Beilage rn Öen „lenen Tiroler Stimmen" Ir. 237 Pfarrer Dt n ton Enßmann. (Ein Nachruf von F. I.) Am 30. November Vormittags hat die Gemeinde Oberau, in Milte der lieblichen Wildschönau gelegen, seinen Seelsorger, den hochw. Herrn Pfarrer Anton Enßmann durch den Tod Valoren. Er war der Senior unserer Diözese. Geboren am 12. April 1802, wurde er 1825 zum Priester geweiht. Herr Pfarrer Helminger, dessen Name in der Salzburger Diözese jetzt noch oft mit Achtung genannt wird hielt die Primizpredigt
. Enßnfann wirkte an folgenden Posten: in St. Johann in Tirol, in Küfstein, Kirchbichel, Brixen und Saalfelden, als Pfarrer in der Vorstadt Nonnthffl, in Bischofshofen, und seit 1. September 1852 in Oberau. Ueberall erwarb er sich die Liebe und das Vertrauen der Gemeindeangehörigen durch ächt priesterlichen Wandel und treue Pflichterfüllung, namentlich waren ihm die Oberauer, in deren Mitte er 31 Jahre als Seelsorger weilte, mit ganzem Herzen ergeben. Dies zeigte sich bei verschiedenen Anläsien
, besonders gele- genhkitlich seiner Sekundizfeier 1875. Außer den vielen Priestern, ehemaligen Koadjutoren, Freunden und Nachbarn, waren auch die zwei Domkapitulare Embacher und Flatscher anwesend, von welchen letzterer dje Festpredigt übenommen hatte. Oberau selbst aber hatte an jenem Tage einen Glanz entfaltet, der Staunen erregte und. Pen herrlichsten Beweis lieferte, dgß die Hochachtung, die man dem würdigen Jubelgreise stets entgegenbrachte, eine ungeheuchelte sei. Ebenso gab das 25. Jahr
seiner Wirksamkeit in Oberau der Gemeinde einen willkommenen Anlaß , ihrer Ehisurcht und Ergebenheit den freudigsten Ausdruck zu geben. Der Selige verdiente ober auch die allseitige Achtung mit vollem Reihte. Er war wohlthätig gegen Arme, gütig und wohlmeinend gegen Alle. Die Gastfreundschaft übte er in hohem Grade ans, ohne einen Unterschied zu machen. Er war ein ge suchter Gastprediger. Seine Predigten überhaupt waren originell, ku'r^ und populär; seine Absicht war: durch dieselben zu erbauen, und den Zuhörern
bedeutende Summen; groß ist die Zahl der Gegenstände, welche für die Kirche beigeschafft und die Ver- befferungen, die an der Kirche selbst vorgenommen wurden lauter Werke emsigen Bienenfleißes, rastlosen Schaffens. Umsicht tiger, jederzeit klug berechneter Thätigkeit des Dahingeschiedenen. Die Kirche in Oberau ist, was Schmuck, Einrichtung, Instand haltung des Baues anbelangt, eine der ersten unserer Gegend; sie ist dies durch die Bemühungen des seligen Herrn Pfarrers geworden. Die traurige Lage