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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.08.1931
Umfang: 8
sich von selbst ein. B. Auch Sesteneich droht Frankreichs Umarmung. „Seid umschlungen mit Millionen", ist das Motto fran zösischer Außenpolitik. Mit Speck fängt man Mäuse, mit Gold kauft Frankreich Staaten. Oesterreich war zu Beginn der Creditanstalt-Affäre dem französischen Lasso knapp ent gangen, England war mit 150 Millionen Schilling einge sprungen und Dr. Schober konnte gegenüber den fran zösischen Zumutungen stolz wie ein Spanier erklären: „Wir danken. Wir wollen nicht!" Das ist erst einige Wo chen her. Und schon

hat sich die Situation verkehrt. Fran zösisches Außenamt und die Bank von Frankreich machten gemeinsam Außenpolitik. Und siehe da! Es wurden nach einander klein nicht nur das armselige Oesterreich, nicht nur Ungarn, sondern selbst auch das große, bisher unerschütter liche England. Die französische Goldpolitik erfocht auf allen Fronten Siege. Und Oesterreich, das noch im Juli ein mit politischen Bedingungen gespicktes Angebot Frankreichs ab gelehnt hatte, mußte am 7. August den bekannten Hilferuf an den Völkerbund

richten, was natürlich so ziemlich Dieselbe Adresse ist wie Frankreich. Dadurch, daß Frankreich mit seinen Kreditkündigungen England immobilisierte, machte es auch Oesterreich mürbe. England drängte Oester deich auf Rückzahlung der 150 Millionen und wohl oder übel mußte sich auch Oesterreich an den europäischen Lhhlock Frankreich um Geld wenden. Wenn heute oder morgen das. Urteil des Haager Gerichtshofes über die Zoll mion verfließt, so kommt diesem Urteil gar nicht mehr be- ondere aktuelle Bedeutung

zu, denn faktisch ist das Z o l l- unionprojekt derzeit so viel wie abgetan. Weder Deutschland noch Oesterreich können heute darauf bestehen. beide stehen unter einem gewissen Zwange der Verhält nisse, unter dem Druck des französischen Goldes und der Leere der eigenen Kaffen. Deutschland bemüht sich auch um französisches Geld, doch dürfte es den Franzosen bei Deutschland schwerer fallen, hiefür politische Zugeftändniffe einzutauschen als bei Oesterreich. In Oesterreich munkelt man bereits wieder von einem neuen

ihre Unabhängigkeit nur, wenn sie zu enge Berührungen mit mächtigeren Staaten meiden." Dieses Wort muß man heute den Franzosen als Retourkutsche zurückschicken, und mit mehr Berechtigung als sie, denn gerade Frankreich ist heute daran, in ganz Europa mit Hilfe seines Goldes fran zösische Vasallenstaaten zu bilden, deren „Unabhängigkeit" bei der politischen Kandare, die Frankreich seinen Schuld nern aufzulegen beliebt, nur eine Schimäre ist. Man wird in Oesterreich sehr die Augen offen halten müssen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.04.1937
Umfang: 8
Gleicherweise wissen sie auch, daß eine Uneinig keil zwischen Deutschland und Italien beide schwä chen würde. Frankreich und England arbeiten, um Ursachen des Zwistes zwischen Roma und Berlin zu suchen und zu schaffen und auch um ins politische Donau- System. das Italien gemeinsam mit Deutschland auszurichten im Begriffe steht. Verwirrung und Zwiespalt hineinzutragen. Viel erhoffte man sich von Oesterreich. Nach den französischen Hoffnungen hätte Oesterreich der Apfel der Zwietracht zwischen Italien

und Deutsch land sein sollen. Als diese Hoffnung scheiterte, versuchte man Oesterreich gegen Italien in der Arage der Restauration aufzuwiegeln. Während AaUea bekannt gab. daß diese Frage nicht aktuell war. was auch Schuschnigg anerkannte, brach rankreich für die Restauration eine Lanze. Das Üumsche Frankreich am Rande des bolfchewi- Wen Abgrundes erglühte plötzlich in einem heiligen monarchistischen Feuert Es mutete ziem lich grotesk an. allein es handelte sich dabei nur um ein politisches Manöver

. Gleichzeitig wurde die Tschechoslowakei mobi lisiert. mit der Aufgabe. Oesterreich von der Seite Italiens und Deutschlands loszureißen. D. h» es von der Achse Roma—Berlin zu entfernen. Die Tschechoslowakei sollte sich Oesterreich unter dem kleide eines Leidensgenossen nähern, beide von Deutschland bedroht, und Wien für das wirtschaft liche Glück Oesterreich« da» Blaue vom Himmel versprechen. hinter der Tschechoslowakei stand bei diesem Manöver außer Frankreich, auch Sowjetrußland. Sa die wirtschaftlichen

Besprechungen zwischen der Tschechoslowakei nnd Oesterreich einen ziem lich guten Verlauf genommen hallen, so erhoffte man auch auf politischem Gebiet etwas zuwege zu bringen. Das geht klar au» den unklugen Prophezeiungen der „Times' hervor. Anklug haben sie nichtig. ich erwiesen und gleichzeitig auch als Oesterreich kann sich, wie aus dem offiziellen Venediger Bericht hervorgeht, mit der Tschecho slowakei aus wirtschaftlichem Gebiet verständigen, doch es wird sich nie und nimmer von der Achse j Roma—Berlin

die Fragen in perfektem Italienisch, indem er folgendes sagte: Der Besuch in Venezia bietet mit die willkom mene Gelegenheit, hier mit der größten lieber« à^una gì» erklären, daß Italien und Oesterreich Aneinsame Interessen besitzen, daß diese Jnter- mit der friedlichen Entwicklung der euro- Mchen Politik zusammenfallen und Wien und ^vnia ihre Beziehungen immer mehr vertiefen Ollsen. Die Grundlagen, auf denen die italienisch» ?»erreichischen Beziehungen beruhen, wurden von N klaren Ergebnissen

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Tiroler Post
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Seite 1 von 28
Datum: 03.07.1914
Umfang: 28
B«uatH>eMngimgen samt Zustellung! für Oesterreich 0BS vterrelsSbrig ........ K UD Oberländer Bezugsbedingungen samt Zustellungr für Deutschland K 7 *— für das übrige Ausland ganziSbrlg. Seldsendavgen (Bestellungen) und ZeiwngSreHamaÜone» sowie alle m». deren Zuschriften sind zu adressieren: .Verlagsanstalt Tyrolta. Gesellschaft m. b. £>.*, Landeck. Organ für die politischen Bezirke Landeck und Imst. NedattlonSschlutz; Mittwoch. Manuskript» werden nicht rnrückgesandt. Inserate werden dMgst

. Aus der heißen Liebe zum Reiche und dem Sehnen nach Befestigung seiner Zukunft wollte er die Grenzen mit einer festen Wehr umgürtem Der Erzherzog war aber nicht nur pflichtgetreuer, mit Adleraugen wachender Militär; ihm war auch in hohem Maße das Talent gegeben, den Geschehnissen der Politik die rasche und richtige Deutung , zu geben und für sein Streben, Oesterreich auch im Innern zu einigen, mit Weit blick Folgerungen zu ziehen, welche die geschichtliche Vergangenheit des Reiches niemals außer Acht ließen

. lieber die politischen Gedanken des ver blichenen Thronerben teilt Graf Adalbert Stern berg folgendes mit: Der Thronfolger hatte einen vollständig ausgearbeiteten Plan zur Verfassungs änderung in Oesterreich und Ungarn ausgearbei tet. Für Oesterreich wollte er sich in Böhmen krö nen lassen. Er hatte die Absicht, Landesausschüsse und autonome Behörden verstaatlichen zu lassen, die Hausordnung des Reichsrates und Landtages im Wege einer Verordnung derart zu ändern, daß jede Obstruktion ausgeschaltet

. Er war ein Freund der Nationen in Oesterreich und Ungarn. Er anerkannte die historischen Rechte der Böhmen, er forderte aber die deutsche Spache als Staatssprache. Das Sprachen-Tohuwabohu verur teilte er auf das entschiedenste. Jede Form des Schlendrians und des Müßigganges haßte er. Seine größte Tugend war sein moralischer Mut. Wenn er etwas durchsetzen wollte, kannte er die Zahl der Gegner nicht und nicht ihre Kraft. Er wollte und deshalb mußte es so kommen! Und er hat alles durchgesetzt

anzuhören und ihre Mitteilungen zur Kenntnis zu nehmen. Dieser Oberst hatte einen schweren Stand. Denn der Thronfolger hat alle seine Agenden durch ihn er ledigen lassen. Die Militärkanzlei des Thronfol gers war ein glänzend funktionierender Apparat. Dort ist gearbeitet worden wie vielelicht in keinem Amte in Oesterreich. Persönliche Rücksichten hat es nicht gegeben. Erzherzog Franz hat sich in den letzten zwei Jahren vollständig zurückgezogen und es kann nie mand sich rühmen, politische Aufträge

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 28
Datum: 05.07.1914
Umfang: 28
Organ für den politischen Bezirk Neutte. Mit einer achtseitiqen illustrierten Beilage: „Sterne und Blumen 2. Jahrgang. Die „Außferner Zeitung" erscheint jede Woche am Samstag. Sie kostet samt Zustellung in Oesterreich ganzjährig K 6. — , halbjährig K 3.—, vierteljährig K 1.50. — Für Deutschland K 7 pro Jahr und K 3.50 per Lalbjahr. — Für das übrige Ausland K 8 ganzjährig. — Redaktion und Verwaltung der „Außferner Zeitung" in Innsbruck, Andreas Loserstraße 4. — Telephon

ciierne /Persönlichkeit in die Wage. Aus der heißen Liebe zum Reiche und dem Sehnen nach Befestigung seiner Zukunft wollte er die Grenzen mit einer festen Wehr umgürten. Der Erzherzog war aber nicht nur pflichtgetreuer, mit Adleraugen wachender Militär; ihm war auch in hohem Maße das Talent gegeben, den Geschehnissen der Politik die rasche und richtige Deutung zu geben und für sein Streben, Oesterreich auch im Innern zu einigen, mit Weit blick Folgerungen zu ziehen, welche die geschichtliche

Vergangenheit des Reiches niemals außer Acht ließen. Ueber die politischen Gedanken des ver blichenen Thronerben teilt Gras Adalbert Stern berg folgendes mit: Der Thronfolger hatte einen vollständig ausgearbeiteten Plan zur Verfassungs änderung in Oesterreich und Ungarn ausgearbei tet. Für Oesterreich wollte er sich in Böhmen krö nen lassen. Er hatte die Absicht, Landesausschüfse und autonome Behörden verstaatlichen zu lassen, die Hausordnung des Reichsrates und Landtages im Wege einer Verordnung derart

, er hätte die Pflege des religiösen Gedankens außerordentlich gefördert. Er war ein Freund der Nationen in Oesterreich und Ungarn. Er anerkannte die historischen Rechte der Böhmen, er forderte aber die deutsche Spache als Staatssprache. Das Sprachen-Tohuw'abohu verur teilte er auf das entschiedenste. Jede Form des Schlendrians und des Müßigganges haßte er. Seine größte Tugend war sein moralischer Mut. Wenn er etwas durchsetzen wollte, kannte er die Zahl der Gegner nicht und nicht ihre Kraft

Chef der Militärkanzlei im Belvedere, Oberst Dr. Bar- dolff, hatte Auftrag, alle Leute anzuhören und ihre Mitteilungen zur Kenntnis zu nehmen. Dieser Oberst hatte einen schweren Stand. Tenn der ' Thronfolger hat alle seine Agenden durch ihn er ledigen lassen. Die Militärkanzlei des Thronfol gers war ein glänzend funktionierender Apparat. Dort ist gearbeitet worden , wie vielelicht in keinem Amte in Oesterreich. Persönliche Rücksichten hat es nicht gegeben. Erzherzog Franz hat sich in den letzten

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Tiroler Post
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Seite 4 von 8
Datum: 03.06.1903
Umfang: 8
. Ohne Zweifel ist die agrarische Bewegung in Oesterreich in starker Zunahme begriffen und wenn nicht alles täuscht, dann ist eine Partei der Agrier im Ent stehen begriffen, die einen großen Teil der soge nannten nationalen Parteien aus dem politischen Leben verdrängen wird. Es scheint fast, als sollte es zu einer ganz Oesterreich umfassenden Organisation der Landwirte aller Kategorien kommen. Großgrund besitzer und Kleinhäusler, Fürsten und Gebirgsbauern wollen Hand in Hand gehen, um die Interessen

." Es wird nicht berichtet, was für ein Gesicht die Exzellenz bei dieser Rede machte, aber man kann es sich denken. Pie Irredeuta cm der Arbeit. Triest, das österreichische Handelsemporium an der Adria, diese deutsche Schöpfung und einstige Hochburg deutscher Kultur, wird immer mehr zum Brutnest irredentistischer Bestrebungen. Unter Mit hilfe unserer Regierung beinahe vollständig italianisiert, bewirkte der mächtige Aufschwung, dessen Triest sich vermöge der Opfer, die Oesterreich seinem Handels hafen willig darbrachte

strationen wurden auf der Straße bis spät in die Nacht hinein fortgesetzt. Eine Menge junger Burschen versuchte zum italienischen Konsulat zu ziehen, um daselbst zu demonstrieren. Ein Polizeikordon hatte aber das Konsulat abgesperrt und zerstreute die Menge. Es ist, als ob Oesterreich zugrunde regiert werden sollte. Ueberall läßt man die staats feindlichen Elemente ruhig gewähren, ja man fördert sie. Patriotismus scheint schon als Verbrechen zu gelten, Vaterlandsverrat als Tugend

. Wohttätrgkeitskongreß. Der zweite katholische Wohltätigkeitskongreß für Oesterreich findet in Graz am 7. und 8. Juni 1903 statt. Dieser Kongreß ist dazu bestimmt, die schon mehrfach beschlossene Vereinigung der bereits bestehenden katholischen Landes- und Wohltätigkeits verbände zu einem Reichsverbande zum Abschluß zu bringen. Außerdem sollen wichtige und dringliche Einzelfragen der katholischen Charitas in Erörterung gezogen und Anregungen für neue Arbeitsgebiete der organisierten christlichen Wohltätigkeit in unserem

lische Wohltätigkeitskongreß in Graz bedeutungsvoll in die Entwicklung der charitativen Bestrebungen in ganz Oesterreich eingreifen werde. An den Katholiken Oesterreichs liegt es, diese Erwartung durch rege Teilnahme zur vollen Erfüllung bringen zu helfen. Wir laden daher alle katholischen Wohltätigkeits vereine und -Verbände Oesterreichs dringend ein, durch Vertreter an dem zweiten katholischen Wohl tätigkeitskongreß in Graz teilzunehmen und bitten insbesondere auch alle Freunde der christlichen

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Tiroler Post
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Seite 5 von 8
Datum: 15.08.1900
Umfang: 8
Seite 5. 15. August 1900. Nr. 65. Sie Staatskrankheit still und ungehemmt weiter am Marke des Reiches. Und es findet sich kein geschickter Operateur, der das Faule au^uschneiden und Bluterneuerung zu schaffen wüsste. Auch Herr v. K o e r b e r ist ein energie loser Quacksalber. Wohin ist unser Reich ge- rathen? Zwischen Oesterreich nnd Ungarn gibt es seit drei Jahren nur ein Rothverhältnis, keinen normalen Ausgleich mehr. Ja, Oester reich hat seit drei Jahren nicht einmal ein ver fassungsmäßig

gegen ihre wachsende Verelen dung Hilfe durch tiefgreifende gesetzliche Reform- thätigkeit vergeblich verlangen, verlieren den Glauben an eine Besserung. Die Erbitterung wächst allseitig, und doch wird gemüthlich „fort- gewurstelt", als wäre Alles in bester Ordnung. Es wäre schlimm, wenn darüber der Kern der Bürgerschaft und des arbeitenden Volkes den Glauben an — Oesterreich verlöre. Der Präsi dent des Abgeordnetenhauses hat jüngst ver kündet, dass kein gewaltsamer Eingriff zu er warten sei, um durch Octroyierung

des noch fortdauernden Zoll- und Handelsbündnisses von seinen Grenzen fern zuhalten, um für 1903 seine möglichste wirt schaftliche Selbständigkeit vorzubereiten. Und von unserer Seite geschieht dagegen recht wenig. Nur die Steuern werden rücksichtslos einge trieben und dabei stetig erhöht. Darin scheint jetzt alle Staatsweisheit aufzugehen. Kein Wunder, dass die Erbitterung sich in Allen ver tust, die an Oesterreich mit ganzer Seele treu hängen, wenn die Unfähigkeit der Regierung den Bestand des Reiches aufs Spiel

setzt. Furcht vor der Brutalität der Magyaren und Czechen, die jüdisch gelenkt und verhetzt werden, beherrscht die Situation. Die Deutschen sind dabei uneinig; die kleinsten Natiönchen aber treiben selbststaat liche Gernegroß-Politik. Wie soll da Oesterreich als Großmacht fortbestehen, wenn rath- und chatlos „fortgewurstelt" und auf glückliche Zu- fälle gerechnet wird? Nicht einmal über den Zusammentritt der Landtage besteht ein Plan, obwohl einzelne derselben, wie der für Böhmen, sogar

noch mit dem heurigen Landesbudget rück- ständig sind. Vor Kurzem wurde die Land tags-Tagung für Ende August oder Anfang September l. I. in Aussicht gestellt. Seitdem tst sie sprungweis auf October, November oder December verrückt worden. So sehen wir über all Chaos und Rathlosigkeit als politische Sig natur für Oesterreich, weil seit Taaffe die Mini sterien nicht nach festem Plane zielbewusst, ein heitlich und thatkrüstig regiert haben. Die Wir kungen davon fühlen Staat und Volk vernichtend- Kirchliches

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 24.08.1922
Umfang: 6
Oester- ! reich, so wird ein Wirbel entstehen, so dessen ! Allen auch die Nachbarstaaten zu überflu- im drohen. Nicht um die Rettung Oester- j reichs allein handelt es sich, sondern um die Entscheidung in Prag und Rom und im «iteren Verlaufe auch in Paris und Lon don. ob die Lenker dieser Staaten einsichts- M genug sind, die Frage, die vom sterben den Oesterreich an sie auch um ihre Existenz gestellt wird, mit tatkräftigem Beistand zu beantworten. Und bräche Oesterreich zu sammen

, so hat es als Träger und Erbe mitteleuropäischer Kultur ein letztesmal Europa zur Selbstbestimmung aufgerufen. Ziach seinem Untergange wird niemand mehr > sein, der im wilden Umsturz eine europäische ^ llti' - er' bt. sondern es wc ^ n nur noch j die Kampf-, Hetz- und Vernichtungsrufe eines ! tollgewordenen Nationalismus durch Europa ! gellen. Oesterreich hat seine Mission erfüllt. Das zum Krüppel geschlagene, besiegte, aus gehungerte Oestereich, ruft die Siegerstaaten ' «r das Forum der ganzen Welt und sie wer

- j den antworten müssen — ja müssen — denn j ihr Schicksal und ihre Zukunft liegt bei ^ Oesterreich. Sollten das die Regierung?- ! mäimer in London. Paris. Rom und Prag ' nicht wissen? Sollten sie nicht bedenken. > daß Oestereich hiemit eine ethische und kul turelle Kraft aufzeigt, die im Verlaufe der Ereignisse über alle Gewalt siegen wird. Sol- ' len sie nicht erwägen, dag sie. die Oesterreich > biz in den Untergang hinein besiegt haben. ! eben durch diesen Untergang selbst besiegt »erden

— einmal in einer Zeit, die gar nicht ferne liegt. 5 Die Regierung Seipel hat erklärt: Sind ^ die Nachbarstaaten oewü 't. Oesterreich finan- > zielle Hilfe zu gewähren, oder sind sie ge- willt einer Neuorientierung Oesterreichs I durch Anschluß an einen Nachbarstaat oder s an eine Mächtegruppe keine Schwierigkeiten zu machen? Im verneinenden Falle werde Oesterreich die Regierung niederlegen. Es müssen also die unnatürlichen Schranken , Zwischen den Nachbarstaaten fallen. , Wird Oesterreich finanzielle Hilfe

ge- > vährt, oder behält sich Oesterreich die Be- j Mgungsfreiheit vor, Anschluß an einen ! der Nachbarstaaten zu suchen? Nach Meldun gen aus Prag scheint allerdings, al' ob Dr. Benesch — es nimmt nicht wunder — auf die Fragen Seipels nicht bestimmt antwor ten könne oder wolle und es macht den Ein druck. als wäre die Flüssigmachung des Re stes des tschechischen Kredites an Oesterreich eine Ausflucht aus der prinzipiellen Stel lungnahme. Wir vermögen in diesem Zu sammenhange die Kreditnachzahlung nicht uls

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.08.1869
Umfang: 6
Doch auch dem militärische« Junkerthume Preußen« will Redner nicht den Weg über den Main bahnen, «r ist im Gegentheile für ein aus demokratischer Grund- läge geeinigte« Deutschland, zu welchem sich Oester- reich auf dem Wege der moralischen Eroberungen auf den besten Fuß setzen soll. , , Dr ».ZiemialkowSki ist ebenfalls gegen eine «iedervergeltung-politik, und zwar weil er nicht wünscht, daß Oesterreich dabei den Kürzeren zieht; ober er fürchtet noch mehr den Sieg über Preußen, weil der Sieg

Oesterreich» über Preußen Oesterreich wieder zur deutschen Politik nöthigen wird, zu jener Politik, welche die Ursache der Unterdrückung der nicht deutschen Stämme Oesterreichs bildete, denn die aus wärtige Politik wirkt auch auf die innere zurück, und wenn man die Suprematie Oesterreichs in Deutsch land heben wollte, müßte man das deutsche Element im Innern kräftigen. Daher kam der Hader zwischen den verschiedenen Nationalitäten in Oesterreich, der heute noch besteht, und deshalb will Redner

keine deutsche Politik. Ich begreife, fährt Dr. v. ZiemialkowSki fort, daß eS meinen deutschen Freunden sehr schmerzlich ist, daß sie aus dem Verbände mit ihren Brüdern gerissen sind; aber in Oesterreich gibt es noch ein Volk, welches nicht Mehr im Verbände mit seinen Brüdern steht, und den noch würde man eS uns sehr übel nehmen, wenn wir dem Minister des Aeußcrn rathen wollten, er solle eine Polnische Politik treiben. Oesterreich ist nicht aus- schließlich deutsch; Oesterreich ist ebensogut deutsch

, wie magyarisch, wie polnisch, wie czechisch; Oester- reich soll daher eine österreichische Politik treiben. (Beifall.) Wenn ich aber gegen den Krieg mit Preußen und gegen jede Provocirung desselben bin, so bin ich aber so sehr gegen eine Allianz mit Preußen. (Mit be wegter Stimmme.) Meine Herren! Es sind eben hun dert Jahre, als Polen in demselben Zustande wie Oesterreich war, in dem Zustande der Reorganisation. Damals bot ihm Preußen seine Freundschaft an und eS schloß eine Allianz mit Polen, um Polen

zu ver nichten; das ist die preußische Freundschaft. Preußen und Rußland sind die beiden einzigen Mächte in Europa, die Gewalt über das Recht setzen; eine Freundschaft zwischen diesen beiden Staaten ist ganz natürlich. Eine Allianz zwischen Oesterreich und Preußen würde daher nothwendigerWeise zum Wieder ausleben der heiligen Allianz führen und wenn die erste heilige Allianz Oesterreich lahm gelegt hat, so würde die zweite eS zersetzen. Oesterreich soll allerdings Niemanden provociren

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.02.1930
Umfang: 8
dem Titel „Noin—Wien—Berlin- nach, stehende „politische Bemerkungen zur Reise des österreichischen Bundeskanzlers Dr. Schober nach Deutschland von insormierter diplomatischer Seite': » „Oesterreich hat es in der Welt nicht ganz leicht. Gewiß, solange es in Agonie lag, so lange es darauf verzichtete, Ordnung im Innern zu machen 'und sich In der Welt nach politischen Freunden, nach Bundesgenossen um zusehen, attestierte man ihm überall gern seine Loyalität, seinen guten politischen Willen

. Aber dieses Vorzugsschülerzeugnis stellte man eigent lich unserer Harmlosigkeit aus, der Ungefähr- lichkeit eines Staates, den man durch die Frie- t ensverträge von der Landkarte vertrieben und ntif die Verwaltung einer kulturellen Konkurs masse beschränkt zu haben wähnte. Erst als Oesterreich sein Aufbauwerk, und nicht nur das wirtschaftliche, wirklich begann, ließ sich unter scheiden, welche Staaten auf der Welt mit ihren Freundschaftsattosten Oesterreichs politische Zu kunft meinten und nicht bloß seine, nicht über all ungern

gesehene Wirtschaftliche Schwäche lind militärische Bedeutungslosigkeit. Der Riesenerfolg der Heimwehrbewegung war der erste Prüfstein. Denn wenn über die 5'eimwehren von marxistischer Seite auch mehr ?Ärleumdungen in die Welt gesetzt werden als sonst auf der Welt über eine patriotische Be wegung. so mußte das Ausland doch bald an den Früchten erkennen, daß die Antimarxtsten in Oesterreich nicht die Störung des Friedens in Mitteleuropa durch Putschaktionen a la Hit ler planten, sondern im Gegenteil

mit einer Energie, die sich ausschließlich gegen den Innern, den marxistischen Erbfeind kehrte, die Rückkehr der staatlichen Autorität in Oesterreich, die Schaffung der Grundlagen für eine erfolgreiche Wtrtsclzastssanierung anstrebten und zum Teil auch schon erreichten. Wenn man in einzelnen Staaten trotzdem noch den marxistischen Lügen Glauben schenkt und nicht der Tatpropaganda der Heimwehren, so liegt eben doch eine Dosis bösen Willens darin oder aber Angst, ein ge ordnetes, polltisch und wirtschaftlich

saniertes Oesterreich könnte einen Platz in der Welt er ringen. den ihm nicht jeder seiner Nachbarn freiwillig einräumen will. Dann aber kam der große Haager Erfolg. Die Großmächte erklär ten hier ihre Bereitschaft, das neue Oesterreich als solches anzuerkennen, dem neuen Oesterreich Zugeständnisse zu maäM, ein Vertrauen zu schenken, das der alte Marxistenstaat niemals beanspruchen durfte. Und in Rom erklärte Mussolini noch deutlicher, daß er den Freund schaftsvertrag mit dem Oesterreich Schobers

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.03.1926
Umfang: 8
oder auch nur zur Disàission stelle, gleich als ob der jetzige Zustand nur «in provi soriischer wäre. Jen« Hetzer täuschen das deutsche VoU die versuchen, ilbm glauben gu machen, daß Italien sich durch einen Vertrag gebunden habe, dem Hochetlch ein« politisch!« Autonomie Zu g«wäh- rech gleichsam als Vorbereitung <mf àe Rück gabe desselben an Deutschland oder Oesterreich. Dieses Gerücht ist vollständig «falsch. Es genügt, eine objektive Umfrage in Italiens gu machen, um sich gu überzeugen, daß dies einfach unbe greiflich

und dem Mpenkamm eingeschlossene. Vie Wahrheit über die Anschluß- bewegung in Oesterreich. Won Emst Felix Weih Wien). Wien» 11. März. Im Auslände neigt ma>n häufig zu einer fal schen Beurteilung der politischen Situation in Oesterreich. Den Grund hierfür bietet die öster reichische Presse, die, wie es im Ausland schei nen mag, di« Ansicht der kompakten Majorität der Bevölkerung vertritt, -während sie in Wirk lichkeit das Sprachrohr einer verschwindenden Minderheit darstellt. Die libewl-dömok ratische Presse

Oesterreichs hat keinen politischen Hintergrund. Bei den! Wahlen -vom Jahre 1920 wurde sü-r ganz Oesterreich ein einziger liberal-demokratifcher -Abgeordneter gewählt, bei den folgenden Wahlen! -vom Jahre là erlangte die Partei -kein einziges Mandat. Daß die Wiener Presse trotzdem zum größten Teil in ihren Händen liegt, ist -e-i-nzi-g -und -allein finan ziell begründet. Die làral-demo'kriatische Partei ist -die Beàeterin des 'bürgerlichen -Großkapitals und beherrscht in Gestalt des Steyermichl

von Saint Germain geschaffene Oesterreich sei lebensunfähig oder, um einen.vielgebrauchten Ausdruck anzuwenden, ein „kriippel-hcifter Zwangsstaat'. Diese Ideologie entspringt einer vollkommen irrigen Meinung von der öster reichischen Mentalität. Es sei gleich gu Beginn bemerkt, dvß das österreichische Staatsgesühl in den) ausgedehntesten Schichten der -Bevölke rung niemals so stark und freudig «n-twickelt war, wie beute. Der Oesterreicher empfindet die nationale und religiöse Einheit seines neuen

Vaterlandes -außerordentlich freudig u-nd denk>t> in keiner Weise daran, die KebenMHI-gkeit dieses nicht neugeschaffenen, sondern althistorischen S-taatsgedildes anzuzweifeln!. Ein Vergleich mit der Schweiz beweist, daß ein Staat von gleicher Struktur -und weit ungünstigeren Wirt- schiaftsverhältmssen lebensfähig und -geachtet sein kann. Niemand in gang Oesterreich trauert heute der Vergangenheit n ach. Eben sohat niem and inOest er- reich einen Wunsch nach irgend welcher Gebietserweiterung

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Der Arbeiter
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Seite 9 von 10
Datum: 26.09.1934
Umfang: 10
: Mittagskonzert. 13.00: Zeitzeichen, Programm für heute. 14.00: Verlautbarungen. 15.30: Kurs- und Marktberichts. 16.10: Nachmittagsbericht. Sonntag. 30. September: 10.00: Geistliche Stunde. Der Seipel-Doll- sus;-Gedächtnisbau. Erstes Hochamt in der neugeweihten Kirche. 11.15: Engelbert Dollfuß. Ein Staatsmann und sein Werk. 11.45: Symphoniekonzert. 13.00: Ewiges Lied (Gedichte a. Oesterreich). 13.20: Unterhaltungskonzert. 14.35: Zeitzeichen. 14.45 Für den Landwirt. 15.05: Bücherstunde. 15.30

: Schulfunk (10 Jahre österr. Rund funk). 11.30: Aus unfern Alpenländern. 15.20: Stunde der Frau. 15.40: Jugendstunde. 16.25: Nachmittagskonzert. 17.00: Oesterreichs Stellung in der Musik geschichte. 17.25: Klaviervorträge (Grete Hinterhoser). 17.55: Gesprochene Schauspielkritik. 18.15: Bücher und Hilfsmittel zum Vor tragsprogramm der Woche. 18.20: Zehn Jahre englische Sprachstunde. 18.40: Heinrich von Kleist und Oesterreich. 19.10: Dr. Edmund Glaise-Horstenau: Per sönliche Erinnerungen an Feldmar schall

Conrad. 19.30: Zehn Jahre Rundfunk in Oesterreich. (Festabend im Gr. Musikvereinssaal.) 21.00: „Der Evangelimann." Musikalisches Schauspiel von Wilhelm Kienzl. 23.20: Das Wiener Lied in allen Gassen. 24.00—1.00: Tanzmusik. Dienstag. 2. Oktober: 11.30: Italienische Sprachstunde für Vorge schrittene. 15.20: Stunde der Frau. 15.40: Kinderstunde. 17.00: Bastelstunde. 17.30: Lieder zeitgenössischer österreichischer Komponisten. 18.00: Zehn Jahre französische Sprachstunde. 18.25: Oesterreichs Heilige

. 20.10: Rundfunk und Dichtung. 20.30: Funkkabarett der Ravag. 22.50: Frz. Schmidt: IV. Symphonie, C-Dur. 23.25—1.00: Nachtkonzert (Schallplatten). Freitag, 5. Oktober: 10.20: Schulfunk. Aus dem alten Zunftleben. 11.30: Bauernweisen aus Oesterreich. 15.20: Frauenstunde. 15.40: Armin Hochstetter. Sonate für Violon cello und Klavier. 16.10: Nachmittagskonzert (Schallplatten). 17.00: Werkstunde für Kinder. 17.20: Lieder zeitgenössischer österreichischer Komponisten. 17.50: Wochenbericht über Körpersport

. Schallplatten. 15.15: Oesterreichische Chormusik. 16.10: Jugendbühne. „Der Stock im Eisen". 17.10: Fünf-Uhr-Tanz. 18.10: Mit der Verstärkerröhre in die Welt des Unhörbaren. 19.00: Wir lernen Volkslieder. 19.15: Oesterreichische Volksmusik. 20.15: Klassiker des Volksstücks. „Lumpaci- vagabundus", Zauberposse von Jo hann Nestroy. 22.05: Gute Rundfunklustspiele gesucht. (Au- torenpreisausschreiben der Ravag). 22.10: Tänze aus Oesterreich. 28.45—1.00: Tanzmusik. mit einer Bausparsumme von beinahe

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 05.07.1855
Umfang: 6
teressen Rußlands fast ebenso gut zugesagt hatte — nämlich sich, wie Preußen, zu dem Grundsatz der Neutralität zu bekennen, und Rußland ohne weiteres aller Besorgniß von seiner Seite zu entheben. (Hört!) Wir waren verbunden große Deferenz gegen Oester reich zu bezeigen, seiner eigenthümlichen Lage Rech nung zu tragen, und ich sehe in unserem Verhalten gegen Oesterreich wirklich nichts, was wir zu bereuen oder zu bedauern hätten. (Hört!) In keiner Weise und zu keiner Zeil haben unsere

Verhältnisse zu Oester- reich unsere Kriegsoperationen beeinflußt oder gestört. (Beifall.) AlleS was ich sagen kann, ist: Oesterreich hat von vornherein seine Interessen mit denen Frank reichs und Englands in dem, was man die orienta lische Frage nennt, identificirt. Es sah Nußlands aggressive Handlungen und Absichten genau aus dem selben Gesichtspunkt an wie wir; es stimmte mit uns vollkommen überein in der Nothwendigkeit dieser über greifenden Macht ein Halt zuzurufen, einen Damm entgegenzusetzen

; und wiewohl es unmittelbar vordem Kriegsausbruch aus dringlichen Gründen der Spar samkeit sein Heer um 90,000 Mann redncirt, hat Oesterreich seitdem 16 Millionen Pf. St. verausgabt, um dieses Heer zu rekrutiren und zu verstärken, es auf den Kriegsfuß zu bringen, und furchtbare Schran ken gegen den drohenden Einbruch Nußlands von der polnischen Gränze her zu errichten. Diese veraus gabten 16 Millionen österreichischen Geldes würden mir vielleicht das beste Argument an die Hand geben

, wenn ich die Aufrichtigkeit Oesterreichs beweisen wollte; denn hätte diese Macht uns hintergehen wollen, so hätte sie dieses Experiment viel wohlfeiler (al a muck less cosl) vornehmen können. Auch bedürfte Oester, reich in seinem Vorgehen, und den Verpflichtungen die es übernahm, niemals eines Ansporns von Frank reich oder England; im Gegentheil, Oesterreich war es das uns freiwillig entgegenkam mit dem Wunsch, eine engere Allianz mit den Westmächten zu schließen. Oesterreich war es auch, das den Vertrag vom 2. Dezember

vorschlug, welchen mein edlerund gelehrter Freund in Worten kritisirt hat, deren Gerechtigkeit ich nicht einräumen kann, weil die Stellung Oester, reichs von der Englands und Frankreichs damals we sentlich verschieden war. Die Westmächte waren da mals schon in wirklichem Kampf begriffen, während Oesterreich nur ein eventueller Kriegführender war; aber es beabsichtigte unter Umständen an Rußland den Krieg zu erklären, und demgemäß ward, unter Zustimmung Frankreichs und Englands, stipulirt

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 4
Datum: 16.02.1937
Umfang: 4
MWeler Bote. k Fremdenverkehr. In der Zeit vom 2. bis 8. Februar- Hat Kitzbühel einen bedeutenden Zuwachs an Wintersport gästen erhalten, nämlich 826 Personen. Hievon ist Eng land mit 203, Oesterreich mit 191, Deutschland mit 134 Personen vertreten. Unter den Gästen finden wir: Prin zessin Kapurtala Am., Indien; Prinz Ahrenberg, Erich, Holland; Prinz Luboinirsli George u. Frau, Warschau; Fürst Windisch-Eraetz Friedr., Kärnten; Fürst Rohan Alois und Frau, Tschechoslowakei; Gräfin Cuten Rosa

waren für die Austragung der Iungmannen-Skiwettkämpfe von Oesterreich (Panl- Oehler-Gedächtnislauf) wie geschaffen. Um 9 Uhr vor mittags begann der Abfahrtslauf vom Hahnenkamm zur Uebungswiefe Hinterbräuleiten, an dem 50 Jungmannen aus fast allen Bundesländern teilnahmen und bei dem außerordentliche Ergebnisse erzielt wurden. Am Nach mittag zogen die Iungmannen unter den Marschklängen der Stadtmusikkapelle zum Sprunglauf auf der Burgstakl- schanze, wo auch außer Konkurrenz 10 Springer teil nähmen.- Abends 18 Uhr fand

, zwei Franzosen und ein Norweger. Erst an neunter Stelle liegt Rudi Matt, Oesterreich, an zehnter Cranz, Deutschland. Bei den Damen siegte erwartungsgemäß die Deut sche Christl Cranz, vor der Schweizerin Arx-Zogg. Oesterreicher innen nahmen nicht teil. Im Torlauf steht ebenfalls Allais an der Spitze. Hier wurde der Oesterreicher Walch Zweiter vor Cranz, Deutschland. Christl Cranz ist Damen-Siegerin. Damit errangen sich die Cranz und A l l a i s die Kombinationssiege in der Weltmeisterschaft

. Im Spezial-Sprunglauf blieben vier Norweger unerreicht. Birger Ruud ist an der Spitze. Er sprang 65 Meter. Bester Mitteleuropäer ist Bradl, Oesterreich, auf dem 5. Platz. Weitester Sprung 61 Meter. Also nicht so weit wie in Garmisch. v Die Pferdezucht in Oesterreich. Die Pferdezucht hat in Oesterreich seit dem Jahre 1932 um etwa 10.000 Stück (das sind um 59 Prozent) zugenommen, seit dem Jahre 1927, denl Jahre des größten Tiefstandes der Produktion, um das Doppelte. Die Ursachen liegen in dem gün stigen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 13.04.1866
Umfang: 6
- w-.iSt, bedient sie sich, wie zum Höhne, derselben Worte wie die österreichische Note, um zu versichern, daß den Absichten des Königs von Preußen ein Angriffs krieg gegen Oesterreich fernliegt. Ein Angriffs krieg! — Wenn aber Preußen bedroht ist, wie eö wiederholt und es sucht im gelegenen Augenblicke dem bevorstehenden Angriffe Oesterreichs zuvorzukommen, so ist dies ja eine Art Nothwehr, kann nimniermehr als Augriff, sondern lediglich als Vertheidigung be zeichnet werden, — und Oesterreich ist der Angreifer

. Und wollte Oesterreich die Sache an den deutschen Bund bringen, so ist ja schon früher mit dürren Worten erklärt, daß Preußen sich nie majorisiren lasse, und daß eS darin einen Kriegsfall erkenne. Also? — Wahrlich, mit den, Interesse der Völker und ihrem dringendsten Bedürfnisse, dem Frieden, ist wohl selten frcvlcr gespielt worden. AuS Allem und Jedem geht hervor, daß man in Berlin nicht einlenken will, nnd daß man es auf einen Fricdensbruch ankommen lassen will; denn die KricgSrüstnngcn

im eigenen Vaterlande, und zwar von Rechts wegen, — gehaßt im ganzen deutschen Lande, — ohne Äch tung in Europa, — stellt ein aus direkten Wahlen hervorgegangcncs deutsches Parlament als deut sches Reformprogramin hin. Er, der die Rechte der Volksvertretung im eigenen Vaterlande mit Füßen tritt, ein deutsches Parlament! Doch es ist Me thode in dieser Sache, — Graf Bismarck hat das Zeug in sich, heute Junker und morgen ein Vollblut- Demokrat zu werden, — er wird vor nichts zurück weichen, um Oesterreich

aus Deutschland hin auszudrängen. Oesterreich aus Deutschland zu drängen, damit eine der wesentlichsten Bedingungen seiner Stellung und Existenz zu vernichten, — um konsequent Preußen zur ersten Macht Deutsch lands zu machen, um diesen Preis ist dem Junker v. Schönhansen ein deutsches Parlament und die freieste Verfassung im eigenen Vaterlande nicht zu theuer, — helse was da helfen kauu? Oesterreich aus seiner deutschen Stellung zu drängen, dessen Stelle in Deutsch land als erste Vormacht einzunehmen

, ist denn dieses Streben Preußens erst von gestern, ist es so neu? Mit nichtcn! Es zieht sich wie ein rother Faden fast durch alle Phasen seiner Geschichte, eS ist sein traditio neller Beruf. Das sagen uns ja feine Publizisten, feine Historiker, seine Staatsmänner laut und uuver- holen. Nur durch Preußen könne Deutschland seine Bestimmung erreichen, und mir durch die preußische Spitze werde das deutsche Volk zu einem großen Volke, — Oesterreich gehöre nach Pesth, — nach Agrani, — überall

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
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Seite 4 von 10
Datum: 26.07.1933
Umfang: 10
, wenn man den Katholiken die konfessio nelle Schule, die ihnen allein entspricht, verweigert und die Kinder in die Simultanschule oder gar in die religionslose Schule zwingt. Mit vollem Rechte sagte Windthorst: „Das ist die Tyrannei, daß man einen Schulzwang ausübt, die Kinder heranzieht und sie nach Lehrbüchern unterrichten will, deren Glauben dem der Eltern widerspricht." (Fortsetzung folgt.) Mitjscht MOM«. Oesterreich. Dr. Ender Versassungsminister. Aus Wunsch des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß ist Altbundeskanzler Lan

mit mehrwöchentlichen Arrest- strafen belegt. Zwei reichsdeutsche Blätter wurden von der Bun desregierung auf 3 Monate verboten: Das „Berliner Tageblatt" und die „Münchener Zeitung". Besonders letztere war in Oesterreich ziemlich stark verbreitet. Hetze aus dem Flugzeug. Von Bayern Kamen vorige Woche eine Reihe von Flugzeugen, die in Salzburg und Tirol über zahlreich». Orte Flugzettel mit gehäs sigen Lügen gegen Oest^reich abwarfen. In Salz burg geschah diese Flugzeugpropaganda der bayeri schen Nazi innerhalb

aufgebracht werden könn ten, denn für die neue internationale Anleihe und für die kommende innere Anleihe ist der Verwendungs plan bereits festgesetzt. Durch Hebung des Exportes, also der österreichischen Ausfuhr, erhofft sich Dr. Bauer Arbeit für 60.000 Menschen. Es ist aber kaum anzu nehmen, daß andere Staaten uns zu Liebe ohne wei teres sofort ihre Warenbezüge aus Oesterreich in ent sprechendem Umfang vermehren werden. Wahrschein lich hat der an sich schöne Vorschlag Dr. Bauers agita torische

ist. Auch für die Verbreitung von Greuelpropa ganda kann die Todesstrafe angewendet werden. (Und dasselbe Deutschland regt sich furchtbar auf, wenn irr Oesterreich Bombenwerfer verhältnismäßig sehr milde Strafen bekommen. Dieselben Herren finden es auch ganz in der Ordnung, den Attentäter und Mörder von Krems trotz wiederholten Verlangens der öster reichischen Regierung nicht auszuliefern. Die ganze reichsdeutsche Justiz bekommt nachgerade den Zu schnitt, daß ein Verbrechen schließlich nur dann ge ahndet

zu rechtfertigen. Wich tiger wäre die Bekämpfung der Alkoholexzesse.) Der famose Hetzapostel Dr. Castelpietra, der vor we nigen Tagen noch im Münchener Rundfunk Hetzreden gegen Oesterreich gehalten hat, ist-von den reichsdeut- schen Behörden wegen verschiedener Betrügereien ver haftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht worden. Oesterreichische Nationalsozialisten, die die Betrogenen sind, haben die Verhaftung Eastelpietras gefordert. Der ungarische Ministerpräsident Gömbös wird die nächsten Tage

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 21.06.1873
Umfang: 4
. Präsident des PräsidentenrathS ?i,k» ^°lph Schwarzenberg; Vice-Präfidenten ieles Raths Baron Heeckeren, niederländischer Ge-' . ' ^Baron Porto Seguro, brasilianischer Ge« Mdtn; Graf Piper, schwedischer Gesandter. 1. Gruppe (Bergbau und Hüttenwesen): Präsident Troilius (Schweden), Vicepräsidenten Nidda (Deutsch» land) und Tunner (Oesterreich). 2. Gruppe (Land- und Forstwirthschaft): Präsident Graf Potvcki (Oesterreich). Vic Präsidenten Edwardt (England) und Divald (Ungarn). 3. Gruppe (chemische Industrie

): Präsident Hof- mann (Deutschland), Vicepräsidenten Wuertz (Frank reich) und Hlasiwetz (Oesterreich). 4. Gruppe (Nahrungs- und Genußmittel): Präsi dent Graf H Zjchy (Ungarn), Vicepräsidenten Cara- pibuS (Portugal) und Wiener v. Welten (Brasilien). 5. Gruppe (Tex il- und Bekltit'ungS-Jndustrie): Präsident Karl R. v. Ofscrmann (Oesterreich), Vice präsidenten Dalfus (Deutschland) und Desmet (Bel gien). L. Gruppe (Leder und Kautschuk): Präsident Kho- dreff (Rußland), Vicepräsidenten Rieckh (Oesterreich

) und Montani (Türkei). 7. Gruppe (Metall-Industrie): Präsident Duke of Manchester (England), Vicep äsidenten Dallemagne (Belgien) und Baron Wertheim (Oesterreich). 8. Gruppe (Holz Industrie): Präsident Peterson (Rußland >. Vicepräsidenten Schesled (Dänemark) und Graf Bombelles (Oesterreich). v. Gruppe (Stein, Thon, Glas): Präsident Guil- laume (Frankreich), Vicepräsidknten Mondron (Bel gien und Lobmayer (Oesterreich). 10. Gruppe (Kurzwaaren): Präsident SteinbeiS (Deutsäland). Vicepräsidenten Castellani

(Italien) und Nosenbclg (Oesterreich). 11. Gruppe (Papier-Industrie): Präsident Manner (Oesterreich). Vicepräsident Tanaka (Japan). 12. Gruppe (graphische Künste und gewerbliches Zeichnen): Präsident Buchanan (Enqland), Vice präsidenten Wolowski(Frankreich) und Melingo(O ester reich). 13 Gruppe (Maschinenwesen und Transportmittel): Präsident Nilter v. Engerth (Oesterreich), Vicepräsi denten Karmarsch (Deutschland) und Elphinstone (England). 14. Gruppe (wissenschaftliche Instrumente): Präsi dent

Wartmann (Schweiz), Vicepräsidenten Siemens (Deutschland) und Herr (Oesterreich).. 15. Gruppe (musikalische Instrumente): Präsident Pekcella (Italien), Vicepräsidenten Gras Chambrun (Frankreich) und Dumba (Oesterreich). 16. Gruppe (Heereswesen): Präsident Graf Bil- landt (Oesterreich), Vicepräsidenten Kittari (Rußland) und Gii.nsgard (Norwegen). 17. Gruppe (Marinewesen): Präsident Admiral Robinson (England), Vicepräsidenten Eontreadmiral Millosich (Oesterreich) und Fregattencapitän PallaSca

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 26.09.1888
Umfang: 10
,' und unter den Woblsahrtseinrichtungen nimmt da» Sparcassenwesen eine oer obersten Stellen «in. E» wird daher nicht ohne Interesse sein, daS Svarcafsenwesen in Deutschland, namentlich in Preußen, mit dem in Oesterreich diesseits der Leitha unter di Versen Gesichtspunkten zu vergleichen. Die Zeit der Entstehung der Svarcassen ist in beiden Ländern nicht erheblich verschieden, wenn auch die Entwicklung derselben in Oesterreich ein wenig später und etwas langsamer erfolgte als in Deutschland. Die Errichtung der städtischen Sparkasse

war. - Die Zahl der Sparcassen ist in Preußen (1318) erheblich größer, als in Oesterreich (364), so daß dort eine Sparkasse auf 264 Quadratkilometer und 21,486 Einwohner, hier erst auf 824 Quadratkilometer und 63,273 Einwohner entfällt. Dagegen haben die einzelnen Sparcassen in Oesterreich einen viel bedeutenderen Ein lagebestand, al» in Preußen, denn das Durchschnitts- gutbaben beträgt hier wie dort auf den Kopf der Be völkerung etwa 80 Mark, obwohl die Zahl der Spar kassen in Oesterreich fast vier Mal

keiner ist, als in Preußen. Was die Art der Sparcassen betrifft» so hat Oester reich 283 Gemeindesparcassen, 61 Vereins- und 20 Bezirkssparkassen, während eS in Preußen 559 städtische, 134 Landgemeinde-, 304 Kreis- und 306 VeremS- i sparcassen gibt, so daß in Preußen die ländlichen und Vereinssparcassen verhältnißmäßig stärker vertreten sind, als in Oesterreich. Doch deckt sich der Begriff der österreichischen Gemeduiesparcassen keineswegs mit dem der städtischen, Landgemeinde- und KreiSsparcassen in Preußen

und in Deutschland, die letzteren stehen viel mehr in weit engerem organischen Zusammenhange mit der Gemeinde, als dies in Oesterreich der Fall ist: Nach dem österreichischen Regulativ vom 2. September 1844 waren „zur Errichtung von Sparcassen vorzüglich Vereine von Menschenfreunden unter der Bedingung berufen, daß sie einen genügenden Garantiefond ein legen', und dann erst heißt es: „auch Gemeinden kann die Errichtung von Sparcassen unter ihrer Haftung gestattet werden'. Dem entsprechend sind eine Reihe

von Vereinssparcassen erst im Laufe oer Zeit in Ge meindesparcassen umgewandelt, aber ihre Verwaltung ist viel unabhängiger von der Gemeinde, als die der Commnnalsparcassen in Deutschland, und ' man darf Oesterreich keineswegs das Lanv der Communal-Spar- cassen nennen. - - Die Gesammtsumme der Spacasseneiulagen beläuft sich in Preußen auf 2261 Millionen Mark und beträgt in Oesterreich rund 986 Millionen Gulden; da nun die Zahl der Sparkassenbücher in Preußen auf 4,209,453, in Oesterreich 1,932,504 zu stehen kommt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.08.1903
Umfang: 4
alpenländischen Alldeutschen sind sehr dünn gesät und wenn die Alldeutschen in Oesterreich an Einfluß gewinnen, so gewinnen ihn die sudetenländischen und die alpenländischen würden von ihnen wie jede andere Minderheit b. handelt. Geschehen würde, was die Stein - Schalk - Herzog - Leute wollen und unsere alpenländischen „besseren" Alldeutschen könnten so wenig dagegen ausrichten wie jetzt. Darum ist es notwendig zu wissen, was in dcn böhmischen Kreisen dieser Gruppe vorgeht und darum

machen wir einmal einen Blick ans das Verhalten dieser Leute zum allgemeinen Wahlrecht. Die von den Sozialdemokraten hervorgerufene Wahl- rechtsbei'egung in Oesterreich hat auch die Alldeutschen Böhmens veranlaßt, zu dieser hochwichtigen Frage Stellung zu nehmen. Dieses geschah besonders in einer der letz en Nummern des in Aussig erscheinenden ostdeutschen Blattes, in welchem einer ihrer Führer sein geistiges Licht leuchten ließ. In dem Artikel wird vor alleni noch einmal der Ausgang der Wahlen in Deutschland besprochen

und dann auf den zweifelhaften Wert des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes in folgender Weise hingewiesen: „Keinesfalls würde das allgemeine und freieste Wahlrecht in Oesterreich dazu benützt werden, um, wie in England und Frankreich, die Lösung der sozialen Frage aus gesetzlicher Grundlage herbeizuführen, sondern der jüdische Volksbeirug würde dem einen Ziele zustreben, die Arbeiterschaft immer mehr zu begaunern, sie den Plänen einer Gesellschaft von Strolchen, welche in dem gewaltsamen Umsturz den Gipfelpunkt

ihres Raubes erblicken, ge fügig zu machen. Dadurch wird das weitgehendst.' Wahlrecht nicht zum Segen des Volkes, sondern zu bcffm Verderben, und dies strebt die Sozialdemokratie an." Die Einführung des allgemeinen, gleichen \v. b direkten Wahlrechtes würde also nach Ansicht der nationalen Idioten in Oesterreich nichts Anderes bezwecken, als einer Gesellschaft von Strolchen damit sind die österreichischen Sozialdemokraten gemeint — „die Gelegenheit znm Um sturz", das ist „den Gipfelpunkt ihres Raubes

dieses Staates, welche dessen Existenz bedrohen, nach etwas suchen, was sie zusammenhält; das sei eben das gleiche politische Recht, das allgemeine Wahlrecht. Nun hätten wir also die Bescherung! Oesterreich und ganz besonders Herr Koerber hat seine Helfer und Retter gefunden. Das Rufen der Sozialdemo kratie nach dem Wahlrechte ist nur eine patriotische Tat, die unser Vaterland vor seinem Verfall bewahren soll. Langsam, aber sicher klimmt die k. k. Sozialdemokratie zur Hoffähigkeit empor und alsbald

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 10.04.1850
Umfang: 6
mannigfach be troffen werden, Gewohnheit, wohl auch der Bildungs grad bilden für diese Erscheinung den hinlänglichen Er- klärnngsgrnnd. Wenn nnn Oesterreich mit dem Zolleiniguugsplan vor die Oeffenilichkeit tritt, so mag nnS das Hervortreten verschiedener und mitunter sich durchkreuzender Meinun gen und Ansichten nicht befremden. Neuerungen, die den Keim des Guten in sich tragen, kann aber der end liche Sieg nie entrissen werden. Bereits im Voranstellenden wurde das von der pren- ßcn-frcnndllchen Partei

in dem österreichischen Zoll.nt- wurf beobachtete Verfahren berührt, lind wenn Kauf, lente in den deutschen Handelsplätzen, die von dem Han del mit englischen und französischen Waaren leben, wenn die kleinen in preußische Abhängigkeit gerathenen Staaten in eine gemeinsame Lärmtrompete gegen Oesterreich stoßen, wenn man die nnzulängliche österreichische Donane, die ungerechte Vertheilung der Zollerträgniffe nach der Kopfzahl nnd gegenwirkende Triebfedern, ein Danaer Roß, daS in feinen, Eingeweide das verterbenschwan

hab. II, ist hiebei nicht nnbcmcrkt zu lassen. Andererseits sieben wir wieder der erfreulichen That sache gegenüber, dafl übcrciiistimmenden Berichten ans Deutschland zu Folge die österreichischen Zollcinignngs- vorschläge einen großen Eindruck allerwärtS gemacht, daß selbst die Bemühungen der Presse, Oesterreich zu verdächtigen und nur Preußen mit einem NimbnS zn umziehen, an dem praktischen Sinne des Volkes, wel ches sich in der grauen Theorie der Hochgelahrten nicht zurechtfinden kann, rcsultatlvs scheitern

, und sich die Meinung unverholeii ansspricht: Preußen muss? Oester reich unterstützen und nicht hemmen wollen. Vorzugs- weise wirken die weitverzweigten Vereine ,.znni Schutze deutscher Arbeit' zu Gunsten der guten von Oesterreich angeregten Sache. Es ist ergötzlich, zu vernehmen, daß man diesen Vereinen häufig den Vorwnrf macht: „sie seien österreichisch gesinnt.' Diesen Vorwnrf wird der österreichische Patriot um so dankensiverther hiuncbmeu, als derselbe ganz verschieden von den Vorwürfe

» Würdigung preußisch Schlesien n»d Sachsen einen vortbeilbaften Markt in Böbnicn, wie sollte Baiern, Württemberg und Baden den gleich vortbeilbaften Abfatzkreis in Gc- fammt-Oesterreich nicht zn ibren heißesten Wünschen zäh len? Der gegenseitige Gewinn ist wahrlich auch gegen teiliger Opfer werth, d e gleichwobl nur augenblicklich empfunden, zuletzt aber zum diesseitigen nnd jenseitigen Heile ausschlagen werde». Soll nicht Kapital und Ar beitskraft einen fruchtbaren, von fiskalischen Hemmun gen freien

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.06.1866
Umfang: 6
„Durch die Erklärung, welche die kaiserlich -österrei chische Regierung in der BundeStagSsitzung vom 1. d. abgegeben, ist die weitere Entwicklung der schleSwig- holsteinischen Frage, soweit Oesterreich aus dieselbe einen direkt bestimmenden Einfluß zu nehmen berechtigt war, den Entschließungen des deutschen Bundes anheimge stellt worden. Die Motive dieses Schrittes der öster reichischen Regierung sind bekannt: sie beruhen einfach auf der durch die Ereignisse völlig ausreichend begrün- delen

Basis des deutschen Rechtes beruhen. Oesterreich uegirt nicht die rechtli chen Grundlagen des Wiener Frieden, es ist ferne da von. den provisorischen Satzungen des'Gasteiner Ver trages ihre Gültigkeit bis zum Desinitivum zu bestrei ken. Die Einberufung der holsteinische» Ständever- sammlnng gibt dasiir Zeugniß. Die Sache liegt indeß so. Der Wiener Friede übertrug den beiden deutschen Mächten das Dispositionsrecht über die Herzogthümer, aber wahrlich nicht für eine Disposition, die dem Rechte

zuwiderlief. ES erschöpft das Wesen der Sache nicht, bezeichnet eS aber in einem entscheidenden Punkte, wenn nian sagt, die Verträge gaben Preußen und Oesterreich das Recht zur Durchführung des Rechtes. Dies Recht mochte in Würdigung der Mitverdienste Preußens um die Befreiung der Herzogthümer, in Würdigung seiner politischen Stellung im Norden Deutschlands und seiner politischen Bedürfnisse gewissen Einschränkungen unterworfen werden, allein es bei Seite schieben, wollte und konnte eine österreichisch

auf die Herzogthümer von vornherein unzweifelhaft klar gestellt gewesen, wären namentlich Preußen und Oesterreich im Sinne dieses Rechtes über die Grundlagen des DefinitivumS einig geworden, dann allerdings hätte es vielleicht des Bundes nicht bedurft, um auf der Basis des durch den Wiener Frieden geschaffenen DiSpositionSrechleS der Groß mächte zu einer Entscheidung zu gelangen. Allein alle Versuche Oesterreichs, Preußen für die Losung zu ge winnen, die das Wiener Kabinet im Einklänge mit fast ganz Deutschland

als die deni Rechte entsprechende anerkennen mußte, sind gescheitert. Waö konnte natür licher sein, als daß Oesterreich sich entschloß, die ältern Rechte des Bundes, die durch die Vereinbarungen mit Preußen nicht in Frage gestellt werden konnten, frei walten zu lassen, dem deutschen Bunde die Entscheidung der Sache anheimzustellen? Preußen aber, so scheint es, könne um so weniger eine gegründete Einsprache gegen das Vorgehen Oester reichs erheben, als es in seiner Stellung zur Frage geradezu durch Altes

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 17.08.1870
Umfang: 8
sind, so sind sie es ganz vor-: züglich für jenes Oesterreich, das durch die jahrelange liberale Miß wirthschaft im Innern zerrissen und nach Außen ohne einen aufrichtigen Freund ist. . Welche Allianz kann Oesterreich suchen? Frankreich war seit Jahrhunderten der Judas Oesterreichs, Frankreich hat daö Jahr 1859 wie daS Elend von 1866 geschaffen oder mitschaffen geholfen, Frank reich hat Oesterreich immer nur als seinen Prügeljungen betrachtet, österreichische Provinzen waren noch stets der Schacherpreis franzö sischer

(A. Oberkofler abwesend). ferino noch bküig ist und mach warm von Bismarks Händedrücken, dem von ihm mißhandelten Oesterreich nicht als Freund und Bundes genosse bieten,- ohne in dem gerechten Verdacht neuer Treulosigkeit zu fallen. Und wenn sich Oesterreich und Frankreich wirklich verbünden, was wollen sie? Etwa Deutschland zertrümmern Md die napoleonischen Falschheiten in Permanenz erklären? Dazu wären in der That die österreichischen Waffen zu edel und zu erhaben. Eine Allianz Oesterreichs mit Italien

nicht nur von den Unzu friedenen in Oesterreich, sondern von der österreichischen Regierung, welche seit Jahrhunderten ihre deutsche Mission im Osten vergaß, unterstützt wurde. Ferner ist es ein offenes Geheimniß, daß Ruß«, land und Preußen sich bedeutungsvoll über Oesterreich hinweg die Hände gereicht haben und Beust bald erkennen wird, daß der Natio nalitätenstreit in Oesterreich der Lösung durch fremde Hände entgegen reift. Die Stimmung in Böhmen ist in der That keine solche, daß man in Wien darüber entzückt

sein dürfte. Man wäre fast versucht zu fragen, wer denn eigentlich jetzt „an die Wand gedrückt' ist? Eine Allianz mit England, dem Lande und der Politik des Profites kann in Oesterreich gar nicht in Frage kommen. Die ver hältnißmäßig wenigen Landtruppen braucht England für Irland, es könnte nur mit seiner Seemacht für seinen Bundesgenossen nützlich sein. Es läßt sich aber durchaus nicht annehmen, daß England seine Sympathien für Oesterreich, wenn es solche hat, ohne Entgeld zum Ausdruck bringen

würde. *) Wenn auch seit 66 beständig versichert wird, Oesterreich trage keine Rachegedanken, so mag das glauben wer will und naiv genug ist, einen Ausspruch der Diplomatie für das zu nehmen, was er sagt. Oesterreich und Deutschland stehen sich in ihren Cabineten feindlich gegenüber, und selbst die Völker fühlen sich nicht so zu einander hin gezogen, als man glauben machen möchte. Der österreichische Libera lismus, dieses köpf- und geistlose Mißgewächs moderner StaatsweiS-. heit, findet im liberalen Deutschland

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