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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 17.11.1870
Umfang: 8
' in Nr. 150 deS „JnnSbr. TagblatteS' und Nr. 149 deS „Tiroler Boten' Jahrg. 1870 mit seiner Namcnsnnterschrift halte einrücken lassen, nnd worin der Einsender erklärt, er habe dem Joses Mahr nicht wegen abweichender politischer Gesinnung, sondern „wegen seiner schlechten Handlungen' das HauS verboten. Mayr fühlte sich dadurch auf daS Tiefste verletzt und „verächtlicher Eigenschaften' ge ziehen und strengte den Ehrenbeleidigungsprozeß aus Grund deS s 491 Str.-G.-B. unter Anwendung deS Z 493 Str

.-G.-B. au, über welchen vergangenen Freitag die Schlnßverhandlnng vor sich ging. Für den Beklagten war es, um straflos zu werden, Aufgabe, die Wahrheit seiner Angabe, I. Mayr habe „schlechte Handkuttgen' begangen, zu erweisen. Der Angeklagte that dies, indem er den Kläger des offenen Vertragsbruches beschuldigte. Von Herrn Angelo San lich, Besitzer einer Cementfabrik bei Kirchbichl ersucht, für ihn von Josef Mayr die in dessen Besitze be findliche sog. „Bruggerische' Cementmühle zu erstehen, sei Joachim Obereiter mit Mayr

um den Preis von 3800 fl. eines Morgens HandeleinS geworden, habe von Max Thuri, Prokuraführer der Sanlich'fchen Cementfabrik, 2000 fl. als Darangeld znr Ueber- mittelnng an Mayr erhalten und als wenige Stunden später der Kontrakt schriftlich ausgefertigt werden sollte, habe Mayr die Mühle bereits an einen An deren, einen gewissen Karl Jnch um den nemlichen Preis verkauft, und in Betreff des früheren Über einkommens bemerkt, er habe ^änlich nur „gugeku' d.h. foppen wollen. Wenn dies keine „schlechte Hand

lung' sei, bemerkte der Angeklagte, dann wisse er wahrlich nicht, was „schlecht' sei, wir Bauern nennen sie einmal so. Uebrigens hätten Saulich, Max Thuri, und er eS nicht bei dieser Abfertigung von Seite des I. Mayr bewenden lassen, sondern einen Prozeß gegen ihn angestrengt, der bereits bei zwei Instanzen, beim Gerichte in Kufstein und dem Oberlandesgerichte in Innsbruck zu ihren Gunsten anSgefallen sei, und jetzt bei der dritten Instanz, dein oberst. Gerichtshofe in Wien behänge. Mayr

habe sich überdies gegen eine Entschädigung von 5000 sl. dein Käufer seiner Kalköfen gegenüber verpflichtet, die Kalkbrennerei auf zugeben, uud denttoch fange er jetzt wieder an für sich Kalköfen zu bauen. — Der Beklagte führte nun Zengen an, die nicht bloß betreffs dieser Angelegen heit mitsprechen könnten, sondern anch andere „schlechte Handlnngen' von I. Mayr anzugeben wüßte». Der Zeuge Max Thuri, Werksührer der Sanlich'- schen Cementfabrik sagte anS: daß er, Obereiter und Mayr das Kanfsobjekt besichtigt

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 17.11.1870
Umfang: 8
außer Oberciter und Mayr Niemand zugegen, und Obereiter behauptet, daß er sich damals mit Mayr geeint habe, was Mayr in Abrede stellt. Dies Maß gebende wurde sowohl iu erster wie zweiter Instanz in schwebendem Prozesse anerkannt. Es kann darnach Obereiter Mahr einer „schlechten Handlung' nicht beschuldigen, da über den entsprechenden Vorgang am 1. Dez. keine Zeugen vorhanden sind nnd keine Be weise existiren. In seiner Vertheidigung beruft sich der Angeklagte aus den Zeugen Herrn Max Thnri

. Niicksichtlich dieses Zeugeu bemerke ich, daß wir ge hört haben , daß derselbe dem ^streite des I. Obe- reiter als Genosse beigetreteu, Prokuraführcr und Stiefsohn des Angeklagten Saulich ist, und daß in dieser Eigenschaft seine Aussagen jedenfalls mit gro ßer Borsicht aufzunehmen sind, da er dabei interessirt ist. Die Aussage des Herr» Thuri beruht haupt sächlich in dem, daß er mit I. Oberciter das KaufS- objekt besichtigt habe. Mayr gibt daö theilweise zu, behauptet aber nur, daß sie Bestandtheile

seiner Ee- meutfabrik besichtigt, aber die Fixiruug derselben znm Zweck eines Kaufes nicht vorgenommen habe». Auch hierüber ist keiu Zeuge vorhanden und so bleibt es lediglich dem Ermessen der Herreu Geschworenen überlassen, welche Beweise durch die Aussage deö Herrn Max Thuri über daS zwischen Oberciter nnd Mayr abgeschlossene Geschäft zn Stande gebracht wurden. Ich finde nur noch zu bemerken, daß Mayr selbst als Kläger einen Prozeß gegen Obereiter an hängig hat. Mayr behauptet, Oberciter habe im November 1863

einen gleichfalls unter vier Augen geschlossenen Kauf mit ihm gemacht rücksichtlich deö vierten Antheiles des SteinbewillignngSrechteS im Lobkowitzischen Erdstollen. Obereiter stellt dies in Abrede und der Prozeß hierüber ist noch nicht ent schieden. Nuu könnte in diesem Halle Mayr dem Obereiter ebenfalls vorwerfen, er habe sich „schlechter Handlungen' schuldig gemacht; ich glaube, es dürfte dies ebeusoweuig angehen, als bei Obereiter, der dem Mayr solche Borwürse gemacht, daß sie geeignet

sind, ihn in der öffentlichen Meinung herunter zu setzen. — Die Vertheidigung des Obereiter beruht auf den AuSfageu der Zeugen, Xaver Hilber, Peter Kögl, Franz Hirn und Elisabeth Witwe GaiSbacher. Was die Aussage deö Xaver Hilber anbelangt, dürften sich die Herren Geschworneu die Ueberzeugung verschafft haben, daß nach Anhörung seiner und der Erzählung des Mayr zwischen Beiden durchaus kein Vertrag zu Stande gekommen ist. Die Aussagen des Peter Kögl enthalten nichts als eine Reihe von verschiedenen Privatfehden

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 10.04.1919
Umfang: 12
in deren Wohnung beim Diembauern Georg Riegler in St. Peter ein Paar Ochsen zu stehlen, als Zeit der Ausführung des Diebstahles wurde die Nr. LZ Nacht vom 28. aus den 29. Dezember 1918 bestimmt. Die Ochsen sollten bei Anton Mayr eingestellt und dann an Franz Mayr oder Simon Mayr weiter ver äußert werden. Sie begaben sich deshalb zu Anton Mayr, um diesen von ihrem Vorhaben zu verstän digen, trafen aber denselben nicht an, weshalb sie Mit den Hausknecht Stanislaus Aichner verhandel ten. Auch Franz Mayr

wurde in den Plan einge weiht UN d dieser erklärte sich damit einverstaiwöll, er werde beide Ochsen nehmen und sie gleich schlach ten, weil das Behalten zu gefährlich sei. Dessen Gat tin' Theres Mayr, geborene Erschbaumsr. war bei der Abmachung zugegen. Nachdem W sich am 27. Dezember. 9 Ühr abends, von AMon Mayr den Stallschlüssel, wie schon früher oft. hatten geben lassen, schritten sie zur Tat: am 28. Dezember 1918. früh, standen die Ochsen, die auf 14.999 X bewertet werden, im Stall des Anton

Mayr. Von der An wesenheit der Ochsen erfuhr unter anderen auch Heinrich Vieider und Georg Aichner und suchten die selben käuflich an sich zu bringen. Die Diebe liehen sich trotz dei> Abmachung mit Franz Mayr auf den Handel ein und verkauften den größeren Ochsen dem Heinrich Vieider um 1399 X. Vieider wollte nun den Ochsen all Ort und Stelle schlachten, Anten Mayr verweigerte hiezu die Erlaubnis, weil dies die Leute bemerken könnten. Vieider und Georg Aichner, die sich klar wareil, daß' die Ochsen

von einem Diebstahl stammen, suchten tzun den Metzger Leopold Neulichedl aus Welschnofen, der in Bozen anwesend und ihnen bekannt war. auf und boten diesem deil Ochs zum Kaufe an. Dieser kauste den Ochs um 2999 X und ließ ihn nach Eggental treiben. Simon Mayr. der die Ochsen ebenfalls, besichtigt hatte und auch wußte, woher dieselben stammen — am Wochenmarkt wurde der Ochsendiebstahl bereits lebhaft besprochen —> fagte zu Franz Vitzany, er solle die Ochsen zum Hütterbauer bringen, sie — die^ Diebe — bekommen

hiefür 5999 15. In der Nacht zum 29. Dezember 1918 brachten Fischer und Vitzany den zweiten Ochsen auf den Hütterhof und erhielten von Franz Mayr auf den Kaufpreis von 1999 X eine Rate von 599 15 ausbe zahlt. In der Nacht zum 3V. Dezember 1918 führt Franz und Simon Mayr den Ochs in den Keller Und schlachteten ihn^dort. Theres Mayr war hiebei durch Leuchten, Wassertragen usw. behilflich. Die Haut wurde vergrabeil, das Fleisch im Kellet verwahrt. Einen kleineren Teil davon erhielt Simon Mayr

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 17.12.1918
Umfang: 8
Lette » wMer«»er zeit«»»' Dtensiag, 17. Dezember 1Ä1K öicil unä Ma^er kein. Humoristisches' aus meinem SzolnoLer Militärtägebuch. Von Dir. Gustav Knöckel-Meran« In KKolnok hob jach e Quartier gefunden beim Tempeldiener Mahr Feim 'Mayr is nix e Christsnmayr, daß er streckt voraus e Landschaft, wi: dr Bergmahr, dr Wiesen- mayr, oder sunst e X-Mayr. Zieht auch nischt hinter sich her e Menagene, daß tät 'draus werden e Mayrbär, e Mayrlötv. Möcht ihm sein gefährlich. Sondern is gewesen befrie

den, als s» ihn genennt bei dr Beschneidung nur Mayr. Ober dr Vizegespan Jan-osch im Komitats haus hat «gesagt bei dr Matrikelführung: ,Mahr? Wieder e Mayr? Kenn mr nix aus mit de Mayr!' Und hat ihm angehängt stan desamtlich, e Zioilnamen, Marton, daß er nix ritjcht durch de Finger und'de Matrik, wenn ungorische-Z Votterland braucht Catona, d. Soldat. Sein Votier is gewesen e Handelsjid, mit dem gebogen is dr Jüngel auf de Märkte und Pußten und in de Danyen — Uauern- lzäufer — und hat verlost seine Schnittwaren

und tvos fünft noch gewesen in sein Vinkel. Te Weiber hobn ihn gehabt gern, denn <r hat ihnen gegeben aus Borg und hat dafür erhalten gratis e guts Quartier und e feins Men. Und wenn se geschlacht e Schwein in e Tanya, hobn sc geschrieben dem Mayr e Brief, daß er soll kimmen, U)id er hat mit ihnen gegeben und getrunken bis früh. E rarer «Mann es er gewesen, e seltener Mann; drum tut er auch heißen Fein. Soll ach lebn und gesünd bleiben! Tat er's hören, wie jach mach ihm erst e Reverenz, möcht

i e Karpfenmaul, da er setzt in Betrieb sein? Tschibu?, Drauf tut's werden still in dr Kuchl. Man » hört e Schnarchen, e zwetes sekundiert, Zach ^ denk mr: ,,E Vexierbild'!' und schau durch' de Türksunsen. Mei! T>r Kater, wos hat en Kropf, schnauft akkerat esou wie dr Mayr. Schreit o^Gidl: „Sollst De doch kassieren ,ur de Gemeinde bei Finkelstein und Äpfel' blüh!' Und Mahr torkelt schlaftrunken zwischen de spreizbeinigen Stühl und dem lottrigen KHchenkrämpel hindurch, blast e Maul Volt Wasser in d^ Hand

und fahrt drmit übers Gericht. Nimmt dann e Verzeichnis von ünsre Leit aus e Kastl und sogt: „Al^szolgaja!' d i. „Jach empfehl mich!', wos ober witzig übersetzt Mayr: „Alles' soll geigen!' Tjenn er sprecht ungrisch, jidisch und daitsch. Dr 'Judenlehrer in Zagyva B6kas, wo ge wesen is seine Heimat, hatte gesagt: „Mayr, jach zerbrech Tr de Knochen, wenn De mr' nix sprechst rain daitsch. Magyarisch is nur de Sproch dr Bakonyawald-Räuber und dr Csikos. Tos is gewesen vor esou 60 Jahren. Und heite

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 05.07.1911
Umfang: 14
. So haben wir die Leute am Bandl. — So recht schmeichelhaft für die geistige Berfassung der christlich- sozialen Wählerschaft klingen diese Aeußerungen gerade nicht. Man sieht, für was die sührenven christlichsozialen Geister und »Räte' ihre Anhänger Hallen, wie niedrig sie dieselben einschätzen. Nu, einen Noggler, v Lryr usw. zu wählen, wären andere Leute als solch», wie sie diese Agitatoren im Auge haben, auch nicht fäbka gewesen. Die Dr. M. Mayr-Nichtwahl in den Nord- tiroler Städten mißbrauchten und mißbrauchen

die Christlichsozialen zu einem nichtswürdigen Derleum- dungsfeldzug gegen die Konservativen. Eine solche Verleumdung wird durch die Erklärung an der Spitze unsere» Blatte» abgcschlachtet. Die übrigen sehen dieser ähnlich. Mit dieser Mayr-Wahl, richtiger Nichtwahl wird auch in Südtlrol entsetzlich Unfug getrieben, obwohl hier der Christlkchsozkale Athana» v. Guggenberg r» nur den Konservativen zu ver danken hat, daß er in da» gelobte Land de» Ab geordnetenhauses nicht nur hineinschauen, sondern auch hineinkommen

kann. E» war gewiß keine leichte Arbeit, für den Namen Guggenberg nor i Leute zu gewinnen. Den »Dank', den die Christ- lichsozlalen dafür unserer Partei zollen, wird man sich merken. Für die Lnntaler Konservativen war ein Eintreten für Dr. M. Mayr noch viel schwerer. Trotzalledem brachte ein Teil der Konservativen noch die Selbslüberwtndung auf, dem Dr. M. Mayr die Stimme zu geben. Die anderen blieben zu Hause. Man kann» ihnen nicht verdenken. Die Behauptung, daß viele Konservative dem Dr. Kosler die Stimme

gegeben hätten, ist eine böswillige Uebertreibung. E» waren überall noch viele Wähler ohne bestimmte politische Färbung, die bei der Hauptwahl nicht ge stimmt hatten und in der Stichwahl durch eifrigste Agitation zur Wahl gebracht wurden. Auch bei der Hauptwah! waren nicht alle für die einzelnen Kan didaten abgegebenen Stimmen wirkliche Parteistimmen. Ein Teil der Wähler stimmt, wie er bearbeitet wird. Wer sie zur Urne bringt, hat sie. Dr. M. Mayr hat sich selbst die Konservativen entfremdet

anschlirße, wenn eine solche im Parlamente gebildet würde, und die «eitere wenige Wochen später, e» sei eine Last von ihm genommen, weil er nicht mehr da» konservativ, christlichsoziaie Kompromißbrot essen müsse, sondern al» reiner Christlichsozialer kandidieren könne — ja sollen sich die Konservativen foppen lassen? Zudem wollte während der Wahlbrwegung Dr. Mayr nach den Aeußer- ungen der chrtstltchsozialen Presse auch Kandidat der Liberalen sein. Schrassl selbst bezeichnrte ihn als konservativ

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 20
Datum: 26.09.1895
Umfang: 20
Bozen, 24. September. Betrügerischer Viehhandel. Heute wurde unter dem Vorsitze des Landesgerichtsrathes Baron Paul Biegeleben die Hauptverhandlung wider die Taglöhner Joseph Mayr und Joseph Pla- singer von Andrian, beide 42 Jahre alt, ersterer verehelicht, letztgenannter ledig, wegen des Ver brechens des Betruges durchgeführt. Als Beisitzer fungiren L.-G.-R. Dr. Cajetan Angeli und Rathssecretär Johannes Mahl kn ech t; die öffent liche Anklage vertritt der Staatsanwaltssubstitut Dr. Aloys

, oder wie sie selbst sich aus drücken, Geld zu „machen' oder zu „verdienen'; freilich geschah dies aus unredliche Weise, indem der eine (Mayr) den Herrn oder den Bauern spielte, der Kühe kaufen wollte, während sich Plassinger in der Rolle des Unterhändlers gefiel. In der That ist ihnen der Schwindel in mehreren Fällen gelungen. Im Februar 1895 kamen beide zu Lorenz Tribus, Metzger in Lana; Plassinger log hier dem Tribus vor, daß Mayr eine Kuh kaufen wolle, aber angeblich das Geld nicht habe; er solle ihm jedoch die Kuh

ohne Bedenken geben, denn Mayr stehe gut und besitze ein Grundstück. Tribus glaubte dies und gab dem Mayr die Kuh für den Preis von 120 fl. auf Borg. Mayr leistete eine Anzahlung von nur 10 fl. Gleich darauf verkaufte Mayr die Kuh um 76 st. im „Maiserhof' an einen gewissen Joseph Tscharf. Plassinger erhielt sein „Maschettgeld', aber Tribus hatte bis heute das Nachsehen. Am 8. Mai d. I. begaben sich beide nach Flaas und besuchten den Baumann Carl Seebacher zu Campidell. Plassinger stellte Mayr als den Delug

von Gries vor, der ein Pzar Ochsen kaufen möchte. Seebacher zeigte anfangs keine Lust, seine schönen Ochsen herzugeben, ließ sich aber bereden. Der Unterhändler machte ihm vor, Delug besitze ein wunderschönes Weingut und dessen Frau habe eine größere Erbschaft zu erwarten. Mayr als angeblicher Grieser Bauer Delug bestätigte dies. Er versprach die Ochsen am 25. Mai zu zahlen und erhielt dieselben um 250 fl. Die Ochsen wurden gleich aus dem Stalle des Seebacher ge führt. aber am selbigen Tage

noch an den Pla- natscher Bauer um einen viel niedrigeren Preis verkauft. Carl Seebacher erfuhr vom Schwindel und suchte den Mayr auf, worauf dessen Frau, welche ein kleines Weingut in Frangart besitzt, sich herbeiließ, dem Seebacher einen Schuldschein auszustellen. Dieser hat heute 345 fl. zu fordern. Sebastian Reiterer, Rödrerhospächter in Vöran, kam aus dieselbe Weise zu Schaden. Auf dem Marlinger Markte am 14. Juni erschienen wieder Mayr und Plassinger und machten sich an den Reiterer heran

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 07.03.1922
Umfang: 8
Jahren schweren Kerkers verurteilt. Ein Totschlag in Meran. Die Folgen fortgesetzter Stänkere!. Heute, Dienstag, verhandelte das Schwur gericht über den Marktfahrer Franz Mayr geb. 1887 in Brixen, dort zuständig, zuletzt in Untermais wohnhaft, welcher des Ver brechens des Totschlages und Vergehens des Tragens verbotener Waffen angellagt war. Am Sonntag, den 4. Dezember 1921. ge gen !j Uhr abends kam der Gelegenheitsar beiter Alois Zeschgi in die Gaststube des Gasthofes zum „Roten Adler' in Meran

, Nennweg, und setzte sich an einem Tisch, wo der Wirt Josef Pranter mit einigen Gästen Karten spielte. Al. Zeschgi nahm ebenfalls am Spiele teil. Da er aber verspielte, geriet er mit dein Wirte alsbald m einen vorüber gehende!'. 'Wortwechsel. Unterdessen waren die Marktfahrer Franz Mayr — der heu tige Angeklagte — und Alois Wilhelm in die Gaststube getreten und hatten an einem Tische Platze genommen. Alois Zeschgi trat nun an den Tisch, wo sich Mayr und Wilhelm niedergelassen hat ten und Wilhelm

, der der Meinung war, Zeschgi wolle sich eine Zigarette anzünden, wollte diesem in bereitwilligerArt einZünd- holz reichen. Zeschgi verbat sich diese Gefäl ligkeit und beschimpfte den Alois Wilhelm und Franz Mayr in ordinärer Weise und verstieg sich, obwohl Wilhelm und Mayr ihn zu beschwichtigen suchten, sogar zu Drohungen t7.it SileiScr-chießen. Da Alois Zeschgi fortgesetzt Lärm machte und stänkerte, schaffte ihn der Wirt vc: die Tür und damit u?ar nieder Nuhe. Am näch ste» Tage, Montag, ebenfalls um V Uhr

abendc erschien Alois Zeschgi wiederum in der vorerwähnten Gaststube und zwar in Gesellschaft des Maurers ^eter Mischi snd des Obersägers Matthias Parth. Bald dar auf erschien cruch Franz Mayr und Alois Wilhelm im GastlckaZe und setzten sich zu Zeschgi, Mischi und Parth, welche am Erksr- tische Platz genommen hatten. Mar,r und Wilhelm sprachen mit Mischi und Parth, ohne sich mit Alois Zeschgi irgendwie einzu lassen. Alois Zeschgi verhielt sich einige Zeit ru hig, nannte aber dann den Mayr und Wil

helm Schufte u. dg!., zog aus seiner rechten NoStasche einen geladenen Revol ver hervor, hielt ihn dem Mayr und Wil helm vor ui.d inachte hiebe! drohende Aeu- ßerungen. wie: „Schant'L, dag ihr h-naus- lomnit, sonst ?rachts: eine? mug heute noch hin werde?: usw. Parth und Mischi redeten beschwichtigend auf Zeschgi ein und dieser teiiiie.ster sür Sie, wenn Sic diese Tat sache nicht zur öffentlichen Kenntnis bnn- gon, denn das Normuitdschaftsgericht wiiide .Ihnen jedenfalls nur eine geringe

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 07.03.1922
Umfang: 6
Gerichtssaal. Totschlag. Das Schwurgericht verhandelte am 7. ds. M. Wer den Marktsichrer Franz Mayr, geboren 1887 in Bxi. xen, dorchin zuständig, zulebt in Untermais wohnhaft, welcher des Verbrechens des Totschlages und Vergehens des Tragens verbotener Waffen airgeklagt war Am Sonntag, den 4. November 1921, gegen 6 Uhr abends, keim der Gcle^nheitsarbeiter Alois Zcschgi in die Gaststube des Gasthofes ,^um roten Adler' in 'JMerait und setzte sich an einen Erkertisch, wo der Wirt Josef Pranter

mit cini;M Gästen Karten spielte. Alois Zeschgi nahm ttirt Spiel ebenfalls teil, da er aber verspielte, gexiet er mit dem Wirt alsbald in einen vorübergehenden Wortwechsel. ' Unterdessen waren die Marktfckhrer Franz Mayr und Mois Wilhelm in die Gaststube 'getreten und hatten an einem Tische Platz genommen. Mois Zeschgi trat an den Tisch zu Mayr und Wilhelnrl.- Dieser war der Meinung, Zeschgi wolle sich eine Zigarette anzünden, und reichte ihm bereitwillig ein Zündholz. Zeschgi verbat

sich diese Gefälligkeit und beschimpfte Alois Wilhcllmi und Franz Mayr auf gemeinste Weise. Trotzdem Wilhelm und Mayr ilhn zu beschwichtigen versuchten, ging er zu Drohungen über und sprach von Niederschießen und vergl. Da Mois Zeschgi fortgesetzt Lärm machte und stänkerte, schasste ihn der Wirt vor die Türe, und damit war wieder Ruhe Am Montag, den 6. Dezember 1921, ebenfalls um 6 Uhr abends, erschien Mois Zeschch wieder in der Gaststube, und zwar in Gesellschaft des Maurers Peter Mischi und des Obersägers Matthias

Parth. Bald daraus erschienen auch Franz Mayr und Mois Wilhelm im Gastlokale und setzten sich zu Zeschgi, Mischi und Parth Mayr und Wilhelm spra chen mit Mischi llnd Parth, ohne sich mit Mois Zeschgi irgendwie einzulassen. Alois Zcschgi verhielt sich einige Zeit ruhig-, beschimpfte aber dann den Mayr und Wilhelm mit Worten wie „Schufte' u. dgl. Er zog aus seiner Rocktasche einen geladenen Revolver hervor und hielt ihü Mayr und Wilhelm vor und machte hierbei bedrohende Aeußegungen, wie: ,,Schaut's

, daß Ihr hinanskommt, sonst kracht's, einer muß heute noch hin werben!' usf. Parth und Mischi redeten beschwichtigend auf Zeschgi ein und dieser steckte seinen Re volver wieder in die Tasche. Als sich nun Mayr und Willidkml erhoben, um das Gastlokol zu verlassen, fing Zeschgi, welcher ebenfalls vom Tische ausgestanden war, neuerdings an, gegen Wilhelm und Mayr zu schimpfen und fuhr in die Rocktasche, um, wie es schien, wieder den Revolver>hervonzuziehm.. Franz Mayr, der die Bewegungen Zeschgis ebenfalls sah, warf

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 03.10.1900
Umfang: 12
im Blut. k>. kl. Peter Mayr ein Keld vom Jahre 1809. Der Schreiber dieser Zeilen hatte im Hochsommer Gelegenheit, im bairischen Hochlande einem Sänger concerte beizuwohnen, wo vor einer zahlreichen Zuhörer schaft die verschiedensten Nationallieder in ausgezeichneter Weise zu Gehör gebracht wurden. Die Schlussnummer bildete das tirolische Andreas Hoferlied, das von Seite des Auditoriums unt großem Jubel aufgenommen wurde. Ich muss gestehen, bei dieser Gelegenheit hat mein Tirolerherz stürmischer

der Vergessenheit zu entreißen und der jetzigen Generation Tirols zu zeigen, zur Bewunderung seiner Heldengröße und zur Nachahmung seines großen Beispieles. Es gil ein religiös-patriotischer Meisterschuss, dass man einen unserer Besten in diesen Tagen der Oesfentlichkeit, dem Volke von Tirol zeigt, damit jeder, der am Peter Mayr-Denkmal vorübergeht, dort stillstehe und Hinblicke auf den großen Mann von anno 9, damit jeder sich spiegle und ein Beispiel nehme, wie man eintreten soll für Wahrheit und Recht

, die man heutzu tage in den Boden stampfen will. Das Land Tirol hat eine alte Ehrenschuld gegenüber einem seiner besten Söhne abgethan, es hat endlich in Marmor gegrabeu, was von Mund zu Mund fortleben soll, solange man von der Ruhmeszeit Tirols spricht. Der schlichte, ein fache Wirt an der Mahr hat nach 90 Jahren ein Andenken erhalten, das seine Heldengeschichte den Söhnen Tirols verewigen wird. Peter Mayr hat auch eine Erinnerung verdient, denn was dieser Mann geleistet hat, ist nicht Alltagswerk, nein

und der Krug gieng zum Brunnen bis er sprang. Am 11. Ahris 1809-lag mit einem Schlage die ganze BmernwirtschafA am Böden, und mit schlotternden Knien sahen sich die aufgeklärten Lichtköpse der Beamten einem zürnenden Volksstamme gegenüber, der mit diesen Herren ganz gewaltig ins Gericht gegangen ist. Die ersten Kämpfe im April und Mai 1809 hat Peter Mayr als einfacher Kämpfer mitgemacht, aber schon damals hat er sich durch seine Tapferkeit bekannt ge macht. Im August war er schon Anführer der Eisack

- thaler, und als solcher verdiente er sich den Ruhmes zweig als tirolischer Kriegsheld. Er war ein intimer Freund Hofers und ?. Haspingers, die auf ihn große Stücke hielten. Lefebre stürmte mit ungeheurer Macht über den Brenner herein. In Sterzing stand Hofer, umgeben von einer rathlosen Schar, schwankend und unschlüssig in einem so furchtbaren Augenblicke. Da stand Peter Mayr auf. Er sammelte seine Eisakthaler und drang gegen Brixen vor. „Schlechter als es ist, können wir's doch nimmer machen', hieß

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
amWcrg Jsel an- griff, befehligte Peter Mayr das Zentrum ' (mb nahm enii- scheidende» Anteil an diesem größten' und'' glorreichsten Sieg des Jahres 1809, den Tirol ganz aus eigener, von Hosers Führerwilleir geballte»' Dolkskrast errang. Während der Regentschaft des SandwirtäsAn der Inns brucker Hofburg im August und September weilte der Mahrwirt wieder in seinem Heim, war ab'tr unermüdlich wirksam. Sein edler Sinn betätigte sich in dSr mustergülti gen Organisation einer großen Notstandsaüshilfe

, »s. In den ersten Novembertagen hatte der Eisacktaler Landsturm in der Enge des Kunterßweges noch eigen Er folg gegen den vorrückenden General Pchst errungen; in. gehobener Stimmung eilte Peter Mayr,, mit mehreren Führern auf den Brenner, wo er am 4. Noveurber Hofer traf, der erst zwei Tage vorher seine Unterwerfung schrrfk- lich dem Vizekönig Beauharnais kundgeinacht hatte. So gleich wurde det Scmdwirs von den! Brixner Führern wieder umgestimmt lind zu einem neuen Aufgebot ge drängt, mit dem der Mahrsvitt

dm Landsturm in der Brixner Eegmd herbeirief' und gegen die Mühlbacher Klause zog, um dem heranrückenden General Rllsca den Weg zu verlegen. Am 8. November kam es zum denkwürdigen Kampf an der Mühlbacher Klause, die von Peter Mayr, dem Schabser Wirt Kemenater und Jakob Stainer von Mil land so heldenmütig verteidigt wurde, daß die Franzosen in vier vergeblichen Stülpten an 500 Tote verloren und lick der Klause erst bemächtiaen konnten, als die Stellung der Tiroler, umgangen war. In den folgenden Wochen

geriet der Mahrwirt immer mehr unter den Einfluß des fanatischen in seinen Phanta sien und Prahlereien zügellosen Brixner Kommandanten Johaim Maria von Kolb, der immer wieder die Flammen des Aufstandes entfachte, ohne die Folgen für Land und Kämpfer zu erwägen. Peter Mayr begab sich am 19. November, als Abgesand ter Brixens nach Passeier,. um mit Hofer die weiteren Maßnahmen zu beraten. Dort kam der Mahrwirt gerade an, als der letzte- Sieg Hofers über, die Franzosen bei St. Leonhard am 22. November

erfochten war. Dieser Ein druck war entscheidend fhr die Fortführung des Wider standes auch im Eisacktal, denn es gelte ja nur, wie Hofer und Mayr in verhängnisvoller. Verkenmlng iioch immer glaubten, das Land bis zum Eintreffen der unter Erzherzog Johann airrückenden Oesterrxicher zu halten. Kolb beschloß die Belagerung Brixens, das von Genes- ral Moreau besetzt war und postiette den Mahrwirt in Pfeffersberg. Doch das Unternehmen kam nicht mehr zur Durchführung, ivohl lagerten die Baneriynassen

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Volksblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 29.09.1900
Umfang: 12
Beilage z«m „Tiroler BoUSblatt' Nr. 79. vom Mittwoch. S Oktober 1S0« Rede des k. k. Universitätsprofessor Dr. Josef Hirn bei der Euthülluug des Veter Mayr-Denkmals in Kozen am 30. September 1LXX). Als um die Mitte des 16. Jahrhunders der deutsche Kaiser den Insassen eines jener stattlichen Bauernhöse aus dem Ritten, den Brüdern genannt die Mayr auf dem Kölhof, einen Wappenbrief verlieh, so geschah eS, wie das Pergament weist, in Anbetracht ihrer Ehrbarkeit, Redlichkeit, guten Sitten, Tugend

Stärke und un beugsamen Rechtssinnes in sich, der sich dann im Enkel als Todesmuth für das Heiligste, das der Mann in seiner Brust trägt, die Wahrheit, entfaltete? Denn dasjenige, um derentwillen der Mann gefeiert wird, dessen Andenken uns heute hier zusammengeführt hat, steht durchaus nicht in einem Gegensatze zu dem, was wir von der Gesammtheit seiner Altvordern wissen, sondern ist nur wie das bestätigende Siegel auf den Brief, der von ihren Tugenden spricht. Der Name Peter Mayr ist ein Specificum

des unoergesslichen Jahres neun. Auch bei unserem Mayr würde es sich ähnlich verhalten. Allein bei ihm bildet das patriotische Moment nur die eine Hälfte seiner Erinnerung, die andere, welche ihn zum Heros und Blutzeugen der Wahrheit stempelt, bildet das Besondere an ihm, das ihn aus der Schar seiner Schicksalsgenossen leuchtend heraushebt. Beides will an ihm gleichmäßig gewürdigt sein, und eben dieser doppelten Würdigung gelte auch ein Theil der feierlichen Stunde, die uns hier zu seinem Gedächtnisse vereint

Sturmbann das Augenmerk seiner Ge nossen noch insbesondere auf sich gelenkt, ob man ihn als angesehenen Gastgeber nicht längcr übergehen wollte, wir wissen es nicht. Aber soniel ist erkennbar, dass Mayr, sobald er mit einer leitenden Charge betraut ist, sogleich seinen Platz gewinnt mitten unter den ersten Volks- führern. Kein anderer als Pater Rothbart und Speck bacher sind von nun an seine unzertrennlichen Mit streiter im heißesten Kampfgewühl. Um die militärische Leistung unseres Helden

, als die Mannschaften der Klausener Gegend nach Nor den.eilten, um den Feind in den Eisakengen aufzuhalten. Das Trifolium Mayr, Haspinger und Speckbacher hat dem Feinde in der Portiunculawoche dieses zweite Pontlatz bereitet. Da hat es gegolten, blutigen Ablass zu ge winnen. Es war eine der grauenvollsten Katastrophen des ganzen Volkskrieges, denn da in Oberau, wo die herandrängenden Felsenhänge kaum dem schäumenden Bergstrom und der Straße Raum gewähren, hatte sich der Feind auf ein Terrain gewagt

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 12.10.1910
Umfang: 8
abzuschütteln, im April und Mai 1809, da war auch Peter Mayr dabei, noch kein Kommandant, kein An führer, aber wohl ein eisriger Landstürmer. Sein Ansehen scheint dabei noch gestiegen zu sein; denn als man daran ging, die Landes verteidigung zu organisieren, da war Peter Mayr auch in die dazu berufene Kommission gewählt als Vertrauensmann der Stadt und Umgebung Brixen. Als dann Anfang August 1809 wieder die Sturmglocke ertönte und Hoser seine Getreuen zum Kampfe rief, da sammelte Peter Mayr im Vereine

des linken Flügels und trug mit seinen Scharen wesentlich zum glorreichen Siege bei. Er verfolgte noch die fliehenden Franzosen bis Schwaz und als er dort die greulichen Verwüstungen sah, welche die Feinde angerichtet hatten, da zerriß Mitleid sein Herz und er leitete Sammlungen ein sür die vom Unglücke so hart betroffenen Bewohner. Als dann Andreas Hofer in Innsbruck re gierte, war Peter Mayr, den er zum Unter- Ammandanten ernannt hatte, bei ihm wohl ge litten und viel gab er auf seinen Rat. Vielleicht

Andreas Hofers stand Peter Mayr in diesen letzten Kämpfen; im Ge fechte an der Mühlbacher Klause bewies er wieder seinen Mut und seine Tüchtigkeit; auch Ende November, als die von Kolb entsachten unnützen Kämpfe in der Umgebung von Brixen entbrannt, war Peter Mayr noch dabei; aber es scheint doch, daß ihm langsam die Augen aufgingen, daß weiteres Kämpfen vergebens sei, und der zum Frieden mahnende Brief des Fürst bischofs von Brixen scheint ihm die Augen darüber vollends geöffnet zu haben; denn er zog

, in welchem er so gut und lange verborgen blieb, daß er sich schon sicher wähnte. Aber da sand sich der Verräter. Ein sicherer Johann Pichler,Wöhmauerer in Feld thurns, war es, ein übel beleumundeter Mensch, den der ausgesetzte Preis verlockte. Er führte, selbst mit einer Mistgabel bewehrt, die französi schen Soldaten zum entdeckten Verstecke. Peter Mayr wurde ergriffen und gefangen nach Bozen in die Fronfeste St. Afra gebracht. Bald auch wurde das Todesurteil gegen ihn gefällt. Auf die Kunde davon eilte das brave

Weib Mayrs mit den Kindern nach Bozen, warf sich dem kommandierenden General Grafen Baraguay d'Hilliers zu Füßen und flehte um sein Leben. In der Frau des Grasen, bei welcher sich die edle Freifrau Anna vonGiovanelli für die Unglückliche verwendet hatte, fand sie eine eifrige Fürsprecherin und so ließ sich der General erweichen und kassierte wegen eines Formfehlers das Urteil und ordnete ein neues Kriegsgericht an. Dem Peter Mayr aber ließ man durchblicken, daß wenn er angebe, er habe das Patent

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 04.06.1881
Umfang: 8
in auf llebervortheilung gerichteter Abficht werthlosen Terpentin für venetiani- schen Terpentin angepriesen und verlaust zu haben. Alois Mayr gibt an, dmch seine letzte Bilanz am 20. Oktober selbst überrascht gewesen zu sein, er habe ein solches ihm ganz unerllärbares Deficit nicht er wartet. Eben weil er von seinem Pafsivstande keine Ahnung hatte, habe er Zahlungen geleistet und Käufe gemacht. Woher diese traurige Ueberschuldung komme wisse« nicht anders zu rechtfertigen, alsdltrch seine Ver luste im Geschäfte

und durch die etwas kostspielige Wirthschaft in seinem Hause. Allerdings höbe er von Angelini bezogenen Schnaps an Zahlungsstatt an einen seiner Gläubiger abgegeben, aber er habe dabei ein Geschäft gemacht und er sehe nicht ein, weshalb er als Kaufmann nicht zu profitiren suchen sollte. Er habe nicht in der Absicht Waaren gekauft um dieselben etwa niemals zu bezahlen, viele habe er thatsächlich bezahlt nur jene, die in die Concursmajse fielen, müß ten verlieren. Bezüglich des Geschäftes mit Terpentin deponirt Mayr

. daß er von Meßner eingeladen worden sei mit ihm gemeinschästlich schlechten Terpentin gut an Mann zu bringen. Er habe die Vorschläge nur theilMile, so Weit ste rechtlich waren, acceptirt. Der Vorfitzende erklärt den Characier des Terpentin» geschäfteS mit Angelini dieser sollte bewogen werden an Meßner Sumack zu liesern gegen Terpentin Damit er den Handel einginge und den Artikel der ihm bisher fremd war, annehme, wurde ihm zunächst ein Muster von bester Qualität und fast gleichzeitig durch Mayr eine Bestellung

auf Terpentin zugesendet. Angelim ging auf den Leim, sandte an Mayr den Terpentin Meßner's, und als derselbe in Brixen ankam, wurde er von Mair als vertragswidrig zurückgewiesen Jacob Vantsch war von Meßner angest.llt Ter pentin an Mann zu bringen und erhielt sür jeden verkauften Centner hiefür 1 fl. Provision. Dem Kauf mann And. Degischer bot er Lärchenterpentin an, wel- chen dieser für 26 fl. Pr. Centner kaufte, um hinterher - zur Einsicht zu gelangen, daß die erhaltene Waare den Werth nicht habe. Vantsch

zu haben, weil sein Bestreben dahin ging, nicht in eine Sache veiwickelt zu werden, die ihn Verdächtig machen würde. Ludwig Meßner stellt in Abrede den Angelini zu übervortheüen gesucht zu haben. Die Waare, die er geliefert, war echt und rein. Es sei jedoch eine Eigenschaft des triestiner Terpentins mit der Zeit sich etwas zu trüben und zu vertrocknen. Bon einem Be trüge könne keine Rede sein. In Folge dieser Aussagen beantragt der Vertreter des Mayr die Vorladung zweier Fachmänner. Machmittagssitzung.) Der Vorsitzende

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 23.02.1910
Umfang: 8
Hofer und Peter Mayr konnten sich nicht entschließen, das Land zu Verlasien, die heimat liche Scholle hielt sie festgebannt. In der unwirtlichen Gegend der Pfandleralpe hatte Hofer sein Versteck gewählt; der getreue Sweth und später auch seine Frau und sein junger Sohn teilten mit ihm die Einsamkeit in der winterlichen Bergwildnis. Nicht lange sollte ihr Versteck ver borgen bleiben. Der ungewohnte Rauch der Hütte verriet ihren Aufenthalt und in der Person des Jo- Hann Raffl fand sich der Verräter

den auf ihn ge richteten Gewehren der französischen Grenadiere gegenüber. Aufrecht, die Augen unverbunden, er- teilte er selbst das Kommando zu den tötlichen Schüssen, die seine Brust durchbohren sollten. Propst Manifest!, der Erzpriester von Mantua, der Andreas Hoser auf seinem letzten Gange bei gestanden hatte, sagte von ihm: Voll Trost und Er bauung bewunderte ich einen Mann, der als christ licher Held zum Tode ging, und ihn als uner schrockener Märtyrer erlitt. . Auch den Mahrwirt Peter Mayr ereilte sein Schicksal

herbei, warf sich dem General Grafen Baraguay zu Füßen und dieser, durch die Fürbitte seiner Gemalin und der edlen Frau Marie v. Giovanelli zur Milde gestimmt, ließ sich erweichen. DaS Urteil wurde kassiert, eine neue Untersuchung angeordnet und dem Peter Mayr bedeutet, wenn er angebe, er habe daS Patent des Vizekönigs, welches zur Niederlegung der Waffen aufgefordert hatte, nicht gekannt, so werde er frei werden. Der ihm bestellte Verteidiger stellte ihm den Ausweg nahe, seine Frau und seine Kinder

be stürmten ihn mit Bitten; alles vergebens. Peter Mayr hatte das Patent gekannt, er wollte nicht sein Leben durch eine Lüge erkaufen. Zuoberst der Bindergasse, im Erkerzimmer des alten Regierungsgebäudes, tagte wieder daS Kriegs gericht. Peter Mayr wird vorgeführt; die verhäng nisvolle Frage wird an ihn gerichtet, aller Augen hängen an seinen Lippen; tieses Schweigen herrscht im Raum. Ruhig und gesaßt erwidert Peter Mayr: »Ja, ich habe es gewußt!' Sein Schicksal war damit besiegelt. TagS darauf führte

ein Zug französischer Soldaten Peter Mayr durch die Straßen der Stadt hinaus über die Talferbrücke. Auf der alten Holzreise, ungefähr dort, wo heute der dritte Raum der Promenade steht, machen sie „Halt', die Soldaten bilden einen Halbkreis, Peter Mayr wird an die Mauer gestellt und aufrechtstehend, die Augen unverbunden, ganz wie zur selben Stunde Andreas Hofer im fernen Mantua, kommandiert er „Feuer!' und sinkt hin unter den Kugeln des Feindes. „Da lag von den Kugeln dahingestreckt, Ein Leben

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 17.11.1870
Umfang: 8
so glaubwürdigeren Weise an. daß ihn Mayr mit einem Handel um eiu Grundstück angeführt habe; er kauft von ihm ein Grundstück und wie er es zahlen will, sagte Mayr: ich halte den Kauf nicht mehr. Die AnSrede, welche dieser gebrancht. daß das Grundstück nicht ihm gehört habe, ist geradezu lächerlich; jeder, der die Verhältnisse keuut, weiß, daß Grasrechte in Tirol wie ein anderer Grund und Boden verkaust werden; wenn Mayr daS Grundrecht uicht besessen hätte, hätte er jedenfalls das Graörecht verkauft. Ebenso sagt

Elisabeth Gaiöbacher. daß Mayr sein Wort gebrochen. Er habe ihrem Manne versprochen, daß er das Geld, welches zum geschäftlichen Betriebe der Cementfabrik aufgebracht werden solle, ihm vor strecken werde; habe dies aber nicht gethan, Gaiö bacher vielmehr auf unehrenhafte Weise aus dem Ge schäfte gedrängt und die Zusage, daß er ihn ent schädigen werde, auf das schändlichste gebrochen. Alle diese Umstände sind nicht geeignet, die Ehren haftigkeit des Mayr in ein besonders gnteS Licht zu stellen. Wer

. Ich glaube, daß Wort» brüchigkeit keine gnte, sondern eine schlechte Handlung ist. und nachdem mehrere Wortbrüchig gegen M<ihi- erwiesen sind, konnte I. Obereiter mit vollem Rechte sagen: ich habe ihm „wegeu schlechter Handlungen das Gasthaus verboten'; war ja der Wortbruch iu Betreff deö Geschäftes mit Saulich der Gruud, warum sich Obereiter mit Mayr verfeindet, warnm er ihm sein Haus verwiesen hat. Hätte I. Obereiter alle diese Handlungen des Mayr. welche wir heute von Zeugen bestätigen hörten

, in der Zeitung angeführt, in seiner „Erklärung' gesagt: I. Mayr hat mir. Saulich, Hilber, Kögl u. s. w. daS Wort gebrochen, so glaube ich, würde Mayr iu der Achtung seiner Mitmenschen weit mehr gesunken sein, als er durch die einfache Bemerkung „wegen schlechter Handlungen' IST« gesunken ist^ Ich bin der vollen lieberzeugüng und hoffe, daß die Geschwornen dieselbe mit mir theilen' werden, daß Obereiter, wenn er schon sich des Ver gehens der Chreubeleidiguug schuldig gemacht, gerade durch die Beweise

von ihm unterfertigten „Erklärung' den Kläger Josef Mayr verächtlicher Eigenschaften geziehen zu haben? Als Znsatz 2. Hat der jAngellagte zur Be gründung der Wahrheit seiner Schmähungen ent ehrende Handlungen deö Josef Mayr bewiesen? Der Vertheidiger wünschte in der Znsatzfrage statt deö Wortes: ,Schmähungen' den Anödrnck: „Be hauptung schlechter Handlungen des I. M.' Der Vertreter des Klägers protestirte jedoch dagegen und der h. Gerichtshof entschied sich für die Beibehaltung der im Gesetze begründeten Stylisirung

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 17.12.1900
Umfang: 8
Slus dem Gerichtssaale. , Innsbruck. 14. Dcc »*»Crida und Betrug. Bei der heute beim /hiesigen Landesgerichte durchgeführten Schwnr- .gerichtSverhandlung präsidierte der k. k. LandeS- gerichtSrath Dr. Hirn. Die Anklage vertrat der k. k. StaatSanwaltsubstitut Per» ter, während Dr. Onestinghel nnd Dr. Eder die Vertheidi gung übernommen hatten. Vor den Geschwornen erscheinen Jakob Freunds, ^2 Jahre alt, ledig, Schuhmacher aus Westendors, zuletzt in Ruin, und dessen Zuhälterin Cäcilia Mayr

, 28 Jahre alt, ledig, Dienstmagd aus Laas, zuletzt in Schluderns, wegen schuldbarer Crida und Betruges. Freundl kam 189?» nach Kitzbühel, wo er schein bar einen Weinhandel betrieb und eine Kramerei errichten wollte, wozu ihm jedoch die Mittel fehlten, da er sein kleines Vermögen schon früher vergeudet hatte. Im December 1835 zog die Mayr zu ihm, zu welcher er alsbald in intime Beziehungen trat. Die beiden lebten in Kitzbühel bis zum Sommer 189«, denn länger konnten sie sich dort nicht halten

war bald verbraucht und der Erlös wie es scheint vergeudet, weshalb ein neuerlicher Be trug gegen Frau Piechl iusceniert wurde. Am 23. October 18S6 erschien die Mayr wieder bei Frau Piechl in Kufstein, spiegelte derselben vor, dass sie bis zum nächsten Ersten einen Lohnrück- stand von «0 sl. von ihrem früheren Dieiistgeber erhalte und überdies Geldeingange im Geschäfte zu erwarten feien, so dass sie binnen kurzem !<><> fl. schicken werde, worauf sie wiederum um Waren auf Credit bat. Frau Piechl lies

; sich auch diesmal täuschen nnd lieferte Waren im Werte von mehr als 20« sl. ohne eine Anzahlung zu verlangen. Durch daS Gelingen dieses Schwindels ermuntert, wurde noch ein dritter Betrug von den Angeklagten zum Schaden der Frau Piechl beschlossen, den ebenfalls wieder die Mayr im Einverständnisse mit Frenndl nnd über dessen Initiative ausführte. Am 2. Jänner I8S7 er schien die Mayr abermals im Geschäfte der Fran Piechl, heuchelte wieder Ehrlichkeit, indem sie sich den Anschein gab vom besten Willen beseelt

nach Salzburg und begab sich in die Lederhand lung Georg Hofmann, stellte sich als Geschäfts führer einer angeblich von Cilli Mayr in Westen dorf betriebenen Schuhwarenhandlung vor und be stellte für diese Waren im Betrage von 173 sl. S2 kr. Der Geschäftsführer schenkte den Angaben Glauben und lieferte thatsächlich die bestellten Waren, wobei er 5» sl. nachnahm, so dass diese Firma um 128 fl. 52 kr. geschädigt erscheint, denn anch diese Rechnung blieb unbeglichen. Als nun den Angeklagten in Westendorf ver

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 04.06.1916
Umfang: 8
der Talferbrücke, j der Mahrwirt Peter Mayr, der Mann, der ^ sein ^eben nicht durch eine Lüge erkaufen woll- - te, durch ein Piquet französischer Grenadiere ^ standrechtlich erschossen wnrde. Das Schicksal ^ des Helden aus der großen Zeil Tirols iü be- ^ kann:. Er, der Ilntertominandanl Andreas Hose:s, Halle sich am Berg bei Oberau und in der Mühlbacher Klause ausgezeichnet, und nahm auch noch an den Kämpjen teil, wel che zu Ende des Jahres 18l>9 in der Brirener Gegend stattfanden. Es war ihm wohl de launl

! werden, wenn Peter Mai,! sich zu sagen bereit gesunden, daß er die Kundma chung des Bizekönigs nicht gekannt habe. Es wäre dies sreilich eine Unwahrheit gewesen, aber wer würde sie dem Mahnvirt zum Bor- wurj gemachl haben, um dessen Leben es sich handelte! Peter Mayr brachte jedoch die Un- ' wahrheil nicht über seine Lippen. Er erklärte, die Kundmachung gekannt, sie abei nicht ge glaubt zu haben. Seine ^ran war. von verziveiselnder Angst gepeitscht, mit den Kindern in das Gefängnis gekommen. Aber weder

das Bitten und Bei teln des armen Weibes, noch der Ncu einiger freunde konnten Peier Mayr dazu bewegen, seine Erklärung zu ändern. Und so ging der Held in den Tod. Sein Berhalten zwingt ei- ! nein Bewunderung ab. das Schicksal seiner Frau und seiner Kinder, die nochmals in tiefes - Elend gerieten. UM einem das Auge feucht l werden. Anläßlich eines Aufenthaltes in Briren ^ hahe ich letzthin an einem sonnigen Maientag das Gasthaus Peter Mahrs in der Mahr be sucht und das dort errichtete schöne Denkmal

besichtigt. Und da wurde mir vom Schicksal der derzeitig e n Mahrwirtin erzählt, dein Schicksal einer Soldatenwitwe, wie sie der Weltkrieg so viele geschaffen, der den grauen zu taufenden das schwarze Tranerkleid anfnö- ligel. Das Mahrwirtshaus ift nach dem Tode des Wahrheitshelden in die Hand verschiede ner Besitzer übergegangen. Aber erst etwa ein Jahr vor Ausbruch des Krieges taufte es wie- i der ein Mayr, ein kerniger Pustertaler: Jo hann Mayr aus Bruneck. Derselbe, ein jun ger, tüchtiger

, Schein der scheidenden Sonne herüberleuchte ten und rückwärts um die Berge von Brixen sich ein leichter Dämmerschleier legen wollte, da saß der neue Mahrwirt, den Arm um sein Weib geschlungen, aus der Bank vor dem ^ Hause und erzählte von all' seinen Zukunsks- plänen und die junge Frau wurde stolz im > Gedanken an die Tatkraft, die aus den Wor- ^ len ihves Mannes sprach .... i Da brach der Krieg aus und Johann ; Mayr mußte als Patrouillesiihrer, zu den Ti- ! roier Kaiserjägern einrücken. Der Abschied

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 04.06.1916
Umfang: 8
aus der Ta- cifvegulierung jene Mehreinnahme zufließen wird, welche im Vereine mit anderen Erhöhun gen der staatlichen Einkünfte zur Bedeckung der durch den Krieg veranlaßten Staatsaus gaben erforderlich ist. Sonntag, den 4. Juni Die Wirtin an der Mahr. Eine Schilderung aus gegenwärtigen Tagen von Kurd Eichhorn. Es war am 20. Februar 1810, als auf der Holzreife zu Bozen, außerhalb der Talferbrücke, der Mahrwirt Peter Mayr, der Mann, der sein Leben nicht durch eine Lüge erkaufen woll te, durch ein'Piquet französischer

werden solle, den man noch mit den Waffen in der Hand antraf. Aber trotz dem unterließ es der Mahrwirt nicht, sich an dem letzten Aufflammen der Tiroler Volkser hebung aktiv zu beteiligen. Ein Verräter lie ferte ihn den Franzosen aus. Er wurde zum Tode verurteilt, aber nach einer Anordnung .des Generals Baraguay d'Hilliers sollte das Urteil kassiert werden, wenn Peter Mayr sich zu sagen bereit gefunden, daß er die Kundma chung des Vizekönigs nicht gekannt habe. Es wäre dies freilich eine Unwahrheit

gewesen, aber wer würde sie dem Mahrwirt zum Vor wurf gemacht haben, um 'dessen Leben es sich handelte!. Peter Mayr brachte jedoch die Un wahrheit nicht über seine Lippen. Er erklärte, die Kundmachung gekannt, sie aber nicht ge glaubt zu haben. Seine Frau war, von verzweifelnder Angst gepeitscht, mit den Kindern in das Gefängnis gekommen. Aber weder das Bitten und Bet teln des armen Weibes, noch der Rat einiger Freunde konnten Peter Mayr dazu bewegen, seine Erklärung zu ändern. Und so ging der Held in den Tod

zu taufenden das schwarze Trauerkleid aufnö tiget. Das Mahrwirtshaus ist nach dem Tode des Wahrheitshelden in- die Hand verschiede ner Besitzer übergegangen. Aber erst etwa ein Jahr vor. Ausbruch des Krieges kaufte es wie der ein Mayr, ein kerniger Pustertaler: Jo hann Mayr aus Bruneck. Derselbe, ein jun ger, tüchtiger, schaffensfreudiger Mann, ver mählte sich im November, 1913 mit der Tochter des wertum in Tirol als Pferdehändler be kannten Peißerbauern von Sillian, einem schönen Mädchen. Die beiden

die Folge war, welche die herbeigerufenen Aerzte zu operativen Eingriffen nötigte. E- war am 18. August, als Johann Mayr, der noch beim Ersatzbataillon in Innsbruck weilte ein Telegramm erhielt, das ihn von der Sach lage verständigte. Der Oberst gab ihm kur zen Urlaub und als er, nach in fliegender Eile angetretener Fahrt, ins Mahwirtshaus stürz- te, teilte ihm schon unter, der Tür die Kellnerin in abgerissenen Sätzen mit, daß zwei wunder liebe Vüblen angekommen seien, daß aber die Frau schwer trank

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 07.03.1922
Umfang: 8
„Bozner Nachrichten'. den 7, März 1922 Seite S SchwarWMt. co Ä o r g h e s i wurde ber Ausgabe fal- Lire-Notey einstimmig .schuldig erkannt zahren sch werep Mprke'^r W- -Wag in ?inxm SafchMsx. gericht verhandelte am 7. Mörz iMrkrfahrer Franz Mayr. geboren I-iM dort zuständig. zuletzt in Unter- Mft. welcher des Verbrechens d^s und Vergehens ides Tragens verbo- l angeklagt war. Tatbestand: Am Iden 4. Dezember 1321 gegen 6 Uhr der Gelegenheitsarberter Älois Idie Gaststube des Gasthofes „Zuni

ro- linMeran, Rennwegund setzte-sich an »rtisch, wo der WirtJosef Pranter mit listen Karten fpieite. Alois Zeschgi ITpiel ebenfalls teil, da er ccker ver biet er mit dem Wirte alsbald in einen senden Wortwechsel. Unterdessen wä- tiktsahrer Franz Mayr— der heutige t — und Alois Wilhelm in die Gast- sm und hatten an einem Tische Platz Alois Zeschgi trat nun an den Tisch.. ^ und Wilhelm niedergelassen hat- i!helm, der der Meinung war, Zeschgi ke Zigarette anzünden, wollte diesen tilliger Art ein' Zündholz

' reichen. »At sich diese Gefälligkeit und-be im Alois Wilhelm und den Franz Deinste Weise und ging trotzdem, und Mayr ihn zu beschwichtigen Idrohungen mit niederschießen und I!« Alois Zeschgr fortgesetzt Lärm i sAkerte, schaffte; ihn der Wirt vor p damit war wieder Muhe.^ s-cg, den 5. Dezember 1921 ebenfalls tbends erschien Mois Zeschgi rvie- tr wrerwyhttten Gaststube, Un^d zwar ^ des Mauvers Peter Mischt Und Mtthras Parth. Bald' darauf P gwnz Mayr und Alois- Wilhelm ätzten sich zu Zeschaj. Dischi

'^che am Etkertisch.Plätz aenom- Rand und Mlhelm sprächen' mit M ohne sich mit Alois Zeschgi ir- I r « ^llois Zeschgi verhielt sich IÄ?' ^schimpfte aber dann den mit dem Worte Schufte und i». ? ^ rechten Rocktasche einen skwloer hervot und hielt ihn Mayr machte hiebet bedrohliche ^-»Schauts, daß ihr hinaus- ^rachts, einer muß heute noch hin werden usw.Pcxrth und Mschi redeten bq-. Wwkchtigend mis Zeschgi ein und dieser steckte Keinen Revolyev nun wieder in die Tcksche: Als isich' nun Mayr

und' Wilhelm erhöben/ um das iGastlokal zu verlassM.'^sing Zeschgi, welcher iebensalls vom Tische aufgesta^n war, neuer- VinHs'äN. gegen ASllhelmMd Mayr zuschimpfen icknd fuhr Nach Aussagen des Parth. Mtschr und Wilhelm in' die' Rocktasche, um wie es schien, Wieder den Revolver hervörzuzichen. Franz Mayr.derdieBewHungsn ZesMisMenfalK sah, warf sich nun blitzschnell aus Zeschgi, erfaßte mit kräftigen Griff dessen Avn »zog mit der rechten H«nd sein Messel ^>as ^ vorher schowMchbexeit 'aüsgicklappt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 16 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
war's in Tirol, — still, wie auf dem Friedhof in der Mitternachtsstunde! Im gleichen Mo nat, bald nach der un glücklichen Schlacht am Berge Jsel, saßen Mayr und der be kannte Herr v. Kolb eines Tages in der Stube des Mahrge höftes. Kolb schien heute in besonderen Eifer versetzt zu sein, denn das kleine Herr- chen^fuchtelte mit den Händen in der Luft herum und sprach so laut und eindringlich, dass Mayrs '.Gattin, Maria, ihn in Heller Angst mehrmals zur Vorsicht mahnte. Das war aber auch nöthig

, denn wenn wir auf den Inhalt des Ge spräches lauschen wol len, so hören wir, dass nichts anderes als ein neues Losschlagen der Bauern gegen die verhassten Fremdlinge im Plan lag. „Ich versichere euch, Mayr,' begann Kolb wieder, „es ist kein Friede geschlossen, alles nur Lug und Trug. Erzherzog Johann steht bereits zu unserer Hilfe im Pusterthal und jeden Augenblick kann ein neuer Aufruf des Sandwirts eintreffen. „Ach, da ist er ja schon', rief er, als ein Vauern- burfche in die Stube trat und Mayr vorsichtig ein Schreiben

überreichte. Thatsächlich war es ein Brief Andreas Hofers, der, durch falsche Rathgeber bethört, nochmals das Volk unter die Waffen rief. „Nun, nun, hab' ich nicht recht?' fragte der fanatische Kolb den Mahrwirt, welcher mit leisem Kopfschütteln das Schreiben durchflog, „ist es nicht Lug und Trug mit dem Friedensschluss? Ein neues Losschlagen', Kolbs Stimme sank bei diesen Worten zu einem geheimnisvollen Flüstern herab, „ein neues Losschlagen liegt im Befehle des Allerhöchsten. Als ich, — euch, Mayr

Gemüth wohl kannte, „du werft do nöt wieder unhöb'n wölln (anfangen wollen)? Die Geistlich'« olle hob'n g'sogt, dass Fried' sei; Peater, sei do g'scheid, i bitt' di.' „Ober Host nöt g'heart (gehört), wos der Hear Kolb g'sogt Hot?' versetzte Mayr. „Geah, geah, glab do den Holbnorr'n nicht (geh', geh', glaub' doch dem Halbnarren nichts)'' war der Gattin ärgerliche und um Kolbs Anwesen heit unbekümmerte Antwort, „seine Erscheinungen sein decht (doch) nicht onderst as Norrethein (als Narrheiten

)!' Jetzt aber war es an Mayr, zornig zu werden. „Pfui, schäm di, Weib, fürchtest nit die Sünd ? Moanst denn, a so a frnmmer Hear, wia der Hear Kolb ist, a Tiroler, dear that lüag'n in aner a so wichtig» und heilig'n Soch!' „Gewiss nicht', erwiderte der Fanatiker schein heilig, „seht, Frau Wirtin, hier sind so gar Briefe ansPuster- thal, welche das He rannahen eines öster reichischen Heeres zu unserer Hilfe bestä tigen.' Die Wirtin wollte noch Einwendungen machen, Mayr jedoch schnitt sie mit den Worten ab: „Es ist guat

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 28.09.1895
Umfang: 8
waren in der Wesenheit geständig und wurden schuldig gesprochen. Das^ Urtheil lautete für Michael Meyer auf 5 Zahre schweren Kerkers und für Ludwig Widmayr auf 4 Jahre schweren Kerkers. Am 24. September fand unter Vorsitz des Herrn L.-G.-R. Paul Freiherr v. Biegeleben die Verhandlung gegen die Taglöhner Josef Mayr und Jofef Plaßinger von Andrian, beide 42 Jahre alt und zuletzt wohnhaft in Gries, wegen des Verbrechens des Betrüge? statt. Als öffentlicher Ankläger fungirte Staatsanwaltssubstitut Dr. Juffmann

als Vertheidiger die Advokaten Dr. v. Grabmayr und Dr. v. Hepperger. Mayr und Plaßinger hatten im Frühjahr dieses Jahres einen unredlichen Viehhandel im Einverständ- niß miteinander geführt, wodurch 4 Personen, nämlich Lorenz Tribus, Metzger in Lana, Carl Seebacher, Bauer in Campidell, Sebastian Reiterer, Bauer in Vöran und Alois Gamper, Pächter in Tisens (bei Lana), empfindlich geschädigt sind, indem die Ge nannten zusammen 635 fl. verlieren. Die beiden Schwindler operirten folgendermaßen: Während Mayr

den vermöglichen Mann spielte und als solcher die Viehmärkte und Stallungen der Bergbauern besuchte, war Plaßinger der Unterhändler, welcher durch schlaue lügnerische Vorspielungen die Viehbesitzer bewog, dem Mayr als reichem Bauern Credit zu gewähren. Die auf Berg zuweilen nur mit geringer Anzahlung ge kauften Kühe wurden um einen minderwerthigen Preis gleich weiter verkauft, damit beide zu Geld kommen sollten. Beide sind vermögenslos, jedoch . besitzt die Frau des Josef Mayr ein kleines Weingut

, auf dessen Werth Plaßinger' als Unterhändler die Bauern auf merksam machte, damit sie dem Mayr Credit geben. . Dieser, ein stupider Mensch, ließ sich von Plaßinger zu all diesen Schwindeleien verleiten. Beide sind im Wesentlichen geständig, wollen aber kzine betrügerische Absicht gehabt haben und den Glauben erregen, als ob die Frau des Mayr einverstanden gewesen und zum Zahlen bereit sei. In Wirklichkeit aber machte diese ihrem Manne stets Vorwürfe und äußerte: Der kommt schon noch ins Loch

mit seiner Handelschaft.' Die Ge schwornen erkannten einstimmig Mayr und Plaßinger des Verbrechens des Betruges schuldig, reducirten aber die Schadensziffer von 685 auf 625 fl. Der Gerichts hof verurtheilte den Mayr zu einem Jahre und den Plaßinger zu 18 Monaten schweren und verschärften Kerkers. Chronik. Ernennungen. Der Leiter des Justizministeriums ernannte den Bezirksrichter in Silz, Moses Festner, zum Landesgerichtsrathe mit Belassung an dem derzei tigen Dienstposten, sowie den Bezirksrichter Walther Paoli

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