10.223 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Überetscher Gemeindeblatt für Eppan und Kaltern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UA/1926/10_01_1926/UA_1926_01_10_3_object_3344873.png
Seite 3 von 6
Datum: 10.01.1926
Umfang: 6
26. Weißbrod Franz X., S. Michele. 27. Spitaler Wtme Anna, Gasthof „Rößl', S. Michele. 28. Hofer Siesan und Frau, S. Michele. 29. Praxmarer Franz, Eppanerhof, S. Michele. 80. Vigl Benedikt und Frau, S. Michele. 31. Joachim Otto, Dachdeckermeister. S. Michele. 32. Famil e Otto Joachim, S. Michele. 33. Familie Johann Schwarzer, Kaufmann, S. Michele. 34. Obstproduzenten-Genossenscta't, Appiano. 35. v. Makowltz Josef, S. Michele. 36. Malltz Franz, S. M chele. 37. Dewartin Franz, S. M chele

. 38. Walch'er Karl. Gastwirt, S. Michele. 39. Welcher Maria, Gastwirtin, S. Michele. 40. Fam lie Karl Walchs, S. Michele. 41. Karl Walcher. Gastwirtschaft, S. Michele. 42. Schgagguler Alois, S. M'chele. 43. Familie Klotz Josef. Schmies S. Michele-Monte. 44. Folie und Oberrauch, Sägewerk, S. Michele. 45. Haas Anna, Misfiano. 46. Huas Tberesa, Misstano. 47. Witwe Mar a Fel ceiii, Mistano. 48. Fannie Scherer Franz, S. Paolo. 49. Kellereigenossenschait S. Paolo. 50. Frau Pauline v. Mörl, S. Michele-Monte

. 51. Familie An on Pardascher, S. Michele. 52. Ueberetscher Kellereigenofsenschaft, S. Michele. 53. Fatnilie Johann Klotz, Pillhof. sMi Alois, Gasthaus «Mor 55. MFerefMWWWk»« 56. Familie Josef Koster, Misstano. 57. Familie Zublasing Franz, Misstano. 58. '61. Wöckl Josef und Frau, Misstano. 62. Parolint Kreszenz, Misstano. 63. Familie Verwalter Schmeykal, 'S. Michele. 64. Stefan Valentinotti und Frau, S. Michele. 65. Familie Barendt. S. Michele. 66. 67. Dr. Heinrich Furcher, Gemeindesekre är, S. Michele

. 68. Familie AloiS Äußerer, S. Michele. 69. -70. G efecke Robert, S. Michele. 71. Praxmarer Josef, Gastbof „Schönegg', S. Michele. ^LMald Frarz, Bäckermeister, S. Michele. (Forffetzung folgt.) Für das Woisenhauskomitee: Der Präsident: Joh. Schwarzer m An der Gemeindeamtstafel in Termeno ist folgendes angeschlagen: Fahrrad-Marke» pro 1926. Die Fahrradsteuerembleme für das Jahr 1926 sind im hiesigen Gemcindeamte, während der vormittägigen Amisstunden gegen Erlag der vorgeschriebenen Taxe von Lire

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/05_10_1939/VBS_1939_10_05_4_object_3138415.png
Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1939
Umfang: 6
wollte wiffen, was in chr vorging. Ihm fiel ihre Zerstreutheit auf. „Sie find geistescckwesend, Michele. Ja — ich stelle es mit Schmerzen fest. Wenig be eindruckt Sie mein Erscheinen. Wollen Sie mir nichts erzählen? Fehlt Ihnen etwas? Ist Almen etwas zugestoßen? Haben Sie doch Vertrauen, Michele. Ich bin Ihr bester Freundl ich weiß es, Bob! Nun denn — ich bin verliebt.' „Endlich-, rief Bob freudig aus und sah sie strahlend an. „Michele, es überwältigt mich!- Stürmisch preßte er ihre Hände. Er keuchte

aufgeregt: „Ich Hab' es ja gewußt, Michele! Einmal würde mein« Stunde schlagen. Mchele . . . Sie sind . . . Michele ' . . . ich . . . Vin- „Sie sind ... ein Narr! Verzeihen Sie, lieber Bob.-' „Michele!- „Ein liebes, dummes, großes Kind. Das sind Sie!' „Aber Michele, wie können Sie . . .1' „Still. Ich möchte nichts hören, ich möchte nichts reden.' Und eine Pause trat ein. Bob sah sie mit treuen Hundeaügen an. Cr wagt« nicht zu atmen. Stille. Gedankenlos zerkrümmelte Michele ihr Brot. Sie überlegte

. Durfte und konnte sie Bob sagen, daß ein anderer Mann in ihr Leben getreten war? Prüfend sah sie auf Bob und mußte lächeln. Da saß der gute Junge! Sie sah den un» . willigen Flunsch um feinen hübschen Mund, sie sah seine betrübten Augen. Sanft legte sie die Hand auf seinen. Arm. „Mein lieber Freund! ... Ja! ... Ich bin verliebt, doch nicht in Sie.' „Entsetzlich — das ist eine Katastrophe!- „Ich glaube auch, es ist eine Katastrophe. „Cs ist unfaßbar! Michele verliebt

! Und nicht in mich! Auf alles war ich gefaßt, dar» auf nicht! .. . Wer ist der Bursche? — Wir werden boxen!' „Nein, Bob! Ihr werdet nicht boxen. Ich möchte Sie nicht verlieren.' „Michele!' „Jm Ernst, Bob, seien Sie vernünftig! Tragen Sie es wie ein Mannl' „Wo ist er?' „Wenn ich das wüßte ...' „Wie, Sie wiffen nicht ... das versteh' ich nicht. Sie sagen doch . . .' „Bob, wollen Sie mir helfen . . .?' „Welche Frage, Michele Für Sie tue ich alles ... das wiffen Sie.' .„Jch weih es, Bob, aber ich ahne nicht ein mal, wie er heißt, geschweige

denn, wo er ist. Gestern Nacht ist er verschwunden. Aber Ich weiß, daß ich ihn finden muß. Bob, wollen Sie mir helfen, ihn zu suchen?' Michele umklammerte Bobs Arm. Würde er sie jetzt enttäuschen? Nein! Gottlob! Er faßte die Sache von der sportlichen Seite auf. „Selbstverständlich. Michele, ich helfe Ihnen! Aber — das sage ich Ihnen gleich, ich — für meine Person — ich ttete nicht zurück, ich scheide nicht aus. Ich kandidiere weiter. Wir machen gleichsam ein Wett rennen, ich und der andere, ein Rennen um Ihre Gunst

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/21_09_1939/VBS_1939_09_21_4_object_3138358.png
Seite 4 von 14
Datum: 21.09.1939
Umfang: 14
war . . .' „Aber ich bitte Sie! Ich kann dort unmög lich logieren. Ich kenne doch den Besitzer des Schlosses gar nicht.' Marat meinte, das täte nichts zur Sache. Graf Lavalliere besuche sehr selten sein Schloß. Meistens sei er in Paris. Anwesend sei Gaspard, der ihm befreundete Kastellan. Schon häufiger hätte Gaspard Gäste beherbergt, die er, Marat, empfohlen hätte. Michele überlegte hin und her. Was blieb ihr übrig? Sie stimmte notgedrungen Ma- rats Vorschlag zu und packte ihre Sachen

, die er kurzer Hand und unbekümmert dem Adreß buch Dperns entnahm: Duval, Dupont, Du- paare, Duchateau, Dumoulin Cr schrieb und schrieb, bis sämtliche Felder gefüllt waren, er schrieb, bis das Hotel keine Zimmer mehr zu vergeben hatte. 1 „Das Amt gibt keine Antwort', meldete der Pqge. „Wahrscheinlich Störung durch den Sturnt.' . Michele kam.in diesem Augenblick die Treppe herunter, um sich zu erkundigen, ob man das Schloß wegen ihrer Einquartierung befragt hätte. „Gewiß, Madame, ich habe soeben an- gemfen

Michele ihren leichtfertigen Entschluß und überlegte, ob es nicht ratsamer wäre, umzukehren. War sie nicht töricht? So ein abenteuerliches Unternehmen! Zweifel los würde kurz entschlossene Umkehr gescheiter sein. In Poem bestand doch die Möglichkeit, Quartier bei einer der guten Bürgerfamilien des Städtchens zu finden. Michele stieß den Kutscher an. Vergeblich. Der reagierte nicht. War er betrunken? Taubstumm? Er zeigte mit dem Peitschenstiel auf etwas unbestimmtes Graues, murmelte Unverständ liches

. Wurde der Weg besser? Waren das Turme? Die Räder knirschten im Kies, und der Wagen rollte durch eine breite Allee und hielt vor einem mächtigen Portal. Erlöst sprang Michele auf die Erde. Vor ihr lag das Schloß. Das Schloß In Flandern. Sie hob den massiven Türklopfer, ließ ihn , fallen. Dröhnend rollt« der wuchtige Schlag durch die abendliche Stille, weckte im Haus t vielfältiges Echo. . Der Kutscher blieb ohne Anteilnahme. Er band den Pferden den Futtersack vor, hüllte ihre dampfenden Leiber

in gelbe Decken. Die Spitzen hoher Bäume verschwanden in tief sich senkendem Redest Aus dem Innern des Schlosses vemahm Michele schlürfende Schritte, die näherten sich dem Hauptportal. Schmerzlich kreischte ein schweres Schloß, und dann drehte sich, schwer, fällig im Scharnier, ein Türflügel. Auf der Schwelle stand ein alter Mann mit weißem Haar, ein schwarzes Samtkäppi auf dem Kopf und in der Hand einen vielkerzigen Kandelaber. Die im Winde flackernden Lich ter warfen unruhigen Schein auf, die ver

3
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1920/17_08_1920/MEZ_1920_08_17_6_object_744309.png
Seite 6 von 6
Datum: 17.08.1920
Umfang: 6
Diensürn, 17. August 192Y. .Südtlrofor Landeszrklimq-. Seile 9. Süd-Tiroler Tltges fragen «.Neuigkeiten. Die Errichtung einer deutschen landwirk- schafklichen Lehranstalt und die seiner zeitigen Vorgänge an der landwirtschaft lichen Lehranstalt S. Michele. Dor Nordtirol,',- Zeitung „Alpenlond' entnehmen wir fcinor.KitiiH'n 3!ufnif: Herrn,« mit der londmirifchgstlichen Fort bildung I - eine ihr au« Bozen zngeg,ingene Zuschrift, welche wir hiei- S'ollinh.illliih verösten a>hen. Sir wirst wirdrrmn

rin grclleo i?idn out dir Mis,stände italienischen Chonvinisinnsses. 2U« grmrsrnrr Freund dieses Institute-; mochte ich bevor auf dir Gründung eines deutschen Institute« dieser Art ein- geaongen inerden fo11, folgende Totfod;,',, zur ollgemeiue» Kennt»!« bringen: I', November 1!>18 erschienen bei den in S. Michele zn- ruckgebiiebeiieu deutschen Beamten: Direktor Schindler, Kapi»,, Nizzardi, 'Weinbaiikoniinissör von Werenbach und Fachlehrer Aioi-r Maier eine Abordnung des „gruggo locale delio leg

» nozionrile' bestellend aus de» .Herrn Nomen» Cndrizzi, Guido de Gramatica. Tognioli und Dr. Seppi, wobei Cndrizzi den Wortfülirer machte und forderte die Herren »ns, sofort S Michele zu verlasse», da sie für ihre S>,s>erl>eit leine Gemach bieten können, Cndrizzi, der gegenüber de» Herrn eine mehr o:o »Ügcessive Haltung einnal»», rrklärie sogar de» genannten deutschen Beamten, das, sie S. Michele binnen wenigen Standen zn verlassen baben. Da die Herrn gegen die Zunnitung. in Anbetracht der Unmöglichkeit

, Einwendung erliobe», sagte der Allgewaltige, eine Berlängerung der Frist zu. Weinbaukommissär von Werenbach stellte seine Möbel In ei» Zimmer zusammen, verlies; beimlich mit seiner Familie diese »»gastliche Stätte, um ln toalum bei seinen Schwiegereltern Zuflucht z» suchen, Schindler und Maier blieben »och einige Zeit dort, »»„ dann Gäter nach Bozen z» übersiedeln. Wenige Tage später wurde Werenbach vom Kommando vorgelade» und befragt, warum er S. Michele so fluchtartig verlasse» habe. Der Oberstleutnant

erklärte ihm auf die gemachten Einwtirfe hin, tutti sono borghesi und war bereit, Ihn im Falle der Bedrohung von italienischen Soldaten bewachen zu lassen. Der Genannte lehnte ab. nach S. Michele zuriickzukchren und bat um Belastung ln Salurn, was ihm dann olNH zugestanden ivnrde. Die übrigen deutschen Herrn: Weinbauinspektor Blader, Schraffl, Mitterer und lieber, bacher standen dainals unter den Waffen und entgingen da durch dieser brutalen Behandlung. Uebrigens soll sogar der Mob von S. Michele

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/05_10_1939/VBS_1939_10_05_3_object_3138413.png
Seite 3 von 6
Datum: 05.10.1939
Umfang: 6
in einer Kamille. San Michele d' Appiano, 3. Oktober. Am Freitag, den 6. Oktober, feiert Anton Meraner. unter dem Namen „Vilosenvater' weitum bekannt, seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar erfreut sich sehr guter körperlicher Rüstigkeit. Aus der Ehe mit seiner . ersten Frau entsprossen neun Kinder, (vier Söhne und fünf Töchter) wovon sieben noch leben. Nach dem im Jahre 1911 erfolgten Tode seiner Gattin verheiratete er sich zum zweiten Male. Vor drei Jahren starb ihm die Frau aus zweiter Ehe. Die zwei ältesten

Michele er schien. Cr überlegte gerade, ob er nicht Marat bedeuten sollte, die Dame auf Nr. 8 zu ver- ' ständigen. In diesem Augenblick erschien der Saalkellner und ihm übermittelte Bob seinen Wunsch. Der Garcon nickte kurz und wandte sich gleich darauf aN Herrn, Raguneau. „Für welche Zimmernummer darf ich das Frühstück servieren?' Herr Raguneau antwortete laut und deut lich: „Für Zimmer Nr. 8.' Der Kellner sah Bob an. Bob sah Herrn Raguneau an, Herr Raguneau sah Bob an und Herr Raguneau und Bob sahen

. Der Belgier aber verteidigte wacker sein vor sintflutliches Museumsstück. * Zeitig betrat Michele im Schloß das Jagd zimmer. Die Morgensonne flutete durch bunte Butzenscheiben auf die Geweihe an den Wän den. Das Wetter hatte sich gebessert. Gaspard hatte den Frühstück'stisch gedeckt. Hinter Michele lag eine unruhige Nacht. Schlecht hatte sie geträumt und stundenlang vor dem Einschlafen wach gelegen. Selbst das eintönige Rieseln des flandrischen Landregens hatte sie nicht einzuschläfern vermocht. Albern

zusammengetragen. Am unerbittlichsten aber war Michele gegen sich selbst. Als sie nach jenem Kuß ihr Zimmer atemlos erreichte, tat ihr der Mensch noch leid. Hoffte sie nicht im stillen, er würde ihr folgen? Redete sie sich nicht ein, sie müsse ihm Gelegenheit zu Erklärun gen geben? Lauschte sie nicht ungeduldig an der aufgeriegelten Tür? Horchte sie nicht, ob er käme, um sie umzustimmen? Und als er nicht kam, als nichts im Haus sich rührte, wie verstimmt war sie gewesen! Wie verärgertl Dann war sie, im Kampf

mit sich selber, zögernd in den Speisesaal zurückgeschlichen. , Der Raum lag im Fin stern. Verschwunden die Musik, erloschen die Lichter. Michele suchte, sie suchte den Kapitän, sie fand ihn nicht, sie fand auch nicht Gaspard. Sie rief, sie schellte, -sie beschwor das schwarze Haus Keine Antwort — das Schloß schien ausgestorben. Sie floh In ihr Zimmer und verriegelte aufs Reue angstvoll die Tür. Mißmutig kroch sie in ihr Bett. Schließ lich schlief sie ein. Ihr letzter Gedanke gaff dem nächsten Morgen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/28_09_1939/VBS_1939_09_28_3_object_3138385.png
Seite 3 von 14
Datum: 28.09.1939
Umfang: 14
, ersänne immer neue Listen, sogar den guten dicken Herrn Bonnet und die brave Madame Ladou hätte er angefallen. , Jedoch, Michele könnte außer Sorge sein: Niemand erführe Ma- dames Adresse. Keinem Menschen würde sie verraten! Michele dachte lächelnd: „Bob! Wie er sich mühte. Nun, hier in Ypern, hier in diesem Nest, hier wird er mich nicht finden. Aber . arme Lottny!' — Michele machte sorgsam Toilette. Dem prunkvollen Stil des Hauses angepaht, wählte ie ein schwarzgelacktes Spitzenkleid. Dann er- reute

. sie sich in müder Lässigkeit der ge- chmackoollen Umgebung. Gaspard klopfte zum zweiten Male. „Madame, neun Uhr, es ist serviert.' Der Haushofmeister führte Michele durch die Gesellschaftsräume: Boudoir, Bibliothek, Mtniaturenzimmer, Musiksalon. Hier machte sie halt, griff in die Tasten des Spinetts^ lauschte den zitternden Tönen und fang schließlich mit eigener Begleitung ein provenyalisches Volkslied. Dann setzte sie den Rundgang fort, gelangte in den Speisesaal. Unter der vielkerzigen Mittelkrone stand

ein Tisch., bedeckt mit kalten Schüsseln und Ge decken. Gaspard zog sich jetzt diskret zurück und schloß die Tür von außen. Michele trat zum Tisch. Nun erst bemerkte sie: Zwei Gedecke! Sie stutzte. Plötzlich vernahm sie ein leich tes Geräusch. Sie hatte den Eindruck, sie be fände sich nicht mehr allein in dem großen Raum. Entsetzt blickte sie in die düstere Ecke: Dort bewegte sich etwas. Aengstlich wich sie zurück. Aus dem Halbdunkel löste sich eine Gestalt und trat ins Licht: Ein englischer Offizier

in Felduniform I — - * Bob Harrogäte war reich» und wie alle Reichen besaß er Neider. Selbstredend hiel ten die ihn für beschränkt, aber so beschränkt war Bob. doch nicht, daß er nicht schließlich Micheles gegenwärtigen Aufenthalt ermit telte, zur Zeit, als diese den Brief ihrer Marie im Schloß des Grafen Lavalliere las, entstieg er dem letzten Zug, der an diesem Tage Ypern noch erreichte. Das brüchige Fahrzeug, das als Omnibus des „Brüsseler Hof' vor Stunden schon Michele befördert hatte, beförderte

auch Bob Harrogate. Nach ebenfalls halsbrecherischer Fahrt landeten er und ein Reisender in Seife mit Namen Raguneau (Name und Stand er fuhr Bob erst später) bei Marat, dem Hotel portier, der, recht verwundert über das Ein- , treffen so später Gäste, Bob pflichtgemäß das Fremdenbuch zum Einträgen vorlegte. Herr Raguneau, der Reisende in Seife, Stammgast des Hotels, erhielt ohne Ein tragung sogleich das Zimmer Nr, 8, also den Raum, der Michele zuletzt als Aufenthalt ge dient hatte. Herr Raguneau

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/12_10_1939/VBS_1939_10_12_3_object_3138426.png
Seite 3 von 12
Datum: 12.10.1939
Umfang: 12
von Johannes Brehm. Urheberrechtsschutz: Horn-Verlag, Berlin ©SB 11 (5. Fortsetzung) Michele trat ans Bett, beugte sich über die Jacke. Die Erkennungszeichen stimmten. Ja, das war der gleiche Waffenrock, den der ge heimnisvolle Offizier getragen hatte. Erneut nahm Michele die Stimmung des gestrigen Abends gefangen, und zärtlich strich sie über den Aermel der Uniform; sie hörte ein feines Knistern und faßte fester zu. Deutlich fühlte sie, in der inneren Brusttasche steckte etu Papier. Sie kämpfte

einen kurzen Kampf. Einer seits trieb sie das heftige Verlangen, mehr über den Mann zu erfahren, andererseits widerstrebte es ihr, Dinge zu ergründen, die sie nichts angingen. Ihre Neugier siegte. Sie konnte sich nicht bezwingen, sie mußte wissen, was die Tasche dieses Rockes ent hielt. Schon griff sie zu, ihre Finger erfaß- ten einen Brief. Die Aufschrift lautete: An Michele Crögoire.. Ein Brief, für sie bestimmt? Sie entfaltete das Blatt und las: „Diesen Brief schreibt Ihnen ein Mann, der Sie liebt

den .. . Bob sah nüchterner. Ihn interessierte weniger der Brief, ihn interessierte das Kursbuch. Der Sportsmann regte sich, hier galt es schnell und praktisch handeln. Zwei Stunden später saßen sie, Michele und Bob, bereits im D-Zug auf der Fahrt zur Küste. Ihr Ziel war England. Hier hofften sie die Spur des Entschwundenen zu finden. In Ppern aber klebten über den Plakaten des Gregoire-Kmzertes die roten Streifen: sich von der Sonne kosen. Abgesagt! * „Marie, ich bin froh, wieder daheim

zu sein!' Das war ein Tag, einer jener unwahr scheinlich schönen Frühlingstage, die Paris so bezaubernd kleiden. Es war Mittag und schon fast sommerlich. Marcel, der das Ge päck trug, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Marie stand im Portal. Michele be trat Port du ciel. Fichu, der Pekineser, sprang an ihr empor und Gipsy, der Airdale-Terrier, zerrte an der Reisedecke. Es gab ein großes Wieder sehen. Am stürmischesten gebärdete sich Nig ger. Der schwarze Greyhound fegte über den Rasen, schlug Haken über Haken

und wußte sich vor Freude nicht zu fassen. Nie hatte Michele das Glück der Heimkehr so stark wie heute empfunden. Hier in Saint Eloud, hier war sie ganz sie selbst, hier ruhte sie in sich. Im Hause überflog sie die einqelaufene Post. Dann öffnete sie die Flügeltüren und trat auf den Balkon ihres Boudoirs. Vor ihr lag die Landschaft, ihre Landschaft. Fast vollkommen war die Mittagsruhe. Hoch war der Himmel. Die Türme von Notre-Dame standen in blauem Licht. Milch weiße Federwölkchen umsäumten artig

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/07_09_1939/VBS_1939_09_07_4_object_3138288.png
Seite 4 von 20
Datum: 07.09.1939
Umfang: 20
Ord nungswächter. „Entfch—uldigen Sie, man capitaine, ist.sie schon da?' Der Polizist fragte: Wer? „Michele Gregoire.' Der Polizist zuckte die Schultern, blieb säch lich und begnügte sich, Bob Harrogates Wagennummer umständlich in sein Dienstbuch etnzutragen. Bob aber nahm drei Stufen auf einmal, stürmte das Bestibiil.des van Liersschen Hau ses, wandte sich atemlos an die älteste der Garderobenfrauen. Die schien ihm ver trauenswürdig. „Liebe, gute Mama,' sprach er die ver dutzte Frau

an, die im Gespräch mit mehreren Kolleginnen ratlos vor der nahezu bereits überfüllten Kleiderablage stand, „nehmen Sie meinen Pelz und sagen Sie mir, allerverehr- teste, kennt eine von Ihnen Michele Gre goire?' Gewiß. Aus Bildern kannten sie sie alle. Jeden Augenblick erschienen ia in Zeitschriften Photos der gefeierten Schönheit und berühm- en Sängerin, und eine der Garderoben rauen rühmte sich, zu Michele sogar in per- önlicher Beziehung gestanden zu haben; war ie doch früher in den Garderoben der Großen Oper

beschäftigt gewesen, damals, als die Gregoire dort debütiert hatte. Wichtig gab die Alte Auslunft; Madame Gregoire sei noch nicht eingelroffen. „Sie sind mein Fall', blubberte Bob hastig und drückte der Geschmeichelten einen Geld schein in die Hand. Spitzbübisch zwinkernd er bat er eine Gefälligkeit: Sie soll ihm doch die Garderobenmarke aushändigen» die Michele später bekommen würde, — nur für einen Augenblick, nur damit er unter die Nummer ein paar Worte schreiben könne. Die gute Frau war gerne gefällig

. Den Festen van Liers aber eilte ein besonderer Ruf voraus; allgemein war bekannt, daß der vom Glück begünstigte Bankier vor Ehrgeiz brannte, den Gästen apparte Attraktionen zu bieten, sei es auf dem Gebiete der Kunst, der Politik, der Wissenschaft oder auch auf dem der lukullischen Genüsse. Für den heutigen Abend bildete Michele Gregoires Erscheinen den Clou. Der Gastgeber sah nervös auf die Uhr: Wo blieb Michele? Im Wintergarten stieß Bob Harrogate auf I Lonny van Liers. Lonny Ipielie die Frau

„Dringende Geschäfte' gekränkt, verzog höhnisch die Lip pen. Ihre Augen aber, schimmerten feucht. Mehr denn je liebte sie diesen losen Schlingel, und sie gab sich keine Mühe, ihre Gefühle zu verbergen. Da auch ihr Vater Bob mochte, o hätte alles gut fein können, hätte nicht eine chwarze Wolke dies Glück bedroht. Lie chwarze Wolke hieß Michele. Nachgerade wußte es alle Welt: Bob verfolgte die Sän gerin mit Anträgen. Die Welt wußte oder ahnte aber auch, Bob hatte so gut wie keine Chancen. Der letzte Teil

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/28_09_1939/VBS_1939_09_28_4_object_3138387.png
Seite 4 von 14
Datum: 28.09.1939
Umfang: 14
,- kaufte Herr Mair in Brunico das Zeugschmiedanwesen und brachte dieses durch regen Fleiß und Betrieb samkeit zu großer Blüte. Die Beerdigung. des Verstorbenen erfolgt am Donnerstag um 4 Uhr vom Trauerhause aus. Di« Seslengottesdienste werden am Freitag 20. September, um halb 8 Uhr früh in der Pfarrkirche gehalten. In Tefido verschied Frau Anna Witwe F e i ch t e r. Tonlschneiderin. Um sie trauern drei erwachsene Söbne. Ein leises Grauen wollte in Michele auf- ; kommen, und fast tonlos flüsterte

. — ! Sie, Madame. Sie ließen uns die Cinfam- ! keit vergessen, und wir, wir sechs, wir nah- j ■ men Jhte Stimme zur Geliebten.' j Atemlos lauschte Michele diesen Worten. Sie stützte den Kopf in die Hand und sah dem Fremden tief in die Augen. Ein war- ' mes Gefühl durchflutete sie.- „Sie kennen mich also . . .' „Auch in Paris — während des Krieges. — Dort sah ich Sie Im „Casino'. Urlaub hatte ich zehn Tage.... und einmal sah sch Sie im Cafä de la Paix . . .' „Sonderbar! Sie kennen mich, und ich weih

nichts von Ihnen.' Ihxen-Worten entnahm der Offizier die Aufforderung, sich vorzustellen. Die Schönheit ‘ dieser Frau hatte ihn so verwirrt. Jetzt erst wurde ihm bewußt, er Hütte der geselffchast- ! lichen Form längst genügen müssen. So ! sprang er auf und wollte seine Namen nennen. I Doch Michele kam ihm> zuvor. Sie wollte in dieser Stimmung nicht irgendeinen Namen hören. Sie wollte dieses romantische Zusam mensein nicht gefährden, nicht durch leere Formalitäten ein mystisches Band zerreißen, das sich knüvfte

. Der Zauber, der sie einlullte, würde brechen. Dieser Fremde war ihr ein unbekannter Offizier. Der sollte er bleiben, ein Kapitän X. Die militärischen Grade ver rieten die Abzeichen-seiner Uniform. Sollte sie hier in Ppern . . . den Mann finden, der . . .?! Dassaux sagte: „Ppern!' „Sie sind es also . . .' dachte Michele ihren Gedankengang laut zu Ende. Der Kapitän X. blickte sie verwundert an. „Was meinen Sie . . .?' Michele fühlte, sie war ihm Aufklärung schuldig, ihre gemurmelten Worte mußten

ihm rätselhaft erscheinen. So erzählte sie von Capitain Bassaux, erwähnte die seltsame Voraussage. „Von jeher zogen mich übersinnliche Dinge an. Mir, dem Zirkus- und Theaterklnd, steckt der Aberglaube wohl im Blut. Sie werden lächeln, aber um Ihnen einBeispiel zu nennen, ich sammle Hufeisen. Ueberall in meinen Zimmern liegen Hufeisen.' Der Offizier nickte Michele verständnisvoll zu, gerade so, als ob ihm ihre Hufeisensamm lung seit Jahren bekannt sei. Stillschweigend hob er die Obstschale empor

9
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1931/27_01_1931/AZ_1931_01_27_1_object_1859381.png
Seite 1 von 8
Datum: 27.01.1931
Umfang: 8
und Reden Mickzele Bianchi's': Die Veröffentlichung der Schriften und Reden Michele Bianchi's durch die Verlagsanstalt des Littorio steht unmittelbar bevor. S. E. der Regierungschef hat zu dieser Sammlung fol gendes Vorwort geschrieben: „Bevor ich diese wenigen Zeilen nieder- schreibe, die durchaus kein Vorwort, sondern bloß eine innige Huldioung des Andenkens Michele Bianchi's sein wollen, habe ich mit der größten Aufmerksamkeit sein« Reden und Schriften, die in diesem Bande enthalten

. .Vom Aiege an, vom März 1919 bis zu seiner letzten, im Juni 1929 vor dem Senat gehaltenen Rede ist das Leben ist das Leben Michele ^urg von El Giof gehißt wird, entbiete ich Ew. unauflöslich mit der Geschichte der K.XZ. meinen und der Truppen von TripoMa- fascistischen Revolution verbunden. Er ist einer der Grunder des Fascismus ln der bereits legendären Versammlung in PiaM San Sepolcro vom 23. März 1919. In der Folge nimmt er an der ganzen Entwicklung der Bewegung teil und Met sk mit politischer

um ein Häufchen Klosterbrüder gehandelt, dann hätte man natürlich nickt Legionen nach Roma marschieren lassen können. Schließlich ist Michele Bianchi einer der Qua drumviri und was er in den Tagen vom 27. bis zum 31. Oktober geleistet hat. lst klar in einer Denkschrift dieser Sammlung niedergelegt. Der Staatsmann Nach dem Triumph der Erhebung wurde Michele Bianchi Mann der Regierung: zuerst Generalsekretär im Innenministerium unö später Unterstaatssekretär und Minister In wenigen Fascisten war der Sinn

für den souveränen Staat so lebendig wie in ihm. Heute, da schon eine gewisse Zeit vergangen ist, scheint es weniger gewagt, die politische, intellektuelle und moralische Gestalt nnseres unvergeßlichen Kameraden zu zeichnen. Aus seiner Heimatscholle hatte er den Sinn des Staates, den Kultus für Roma und einen strengen und beständigen Patriotismus. Von Michele Bianchi stammt nachstehender Satz, der in allen Schulen Italiens verewigt werden sollte: „Wenn man dem Vaterlands alles ge geben hat, bat

man noch nicht nemii gegeben.' Niemand konnte se die Sympathie Michele Bianchi's für die Arbeitertt^n in Zweifel ziehen, doch keiner hielt sich gleich ihm ferne von den trüaerischen und verderblichen Sugge stionen der Demokratie. In der konstituieren den Versammlung des Mailänder Fascio hielt Michele Bianchi eine Rede, in welcher der fol gende Teil an Bedeutung nicht verloren, son dern gewonnen hat: „Aufrichtigkeit und realMi^e Aufsagung er heischen. daß im Programm der folgende Begriffe enthalten find: „Weder

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1930/04_03_1930/AZ_1930_03_04_1_object_1862829.png
Seite 1 von 8
Datum: 04.03.1930
Umfang: 8
wurde heute unier dem Vorsitze des Präsidenten S. C. Giurati die erste Kammer sitzung dieser Session eröffnet, die zur Gänze dem Gedenken an den verstorbenen Quadrum- vir und Minister für öffentliche Arbeiten, S. E. Michele Bianchi gewidmet war.' Es spricht On. Giuristi Kammerpräsident Giuriati ergreift als er ster das Wort, wahrend sich der Regierungschef, die Minister und die Abgeordneten erheben. Kameraden I Vom Kriege und von der Revo lution her siiN'd wir gewohnt, um uns Mitkämp fer und Führer

fallen zu sehen. Deswegen wollen wir auch keine unfruchtbaren Elegien auf den Tod Michele Bianchl-z anstimmen. Er selbst wür de vom Himmel der Starken aus unz tadeln, wenn tàir nicht im Stande waren unfern Schmerz zu tragen und aus seiner glorreichen Karriere einen größeren Glauben für unsere Versätze zu gewinnen. Der Redner gedenkt hierauf de? Karriere Michele Vianchis die vom ersten bis zum letz ten Tag seiner politischen Tätigkeit ein Kampf war. Michele Bianchi als Denker nnd als Mann der Tat

. In seiner letzten Kammerrede sagte Michele Bianchi die denkwürdigen Worte vom Regime, noni Staate, der die unauslöschlichen Zeichen des Duce trüge. Heute, nachdem der Duce selbst die Worte zum Gedenken Bianchis im „Befehls- blatt' veröffentlicht hat, können wir noch hinzu fügen, daß das Regime und der Staat auch die unauslöschlichen Spuren des verstorbenen Oua- drumvirn trage. Der Redner deutet sodann noch die große Für sorge Michele Vianchis für den Süden Italiens in seiner Eigenschaft als Minister

für öffentliche Arbeiten an, und hob hervor, daß für ihn die einst so beliebte Formel des „Nord gegen Süd' nicht existierte, da er nur ein einziges einheitliches Vaterland kannte. Michele Bianchi ist arm gestorben und es ist eine große Macht für einen Politiker, das Geld verachten zu können. Wenn er seiner Familie auch keine irdischen Güter hinterlassen konnte, so läßt er doch ihr und uns allen eine ideale Erb schaft, die in jeder Hinsicht überaus wertvoll ist. Der Kammerpräsident gedenkt hierauf

noch der unermüdlichen Arbeitskraft Bianchis, der oft und oft von seinen Freunden und auch von sti mm Ärzte aufgefordert worden war, sich Ruhe gönnen, aber stets nur damit geantwortet hatte, daß er wie früher seiner Arbeit nachging. Unter Zeichen allgemeiner Aufmerksamkeit, schickt sich hierauf der Regierungschef zum spre chen an: Die Gedenkrede Mussolinis „Sameraden! Fünfzehn Jahre lang hat Michele Bianchi mit mir zusammengearbeitet, hak meine Mühen ge keilt und ist mit mir dem gleichen Ziele enk« gegenmarschkerk

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/21_09_1939/VBS_1939_09_21_3_object_3138356.png
Seite 3 von 14
Datum: 21.09.1939
Umfang: 14
. Michele ruhte. Schließlich kam der Abend, mit ihm die Vorstellung. Michele stand auf der Bühne, der Vorhang fiel, er stieg, er fiel, er fiel zum letzten Male. Ein noch nicht erlebter Erfolg! Das Königspaar empfing die Sängerin in der Loge. Der Adjutant verlieh ihr einen hohen Orden. Der Präsident der Republik küßte sie auf die Stirn. Die Begeisterung überschlug sich. Das Publikum im Zuschauer raum erhob sich . . . applaudierte zur Königs loge. empor. Dann war alles vorüber. Marcel stand mit gezogener

Mütze vor dem Bühnenausgang, und die Ladou, Micheles Garderobiere, verstaute Blumenläden mit Hilfe der Theäterarbeiter. Als Michele die Oper verließ, empfingen sie stürmische Ova tionen der harrenden Menge. Doch alles gutt wie Traum an ihr vorüber. Nicht sie, sondern eine andere erlebte diesen Trubel. Sie selbst war mit ihren Gedanken bei Ypern. Ypern ließ sie nicht mehr los. Sie grübelte. Zufall — oder tiefere Zusammenhänge? Auch die nächsten Tage beschäftigte sie diese Frage. Nachgerade wurde

Ypern zur fixen Idee. Michele schalt sich selbst, rief sich zur Ordnung. „ Dann kam der Tag der Abreise., Sie reiste ohne Begleitung. So gut es ging, hielt sie die Gastspielfahrt geheim. Sie wollte, sich allein gehören. Nur die Intimsten weihte sie em, verschwieg selbst van Liers und Bob Harro gate dle wechselnden Adressen. Ueber die Tournee im einzelnen ist nicht viel zu berichten. Sie verlief, wie Tourneen eben verlaufen: Hotel, Komitee, Konzert saal, Interview, Schlaf und mäßiges Esten

. Und das in ständiger Wiederkehr. Alles in allem: Hetze gepaart ,yit Langeweile. Zehn- inal war Michele willens, abzubrechen, nach Paris zürückzufahren. doch zehnmal rief sie Ypern. Ein stürmischer Märzabend. Die Stamm gäste der kleinen Cafes, die in der Nähe, des Marktplatzes von Ypern ein .beschauliches Dasein führten, hockten mißvergnügt auf ihren Plätzen und glotzten melancholisch. in den Regen. Der Portier des, „Brüsseler Hofs' in Ypern, Marat, stand gähnend im Rahmen der Drehtür, die zur Straße führte

, die Dame war ihm ausgeliefert. Cr sperrte mürrisch Michele in einen altmodischen und reichlich muffigen Hotelomnibus, der, schlecht, gefedert, über Kopfsteinpflaster pol ternd davon ratterte. Bor dem Hotel war Michele froh) dem Marterkasten entsteigen zu dürfen; Sie wunderte sich, mit heilen Knochen das Vestibül betreten zu können. Wenigstens war es leidlich warm, und trocken. Hinter dem Portierpult stand „der' Page. Cr bemühte sich sogleich um den seltenen An kömmling und Michele wurde genötigt

12
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/12_11_1936/AZ_1936_11_12_6_object_1867848.png
Seite 6 von 6
Datum: 12.11.1936
Umfang: 6
„Pufieria' Brunico, 11. November. Dem Zentralkomitee für die Errichtung des Henkmales der Gefallenen der Alpini-Division „Pu steria' sind in den letzten Tagen folgende Spenden zugegangen: Beiträge der Bevölkerung von Sesko. Pradello Genasi Lire S; Valenza Marcello S; Holzer Giuseppe S; Azienda Elettrica Sesto S; Hochw. Kiniger Michele S: Daponte Giuseppe 2: Fezzi Emilio 2; Ser- villo Luigi S; Stramanioni Alsonso 2: Cacciatori Ma rio 1: Perotta Angelo 1; Salvatori Enrico 1: Serino Antonio 1: Becagli Dino

Rodolfo 4: Jnnerkosler Luigi 0.S0: Schmiedhoser Francesco 2: Tschurtschenthaler Antonio Lire 0.S0; Jnnerkosler Giovanni 0.S0: Kosler Michele Lire 1.20: Rottoiixsa Pietro 1: Holzer Giuseppe 1: For- cher Giovanni V.SVz Jnnerkosler Sebastiano 0.50; Jnner kosler Giovanni Kofler Giuseppina 0.50: Happacher Maria, Witwe èsfler S; Kircher Cristiano 1: Wasser mann Giuseppe ì; Kiniger Guglielmo 1; Summerer Ni colo 0>S0: SunkNerer Michele 0.S0: Watschinger Giu seppe 3,- Jnnerkosler Antonio 0,50: Galeazzi

Antonio Lire Ii Roberto Antonio S: Gasperini Attilio 3: Morsili Giuseppe S; Perini Luigi 3: Toinmafelli Arturo 3: Par mesan Costantino 5; Eccelli Giacomo 3: Lunelli Natale Lire 2: Lucchese Giovanni 3: Mosetti Emilio 2: Tofsa- letti Serafmo 1: Saiiaoio Sante li Montagna Pietro Lire 2; Passi Enrico 2: Piccini Michele 2: Liron In nocente 1: Marchiotti Adelino 2: Marcali»! Italo li Centa Giulio 1: Bonibardelli Severino 3; Provolo Gio vanni 2: Framonti Antonio 1; Gabano Attilio 2i Man fredi Carlo

Sebastiano li Bergmann Giovanni li.Mi Pseifhofer Ro sa li Baur Giacomo 1: Pseifhofer Giuseppe 0.S0: Baur Giovanni li Pieijhofer Pietro 2: Tschunschenthaler Pie tro 1: Wiesthaler Michele ti Gruber Pietro 2: Strasser Giovanili 2i Bichler Giuseppe 1: Tschunschenthaler An> tomo li Rainer Luigi li Hackhoser Luigi ti Rainer Ni colo li Vachnian» Maria >lWi Oiirislholer Luigi 1: Paülciner Nicolo ti Hofmann Luigi 0,>',(1i Gutwenger Pietro li Kraler Amia 1: Verginali» Pietro l,L0i Griin- seld Edoardo 2i Rainer

Michele 0.S0: Lèchner Nicolo li Sulzenbacher Francesco 0.60; Lanz Giovanni 2; Joas Michele 0.SV; Forchetti Nera 3; Sulzenbacher Giovanni l; Ortis Cla ra l: Mair Giovanni 1: Sulzenbacher Giuseppe Lire 1: Weitlander Federico 0.S0: Kraler Luigi 1? Jnwinkel Francesco 1: Schönegger Luigi 0.30: Micheler Anna Lire 0.30: Giitl Giovanni 1: Kiebacher Giuseppe 1: Rai ner Rosina 1.30: Mayr Giorgio 2: Webhoser Pietro Lire 0.S0: Schönegger Giovanni 1: Schrafl Pietro 0.50; Micheler Lodovico 1: Gutwenger Antonio

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/14_09_1939/VBS_1939_09_14_4_object_3138329.png
Seite 4 von 14
Datum: 14.09.1939
Umfang: 14
selbst bis in die Bibliothek. Die Herren waren nicht mehr zu halten. Neu gier lockte sie zur Tanzfläche. Nacheinander erhoben sie sich und verschwanden. Kapitän Vassaux stand Im Begriffe, Michele die Begleitung anzubieten, doch sie hatte eine Bitte. Sie meinte launig, sie wäre keine Frau, wäre sie nicht von dem Wunsche beseelt, Näheres über die eigene Zukunft zu erfahren.. Kurz und gut, ohne Umschweife: „Bitte, bitte, eine Prophezeiung!' • Vassaux nahm es scherzhaft auf. lehnte ab. Sie drängte, gab sich nicht zufrieden

nicht, daß Sie mir glauben. Nehmen Sie an, ich scherzte... verzeihen Sie. Lassen Sie uns Frieden schließen.' Vassaux beugte sich herab, küßte ihre Hand. „Ach hier! Hier bist du?' — Lonnys helle Stimme ertönte. „Endlich finde ich dich . . . ich suchte dich überall!' Michele umarmte Lonny. „Wo steckt dein Schlingel? Ich wusch ihm den Kopf.' Lonny errötete. Michele fuhr fort: „Kapitän Vassaux, Sie sind unser Mann. Denke dir, Lonny, er prophezeit den Frauen die angenehmsten Dinge. Wie eine Pythia weiß er um unsere

und der Defranecsco Maria. Ignaz des Vigil Kienzl. Landwirt, und der Efchgfäller Maria. Lucian des Alois Bertagnolli. Advokat, und der Bertagnolli Valentin«. Frau noch so schön, noch so begehrenswert, sie wird Ihnen nicht gefährlich.' Lonny strahlle. * Spät war es geworden. Michele beschloß zu gehen. In aller Stille verabschiedete sie sich von van Liers. Er verständigte Marcel, den Chauffeur. Der Schneefall hatte nachgelassen. Cs schien der Mond. In den Chinchilla-Pelz gehüllt, bestieg Michele den Wagen. Marcel

nichts aus dem Mann, den ich liebe ...' So! Jetzt mußte er es doch gemerkt haben, der Idiot! > * Der nächste Morgen. Lachender, blauer Himmel. St. Cloud war eingetaucht in Zucker, gepudert Baum und Strauch. Schlit ten klingelten durch die Villenstraße. Die Rodelbahn war eröffnet. Fichu, der Pekineser, bellte Michaels aus traumlosen Schlaf an. Marie servierte den Kaffee. Das Bad — es war herrlich! Später stand Michele am Fenster, bewun derte das märchenhafte Panorama. Hinter ihr erklang eine Stimme, es war Bonnet

schob ihr die Liste der Städte zu, das Verzeichnis der Orte, in denen sie singen würde. * .Sie warf, gelangweilt, flüchtige Blicke auf die Aufstellung, lächelte uninteressiert. Falsch deutete Bannet das Lächeln: . «Ja, Madame, Sie schmunzeln! Das sind Abschlüsse!' Michele hörte nicht. Ihre Augen hafteten an einem Wort, dem viertletzten auf der Liste: „Y p e r n!' Ihr verging das Lächeln. Die viertletzte Stadt der Tournee hieß Ypern. Zufall — oder tiefere Bedeutung? Bonnet redete und redete. Er pries

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/23_10_1936/AZ_1936_10_23_6_object_1867610.png
Seite 6 von 6
Datum: 23.10.1936
Umfang: 6
Giovanni 1: Mair Giovan ni 4? Steiner Vincenzo 1; Winkler Francesco 1; Ranal ter Girolamo 1; Zingerle Giovanni IS: Jrschara Gio> vanni 1; Zimmerhofer Mattia 1: Oberleitner Tommaso Lire 2: Weger Andrea 1: Niedermieser Michele 1: Ma ria Haidacher 2: Tasser Giovanni 1: Fauster Goffredo Lire 3: Oberlehner Giovanni 1: Zimmerhofer Giovai n^4: Leiter Urbano 10: Mairhofer Tommaso 1: Durn walder Giuseppe 2: Durnwalder Giovanni 1: Haidacher Crescenzio 1: Guggenberger Anna 1: Graßl Giuseppe Pietro

1: Putzer Anna 0,50: Ebner Giuseppe 1: Putzer Ignaro 2: Not- durster Michele »Sil: Amort Carlo 2: Ueberbacher Pie°^ tro 2: Putzer Lui»i 0,50-, Lanthaler Giacomo 1: Rast- ner Caterina Ii Putzer Teresa l: Molling Giuseppe I-, Amort Giuleppe 0 5«>- Oberhauser Francesco 4: Igna zio Stampfl 1-, Nastncr Corrado 1: Mutschlechner Pie tro Widmann Elisabetta 3: Mair Tommaso 1: Trat-, ter Francesco 1: Golmer Barbara 1: Goslner Giovan ni t)>50- Tauber Rodolso 0 50; Nieder Ferdinando 0 50:! Fischnaller Francesca

1: Hinterlechner Andrea Lire I.S0: Stolz Giovanni 2: Weisfteiner Luigi 1: Ober hofer Gerolamo 1: Fischnaller Simone 1: N. N. 0.30: Meßner Goffredo 1; Declora Francesco 1: Rauchen- bichler Francesco 0.50: Unterkircher Giuseppe 0.50: Ci- marolli Martino l: Stampfl Francesco 0.S0: Völlen klee Michele 2: Paterno Giuseppe 1: Federspiel Dott. Carlo 2; Schönegger Luigi I; Bacher Francesco 0.50: Leitner Luigi 2: Nizotti Emilio 1: Rössing Giovanni 2: Hopfgartner Don Antonio 1-, Oberhammer Balbina 1: Varesco

.1: Visneider Luigil: Rauchenpichler Rodolfo 10: Longarina Rodolfo 0.50: Huber Sebastiano 1: Aich ner Giorgio 0.50: Achammer Francesco 2: Pertinger Giovanni 3: Siegler Anna 0.50; Bacher Giovanni 1: Wieser Don Pietro 3: Fischnaller Cassiano 2: Mahl- lnecht Michele 1: Tieser Antonio 0.S0-. Schönegger Ce cilia 1: Steger Francesco 4: Wiegele Giulio S: Sop- pelsa Bonaventura 1: Gallerer Teresa 1: Lang Cate> rina 2: Lutter Massimiliano 1: Egger Giuseppe 1: Ro mano Steiner 1: Sapelza Michele 2: Happacher Giu seppe

4: Mann Rosa 1: Mair Giuseppe 1: Nußbaumer Frida 1: Burchia Carlo 1: Rieder Pietro 1: Rastner Giulia 1: Mair Simone 1: Stampfl Goffredo 1: Ober hofer Pio 2: Unterkircher Giufepve 2: Fischnaller Te bastiano 2: Schwarzer Giovanni 0.50: Gruber Giovan ni 1: Fischnaller Pietro 1: Untersteiner Albino 1: Fisch naller Giuseppe sen. 1: Hofer Giovanni 1: Stampfl Luigi 2: Oberhofer Francesco 1: Madlaner Michele 1: Peintner Francesco 0.S0: Stolz Pietro 1.50: Ho'er Se bastiano 0,00: Baumgartner Michele 0.50: Mair

15
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_25_object_642063.png
Seite 25 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
ein bißchen Morsch!, der Stuhl njämlich, und Hatto schon viele Gemeindevläter geduldig getragen. „Michele', begann der Vorsteher, zu seinem Schreiber gewendet, der gerade die Feder auf seinem spärlichen Grauhaar putzte, wie es früher häufig üblich waH „Michele, miar müafjn bol an Lluschuß hobnr. AS ischt ollerhand do, wos Miar zwoa altuan nit machen kennen. Dir Putzn Tres mit die zwoa Bü'bler ischt göschter ba nriar gwesen und will « UnterWtzing yolun/; der Fokn Bartl mücht gearn hekratn; die Gmuan-Woad

in Hörbischt muaß ma vergübm und wegnan Schualholz afn Winter rnüaß mer a non rödn. lMuascht lei so guat fein und gschw'ing a SItqm dele schvetbM.' — „Wer mer gkei mochn, Tunt', sogt's Michele. „Aff wenn lodn mer die Mandr in?' .Wenn gang's löper tnbüstn?', sogt der Borflrher. „De Woch geats nimmer, wril mer schun PsinStig yobm, und 'n Somstig ischt Skodtmorkt, in Nächsten Mantig geats a nit, selm ischt BiechMarkt, da kemwat ins niemat. Aoß mers assn nä'gstn Mitttg, selm ischt füvn ottn Pforrar

', fog'S Michels, „i Muanat schun rk, tt sou geats in böschtn, losfn mW let a W gigk^ T & Kvendele wer mer bol hobm.' „ „Npr lost Mers a sou, MichÄ^, sogt dev Bovi fleher, „I geah derweil Kan „Lawplll vnnh mitn selm hon i bücht eppas' za rödn, derweil hofchtS Krendele fertt und t tuas gschwing unterschivrMn. MtigsiÄgÄ ifchas schun bol nimmer Ka dermÄchn in dev Gmüan', sogt der Vorsteher, vor er geaht, „PWat dt, Michele'.!' Am nächsten Mittwoch um 8 Uhr vormittags soll der Ausschuß zusammentveten

. Um % vor 9 Uhr tritt der Vorsteher in die Kanzlei, diel zugleich Beratungs- zinnner Ist, Der Schreiber sitzt noch allein drin und richtet die Aktzm für'die Sitzung he«. ,Michels, sogt der Vorsteher, „ ischt nou nieMat do^ — „Woll, woll » sog 's Michele, „der Gtöggl und dev Turner sein groß do gwesn, weil sie die erschtn -sein und Nou kuane do sein, hobm sie gsiogt.' gut sie derweil a bis zan „Sampl' on( seit yobms ÜpaÄ 8a» röd», sie W-r« WU» gM «omle». Der .Glotzer Hots! a schun amol San Fenster auergeparzt

und hot gschaug, lob Spas da sein, nochar ischtr wieder gongnan, i muan, der ischt nit Weit, toohrschieinli zan „Stuandl-Brischn' werd er fein, der leahvt bün „Lmirpl' nit gearn züa.' Der Vorsteher schaut zum Fenster hinaus, UNI nach den Geladenen zu sehen? das' Michele arbeitet an Len Akten herum. „Do limp «mW uaner ent» hier', sogt der Vor steher, „i muan, dös ischt der Sp'atz'guter. Daß der iai amvl kimp, ischt a Wunder, düs ischt suW a woltan a Zacher .Jatz, muan i, ürlngnan mer sie guuag zom

16
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_26_object_642076.png
Seite 26 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
Der Vorsteher, welcher nicht raucht, Must sich cäusvern, und veranlaßt den Schre szum Oeffnen von Fenster und Tür. „Michele', er, „Mach a bisher die Tür au und 'S Fenster, ma J hol nicht Mear vouc lauter Nach NPt 'S untere, l & .obere Fenster gögrn der Gast MUascht «utian, daß müu >» Rach von der Stobt aus w inniger stacht, fuscht muanen sie lei wieder, as bcinnk in Dorf und fongnan zan,stnv-i Uten nn, wia b au lösch tu Mnign-Obat.' Friiche Luft dringt ein und säubert die Slube von den Rauchschwaden

. >— „% fou. tscheS Mat, Michele« iatz hobM! mer wieder a bist! Luft. küahler ischcs ä sou a, Mi hotS längfcht fchnn schwitz» gmlocht, und der Rqch kralt miar in HolS. Mahn miar wieder weiter. Hias, WoS muanscht du wögn der Woad?' Der HiaS wird immer zuerst gefragt« der ist einmal Vorsteher und Landtagsabgeordneter gewesen und genießt deshalb größeres Ansehen, als' die ander». — „I Muan', sogt der HiaS, „as war am böscht«, wenn der Peater bis Woad wieder nemmen lat, siir ihm paßt sie am böschtn.' — „Joa

sein!' — ,,J muan, bo kennen miar 'olle inverstondn sein', erklärt der Hias. Me besahen, denn Pie , machten bald frei komnren. — Ptotolölelg müastn miar nou nnterschreibUr,', mahnt der Vorsteher zur Geduld. „Ban Hotz lossn nciars' a sou, tvia der HiaS sogt. Nocher hättn mer olls. Michele, Miaß o -UN Unterschreibnl.' — „Miar sein glei fertig, Tunt', sagtS Michele, „bertveil kennts wögn die blob'm! Strümpf rödn.' „Richtig, düs hattn Miar Kok vergeffn wegtt deiner Gneütigkeit, Jogg. Dir Himmltroger nmaßn auSmochn

weg« die StrüMpf bau stimgang cnn' Simvn und Jüda. Renlnien Miar die blobm 'oder die iveißn?' — „Tuni', sogt der Jog'g, „an dös halt i a nit denkt und i muan. Inaner von ins; ischt guat, baß si 's Michele 'bsunnen Hot, sölta Sochn micaß ma olnl mktnonder ausmoch«, suscht isches in »an nndU onder« Utt recht. 'I muan, Miar nemmen die bi0bm, 'glabscht nit a, tzias?' „Joa, i denk fchun. as ischt in gscheidigschten, miar nemmen di^festn, die oudecu sein a inverstondn, gellet, Honzer nnd.Peater?' — „Joa, joa!' sagen

die beiden. — „Michele, nierk au: Dle HimMttroger um Simon und Juda blobe Strümps. — Iatz nou unterschreibm, Gibs Pvotvkoll her, Michels- Der Jogg soll -ecscht unter-« schreibm, weil iers an gneatkMsten hot', weist dev Dotzt steher an. Jogg unterschreivt, die andern nach ihM. Alle wünschen „iGuatn Appetit zan Mittag' und gehen langsam heinr. Der Jogg muß rascher gehen, Wege» dem WLiurichtLL. 'Nnige Mhgn nloZ MN to# sie nou üpas 8«n rödn hvbm weg» der Woah, der Peater geaht a mit ihmenrn. „A3 ischt

17
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/21_04_1934/AZ_1934_04_21_6_object_1857328.png
Seite 6 von 8
Datum: 21.04.1934
Umfang: 8
Francesco nach Giuseppe, Adami Giovanni Massimiliano nach Francesco, Moser Andrea nach ^Battista nach Giovanni, Knollseisen Giorgio nach Michele, Moser Giovanni nach Giovanni, Luger ' Luigi nach Francesco, Dipaoli Andrea des Paolo, Franceschini Giuseppe nach Andrea, Turra An gelo nach Matteo, Devilli Giovanni nach Battista, Vettori Simone des Giorgio, Mair Luigi, Schieder Pietro nach Giuseppe, Egger Giuseppe nach Giu seppe, Mahlknecht Giovanni nach Giovanni, Lar- cher Vincenzo nach Antonio, Pomella

in Kuehn Luigia nach Cristiano, Betti Giovanni des Giovanni. In Merano: Regginni Aldo des Olindo, Selm Maria nach Giacomo, Holzner Anna nach Francesco, Wallnö- fer Elisabetta nach Elisabetta, Pirpamer Caterina des Giorgio, Schilpp Giovanni nach Federico, Welz Maria nach Pietro, Grabmaier Giovanni nach Vincenzo, Steinhauser Giuseppe nach Francesco, Marini Arnoldo nach Marino, Wenter Luigi nach Francesco, Weirather Engilberto nach Giuseppe, Fasoli Luigi nach Giovanni, Stolcis Giacomo nach Michele

. Giuseppe. JnBr unico: Werner Maria nach Michele, Frenes Serafino des Francesco, Durnwalder Giuseppe, Piazzola Domenico nach Michangelo, Kirchler Giuseppe nach Giuseppe, Strauß Maria nach Giovanni. In A! alles: Patscheider Ambrogio nach Giovanni, Riedl Gio vanni nach Giovanni. In Lana: Easagrande Antonio nach Antonio, Huber Gio vanni nach Simone, Wegleiter Simone des Giu seppe, Gamper Lucia nach Nicolo, Sartori Gia como nach Barbara. In Appiano: Linger Giovanni nach Giuseppe, Kofler Luigi nach Matteo

, Kofler Anna des Michele, Giuliani Francesca des Giacomo. In San Candido: Auer Anna nach Giovanni, Taschler Cassiano, Fuchs Vincenzo nach Giovanni, Troier Sebastiano nach Sebastiano. In Vipiteno: Niedermayer Andrea nach Antonio. In Ortisei: Runggaldier Teresa nach Giuseppe, Nunggaldier Matteo nach Giovanni. P. K. K. SitzMg des Verbaudsbirektoriums Zur Taufe des Flugplatzes von Bolzano, welcher den Namen des gefallenen Maresciallo Ottone Hu ber (Goldene Medaille) erhalten scll, veranstaltet der Aereo

wirtschaftliche Arbeiter, uud 4L Büchlein mit einem Gesaimveirage von jährlich A5,'.'17.70 Lire sür Jnvalidiiätspensionen, davon 8 sür 4610.4» Lire an landwinschastliche Arbeiter, verteilt. Jnsgesam also 101 Pensivnsbüchlein sür eine Jahrespensions- juinme von l'tt,5l7.70 Lire. Es werden Vensionsbüchlein verteile In Bolzano: Abram Antonio nach Zaccaria, Covi Caterina nach Pietro, Käferböck Michele nach Michele, Weiß li-^r Giuseppe »ach Giovanni, Daberto Giacomo nach Felice, Löschnigg Giorgio, Dallago Lorenzo

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1933/05_02_1933/AZ_1933_02_05_9_object_1881516.png
Seite 9 von 12
Datum: 05.02.1933
Umfang: 12
hatte. In der fàleiI wu!de ' Entschädigung ^ bei der Vorbereitung und Durchführung Reichshauptstadt konnte keine Regierung zu- Nach erfolgter Duràruna der Nerbreits- der fascistischen Revolution, des Ouadrumvir sammengebracht werden. Die umstürzlerischen r>.ng' àiten dic i Wttterunasv-r- Michele Bianchi gedacht. ' ' Elemente holten zum letzten Stoß gegen das hältnissen ehestens in Angriff genommen wer- Der politische Sekretär des Meraner Fascio Land mit einem Generalstreik aus. Michele den. wird die gan

ist dieser führt. dem Rufe Folge geleistet. Die Parteimitglieder Schwur gehalten worden. Gleichzeitig ist auch die Verbesserung der ös- im Schwarz-Hemd, die Angehörigen der Natio- Die zweite Rode hielt Michele Bianchi we sentlichen Beleuchtung dieser Straßsnstrecke nalmiliz. Offiziere und Mannschaften, in Uni- nige Tage später am 13. August 1922 in Mi- durch Anbringung von hochkerzigen Mittellam- form. Die Gruppe der Meraner Behörden mit lano, am bescheidenen Sitze des Fascio in der ven vorqesehen. dem Podestà

, auf die Verdienste der Nationalmiliz Quadrumvir Michele Bianchi, da sie indessen werden Heuer wieder öffentliche Dante-Vor- in ihren verschiedenen Wirkungsgebieten. die-. in der Geschichte zur Wirklichkeit geworden - ser treuen bewaffneten Garde der Revolution, sind, lebendiger denn je. deren Wert der Duce in seinem Aufruf àn die Michele Bianchi hätte nicht besser in die Cr- M. V. S. N. anläßlich ihres zehnWrigen Be-. innerüng'zurückgerufen werden können, als standes am treffendsten gewürdigt

Werk, das ie geschaffen wurde. Den Dispositionen des Parteisekretärs ent- dm Duce aufgelöst. Der Dante-Kultus hat sich lebendig durch die sprechend leitete sodann Dr. Conforti seine . -, Jahrhunderte erhalten und die Zahl seiner Worte zum Gedenken des Quadrumvir Michele Mg III l.SNS Jünger nimmt ständig zu. Das Studium der Bianchi über. Ein kurzer Hinweis auf den Auck in Lana ist das 5?elt des zekiniährinen „Göttlichen Komödie' führt zu Licht und Wahr- großen Toten — dann eine Minute Silentium

. Bestandes der Nationalmiliz und der dritte »>'. ... < , .. , . Und in seinen eigenen Worten erstand die für Jahrestag des Todes des Ouadrumvirn M>- Die für Heuer ,n unserer Stadt geplanten d.e ehitwlcklung. ^ ^f^i ttschen Nevolut-on chele Bianchi in einer würdigen Zeremonie ge- Dante-Vortrage sind als bahnbrechende Vorbe- bedeutsame Persönlichkeit Michele Bmnchis, als worden' reitung für ein auch bei uns zu errichtendes der politische Sekretär zwei Ansprachen des ! Die Feier 'wurde aestcrn nachmittaas

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/12_10_1939/VBS_1939_10_12_4_object_3138428.png
Seite 4 von 12
Datum: 12.10.1939
Umfang: 12
Haben, dich so frosttg abzuferttgm?' „Ich weiß es nicht. Ich nehme an, es han delt sich um eingemotteten Familienzwist. Man weiß ja, wie so was ist. Verwandte! Ich bitte dich! Dieser Sache lege ich keine Be deutung bei. Mag Sir Archibald verschnupft sei«, nicht so wichttg! Wichtig ist, daß ich den Kapitän wiedersehe. Ich muß ihn sprechen. Ich muß mein Unrecht gut machen.' „Wollen wir in den Garten gehen, Michele? Die Sonne scheint so schön.' „Gern. Bald wird sie verschwinden. Nimm dir einen 'Schal, es wird schon

kühl.' Arm in Arm schritten sie plaudernd durch die Sykomoren-Allee und betraten den eng lischen Rasen. „Entzückend! Sieh mal, Michele! Die Krokusse!' „Ja, ja, mein Kind, ich Hab' sie schon ge- sehen. Komm, wir gehen Mr Fontäne! Dort e t du schon Primeln, die sprießen zwischen rryllen und Farnen.' Und Michele zog die Kleine fort. * . . Das trügerisches Frühlingswetter täuschte Bestand vor und hielt auch noch einige Zett an. Michele erholre sich von den Strapazen der Tournee. In heiterer Ruhe genoß

, das sollten sie?' „Natürlich!' „Bob, Sie sind unverbesserlich!' Sie saßen im Wintergarten. Michele hing an Bobs Lippen. „Was bringen Sie? Hatten Sie Erfolg? Tat sich noch etwas in London?' „Ich versuchte alles, was in meinen Kräften stand. Unter der Hand forschte ich so unauf fällig wie nur möglich. Auf dem Auswär tigen Amt, im Secret-Service wußte man nichts, oder man wollte mir nichts sagen. Ich erbat Auskunft auf dem Kriegsmimsterium. Man versprach mir schriftlichen Bescheid. Alles, was ich unternahm

, war vergeblich ... Nichts Näheres zu erfahren. Der Kapitän ist und bleibt verschwunden, er ist nicht zu ermit teln, einfach nicht aufzutreiben. Ich habe auch in Brüssel recherchiert. Ich habe hier in Paris die Polizei befragt. Nach Amsterdam habe ich geschrieben. Hätte ich nicht den Uniformrock im Schloß des Grafen Lavalliere in meiner Hand gehabt, Michele, ich würde glauben, Ihr Offizier ist ein Phantom, ein richttges Gespenst? „Nein, nein, ich bin doch nicht verrückt. Ich sah

ihn doch, mit diesen» meinen eigenen Augen. Ich sprach mit ihm; er muß zu fin den sein. Cr lebt! Er ist kein Hirngespinst von mir. Bob, denken Sie doch an Sir Archibald! An sein komisches Benehmen! Wie erklären Sie sein sonderbares Berhalten?Was bewog Sir Archibald, sich mir gegenüber so seltsam zu betragen?' „Michele, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich besitze nur Kenntnis von Gerüchten. Die Leute reden. Die einen — das, die anderen — jenes. Ick entnahm diesen Erzählungen und vagen Andeutungen ungefähr folgendes: Fred

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1930/09_04_1930/AZ_1930_04_09_3_object_1862533.png
Seite 3 von 6
Datum: 09.04.1930
Umfang: 6
Chemie halt enünv da bei dag Thema: „Die Metalle im allgemeinen', behandln. Aremdensrequenz in Merano am 7. April Laut Statistik der Azienda autonoma di cura Merano beträgt die heutige Tagesziffer 5102 Personen. Ankünfte 643. Abreisen 4Ä. D'.e Be suchsziffer beträgt vom 1. Jänner bis heute 16.014 Personen mit 281.236 Aufenthattstagen. Polizeiliches Aus Sicherheitsgründen wurde von den Agenten der kgl. Ouästur ein gewisser Runter Cornelio des Carlo aus San Michele all'Mgs, IL Jahre alt, wohnhaft

ihrer Le:chtse» Hgkeit zu denken, ladet sie den jungen Offizier. Michele Rostoff, in ihrem Hause e.n. Taliei .Ver den aber beide von Nin«s Geliebten, den Ober sten Micheles überrascht. Sie gibt Michele als ihren Jugendfreund aus. Nina Petrowna hat das Haus des Obersten verlassen um mit Michel le zusammen zu leben Sie hat ein angenehin-'s und luxuriöses Äasein geopfert, aber es küm mert sie menig, da sie ihren Mick>ele hat, den sie über alles liebt. Dieser ober, unzufrieden des Wenigen was er ihr bieten

kann, versucht eines Abends sein Glück im Spiel Als er aber einmal fortwährend verliert, setzt?r sein letzte^ Geld auf die letzte Karte. Um das Glück zu zwmgen ver sucht er falsch zu spielen. Er wird cwer dabei von seinem Obersten beobachtet, welcher >hn dann auf die Seite ruft und ihn zwingt eins Erklärung zu unterschreiben, worin Michele ein gestehen muß, daß er absichtlich falsch gespielt hat. Mit diesem Papier gedenkt der Oberst nun seinen Plan durchzuführen. Cr begibt sich zu Nina Petrowna und stellt

sie vor di^ Wahl: Entweder zu ihin zurückzukehren — o5er — er wird die Anzeige gegen M'chcle erstatten Die ser als guter Offizier wird sicher den Tod der Unehre vorziehen. Nina ist verzweifelt Sie möchte ihr einziges Glück nicht so leich' opfern. Sie versucht den Obersten zu überzeugen, dak Thre Liebe zu Michele ein reines Ideal lei »nd nicht mit Sinnlichkeit zu tun habe. Delxr ader lacht nur darüber. Nina muß nachgeben. Sie wird zn ihm zurückkehren. Michele abee darf nicht wissen, das ihr Vergehen

mit einer Erprss- Sle will wieder zum Luxus zurückkehren Mit dieser wunderbaren Lüge zieht sie sich die Ver achtung Micheles zu, »velcher nun von ihr nichts mehr wissen will.Nina ist ins Haus des Obersten zurückgekehrt. Es marschieren wieder dis Ula» nen vor dem Fenster Ninas vorbei. Sie wirst wieder eine'Blume. Aber keiner sieht dieselbe. Auch Michele nicht. Sie bleibt ans dem Schnes liegen. Der Oberst, glücklich über die Rückkehr Ninas kommt nach Hause. Aber Mna ilt nicht mehr. Sie schläft den Schlaf

21