so war nun in den „Nachrichten" folgende Notiz zu lesen: An unsere Leser! Wir beschäftigen uns mit dem Plane, die „Inns brucker Nachrichten" ab Neujahr in einem größe ren Formate (etwa so groß wie die bekannten Wiener und Münchener Blätter) erscheinen zu lassen. Da uns aber Bedenken (!) gekommen sind, es könnte das größere Format unseren Lesern zu unbequem und unhandlich und daher nicht erwünscht sein, wol len wir es unseren Lesern selbst anbeimstellen. !ich für die Beibehaltung des bisherigen
Formates oder für die Vergrößerung desselben zu entscheiden. Zu diesem Zwecke sehen wir den entsprechenden Mei nungsäußerungen aus unserm Leserkreise gerne ent gegen und bemerken nur noch, daß die Papier größe auf Umfang und Inhalt des Blattes keinen Einfluß haben kann, da ja eine geringere Papier größe durch eine entsprechende Vermehrung der Seitenzahl ausgeglichen wird. Nun liebe Leser der „Innsbrucker Nachrichten"! Wißt Ihr auch wie Ihr mit dieser scheinbar so vernünftigen Notiz an der Nase
herumgeführt worden seid? Nicht? Ich will es Euch schon jetzt sagen, was in den nächsten Tagen in den „Nachrichten" ungefähr zu lesen Vein wird. Die Notiz wird folgendermaßen lauten: An unsere Leser! Auf unsere seinerzeitige Aufforderung an die Le ser unseres Blattes, sich zu äußern, ob wir die „Innsbrucker Nachrichten" in größerem Formate (et wa so groß wie die bekannten Wiener und Münchener Blätter) erscheinen lassen sollen oder nicht, sind uns foviele Zuschriften zugekommen, die sich fast
aus schließlich für die Beibehaltung des alten bewähr ten und handlichen Formates aussprachcn, das wir uns veranlaßt sehen, alles beim Alten zu lassen usw. So oder ähnlich wird das Ohnmachtseingeständnis der „Innsbrucker Nachrichten" zu lauten haben. Denn, liebe Leser, ich will es Euch verraten, die gute Tante, die ihre Leser für gar so harmlos hält, ist beim allerbesten Willen g a r nicht i m st a n d e, ihr Ge wand zu wechseln, wenigstens nicht bis Neujahr, und wer nur eine blasse Ahnung von den technischen
Schwie rigkeiten einer deratigen Formatveränderung Hot, kann unmöglich versuchen, einem anderen plausibel zu ma chen, es hänge nur von seinem Wunsche ab, ob er's so oder so haben wolle; denn es ist ohne weiteres klar, daß die „Innsbrucker Nachrichten" auch ab Neujahr in ihrem alten kleinstädtischen Format erscheinen m ü s s e n. Wollten sie es nicht, müßten sie vor allen Dingen eine neue Nototionsmaschine, die nebenbei bemerkt, ein Vermögen kostet, längst angeschafft haben. Dann wäre auch das Papier