für die Zukunft gipfeln in der Ueberzeugung, daß wir Brüderlichkeit, Menschlichkeit und die kommissärs. die bei dem Umstand, daß sie unter starkem Beifall in einer rein italienischen Veranstaltung abgegeben wurden, nicht als eine lediglich höfliche Tafelvede zu werten ist, hat in deutschen Kreisen lebhafte Befriedigung hervorgerufeu Die Errichtung einer deutschen landwirtschaftlichen Lehranstalt und die seinerzeitigen Vorgänge an der landwirtschaftlichen Lehranstalt S. Michele. Im Nachhcmge zu unserem
in der Folge 279 vom 21. August veröffentlichten Artikel: Heraus mit der landwirtschaftlichen Fort bildung! erhalten wir aus Bozen eine Zuschrift, welche zur- allge meinen Aufklärung die Umstände erwähnt, unter welchen die weit bekannte landwirtschaftliche Schule in S. Michele für uns Deutsche verloren grng. Unsere Trientnex Freunde hatten schon vor dem Umsturz für schwarze Listen gesorgt, auf welchen die zu enthebenden Lehrer verzeichnet waren. Als die Italiener von Südtirol Besitz ergriffen, mutzten
auch die deutschen Lehrkräfte daran glauben, die Stätten ihres langjährigen Wirkungskreises zu verlassen. Als gewesener Freund dieses Institutes möchte ich, bevor auf die Gründung ernes deutschen Institutes dieser Art eingegangen werden soll, folgende Tatsachen zur allgemeinen Kenntnis bringen: Im November 1918 erschienen bei den in S. Michele zurückge bliebenen deutschen Beamten: Direktor Schindler, Kaplan Riz- zardi, WeinbcmkommissLr von Werenbach und Fachlehrer Al. Maier eine Abordnung des „gruppo locale
della lega naziomrle" bestehend aus den Herren Romeno Endrizzi, Guido de Gvamatzica, Tognioli und Dr. Seppi, wobei Endrizzi den Wortführer machte und, forderte die Herren aus, sofort S. Michele zu verlassen, da sie für' ihre Sicherheit keine Gewähr bieten können. Endrizzi, der gegenüber den Herrn eine mehr als aggressive Haltung einnahm, erklärte sogar den genannten deutschen Beamten, daß sie S. Mi chele binnen wenigen Stunden zu verlassen haben. Da die Herren gegen diese Zumutung in Anbetracht
der Unmöglichkeit, Einwendung erhoben, sagte der Allgewaltige eine Verlängerung der Frist zu. Weinbaukommissär von Werenbach stellte seine Möbel in ein Zim mer zusammen, verließ heimlich mit seiner Familie diese ungastliche Stätte, um in Salurn, bei seinen Schwiegereltern Zuflucht zu suchen. Schindler und Maier blieben noch einige Zeit dort um, dann später nach Bozen zu übersiedeln. — Wenige Tage später wurde Werenbach dom Kommando vorgeladen und befragt, warum er S. Michele so fluchtartig verlassen