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Schlern
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Seite 152 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
es: „der unstäte Mann war auch als Kapuziner mißvergnügt" (Schatz, Kirchliche und politische Ereignisse, Seite 147 4 ). 90 Sein Vater war Johann(es) Mayr, seine Mutter Veronika Egger(in). Die Taufe vollzog Pfarrer Aman dus Egg (Taufbuch Dorf Tirol 1757 bis 1859). 91 Tinkhauser dürfte da wohl eher das „Conduitenbuch" des P. Langes im Auge gehabt haben. 92 Tinkhauser, a.a.O., Band 5, Seite 76. 93 Vgl. dazu Rizzoli, Heinrich (Enrico) von: „Kurze Mittheilungen über das Leben und die Tugenden des Dieners Gottes

Johann. Nep. v. Tschiderer, Fürst-Bischof von Trient", Innsbruck 1875, Seite 37. Nach Antonio Tait, a.a.O., Seite 94, sei P. Karl Mayr als Professor für Philosophie „an das theolo gische Seminar" nach Trient berufen worden. Auf diese Trienter Zeit geht seine Freundschaft mit Johann N. von Tschiderer zurück, die so fest wurde, dass P. Karl Mayr seine Lehrstelle in Trient quit tierte und von Tschiderer, der im Jahre 1810 Pfarrer von Sarnthein geworden war, im Jahre 1811 als Kooperator nach dorthin

folgte. Diese Freundschaft mit Johann N. von Tschiderer sollte sich auch in naher Zukunft fruchtbringend niederschlagen, denn 1819 wurde von Tschiderer Dekan von Meran, wo sich eine neue Form der Zusammenarbeit mit dem inzwischen zum Marienberger Abt erwählten Mayr über das Meraner Gymnasium und in Bezug auf dasselbe ergab (Tait, a.a.O., Seite 142ff). Als Johann N. von Tschiderer in weiterer Folge zum Generalvikar für die Diözese Brixen für den vorarl- bergischen Diözesananteil mit Sitz in Feldkirch

und in Verbindung dazu zum Weihbischof ernannt wurde, fungierte Abt Karl Mayr, „der vertraute Freund und ehemalige Kooperator v. Tschiderers auf der Pfarre Sarnthein", bei der Bischofsweihe von Tschiderer, die am 20. Mai 1832 in der Innsbrucker Pfarrkirche zu St. Jakob stattfand, „mit ganz spezieller päpstlicher Erlaubnis ... bei der Konsekra tion" (Tait, a.a.O., Seite 182). Vgl. in diesem Zusammenhang auch Rizzoli, Seite 111. Weiterführende Angaben zu den Beziehungen zwischen Abt Mayr und Johann

N. von Tschiderer finden sich bei Angerer, Abt Karl Mayr, Seite 389, Fußnote 7. 94 Tinkhauser, a.a.O.,Band 5, Seite 76. 95 Tinkhauser, a.a.O., Band 5, Seiten 77 und 80. 96 Tinkhauser, a.a.O., Band 5, Seite 77. 97 Vgl. dazu Klotz, a.a.O., Seite 180, und Angerer, Abt Karl Mayr, Seite 393. Die Angabe des Datums des Meraner Briefes an den Kaiser variiert bei beiden um einen Tag. Die Meraner Gemeindeväter dürften wohl den Standpunkt vertreten haben, dass die Führung des Gymnasiums in ihrer Stadt

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Seite 151 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
64 Vgl. dazu Schatz, Kirchliche und politische Ereignisse, Seite 22, und Wieser, Geschichte des k.k. Gymnasiums, Schulprogramm pro 1905/06, Seite 116. 65 Eberhöfer, a.a.O., Seite 272, § 4. 66 Dieser Titel blieb nicht an P. Benedikt Langes haften, sondern ging in der Folge auf Abt Karl Mayr über. 67 Bezogen auf seine eigene Lebenserwartung schätzte er die Dinge völlig richtig ein; in etwas weniger als fünf Jahren sollte er, am 19. Juni 1820, sterben. 68 Eberhöfer, a.a.O., Seite 344

. Eine grundlegende Abhandlung zur Wahl und zur Tätigkeit des Abtes Karl Mayr stammt aus der Feder von Angerer, Martin: „Abt Karl Mayr und der Neubeginn des Klosters im 19. Jahrhundert". In: „900 Jahre Benediktinerabtei Marienberg 1096-1996, Festschrift zur 900 Jahrfeier des Klosters St. Maria (Schuls-Marienberg), Lana 1996, Seite 387 bis 414, Vgl. auch derselbe: „Abt Karl Mayr und der Neubeginn des Klosters Marienberg im 19. Jahrhundert". In: „Do lomiten" vom 31. August/1. September 1996, Nr. 201, Seite

8/9. 69 P. Benedikt Langes über Karl Mayr in seinem „Conduitenbuch", hier zitiert nach Zingerle, Pius: „Augustin Moriggl, Abt von Marienberg" (Schulprogramm pro 1861, Seite 4). 70 Tait, Antonio: „Leben des Ehrwürdigen Dieners Gottes Johann Nepomuk v. Tschiderer, Fürstbischofs von Trient", Trient 1908, Seite 94/95. 71 Angerer, Abt Karl Mayr, Seite 391. In Bezug auf P. Anselm Schmid heißt es in einem „Verzeichniß Aller noch lebenden Individuen des aufgelösten Stiftes Marienberg mit Bemerkung ihrer Fähigkeit

Componisten in der ältern Zeit" (Egger, Josef: „Die Tiroler und Vorarlberger", Wien/Te- schen 1882, Seite 482). 74 Vgl. im Zusammenhang mit dem ungeordneten Verhältnis von P. Marian Stecher zum Stiftsverband Marienberg Angerer, Abt Karl Mayr, Seite 391/392. 75 Wieser, Geschichte des k.k. Gymnasiums, Schulprogramm pro 1905/06, Seite 80. 76 Christian Gilg, geboren am 23. Dezember 1770 in Meran, Benediktiner von Weingarten, wurde nach der Aufhebung seines Klosters säkularisiert und kam als Katechet

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Seite 48 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
Nach Darstellung in der mehrbändigen Tinkhauser'schen Beschreibung der Diözese Brixen habe sich Abt Mayr in dieser Sache bereits am 1. Mai 1817 an niemand Geringeren als an den Kronprinzen von Bayern gewandt mit der Bitte, er „möge die Zurückstellung dieses Kunstwerkes,... das 1811 durch den Inspektor der Bildergallerie, Dillis, nach München gebracht worden sei,... veranlassen“, und er machte auch noch 1828 einen Versuch 95 , doch es verliert sich in der Folge jede diesbezügliche Spur, obgleich

sich der Kronprinz 1817 „der Sache ganz geneigt gezeigt“ habe. In ähnlicher Weise richtete er auch an die Tiroler Landesbehörde das Ersuchen um Rückgabe „der nach Innsbruck abgelieferten Urkunden aus dem Stiftsarchiv“ , was „mit Gubernialreskript vom 29. Sept. (1817) bewilliget wurde“* 6 . Eine nicht zu unterschätzende Elerausforderung bestand für den jungen Abt Mayr in der nach wie vor offenen Frage des künftigen Standortes des wiedererrichteten Stiftes. Die Stadt Meran hatte diesbezüglich am 15. März 1816

dieser Einstellung auch zum Durchbruch zu verhelfen. Die Tatsache jedenfalls, dass es amtlicherseits gestattet wurde, die Abtwahl in Marienberg durchführen zu dürfen und nicht etwa in Meran durchführen zu müssen, kann bereits als ein großer Erfolg in diese Richtung gewertet werden, noch bevor eine endgültige Entscheidung getroffen war. Meran ließ jedoch nicht locker und stellte am 30. Jänner 1817 neuerdings den Antrag der Verlegung Marienbergs in die Passerstadt, wogegen Abt Mayr sehr couragiert Stellung bezog

100 . Die Angelegenheit zog sich aber noch lange hin und erweckte den Eindruck, dass auch das politische Innsbruck den Standpunkt Merans und nicht jenen des Stiftes vertrat. Doch Abt Mayr ließ sich nicht beirren und beharrte auf der Marienberger Position und „widerlegte“ die Argumente Merans „Punktfür Punkt (und) so schlagend“ , dass die Regierungsseite einlenkte. Am 18. August 1818 meldete „der k.k. Gouverneur zu Innsbruck, Ferd. Graf v. Bissingen“, der die Verhältnisse Marienbergs ja bereits

durch seine Rolle im Zusammenhang mit der Wiedererrichtung der vier Tiroler Stifte vor bald zweieinhalb Jahren bestens kannte, an den Bischof von Brixen: „Die k.k. vereinte Hofkanzley hat mit Bescheid vom lö.v.M. eröffnet, daß die Uebersetzung des Benediktinerstiftes Marienberg nach Meran nicht stattfinde“ m . Diese Entscheidung der Regierung war die wesentlichste Weichenstellung in Bezug auf den Fortbestand Marienbergs am angestammten Standort; sie allein rechtfertigt bereits das Etikett, das Abt Karl Mayr

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Seite 53 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
Entlassung aus dem Stiftsverband tendierte, so sehr wurde der Betroffene davon nicht in Kenntnis gesetzt, schon gar nicht darüber, dass sie endgültig sein sollte, dass demnach eine Rückkehr in den Stiftsverband für immer ausgeschlossen bleibe. Es verstärkt sich der Eindruck, Abt Mayr habe im Gegensatz zu früher seine Meinung grundlegend geändert und wollte Beda Weber nun für immer vom Stiftsverband Marienberg weg haben, vielleicht weil er dann und wann an Webers Intelligenz

jedenfalls der Limburger Bischof Blum bei Abt Karl Mayr um die Überlassung von Beda Weber zum Zwecke, ihm die Frankfurter Dompfarre übertragen zu können, angesucht hatte, setzte Mayr auf den 17. April 1849 eine Kapitelsitzung an, in der er dem Konvent den Wunsch des Bischofs mitteilte und im gleichen Atemzuge den Vorschlag unterbreitete, das vorliegende Ansinnen entweder auszuschlagen oder aber P. Beda, der „ immer schon ein unruhiger Geist gewesen war und sich fast nie im Kloster aufhielt “ (Martin

waren dafür nicht aufzutreiben , wie er sich in seinem bereits zitierten Brief vom 3. Juli 1855 an David Schönherr ausdrückt, teilgenommen haben 131 . Wann Beda Weber von dieser für ihn verhängnisvollen Entscheidung Marienbergs erfahren hat, ist unklar bzw. äußerst verworren, wie einem Schreiben Webers vom 30. Juli 1854 entnommen werden kann 132 . Die Sache wurde mit dem Tod von Abt Karl Mayr, der am 23. Mai 1855 eingetreten ist, brandaktuell. Nach eigener Angabe hätten nämlich einzelne Stiftsmitglieder

„teils unmittelbar, teils durch Herrn Haller m “ bei Beda Weber angefragt, „ob er eine etwaige Wahl zum Nachfolger “ von Abt Mayr annehmen würde, als nun auch diesen bekannt wurde, dass der Zug dafür bereits vor 6 Jahren abgefahren war. Wäre Beda Weber zum neuen Abt von Marienberg gewählt worden, so hät te sich der Konvent in weniger als drei Jahren neuerdings zu einer Abtwahl ver sammeln müssen, denn Beda Weber verstarb, für seine Umgebung plötzlich und unerwartet, am 28. Februar 1858. Umfangreich

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Seite 47 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
muss er sich dem Stift und wahrscheinlich wohl auch dem Orden gegenüber im zunehmenden Maße entfremdet haben, denn im Jahre 1829 trat er in den Kapuzinerorden über. Eberhöfer bemerkt an ausgewiesener Stelle, dass P. Augustin Tschöll „seine Rückkehr“ nach Marienberg „bereute“, was immer auch er damit sagen wollte, und deshalb Kapuziner wurde. Offenbar fand er sich aber auch im Kapuzinerorden nicht zurecht, denn „er starb nicht sehr glücklich in Sterzing 89 . Mit der Wahl des gerade 42jährigen P. Karl (Joseph) Mayr

zum 44. Abt von Marienberg hatte für das Stift eine verheißungsvolle Epoche begonnen. Geboren am 2. März 1774 in Dorf Tirol und auf den Namen Joseph getauft 90 , war Mayr Marienberger Benediktiner geworden und hatte als solcher am 28. Oktober 1798 die Priesterweihe empfangen. P. Benedikt Langes, dessen Rolle als provisorischer Stiftsvorstand Marienbergs mit der ordnungsgemäßen Abtwahl von 1816 selbstredend erlosch, hatte den 18jährigen Oberschüler bereits in seiner Gymnasial-Chronik 91 treffend gezeichnet

, wenn er schrieb: „1792 ließ sich erst sicher schließen, was von diesem rechtschaffenen, arbeitsamen, biederen Jüngling für die Zukunft zu erwarten sey. Ungeheuchelte, gerade, anstrengende Denkungsart charakterisierte“ ihn 92 . Als die Marienberger Konventualen nach der Aufhebung des Stiftes gewissermaßen en bloc nach Fiecht ins Unterinntal transferiert wurden, erbat sich Karl Mayr, der von 1804 bis 1807 als Professor am Meraner Gymnasium tätig gewesen war, nach Trient anstatt nach Fiecht gehen

am 6. Jänner 1817 und die Benediktion durch Fürstbischof Karl Franz von Lodron im Brixner Dom am 9. März 1817. Abt Mayr, den der Fürstbischof am Tag der Weihe mit weitgehenden Vollmachten ausstattete, z.B. jenem der Altarweihe 94 , nahm seine Arbeit sofort auf, indem er sich bei den höchsten Amtsstellen im Lande und außerhalb desselben, vornehmlich in Bayern, darum bemühte, die in den Jahren der Aufhebung entwendeten Kunstgegenstände und Pretiosen wieder zurück zu erhalten. In diesem Zusammenhang hält

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Seite 167 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
. Parteli, Der Marienberger Konvent, Seite 541/542. 423 Abt Karl Mayr war zeitlebens gesund {„ein paar Anfälle von Lungenentzündung ausgenommen"), als sich allmählich „besorgniserregende Symptome der Herzwassersucht“ einstellten, die seinen baldigen Tod ankündigten. Dennoch trat dieser am 23. Mai 1855 für alle sehr plötzlich ein, denn wie P. Pius Zingerle vermerkt, waren an diesem Tag „mehrere Priester der Umgebung auf Besuch bei ihm“, als er, „plötzlich ... unwohler sich fühlend, ins hintere Zimmer

" ging und dort „nach wenigen Minuten" zusammenbrach, sodass nur mehr die Zeit bestand, „ihm ... in aller Eile die letzte Oelung (zu) geben" (Schulprogramm 1861, Seite 5). 424 Schulprogramm pro 1861, Meran 1861, Seite 3 bis 5. 425 Zingerle, Schulprogramm 1861, Seite 3. 426 Vgl. Anmerkung 93. 427 „Katholische Blätter aus Tirol", 1859, hier zitiert nach Zingerle, Schulprogramm 1861, Seite 4/5. 428 Bei der (Aus)Wahl der für diese Arbeiten in Frage kommenden Fachleute und Künstler hatte Abt Mayr

. auch Menghin, Alois: „Ein Meraner Künstlergeschlecht. I. Der,alte' Pendl, II. Franz Pendl, III. Emanuel Pendl". Bozen 1887. 429 Dem Tiroler Landtag gehörte er als „Verordneter des Prälatenstandes " von 1816 bis 1847 an (Schober, a.a.O., Seite 557). 430 Zingerle, Schulprogramm pro 1861, Seite 4/5. Zur Person und zur Amtszeit von Abt Karl Mayr siehe auch Tinkhauser, a.a.O., Band 5, Seite 76 bis 83. Ein gewissermaßen „offizieller" Nachruf des Bene diktinerordens findet sich in Scriptores, a.a.O., Seite 293

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Seite 43 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
wurde er nach dem Tod seines Mitbruder P. Stephan Weiskopf zusätzlich auch noch Superior und Ökonom des Benediktiner-Kollegiums in Meran 64 . 1816: Eine neue Ära bricht an: Karl Mayr wird Abt E s war nun anzunehmen, dass P. Benedikt Langes, „ein kurzer, stämmiger, starker Mann mit rothem ernsthaften Gesichte, mit braunen Augen, die unter den großen Augenbrauen wie Feuer hervorblitzten, und mit einer männlichen rauen Stimme “, wie ihn Josef Eberhöfer trefflich beschreibt 65 , zum neuen Abt gewählt

werden würde, „denn er war die Seele des aufgelösten, nun wieder vereinten Körpers, der dritte Fundator des Klosters “ 66 . Dieser „ebenso bescheidene wie kluge Mann“ bewog jedoch „seine Confratres, ein jüngeres Mitglied zum Abte zu wählen, der nach menschlicher Berechnung eine größere Reihe von Jahren regieren könne, denn beim voraussichtlichen baldigen Tode eines Älteren würde Marienberg die horrenden Taxen nicht auf bringen“ 67 . Der Wahlkonvent ließ sich davon überzeugen und wählte „den biedern und kraftvollen P. Carl Mayr

, der die Würde mit ihren großen Sorgen zur Freude des P. Langes und der meisten Conventualen auch annahm “ 6% . P. Benedikt Langes, dessen Schüler Abt Mayr seinerzeit im Meraner Gymnasium gewesen war, belobigte an einschlägiger Stelle dessen „ungeheuchelte, gerade, anstrengende Denkungsart “ und hielt fest, dass er aus Innsbruck, wo er die beiden philosophischen Ausbildungsjahre absolviert hatte, „reicher an Kenntnissen und unverdorben am Herzen nach Marienberg gekommen war 69 . Und Antonio Tait, der große Biograph

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Seite 49 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
der Schulgeschichte aus passendem Anlass, etwa im Jahre 2024 zur 300jährigen Wiederkehr der Gründung des Gymnasiums im Jahre 1724, als einem bedeutsamen kultur- und bildungspolitischen Desideratum 102 , nicht vorgegriffen werden soll. Karl Mayr ist aber nicht nur auf Grund der eben angerissenen Gesichtspunkte als der „Dritte Gründer“ des Stiftes 103 in neuerer Zeit zu bezeichnen, sondern vordergründig wohl auch auf Grund des Umstandes, dass der Personalstand Marienbergs unter seiner Führung einen Zuwachs erfuhr

ab, wogegen seine mittelbaren Amtsnachfolger Petrus Wiesler (1861-1885) und Leo Maria Treuinfels (1885— 1928) zahlenmäßig an ihn anschließen sollten 104 . Das außergewöhnliche kulturelle und wissenschaftliche Niveau Marienbergs und seiner Mitglieder, die dieses bewirkten, erreichte aber unter Abt Karl Mayr seinen Zenit. Derselbe ward unzweifelhaft von drei jungen Leuten gebildet, die nach heutiger Vorgabe jeweils einem der drei Landesteile entstammen, die in ihrer Gesamtheit das deutsche Tirol bilden

, wo er den Söhnen von dessen Schwester Antonia Privatunterricht erteilte und sich dadurch weitgehend seinen Lebensunterhalt verdiente 111 . Hatte er vorübergehend die Absicht verfolgt, in den Kapuzinerorden einzutreten, so änderte er mit der Zeit seine Pläne und suchte im Herbst 1820 um Aufnahme ins Benediktinerstift Marienberg an. Diese wurde ihm gewährt, worauf ihn Abt Mayr nach Beendigung des Noviziates zum Studium der Theologie nach Innsbruck entsandte, wo er allerdings, wie seinerzeit während des Studiums

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Seite 101 von 188
Datum: 01.07.2016
Umfang: 188
1861: Abt Peter Wiesler - eine neue Ära N ach dem frühen Tode Moriggls versammelte sich der Konvent am 17. Juli 1861 erneut zu einer Abtwahl im Kloster. Aus dieser ging der 4ljährige Peter Wiesler, der unter Karl Mayr in Marienberg eingetreten war und am 26. Juli 1846 die Priesterweihe empfangen hatte, nachdem er zuvor, am 13. April 1846, die Feierliche Profess abgelegt hatte, als 46. Abt von Marienberg hervor 451 und wurde am 27. Oktober 1861 von Fürstbischof Vinzenz Gasser im Brixner Dom

des pastoralen Dienstes in den stiftsinkorporierten Pfarreien entsandte ihn Abt Karl Mayr ans Benediktinerstift von Kremsmünster zur Vorbereitung auf „die Lehramtsprüfung aus Mathematik und Physik “, zwei Fächer, die er von 1850 bis 1859 am Meraner Gymnasium unterrichtete 455 , wobei er als Lehrer, wie es Jahrzehnte später in einem Nachruf heißt 456 , „ einen ausgezeichneten pädagogischen Takt (und) eine treffliche Lehrmethode“ entwickelte und so meisterhaft „das utile mit dem dulce, den Ernst des Lehrers

mit der Liebe und Güte des väterlichen Freundes“, miteinander verband. Dazwischen führt ihn der Schematismus der Diözese Brixen für das Jahr 1861 als Kooperator von St. Martin i.P. 457 . Wiesler sollte das Stift bis 1885 leiten, Jahre, in denen es ihm gelang, die von Abt Mayr grundgelegte Konsolidierung zu festigen und dem Stift mit einem Neuzugang von 31 Konventualen eine zukunftsreiche Perspektive zu sichern. Von diesen 31 Neuzugängen schieden vier eines frühen Todes wegen aus dem Stiftsverband bald

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