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Gardasee-Post
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Seite 2 von 12
Datum: 08.08.1908
Umfang: 12
di Brescia“ zählt die Wege und Paßüber- gäng: des Trentino ausführlich auf, ohne jedoch nähere Angaben für die Auffindung derselben zu machen. Gipfelanstiege sind nur vereinzelt angedeutet. An topographischen Karten kommen hauptsächlich die Blätter „Storo“ und „Gardasee“ der österreichischen Generalstabskarte 1:75.000 in Betracht; die ausgezeichneten Karten des Istituto geografico militare italiano sind leider aus militärischen Gründen aus dem Handel zurückgezogen. Mit dem Monte Pizzocolo bei Gargnano

beginnt eine Bergkette, die sich in nord westlicher Richtung gegen den Lago cP ldro und dann parallel zum Val Buona. nach Nordosten bis zum Val di Ledro zieht, ln dem südlichen Teile gipfelt dieser Bergzug im Monte Pizzocolo (1582 m), Monte Zingla (1490 m) und Monte Spino (1466 m), während der nördlicheT.eil seine höchsten Erhebungen in der Cima Tombea (1970 m) und im Monte Tremalzo (1975 m) findet. Vom Hauptkamm ziehen mehrere niedrigere Höhenzüge nach Osten, wo sie in mächtigen, steilen Fels wänden

zum See abstürzen. Die markantesten sind: 1. die von dem Corno della Marogna nach Limone, parallel zum Val di Ledro verlaufende, 2. die vom Monte Puria nach Tremosine und 3. die vom Monte Puria über den Monte Sernifä zum Monte Comaro bei Gargnano ziehende. Die beschriebene Bergkette setzt sich jenseits des Val di Ledro zwischen Val Buona und dem unteren Sarcatale in zwei Zügen bis gegen das obere Sarc^tal fort und erreicht im Monte Cadria und im Corno d' Impichea die größten Höhen mit 2254

, beziehungsweise 2137 m. Das ganze Ostufer des nördlichen Garda sees wird von der langen Kette des Monte Baldo eingenommen. Als Standquartier für Touren in dem zuerst genannten Gebiete eignet sich am besten Gargnano, wo man Im „Hotel Garg nano“ (deutsche Wirtin) gut aufgehoben ist. Der Besitzer Comboni, ein Geometer, ist mit dem Gebiete gut vertraut. (Wir empfehlen als sehr gut noch Hotel „Cervo“ mit ebenfalls deutscher Wirtin. D. R.) i. Südlich von Gargnano steigen zwei charakteristische Berggestaiten

vom Ufer auf: die breite Kuppe des Pizzocolo, davor die schöne Felspyramide des Monte Castello. Zwischen beide zwängt sich der Toscolano fluß durch eine düstere Klamm. Ein Ausflug in die Toscolaner Schlucht gehört mit Recht zu den beliebtesten,, die vom Ufer des Gardasees aus unternommen werden. Eine gute Fahrstraße führt von Toscolano aus hart am brausenden Fluß hin und ist mehrfach mittels Tunnel durch die Felsen geführt, die das Flußbett einengen.. Später hört die Straße auf, ein Steg führt rechts

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Gardasee-Post
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Seite 4 von 12
Datum: 15.08.1908
Umfang: 12
Schwingshackl nicht nur keinen Abbruch tat, sondern Manchen erst hinführt. Und das begreifen wir. (Fortsetzung folgt.) Wanderungen am Gardasee. Von P. Hackenholz in Hannover (Fortsetzung). II. Eine außerordentlich genußreiche und sehr abwechslungsvolle Tagestour bildet die Be steigung des Monte Denervo von Gar- gnano aus. Wtr verfolgen beim Morgen grauen die erste südlich vom Hotel Gar- gnano bergan steigende Gasse bis zu dem Madonnenbilde an einer Straßenkreuzung. Hier biegen wir nach links und steigen

Wanderung macht und statt nach Gargnano abzusteigen, in Formago über nachtet hat (einfache Unterkunft beim Lehrer). Wir schlagen den guten ebenen Weg nach rechts ein, der in 12 Min. nach Musago führt. — Herrlicher Blick über den südlichen Teil des Sees bis nach Peschiera! — Unser Weg führt durch das Dorf und dann links steil hinauf, wo sich plötzlich ein wunder barer Ausblick nach Süden eröffnet. Über dem fahlen Schneekamm des Monte Baldo steigt die Sonne auf. Ihre ersten Strahlen röten goldig die kahle

Felskuppe des Pizzo- colo und des Monte Castelle, deren untere Massen noch das ätherische Blau des Mor gendunstes umwebt, das sich tiefer mit den violetten Tinten der Wasserfläche mischt. Den Berghang umgehend, auf dem die Kirche von Sasso thront, gelangen wir gleich zum Dorfe. Außerhalb desselben führt der Pflasterweg rechts hinauf gegen den langen Bergrücken, der mit Buchen bestanden ist, in deren rotbraunem Laube der Morgensonne goldige Lichter spielen, ln langen Windun gen zieht der Weg den Hang

hinan. Wo er nach 45 Min. am weitesten nach links biegt, haben wir wieder den Prachtblick nach Sü den. Hinter dem sanftgeneigten Buchenhange strebt die kräftige Masse des Pizzocok» auf. Das rote Morgenlicht ist dem Goldglanze der höhersteigenden Sonne gewichen, die den blauvioletten Dunst der Tiefe durch dringt. ln klassisch schöner Form erhebt sich der Gipfelblock des Monte Castello von seinem breiten Piedestal grüner Wiesen und brauner Matten, die sich gegen das Ufer hin in Olivenhainen

und dunklen Wäldern von Lorbeer verlieren. Nach 15 Min. verfolgen wir den Weg nicht geradeaus, sondern den links anstei genden zum hochgelegenen, massigen Pa lazzo Razone (2 St. von Gargnano). — Hier beginnt auf dem ebenen, nach rechts gegen den Gipfel des Monte Comaro zu führenden Wege eine herrliche Wanderung der Berg lehne entlang. Unter uns entwickelt sich die ganze Linie des westlichen Seeufers bis zur Punta di Manerba. Der Monte Castello er scheint von hier im See zu schwimmen, da er vom Horizont

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Gardasee-Post
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Seite 1 von 12
Datum: 02.02.1907
Umfang: 12
zweifellos seinen Wert, jedenfalls mehr als der Monte Gazza, der den Terlago- vom Molvenosee trennt. Grosszügiges, Einschneidendes, ins stra tegische Bedenken und Kalkulieren Hinüber führendes kommen aber erst so recht jenen Teilen zu, die westlich der Etsch liegen. Vor Allem gilt dies für die beiden vom Monte Baldo getrenntenDurchmarsch-Stränge, denen als nördliche Verbindungsbrücke die Querfurche Mori—Loppio—Nago aufgesetzt ist. Die Geschichte beschäftigt sich daher seit vielen Jahrhunderten

mit militärischen Ereignissen, die sich in diesem Landschafts raume abspielten. Besonders gilt dies vom Monte Baldo, der bereits römischen Legio nären, den Heerscharen Karls des Grossen und der Ottonen, der Soldatesca Bonapartes, zur Wahlstatt wurde. Später waren es tapfere Tiroler Landesschützen, Kaiserjäger und In fanterie, Garibaldis todesmutige Freischaren und königl. italienische Truppen, die hier kämpften. Wollte man mit dem Denkmal setzen für gefallene Soldaten am Monte Baldo beginnen, dann könnte daraus

eines der originellsten Blachfelder Europas werden. Ein grosser Soldatenfriedhof mit der welt bekannten Monte Baldo-Flora als Aufputz. Noch viel begangener seit ältesten Zeiten waren die Judicarien, das Ledro- und Sarca- tal, welchen die auch touristisch interessante Rokadelinie Stenico — Duronepass—Tenno- Riva eingefügt ist. Die Judicarien beginnen am Idrosee und ziehen sich im unteren Teil als res sourcenreiche, im oberen ressourcenärmere Chiesetalfurche bis Tione hinauf, wo dann die Gabelung erfolgt: Rendenatal

die Bauern zum Kampfe gegen den französischen General aufrief. Indess entsendeten die Roveretaner ihre Stadtmilizen auf den Monte Baldo. Storo nahm man zum Sammelpunkt für die Zuzüge aus Val- sugana und die kriegsbereiten Bewohner Judicariens. Egger erzählt in seiner Ge schichte Tirols, dass sich damals die Bürger schaft Trients durch ganz besonderen Patrio tismus auszeichnete. Vendömes Truppen fanden an den Pässen nächst dem Idrosee und bei Lodrone namhaften Widerstand, endlich aber gelang

es dem General Medavi, nach Riva zu kommen, Stadt und Schloss einzunehmen. Indess erzwang s k ch Vendöme den Monte Baldo-Übergang bis Mori. Ebenso spielten die Judicarien zu Ende des 18. Jahrhunderts in den Napoleonischen Wirren eine ganz bedeutende Rolle. Öster reichische Armeeteile besetzten die Über gänge zwischen Etsch, Gar da- und Idrosee. 1796 z. B. kommandierte die kaiserl. Truppen in Tirol Feldmarschall Wurmser. Er war es, der die am Monte Baldo ver schanzten französischen Armeeteile zurück schlug

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Gardasee-Post
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Seite 2 von 16
Datum: 10.04.1909
Umfang: 16
, der sich an Schönheit und Farbenpracht mit dem Gardasee messen könnte? Und über diesem in den blendendsten Nuancen des herrlichsten Blau und Grün glitzernden und flimmernden Wasserspiegel wölbt sich das wolkenlose Firmament, das sich wie ein wunderschöner Samtbaldachin um die Köni gin des Tages und ihren Strahlenkranz breitet. Die gigantischen Bergmajestäten des Seebeckens halten zu beiden Seiten des blauen Sees getreulich Wacht am Felsentor Tirols; der König der Berge, der Monte Abdahn Effendi. ■Reiseerzählung

Bande zu durchschauen, die aus fünf Personen bestand, die in Summa nur drei Namen hatten, nämlich zwei Achmed Agha, Baldo mit seinen lieblichen Töchtern, und seine Brüder, der Monte Stivo und der etwas zwerghaft geratene Monte Brione, dann der kolossale Monte Oro mit seiner Gefährtin, der schönen Rocchetta, sowie der imposante Monte Castello,esie alle beschirmen als treue Wächter die Pforten der tirolischen Felsenburg und dessen kostbarstes Kleinod, ihn. der zu ihren Füßen schläft und süß träumt

, den herrlichen, blauen Gardasee. Und heute haben sich diese Berginajestä- ten, diese trotzigen, sturm- und wetterharten Wächter der Südtore Tirols in neue Gala geworfen, wohl zur Feier des morgigen Festes unseres Landespatrons St. Josefus. Wie blendend die neuen Hermelinpelze, die diese Bergmajestäten sich um die Schultern geworfen, in der Sonne leuchten und schim mern wie reines Bergkristall! Besonders die wegen ihres Liebreizes im ganzen Tiroler- lande berühmten Töchter des Monte Baldo verstehen

Bart, der im Verein mit den schneeweißen Locken der Majestät ein so ehrwürdiges Aussehen gibt, daß alle Paladine ringsum sich willig seinem Szepter beugen. Selbst die zanksüchtige Rocchetta wagt es nicht, die Töchter des Monte Baldo zu necken, obwohl sie auf d:e e glühend eifersüchtig, weil die hübschen Monte Baldo- töchter über den See hinüber mit dem, Monte Oro kokettieren. O, wie sie diese eitlen, neckischen Prinzessinnen haßt, die eifersüch tige Rocchetta, glühend haßt, man sieht in ihren Augen

das Feuer wilder Eifersucht glimmen, man sieht, wie es der Bergkönigin in den Fingern zuckt, einen Stein aus ihrem Felsenthron zu schlagen und ihn hinüber zuschleudern über den See auf die schelmi schen Schneeprinzessinnen, um diesen die Lust zum Kokettieren mit ihrem Gatten gründlich zu vertreiben. Nur die Scheu vor dem gestrengen Monte Baldo, der durchaus keinen Spaß versteht, hält die Eifersüchtige in ihrer Wut zurück. Aber sie sehen heute auch gar zu hübsch aus, die schelmischen Töchter des Monte

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Gardasee-Post
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Seite 6 von 12
Datum: 05.09.1908
Umfang: 12
des Flusses einen Karrenweg, der ebenfalls von Tesio heraufführt, aber etwas weiter ist. Dieser überschreitet mehrfach den. Fluß, welcher von rechts und links kleine Bäche aus den tiefeingerissenen Schluchten aufnimmt, die von den wilden, dolomitarti gen Gipfeln der Cima della Selva, des Monte Traversoie und des Monte Notta überragt werden. Den Hintergrund des Tals nimmt das Zinnen- und Zackengewirr des Corno della Marogna ein. Rechts kann man auf mehr oder minder schlechten Pfaden die verschiedenen

Marogna auf und inmitten der Einsenkung, die ihre Flanke bilden, steht die blinkende Schneepyramide des Monte Caplone. Nun wird der Weg wieder besser und steigt über Matten zum Passo di Notta (2 St. von Vesio) hinan, wo ein Unterkunftshaus für die italienischen Finanzwächter errichtet ist. Von hier gelangt man in 1 5 ;4 St. durch das Val Fontanine zum Lago di Ledro hinab. Auch der Gipfel des Monte Notta ist vom Passe leicht zu ersteigen. Man überschreitet hinter der „Ca- serma ' die grasige Schlucht

nach Nordosten gegen das „Corno“ zu und steigt an dessen Flanke auf einem Fußsteige in 25 Min. zum Gipfel (zirka 1400 in). Ich habe den Monte Notta im Winter di rekt von der Caserma über den hoch mit Schnee bedeckten Osthang in 15 Min. er stiegen. Oben umfaßt der Blick das tiefe Val di Bondo mit den Bergzügen auf beiden Seiten. In der Tiefe dämmert ein Stück des blauen Sees und im Süden dominiert in sonniger Ferne der Monte Denervo. Nach Norden ziehen zwei schluchtenreiche Täler zum Val di Ledro hinab

, rechts fällt der Blick auf das wuchtige Felsplateau der Cima di Carone, dahinter in weiter, blauender Runde die Spitzen der Dolomiten. Der Monte Notta bietet keine vollständige Rundsicht. Hohe Felstürme umstehen seinen Gipfel und besonders nach Nordwest wird die Aussicht ins Ledrotal durch das Corno verdeckt. Ge rade dieser Teil des Panoramas erregte da mals mein besonderes Interesse und ich wollte versuchen, einen höheren Punkt zu erreichen, der mir den vollen Blick erschlös se. Ich verfolgte

Pyramide des Monte Tremal zo noch etwa 200 m höher als mein Stand punkt. Aber sie verdeckte nur einen gerin gen Teil des Bildes, das sich als ein gewal tiges Rundgemälde ausbreitete. Alle die Berg- spitzen ringsum leuchteten in klarem Schnee, dieser zog sich in blinkenden Feldern und schimmernden Stränen etwa 500 m unter mir hinab in die dunklen Schluchten und grünen Talgründe; darüber aber lohte die Mittagssonne wie in Hochsommertagen. Im Osten schimmerte zu Füßen des Monte Bal- do der blaue Gardasee

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Gardasee-Post
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Seite 4 von 12
Datum: 26.03.1910
Umfang: 12
sind hochtouristisch durch Fernsicht und Witterungsbeständigkeit v orzuziehen dem Hochsommer mit Wärme u nd Wassermangel, auch dem Frühling mit S chneeschmelze. Zwischen Mitte November u nd Ende Dezember können bedeckter Him mel, resp. Nebel häufig sein; zwischen Mitte März und Ende April bedeckter Horizont (Vtnedig, Mailand, Poebene, Monte Rosa) nicht selten; auch Gewitterbildungen im April und Mai verhindern oft Fernsichten, doch ist diese Zeit der Stimmungsbilder höchst anziehend. Im ganzen hochtouristisch

am ungünstigster (Neuschnee, Vereisung, Nebel) Mitte November bis Ende Dezember; dann Mitte März bis Ende April. Ost und West. Monte Baldo (Osten) ist mit Schnee bedeckt durchschnittlich von Mitte November bis Ende Mai, kaum nennenswerte Reste bis Juli. Ledrotalgebiet (Westen): : in seinen nörd lichen Anstiegsrouten häufig reichlich Schnee, auch Eis, resp. vereiste Wege, von Mitte Oktober bis Mitte April. In den südlichen Anstiegsrouten (z. B. von Tremosine, For- maga, Magasa, Turano, Valle Tosculano, Valle

Sabbia aus) hat das genannte west liche Alpengebiet in der Regel eis- und schneefreie Anstiegswege, zum mindesten bis Grat und Joch hinan. — Der Rucksack tourist, der einfache Hochtouren machen will (z. B. Monte Altissimo, Monte Maggiore von Ferrara di Baldo aus, Monte Castelletto di Campione, Monte Castelletto di Ga int)), oder nur Wanderungen auf halber Höhe, (z. B. Tremosine, Gardola, Lago d’ ldro), oder nur am Ufer, findet keine Störungen durch Eis und Schnee. b) Durchreisende, die den Gardasee

nicht den Seeweg. I c) Maler, Botaniker, Entomologen, Fischer, I Segler, Jäger. Für Landschaftsmaler ist die I Zeit vom November bis Ende Februar teils wegen Nebel, teils wegen bedecktem Himmel oder feuchter Erde nicht ratsam. Am besten März und April, weil Grün noch nicht vor wiegt. Von Ende Februar an blühen Mandel, Pfirsich etc. Botaniker (Monte Baldo): März bis September. Entomologen (Monte Baldo, Gardola, Monte Bortolomeo): April bis Au gust. Fischer: das ganze Jahr. Freunde des Segelsports pflegen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 14
Datum: 14.07.1907
Umfang: 14
ist, so waren die begleitenden Umstände doch geeignet, ein junges Mädchengemüt in einige Aufregung zu versetzen. Man bedenke, eine junge Dame, die alljährlich ohne ihren Mann nach Monte Carlo geht und so viel Glück im Spiel hat! Eine Hochstaplerin, die sich bei den Herren durch ein Lügengewebe beliebt zu machen weiß — die sich für eine Witwe ausgibt! Gott, was für Verhältnisse! Aber es war doch interessant! Wie gern wäre Paula auch einmal in Monte Carlo gewesen. All das Neue, das Aufregende des Spiels, die ganze

, das da nicht ruft frohlockend: - „fs ist Sommerszeit!“ „Er ist nervös. Sonst haben wir nur bei Mamachen über Nerven zu klagen gehabt, Onkel Doktor." „Nerven?" sprach oer Arzt gedehnt. „Wie kommt mein Freund Röderer denn zu Nerven?" Er ergriff die Hand des Widerstrebenden und fühlte dessen Puls. „Ein etwas unruhiger Schlag, aber kein Fieber," erklärte er. „Der lange Winter hat ihm zugesetzt. Er muß mal reisen, auf andere Gedanken kommen." „Monte Carlo!" rief Paula beglückt aus. „Raten Sie zu, bestes Onkelchen

. Nach Monte Carlo. Dort findet er alles. Herrliches Klima, Zerstreuung. Wir gehen mit, natürlich." Mau lachte über den Eifer des Mädchens. Nur Röderer teilte diese Heiterkeit nicht. Unwillig zog er die Augenbrauen zusammen. „Larifari!" rief er ärgerlich. „Wie kommt das un vernünftige Kind auf Monte Carlo. Hier," er machte die Bewegung des Zählens mit den Fingern, „hast du Kleingeld?" „Aber Papa, eine Rehe nach Monte Carlo —" „Kostet Geld," fiel Röderer der Redenden ins Wort

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Gardasee-Post
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Seite 6 von 12
Datum: 12.09.1908
Umfang: 12
sich der breite Rücken der Cima Tombea vom Blau des wolkenlosen hjimmels goldlichtüberflutet abhebt. Wohl ein dutzendmal mußten wir den Bach, der sich ungestüm durch die Felsenge zwängt, auf schlüpfrigen Blöcken und ganz schmalen Baumstämmen überschreiten, wozu schon ein wenig Schwindelfreiheit gehört, dann biegt das Tal stark nach Osten um (1 St. von der Fortezza d’Ampola). Trotzig schließt der bastionartige Monte Lavino hier das Tal und an seinem Fuße erblicken wir die Hütten der grünen Alm Fenile di Lorina

wir denn, den brennenden Durst durch Walderdbeeren zu stillen. Nach 2 St. erreichten wir eine Talstufe, wo sich plötzlich der Ostabhang der Cima Tombea und zwei charakteristisch geformte Gratmauern, die zum Monte Caplone hin überleiten, im Vorblick zeigen. Auf dem steil ansteigenden Boden der Terrasse wu chern üpp'g Heidelbeeren und große Wald erdbeeren; rechts und links ziehen wilde, phantastisch zerzackte Grate herab. Noch 3 A St. mühsamen Steigens in tropischer Sonnenglut und wir standen am Fuße der Gratabstürze

m) erreicht (6 St. von Pieve di Ledro), der eine sehr in struktive Aussicht über das ganze Bergge biet zwischen Garda- und Idrosee bietet. Ganz nahe erblickten wir vor uns das kühne Felsgewirr des Monte Caplone; ein wilder, grotesk gezackter Grat mit der Cima de! Oostone, den noch keines Menschen Fuß betrat, leitet von diesem südlich der Bocca di Puria zu. Im Norden erheben sich die schönen, hellgebänderten Felsgestalten der Cima del Fratone, des Monte Lavino und des Tremaizo, seitlich von diesem das zer

klüftete Corno della Marogna und mehr in der Ferne der Monte Notta. Gegen Süden steigen aus grünen Matten und friedlichen Tälern breit und behäbig der mächtige Rük- ken des Monte Denervo und der Pizzoccolo auf, während nach Osten zu der ganze süd liche Teil des Gardasees don Blick anzieht, in violettem Duft enttauchten die felsigen Wände des Monte Baldo der glitzernden Flut. Die Ferne war leider heute verschleiert durch jenen Dunst, der an heißen Sommertagen fast stets über den Bergen Südtirols liegt

hang zum Gipfel der Tombea leicht hin an.) Der weitere Teil des Grats, der steil zum Monte Caplone ansteigt, wird südlich unterhalb der Felsen auf der Grashalde um gangen; vor der letzten mächtigen Grater hebung überschritten wir ihn nach Norden hinaus und erreichten in 45 Min. von der Scharte über Geröll und Rasen den Gipfel des Monte Caplone (1976 m). Von hier erblickt man auch den nördlichen Teil des Gardasees, von dessen Ufer das alte Felsen nest Malcesine heraufwinkt. Nach Nordosten sendet

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 01.09.1907
Umfang: 16
.) „So," sagte Rüderer riesigniert, „also das hat man herausgetüftelt. Ja, ich war in Monte Carlo, meine Herren. Allein meine Frau und ich hatten beschlossen, die Sache ganz geheim zu halten. Ich wollte mein Glück am grünen Tisch versuchen, da meine Verhältnisse nicht günstig liegen. Ich hatte Pech und —" hier machte Rüderer eine Pause — „ging mit dem Gedanken um, meinem Leben ein Ende zu machen. Das heißt, ich spielte wohl nur mit dem Gedanken und hätte vielleicht auch nicht den Mut gesunden, die Tat

auszuführen, denn ich besitze Weib und Kind." „Was machten Sie mit der Waffe?" „Ich verlor sie im Park von Monte Carlo oder richtiger gesagt, ich warf sie von mir." „Wie kamen Sie zu der Bekanntschaft dieses Mengers?" „Es war in der Nacht, in welcher ich verzweifelt in Monte Carlo umher irrte, ein Mord begangen worden. Mengers nun kam und sagte mir, ich hätte den Mord begangen." „Was veranlaßte den Mann zu der Behauptung?" „Er wollte Geld erpressen." ,Sie gaben ihm Geld?" „Ja, Herr Landrichter

, so viel ich gerade missen konnte, nur um dem Kerl das Maul zu stopfen. Den Mord freilich hatte ich nicht begangen, aber eine Untersuchung mußte ich doch fürchten. Mengers hatte ja recht, Verdachts momente waren gegen mich vorhanden. Weshalb schwieg ich so hartnäckig über die Reise nach Monte Carlo? Auch konnte mein Revolver, sei er nun, wo er sei, immer als ein solches angesehen werden. Das Dumme an der ganzen Sache war, ich ließ mich ins Bockshorn jagen." „Sie hatten also tatsächlich nichts mit dem Morde

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Gardasee-Post
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Seite 3 von 14
Datum: 05.10.1907
Umfang: 14
Gr.rdasccTost“ c eHe 3. Funde zeigen an, daß bereits in uralten Zeiten die Eisengewinnung hier sehr rege betrieben wurde. Ais klimatische Station bietet der 850 Mtr. über dem Meere gelegene Ort viele Vorteile. Vor allem: sehr reine Luft, trunkfrisches Wasser, ausgezeichnete Sommertemperatur. Der Hochtourist besteigt von hier aus sehr bequem den Monte Telegrafo, jenen 2200 Meter hohen Felsturm, der mit der 2218 Meter hohen Lima di Val dritta die Höchsterhebung des Monte Maggiore-Stockes bildet

, des südlichsten Teiles im Monte ßal- do-Zuge. Jenseits, d. h. östlich der Bocca di Nav«ne (1430 Mtr.) beginnt das Revier des Altissimo (2070 Mtr.). Das Schutzhaus am Telegrafo wird auf einem Reitweg in drei Stunden erreicht. Zu jenem auf dem Altissimo werden 7 Stunden benötigt, wo von 2 V 2 für den Anstieg zur Bocca di Noale entfallen, der Haupteinsattlung der Punta di Noale (1700 Mtr.). ln Ferrara di Monte Baldo, beim schwar zen Pino, dessen Roter so süffig ist wie jener des Tre Corone-Wirtes in Spiazzi

, hängt in deutscher und italienischer Sprache das Hütten-Reglement für das Telegraph-Schutz haus (Sektion Verona des Klub Alpino Itali- ano). Bei Mitnahme autorisierter Führer können die Schlüssel zum Schutzhaus in nachbenannten Orten behoben werden: Fer rara di Monte Baldo, Spiazzi, Caprino vero- nese, S. Zeno di montagna, Castelletto di Brenzone, Magugnano und Malcesine. Lebens mittel sind stets vorhanden. Sehr lohnend erweist sich die Fußwande rung: Ferrara di Monte Baldo — Cavallo di Novezza

be sonders klarem Wetter schiebt sich als äußerste Horizontlinie der Apennin ins Ge sichtsfeld ein. Eine leichte Gehstunde von Spiazzi ent fernt, knapp unter dem Telegraph, liegt der Sommerfrischort Ferrara di Monte Baldo. Eingebettet zwischen Waldesgrün und Jung wald ist dieser Platz ein trauliches Versteck zu Füßen des Monte Maggiore. Der Name Ferrara kommt von den hier bestandenen reichen Eisengruben (ferreria). Prähistorische gar einen Anspruch auf Versorgung

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Seite 1 von 16
Datum: 27.04.1907
Umfang: 16
50 h — Inserate übernimmt die Administration Riva, VI- ale Roma 17, sowie alle Annoncen - Expeditionen des In- und Auslandes. Gontocurrent: Centralbank d. Sparkassen Innsbruck. Nr. 16 und 17. Die Fortsetzung des Artikels „Skaliger und Visconti am Gardasee" bringen wir in Nr. 18. Wanderungen im österreicliisch- italienischen Grenzland am und zunächst dem Gardasee. Unter dem Protektorate der österreichischen Scheinwerfer auf dem Monte Prione, die ent sprechend den militär-technischen Fortschritten der letzten

gelegenen Pregasine um von dort aus den Monte Gail zu be steigen, so verfällt er zweifellos und zumin dest dem Beobachtungs Streukegel der k. k. Einanzwachen, aber auch jenseits wird man sein Vorgehen über die Grenze bald erfahren. Das. Wegnetz ist allerdings nur arm, aber immerhin gibt es einige Querverbindungen, so Val Scaglia, das am Ledrosee ausmündet, und zur Ponalestraße nach Biacesa-Molina. Andererseits leiten Bergpfade zum Berglaud von Tremosine. Als Flankenschutz-Gebiet der strategisch

, sich unbedingt des Zeichnens und Photogra- phierens zu enthalten. Und nun etwas von dem uns näher liegenden Strand „Riva-Torbole„. Hier hätte sich wohl längst schon eine Kur- Riviera ersten Ranges entwickeln können, be völkerte das Sarcatal zwischen Arco-Riva-Tor- bole eine einzige fremden-industriereiche Tou risten und Kurstadt, wäre der Monte Brione kein Festungsberg. Stellen wir die Land schaft in den Streukegel der Phantasie, besser gesagt in jenen einer Zukunft in welcher der Militarismus nicht mehr

die erste Geige spielen wird im Völkerkonzert: „Zwischen Riva-Arco- Torbole könnte es im Ringbetrieb eine nahe zu unausgesetzt fahrende elektrische Bahn geben, der Monte Brione wäre für Villenko lonien und Hotelanlagen auszunützen zu deneu wie auf den Monte Brunate bei Como, eine Draht-Seilbahn emporführt“, während jetzt Scheibenstände und Festungen diese Natur kanzel verunstalten, für die Menschheit un brauchbar machen. Nirgends verspürt man mehr die Wahrheit dessen, daß die Grenz zwangsmieder

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Gardasee-Post
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Seite 3 von 12
Datum: 08.08.1908
Umfang: 12
weiter, so erreicht man nach 40 Min. bei einer Brücke einen Fußweg, der in dem größeren Seitentaie nach rechts hinauf in IV 4 Stunden zur Bocca di Dusina (700 m) führt, die einen sehr instrucktiven Blick in die Verzweigungen des Valle di Toscolano und seiner Nebentäler, besonders des Val di Magno, gewährt. Ein sehr hübscher Pfad windet sich rechts am Abhang des Monte Avertil hinab über Formaga in 40 Min. nach Navazzo oder Piano. Man kann von Piano in weiteren 40 Min. nach Gargnano hinab steigen

, odereine sehr genußreiche 1 ’Atstündige Wanderung von Navazzo nach Gaino am Hange des Monte Castello entlang ausführen. Der Weg übersteigt die Bocchetta di Mezzane und führt durch das malerische Dorf Foligno, immer mit reizendem Blick rechts auf die grauen Felsmassen des Monte Castello, links über die Uferhänge mit Oliven und Wein kulturen hinweg auf die Küste und den blauen See in der Tiefe. Von Gaino steigt man auf guter Straße nach Toscolano hinab, oder man wandert über Cecina durch die Vignen

, grünen Eidechsen huschen über die sonn durch glühten, hellen Mauern. Die Wanderung durch die Toscolaner Schlucht über die Bocca di Dusina nach Ga : ino und Maderno öder Gargnano läßt sich als bequeme Tagestour machen. Von Navazzo kann Man auf gutem Pfade den Monte Castello in I V '2 Stunden 'eicht besteigen. Ich habe den Gipfel ^uch von der Nordwestseite erstiegen, in dem ich von der Bocca di Vergellina einen der Holzwege gegen die westliche Absturzwand verfolgte und dann dicht am fuße der Felsen

erreichte ich dann in 35 Minuten vom Einstieg in die Schlucht den Südgipfel (zirka 1 St. von der Bocca). Von hier zieht ein scharfer Zackengrat mit mehreren tiefen Einschartungen zum Hauptgipfel. Der Ueber- gang über diesen Grat war eine eigenartige Verwitterungserscheinung: der weiche Kalk stein ist an der Wetterseite völlig überzogen mit zarten Rillen, ähnlich den Kannelüren dorischer Säulenschäfte, die durch messer scharfe Grate voneinander getrennt sind. Die Aussicht vom Gipfel des Monte Castello

ist nicht sehr umfassend, aber äußerst lohnend und malerisch, besonders der Blick auf das Wiesenplateau von Navazzo mit dem Zuge belaubter Berge dahinter. Sehr schön zeigt sich im Norden der Monte Denervo mit dem langen Kamm bis zum Comaro (siehe IP). Den größten Anteil im Bilde hat der herrliche See, der von hier seine tiefsten Farben zeigt, mit den lachenden Plferlandschaften und den langgedehnten Gipfeln des Monte Baldo. Nach Süden und Südosten verliert sich der Blick in die lombardische Tiefebene. Vom Hauptgipfel

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Seite 2 von 12
Datum: 06.06.1908
Umfang: 12
mit be stimmten Vorfällen, wie die hier bezeichne- ten, ursächlich in Zusammenhang zu brin gen. Aber das geschieht fälschlicherweise. Geht der Psychiater der Sache auf den Grund, so wird er stets die Erfahrung ma chen, daß diese Ursache erst nachträglich in das Vorstellungsvermögen des Kranken eingedrungen ist. Die Furcht ist vorhanden gewesen, und um vor sich und anderen eine Entschuldigung dafür zu haben, kon struiert sich der Kranke unbewußt eine Ur- Monte Baldo*) Tausendmal haben wir ihm zugejauchzt

. Am Tor von Nago grüßte uns der Monte Altissimo, die eine Spitze; später blinkte die Cima die Val Dritta, endlich der Monte Maggiore. Wie drei Höcker eines Unge heuers kommen sie mit ihrem Weiß hervor, wenn der Winter da ist. So ein Massiv hat kein anderer Berg; vierzig oder mehr Kilo meter spannt er in die Länge und ein Drit tel ist die Durchschnittsbreite von der Etsch bis zum See, und Adige und Garda liegen ihm zu Füßen. Er ist wohl nur 2218 Me ter über dem Meere, aber er ist ein König. Da liegt

er und streckt und schüttelt sich und brüllt. Wolken fauchen um ihn, Risse und Klüfte zeigend, die ihn wild machen, bis ihm die Sonne auf den Scheitel brennt und er in Silber glänzt und Vögel *) Aus „Am Gardasee“ von Dr. Ewald Haufe. (A. Edlinger s Verlag, Innsbruck.) singen, Blüten und Bäume duften. Dieser Gewaltige am blauen Gardasee! Was ist der Monte Pizzocolo gegen ihn. was Monte Castello oder sonst einer, den die Maler malen? Was ist ihm ein Maler? Sein Rücken nährt Rinder, Pferde, Esel, Ziegen, Muli

er, wo der Morgen rot wie die Rose am Wasser ist und der Abend purpur und violett, Da macht der Freund der Berge Augen; weit, weit schaut er in die Welt. Wer es ge sehen, vergißt es nimmer. Der Monte Baldo war vor dem See. Viel leicht steckt ein Atemzug von Feuer in seiner Brust; jedenfalls haben sich glühende Dämpfe getroffen, als sich die Erde hob und die Wasser seinen Leib geformt und Schicht auf Schicht von Jura und Kreide gelegt, und die Glieder haben das Eis ge spürt, als es das Becken füllte

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Gardasee-Post
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Seite 4 von 12
Datum: 21.03.1908
Umfang: 12
, als die Konvenienz dem Wort gestattete. Für morgen Vormittag war ein Bummel zum Varone-Wasserfall verabredet. Rendez vous Schlag 9 Uhr bei der Inviolata-Kirche. „Die ist’s“ jubelte er, und eilte heim. Im Postbureau kaufte er eine Briefkarte, um Fanny in aller Eile mitzuteilen, die Abreise nach Berlin müsse verschoben werden. Er habe sich am Monte Brione den Fuß über treten. Gefahr wäre keine dabei. Etwas Ruhe und essigsaure Tonerde. In 14 Tagen hoffe er reisen zu können. Um Mitternacht schellte

ihn der De peschenbote aus dem Schlaf. Die Köchin telegraphierte: „Gnädige soeben verschieden. Können Sie zum Begräbnis hier sein?“ rege, ganzjährige Frequenz aus. Das Strand bad ist das beste am ganzen See. Sehenswürdigkeiten: a) Die Kirche mit dem Altarbilde „Martyrium des hl. Andreas,, von Giovanni Battista Cignaroli (18. Jahrh.) Vom Kircbplatz aus prächtiger Blick über die Berge: Monte Baldo, Giumella, Monte Castello und den See. b) Die Fischzucht-Anstalt. Torbole ist reich an Spaziergängen und lohnt

sich als Ausgangspunkt für Monte Baldo-Touren. Cason del Tempesta (5 km von Torbole entfernt). Hier befand sich bis 1869 die Grenze zwischen Tirol und der Provinz Venedig. Punta di Val Marza. österreichisch italienische Grenze, am Ausgange des Täl- chens ein unscheinbares Grenzzeichen. Ca n ton. (Zollwachposten.) Von hier Fußsteig nach Madonna di Navene. einer Ortschaft, welche direkt unter der ca. 1500 m hohen Bocca di Navene liegt. Hier spaltet sich der welschtirolische Monte Baldo vom veronesischen. Der Aufstieg

Borromeus. Unweit der höher ge legenen Weiler Fasor und Biasi befinden steh die Ruinen eines Kartells, welches dem Gaugrafen Brenzone gehörte, der unter Karl dem Großen hier regierte. Das Kirchlein S. Zeno soll zu den ältesten am Gardasee gehören. Von' Castelletto aus bequemer Aufstieg auf den Monte Baldo. Pai. Von hier aus Aufstieg zur Som merfrisch-Station S. Zeno di Montagna. Lohnend ist die Tour S. Zeno-Costermano oberhalb Garda (Station der Garda-Caprino- Veronabahn.) Torri. Marktflecken mit zirka

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Gardasee-Post
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Seite 4 von 14
Datum: 29.06.1907
Umfang: 14
und Eichen, Wein- und Gartenland, malerisch gelegene Kirchen und Ortschaften das Material lieferten, wars, als flösse der breite Benacus als ein großer dunkelblauer Strom nach Süden ab, eingeengt vom Monte Castello rechts und dem Monte Baldozug links. Ein junger Bursche, der mir begeg nete, berichtete, daß man etwas vorsichtig sein müsse in der Gegend, weil nun in Tremosine eine Alpini-Kompagnie liegt, die es mit Amateurphotographen und Land schaftszeichnern etwas strenge nehmen muß. Gleich außerhalb

in eine nachtstarrende Felsenge, deren Schauerlichkeit wohl zum Interessantesten gehört, was diese Gegend aufweißt. Nun gings, wenn auch ziemlich steil, auf breit-gebahntem Wege nach Prabione hinan, einer kleinen Ortschaft, die, wie es scheint, nicht mal den Vorzug eines Wirts hauses besitzt. Die Strecke „Pieve—Prabione“hinterIeg- te ich in 1 3 A St.; man kann aber getrost 2— 2 X U St. annehmen: Von hier aus lohnt sich der Besuch der Wallfahrtskirche Madonna di Monte Castello. Früher eine Mönchansiedelung, bedräut

Vögel.“ Nun konnte ich aller dings keine Entgegnung mehr bringen. So lange das Vogelmorden an so hohen Stellen geübt wird, ist das kleine Volk wahrhaftig unschuldig gegen die Versündigungen an unseren gefiederten Sängern. Die Tiefschau von der Kirche wird wohl nicht bald ihres Gleichen finden. Von der Linie; Monte Castello —Malce- sine seeabwärts hat man den größten Teil der Wasserfläche vor Gesicht. Trimelone schwimmt wie ein Kinderspielzeug auf der Blauflut, senkrecht fallen die Felsen, teil weise

von Gesträuch besetzt, zum Wasser ab, das an der Küste hellgrün und hellblau gefärbt ist. Die Straße an der Ostseite nimmt sich im Sonnenglast wie eine einzige große Perlenschnur aus, welche die Natur dem Monte Baldo-König um die Lenden legte. Von der Kirche wird berichtet, daß sie im Jahre 802 an Stelle einer bereits hier gestandenen gegründet wurde, die ihrerseits ein heidnisches Heiligtum verdrängte. Sehr schön sind der Rokoko Altar und die Rokoko Orgel, die Fresken der Kuppel und der Plafonds, welch

mit einem Gefälle, das mit etwa 400 m Seehöhe beginnt), Pieve di Tremosine 414 m, Campioneschlucht 300 m, Prabione 527 m, Madonna di Monte Castello 600 m, Gardola 555 m, Piovere- schlucht 284, Piovere Ortschaft 419 m, Gargnano 65 m. Johannisfest — Johannisblumen. Von Dr. Walther König. (Nachdruck verboten.) Wenn die Natur im tiefsten Grün prangt, und die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, dann ist der blütenreich'e Johannistag gekommen. Er spielt auch heute noch im deutschen Volksleben und Aberglauben

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Gardasee-Post
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Seite 2 von 12
Datum: 22.08.1908
Umfang: 12
gelöst. Schon tauchen die er sten Strahlen der Sonne den Gipfel des Piz- zocolo in rosige Glut und durch das Violett der Tiefe zittern Silberstreifen : der Spiegel des Sees. Der Weitermarsch vom Bildstöckl geradeaus über die B o c c a di L i a n o ist einsam, ln dem Taleinschnitte zwischen Monte Avertil und Pier steigt der gute Weg mählich hinab, bis er nach rechts zum Val di Magno einbiegt. Die Berghänge sind von Rasen und niederem Baumbestand bedeckt, Schneeglöckchen und andere Frühlingsblu men

leuchten daraus hervor, öfter begegnen wir Köhlern, die mit ihren hochbeladenen Muli Holzkohlen von den Hochebenen von Turago und Hanos herabschaffen, ihr Gruß ist ernst, wie die Arbeit in einsamer Hoch- gebirgsnatur sie ernst stimmt. Jenseits des Bachs erhebt sich die breite Kuppe des Monte Magno und im Rückblick grüßen die Monti Pizzocoio und Spino, jetzt im sonnigen Lichte des Tags, herein ins stille Tal. Tief müssen wir in dieses hinab bis zum Fuße des Monte Beole, um dann an dessen Westhange

wieder aufzusteigen, zur Bocca di Magno. Nach der ernststim menden Wanderung durch das Val di Ma gno löst die lachende Landschaft, in die wir von hier herniederschauen — das Tal des Rio della Costa — um so heiterere Emp findungen aus. Drüben, am bunten Wiesen hange kleben die Dörfer La Costa, Rocca und Mugnone, wie wir sie schon von der Bocca di Lovere aus gesehen. Vom Monte Sernifä, der das Tal im Norden schließt, schlängelt sich schillernd der silberne Bach durchs Tal, das die schneegebänderten Häup ter

der Cima Tombea, des Monte Paolone und das sonderbare Felsgebilde des Bus de Bali überragen. Schwer nur trennen wir uns von dem schönen Bilde, aber wir genießen es noch lange, indem wir hinabsteigen im Tal, ans Monte Palina entlang und dann oberhalb des Bachs weiter wandern. (Die Bocca di Lovere bleibt rechts oben.) Im Hintergründe des Tals überschreiten wir ihn und steigen in starker Windung durch reiche Vegetation an der Westseite hinauf nach La Costa (2% St. von Gargnano). In den Sümpfen

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Seite 5 von 12
Datum: 30.05.1908
Umfang: 12
i gehen mindestens \ ier bis sechs gleich- | mäßig breite, gute und gleichförmige Stra ßen aus, so daß es schwer hält, immer den richtigen Weg zu finden. Ein falsches Aus fahren war uns bereits in Verona, Padua, Mestie zugestoßen und in Castelfranco ging Monte Brio ne, dem mau es ansieht, dass »er ein Kind der Umgebung ist, macht die iRocchetta -und den Monte Giamello un.d Monte Pazzi mitsammt dem Monte Nozzoik) schärfer. Dort schauen im Winter weiße Spitzen in das Val Camonica und in Ledros

Talfurchen. Me kleinen Eichen haben den Monte Brio ne gern. Sie gehen bis auf seinen Rücken. Unter ihnen träumen im Mondschein die OJiven, sie Übeschatten ein paar Häuser. Die Ebene hat ihrer da und dort: grau wie die Blöcke sind sie, und auch rote mit grünen Fensterläden gibt es. Da kommt die Sarca in Windungen vorbei, die jugendlich Schöne, ihre Wellen in den See schießendf, wo grüne und blaue, gelbe und graue Bänder sich verlieren. Gärten schauen zu uns empor, mitten aus dem Acker und umzäunt

von den Blöcken, die vom Berge fielen; Granit und Porphyr sind fort. Schichtengestein, Jura, Petrefakten, Trümmerbildungen haben den Norden ver drängt. Die Wände sind lang und schief, gedrückt von den Gletschern, die hier ein mal zu Tal krochen; als müsse alles Wasser in den See fließen, schieben sie sich ihm zu. Der Monte Bald© schickt uns nur den Aitissimo, der Nago und Torbole betront: | die 40 oder 45 Kilometer mit dem runden Rücken bleiben uns fast entzogen, dafür | haben wir jene Massen

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