15.118 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1889/17_11_1889/TIRSO_1889_11_17_5_object_7911921.png
Seite 5 von 8
Datum: 17.11.1889
Umfang: 8
II. Bogen des iroler Sonntags Bozen, Sonntag, 17. November Peier Mayr von -er Mahr. Die alten (ehemaligen) Friedhöfe in Bozen und Gries enthalten die Grabstätten zweier hervor ragender Tiroler Freiheitskämpfer vom Jahre 1809. nämlich der Landsturmführer Josef Eifenstecken *) und Peter Mayr von der Mahr. Die Ruhestätte des Ersteren schmückt ein würdiger Grabstein, die Begräbnißstätte Peter Mayrs liegt heute außerhalb jedes Friedhofes auf offenem Platze und wird durch keinerlei Denkzeichen

kenntlich gemacht, worauf wir weiter unten noch zurückkommen werden. Zunächst mögen hier einige, uns von geschätzter Seite übermittelte Notizen bezüglich Herkunft und Abstammung des in Lied und Geschichte gefeierten Tiroler Helden Platz finden. Peter Mayr entstammte einer sehr alten, hochangesehenen Freibauern-Familie auf dem Ritten. Seine Vorfahren waren die Mayr am Kölhof in Siffian. welche gleich den Staffier ebendort, den bäuerlichen Freisaßen am Khol- und Wunderhofe in Unterinn und den Rößler

des Widner- hofes in Antlas amio 1406, dann Lienhard Mair von Siffian als Zeuge 1432 und 1454. Ebenso erscheint ein Valentin Mair von Siffian urkundlich als Zeuge 1508 u. s. w. Die Gebrüder Hanns Melchior und Kaspar die Mayr erhielten für sich und ihre Leibeserben einen kaiserlichen Wappen- und Lehen-Brief von Kaiser Carl V. am 12. März 1555 „wegen ihren Ehrbarkeit, Redlichkeit, gute Sitten, Tugend und Vernunft, besonders aber für die willigen Dienste, die deren Vater Georg Mair dem Bruder des Kaisers

. Dieser Wappenbrief wurde am 17. Sept. 1631 von Engelhard Dietrich Grafen und Herrn zn Wolkenstein Freiherrn zn Trostburg und Herrn zu Neuhaus vidimirt über Ansuchen des Veit Mayr, Pauhofer-Hofsbesitzer in Siffian (ein Enkel des vorstehenden Kaspar Mayr) und dessen Vetter Adam Mayr an der Frag in Villanders (ein Sohn des obigen Melchiors Mahr.) Auch die Nachkommen haben in der Gemeinde zu vielen Malen die ersten und hervorragendsten Ehrenstellen bekleidet, es scheint demnach auf Grund lage eines größeren

geordneten Hauswesens und in weiterer Bethätigung der im Wappenbriefe ge rühmten ehrenden Eigenschaften ein gewisser konser vativer Zug, ein gewisses Selbstbewußtsein und große Charakterstärke als fortlaufen desErbtheil der ganzen Familie überkommen zu sein. Es erscheint auch im I. 1772 der damalige Kölbauer Peter Mayr in Siffian vor der bald *) Ueber Josrf Eisenstecken enthält die 1885 bei C. Zands in Meran erschienene von I. C. Platter verfaßte Biografie Einige sonst noch nicht veröffentlichte

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1935/15_02_1935/DERSU_1935_02_15_2_object_7916143.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
den Feind am Berg Jsel an- griff, befehligte Peter Mayr das Zentrum und nahm enb scheidenden Anteil an diesem größten und glorreichsten Sieg des Jahres 1809, den Tirol ganz aus eigener, von Hofers Führerwillen geballter Volkskraft errang. Während der Regentschaft des Sandwirtes in der Jnns- brucker Hofburg im August und September weilte der Mahrwirt wieder in seinem Heim, war aber unermüdlich wirksam. Sein edler Sinn betätigte sich in der mustergülti- gen Organisation einer großen Notstandsaushilfe

Widerstand drängen lieh. Zu denen, die gleich dem Oberkommandanten, am treue sten an Tirol hingen und daher am schwersten seine Preis gabe verwinden konnten, gehörte auch Peter. Mayr. Ihm schien, wie seinem Freund Hofer, ein solcher, Friede un faßbar und unannehmbar Dazu kam in jenen Oktober- und Novemberwochen auch das drückende Gefühl der Ver antwortung, das auf dem Führer angesichts des vergebli chen Ausstandes und seiner Opfer lastete. In den ersten Novembertagen hatte der, Eisacktaler Landsturm

in der Enge des Kunter^weges noch einen Er folg gegen den vorrückenden General Peyri errungen; in gehobener Stimmung eilte Peter Mayr mit mehreren Führern auf den Brenner, wo er am 4. November Hofer traf, der e^st zwei Tage vorher seine Unterwerfung schrift lich dem Vizekönig Beauharnais kundgemacht hatte. So gleich wurde der Sandwirst von den! Brixner Führern wieder umgestimmt und zu einem neuen Aufgebot ge drängt, mit dem der Mahrsvirt den Landsturm in der Brixner Gegend herbeirief

und gegen die Mühlbacher Klause zog, um dem heranrückenden General Rusea den Weg zu verlegen. Am 8. November kam es zum denkwürdigen Kampf an der Mühlbacher Klause, die von Peter. Mayr, dem Schalster Wirt Kemeinater und Jakob Stainer von Mil land so heldenmütig verteidigt wurde, daß die Franzosen in vier vergeblichen Stürmen an 500 Tote verloren und lick der Klause erst bemächtigen konnten, als die Stellung der Tiroler umgangen war. In den folgenden Wochen geriet der Mahrwirt immer mehr unter den Einfluß

des fanatischen in seinen Phanta sien und Prahlereien zügellosen Brixner Kommandanten Johann Maria von Kolb, der immer wieder die Flammen des Aufstandes entfachte, ohne die Folgen für Land und Kämpfer zu erwägen. Peter Mayr begab sich am 19. November als Abgesand ter Brixens nach Passeier» um mit Hofer die weiteren Maßnahmen zu beraten. Dort kam der Mahrwirt gerade an. als der letzte Sieg Hofers über, die Franzosen- bei St. Leonhard am 22. November erfochten war. Dieser Ein- druck war entscheidend

2
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1911/10_06_1911/UIBO_1911_06_10_3_object_8320641.png
Seite 3 von 20
Datum: 10.06.1911
Umfang: 20
haben in der Nummer vom 24. November 1909, in welcher sie den noblen Brief des ergrimmten Professor veröffentlichten, eine lange Erörterung gebracht, worin sie die maßlosen Ausfälle und Ausdrücke Mayr's zwar sehr sachlich aber energisch zurück wiesen. Hat Mayr daraus gerechnet, daß auch wir gedächtnisschwach seien? Mayr zieht sodann den Hochw. Oberhirten in die Debatte und versucht aus Aeußerungen des selben für sich Kapital zu schlagen. Auf Grund eingeholter zuverlässiger Informationen

sind wir in der Lage zu versichern, daß auch diese Angaben durch aus unrichtig sind. Die Berufung Mayr's aus die kirchliche Autorität beruht zum Mindesten auf einem Irrtum oder Miß verständnis seinerseits. Selbst wenn aber die Sache sich so verhielte, wie Mayr sagt, so würde daraus nur das Eine folgen, daß Mayr die kirchliche Obrigkeit in seinem Promemoria unrichtig informiert hat. Es ist Uebrigens charakteristisch für die „vor nehme" Art Mayr's, daß ihm keine Auto rität zu heilig ist, wenn er glaubt

. Wir — und mit ms jeder ernste Parlamentarier — sind der festen Meinung, daß dies ganz ausge schlossen ist, und daß Mayr — trotz seines Flugblattes und seiner „Berichtigung" — nirgends Ordentliches gearbeitet hat. Wenn Mayr mit Ausnahme von 2—3 Aus schußsitzungen Allen vom Anfang bis zum Ende angewohnt haben will, ist dies schon deshalb unmöglich, weil viele Ausschüsse, deren Mitglied er war, die Sitzungen gleichzeitig abgehalten haben. Uebrigens tut's die Anwesenheit allein noch nicht, sondern die Arbeit

ist der Herr Professor, aber da er doch einen eigenen Willen besitzt und die Kandidatur angenommen hat, hat doch er sich Mößl gegenübergestellt. Mag er sich noch so „lange gesträubt haben", was Keiner, der den Michel Mayr kennt, im Ernste glauben wird. Jetzt hoffen wir, wird der Professor Mayr endlich genug haben mit seinen blamablen Berichtigungen oder will er sich weiter blamieren? Wir sind bereit, ihm dabei behilflich zu sein. Die konserv. Wählerversammlung in Hall, am 3. Juni im „Stern"-Garten

, das er Wort für Wort unterschreiben könne. Er habe nur die einzige Ausstellung daran, daß der Mann, der das Programm ent wickelt hat, nicht Mayr heißt, sondern Mößl. — Also nicht die Sache, nicht das Programm ist für die Christlich en vom Wert, sondern nur die Person. Ongania erging sich dann in ziemlich heftiger Weise, oft vom lauten Protest der Versammlung und Gejohle seiner Knappen unterbrochen, unter Vorführung aller möglichen christlichsozialen Schlager in Angriffen gegen die Konservativen, kam

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1920/28_04_1920/TIRVO_1920_04_28_4_object_7619996.png
Seite 4 von 8
Datum: 28.04.1920
Umfang: 8
Am den Geheimatten der christ- lWozialen Ankchlutzgesner. (Fortsetzung.) i Ich war in »ber kritischen Periode zufällig Mitglied des »damaligen Tiroler Nationalrates und kann konstatieren, daß ein Beschluß, Dr. Mayr zu diesen Verhandlungen , zu bevollmächtigen, vom Nationalrat nicht gefaßt worden ist. Als nach dem Zusammenbruch das Ge- .rücht den Truppen nach Innsbruck vo 'seilte, daß ge plündert wird, hat Herr Mayr, der allem Anscheine nach das Herz etwas tiefer gelagert hat als ein normaler

Mensch, erklärt, eine dringliche Fahrt :fn die Schweiz machen zu müssen. lieber Antrag Mayr beschloß der Nationalrat, ihn mit der Aufgabe zu be trauen, in der Schweiz für uns eine Getreideaushitfe sicherzustellen: hiefür und nur hiefür allein ist ihm die Dollmacht ausgestellt worden. Herr Mayr ist aber mit einer ganz anderen Vollmacht von Innsbruck abgefah- ren: mit einer Vollmacht, die chn nicht nur ermächtigt hat, über das Land buchstäblich zu verfügen, sondern die ihm auch ein weitgehendes

dergeschrieben hat, einen anderen Bleistift genommen, so daß man es deutlich unterscheiden kann, daß zwischen ^diesen beiden Niederschriften eine ganz erhebliche Diffe- renz obwaltet. So hat man damals gearbeitet. Man ^hat den Mayr hinausgeschickt und mit weitgehenden Vollmachten ausgestattet, ihm das Recht gegeben, im !Namen des Landes Politik zu machen, ja sogar De>r- !Handlungen mit unseren bisherigen Gegnern, den !gelästerten Feinden von gestern zu führen. Mehrere Wochen lebte Mayr allein in Bern

. Als in Tirol der !Rückzug der Truppen beendet war, zog sich Mayr wie- 'ber zu uns zurück. Nach Bern wurde, wieder ohne Be schluß der Nationalversammlung, eine zweite Gesandt. !schüft entsendet: zwei Herren aus Brixen. Ich vermeide ;«ft. die Namen näher zu bezeichnen. Diese beiden Her- iren arbeiteten im Einvernehmen mit Herrn Mayr, ga ben in Bern im Namen des Landes Tirol bei den Ententegesandtschaften Noten ab, nahmen andere Noten in Empfang. In Innsbruck wurde — wieder ohne Be- fOuß — ein Derfafsungsbüro

Republik werden. Die Entente ist dafür, weil sie unbedingt Deutschland und Italien voneinander trennen will." Auf die Anfrage, wer ihnen den Auftrag zu solchen Erklärungen gegeben habe, antwortete der „Gesandte": „Herr Dr. Mayr!" Frankreich hatte — fuhr Rapoldi fort — das Vestre- ben. Deutschland und Italien zu trennen, und Sie. meine verehrten Herren, Sie, die heute sich als die alleraröß- ten Anschlußsreunde ausgeben, die uns und Dr. Renner schmähen, weil wir angeblich nicht genug anschluß

4
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1919/18_03_1919/ZDB-3091117-5_1919_03_18_1_object_8500569.png
Seite 1 von 4
Datum: 18.03.1919
Umfang: 4
nochmals zu täuschen. Jedenfalls aber haben diese Herren ihre „Arbeit" aus ganz eigene Art begonnen, und das beweisen am besten die letzten Gememde- ! ausschußsitzungen. 1 Kein geringerer als der in Stadt und Land , m verschiedener Hinsicht gut bekannte Rechts anwalt Dr. Mayr trat als Akteur auf und es ! gelang diesem auch, mit mächtigem Geschimpfe Pyrrhussiege zu inszenieren. Zuerst mußte . sür die noch nicht bestehende und auch unein- > gerichtete HGishaltungsschule eine Lehrerin ; ms dem Kreise

der Verwandtschaft bestellt I werden, und dann kam gleich das Schicksal des ganzen Bezirkes Lienz an die Reihe. Mit der gewohnten Anmaßung verlangten ^ ganze 13 Deutschfreiheitliche und em Soziai- , Demokrat des Gemeindeausschusses der Stadt i Lienz die Abtrennung des Bezirkes von-Dirol, .1 die Angliederung an zwei Bezirke Kärntens j und mit diesen an Salzburg. Aber nicht etwa } der „Verein der Deutschsrechei tlichen in „ Lienz" hat etwa diese Aktion ausgeklügelt, nein, ausgerechnet der Rechtsanwalt Dr. * Mayr

mit einigen wenigen, die am Biertisch J >lch gewöhnlich zusammenfinden, und eben derselbe Dr. Mayr mußte nach Ueberrum- pelung erst den weiteren Anhängern im Ge- meindeausschusse die Sache plausibel machen, sie erst in die Aktion der „Partei" cinweihen. ^Mit allem Aufgebot seiner eigenartigen Stimmittel machte er Propaganda dafür, und nls die bösen Volksparteivertreter sich von ihm nicht schulmeistern ließ ui, ja sogar der Nhrer der Sozialdemokraten Bedenken er hob und der Bürgermeister wr em übereil ten Schritte

warnte, da ergri nmie Dr. Mayr und auch der Altbürgerm nster Rohracher wurde ungnädig. I Um die gefährliche Situation zu retten, be- wollte, bekamen es auch die „Innsbruck, er gann Dr. Mayr über die Pfarrer, Koopera toren, Plauderstuben und die ganzen „Schrvarzen" zu schimpfen, und als fein ab gedroschenes Lied nicht mehr recht wirken Nachrichten", die Parteileitung der Deutsch- freiheitlichen in Innsbruck und besonders Dr. Wackernell, der von Mayrs Gnaden taxfrei zum „schwarzen Häuptling" ernannt

wurde. Und durch einige grimmige Bemerkungen Alt- bürgermisters Rohracher, des nimmermüden Kandidaten für alles, der durch den Anschluß an Kärnten mehr Aussicht für sein Streben erhoffen dürfte, gelang es, mit ganzen 14 Stimmen das Schicksal des Bezirkes zu be stimmen. Es ist wohl nicht daran zu zweifeln, daß sich die Gemeinden des Bezirkes entschieden dagegen verwahren werden, daß ein Dr. Mayr über ihre Landeszugehörigkeit bestimmt, daß eine Partei, die ein ganzes Fünftel der Stim men der Stadt

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1904/21_05_1904/OBEWO_1904_05_21_3_object_8028472.png
Seite 3 von 20
Datum: 21.05.1904
Umfang: 20
zu be schützen, die für diese Arl eit auserseh»n waren. Fünf Minen waren schon gefunden und zerstört worden und die Arbeit für den Tag beendet, als die „Mijako" auf eine nicht entdeckte Mine stieß, die unter ihrem legen; mir fehlen fünfhundert. Könnten Sie sie mir vielleicht im Augenblick leihen? Sie können sie von der noch ausstehenden Miere zurückhalten." „Aber mir Vergnügen! Es ist mir eine Ehre!" Mayr holte aus der Tiefe eines Schubfaches fünf Hundertkronenscheine und übergab sie dem neuen Herrn

, der im Davoufahren nochmals freundlich zurückwinkte. „Ich glaube, wir haben bei dem Wechsel nickt verloren", sagte der Pförter zu seiner Frau, als sie beide wieder in das Haus gingen. „Er ist nicht so zugeknöpft wie der andere. Wir werden ihn um eine Zulage angchen können." * Drei Tage darauf trat ein dicker Mann ohne Umstände in die Portierswohnung. „Wohin wollen Sie denn? Sie denken wohl, Sie find auf der Straße?" schrie ihn Herr Mayr an. „Ich denke, ich bin bei mir. Ich bin nämlich der neue Hausbesitz

beiseite. „Das ist ein Spitzbube", flüsterte er; „schon an seinem ganzen Auftreten steht man das. Ich hade in der Zeitung gelesen, daß ein Kerl sich in den Häusern, die den Bisitz-r wechseln, als der neue Besitzer vorstellt. Nimm den Besen ... ich werde ihn in den Keller führen, dort einsperren und dann rennst Du zur Polizei!" Frau Mayr bewaffnete sich mit einem Besen, Herr Mayr versah sich mit einem Stock. „Ich werde damit anfangen, daß ich Ihnen den Keller zeige," wandte er sich an den Unbekannten

. „Meinetwegen. Fangen wir mit dem Keller an!" Herr Mayr ließ ihn vor sich hinabsteigen. „Der Herr will gewiß auch das Mietgeld er heben ?" „Natürlich, sofort!" „Da kannst du unten gleich nachzählen", murmelte der Portier höhnisch in sich hinein. Laut sagte er: „Zwei Parteien haben noch nicht bezahlt." „Das will ich nicht. Ich liebe keine Nachzügler!" Beide waren auf der letzten Stufe der Keller treppe angekommen. Hier war der Eingang: Mayr öffnete die Türe und stieß dann plötzlich den Herrn hinein, wobei

seine Frau mit kräftigen Besenhieben half. „Hilfe! Hilfe!" schrie der Unbekannte. „Siehst du wohl, jetzt haben wir dich!" triumphierte Herr Mayr, indem er noch zuguterletzt mit seinem Stock zuschlug. „Mörder! Hilfe, Hilfe! Das ist eine Falle! Ich jage Sie zum Henkerl" Aber der Portier schloß lachend zu. Inzwischen war die Frau zur Polizeiwache ge laufen und hatte die Geschichte atemlos erzählt. Man gab ihr den Wachtmeister mit zwei Schutz leuten mit, die den Gefangenen in Empfang nehmen sollten

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1907/23_03_1907/OBEWO_1907_03_23_3_object_8031064.png
Seite 3 von 16
Datum: 23.03.1907
Umfang: 16
r ' in Imst eine Versammlung ab, welche von nahezu ! 150 Wählern besucht war. Prof. Dr. Mayr ' betont in seiner Kandidatenrede die hohe Be- j deutung, welche Imst in alter Zeit, zur Zeit des j Straßengewerbes besessen, welch' letzteres großen j Wohlstand für den Ort brachte. Dieser Wohlstand ! bestehe heute leider nicht mehr. Es sei aber un sere Pflicht, darauf hinzuarbeikm, daß derselbe ! wieder zurück gewonnen wird. Wenigstens darauf ' sei hinzuarbeiten, daß für Bürger und Bauer das : zum Leben

sich in der Hauptsache ganz mit jenen des katholisch konservativen und christlichsozialen Programms. Redner berührte auch kurz die Fernbahnfrage und die Imster Garnisons-Angelegenheit. Das Durch- driugen der Mittenwalderbahn gegenüber der un gleich wichtigeren Fernbahn stellte er ganz richtig als einen Sieg des Innsbrucker Kapitalismus über die berechtigten Volkswünsche dar. Besonders sym pathisch berührte es, daß Professor Dr. Mayr offen erklärte, er wolle der Bevölkerung keineswegs ein Versprechen darüber

machen, was er zur Förderung des Wohles derselben durchsetzen werde, sondern er verspreche nur, daß er alle seine Kraft in den Dienst des Volkes stellen nnd zu erreichen suchen werde, was erreichbar ist. Bet der gegen Schluß der Versammlung durch den Vorsitzenden derselben, Herrn Dekan und Stadtpfarrer Prieth, veran- laßten Abstimmung für und gegen die Kandidatur Professor Mayr erhoben sich sämtliche Anwesenden für den Herrn Mandatswerber. Wählerversammlungen in Austerfern. Am Montag hielt Herr Professor Mayr in Re utte

eine allgemeine Wählerversammlung ab. Trotzdem der Tag als Vorabend von Josefi, ungünstig ge wählt war, erschien ein Drittel aller Wähler. Die Versammlung, welche Bürgermeister Bauer leitete, sprach Prof. Mayr einstimmig ihr Ver trauen aus. Am Josefitage stellte sich Prof. Mayr, vom Herrn Bürgermeister herzlichst empfangen, den Wählern der Stadt V i l s vor. Die Ver sammlung, zu welcher sich zwei Drittel aller Wähler eingefunden hatten und welcher der Stadtrat Wörle präsidierte, nahm mit großer Freude eben

falls die Kandidatur Prof. Mayr's einstimmig an. Aus Landeck, 18. März, schreibt man: Gestern abends wurde im Saale des katholischen Arbeiter vereines eine Versammlung abgehalten, in welcher sich der Kompromißkandidat Professor Dr. Mahr aus Innsbruck seinen Wählern vor stellte. Die Versammlung war mittelmäßig besucht. In ruhiger, verständlicher Weise entwickelte Herr - Dr. Mayr sein bereits bekanntes Programm. Er ! wurde wiederholt durch lauten Beifall unterbrochen. Die Angehörigen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1912/14_01_1912/TIWAS_1912_01_14_3_object_7947737.png
Seite 3 von 12
Datum: 14.01.1912
Umfang: 12
wahrlich nicht, ob das mehr dumm oder mehr ge mein und niederträchtig ist. Umso besser aber weis; mau nun wie Universitätsprofessor Dr. Michael Mayr selbst sehr zutreffend sagt, auf welche eine niedrige Stufe die „Neuen Tiroler'Stimmen" für Gott, Kaiser und Vaterland unter Guflers Leitung herab gesunken sind. Es ist unzweifelhaft die niedrigste, auf die ein Blatt überhaupt sinken kann, denn so weltenschwere Vorwürfe, die an Schimpf und Schande vergeblich ihres Gleichen suchen, nimmt

, sondern er ist, wie Prof. Mayr ausdrücklich sagt» gerade dieser wiederholten -Angriffe wegen von der berufenen kirchlichen Behörde, worunter nur der Bischof von Brixen verstanden werden kann, scharf verurteilt worden. Dies vernichtende Urteil muß Gufler aber nicht nur vom Uuiv.-Prof. Dr. Michael Mayr und von der berufenen kirchlichen Behörde, sondern obendrein auch von einem kon servativen Pfarrer, also von einem ausgespro chenen Parteimann, hören, der die vom Gufler ge leiteten „Neuen Tir. Stimmen" schlankweg

ein „Teuselsblatt" nennt, daß alle seine Kräfte der persönlichen Ver dächtigung, der religiösen Verketzerung und der Ver hetzung des Volkes widmet, also nichts tut als lügen und verleumden, und darum aus jedem anständigem Hanse entfernt, auf gut deutsch geredet, hinausgeworfen werden soll, oder vielmehr m u ß, wie jener kon servative Pfarrer, um mit Professor Mayr zu reden, so richtig schrieb. Wie schmeckt Ihnen das alles Herr (^ättsesnstchenrittcr Joses Gufler und haben Sie au ch,nach dem vernichtenden Arteil

des Bischofs von Brixen, des Universitätsprofessor Dr. Michael Mayr und des konservativen Pfar rers, die doch alle zur konservativen Partei gehören, und deren Meinung zu vertreten und deren Be fehle zu befolgen Ihre Pflicht wäre, noch die Frech heit, ein angefochtenes Urteil für ein unabänder liches auszulügen? Tun Sic, was der Teufel Rom Sie tun heißt! Sie sind für jeden anständigen Menschen erledigt. die Gegenwart noch zu wenig zu würdigen. Na mentlich seine historischen Werke und Romane sowie Dichtungen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1907/27_04_1907/OBEWO_1907_04_27_4_object_8031147.png
Seite 4 von 16
Datum: 27.04.1907
Umfang: 16
über die letzten Preßerzeugnisse der Christlichsozialen und Deutschfreiheitlichen. Wählerversammlung des Herrn Professor Dr. Michael Mayr. Am 20. April, abends, hielt Prof. Dr. Mayr in K i tz b ü h e l eine allge meine Wählerversammlung ab, welche von etwa 400 Personen besucht war und teilweise einen stürmischen Verlauf nahm. Bei der Wahl des Präsidiums fiel der Alldeutsche gegen den christlichsozialen Schneidermeister K r e p p e r durch. Schon während der Programmrede des Herrn Professor Mayr fielen

eine Menge Zwischenrufe, welche dieser bün dig abfertigte. Dann ergriff Herr Notariatskandi dat Dr. Herlinger, der sich als Schönerianer bezeichnete, zweimal das Wort zu ganz sachlich gehaltenen Ausführungen. Prof. Mayr widerlegte sie sofort. Auch der sozialdemokratische Bauer Filzer sprach lange, aber auffallend gemäßigt, und resigniert. Ihm erwiderte Professor Mayr und Msgr. Engel aus Hall. Besonders die wohl gezielten Hiebe des letzteren auf die Sozialdemokratie erregten stürmischen Widerspruch

. Der nächste Redner, der urradikale Photograph Herold sprach sehr viel ungereimtes Zeug über die Bibel und begann schließlich die bekannte Ehereformbroschüre Prof. Wahrmunds vorzulesen. Das führte zu einigen Auseinandersetzungen und besonders die Stimmung der christlichen Wähler, die in so er bärmlicher Weise mit Absicht gereizt wurde, gestal tete sich ziemlich ernst. Nachdem noch Herr Schnepf, Msgr. Engel und Professor Mayr die Anwürfe der immer ärger johlenden Gegner glänzend zurückgewiesen

hatten, schloß der Vor sitzende die Versammlung nach mehr als vierstünd iger Dauer. Die ^Abstimmung ergab eine starke Mehrheit für Professor Mayr, was mit lebhaften Hochrufen der katholischen Wähler ausgenommen wurde. Tags darauf, am Sonntag, 21. April, fand in Ra'ttenberg eine gut besuchte Wählerversi mm« lung statt, in welcher Professor M. Mayr sein Programm entwickelte. Dasselbe fand die vollste Zustimmung der katholischen Wählerschaft. Tie anwesenden nationalen Gegner, einschließlich

an den ,Kandidaten in Wohlge fallen auf. Interessant war die Behauptung von nationaler Seite, daß Herr Bürgermeister Knapp nicht Kompromißkandidat der deutschen Volkspartei und der Alldeutschen wäre, da es im Wahlbe zirke kaum ein Dutzend Alldeutsche gäbe, was Profeffor Mayr durch die Anführung von Tat sachen widerlegte. Kufstein, 24. April. (P a s ch a r e g i m e n t.) In Nr. 49 der „Brixener Chronik" lese ich den Satz: „Nur die von der christlichsozialen Partei leitung nach Einvernahme mit den Vertrauens

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1912/28_01_1912/TIWAS_1912_01_28_1_object_7947759.png
Seite 1 von 12
Datum: 28.01.1912
Umfang: 12
1912 XIII. Jahrg. Der vom klerikalen Llniversitätsprofessor Dr. Michael Mayr- öffentlich als Verleumder gebrandmarkte Redakteur der „Tiroler Stimmeil" Josef Gufler setzt sein Handwerk als Verleumder und Ehrab schneider im schützenden Schatten des Krummstabes des Bischofs von Brixen unentwegt fort, als ob es keine Schmach und keine Schande gäbe lind auch die letzte, nebelhafte Erinnerung an Ehrbe griffe so vollständig geschwunden wäre, als lebten wir in Zeiten, wo Diebe, Räuber und Mörder den Ton

ist, und die gute Gesellschaft, die Gesetz und Recht schafft, hat dies sogar anerkannt und selbst diese kargen Ehrenrechte gesetzlich geschützt, indem sie unter Strafandrohung bestimmte, daß keinem dieser strafrechtlich Gebrandt- markten nach Verbüßung seiner Schuld seine Schandtat vorgeworfen werden dürfe. Josef Gufler aber hat dadurch, daß er die gegen ihn vom klerikalen Ilniversitätsprofessor Dr. Michael Mayr öffent- l i ch erhobenen Anwürfe der Lüge, Verleumdung und Ehrabschneidung gegen besseres Wissen

, denn in der vom klerikalen Ilniversitäts- professor Dr. Michael Mayr im „Tiroler Anzeiger" vom 27. Juni 1911 veröffentlichten Brandmarkung des Josef Gufler als Lügner und Verleumder ist unte r an deren folgendes zu lesen: IT Ist es anständig oder gar katholisch, gegen besseres Wissen immer wieder zu schreiben, Prof. Mayr hat 1907 die Konservativen hintergangen, weil er christlichsozial geworden ist! Sie (Gufler) haben selbst an der Spitze des Blattes im Okt. 1907 erklären müssen, daß ein solcher Ver- wurf nicht zutrifft

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1908/28_02_1908/TIPOS_1908_02_28_14_object_7996492.png
Seite 14 von 20
Datum: 28.02.1908
Umfang: 20
, die Mehrheit unter den Innsbrucker Katholiken zu besitzen, gelegen wäre, Kandidaten gegen den kulturkämpserischen Freisinn auszustellen. C h r i st l i ch s o z i a l e Kandidaten waren nur in zwei Bezirken aufgestellt: Reichs ratsabgeordneter Professor Mayr im Wahlbezirk der Städte Kufstein, Schwaz, Hall, Rattenberg und Kitzbühel und L.-A. Statthaltereirat Doktor Schorn im Wahlbezirk der Städte Brixen, Sterzing, Klausen, Bruneck, Lienz und Jnnichen. Der Gegenkandidat des Abg. Professor Mayr

Schriftsteller Deutsch mit 302 Stimmen. Wahlbezirk Kufstein, Hall, Schwaz, Rattenberg, Kitzbühel. Gewählt wurde der Christlichsozialc Reichsratsabgeordneter Pro fessor Mayr mit 953 Stimmen. Sein Gegen kandidat, der Deutschsreiheitliche Dr. Häm merke, erhielt 692 Stimmen. Wahlbezirk Meran—Glurns. Gewählt wurde der Konservative Dechant G l a tz mit 809 Stimmen. In der Minorität blieb der Deutschfreiheitliche Kurvorsteher Dr. Huber mit 759 Stimmen. Einzelergebnisse. Oberinntaler Städtebezirk. Reutte

: Dr. Kathrein 106, Deutsch 51. Vils: Doktor Kathrein 38, Deutsch 20. L a n d e ck : Doktor Kathrein 185, Deutsch 77. Imst: Dr. Kathrein 97, Deutsch 154. Unterinntaler Städtebezirk. Schwaz. Prof. Mayr 327, Dr. Hämmerle 151. Kitz bühel: Pros. Mayr 100, Dr. Hämmerle 100. Kufstein: Prof. Mayr 150, Dr. Häm merle 297. Hall: Dr. Mayr 344, Doktor Hämmerle 112. R a t t e n b e r g : Dr. Mayr 32, Hämmerle 32. Pustertaler und Eisacktaler Städte bezirk. Lienz: Dr. Schorn 95, 17 leer, 103 mit der Devise „Los von Brixen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1919/10_04_1919/BZN_1919_04_10_2_object_2460041.png
Seite 2 von 12
Datum: 10.04.1919
Umfang: 12
in deren Wohnung beim Diembauern Georg Riegler in St. Peter ein Paar Ochsen zu stehlen, als Zeit der Ausführung des Diebstahles wurde die Nr. LZ Nacht vom 28. aus den 29. Dezember 1918 bestimmt. Die Ochsen sollten bei Anton Mayr eingestellt und dann an Franz Mayr oder Simon Mayr weiter ver äußert werden. Sie begaben sich deshalb zu Anton Mayr, um diesen von ihrem Vorhaben zu verstän digen, trafen aber denselben nicht an, weshalb sie Mit den Hausknecht Stanislaus Aichner verhandel ten. Auch Franz Mayr

wurde in den Plan einge weiht UN d dieser erklärte sich damit einverstaiwöll, er werde beide Ochsen nehmen und sie gleich schlach ten, weil das Behalten zu gefährlich sei. Dessen Gat tin' Theres Mayr, geborene Erschbaumsr. war bei der Abmachung zugegen. Nachdem W sich am 27. Dezember. 9 Ühr abends, von AMon Mayr den Stallschlüssel, wie schon früher oft. hatten geben lassen, schritten sie zur Tat: am 28. Dezember 1918. früh, standen die Ochsen, die auf 14.999 X bewertet werden, im Stall des Anton

Mayr. Von der An wesenheit der Ochsen erfuhr unter anderen auch Heinrich Vieider und Georg Aichner und suchten die selben käuflich an sich zu bringen. Die Diebe liehen sich trotz dei> Abmachung mit Franz Mayr auf den Handel ein und verkauften den größeren Ochsen dem Heinrich Vieider um 1399 X. Vieider wollte nun den Ochsen all Ort und Stelle schlachten, Anten Mayr verweigerte hiezu die Erlaubnis, weil dies die Leute bemerken könnten. Vieider und Georg Aichner, die sich klar wareil, daß' die Ochsen

von einem Diebstahl stammen, suchten tzun den Metzger Leopold Neulichedl aus Welschnofen, der in Bozen anwesend und ihnen bekannt war. auf und boten diesem deil Ochs zum Kaufe an. Dieser kauste den Ochs um 2999 X und ließ ihn nach Eggental treiben. Simon Mayr. der die Ochsen ebenfalls, besichtigt hatte und auch wußte, woher dieselben stammen — am Wochenmarkt wurde der Ochsendiebstahl bereits lebhaft besprochen —> fagte zu Franz Vitzany, er solle die Ochsen zum Hütterbauer bringen, sie — die^ Diebe — bekommen

hiefür 5999 15. In der Nacht zum 29. Dezember 1918 brachten Fischer und Vitzany den zweiten Ochsen auf den Hütterhof und erhielten von Franz Mayr auf den Kaufpreis von 1999 X eine Rate von 599 15 ausbe zahlt. In der Nacht zum 3V. Dezember 1918 führt Franz und Simon Mayr den Ochs in den Keller Und schlachteten ihn^dort. Theres Mayr war hiebei durch Leuchten, Wassertragen usw. behilflich. Die Haut wurde vergrabeil, das Fleisch im Kellet verwahrt. Einen kleineren Teil davon erhielt Simon Mayr

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1911/14_04_1911/TIRVO_1911_04_14_5_object_7598641.png
Seite 5 von 12
Datum: 14.04.1911
Umfang: 12
. Wir werden die Leser ständig über den Verlauf des Wahlkampfes in unseren Bezirken informieren. Von der klerikal-christlichsozialen Konkurrenz. Gestern wurden uns von Schwaz aus in zwei mit Schleifenaufschrift versehenen Kuverts zwei Flug blätter gegen den bisherigen christlichsozialen Ab geordneten des Nordtiroler Städtebezirkes, Prof. Michael Mayr, zugesendet. Ein Flugblatt trägt die konservative Marke („Offener Brief an Professor M. Mayr von den katholisch-konservativen Wäh lern des Nordtiroler Städtebezirkes

"), das zweite segelt unter christlichsozialer Flagge („Professor M. Mayr von den christlichsozialen Wählern abge lehnt"). Mayr wird in beiden Flugblättern ganz nackt ausgezogen und man sieht, wie bei diesem Menschen die politische Gesinnungstüchtigkeit sich mit fabelhaftem Geschick an die augenblicklichen Be dürfnisse seiner Strebsamkeit anpaßt: in chronolo gischer Reihenfolge werden die „Gesinnungen" auf gezählt, die Mayr parallel mit seiner persönlichen Karriere absolvierte. Wie aus dem Theologen

, werden den Professor M. Mayr schon gut kennen, so daß sie sich vielleicht gar nichts anmaßen, wenn sie dem Porträt Lebens treue nachrühmen. Ueber den Inhalt der Flugblätter ein anderesmal mehr. Heute interessieren uns die Herausgeber, und das deshalb, weil diese beiden Schriften uns einen kleinen Einblick geben, zu welcher Moral die katholische oder christliche Gesinnung erzieht. Wir haben einleitend bemerkt, daß ein Flugblatt die christlichsoziale, das zweite die konservative Marke trägt. Beide Flugblätter

mit Professor Mayr aus der christlichsozialen Partei! beweist wohl, daß der Schreiber von gleichem Cha rakter sein wird, als welchen er den Prof. Mayr malt. Ist verflucht dreckig, ein derartiger Kampf, so dreckig, daß wir ruhig sagen: nur ein in streng katholischer und christlicher Gesittung Erzogener ist fähig, ihn zu führen. Das müssen wir feststellen, obwohl die Klerikalen untereinander mit so schmutzi gen Mitteln arbeiten; denn gebrauchen sie solche Mittel gegeneinander, wer bürgt uns dafür

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1911/30_06_1911/TVB_1911_06_30_1_object_2153533.png
Seite 1 von 20
Datum: 30.06.1911
Umfang: 20
und dem halbsozial demokratischen liberalen - Bürgermeister von Lienz, Jost Rohracher, und im Nordtiroler Städte-Bezirke zwischen dem Christlich- sozialen Dr^ Mayr und dem Deutschradikalen Dr. Kofler.. Wahltag war der 20. Juni. Der Ausgang schien von vornherein ziemlich sicher. Huber hielt man für sehr gefährdet, Guggenberg und Mahr für sicher, 5>a die vereinigten christ lichen Stimmen die der vereinigten Gegner in den beiden letztgenannten Bezirken bei weitem übertrafen. Doch es kam anders. Huber fiel

durch, Prof. Mayr ebenfalls und Guggenberg wurde mit einer ganz geringen Mehrheit ge wählt. Nachstehend bringen wir das Wahlergeb nis und das Stimmenverhältnis der Stichwahl Sur Hauptwahl am 13. Juni in diesen drei Be zirken: Bözen-Meran: Huber 1398, Kraft 1865; Kraft somit gewählt. In Meran erhielt Huber 690, Kraft 776. In Bozen Huber 780, Kraft 1039. In der Hauptwahl am 13. Juni bekamen Huber 1273, Kraft 1274, Snoy 642 Stimmen. Diese beiden Städte müßten christlicherseits don Grund auf bearbeitet

, Rohracher 90 (Hauptwahl: Guggenberg 126, Hartig 18, Rohr acher 61, Pitacco 7). Toblach: Guggenberg 248, Rohracher -104 (Hauptwahl: Guggenberg 246, Hartig 9, Rohracher 88, Pitacco 7). Wels>, berg: Guggenberg 153, Rohracher 9 (Haupt wahl: Guggenberg 146, Hartig 2, Rohracher 7). Zwölfmalgreien: Guggenberg 473, Rohr acher 924 (Hauptwahl: Guggenberg 259, Rohr acher 376, Hartig 289, Pitacco 569). Nordtiroler Städte: Gesamtresultat: Prof. M. Mayr 2182, Dr. Kofler 2933 Stim men, Dr. Kofler somit gewählt

. Bei der Haupt- Wahl am 13. Juni erhielt Mayr 1876, Mößl 1036, Kofler 1455, Rapoldi 387 Stimmen. Teilresultate: In Hall erhielt Mayr 284, Kofler 495 Stimmen. (Hauptwahl: Mayr 145, Mößl 319, Kofler 154, Rapoldi 136.) Kufstein: Mayr 365, Kofler 661. (Haupt wahl: Mayr 362, Mößl 6, Kofler 415, Rapoldi 206.) Rattenberg: Mayr 39, Kofler 80 (Hauptwahl: Mayr 47, Mößl 13, Kofler 43, Ra poldi 7). Kitzbühel: Mahr 172, Kofler 229 (Hauptwahl: Mayr 143, Mößl 3, Kofler 110, Rapoldi 94). Hopfgarten: Mayr 65, Kof ler III

. (Hauptwahl: Mayr 51, Mößl 1, Kofler 72, Rapoldi 36). Schwaz: Mayr 622, Kofler 497 (Hauptwahl: Mayr 421, Mößl 241, Kofler 202, Rapoldi 219). Landeck: Mayr 233, Kofler 317 (Hauptwahl: Mayr 223, Mößl 33, Kofler 203, Rapoldi 125). Im st: Mayr 38, Kofler 207 (Hauptwahl: Mayr 22, Mößl 239, Kofler 50). Reutte: Mayr 176, Kofler 71 (Haupt wahl: Mayr 144, Mößl 120, Kofler 51, Rapoldi 1). Vils: Mayr 99, Kofler 21 (Hauptwahl: Mayr 80, Mößl 2, Kofler 18). Telfs: Mayr 289, Kofler 224 (Hauptwahl: Mayr 229, Mößl

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1912/28_01_1912/TIWAS_1912_01_28_2_object_7947760.png
Seite 2 von 12
Datum: 28.01.1912
Umfang: 12
Sie neuerlich auf, für den Borwurf irgend welcher. politischen Gesinnungslumperei auch die Beweise zu erbringen. Bisher sind Sie und die Ehrabschnei der im Haller Bötl vor Beweisen stets aus gekniffen. Josef Gufler hat somit nach der mit bestimmten Beweisen belegten und darum auch durchaus glaub würdigen Behauptung Dr. Mayrs selbst einmal und zwar in den von ihm selbst redigierten from men „Tiroler Stimmen" erklären müsse n, daß ein dem Dr. Mayr gemachter Vorwurf ganz ungerecht fertigt

erteilte Belehrung, auf die er auch nicht ein Wort zu entgegnen wagte, und er hob sie am vergangenen Dienstag in der Nummer 18 des von ihm redigierten, frommen Blattes auf Seite 5 unter der Ueberschrift „Briefkästen der Re daktion" zum drittenmale, denn cs ist, wie auch Universitätsprofessor Dr. Michael Mayr in seiner Brandmarkung Guflers feststellt, eine bekannte Ge pflogenheit der römischen Verleumder, Ehrenbclei- digungen trotz und wider besseres Wissen, wie Mayr sagt, immer wieder in der guten

Ilniversitätsprofessors Dr. Michael Mayr entweder irgendwie begegnen und sie aus der Welt schaffen oder aber unverwcilt mit Schimpf und Schande entlassen werden müssen. Das schwarze System, das in Nordtirol durch den Bischof von Brixen ver treten ist, im Vatikan zu Rom seinen Ursitz hat und die frommen „Tiroler Stimmen" als sein Haupt organ in Oesterreich anerkennt, beläßt das von maß gebender klerikaler Seite öffentlich als Lügner, Ver leumder und Ehrabschneider gebrandmarktc Indivi duum Josef Gufler bar jeder Scham

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1908/30_09_1908/TIRVO_1908_09_30_3_object_7595567.png
Seite 3 von 8
Datum: 30.09.1908
Umfang: 8
auf ihm lastet. Denn nach seiner Meinung, wie er sie in der letzten Landtagsitzung am Dienstag vormittags zum Aus- druck brachte, hat er nicht denunziert, sondern er hat mit den Angaben über Professor Dr. Wahrmund im Parlament nur seine Pflicht ge tan. Prof. Mayr hat vollkommen recht, er hat nur Angaben gemacht, die — lvie er sagt — schon bekannt waren. Es komnlt eben ganz auf die Auffassung an; die einen erachten es für ihre Pflicht a n z u g e b e n, die anderen heißen es d e- nunzieren. Unter Kindern

heimlich gesammelt worden sein und von denen ist dann im Parlament von Professor Mayr gesprochen worderr. Er ließ, ge wissermaßen beu Kollegen schuldig werden und übergab ihn dann der Pein. Denunziert ist das nach Ansicht Professor Mayrs nicht, es waren Angaben, die n als guter katholischer Christ sich zu machen verpflichtet hielt. Prof. Mayr hat ganz recht — nach seiner Auffassung — wenn er jeden verklagen will, der ihn noch einmal D e n u n z i a n t nennt. — Es fragt sich nur, ob die Richter

nicht dennoch der Auffassung zuneigen werden, daß Prof. Mayr mit seinen Angaben über Prof. Wahrmund — eine D enun z i a - t i o n verübt habe. Die „VoM-.Zcitmrg" als Erzieherin. In einer Inlands-Notiz „Das System Beck" kriti sieren mir es unter anderem auch- daß der Aus schuß des Deutschen Volksvereines wohl gegen die Ueberfälle auf die Deutschen in Krain und Böhmen Stellung genommen, aber.gegen die Regierung kein Wort gefunden habe. In der vorgestrigen Protestverfammlung haben sie in einer Entschließ ung

des Einlaufes und einiger neuer Anträge brachten. 'Professor Dr. Michael Mayr, Dr. v. Wackernell und Genossen einen Dringlichkeitsantrag, betref fend die Zusammenstöße der Freisinnigen mit der katholischen Studentenschaft eilt, in welchem die Bestrafung der Schuldigen gefordert und zugleich verlangt wird, die Regierung möge solche Vor-s fallenheiten in Zukunft hintanhalten. Aus der Verhandlung zur Dringlichkeit wurde jedoch so fort eine Verhandlung zum Anträge selbst, so daß, als die Dringlichkeit

Haltung auf ein Gebiet, abzulenken, auf das sie leider noch zu leicht zu locken ist. Bei diesen Auseinandersetzungen wurde dem Dr. Michael Mayr, der sich trotz seiner politischen Anrüchigkeit erfrechte, den Antrag-zu; begründen, einigemale ordentlich wegen seiner Wandlungen sowohl von Dr. v. Walter als auch von Professor Scala aufs Maul geschlagen. Die Hiebe schnitten tief ins Fleisch, man sah's ihm an, wie er kleinlaut und „gedeftet" wurde. Beim Schlußworte hatte er sich aber soweit erholt

17
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1904/20_02_1904/OBEWO_1904_02_20_3_object_8028222.png
Seite 3 von 26
Datum: 20.02.1904
Umfang: 26
sollen dabei den Too gefunden haben. Arhnlich aber bedeutend abgeschwächt lauten die zwei folgenden Telegramme: London, 15. Februar: „Daily Mail" meldet aus Niutschwang vom 11. Februar: Amtliche Depe schen aus Port Arthur besagen, daß die Japaner am 10. Februar große Truppenabtheilungen bei den Verschanzungen an der Duffbucht ausgeschifft haben. Man hatte sie landen lassen, dann angegriffen und mit großen Verlusten zurückgeschlagen. Und nun trat das Itauaenswerthe ein, daß Peter Mayr

und unter berzerbrechendem ' Jammer ihn bettelten: „o Vater, o Mann, j verlaß' un s nickt!", da mag wohl die j schwerste Stunde über den Mahrwirth ge- ; kommen sein, eine schwerere als jene letzte, \ als dann draußen auf der Bozener Holz trift die Gewehrmündungen der französischen Musketiere sich auf seine Brust richteten. Aber trotz dieses furchtbaren Kampfes, den sonst kein Vaterherz der ganzen Welk auszuhalten ver mocht hält-, blieb Peter Mayr standhaft und sagte es dem Juristen Voltolini, der Frau v. Giovanelli

und seinem Weibe ruhig und entschlossen, daß für ihn keine Rettung mehr sel. „Ich will mein Leben durch keine Lüge erkaufen!", das war seine mit männlicher Festigkeit abgegebene Erklärung. Für den 19. Februar wurde da- neue Kriegs gericht über Peter Mayr anberaumt. Es fand im Amtszimmer des Stadtrichters statt. Oberst Levie leitete als Präsident die Verhandlung. Ohne seine Person zu schonen gab der Mahrwirth Antwort auf dessen Fragen und bekannte, daß er trotz des Villacher Patentes bei Brixen noch kom

werden. Die Truppen seien in zwei Linien ausgestellt, die eine südlich von dem Jalu-Fluß, die andere nördlich von Söul. Letzte Nachrichten. London. 17. Februar: Der japanische Admiral Togo meldet nach eben eingelaufenen Depeschen aus Kobe, daß japanische Torpedojäger am Sonntag Früh in einem Schneesturm einen neuen Angriff habe, entgegnete Mayr furchtlos, aber mit dem Aus drucke schmerzlicher Enttäuschung: „Wohl, wohl, ich Hab' alles gewußt, aber ich hab's nicht g eglaubt!" Zwar trat Voltolini mit allen Eifer

und mit juristischer Gewandtheit für den Angeklagten ein, durch dessen freimüthiges Geständniß war das Schicksal besiegelt. Der Urtheilsspruch des Kriegsgerichte- lautete einhellig auf Tod durch Er schießen. Der Mabrwirth nahm ihn ruhig ent gegen. Kurz nachdem er in die Zelle zurückgeführt, ließ er den Frühprediger an der Bozener Pfarrkirche, einen Kapuziner, zu ych bitten. Dieser leistete ihm geistlichen Beistand Dann nahm Mayr Abschied von Weib und Kind und damit hatte er abgeschlossen mit dieser Welt

18
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1905/03_11_1905/TI_BA_ZE_1905_11_03_8_object_8361029.png
Seite 8 von 16
Datum: 03.11.1905
Umfang: 16
es Unfrieden, weil vor Beginn derselben die Kon servativen die Wahl deS Bauers Bauhofer zum Vorsitzenden mit der Behauptung bestritten, daß die Mehrheit für Professor Mayr gestimmt habe. Die Christlichsozialen, obwohl im Rechte, über ließen den Gegnern den Vorsitz. Professor Mayr eröffnete die Versammlung und versprach unparteiische Leitung und volle Rede freiheit. Als erstem wurde dem Abgeordneten de- Orte-, Doktor Pusch, daS Wort erteilt. Derselbe sprach vom Frieden, warf den Anwesenden

des Professors Mayr als Vorsitzenden angenommen hatte, über das allgemeine, gleiche und direkte Wahl recht. Hierauf sprach der Abgeordnete Haueis von Zams, der sich in langatmiger Einleitung als Wirt und Vollblutbauer einzuführen bemühte. Seine ersten Hiebe galten den Salonbauern, worunter HaueiS wahrscheinlich die Gefolgschaft des Herrn Pusch gemeint haben dürfte, denn der Vorsitzende Professor Mayr hat in seiner Einleitung betont, daß auch er einmal Ochsen geleitet habe. Ein Bauer machte

, weshalb sie Schraffl durch fortwährende Zwischenrufe zu stören versuchten. Besonders der Vorsitzende Professor Mayr war sehr erregt und forderte den Abg. Schraffl auf, bald bei der Sache zu bleiben, gleichzeitig aber auf Zwischenrufe zu erwidern. Als derselbe sah, daß der Redner durch solche Manöver nicht zu verblüffen war und fortwährend größeren Beifall fand, entzog er dem Abg. Schraffl, nachdem der selbe ungefähr eine Stunde gesprochen hatte, das Wort. Schraffl appellierte an die Versammlung

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1913/03_01_1913/TIRVO_1913_01_03_4_object_7604117.png
Seite 4 von 8
Datum: 03.01.1913
Umfang: 8
über den Gemeindehaushalt pro 1913. Die Gesamtsumme des Erfordernisses für 1913 be trägt K 1,616.856, dem eine Bedeckung von Kronen 1,696.784 gegenübersteht. Der Abgang beträgt so mit K 20.072. In der Spezialdebatte, welche drei Stunden währte, ergriffen verschiedene Gemeinde räte das Wort, um Auskunft über dieses und senes zu erlangen. GR. Mayr sprach über die von uns aufgedeckten Mißstände im Gesällsamte und über die schlechten Straßenverhältnisse im Boznerboden. Der Bürgermeister erwiderte, GR. Mayr möge

die Beschwerden über das Gefällsamt in einer Sitzung des Gesällsausschusses zur Sprache bringen. (GR. Mayr scheint nichts lernen zu wollen. Er hat doch gesehen und gehört, daß es dem Bürgermeister nicht recht ist, wenn öffentlich über Dinge gesprochen wird, welche unangenehm sind. Ist es nicht genug, daß die böse „Volkszeitung" über diese Angelegen heit ausführlich berichtet hat? Solche Sachen be handelt man „vertraulich" hinter vier Mauern. Das sollte Herr Mayr schon wissen!) Betreff der Wegver besserung

erklärte der Bürgermeister, es könne nur dann eine größere Summe für diesen Zweck be stimmt werden, wenn auch für die Bedeckung gesorgt ist. (Auch das sollte GR. Mayr wissen, daß für Bo zen ein Millionen-Cafe" wichtiger ist als ordent liche Weg. D. B.) GR. Forcher-Mayr besprach die Wegverhältnisse in St. Oswald, GR. Fuchs ver langte bessere Straßenbespritzung. Der GR. Ange- lint kommt auf die Wasserfrage in Oberau zu spre chen und ersucht, es möge doch endlich die verspro chene Wasserleitung

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/10_03_1922/ZDB-3059538-1_1922_03_10_6_object_8088768.png
Seite 6 von 12
Datum: 10.03.1922
Umfang: 12
-Noten schuldig erkannt und bei Airwendung des außer ordentlichen Milderungsrechtes zu vier Jahren schweren Kerkers verurteilt. Totschlag. Das Schwurgericht Bozen verhandelte am 7. März über den Marktfahrer Franz Mayr, geboren 1887 in Brixen. dort hin zuständig, zuletzt in Untermais wohnhaft, welcher des Verbrechens des Totschlages und Vergehens des Tragens verbotener Waffen arrgeklagt war. Am Sonntag, den 4. November 1921, gegen 6 Uhr abends, kam der Gelegenheitsarbeiter Alois Zeschgi in die Gast

stube des Gasthofes „Zum roten Adler" in Meran und setzte sich an einem Erkertisch, wo der Wirt Josef Pranter mit einigen Gästen Karten spielte. Alois Zeschgi nahm am Spiel ebenfalls teil, da er aber verspielte, geriet er mit dem Wirt alsbald in einen vorüber gehenden Wortwechsel. Unterdessen waren die Asarktfahxcr Franz Mayr und Alois Wilhelm in die Gaststube getreten und hatten an einen: Tische Platz genommen. Ta Alois Zeschgi fortgesetzt Lärm nmchte und stänkerte, selzafstc ihn der Wirt

vor die Türe, und damit mar wieder Nulse. Am Montag, den 5. Dezember, erschien Alois Zeschgi wieder in der Gaststube, und zwar in Gesellschaft des Maurers Peter Mischt und des Obersägers Matthias Parth. Bald daraus erschienen auch Franz Mayr und Alois Wilhelm int Gastlokale und fetzten sich zu Zeschgi. Mischi und Parth. Atayr und Wilhelm sprachen mit Mischi und Parth. olurc sich mit Alois Zeschgi irgendwie einz»- lasten. Alois Zeschgi verhielt )id) einige Zeit ruhig, beschinipfte aber dann den Mahr

und Wilhelm. Er zog aus seiner Rocktasche einen geladenen Revolver hervor und hielt ihn Mayr und Wilhelm vor und machte hierbei bedrohende Aeußerungen. wie: „Schaut's, daß Ihr hinauskommt, sonst kracht's, einer muß heute noch hin werden'" uss. 'Parth und Mischi redeten beschwichtigend auf Zeichgi ein und dieser steckte seinen Revolver wieder in die Tasche. Als stich nun Mayr und Wilhelm erhoben, um das Gaitlokal zu verlassen, fing Zeschgi, welcher ebenfalls vom Tisch ausgestandeu war. neuerdings

au. gegen Wilhelm und Mayr zu schimpfen und fuhr in die Rock tasche, um. wie es schien, wieder den hlevolver hervorzuziehen. Franz Mayr, der die Bewegungen Zeschgis ebenfalls sah, warf iiäf nun blitzschnell, auf Zeschgi, erfaßte mit kräftigem Griff dessen Arm, zog mit der rechten Hcind sein Messer, das er vorher schon stichbereil ausgeklappt in der Tasche hatte, und versetzte dein Zeschgi gegen Kopf und Hals in schneller Reihenfolge neun Stiche. Alois Wilhelm suchte vermittelnd einzugreifen; als aber Matir

21