. Minor. Katz und Maus. Von Klara Pölt-Nordheim, Innsbruck. Zwischen den beiden Häusern ist der gemeinsame Brunnen und ein Baum mit einer Bank, aus der die zwei Nachbarinnen sitzen. Die eine kämmt dem kleinen Hannele die Haare aus, die andere hat das Volksbötl in der Hand. Der Bub, das Michele, lauft hin und her. „Na, Muetterle Hab i Hunger," raunzt nach einer Weile das Mädele. ^Mei liebe Haut, heut geht nicht", sagt das Mutterle, i Hab koa Bröckele Brot und koa Stäubele Mehl, morgen
nichts haben," sagte der Mause vater. „Nichts, nichts, heißt es bei den Menschen, wo für unsereins noch Zeug und Sachen in Ueberfluß sind" lacht die Mausin „ich sehe übrigens da drüben in dem kleinen Häuschen ein ganz nettes Stücklein Speck hängen." „Du, da gib acht", warnte der kluge Mauserich," wo der Speck so schön hergerichtet ist, da ist auch die Falle nicht weit." Doch bas Weiblein wollte nichts hören und huschte davon. Es dauerte keine fünf Minuten, da lief das Michele mit der Maus falle vor Freude
. Was die Katz für Augen macht, und wie die Maus zittert: aha, gelt, du merkst schon den Braten. Siehst Muihnele, 's Mausele ghört dein, tu dirs nur amal ordentlich anschauen." „Ist dös herzig", schreit der Bua, „sie leckt schon mitn Züngl und wendet koa Aeugl ab." „Jetzt kannst a Spaltl auftun", sagt die Frau zum Michele 's Katzl paßt schon auf, die Maus kann ihr nimmer entwischen. Hoppla: mach nur ganz auf, und schau wie sie drauftappt." Wie toll rannte das arme Mäuslein vor Todesangst in der Falle