errungen und der Kaiser kam in zwei denkwürdigen Unterredungen mit Metter- nich immer wieder darauf zurück, daß die rus sischen Siege »sovt uns Krauäs 'süsirs pour vous.' Die Donau sei von außerordentlicher Bedeutung für Oesterreich, und Rußland dürfe unter keinerlei Vorwand das rechte Ufer

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1868
Umfang: 8
stehende vor der Majestät der GeldsLcke Halt machen werde. Endlich sind die moralischen Niederlagen der französischen Politik nicht geringer alK diejenigen in den Vierziger Jahren. DaS Jahr 1867 ist aber jedenfalls kritischer als 1847 — daS Rechtsbewußtsein, die Loyalität. Glaube und Sittlichkeit waren 1847 nicht so allgemein und tief erschüttert, wie 1867. Betrachten wir nnS nur unser liebes Oesterreich. In Wien machte sich im Unter haufe eine liberale Mehrheit breit, welche vorgab, das Volk

. Napoleon kam als Bittender nach Salz burg; fast als Triumphator konnte er zurückkehren. Seit Salzburg begann in Oesterreich die Concordatshetze in eine Art Veitstanz über zugehen. W.'niae Wochen darauf konnten die Regierungsblätter in Paris mit selbstgefälligem Lächeln unsers Kaisers Antwort an die Bischöfe registriren. Das österreichisch-französische Bündniß wird Oester reich völlig dekatbolisiren. Aus Italien und aus Deutschland wurde Oesterreich, Daük den Diensten Napoleons, hinausgeworfen

; nun soll'S auch^noch daS Concordat. die Concordia (Eintracht) mit der Kirche über Bord werfen, d?mit es auch noch der letzten Sympathien der Katholiken verlustig gehe, oie für Napoleon so unbequem waren, indem er dieselben als Vorwurf gegen seine Politik in Italien empfinden mußte. Hat nun Oesterreich nichts mehr vor Frankreich bei den Ka tholiken voraus, dann ist Napoleon, so denkt der Mann wenigstens, Herr der Lage in Rom und kann seine Versöhnungspläne als „erster Sohn der Kirche' durchführen

. Das Bündniß mit Oesterreich soll den Papst zum Nachgeben zwingen, indem es ihn seiner letzten Stütze unter den Reichen beraubt. Dieß ist der Plan. So die hist. pol. Vl. Von dem Bündniß Oesterreich mit Frankreich hat unter diesen Umständen.kein rechtlicher Mensch Gutes zu erwarten. Dieß Bünvniß ist kein katholisches, sondern ein napoleonisch-beustisches. Oesterreich wird napoleonifirt und revolutionirt, um dann als NationalitätS« Material zu künftigen Compeniationen reis zu werden. Bei den bevor stehenden

Bettelstaat den Reigen der Staats- bankerotte eröffnen wlrd; Oesterreich wird nachfolgen, nachdem es vorher feine Kirchengüter dem vaterlandslosen Spekulantenthum und den jüdischen Harpven in den unersättlichen Nachen geworfen. Der in den letzten Jahren deS Fortschritts zur anerkannten Institution ge« wordene Vertragsbruch wird sich somit erst auf die den Staatsschulden als Bürgschaft »nd Unterlage dienenden Verträge ausdehnen, um dann auch im eigentlichen Privatleben zur Anwendung zu kommen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.11.1897
Umfang: 6
rnsenen Einjährig-Freiwilligen wie über den Präsenz- dienst derselben im Soldatenstaude, bei der VerpflegS- ui.d der Militär BaurechnungSbranche. Nach diesen Tabellen haben im ersten Jahre deS Jahrzehnts (188.1/90) die wenigsten Personen, nnd zwar in Oester- riich 2002 nnd in Ungarn 947 Personen das Frei- willigenrecht znertannt erhalten, während im letzten Jahre (1395/96) 2936 Ocsterreicher und 1801 Un garn Freiwillige wurden. Die Höchstzahl in der ge dachten Periode entfällt in Oesterreich

aus das Jahr 1892/93 mit 3029 und i» Ungarn auf das Jahr 1395/96 mit der früher erwähnten Ziffer. Die Zu- crkennungen des EittjährigFreiwilligeurechteS haben danach in den 7 Jahren in Oesterreich nur um ein Drittel zugenommen, in Ungar» sich aber verdoppelt. Entweder verzeichnet Ungarn in dieser Periode eine total spruughaste Hebung in der Bildung seiner assent- fähigen Jugend, oder werden die Bedingungen für Verleihungen des Freiwilligenrechteö in Ungarn we sentlich weniger streng als in Oesterreich

gehandhabt, sonst ist dieser rasche Aufschwung in der Zahl der ungarischen Freiwilligen kaum erklärbar. Durch diesen Aufschwung ändert sich das Verhältnis zwischen der Zahl der ertheilten Einjährig-Freiwilligen-Begünsti- güngen Oesterreichs und Ungarns, welches 1889/90 rund 2 : 1 betrug, auf ungefähr 5 : 3. Im Soldaten stände haben im ersten Jahre 1889/90 in Oesterreich 2151 und in Ungarn 1207 und im letzte» Jahre 1895,96 in Oesterreich 2170 und in Ungarn 1284 den Freiwilligen-Dienst begonnen

. Von denselben wurden im Jahre 1839/90 in Oester reich 1825 und iu Ungarn 1079 und im Jahre 1895/86 in Oesterreich 1827 und in Ungarn 1107 I zur Reserveofficicrsprüfung berufen. In Relativzahlen > gelangten demnach von den österreichischen Freiwilligen in beiden Jahren 84 Pereent und in Ungarn im Jahre 1889/90 über 89 und im Jahre 1895/96 über 86 zur Reserveofficiersprüfung. Von den zur Prüfung Berufenen sind in: Jahre 1839/90 in Oesterreich nur 1774 und in Ungarn 1069 zur Prüfung erschienen und haben von ersteren

82 und von letzteren 84 Per cent das Examen bestanden. Im Jahre 1395/96 sind in Oesterreich 1810 und in Ungarn 1090 zur Prü fung erschienen und haben von ersteren 73 und von letzteren 74 °/o die Prüfung bestanden. Relativ hat da her trotz deS auferlegten zweiten Dienstjahres die Zahl der Freiwilligen, welche die Prüsnng nach dem ersten Dieustjahre abgelegt haben, von 82 auf 78, bezw. 34 auf 74 Percent abgenommen. Diese Abnahme beträgt in Oesterreich 4 und in Ungarn 10 Percent und die selbe bestätigt wohl, dass

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