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Schlern
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Seite 120 von 122
Datum: 01.01.1956
Umfang: 122
Mayr ist, die dort den schon 1312 erwähnten fürstbischöflich brixnerischen Kuchlmairhof zu Lehen hatte und 1568 von Erzherzog Fer dinand II., dem Gemahl der Philippine Wel ser, mit einem Wappen begabt worden war, das 1644 im Fenster über dem Allerseelenaltar der Bozner Pfarrkirche angebracht wurde und in Gold einen blauen Schrägbalken mit einer goldenen Ähre zeigt, von zwei blauen Ähren beseitet. Wie gründlich und eingehend Richard Staff ier dieser im Sinne Josef Tarnellers durch geführten

Arbeit gerecht geworden ist, mag ein kurzer Auszug aus den fünf Viertelseiten füllenden Nachrichten über den Untergansner- hof beweisen, wobei nur das für die Hof- und Familiengeschichte Wichtigste in den letzten 330 Jahren ununterbrochenen Besitzes mit Hinweglassung der Quellenangaben hervor gehoben sei: Haus Nr. 312 . 313 . Untergansner (Josef Mayr). 1828 Jos. Mayr, Untergansner. — 1777 Jos. Ant. Mayr, Bürger und Bauersmann besitzt den Untergansnerhof nächst Kardaun als eine Behausung, Torggl

, Stall und andere Ingebäu, eine Metzmühl mit zwei Gängen, Sag und Stampf, 85 alte Gräber Weinbau und Leiten, ist vom Kardaunerbach und Eisackfluß der Wassergefahr ausgesetzt... — 1751 Herr Chri stoph Anton Mayr des Raths besitzt den ganz und völligen Unterganznerhof. — 1740 Dem Sohne des Hans Christoph Mayr, Bürger und des Raths allda, Namens Antoni Mayr, wel cher mit Erheiratung der Georg Schlechtleit- nerischen Wittfrau auf dem Unterkhlausner- hof im Cardaun sich niedergelassen

, wird das Bürgerrecht in der Stadt verliehen. — 1727 Herr Christoph Mayr des Raths zu Bozen und Unterganzner bey Cardaun ... — 1709 Chri stoph Mayr, Bürger zu Bozen und Unterganz ner im Cardaun, Kirchbrobst bei St. Martins kirchen in Kampill... — 1706 Christoph Mayr, Unterganzner, an vor sein Vater und Ehne auch beede Christoph Mayr. — 1675 Christoff Mayr, Unterganzner in Cardaun Erben. Die Mayr sitzen seit 1629 auf dem Untergansnerhof. — Am 19. März 1629 verkauft Sigmund Mock, Gasser zu Vels, seinem Schwager Simon

Kuchlmayr zu Obervels und an jetzo beim Unterganzner zu Kardaun haushablich den Unterganznerhof. — Dieser Simon war ein Kuchlmairsohn von Völs. — Am 24. 1. 1617 wird zwischen den sieben Kindern weiland Anna Atzwangerin und ihrem Wittiber Kas sian Kuchlmayr in Völs ein Vertrag betreffs Vermögensauseinandersetzung abgeschlossen. Unter den sieben Kindern erscheinen Simon Mayr, Salrainer auf dem Ritten, Christof Mayr, Braun auf Vels, Hans Mayr, Spitlmaister in Bozen. — Nach dem Tode des Kassian Kuchl mayr

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Seite 12 von 122
Datum: 01.01.1956
Umfang: 122
“ genannt (anno 1578 Leite zu Plaß- püchl bei Feigenstainerpruggen). Im Jahre 1323 wird ein Rublinus dictus Ganc de Roncz erwähnt. Der Name scheint sich von einer Flur abzuleiten, denn im Jahre 1340 kommt ein Weinberg auf dem Gantzen vor. Die Hofsippe der Mayr stammt vom Un- terganznerhof im Viertel Eisack. Ein klei nes Königreich bildet dieser Hof jenseits des Kardauner Baches. Ein Meer erlesener Reben brandet um das Haus, Hunderte edler Pfirsichbäume beleben es. Häuptlings steigt ein Wald von Edelka

stanien die Vipernhalde von Kampenn em por. Der Unterganznerhof beherbergt ein Familienarchiv, wie es in gleicher Reich haltigkeit wohl kein Bauernhof im Etsch land besitzt. Dieses Archiv erweist die Be deutung der Sippe. Die Mayr besitzen den Hof seit dem Jahre 1629. Am 19. Mai 1629 verkaufte Siegmund Mock, Gasser zu Völs, seinem Schwager Simon Kuchlmayr zu Obervöls den Unterganznerhof, auf dem dieser bereits seit 1626 saß. Dieser Simon war ein Sohn des Kassian Kuchlmayr auf Obervöls. Laut

einer Vermögensauseinan dersetzung unter den sieben Kindern des Kassian vom Jahre 1617 erscheinen Simon Mayr, Salrainer auf dem Ritten, Christoph Mayr, Braun auf Völs, und Hans Mayr, Spitlmeister zu Bozen. Nach dem Tode des Kassian schließen seine sieben Kinderstol len am 19. Mai 1627 mit der dritten Gattin des Vaters einen Vertrag ab, demzufolge Simon Mayr den Kuchlmayrhof zu Völs übernahm. Dazu erkaufte er im Jahre 1629, wie erwähnt, den Unterganznerhof, den Kuchlmayrhof überließ er im Jahre 1645 seinem Sohne

Kassian Mayr. Bereits im Jahre 1626, er war kaum auf dem Unterganznerhof aufgezogen, spielte Simon Mayr im öffentlichen Leben der zwölf Malgreien eine hervorragende Rolle als ihr Sachwalter. Er vertrat sie gegen über dem allmächtigen Bozner Stadtrat in mehreren Angelegenheiten, einmal wegen ungestörten Ströb-, Schab- und Holzbezu ges aus der Stadtau unter Haslburg, dann wegen eigener Schulhaltung in Rentsch. Dazu kam die Geschichte wegen Beschik- kung des Landtages vom 4. Mai 1626, auf dem Erzherzog

hielt es ohnehin, gleichsam als wäre es der Stadt inkorporiert, mit dem Stadtrat. Die Viertel Virgl, Haslach und Oberau hat ten keine Vertretung und kein Interesse an der Sache. Für die sechs Malgreien Rentsch, Prazöll, Plazoll, Leitach, Kampenn und Ei sack waren Simon Mayr, Unterganzner, und Stefan Riser, Mauracher in Leitach, er schienen. Sie trugen die neue Bauerntracht, tuchene Pluderhosen, lange tuchene Wäm ser mit breitem Halskragen und einfache Halbschuhe. Da trat Simon Mayr, stattlich ragend

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Seite 8 von 122
Datum: 01.01.1956
Umfang: 122
Steg, Weide) in Völs zurückgegeben wür den, die ihm entzogen worden waren, da sie ihm ganz unentbehrlich sind. Die Ur sache lag, wie es scheint, darin, daß er zu wenig Gemeindesteuern zahlte. Wie die Sache ausging, darüber findet sich keine Aufzeichnung, wahrscheinlich im günsti gen Sinne. Aus dem Jahre 1554 ist uns eine Abschrift 20 ) der erblichen Verleihung des Obervölser Meierhofes an Cassian Mayr 20a ) überliefert, ausgestellt vom Brix- ner Fürstbischof Christoph von Madruzzo am 12. April

abgeliefert werden, der sie dann an das Wirtschaftsamt nach Brixen befördern ließ. Dieser Hof war also Sammelnunkt dafür. Er selbst mußte jährlich 23 Gulden zinsen, dazu noch zu Martini eine Gans und zu Ostern 100 Eier, ferner Dienste lei sten, die eben mit dem Meieramt verbun den waren. Dem neuen Inhaber wurde streng aufgetragen, den Hof in gutem Zu stande zu erhalten und alle Rechte dessel ben zu wahren. Durch einen Losbrief (Schuldschein) 21 1 vom 27. Juli 1632 bezeugte Simon Mayr, Küchelmeier in Völs

, daß er von der Brix ner bischöflichen Kammer 150 Gulden auf genommen hat, die er mit 7,5 Gulden ver zinsen mußte. Dieses Originaldokument trägt die eigenhändige Unterschrift des Ausstellers, versehen mit seinem Wap pensiegel., Die Familie besaß also ein eigenes Wappen. Unter den wenigen Urkunden, die uns im Brixner Hofarchiv über diesen Hof und die Familie Mayr überliefert sind, kommt dem Kaufvertrag 22 ) vom 31. August 1645 eine besondere Bedeutung zu. Durch ihn übergab Simon Mayr, Unterganzner in Kardaun

gegenwärtige Inventar (Vieh, Heu, Stroh, Getreide, Möbel, Geschirr, Lebensmittel) inbegriffen ist. Kurz, der Vater übertrug dem Sohn Cassian den Meierhof mit allen Rechten, Einkünften, Pflichten und Lasten, wie er ihn innegehabt hatte. Als Kauf- schilling wurden 10 300 Gulden ausge macht. Dafür stellte der Sohn mit gleichem Datum einen Schuldschein aus. Beide Ur kunden sind mit vielen Zeugen unter schrieben. Aus diesem Vertrag geht hervor, daß Simon Mayr damals Unterganznerbauer bei Kardaun war. Diesen Hof

erwarb er am 19. März 1629 durch Kauf von seinem Schwager Sigmund Mock 23 ). Simon spielte bald hernach in Zwölfmalgreien eine wich tige Rolle. Sein Vater hieß Cassian Mayr und starb 1627. Dieser hatte mehrere Kin der, z. B. Christoph, Braunbauer auf Völs, Hans, Spitalmeister in Bozen. Im jetzigen Brixner Hofarchiv fand ich nach 1645 nur mehr zwei Archivalien über den Völser Meierhof. Dazu gehört eine Aufschreibung 24 ) über Einnahmen und Ausgaben desselben vom Jahre 1724, ohne besonderen Wert

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Seite 119 von 122
Datum: 01.01.1956
Umfang: 122
'2tun&fcfmu 5 itcmt wuffa nf t Richard Staffier. Die Hofnamen von Zwölfraalgreien und Leifers. (= Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kul tur und Kunst 1952, Herausgeber: Dr. Karl M. Mayr.) Innsbruck, 1952, Universitäts verlag Wagner. 8°, 144 S. Preis: L. 1890.—. Die Großgemeinde Bozen, deren namen gebende Siedlung von Paulus Diaconus War nefried, dem Geschichtsschreiber der Lango barden, „castellum Bauzanum“ genannt und um 680 von einem bairischen Grafen be herrscht wurde, erscheint

und Ergänzung der Grieser Hofnamen von Tarneller „Die Hofnamen von Zwölfmalgreien und Leifers“ in Bearbeitung nahm, ein schwieriges und langwieriges Werk, wobei ihm sein engster Landsmann, der damalige Direktor des Boz ner Museums und Besitzer des Obergansner- hofes in St. Justina, Dr. Karl M. Mayr, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln unter stützte. Wohl lag die Handschrift bereits 1935 druckfertig vor, aber zur Drucklegung kam es erst im Jahre 1952, wo es in den von Dr. Karl M. Mayr seit 1927

fasser sein, der auf 143 Druckseiten wertvollste Beiträge zur Bozner Hof-, Familien- und Flur namenkunde beigebracht hat, wie zum Bei spiel für die Mumelter vom Munebolthof (1367) im Adelmannestal bei St. Georg im Leitach oder für die Mayr-Gansner, deren Obergansnerhof in St. Justina 1323 einem „Rublin genannt Ganc“ gehörte, wäh rend der im Viertel Eisack bei Kardaun ge legene Untergansnerhof den Namen „Gannz- ner“ seit 1470 trägt und seit 1626 im Besitz der von Völs am Schiern stammenden Familie

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Seite 5 von 122
Datum: 01.01.1956
Umfang: 122
Dr. KARL M. MAYR Zum 70. Geburtstag Jeder Zeitabschnitt gibt den in ihm geborenen und tätigen Menschen ein bestimmtes Gepräge, das sie von ihren Vorgängern und Nachfolgern deutlich unterscheidet. Wenn ich z. B. an meine Mitschüler denke, die 1903 am Brixner Staatsgymnasium maturierten, so springt mir bei aller individuellen Verschie denheit doch auch ein gemeinsamer und gerade für unsere Zeit bezeichnender Grundcharakter ins Auge. Es gab keine Fußballspieler und keine Skispringer, und weit

wichtiger als aller Sport war uns fröhliche Geselligkeit bei einem Glase Wein, froher Gesang und klassische Lektüre. Eine beachtliche Anzahl meiner Mit schüler, so Franz Junger, der Gründer des «Schiern», Hermann Mang, Hugo Atzwanger, Josef Garber haben später Werke geschaffen, die vor allem der Hei mat dienten und die den Spuren eines Skiwinters an Dauerhaftigkeit weit über legen waren. Und wie in Brixen war es auch andersiuo. Auch Karl M. Mayr, 1886 in Bozen geboren, hat 1896, also nur ein Jahr

und acht Beihefte heraus und übernahm Ende 1934, nach dem frühen Tode Franz Jüngers, die Schriftleitung des «Schiern». 1926—1933 war Mayr Ispettore onorario alle Antichitä und 1927—1935 Mitglied der Provinzialdenkmalkommission. Zahllose Aufsätze im «Schiern» und in an deren Zeitschriften zeugen von seiner rastlosen Forschertätigkeit, wichtiger und verdienstvoller ist aber Mayrs Vermittlerrolle, die er unter allen Südtiroler Hei matfreunden spielt und für die ihn sein ungeheures Wissen, seine lückenlose

Literaturkenntnis und seine selbstlose Hilfsbereitschaft ganz besonders befähigen. Karl M. Mayr ist mit einem Worte der getreue Eckart der Südtiroler Heimat freunde, ohne den sie, wie einmal Georg Innerebner sich ausdrückte, alle nichts machen könnten. Vor allem aber hat der «Schiern» alle Ursache, seinem selbst losen Schriftleiter zum 70. Geburtstage den Glückwunsch der Schlerngemeinde und überhaupt aller Heimatfreunde voll tiefer Verehrung und Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Dr. Josef Weingartner

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