Briefe aus und über Tirol geschrieben in den Jahren 1843 bis 1845 : ein Beitrag zur näheren Charakteristik dieses Alpenlandes im Allgemeinen und der Meraner Gegend insbesondere
einer Stunde ist der ganze Thalrand in Wolken gehüllt; worauf denn gewöhnlich ein Regen folgt, wenn nicht ein günstiger Jau- fen-Wind eintritt. Häufig verkündigen auch Nebelgebilde, Winde. So kann man in Meran, wenn über dem Jaufen eine dicke Wulst solcher Nebelwolken liegt, sicher auf einen Sturm rechnen. Schnee. Ein grofser Vorzug des Meraner Klima's ist der, dafs der Schnee die Tbal-Ebene selten erreicht, und dafs er, wenn dies geschieht, niemals lange liegen bleibt. Weil näm lich, wie schon
erwähnt, die Süd-Winde fast ausschließlich ei nen Niederschlag aus der Atmosphäre bringen, so erhält die Meraner Gegend hauptsächlich nur Schnee mit italienischem Wind. Daher ist denn auch die auffallende Erscheinung erklär lich, dafs der nördlichste Theil des ganzen Etschlandes — Me ran — in der Regel weniger Schnee hat wie der südliche; der gestalt, dafs der Schneefall, je weiter abwärts, desto mehr zu nimmt. Die Erfahrung fast aller Jahre lehrt, dafs z. B. in Trient tieferer Schnee liegt