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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 20.05.1911
Umfang: 20
K 1-40. Mit Postversendung: > ganzjährig K 6'20. halbährig K 8.10, vierteljährig K 1*56. — Sinzetne Wurnmer 12 Keller. Redaktion, Jnseratenaumabme und Verwaltung: Kall r. Giro!', Grzberzog Kugenstrcrße Wr. 12. % 20 KaU. 20. Mai 1911. 19. Jahrgang. Der Wahlwerber Prof. Mayr, „dasMädchen für alle Parteien" hielt am letzten Samstag eine Wahlver sammlung hier in der „Stern" - Veranda ab. Wie in den konservativen Blättern schon früher verlautbart wurde, hat man konser- Miverseits keine Absicht, diese Versamm lungen zu stören

Anzeiger" lügt 200 auf. Der „Unterinntaler Bote" ist mit feinen allerdings sehr unangenehmen Feststellungen dem Wahlwerber arg in die Glieder ge fahren, und es drehte sich die Wahl rede des ehemaligen Abgeordneten außerordentlich viel um den „Unterinntaler Bote", was uns sehr freut. Der Vor kurs von „Wahllügen" nimmt sich im Munde des Professor Mayr und des „Tiroler Anzeiger" allerdings sehr komisch aus. Professor Mayr schwätzte dann über die vielen Arbeiten, die das heimgesandte Abgeordnetenhaus

geleistet habe. S o was D behaupten kann nur einem Prof. Mayr eiufallen, und sind auch nur seine Zu hörer qualifiziert, d a s zu glauben. Leider lchemt unser Monarch ganz gegenteiliger Ansicht gewesen zu sein, nachdem er das Aus der 500 „Volksvertreter" davonge- Wt hat; vermutlich nicht als Belohnung >ür die viele geleistete Arbeit. Die Schuld m Nichtfunktionieren dieses ,,arbeits- lnchen" Hauses schiebt Prof. Mayr allen andern, nur nicht seiner- Partei in die Schuhe. Was nun big; Haller. Ver hältnisse

anlangt, konstatier.tzMayr u, a., daß er die Nichtauflösung der Haller Fach schule durchgesetzt habe. Das ist ein Ge flunker höherer Ordnung, nachdem erst vor wenigen Wochen eine bezügliche Note vom Ministerium herabgelangt ist, welche das gerade Gegenteil von dem enthält, als was Mayr als sein Verdienst hinstellt. Dieses „Verdienst" soll wahrscheinlich da rin bestehen, daß er dem Bürgermeister von Schwaz das protzige Anbot gemacht, er werde die Verlegung der Fachschule nach Schwaz veranlassen

. Daß er sich für die Errichtung eines Soolbades in Hall verwendet habe, läugnet Niemand, aber erreicht hat der gute Mayr eben — nichts und mit nichts kann man halt nicht zufrieden sein. An der Subven tionierung des projektierten Rinnerweges hat Mayr nur den Anteil, daß er im Budgetausschuß für den bereits vom Fach- Referenten in Vorschlag gebrachten Bei trag gestimmt hat; hätte er etwa dagegen stimmen sollen? Daß Prof. Mayr hier noch nie seinen Rechenschaftsbericht erstattet hat, ist lediglich seine Sache

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.11.1908
Umfang: 16
. In eigener Sache. Der Abgeordnete Dr. Michl Mayr beginnt nachgerade eine komische Figur zu werden. Wir brachten am 1. November unter der Ueberschrift „Prof. Mayrs Stellungnahme zur Bahn frage" einen Leitaufsatz, worin der Verfasser den Antrag der Abgeordneten Kien- pointner, Dr. Stumpf und Genossen bezüglich einer Bahn-Verbindung Salzburg—Reichenhall— Loser—St. Johann i. T.—Ellmau—Wörgl, der von dem Abgeordneten Dr. Michl Mayr unter schrieben wurde, mit einem Brief des Herrn Dr. M. Mayr vom 8. Oktober

an den „K. A." verglichen hat. Ebenfalls wurde ein Satz aus dem Wahlaufruf des deutschfreiheitlichen Bürger- Vereines, gegen den der Herr Prof. Mayr in seinem Brief vom 8. Oktober im „K. A." Stel lung nahm, zitiert. Das Ganze war nichts als eine genaue und wortgetreue Gegen- Überstellung von Tatsachen; daß diese Gegenüberstellung nicht zugunsten des Herrn Abgeordneten M. Mayr ausfiel, ist selbstver ständlich. Am 5. November erhielten wir bezugnehmend auf unseren Leitaussatz von Herrn Dr. M. Mayr ein Schreiben

mit 2 Beilagen, worin wir aufge fordert wurden, der Wahrheit Zeugnis zu geben. Die Beilagen waren zwei stenographische Proto kolle aus dem Landtage vom 21. September und und 23. Oktober. Wir brachten in der Stummer 45 vom 8. November den Brief des Herrn Dr. M. Mayr, ebenso den von ihm Unterzeichneten Antrag vom 21. September aus dem stenographi- schen Protokolle nochmals zum Abdruck und ver wiesen die geehrten Leser auf den in der vorigen Nummer enthaltenen Brief des Abgeordneten Prof. Mayr

an den „K. A." vom 8. Oktober. Gleichzeitig gaben wir der Meinung Ausdruck, daß wir den Wunsch des Herrn Prof. Mayr, der Wahrheit Zeugnis zu geben, be- reits am 1. November erfüllt haben. Nach all den ganz richtig angegebenen Daten, glaubten wir, daß der Herr Dr. M. Mayr völlig genug haben könnte. Dem ist aber nicht so. In der Nr. 46 des „K. A." meldet er sich nochmals zur Verteidigung und schreibt: „Von jeher nahm ich Stellung gegen eine Hauptbahn über Söll, weil dadurch nach meiner Ansicht die Interessen von Kitzbühel

der Linie über Söll Erwäh nung geschah. Gs entging mir die Stelte im Gventualantrag b, in welcher für den Falt der Verzögerung der Strecke Salzburg-Loser eine Hauptbahn Saal felden — Loser - Waidring — St- Jo hann — Gltmau — Wörgl verlangt wird. Ich war am 8. Oktober, als ich den oberwähnten Brief schrieb, noch der festen lieber- zeugung, es handle sich für den Eventuellsall nur um eine L o k a l b a h n." In dieser Erklärung des Herrn Prof. Mayr ist zweierlei interessant: 1. Nachdem sich Herr Dr. Mayr

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 03.06.1911
Umfang: 20
christlichsozialen Klub für deren Aufnahme stimmen zu können, was er auch ge tan hat. Im Herbst 1907 schrieb Mayr einen Brief an Dekan Prieth in Imst, worin er beteuerte, nicht vor den Oberösterreichern, Salzburgern und Steiern der christlichsozialen Partei sich ange- fchlossen zu haben. Ungefähr zur gleichen Zeit erhielt der Redakteur der „Imster Landzeitung" ein Schreiben, worin Mayr nur zirka 3 Tage früher überge- treten fein will, und einige Zeit später entschuldigte er sich bei mehreren

Konser vativen im Akademikerhaus, daß er acht Tage früher den Uebetritt vollzogen habe. Im „Tiroler" figurierte Mayrs Porträt unter den Mitgliedern der „Reichspartei" schon am 18. Mai 1907, also zu einer Zeit, da man von den Ab sichten der Konservativen noch gar nichts wußte. Heute — nach 4 Jahren — bringt der Herr Professor plötzlich heraus, daß er nach den andern Konservativen über getreten sei. Das mag ge nügen. Daß Mayr vor seinem Ueber- tritte die Genehmigung der konservativen Parteileitung

angesucht und erhalten habe, widerlegt sich hiernach von selbst, da auch nach Mayr'scher Angabe die Zu stimmung erst am 3. Juni erfolgt ist. Unsere Aufstellungen vom 6. Mai bleiben also vollkommen aufrecht. Es ist halt ein schweresKreuz,wennmanein so schwaches Gedächtnis hat und andere ein besseres! Nicht wahr, Herr Professor? — Wenn Mayr sich beklagt, daß diese Erinnerungen gemacht werden, trotz Erklärung der „Tiroler Stimmen" vom 12. Okt. 1907, so haben nicht wir diese Erörterungen veranlaßt

, sondern er selbst, durchseine ungeschickten Berichtigungen. Die Tat sachen können übrigens auch durch jene Erklärung nicht aus der Welt geschafft werden. Was Mayr zu Mößl am Oster sonntag d. I. geäußert, wollen wir ihm gleichfalls ins Gedächtnis zurückrufen. Mayr sagte, „erhabemit Freuden gehört, daß Mößl kandidiere, so sei das Mandatwenigstens nicht an die Liberalen ver loren; er sei fest entschlossen nicht mehr zu kandidieren." Richtig ist, daß er beifügte, er werde von christlichsoz. Seite gedrängt

, sich wieder aufstellen zu lassen. Uebrigens hatte Mayr ja schon lange vorher seinen festen Entschluß, nicht mehr zu kandidieren, öffentlich und privat bekundet, und Mößl war schon am Montag in der Charwoche von den konservativen Vertrauensmännern als Kandidat nominiert worden. Die Rolle Mayr's würde daher um kein Haar besser, wenn er auch das Oster sonntags-Gespräch nicht geführt hätte. Wenn freilich Mayr als Grund seiner Kandidatur die Rettung des Wahlkreises vor den Liberalen bezeichnet hat, so weiß

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 18
Datum: 06.05.1911
Umfang: 18
. Dr. M. Mayr. Diese Angaben des Prof. M. Mayr entsprechen n i ch t der historischen Wahrheit, l. Prof. Mayr hat vor seiner Aufstellung Zum Reichsratskandidaten der konser Hall, 6. Mai 1911. vativen Parteileitung die feierliche Er klärung abgegeben, er^ha'lte es für eine Ehrensache, treu zur kon servativen Partei zu halten und einem konservativen Klub beizu treten, falls ein solcher im Abgcord- netenhause zustande komme. Er ver sicherte außerdem, die Politik Schöpfer- Schraffl's zu perhorreszieren. Prof

. Mayr wurde sodann von der konser vativen Partei als i h r Kandidat im Nordtiroler Städtekreise präsentiert. Die Christlichsozialen haben Mayr als konservativen Kandidaten ak zeptiert, weil die Konservativen ihrerseits das Versprechen abgegeben hatten, dafür im Kurorte-Bezirk für den christlichsozialen Kandidaten ALhanas von Guggenberg einzutreten. Mayr wurde daher auch von den Christlich sozialen nur als konservativer Kan didat bezeichnet und er selbst hat, wenigstens den konservativen Wählern

gegenüber, noch bis auf die jüngste Zeit sich als Konservativen bekannt. 2. Die ehemaligen Konservativen aus Salzburg, Oberösterreich und Steier mark haben sich erst auf Grund ihres am 31. Mai 1907 gefaßten Beschlusses mit der christlichsozialen Reichspartei vereint. Mayr hat seinen Anschluß an die Christlichsoz. schon mehrere Tage vorher erklärt, obwohl er damals Nichtwissen konnte, ob nicht etwa ein konservativer Klub z u st a n d e k o m m e. Er konnte sich zur Zeit seines Eintrittes

waren die Führer der Salz burger und Steirer gegen die Ver einigung mit der christlichsozialen Partei. Auch davon, daßProf. Mayr vor vollzogenem Übertritte sich die Zu stimmung der konservativen Par teileitung eingeholt hat, ist keine Rede und ist niemanden von der konser vativen Partei etwas bekannt. Erst einige Zeit nachher — etwa Ende Juni oder anfangs Juli 1907 —teilte Mayr seinen Uebertritt einem Mit- gliede der konservativen Parteileitung als vollzogene Tatsache in einem Pri vatbriefe mit. 3. Wenn Mayr

es als unwahr hinstellen will, daß er in die Wählerschaft Un friede und Verwirrung hineinbringe, so diene hiezu einfach Folgendes: fest steht, daß Prof. Mayr unumwunden erklärt hatte, nicht mehr zu kandidieren. Dieser sein Entschluß war auch in den öffentlichen Blättern mitgeteilt worden. Außerdem hatte Mayr zu wiederholten- malen, ja zuletzt noch am Oster sonntag Konservativen gegen über erklärt, daß er nicht mehr kandidieren werde. Mößl war schon einige Zeit aufgestellt, da erst änderte Mayr plötzlich

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 10.06.1911
Umfang: 20
Warum wir Mayr nicht wählen. 1. MM war als erster Kandidat ausgestellt, als Mayr noch ent schlossen war, nicht m kandidieren. Mößl ist in jeder Hinsicht ein tüchtiger Vertreter des Wahl kreises. Das haben die Christ lichsozialen und Michael Mayr selst anerkannt. Es war also gar kein Grund vorhanden, hintennach mit der Kandidatur Mayr's daher zu kommen und für diesen Reklame zu machen; wir hatten keinen Anlaß, Mößl's Kandidatur zurückzu ziehen. Das kann doch kein Mensch billigerweise uns zumuten

. Wohl aber war es Mayr zuzumuten, bei dieser Sachlage zurückzutreten. 2. Mayr ist keiner Meise so geeignet wie MM. ' Müßt ist mit den Inter essen der meisten Wählerklassen seit Jahren viel besser vertraut als Mayr, der dieselben erst seit kurzer Zeit kennen gelernt hat. Als Arbeiter- und Gewerbevertreter kommt Mayr gegen Mößl überhaupt nicht in Betracht, aber auch für die Bauern und die Beamten wird der Mann mit dem Goldkragen in der VI. Rangsklasse kaum besonders passend sein. 3. Mayr

hat auch nicht solche Leistungen aufsuweisen, daß er des halb gegen Mößl als Kandidat auf- treten könnte. Seine „Verdienste" sind zum großen Teil fremde Federn, mit denen er sich schmückt, re kl am hafte Großsprechereien, die den Tatsachen widerstreiten. Daran ändert auch nichts sein prahlerisches Flugblatt, daß allseits große Heiterkeit entfesselt hat, allerdings auch Entrüstung und Verachtung. 4. Mayr hat jedes Uertrauen ver loren als politischer Charakter. Mayr hat dreimal seine Uartei- ;ngehörigkeit geändert

zu werden und hieb aus Leibeskräften auf die christlichsoz. Führer los. In Sonderheit de« Konservativen in KaU hat er stch vor zirka einem Halden Jahre noch erdotig gemacht gegen die Christlich sozialen in Kall insdesonders, deren geistlichen Führer öffent lich aufzntreten, was ihn nicht hindert, dieselben heute als Agita toren für sein Mandat in Anspruch zu nehmen. Wenn Mayr das etwa wieder in Abrede stellen sollte, so erklären wir, daß uns neun Zeugen hiefür zu Gebote stehen. Es ist keinem Zweifel unterlegen

, daß Mayr sich heute ebenso scharf konservativ und a n t i christlichsozial gebärden würde, wenn die Konservativen ihn aufgestellt hätten und die Christlichsozialen nicht. 5. Mayr hat stch auch in program matischer Beziehung «nzunerlasstg erwiesen. In Wien will er kein „Römling" sein, dann fährt er nach Rom und meldet triumphierend, daß in Rom Christlichsozial Trumpf sei, obwohl 14 Tage darauf der Hl. Mater rückhaltlos das katho lisch konservative Prinzip gebilligt hat. So sieht der Mann

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 23.06.1911
Umfang: 16
und versteckt Stimmungs mache gegen die christlichsozialen Wahlwerber v. Guggenberg und Prof. Mayr. Der erste wurde dadurch beinahe, der letztere w i r k- l i ch zu Fall gebracht. So hält man konservati- verseits ein unter den Auspizien der Landes bischöfe geschaffenes Uebereinkommen: Treu- bruch, Verrat! Da nennt man sich noch k a- t h o l i s ch! Ein Mandat mehr oder weniger ficht die Christlichsozialen nicht an. Sie haben ge wissenhaft dem deutschen Volke ihre Treue ge wahrt, indem sie überall

. Die Stichwahlen in Tirol sind dem glänzen den Siege in der Hauptwahl gegenüber schlecht ausgefallen. Huber ist gefallen, Prof. Mayr ist gefallen und General v. Gug genberg hat mit einer äußerst knappen Mehrheit sich dem Kulturkämpfer Rohracher ge genüber halten können. Im Städtebezirk Bo zen-Meran ist Huber dem vereinigten Ansturm der Sozialdemokraten und Freisinni gen zum Opfer gefallen, obgleich die Christlich sozialen gleich den Konservativen Mann sür Mann für ihn zur Urne eilten. Wenigstens

dem Freisinn ausgeliefert worden. Li berale, Konservative mit einigen Ausnahmen, Sozialdemokraten stimmten einträchtig zusam men, um die Christlichsozialen wieder um einen Mann schwächer zu machen. Es ist dem edlen Brüderpaar gelungen. Die Wahlresultate sind folgende: Nordtiroler Städte. Gesamtresultat: Prof. M. Mayr 2182, Dr. Kofler 2933 Stimmen. Bei der Haupt wahl erhielt Mayr 1867, Mößl 1036, Kofler 1456, Rapoldi 887 Stimmen. T e i l r e s u l t a t e: In Hall erhielt Mayr 284, Kofler 495 Stimmen

. (Hauptwahl: Mayr 146, Mößl 319, Kofler 164, Rapoldi 136.) Kufstein: Mayr 365, Kofler 661. (Haupt wahl: Mayr 362, Mößl 6, Kofler 416, Rapoldi 206.) Rattenberg: Mayr 39, Kofler 80 die ersten Kartoffeln nach Irland gebracht haben. Doch dürfte den beiden Genannten die Einführung dieser Nutzpflanze nicht zuzuschrei ben sein; denn als Francis Drake alle die Früchte, die er nach einem Raubzuge, den er in die neue Welt unternommen, von dort mit brachte, der Königin Elisabeth austragen ließ, war die Kartoffel

(Hauptwahl: Mayr 47, Mößl 13, Kofler 43, Ra poldi 7). K i tz b ü h e l: Mayr 172, Kofler 229 (Hauptwahl: Mayr 143, Mößl 8, Kofler 110, Rapoldi 94). Hopfgarten: Mayr 66, Kof ler 111. (Hauptwahl: Mayr 51, Mößl 1, Kofler 72, Rapoldi 36). Schwaz: Mayr 622, Kofler 497 (Hauptw.: Mayr 421, Mößl 241, Kofler 202, Rapoldi 219). L a n d e ck: Mayr 283, Kofler 317 (Hauptwahl: Mayr 223, Mößl 38, Kofler 203, Rapoldi 126). Imst: Mayr 88, Kofler 207 (Hauptwahl: Mayr 22, Mößl 239, Kofler 60). Reutte: Mayr 176, Kofler

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 20
Datum: 03.06.1911
Umfang: 20
beim Minister Ritt und Sektionschef Müller persönlich vorsprach, erfuhr er zu seiner großen Überraschung, daß diese Herren von einer Verlegung der Fachschule überhaupt nichts wußten und eine Absicht hiezu auch gar nicht bestand. Und Mayr behauptet, er habe das Bleiben der Fachschule durchgesetzt! Das ist allerdings eine einfache Methode Einfluß zu markieren. Wir begegnen derselben bei Mayr des öftern. Betreffend das von Mayr dem Bürger meister von Schwaz gemachte Anbot beziehen wir uns einfach

auf das Zeugnis dieses Herrn, welcher unserem Bürgermeister Dr. Mang die Mitteilung hievon gemacht und denselben ausdrücklich ermächtigt hat, sich auf ihn zu berufen. Die Angelegenheit des Rinnerweges war vom Bürgermeister den verschiedensten Herren anempfohlen worden. Unter anderen mag allerdings auch Prof. Mayr angegangen worden sein. Jedenfalls hatte schon lange vorher der Referent den bewilligten Beitrag von 2700 Kronen festgesetzt und war die Sache ganz glatt, bevor noch Mayr seinen Einfluß geltend

machen konnte. Seinen Bemühungen ist die Bewilligung der Subvention jedenfalls nicht zu ver danken. Daß der Herr Prof. Mayr in An gelegenheit des Soolbades die Erteilung einer befriedigenden Antwort schon als Erfolg ansieht, wirst ein Licht auf die Beschaffen heit seiner Erfolge. Wir sind mit solchen Erungenschaften eines Abgeordneten freilich noch nicht zustieden und finden, daß damit nichts erreicht ist. Die Beitragsleistung des Landes zur Trinkwasserleitungserweiterung ward b e r ei t s am 11. Juli 1907

zwischen dem Ver treter des Landesausschusses Dr.Pusch und der Stadtvertretung mit dem Betrage von 28.000 Kronen zahlbar in 3 Raten festgesetzt und diese Verein barung des Landesausschusses in seiner Sitzung vom 13. Juli 1907 auch an genommen. Das war in einer Zeit, da Prof. Mayr noch gar nicht Landtags abgeordneter, kaum Reichsratsabgeordneter war. Die letzte Rate vom obigem Betrage erhielt die Stadt Hall im September 1909 im Betrage von 9334 Kronen ausbezahlt. Wennder Landtag nachträglich am 17. Februar 1910

diesen Beschluß des Landesausschusses vom Jahre 1907 in Erfüllung einer reinen Formalität ratifiziert hat, so kann man deutlich sehen, wie groß das Verdienst Mayers an diesem Beitrage war, und wie gut sich aber auch der Herr Abgeordnete in dieser Angelegenheit informiert zeigt. In der Elektrizitätswerksstage hat Mayr vielleicht wegen Erhalt der Erbauungsbe willigung beim Landesausschusse vorgesprochen und wurde auch ersucht, beim Finanz ministerium wegen Beschleunigung des Ver trages mit der Saline

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Der Arbeiter
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Seite 4 von 16
Datum: 02.07.1911
Umfang: 16
Zeiten der christ lichsozialen Partei erinnerte. * Nachklänge znm Wahlkampfe. Die Stichwahl im Nordtiroler Städtebezirk. Der Ausgang der Stichwahl im Nord tiroler Städtebezirk bedeutet für die christlich soziale Arbeiterschaft in Tirol einen schweren Verlust. Einer der eifrigsten Vertreter unserer Arbeiterinteressen, Herr Prof. Dr. M. Mayr, ist in diesem Kampfe dem Arbeiterfeind unter legen. Die Arbeiterschaft hat in diesem Kampfe das Menschenmöglichste geleistet; hätten die Ge werbetreibenden usw

., alle katholischen Wähler ihre Pflicht als Katholiken erfüllt, spielend leicht hätten die vereinigten Kulturkämpfer besiegt werden können. Aus den folgenden Teilresul taten ist deutlich ersichtlich, daß im Nordtiroler Städtebezirk die katholische Bevölkerung in der Majorität ist. Wir Arbeiter können es denjeni gen, die die Wahl des Prof. Mayr verhindert haben, niemals vergessen und wenn man glaubt, später mit einem anderen christlichen Kandi daten anrücken zu können, dann werden sich die Arbeiter

den Betreffenden genau ansehen, bevor etwas für ihn gemacht wird. Herr Prof. Mich. Mayr hat sich durch seine Tätigkeit die Sym pathien der Arbeiterschaft erworben, die ge samte christliche Arbeiterschaft weiß ihm nur Dank. Es wird gewiß wieder die Zeit kommen, wo wir unseren früheren bewährten Abgeordne ten wieder im Parlament sehen, wo wir wieder einen Abgeordneten haben, der sich auch für die Arbeiterinteressen einsetzt. Wir Arbeiter werden unser Möglichstes tun, dies durchzusetzen und wie die Teilresultate

zeigen, ist dies auch möglich. Teilresultate: In Hall erhielt Mayr 284, Kofler 495 Stimmen. (Hauptwahl: Mayr 146, Mößl 319, Kofler 164, Rapoldi 136.) Kufstein: Mayr 366, Kofler 661. (Haupt wahl: Mayr 362, Mößl 6, Kofler 416, Rapoldi 206.) Rattenberg: Mayr 39, Kofler 80 (Hauptwahl: Mayr 47, Mößl 13, Kofler 43, Ra poldi 7). K i tz b ü h e l: Mahr 172, Kofler 229 (Hauptwahl: Mayr 143, Mößl 8, Kofler 110, Rapoldi 94). H o p f g a r t e n: Mayr 65, Kof ler 111 (Hauptwahl Mayr 61, Mößl 1, Kofler

72, Rapoldi 36). Schwa z: Mayr 622, Kofler 497 (Hauptwahl: Mayr 421, Mößl 241, Kofler 202, Rapoldi 219). L a n d e ck: Mayr 283, Kofler 317 (Hauptwahl: Mayr 223, Mößl 38, Kofler 203, Rapoldi 125). I m st: Mayr 88, Kofler 207 (Hauptwahl: Mayr 22, Mößl 239, Kofler 60). Reutte: Mayr 176, Kofler 71 (Haupt wahl: Mayr 144, Mößl 120, Kofler 61, Rapoldi 1). V i l s: Mayr 99, Kofler 21 (Hauptwahl: Mayr 80, Mößl 2, Kofler 18). T e l f s: Mahr 289, Kofler 224 (Hauptwahl: Mayr 229, Mößl 49. Koller 137, Rapoldi

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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 09.06.1911
Umfang: 16
: 1. Besitzt Pros. Mayr die Fähig- keiten, den Oberinntaler Bezirk vert r e t en z u können? 2. HatPros. Mayr im Reichs rate gegen die Aufträge, die ihm die Wähler mit nach Wien gegeben haben, einmal gestimmt oder gegen unsere Interessen gearbeitet? 3. HatPros. Mayr überhauptdie Wünsche, die ihm die Wähler mitge geben nach Wien, Zur Durchführung bringen wollen; hat er den nötigen Willen gezeigt? Wenn sich die Wähler diese Fragen im gün stigen Sinne beantworten können, was soll die Wähler am 13. Juni

abhalten, dem Herrn Prof. Mayr die Stimme zu geben? 4. Können die Wähler auch fernerhin hof fen, daß Pros Mayr arbeiten wird? Professor Dr. Mayr in Imst. Obwohl in Imst eine eigentliche christlich soziale Organisation noch nicht besteht und auch sonst die Verhältnisse in Imst bekanntlich noch immer nicht solche sind, daß es für Christlich soziale besonders verlockend sein möchte, in Imst öffentlich auszutreten, so hielt sich der christlich soziale Wahlwerber für den Nordtiroler Städte wahlkreis

doch verpflichtet, sich auch den Imster Wählern vorzustellen. Prof. Dr. M a y r konnte das um so eher „wagen", als er gerade auch für Imst jederzeit als bisheriger Abgeordneter nichts verabsäumt hatte, was er immer tun konnte, die Interessen dieser ausblühenden SMgemeinde zu fördern. Die Versammlung, die Prof. Dr. Mayr am Pfingstmontag im Saale beim „Eggerbräu" abgehalten, zeigte, daß in Imst auch von christ lichsozialer Seite sehr gut besuchte Versammlun gen abgehalten werden können. Der geräumige Saal

führer Herr Bock, sämtliche aus Imst. Prof. Dr. Mayr erstattete in sehr übersicht licher Weise einen Bericht über die Ursachen der Parlamentsauflösung und über die Aufgaben, die des kommenden Reichsrates harren und gab dann an Hand des vom christlichsozialen Wahl ausschuß für den Nordtiroler Städtebezirk her- ausgegeöenen gedruckten Tätigkeitsberichtes einen kurzen Bericht über seine Tätigkeit und leine Erfolge, insbesondere für die Stadt gemeinde Imst. Als der ehemalige Abgeordnete hiebei

die außergewöhnlich hohe Subvention von 20.000 K für die Pfarrkirchenrestauration er ahnte, die er allein erwirkt hatte, fand es der anwesende Herr Kooperator Köhler von Mt notwendig, dies in peinlich berührender, ieidenschaftlicher Weise abzuleugnen. Als ihn hmauf Pros. Dr. Mayr an Hand der Daten im gedruckten amtlichen Budgetberichte berichtigte, glaubte Hochw. Kooperator sich noch nicht be- Aigen zu sollen, so daß sein Auftreten gegen Prof. Dr. Mayr allgemein als Aergernis emp- wnoen wurde. Apotheker Herr

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 19.10.1907
Umfang: 16
. — ZuschriftenUnterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. M 42 . Jinst, Samstag, den 19. Oktober 1907. 20. Jahrgang. Abg. Prof. Mayr, die „Tiroler Stimmen" — und die Wähler. Imst. 17. Okt. 1907. Bekanntlich wurde in den Städten Nvrdtirols der konservative Kandidat Prof. Michael Mayr von den Konservativen und den Christlichsozialen gewählt und in den Reichsrat als Vertreter ge schickt. Dafür mußten die konservativen Wähler des Südtiroler Kurorte-Mandates helfen

seine Farbe und trat in die christlichsozi ale Partei ein, und zwar in der auffallendsten Form, indem er nicht einmal wartete, bis Herr Dr. Ebenhoch das österreichische Zentrum vernichtete und mit allen seinen Mannen der christlichsozialen Vereinigung beitrat. Die konservative Presse in Tirol beschäftigte sich wenig mit diesem Schritte ihres einzigen Reichsratsabgeordneten. Das machte Herrn Prof. Mayr kühn und er schrieb in der „Reichs post" einen Artikel gegen die Konservativen, den selbst der „Tiroler

wie er war ab, aber nicht ohne eine Reihe sehr treffender Bemerkungen dazu zu machen. In der Nr. 225 der „Tir. Stimmen" findet sich nun eine Erklärung, nach welcher der Streit fall „zu beiderseitiger Zufriedenheit" beigelegt sein soll. Aus dem Inhalt ersieht man, daß die „Tir. Stimmen" nichts von ihrer Kritik in Bezug auf den Reichspostartikel des Herrn Prof. Mayr zu rücknehmen. Hingegen wird festgestellt, daß der von Prof. Mayr selbst den „Stimmen" unter Drohung der Klage zugeschickte Entwurf einer Abbitte „ohne Zustimmung des Herrn

des konservativen Blattes und der ganzen Partei, und fordert uns auf, schamrot zu werden. Wir haben wirklich keinen Grund dazu, wir sehen in der Erklärung nur ein vielt, icht übertriebenes Ent gegenkommen des konservativen Tagesblattes einem früheren Freunde und jetzigen Gegner gegenüber. Aber für uns hat die Sache noch eine andere Seite. Der konservative Abgeordnete Herr Prof. M. Mayr wechselte sein politisches Glaubensbe kenntnis mit Zustimmung eines Mitgliedes der konservativen Parteileitung. Wer

ist dieses Mit glied und woher nimmt es das Recht, über die Köpfe der Wähler hinweg eine solche Zustimmung zu erteilen? Und wie kommt Herr Prof. Mayr dazu, von einer solchen Zustimmung Gebrauch zu machen mit Umgehung seiner Wähler, ja sogar ohne in öffentlicyer Zuschrift an dieselben, die Notwendig keit oder Nützlichkeit seines Schrittes zu erklären? Leben wir nicht im Zeitalter des allgemeinen gleichen Wahlrechts, im Zeichen des Volksparlamentes? War nicht gerade Herr Prof. Mayr ein besonderer Schwärmer

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 09.06.1911
Umfang: 16
und nehmen solche alle soliden Annoncenbureaus entgegen. Einzelne Nummer 18 Leller. 10. Jahrgang. Zur Wahl im Nordtiroler Städte-- bezirk. In den abendländischen Orten dieses Wahl bezirkes, Telfs, Landeck, Im st, Reutte und V i l s, stehen die Wahlaussichten für Prof. Mayr sehr günstig. Vielfach, wie z. B. in den größten Orten Landeck und Telfs, herrscht eine wahre Begeisterung, am Wahltage zu beweisen, daß die gesamte katholische Wählerschaft nur ihren gewesenen, erprobten, tüchtigen Abgeordneten

muß, die uns durch die Mittenwalderbahn bisher um die Vinschgau- und Fernbahn gebracht haben. Herr Dr. Kosler geht demnächst auch in Pension und wird als Privatmann den Fremdenverkehr auch nicht besser fördern können als es Pros. Mayr bisher mit großem Erfolge getan hat. Bauern und Bürger in den oberländischen Orten sind unbedingte Gegner Dr. Koflers, schon weil er unlängst in Kufstein die Ueberlassung des Kahl gebirges an die Gemeinden und Besitzer als für den Fremdenverkehr bedenklich erklärte

und will im Abgeordnetenhause gar allein bleiben, ohne sich einer großen Partei an zuschließen. Prof. Mayr hat es schon vor vier Jahren abgelehnt, allein und ein sogenannter „Wilder" zu bleiben, weil ein solcher Abgeordne ter gänzlich einflußlos ist. Der selige Dekan P r i e t h hat ihm, wie wir am letzten Sonntag 'bei der Versammlung in Imst hörten, in die ser Beziehung voll und ganz recht gegeben. Wir bleiben also fest bei Prof. Mayr, der uns kennt und den wir kennen, der uns bisher alle ohne Ausnahme tüchtig

im Reichsrate, ebenso aber auch im Landtag, obwohl er dort nicht unser Abgeord neter ist, vertreten hat. Wir wissen sehr gut, daß Mayr im Landtag die große Notstands- a k t i o n für die Bezirke Imst, Landeck und Reutte angeregt und beantragt hat. Bei den gro ßen Sitzungen und Beratungen in dieser Sache, wo alle unsere wirtschaftlichen Sorgen und Schmerzen vorgebracht und zusammengefaßt wurden, hat Prof. Mayr eine gewichtige Stimme. Er kennt alle unsere Bedürfnisse bis ins kleinste und ist auch der Mann

will ich euch erzählen. Es sind schon an 25 Jahre her, seit der „Martes Christl" auf der „Road" war. Wir Bu ben freuten uns immer auf ihn, denn er fluchte wie ein Türk, wenn wir ihn „trotzten" und was die Hauptsache war, er kam uns nicht nach, Tatkraft genug hat, etwas durchzusetzen. Es wäre unser eigener Schaden und undankbar gegen Mayr, wenn die Oberländer und Außerferner nicht einstimmig ihn wieder zu ihrem Vertreter wählen würden. Darum auf, Wähler von Imst, Landeck, Reutte und Vils, der einzige Mann un seres

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 27.05.1911
Umfang: 18
es nun noch einen Zweifel, daß Roman Mößl der einzige geeignete Kandidat für unfern Wahlbezirk ist? Kann auch nur irgend einer der Gegenkandidaten den Vergleich mit ihm aushalten? Der liberale und sozialdemokratische können für uns vom Anfang an nicht in Betracht kommen wegen des glaubens- und kirchen feindlichen Programms, das sie vertreten. Bleibt nur der christlichsoz. Mayr. Kann etwa dieser Mößl den Rang streitig machen? Schauen wir uns ihn und seine „Werke" a n. Wie steht es mit der Grundsatzfestigkeit

? Wir haben nicht das Recht seine religiöse Ueberzeugung anzuzweifeln, er mag persön lich ein guter Katholik sein, das bleibe außer Streit. Aber mit der Vertretung dieser Grundsätze und deren Verteidigung hat es manchmal wohl gehappert. Oder kann derjenige als Verfechter des Glaubens und der kathol. Religion gelten, der in öffentlicher Versammlung feierlich er klärt, daß er und seine Partei keine „Römlinge" sondern in erster Linie eine deutsche Partei seren, wie es Mayr in einer Versammlung in Floridsdorf bei Wien getan

schwerlich erhöhen, mag er auf der andern Seite noch so vielfältiger Obmann kathol. Vereinigungen sein. Ein Mann, der konstant in einem Violett schillert, das er den Einen als blau, den Andern als rot erklärt, ist eben als Vertreter der ka tholischen Grundsätze nicht geeignet, zumal in der heutigen Zeit, wo besondere Charak terfestigkeit erfordert wird. Auch sonst muß Mayr hinter Mößl weit zurückstehen. Mayr vereint schon nicht die Vorbedingungen in sich, die Mößl anfweist. Mößl ist, wie gesagt, der Mann

des praktischen Lebens, selbst mit den wichtigen Interessen seiner Wähler innig verwachsen, ihre In teressen sind seine Interessen. Mayr's Beruf liegt fern ab, er ist Geschichtspro- sessor und befaßt sich als solcher mit der Vergangenheit — wir haben es aber mit der Gegenwartzu tun. Auch seine Stellung als Archivdirektor dürfte ihn mit den brennenden wirtschaftlichen Fragen kaum in nähere Berührung gebracht haben. Wenn überhaupt, ist Mayr erst seit er Abgeordneter ward, einigermaßen mit den Jntessen bekannt

. Es sollte uns nicht wundern, wenn er nächstens auch einmal erzählen sollte, ihm habe Bienerth seine Ministerpräsidentenschast, ja sogar der Kaiser die Annexion Bosniens zu verdanken. Ein nicht geringes Kapitel im Mayrffchen „Verdienstausweis" bilden die angeblich von ihm erlangten Subven tionen. Dabei ist zu erinnern, daß gerade bei derartigen Dingen so viele Persönlich keiten mitbeteiligt sind, auch solche von weit größerm Einfluß, daß es von starker Ein bildung zeigt, wenn Mayr das Alles sich zugute schreiben

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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 21.04.1911
Umfang: 16
tägliche Brot. Innsbruck, den 17. April 1911. Dr. M. Mayr. Als konservativer Kandidat wurde dem Pro fessor Dr. Mayr Buchbindermeister M ö ß l aus Innsbruck gegenübergestellt. Man will aber im Wahlkreis lieber den alten, arbeitsbewährten und erfolgreichen Abgeordneten Pros. Mayr haben. Fast tagtäglich laufen von den verschiedensten Berufsorganisationen begeisterte Dankes- und Vertrauenskundgebungen ein, mit der dringen den Bitte, Pros. Mayr möge doch wieder kandi dieren. Prof. Dr. Mayr hat nun, wie oben

er sichtlich, diesem Wunsche entsprochen und es ob liegt keinem Zweifel, daß er bei den Wahlen den Erfolg auf seiner Seite haben wird. Mayr und Mößl als Vertreter des Gewerbe standes. Die „Neuen Tiroler Stimmen" heben die besondere Eignung M ö ß l s als Ver treter des Gewerbestandes hervor und meinen, daß sich Mayr mit ihm nicht messen könne. Wir möchten nach dieser Richtung für heute nur einige bekannte Tatsachen feststellen. Herr Mößl hat in verschiedensten Versammlungen stets öffentlich betont

für die erwerbende Jugend auf jolche für die gewerbliche Jugend einzu- ichränken versucht. Diese Angelegenheit, über lvelche die Akten genauen Aufschluß geben, wird ohnedies noch eingehendere Erörterungen zur Folge haben. Tatsache ist ferner, daß Prof. Mayr für den Gewerbestand seines ehemaligen Wahlbezirkes mehr erreicht hat als die meisten Vertreter aus dem Gewerbestande selbst. Auch darauf werden wir zurückkommen. Erwähnt seien für heute nur das Hausierverbot für Schwaz, welches außerdem in ganz Oesterreich

bisher nur noch für Wien erfolgte, und die ohne Unterschied der Partei mit wärmstem Dank anerkannten, höchst wertvollen Dienste, welche Mayr als Ob mann des sozialpolitischen Ausschusses der freien gewerblichen Vereinigung des Abgeordneten hauses, der er angehörte, geleistet hat. Seine ver schiedenen gewerbefreundlichen Anträge im Abge ordnetenhause, welche leider noch nicht Gesetz wer den konnten, sind gleichfalls zur Genüge bekannt. Und schließlich bei aller Hochachtung und Würdi gung

Dank- und Vertrauensknndgebung an Professor Dr. Mayr und Gratz. Euer Hochwohlgeboren! Die heute in Innsbruck tagende Generalver sammlung der k. k. Finanzwachorgane des Finanzbezirkes Innsbruck dankt für das unse ren Delegierten Tirols und Vorarlbergs in Wien erwiesene Entgegenkommen und die Unter stützung und stellt an Euer Hochwohlgeboren unter dem Ausdrucke des vollsten Vertrauens die ehrerbietigste Bitte, für eine Reichsratswahl für Nordtirol neuerlich zu kandidieren und an dem Werke erfolgreich

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 16.06.1911
Umfang: 16
. — Während in den an deren Bezirken der Kampf vorbei ist und alles einer gewissen Ruhe sich hingeben kann, heißt es in den Nordtiroler Städten nochmals zu den Waffen greifen. Es waren vier Kandidaten; da her kommt, was von vornherein unvermeidlich war: die Stichwahl zwischen Dr. Michael Mayr und dem liberalen Dr. Kofler. Die Wahl, glauben wir, soll und kann kei nem schwer werden. Dr. M. Mayr ist ein ch r i st- l i ch e r Mann, ein Mann, der nicht bloß selbst seine religiösen Pflichten jederzeit erfüllt, son dern

auch im politischen Leben voll und ganz auf dem Boden der christlichen Weltanschauung steht. Das wissen unsere Leser zu gut, daß nur auf diesem Boden namentlich dem kleinen Mann, dem Gewerbsmann, dem Bauern, dem Arbeiter das Heil winkt. Prof. Mayr ist ein s e h r t ä t i- g e r Mann. Wir können uns wohl ruhigen Ge wissens den Unterinntaler Städten anschließen, die des öfteren erklärten, sie hätten noch nie einen so eifrigen und tätigen Abgeordneten ge habt, als wie sie an Dr. M. Mayr einen hatten. Wo ist ein Mann

im ganzen Wahlkreise, der sich einmal an ihn gewandt und für den er sich nicht verwendet hätte, soviel es in seinen Kräften lag.' Dr. Mayr ist aber auch ein fortschrittlicher Mann im besten Sinne des Wortes. Er versteht die Zeit und verschließt sich nicht vernünftigen Neuerungen gegenüber. Er war ein Hauptför derer der Lehrergehaltsregulierung, er ist ein Hauptarbeiter am großen Reformwerk der Aen- derung der ungerechten Gemeinde- und Landes wahlordnung. Prof. Mayr ist ein Freund des Gewerbes

und Handels. Er war es, der für eine Reihe von Orten seines Wahlbezirkes das Hau sierverbot erwirkt hat. Dr. Mayr ist ein warmer Freund des Ar beiterstandes. Ihm verdankt Kufstein z. B. den großartigen Beitrag zum Bau für Arbeiterhäu ser, niemand hat sich ferner mit solcher Wärme der Salz- und Tabakarbeiter in Hall und Schwaz mit Erfolg angenommen, ebenso auch der Eisen bahner, weswegen z. B. die christlichen Eisen bahner in Schwaz erklärt haben, geschlossen für ihn zu stimmen. Dr. Mayr ist ein Freund

des Bauernstandes, dem er jederzeit nach Kräften zu Hilfe gekommen ist. An Dr. Mayr haben auch die Beamten immer einen warmen Freund gefunden. Namentlich wir in Landeck haben alle Ursache, Mann für Mann den Dr. Mayr zu wählen; ihm haben wir es zu danken, daß wir eine so große Unterstützung zum Bau der Wasserleitung erhielten. I m st hat ihm 20.000 K zur Kirchenrenovierung zu danken. Und wer anders war es denn, der das Telephon Reutte-Jmst im Verein mit Siegele und Unter- kircher so rasch zu erwirken verstand

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 01.11.1908
Umfang: 16
steht: „Seit einiger Zeit bemühen sich die klerikalen Abgeordneten Doktor Stumpf, Kienpointner und Prof. M. Mayr Stimmung für eine Bahnverbindung St. Johann —Ellmau— Wörgl zu machen. Am letzten Mitt- woch brachten diese Herren sogar einen Dring lichkeitsantrag im Landtag ein, womit die Re gierung aufgefordert wird, umgehend die nötigen Vorarbeiten für den Ausbau dieser Strecke zu machen. Außer der ganz unerhörten und wohl noch nie dagewesenen Tatsache, daß die Abgeord neten eines Ortes

vom Partei st andpunkte aus nichts dagegen tun dürfe n." In der Nr. 41 des in Schwaz erscheinenden ..Kitzbüheler Anzeiger" sucht der Kitzbüheler Kor respondent des Blattes die klerikale Wirtschafts- Partei von diesem Vorwurf zu reinigen nnd schreibt: „Wiederholt teils in mehreren Versamm lungen teils im Privatgespräch haben Kitzbüheler „Klerikale" dem Herrn Abg. Dr. Mayr gegenüber ihre Bedenken gegen diese Bahnstrecke geäußert und auf Ritzbühel, \. November M8. 40. Jahrgang. die Nachteile

im Privatgespräch aus die Schädlichkeit dieser Bahn für Kitzbühel aufmerksam gemacht, hat aberdoch einen am 23. Sept. d. Is. eingeb rächten „Dringlichkeitsan trag" unterschrieben, worin diese Bahn von der Regierung gefordert wird. Einen größeren Streich hätte der Ar tikelschreiber dem Abg. Prof. Mayr wohl nicht spielen können, als durch die Veröffentlichung dieses Berichtes, denn damit beweist er wohl genau, daß der Herr Abg. Mayr sowohl auf das Wohl ergehen seines Wahlbezirkes als auch auf die Wünsche

seiner Wähler „pfeift" und sich auch nicht scheut, einen Antrag zu befürworten, der direkt gegen die Interessen seines Wahlbezirkes geht, trotzdem er „wiederholt" auf die Nach teile desselben aufmerksam gemacht wurde. Die „klerikale Wirtschaftspartei" wollte man von einem Vorwurf reinigen und hat damit dem Abg. Mich! Mayr selbst einen noch größeren gemacht. In der gleichen Nummer 41 des in Schwaz erscheinenden „Kitzbüheler Anzeiger" meldet sich auch Prof. Michl Mayr. Unter dem Titel „Ein Vorwurf" schreibt

. und die Italiener unterschrieben haben, so kann man auch meiner Wenigkeit keinen Vor wurf daraus machen. Gegen eine Verlegung der Hauptstrecke von Kitzbühel—Hopfgarten über Söll bin ich und werde ich stets auftreten. Innsbruck, 8. Okober 1908. Abg. Prof. Dr. Ma?r." In Nr. 219 des „Allg. Tir. Anz." vom 23. Sept. steht klar und deutlich, daß die Herren Kienpointner, Dr. Stumpf und Genossen einen Dringlichkeitsantrag einbrachten, am 8. Oktober, also 14 Tage später, behauptet der Herr Prof. Mayr

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 29.03.1907
Umfang: 12
entwickeln wird. Alle Männer katholischer Gesinnung und An hänger einer christlichen Sozialreform werden zu die ser Wählerversammlung eingeladen. Der konservative Kandidat für den nordtirolischen Städtewahlkreis, Herr Univ.- Prof. Dr. Mayr wird, wie gegenüberstehend ange kündigt, am Ostermontag in unserer Stadt sprechen. Von nationaler Seite, der die rastlose Tätigkeit Prof. Mayrs ganz gegen den Strich geht, wird im mer und immer wieder betont, dem konservativen Kandidaten mangle jede praktische

Erfahrung, wäh rend der radikale Schwazer Bürgermeister als groß artiger Praktiker bis in den Himmel erhoben wird. Ziehen wir nur einen Vergleich zwischen den beiden Kandidaten, dann kann sich jeder selber leicht heraus finden, zu wessen gunften er ausfällt. Vor allem wird es Prof. Mayr verübelt, daß er Professor sei. Ganz richtig, er ist es und zwar an unserer Hoch schule. Herr Knapp ist auch Lehrer und zwar an der kleinen Handelsschule in Schwaz. Seit einigen Jahren ist letzterer auch Bürgermeister

in genannter Stadt, Pros. Mayr ist dafür seit anderthalb Jahr zehnten Statthaltereibeamter, seit 10 Jahren Direk tor des Statthaltereiarchivs, das mit der Landesver waltung sehr viel zu tun und einen sehr ausgedehn ten Wirkungskreis hat. Die Tätigkeit Prof. Mayrs für die Förderung der tirolischen Städte u. Märkte rst allseits anerkannt und kann Prof. Mayr auf ver schiedene Ehrungen und Dankeskundgebungen Hin weisen, die ihm dafür zuteil geworden sind. Pros. Mayr, der aus einer einfachen Handwerkersamilie

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 20.09.1903
Umfang: 12
hat der christliche Herr Mayr ihm a zweites, wo möglich no ärgeres Unrecht angetan und ihn ohne Grund und Ursach gegen alles Recht und jede Billigkeit stante pede entlassen, obwohl der arme Kerl, der nebenbei bemerkt, a Waisenknabe ist, ihm durch zwoa Jahre und etliche Monate treu und redlich nach besten Kräften gedient hat, notabene, ohne daß ihm der ebenso fromme als reiche Mayr in der ganzen Zeit je an oanzigen roten Heller g'schenkt oder, wia's sonst überall Brauch ist, ihm zu Weihnachten

Mayr unentgeltlich zu Diensten g'standen war. Dear aber hat sich aus dem allen nix draus g'macht und 's arme Waisenbüabl nach seinen eigenen Worten nur derentwegen entlassen, weil es a paar Packeln mit gestohlenen Sachen im Auftrag der ihm Vorgesetzten Verkäuferinnen ausgetragen hat, ohne na türlich a blasse Ahnung davon zu haben, daß die Sachen drin g'stohlen sein, 's arme Büabl hat das um so wianiger wissen oder a' nur ahnen können, als erstens das Packeltragen sei G'schäft gewesen ist und es net

darnach zu fragen g'habt hat, was in den Packeln drin ist und ob wohl a' alles schon gezahlt ist, und zweitens, als es die Packeln mit den g'stohlenen Sachen net in die Wohnung der diebischen Ladnerin, deren Angehörige rechtschaffene Leut sein, sondern bald da, bald dorthin, unter andern a' in die unverdächtigen frommen Vinzenzi-Hüuser hat tragen müassen. Kurzum, der anerkannt guat christliche Lehrherr Jakob, rekte Joses Mayr hat es in seinem patentchristlichen Ge rechtigkeitssinn über sei weites

Gewissen gebracht, bloß auf Grund eines leeren Verdachtes hin 's arme Waisen büabl uni die fast reife Frucht seiner harten Lehrzeit zu berauben. Es wird iatzt Sache des Vormunds und nötigenfalls der Oberovrmundschaft sein, den profit gierigen. reichen Herrn Mayr zu verhalten, den Waisen knaben wieder ins G'schäft zu nehmen, ihn bis zu Ende der Lehrzeit zu behalten und ihm dann ein ordentliches Lehrzeugnis auszustellen, damit er sich in der Welt rechtschaffen fortbringen kann. Man muaß dem christlichen

Herrn Mayr klar machen, daß er als Lehrherr net nur Rechte sondern a Pflichten hat, nach welchen dear zwischen ihm und dem Waisenknaben ab geschlossene Vertrag a' seinerseits zu halten ist. Bis das g'scheh'n gebührt dem patentchristlichen Herrn Mayr die Aufmerksamkeit der ganzen Stadt und der Wastl wird dafür sorgen, daß ihm dö Gebühr bis zum Verfalls tag, was man so sagt, voll und ganz zuteil wird. Aso was ist in früheren Zeiten ungestraft hingangen, aber seit dem Bestand des Wastl ist dafür

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.07.1907
Umfang: 8
zu diktieren. Besonders geist reich war die Rede gerade nicht; aber was ihr an Geist und wissenschaftlichem Inhalt fehlte, hat Herr Mayr, der sich in die chriftllchsoziale Demagogie nicht allzu schwer einzuleben scheint, durch — na, sagen wir: christlichsoziale Manier ersetzt. Doch sehen wir uns seine Rede einmal etwas näher an: Vor allem versicherte Mayr, das, was jetzt jeder Christlichsoziale tut, daß er ein warmer Lehrerfreund sei. Dafür spreche ja schon seine vor kurzem eingebrachte Interpellation

. Auch seine — also jetzt die .christlichsoziale — Partei sei schulfreundlich und will eine gute Be zahlung der Lehrer wie eine gute Volksschule überhaupt. Diese Erklärung hat Abgeordneter Mayr zweifellos in einer Anwandlung von Humor ge- macht; denn zu glauben, daß es ihm mit seinen Worten ernst ist, hieße doch geradezu auf die Vergeßlichkeit der Welt zu sündigen. Man hat doch schon zu oft von der Art der „Lehrerfreund lichkeit" der Christlichsozialen als auch der Klerikalen zu hören bekommen. Hat Herr Mayr denn schon vergessen

, daß die Geme im den ihre Brotgeber seien. In der Gemeinde aber spielt der Dorfpfarrer die erste Geige, der Lehrer muß also dem Willen dieses „Brotgebers" gefügig sein, sonst ist^M^ längste Zeit im Dorfe gewesen. Daß untersMhen Verhältnissen die Landflucht der Lehrer von Jahr zu Jahr größer wird, darf Herrn Professor Mayr gar nicht ver wundern, denn jeder halbwegs selbständig denkende Mensch kann nicht nur um einen Hungerlohn nicht dienen, sondern auch die geistige Vormundschaft einfach nicht vertragen

. Daß Herr Professor Mayr das Uebel kennt, steht fest. Wenn er aber trotz alledem versichert, daß seine Partei lehrerfreundlich ist, so wird dies, insbesonders aber das Verlangen, daß die Regierung da helfend eingreifen möge, nur von der humori stischen Seite auszufassen sein. — Vielleicht verlangt Herr Mayr und sein Anhang einmal gar ein Gesetz gegen die Landflucht der Lehrer, wie es die Christlichsozialen für die landwirt schaftlichen Arbeiter verlangen. Auch über die Sozialdemokraten ist Herr Pro

fessor Mayr zu Gericht gesessen. „Die Sozial demokratie habe sich bei der Wahl des Schutzes der Regierung erfreut, während die Christlich sozialen das Aschenbrödel gewesen seien." Nein, einen größeren Unsinn als diese Worte kann es nicht mehr geben. Ganz abgesehen davon, daß schon der Versuch der Regierung, einen Block gegen die Sozialdemokratie zusammenzu schweißen, die vage Behauptung des Herrn Mayr in das richtige Licht stellt, muß denn doch jedermann, der weiß, wie gerade in den Städten

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 09.06.1911
Umfang: 16
von den Konservativen aufstellen. Daß es den Konservativen mit der Kandidatur Mößls nicht ernst ist und diese Kandidatur mehr als eine Zählkandidatur auffassen, geht schon aus dem Umstande ganz deutlich hervor, daß die Kon servativen nicht einen fähigeren, dem Prof. Mayr an Intelligenz ebenbürtigeren Kandidaten gegen übergestellt haben. Die Konservativen bezweckten mit Mößls Kandidatur nichts anderes, als die Zahl ihrer Getreuen zu erforschen und den Streit und die Unzufriedenheit gegen den gewiß ar beitswilligen

Prof. Mayr und überhaupt gegen die christlichsoziale Partei in der Bevölkerung zu nähren. Dies war immer der Zweck der konser vativen Partei und deren Presse seit der furcht baren Niederlage dieser Partei in der großen, den Konservativen freilich unvergeßlichen Wahl schlacht vom Jahre 1907. Wer seit dieser Zeit die „Neuen Tiroler Stimmen" und ihre Schwester blätter aufmerksam gelesen und das stille und offene Treiben dieser Partei Gelegenheit hatte, zu beobachten, muß diese Behauptung als wahr

trotzdem nicht be haupten, daß Dr. Kofler als Vertreter des Nordtiroler Städtebezirkes mehr leisten wird, als der bisherige Abg. Prof Mayr. Von diesem kann man sagen und wird jeder ob jektiv denkende Mann sagen müssen, daß Prof. Mayr für alle seine Wahlorte — soweit ihm Gelegenheit geboten worden ist — tatsächlich gearbeitet hat. Daß es ihm nicht mög lich war, sämtliche Wünsche seiner Wähler zu er füllen, daran ist n i ch t Prof. Mayr schuld, son dern die seinerzeitigen Verhältnisse im Parla mente

, die jedem Wähler so gut bekannt sind, baß Man hierüber keine Worte mehr zu verlieren braucht. Aber das eine müssen auch die Gegner eingestehen, wenn sie über die wirtschaftliche Tä tigkeit des Herrn Prof. Mayr Nachdenken, daß 'er stets den guten Willen gezeigt hat, das zu er reichen, was seine Wahlorte gewünscht und wo mit Prof. Mayr von seinen Wählern beauftragt worden ist, hat er immer gesucht, nach Möglich keit zu unterstützen. Wenn man so gehässig i st, wie dies jüngst in der Wählerversammlung in Imst

der Herr Kooperator Köhler gezeigt hat — in der verbohrtesten Weise gezeigt hat — und dem Prof. Mayr einfach sein Verdien st weggeleugnet, ohne beweisen zu können, daß jemand anderer als Prof. Mayr sich das Verdienst erworben hat, dann bleibt freilich von der Tätigkeit eines Abgeordneten nichts übrig. Gerade das Auftreten dieses geist lichen Herrn, das — wie ich Gelegenheit hatte zu hören — bei allen Bevölkerungsschichten als ein häßlicher Angriff verurteilt wurde — es han delte

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 20.05.1911
Umfang: 20
des jüdischen Großkapitals, für eine zeitgemäße Hebung der notlei denden weiten Bevölkerungskreise keinen Willen und kein Verständnis hat. Noch nie ist es der Leitung der Riesenpartei eingefallen — seit Lueger's Tod — der Regierung die Zähne zu zeigen, dem heil. Bureaukratius den Fuß auf den Nacken zu setzen, Bahnen durchzusühren und drgl. mehr. Nein, für solche Parteigrößen sind wir nicht zu haben und darum täte Prof. Mayr viel besser, sich um sein Statthal- tereiarchiv zu kümmern, als auf Wahl kreisen

. Diese preußische Oberhoheit und All er - weltsweisheit fehlt gerade noch bei Versammlungen unserer Reichsratswähler. Wollen sehen wie lange das ge duldet wird. Mayr erklärt schließlich, die vom „Unterinntaler Bote" erwähnten Briefe an den Bürgermeister von Reutte für er logen. Der Herr Professor macht sich da die Sache etwas leicht — er widerlegt etroas, was gar nicht behauptet worden; ein klassisches Beispiel für seine Vorgangs weise. Von Briefen Prof. Mayr's an den Bürgermeister von Reutte war überhaupt

nicht die Rede. Es hat nur geheißen: „Der christlichsoz. Gegenkandidat Mößl's hat zu erzählen gewußt, ein konservativer Bürgermeister Unterinntals habe ihm in Aussicht gestellt, er werde drei Viertel der Stimmen auf sich vereinigen" und: „Von christlichsozialer Seite ist kolportiert worden: Der Bürgermeister Bauer in Reutte habe Mayr ersucht, wieder zu kandidieren und an Mößl die Aufforderung ergehen lassen, seine Kandidatur zurückzuziehen." Daß Ersteres von Prof. Mayr wirklich erzählt und Letzteres

von christlichsozialer Seite, vermutlich auch vom Herrn Gegen kandidaten, verbreitet worden ist, halten wir zur Gänze aufrecht, sowie wir dabei bleiben, daß diese Erzählungen und Ge rüchte erlogen sind. — (Zum Schluffe sei bemerkt, daß es Herrn Prof. Mayr ja sreisteht, den Wahrheitsgehalt dieser Be hauptungen prüfen zu lassen). Daß der Herr Professor die Sozial demokraten in geradezu kriecherischer Weise behandelt und unter tausend Entschuldi gungen sanft zu kritisieren versucht, die Tapferkeit aber erst gefunden

nehmungsfähigkeit gegenüber den Konserva tiven oft derart, daß sie dann schon nicht mehr zählen können. So in Rattenberg. Der „Tiroler Anzeiger", der nur gegen 27 Teilnehmer gezählt haben will, ver wechselt dies offenbar mit der Versammlung des Prof. Mayr in Rattenberg, dort waren es tatsächlich nicht einmal soviele, beider Mößl-Versammlung aber, wie ein Anwe sender, der eine Zählung vorgenommen, be zeugt, mehr als das Doppelte; davon höchstens 4—5 von auswärts. — Herr Mößl kann mit dem Erfolg in Rattenberg

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 06.05.1911
Umfang: 18
tage, den 2. Mai, vollinhaltlich be stätiget. Die „N. T. St." fügen noch die pikante Mitteilung bei, daß — nach einer Aueßerung eines christlichsozialen Abgeordneten — Prof. Mayr zur gleichen Zeit, als er den Konser vativen fein Versprechen abgab, einem konservativen Klub beizutreten, auch dem Abg. Schrasfl eine Erklä rung unterzeichnet hat, worin er sich zum Eintritte in die christlich soziale Partei ver pflichtete. Wir haben dem nichts mehr hinzuzufügen. Mößl im Patriotischen Verein

durch den Kandidaten selbst und seine sympathischen schlichten Ausführ ungen. So konnte nach Beendigung der Rund schau der Vereinsobmann mit einem „Hoch" auf den Kandidaten schließen, in welches alle Ver sammelten mit voller Begeisterung einstimmten. Zirr Walilberverbuug des Drof. Dr. M. Mayr. Hall scheint wirklich ein beliebter Boden zu sein für alle jene Elemente, die sich chamäleon artig fortwährend anders gefärbt zeigen, heute diese, morgen jene Gesinnung haben. Das gilt nicht nur für einzelne Personen

aus, um gegen die Kandidatur des konservativen Kandidaten, des Gewerbegenossenschafts-Obmannes Roman Mößl, Stellung zu nehmen, und für den bisherigen, nunmehr abgeschüttelten Ver treter, Professor Mayr, Stimmung zu machen. Diese Gewerbepartei also verschmäht es, durch einem Gewerbsmann von bekannt erster Güte sich vertreten zu laßen, da ist ihnen dieser Uni versitätsprofessor auf einmal lieber. Sonder barer Geschmack! Diese Gewerbepartei ist wirk lich das Mädchen für Alles. Bald dient sie der christlichsozialen

Tischgesellschaft, bald einem Kremser, bald einem Seidner, bald einem Gau- dententurm, schließlich auch dem Dr. Mühlreiter, vielleicht auch einmal dem Zanger, Steinbacher und andern roten Konsorten. Doch hören mir, was bet der Versammlung der genannten Tischgesellschaft beim Stach am 3. Mai Herr Prof. Mayr zum Besten gegeben hat. Vor Allem sei konstatiert, daß der Leiter der ganzen Versammlung, die aus wenigen Bürgern von Hall, einigen Gesellen und etlichen Studenten — im Ganzen bei 60 Personen — bestand, weder

Haller noch Oesterreicher war. Wie kommt ein Reichs-Deutscher dazu, eine quasi Wählerversammlung zu leiten? Prof. Mayr erzählte nun des Langen und Breiten, was er alles für seinen Wahlkreis er reicht habe durch seine intensive Tätigkeit und durch seine Zugehörigkeit zur Partei. Wollen wir uns die Erfolge für Hall näher betrachten. Er habe beantragt, die Haller Soole zu Heilzwecken auszuützen. Damit allein ist leider Niemanden geholfen. Die bezüglichen po sitiven Vorschläge seitens der Stadtver

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