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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 12 von 12
Datum: 11.10.1929
Umfang: 12
(links), der Borsitzende des Ver bandes mit Exzellenz r>. Miller, dem Schöpfer des Deutschen Museums (Scherl) „Graf Isolani" geht als überlegener Sieger im Deutschen Saint Leger im Gruncwald durchs Ziel „Graf Ifolani" gewann bekanntlich vorher das „Deutsch« Derby" und den Preis der „Union" (Phot. Schiene) für Katzenpsychologie ist. Musch ist ein kluger Kerl ge worden. Er weiß, daß man Herrchen nicht stören darf, wenn er an den: Apparat sitzt mit den hüpfenden Dingen, die mau, so Herrchen vergißt

, den schwarzen Kasten darllber- zuftülpen, selbst ausprobieren kann. Und Herrchen ist gar ilicht böse! Er lacht, denn Musch kann nicht heimlich tippen. Immer kriegt er eine lila Nase davon, das kommt daher, weil er die Dinger, die er mit den Vorder pfoten hüpfen laffen kann, noch beschnobern muß. — Und die Zigaretten, das ist auch so eine Sache, die kann man, wenti sie lose auf dem Tisch liegen, so schön rollen, aber dann gibt's leicht einen Krach! Uh, Krach mag Musch nicht haben, dann fltnkeln Herrchens

große Glasaugen, und die echten Augen, und manchmal hebt er sogar die Hand auf, als wollte er seinen Liebling schlagen. Aber er tut's doch nicht. Ganz böse schreit er: „Räuber!" Das ist zu viel für Musch! Er kriecht unters Bett und kommt nicht vor, auch wenn Herrchen gütlich lockt. Es könnte doch mal sein, daß die Hand, die immer so schnell auf die hüpfenden Dinger schlägt, mal auf Mlischs Rückelr fällt oder auf den Kopf mit dem weißen Schnurrbart. Reife Trauben an» Rhein Gruppe von Hauptdarstellern

des großen „Andreas-Hofer.Films , der unter Mitwirkung von ,o ooo Tirolern an historischer Stätte gedreht wurde Titelrolle Fritz Grriner (Mitte), vor ihm der Regisseur Precht, München (Phot. Karg) Jetzt ist Musch aufgestatlden, macht einen großen Buckel und läuft gravitätisch auf meinem Tisch umher. Ls ist meil» Schreibtisch. Er hat seine Laufbahn als gemeiner Eßtisch begonnen, und nun, dank einer kleinen Filzunterlage, ist er zum Schreibtisch avanciert. Musch möchte gern seine Krallen an dem Filz

in den Papierkorb wirft. Musch holt sich gern einen oder zwei heraus und rollt sie hin und her. Er weiß, daß, wenn Herrchen fertig ist, mit ihn» gespielt wird. Er wirft ihm dann die Bälle zu und Musch holt sie iininer und immer wieder herbei. „Er apportiert wie ein Hund!" pflegt Kollege Malersinann zu sagen. Anspruchslos ist Musch, das n,uß ihm sein größter Feind laffen. Ich weiß nicht, welche süßen Genüsse er sich vorzaubert, wenn er den dünnen Tee mit mir trinkt, ihn gar zierlich aus dem Untertellerchen leckt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 23.06.1934
Umfang: 10
werden — so wie seinerzeit zum großen Halsmann prozeß — eine Menge auswärtiger Journalisten kommen, da sich die Weltpresse für den international gewordenen Fall sehr interessiert. Der arme Sünder Florian Ein Roman des Lebens. Von Walter Kloepffer Copyright by Wilhelm Goldmann. Verlag Leipzig, durch Dr. Präger, Preffedlenst, Wien 21 Musch denkt angestrengt nach, bringt es aber nicht heraus. Er greift nach der großen Meermuschel und hält sie an das kleine Ohr. Wenn man genau hinhört, hört man das Meer rauschen, sagt Mutti

. Das Meer aber ist ein wei tes, weites Wasser mit Schiffchen darauf, wie sie Onkel Florian so schön aus Baumrinde schnitzelt. Aber weil es langweilig ist, immer das Meer rauschen zu lassen, rückt Musch einen Stuhl ans Fenster und klettert hinauf. Vor den Fensterscheiben springt eine neue, unbekannte Welt auf. Ein großer Baum ist da und streckt seine Hände ver langend zu Musch empor, und auf dem Baum sitzt ein Vögelchen, das einen Regenwurm im Schnabel trägt und piep piep macht. Musch beugt

sich ein wenig vor. Uii, geht es da tief hinunter! Drunten in der Tiefe wandeln schön angezogene Frauen und Männer hin und her, oder sie liegen in Stühlen und erzählen sich endlose Geschichten. Herrlich ist dieses Fenster, ein wahrer Guckkasten mit Aus blicken in eine fremde, erstaunliche Welt! Musch begreift nicht, warum man ihn immer einsperrt, anstatt ihn her umspringen zu lassen in diesem schönen, großen Haus. Vielleicht geschieht es wegen dem alten Mann nebenan, der in der Nacht hustet und kleine Männer

wie Musch nicht leiden kann. Als es nichts mehr zu sehen gibt, klettert Musch wie der herunter und holt sich die braune Schachtel von Onkel Florian aus der Ecke. Bunte Häuschen sind darin und kugelrunde Bäumchen und viele weiße Schäfchen. Auch ein Mann mit einem blauen Mantel ist dabei und ein schwarzer kleiner Hund, den Musch Bumbuns getauft hat. All diese Dinge packt Musch aus der grünen Papierwolle und stellt sie ordentlich, wie er es von Onkel Florian ge sehen hat, auf dem Teppich auf. Auch ein Zaun

muß her um, damit die Schäfchen nicht davonlaufen können. Schade, daß keiner dabei ist, einen Zaun braucht man unbedingt. Wie wäre es mit Streichhölzern? Auf der Kommode, ganz zu öberst, liegt die Schachtel. Wenn Musch den Stuhl zu Hilfe nimmt und sich sehr streckt, kann er sie erreichen. Die kleinen, weißen Hölzchen geben einen wunderbaren Zaun. Musch baut und baut, dann wird er der Schäfchen überdrüssig und besinnt sich auf etwas Neues. Ei, da ist schon ein Einfall! Die weißen Hölzchen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.12.1930
Umfang: 8
Gebarungsabgang von rund 76 Mil lionen Schilling. Es stimmt also diese Rechnung keines wegs mrt dem Voranschlag des Finanzmin'sterS, es sei denn, daß noch tüchtigere Bilanzkünstler als die eben pen- Hause gekommen. Alles Rufen noch in der Nacht nützte nichts, rhr grauweißgeftecktes Fell tauchte nicht aus der Dunkelheit auf. Adolf wollte am nächsten Morgen, ehe er zur Schule sing. noch den Kaninchen Krautblätter streuen. Als er den Verschlag öffnete, lag Musch seelenruh'g neben den alten Kaninchen und schlief

mit ihnen, während sich d:e Jungen malerisch um Eltern und Musch gedrängt hatten, wie die 1 Jünger am Oelberg um ihren Meister. Der Bund war ge schlossen. und als Musch bald selbst mit neun Jungen Mutter wurde, hätte sie es auf das tiefste gekränkt, wenn sie mit ihrem Segen n-cht hätte vor den Kanincheneltern ein wenig prahlen können. Sie trauerte aufr-chtig, als die lungen Kaninchen verkauft wurden, um den armseligen Haushalt durch die paar Groschen anfzubesiern. Ms dann auch ihre Kinder notgezwungen ins Dorf

und in die um liegenden Gehörte verschenkt wurden, trösteten sich Musch und die alten Kaninchen über den Verlust in ständiger freundschaftlicher Lagergemeiiftch-aft. Die Jagd begann und Musch wußte genau, was das Knallen der Jagdbüchsen zu bedeuten hatte. S:e übte sich in Entsagung und mied den herrschen K eferwald auf sandigen Hügeln. Bald kam Schnee, und wenn auch so ein Spaper- gang durch den weichen flockigen Wolkenschaum der das Fell umkoste. i>ne eigenen Reize hatte, wurde dreier doch ' auch wieder zum Verräter

und der brummige Förster war viel zu alt. um die Sehnsucht einer Katzenseele nur zu ahnen, geschweige denn zu verzeihen. Musch indessen war schlau, Begegnungen im Wald mit derart unfreundlichen Herren liebte sie nicht. «Raffiniert sind sie alle, die vier B olks-Zeitu ng sionierten und noch tätigen Buchhaltungsbeamten und de ren Berater wie bisher aus einem offenkundigen Defizit einen Reingewinn zu errechnen verstehen. Nun ist aber mit diese: raurigen Ausblicken weder der Wirtschaft noch den Bed. echteren

, wenn ihn nicht der winzige ''kaninchenstall lieferte. Und diese letzte Möglichkeit emp fanden wir alle schmerzlich, weil die Kaninchen durch die Freundschaft mit Musch doch gewissermaßen vor einem sol chen Sch ckial gefeit sein sollten. Diese selbst war sehr ver wundert. als Adolf ihre Freunde eines ums andere aus dem Verschlag nahm und mit behutsamen Händen auf ihr Fleisch prüfte. Musch strich ihm b'ttend um die Deine herum und war erst zufrieden, als er sie beide seufzend wieder zurück setzte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.12.1930
Umfang: 8
Schweinert heißt, wenn man einen aufgeweckten und intelligenten Freund besitzt, den man als Hugo Nachtlicht vorzustellen hat, oder wenn man seinen Friseur „Herr Morgenschweiß" anreden muß. Wer sich unter unserer Musch — von Mouche (franzö sisch) — Fliege — ein zartes Kätzchen vorgestellt hätte, dem wären beim Anblick des außergewöhnlich großen Tieres ähnliche Gedanken gekommen. Die Musch hatte nur gewisse leichtfertige Angewohnheiten außerhalb des Hauses, die den Namen hätten rechtfertigen

gehüllt und behutsam an eine menschliche Mutter- brust gedrückt, hielt die Musch ihren Einzug bei uns, und als sie hilflos auf dem Tisch im Tuch zum Vorschein kam. standen wir Kinder nicht weniger neugierig, staunend und ergriffen um sie herum, als es bei einem geschwisterlichen Zuwachs der Fall gewesen sein würde. Von füm Paar Augen und Händen betreut und zärtlich gehütet, wuchs nun Musch heran und wäre sicher die größte vom Wurf gewesen, wenn ihre Geschwister nicht in das Nichts zurück gemußt hätten

. Wir tranken un'eren Korn kaffee schwarz udd äßen d:e Mehlsuppe magerer, bis Musch über alle Fahrnisse ihres jungen Lebens hinweg war. Sie vergalt alle Liebe mit rührendster Anhänglichkeit. Bald waren ihr kein Baum, kerne Mauer, kein Dach first zu hoch. Sie machte Sprünge, wie der Tiger im in dischen Dschungel. Sie ging stolz an dem größten Jagdhund vorbei und sogar etwas hochnäsig an den kleinen Kläffern. Griff sie einer an. so war es ganz gewiß das erste- und letztemal. Und war er so groß wie ein Kalb

, so benützte sie ihn regel recht als Reittier und bearbeitete sein kläglich verzogenes Hundeantlitz so energisch mit ihren bewaffneten Samt pfötchen, daß er froh war, als der reitende Satan sich mif ; einem Sprung wieder auf die eigenen Füße machte. Bedenklich wurde das Temperament der Musch, als mein Bruder Adolf zahme Kaninchen. Stallhasen mit nach Haufe brachte und diese sich mit bekannter Schnelligkeit ver mehrten. Für die Jungen konnte immerhin Muschs Jagd eifer verhängnisvoll werden. Adolf machte

sich mm mit der naiven Erziehungskunst eines Dorfjungen an die Arbeit. Er nahm Musch auf den Schoß, hielt ihr ein Kaninchenjunges vor den Schnurrbart und als sie zubeißen wollte, gab er ihr einen kleinen zärtlichen Klaps. Das wiederholte sich drei-, viermal, dann hatte Musch begriffen, daß Wald und Haus eben zwe erle: Reviere sind. Ihr Gesicht sprach dann deut lich ön$. daß sie sich n cht gern zum Narren hatten lasse. Sie verließ Adolf« Schoß und würdigte das Ae.ne Kaninchen keines Blickes mehr. Einige Tage btrrmrf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.06.1934
Umfang: 8
Kloepffer Copyright by Wilhelm Goldmann. Verlag l^ipzig. durch Dr. Präger. Pressedienst. Wien 30 „Also, Musch, paß mal auf, jetzt kommt was ganz Fei- ; nes! Ein dickes, rotes Glas. Wenn man das vor die Augen hält, ist das ganze Zimmer verzaubert. Rote Stühle, rote Wände, siehst du? Schön, nicht? Dann Hab ich da noch was .anderes, das ist Kitt, eine Wurst, aus der man herrliche Dinge drehen kann — eine Kugel zum Beispiel oder kleine Männerchen oder eine Schlange. So, nun spiel damit und sei artig

, bis deine Mutti wiederkommt. Und keinen Lärm darfst du machen! Denn nebenan da wohnt ein alter Mann, der kann es gar nicht hören, wenn kleine Kinder Spektakel machen oder singen. Haft du mich verstanden?" Musch nickt nachdenklich und sagt: „Du, dehört das mir?" „Ja, das gehört dir — alles, das Glas und die Kitt kugel und das Schiffchen aus Rinde. Aber nicht in den Mund stecken! Wenn du brav bist, bringe ich dir nachmittags einen silbernen Faßhahn, den man auf- und zudrehen kann, ja? So, und jetzt zeig mal

, was du kannst. Mach nur einen Hund mit einem Schwanz und vier Beinen, weißt du?" Musch quetschte mit dicken Fingerchen an dem Kitt herum und produzierte ein Wesen, das bei wohlwollender Betrachtung entfernte Aehnlichkeit mit einem Mops hat. Er ist Feuer und Flamme und kniet sich eifervoll in die neue Beschäftigung hinein. Florian, der bislang nicht sehr viel von kleinen Kindern gehalten hat, mag diesen stillen, klar- gesichtigen Jungen über alles und zerbricht sich stundenlang Angestelltenschaft des Handels

es keine Sicherung des Arbeitsrechtes und des Lohnrechtes: jeder vernünftige Gastgewerbe-Angestellte wird daher sei nen Beitritt zum Gewerkschaftsbund anmelden. den Kopf, was er ihm Neues schenken kann. Plötzlich klopft es an der Zimmertür. „Domm nur rein!" kräht Musch mit seiner hellen Stimme altklug, bevor ihm Florian Schweigen gebieten kann. Und dann steht mit einemmal Flix im Zimmer, sperrt den Mund aus, und seine Blicke wandern unsicher von Musch zu Forian. Saubere Bescherung, denkt der und sieht an Flix

Geschöpf miß trauisch an. Plötzlich ruft Musch entzückt: „Mutti hat auch so einen sönen weißen Mantel wie du!" „Mmmmh", macht Flix anerkennend und verlegen. Er ist den Umgang mit so jungem Gemüse nicht gewöhnt. „Wer ist denn deine Mutti?" „Der Kleine gehört einer Verwandten von Fräulein Suwarin", lügt Florian verzweifelt und zwickt Musch ins Beinchen, was dieser verwundert hinnimmt. „So, einer Verwandten — hm — na ja, ist schon gut", brummt Flix, betrachtet Musch sehr genau und verschwindet

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 11 von 12
Datum: 11.10.1929
Umfang: 12
s4us dem Leb en eines Tierfreundes / Von frSdzüleln. würde in meinem M ich. Räuberchen -hwarzen Kater immer die i^äliberchen heißt nun, seit es mein lieber y| Kamerad geworden ist, Musch, und zwar in erster Lmie auf Anraten eines TV malenden Kollegen, der behauptet, mehr von der Tierpsychologie zu verstehen als Vogelgelttste zu verscheuchen. Nachdem ich Räuberchen gestreichelt, und dabei gemerkt hatte, daß es recht absonderlich gezeichnet war, nämlich drei schneeweiße und ein schwarzes Pfötchen

lampe auf ihn gefallen, hätte ich das Tierchen gar nicht gesehen. Ich lockte und rief, und siehe ... Räuberchen kannte mich! Und dann... ja dann sah der Mond einen Mann, wie er eilig um viele Ecken bog unb zuletzt in einem hohen Haus ver schwand. Im dünnen Sommer mantel eingewickelt trug er einen kleinen Kater. Das waren wir zwei! Räuberchens Einzug in meine sturmfreie Bude hatte stattgefunden! Und nun heißt er lPhot. Rupp) Musch und ist ein Teil meines Hausstandes und nicht der unwichtigste

. Jetzt, da ich dies schreibe, hockt Musch auf seinem Lieblingsplatz am Fenster, mitten zwischen den trotz des Herbstes noch blühenden Geranien, und er sieht gar apart aus, wenn er dort sitzt. Ich habe Musch schon des öfteren geknipst, aber diese besondere Wirkung kann nur ein Maler wiedergeben, sagte kürzlich mein Kollege George, welcher auch Fachmann Schachaufgabe Endspiel von H. Rinck, Barcelona (Brit. Chess. Mag.) Weiß zieht und gewinnt Figurcnrätfel 1. 3. 1. 3. 2 d 2. n Die Buchstaben sind so zu ordnen, daß sowohl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 21.06.1934
Umfang: 8
aufs Zimmer bringen, weil das Serviermädchen krank geworden ist. Die Russin, im Begriffe, ihr billiges Hütchen abzuneh men, dreht sich weg. als Florian die Platte hinstellt. Tränen — wie?, denkt Florian betroffen. Warum weint die denn? „Kann ich Ihnen irgend etwas helfen, Fräulein Su warin?" „Danke, Florian." „Sie können auf mich zählen, Fräulein Suwarin. Seit damals. Sie wissen schon." „Ich glaube nicht, daß Sie mir Helsen können, Florian. Ich habe Ihnen doch von meinem Kind erzählt, von Musch

. Ich bin jetzt in einer schrecklichen Lage, denken Sie! Die Frau, bei der Musch bisher untergebracht war, kann ihn plötzlich nicht mehr behalten. Der Mann ist in die Transmis sion gekommen. Arm ab, und nun soll ihn die Frau pflegen. Da ist ihr Musch zuviel. Ich suche jetzt einen neuen Kostplatz für das Kind. Ich habe eine Annonce aufgegeben, und es haben sich auch ein paar gemeldet. Aber das ist nicht so ein fach. ich kann den Jungen doch nicht der Nächstbesten an- vertrauen." „Ach, darum waren Sie heute in der Stadt?" „Ja. darum

. Aber es war umsonst. Entweder paßten, mir die Leute nicht, oder es ivar zu weit iveg. Ich möchte den * Kleinen doch alle Tage besuchen, "ivenigstens aus einen Sprung. Es kann noch einige Zeit dauern, bis ich etwas Geeignetes finde, und die Frau kann Musch aber nur bis morgen behalten. Was tue ich nur? Ach. Florian, ich bin ganz verzagt und mutlos", klagt die Suwarin. und ihre Augen füllen sich aufs neue mit Tränen. „Ich weine sonst ziehen. Wegen dieser Tathandlung hatten sich heute vor dem Leobener Schwurgericht

. Ohne daß die anderen etwas spannen. Das müßte sich doch arrangieren lassen." „Wenn Sie mir dabei behilflich wären —?" „Natürlich." „Musch ist sehr artig und vernünftig. Musch ist wie ein Großer. Wenn ich ihn instruiere, macht er keinen Lärm. Aber wie bringe ich ihn in mein Zimmer?" „Das lassen Sie meine Sorge iein. Uebrigens ist der ganze Stock ja leer bis auf Flix und die alte Exzellenz." „Wir müßten nur manchmal Nachsehen. Wenn Musch Spielzeug hat, ist er sehr gut zu haben, der kleine Dlann." „Abgemacht, Fräulein Suwarin

." Musch — eigentlich heißt er Mischa — kniet in einer Sofaecke und sieht mit glänzenden Augen zu. was dieser neue Onkel Florian für Herrlichkeiten vor ihm ausbreitet. Florian hat sich unter irgendeinem Vorwand aus dem Laderaum weggestohlen, um nach dem Kinde zu sehen, wie er es der Suwarin versprochen hat. Er kramt in seinen Ta schen. großen Säcken, die für den Kleinen voll erstaunlicher Wunder sind.

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Volksbote
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Seite 8 von 12
Datum: 15.07.1965
Umfang: 12
mit Fah nen reich geschmückte Stadt. Hier konnten sich alle gleich von der gro ßen Gastfreundschaft dieses Landes und seiner Bewohner überzeugen, Drei Autos prallten zusammen - Ein Toter und drei Verletzte Ein tödliches Verkehrsunglück ereignete sich Dienstag wenige Minu ten vor Mittag am nördlichen Orts eingang von Leifers. Der 56jährige Arzt Dr. Benno Musch, wohnhaft in der Galileistraße in Meran, verlor dabei das Leben, drei weitere Per sonen, darunter Frau Musch, wur den verletzt. Drei Autos

waren in den Unfall verwickelt. Musch und seine 40jäh- rige Frau Silvia fuhren mit einem Dauphine in Richtung Bozen. In der Nähe des Gasthofes „Steiner“ geriet ' sein Wagen aus bisher noch unge klärter Ursache auf die linke Stra ßenseite und stieß gegen einen aus der Gegenrichtung kommenden Ford- Taunus 17, an dessen Steuer der Arzt Dr. Claudio Paruccini, wohnhaft in der Italienstraße in Bozen, saß. Der Zusammenprall war so heftig, daß sich beide Wagen um die eigene Achse drehten und schwer beschä digt quer

zur Straße stehen blieben — beide am jeweiligen rechten Stra ßenrand. Das Unglück hatte aber noch ein Nachspiel: Ein aus Richtung Lei- fers nachkommender Volkswagen, gelenkt von Herrn Benedikt Ander- lan aus Kaitern, fuhr gegen die linke Flanke des Dauphine. Dabei wurden Dr. Musch und seine Frau abermals verletzt. Der zweite Zusammenprall geschah deswegen, weil der Volks wagen unmittelbar hinter dem Dau phine folgte. Anderlan hatte offenbar nicht mehr die Zeit gehabt abzu bremsen, sein Volkswagen prallte

gegen die Hintertür des querstehen den Dauphine. Dr. Musch und seine Frau lagen nach dem Unfall be wußtlos im völlig zertrümmerten Autowrack. Erheblich verletzt war auch der Fahrer des Taunus, Dr. Paruccini. Die drei wurden unver züglich in das Bozner Krankenhaus überführt. Dort konnten die Ärzte bei Dr. Musch aber nur mehr den bereits eingetretenen Tod feststel len. Er war an den Folgen eines Schädelbasisbruches gestorben. Seine Frau wies neben zahlreichen Ab schürfungen und Prellungen eine Gehirnersehütterung

die erforderlichen Erhebungen zur Klärung der Schuld frage auf. Sie vermuten, daß Ander lan nicht den vorgeschriebenen Ab stand zum Dauphine eingehalten hat te und deswegen nicht mehr ab bremsen konnte. Das tragische Ende Dr. Muschs hat in Meran großes Aufsehen und Be stürzung ausgelöst. Dr. Musch er freute sich in der Passerstadt gro ßer Wertschätzung und Beliebheit. Der Verstorbene hinterläßt zwei Kinder. Ihnen und der verletzten Mutter wendet sich allgemeine Teil nahme zu. Der Schauplatz des Unglückes: Rechts

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 22.06.1934
Umfang: 8
solchen Erwägungen nachhängt, hat Flix im Höhensonnenraum eine kurze, aber erfreuliche Auseinander setzung mit der Suwarin. „Ein Wort, Kollegin — ich habe beim Chef durch gedrückt, daß Sie ab Ersten 30 Mark Zulage erhalten." Die Suwarin, bleich vor Jubel, zittert ein bißchen. Sie hat schon gewejyt, es käme ein Anpfiff wegen Musch. Aber Heut? halb 7Ahrab-nds MwnellnmIIW Der WMttilel in AM TMSmlMNg: Was beveutetundbletetder Sewerkstlmltrbun« O Redner: Erster Arbeiter-Kammer- O Sekretär Ernst Müller. Znnsbrnll Ort

eine Assistentenstelle an der Charite an", berichtet sie glückstrahlend. „Wir verlieren Sie ungern, Fräulein Suwarin. Cha rite — fein! So was können wir Ihnen hier natürlich nicht bieten. Respekt. Wollen Sie nicht mal ein paar Tage Ur laub? Von heute mittag an? Nach so einem Erfolg muß man doch ein wenig ausspannen!" Gerne, wenn es der Chef gestattet." „Ich werde mit ihm reden." „Sie sind sehr gut zu mir, Herr Oberarzt", murmelt die Suwarin beglückt. Das mit dem Urlaub hat er sicher wegen Musch so gedeichselt

. Er ist doch nicht auf den Kopf gefallen, denkt sie im Weggehen und hat in der Gegend ihres Herzens ein zusammenziehendes, eigentümliches Gefühl. 27. Musch ist allein. Seine Mama ist in die Stadt gefahren, einen Kostplatz suchen, weil Musch nicht ewig im Sanatorium Amselschlag zwischen vier engen Wänden bleiben kann. Musch wälzt schwere Gedanken in seinem kleinen Kopf. Warum darf er nicht hier bei Muttt bleiben, sondern muß wieder fort zu fremden Leuten? Wird sich Mutti dann auch wieder so selten blicken lassen

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 23.06.1910
Umfang: 8
die Stadtgemeinde Meran die Dffert- ausschreibung betreffend die Mauer- und Erdarbeiten in den verschiedenen Blättern veröffentlichte. Der Einreichungstermin war mit 5. April (9(0 festgesetzt und betrug die Zuschlags- frist laut Ausschreibung (si Tage, endete somit mit sß. April. Die Bausumme war vom städtischen Bauamte mit 83.900 K festgestellt. Das billigste Dffert stellte Maurermeister Trentini in Algund init zirka 76.000 K. Baumeister R. Kätscher stellte H°\ 0 , die Bausirma Musch und Lun

1°| 0 , Maurermeister R. Hofele (Fa. T. Recla) (°| 0 Abgebot, während die Bauunter- nehmung Ww. Tovi mit ^°| 0 und Baumeister A. Dietz mit 11°| 0 Aufgebot offerierten. Das Dffert der Firma Delugan und Bächler entsprach nicht der Bauausschreibung und wurde vom Bewerb ausgeschaltet. Das Baukomitee erstattete nachstehenden Ternovorschlag: (. R. Kätscher; 2. Musch und Lun; Z. E. Hofele. Der Gememdeausschuß fällte jedoch keine Entscheidung, sondern leitete die Angelegenheit zu einer präzisen Antragstellung

an das Baukomitee zurück. Mit der Fa. Musch und Lun wurden nun persönliche Verhandlungen mit dem Ergebnis eingeleitet, daß dieser Vffereiit sein erstes Abgeboi per (0^ schließlich auf 5°j 0 erhöhte. Diese persönliche Abmachung kam aber aus ge wichtigen Gründen nicht mehr zur Sprache. Auch die Firma Delugan und Bächler paßte ihr Dffert über Aufforderung, seitens des städt. Magistrats den gestellten Bedingungen der Ausschreibung an, und hielt ihr mit 3°[ 0 gestelltes Abgebot aufrecht. Das Baukomitee brachte

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 23.06.1934
Umfang: 10
oder «in Gefäß mit Benzin. Splitter fliegen, Haare zischen weg. „O Gott, meine Augen " Wo ist das Kind? Endlich eine winzige Erleuchtung, der Schimmer einer Möglichkeit — vielleicht ist Musch im Nebenraum, in jenem Alkoven, wo Florian selbst einmal Schutz gesucht hat? Florian, halb tot, halb gebraten, wird plötzlich riesengroß an diesem Strohhalm von Möglichkeit, ungeahnte Kräfte strömen ihm zu, er schiebt den zundrigen Vorhang beiseite, fällt über das Bett her, gräbt, wühlt — richtig, da ist etwas Hartes

mit Gewalt, so fest hat er den Kle-- nen an die Brust gepreßt. Musch hat bläuliche Lippen, sein Köpfchen baumelt schlaff in den Halswirbeln. Florian will etwas sagen, gurgelt Vokale, läßt das Fensterkreuz los und knickt wie ein gefällter Baum zu sammen. Als Florian sich langsam aus jener Ohnmacht schält, liegt er in seinem Bett. Sein Kopf ist dumpf und schwer, die Augen brennen, die Hände brennen, und durch das Kreuz geht ein ziehen der, heißer Schmerz. Er versucht die Lider ind ie Höhe zu stemmen

, kann es nicht w schlimm mit mir stehen, denkt er beruhigt. Nach einer Weile sagt Flix wie beiläufig: „Dem verdanken Sie Ihr Kind, Fräulein Suwarin. Wie geht es übrigens Musch?" „Gut. Er hat sich schnell erholt," stammelt die Rusiin schamvsll. Flix weiß, daß Musch ihr Kind ist! Wahrschein lich hat er nie an das Märchen mit der „Verwandten" ge glaubt. Auch hat sie sich vorhin im ersten Schreck selbst ver raten. Sie kam ahnugslos heim und erfuhr vom Pförtner die iurchtbare Botschaft. Sie stürmte die Treppe hinaus, tand

Musch in Flixens Zimmer und riß ihn in ihre Arme. Dabei mag si« wohl allerhand gesagt haben, was sie jetzt mcht mehr weih.

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