kräftig Widerstand geleistet wird, wird'S auf die Dauer eckelig. Es hat sich nämlich in der kranken Welt draußen das Gerücht verbreitet, die Meraner Luft sei für Brustkranke, auch für sonstige sieche Menschen kinder sehr zuträglich, und man stürbe hier jedenfalls um ein paar Wochen oder gar Monate später. Der würdige Decan daselbst sagte mir, es sei bloße Einbildung von den Leuten draußen; könne er doch die Seinen nicht einmal am Leben erhalten, ja, er sei überzeugt, daß die Meraner Gebirgsluft
Patientenschaft wieder über alle Berge hinaus wäre, und lieber gar nicht wieder käme, damit das gute Meran in seiner guten alten Art verbleibe, sittlich, treu herzig, fromm und arbeitsmuthig. Wenn ich Decan wäre, ich veröffent lichte zu Zeiten die Todtenlisten der Fremden, die in Meran gestorben wären. Vielleicht wirkte das, vielleicht auch nicht; denn vom Wahn werden die meisten Menschen regiert, besonders die krank sind, leiblich oder geistig. — Die Meraner Burschen halten sich wacker, sind fromm