Gerirti fssaal Tischler ist er auch Man kann nicht behaupten, daß er gerade reumütig auf der Armensünderbank gesessen wäre, der wegen Betruges, Trunkenheit und Bettelei angeklagte 54jährige Rodolfo De Monte Faginto . Comelico, als er am 27. August dem b» ksrichter Dt. Imperd- trice in Bruneck öffentlich Rede und Antwort stehen mußte. Der noch temperamentvolle Kamelger ist aber auch kein Neuling. Die zahlreichen Vorstrafen, die seine Strafkarte schmücken, sprechen von einer gewissen Ucbung
. Am 26. Juli dieses Jahres wurde De Monte Faginto von einem Polizisten ln einem Gasthaus des Brunecker Grabens angespro chen, weil er den Gästen des besagten Gast hauses in unmißverständlicher Welse die Hand unter die Nase hielt. Zudem gelang es De Monte offenbar nur mit Mühe, das Gleich gewicht zu halten. De Monte wurde höflich, aber bestimmt gebeten, sich auszuweisen. Mit amtlichen Urkunden konnte er dlea nicht, denn er hatte sie, wie er sagte, ln seinem Rucksack vergessen, den er Im Tauferer Post
omnibus liegen gelassen hatte. Er gab seine Personalien mündlich an und versicherte, das Postauto werde ln weniger, Augenblicken eben an der Stelle, wo er sich mit dem Polizisten unterhielt, den Rucksack bringen. Das Postauto traf fahrplanmäßig ein und mit Ihm tatsächlich auch ein schöner und saube rer Rucksack. Der Polizist hatte sich diskret auf die Seite gestellt. Do Monte forderte ohne lange Umschweife den Rucksack vom Omni busfahre’’, der Ihn eben aus dem Wagen hob. Einige".näßen erstaunt, fragte
der Fahrzeug lenker den Bettler, ob der saubere Rucksack wohl Ihm gehöre. «Paß auf, wenn er dir nicht gehört, kann es Geschichten geben», meinte der Autofahrer. Nun trat der Hüter des Ge setzes wieder näher und wünschte dio angeb lich Im Rucksack befindliche Identitätskarte zu sehen Aber auch er wollte wissen, ob der Rucksack wirklich Eigentum des De Monte sei. Der Kamelger griff den Rucksack ab und bestätigte, daß er Ihm gehöre, Der hart näckige Polizist wollte darauf nun endlich die Auswelskarte
zu Gesicht bekommen. Do Monte griff ln den Sack und fand sie nicht. Kurz entschlossen, ließ der Polizist den In halt des Sackes auf einen Tisch des vorhin erwähnten Gasthauses entleeren. Siehe dai Es kam nur Tischlerhandwerkzeug zu Tage, aber keine Identitätskarte. «Ja nun», zwei felte der Polizist, «gehört denn das Werk zeug Ihnen?» — «Ja», log Do Monte, «Ich übo auch dieses Handwerk aus.» Wie dem auch sein mochte, der Polizist lud De Monte ein, Ihm auf die Wachstube zu folgen, wo seine Persönlichkeit