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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 12.03.1895
Umfang: 8
Prolkß Koppenheier rect« JHatjrr. Heute begann in Graz die Verhandlung gegen den „Hochstapler in Fremdenverkehr", der unter dem Namen v. Koppenheier auch hier in Innsbruck eine Rolle zu spielen versuchte, bald darauf aber in Graz als der mehrfach abgestrafte und ausgewiesene Ignaz Mayer agnoscirt und verhaftet wurde. Die Anklageschrift lautet: Ignaz Mayer, kalse Anton v. Koppen- h e i e r, 48 Jahre alt, katholisch, verheirathet, aus Temesvar, „Journalist", einmal wegen Verbrechens des Betruges

und machte nebenbei sowohl hier, als auch bei seinen verschiedenen Reisen, nicht unbedeutende Schulden. Endlich gelangte die Behörde davon in Kenntniß, daß dieser „Director von Koppenheier" der steckbrieflich verfolgte Ignaz Mayer fei, und dieser wurde nun verhaftet. Die nächsten Erhebungen konnten um eine beträcht liebe Anzahl von Schnlden zusammenstellen, was aber nahezu ausschließlich nur durch Zusammensuchen der in Mayer's umfangreichen Papieren zerstreut vorfind- lichen Rechnungen

und Betreibungsbriefen gelungen ist, da sich die Betrogenen nicht melden und als Jrre- geführte bekennen wollten; um aber über die Natur dieser Schulden ins Klare zu kommen, ist es noth- wendig, einen Blick auf das Vorleben des Mayer zu werfen, wie es sich aus den Voracten, seinen Papieren und verschiedenen Angaben zusammenstellen läßt. ' Mayer wurde am 1. Jänner 1847 in Detta bei Temesvar als Sohn eines praktischen Arztes geboren und dann später zugleich mit feinen Eltern auf den Namen Ignaz getauft. Er machte

", welches an der Spitze die Marke trägt: „Chefredakteur Arno I. Mayer, ausgezeichnet durch den Segen Sr. Heiligkeit Leo XIII. vom 20. April 1883." Dieses Blatt hatte eine bezeichnende Tendenz. Es bestand in Wien eine Kirchenparamenten-Niederlage, welche deshalb von katholischen Blättern angegriffen wurde, weil die Eigenthümer derselben Juden waren. Diesen Angriffen sollte nach der Idee des Mayer durch die Gründung jenes Blattes entgegen getreten werden und wurde im Vertrage zwischen den Eigenthümern der Niederlage

einerseits und Mayer und Backofen anderseits jour nalistische Reclame als specieller Gegenstand bezeichnet. Die Sache dauerte aber nicht lange, da Mayer und Backofen vom k. k. Landesgerichte Wien am 3. Juli 1885 wegen Verbrechens des Betruges und der Veruntreuung verurtheilt wurden. Mayer hatte ein Jahr schweren Kerker zu verbüßen und wurde als Ungar aus Oesterreich verwiesen. Gleichwohl finden wir ihn anfangs 1887 unter dem Namen Armin v. Eichenrode in Wien, wo er verschiedene Schulden machte

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 28.10.1894
Umfang: 8
subsistenzlosen Menschen wird es ungemein erschwert, sich wieder emporzuhelfen, was ihm an Wie Herr Mayer geheiratet hat. Von Max Goldscheidrr. Herr Mayer hatte sich an seinem Stammtische verspätet. Es mochte nun ziemlich spät nach Mitter nacht sein, als er etwas unsicheren Schrittes die Treppe zu seiner Wohnung hinaufstieg. Mit einiger Mühe gelang es ihm, seine Thüre zu öffnen, und er trat nun in das Vorzimmer. Ein matter Licht schein drang durch die Spalte der Thüre, die zu seiner Schlafstube führte

. „Dieser Lump von einem Johann," dachte Herr Mayer, der nur Injurien zu denken Pflegte, wenn er sich an seinem Stammtisch verspätet, „dieser Lump von einem Johann hat wieder vergessen, das Licht auszulöjchen." Mißmuthig und etwas heftig öffnete er jetzt die Thüre. Wie angewurzelt blieb Herr Mayer an der Schwelle stehen. Nicht etwa deshalb, weil auf dem Tische die brennende Astrallampe stand, denn dieser faule Strick von einem Johann war ja zu Allem fähig, sondern wegen des befremdlichen Anblickes

, der sich ihm hier darbot. An dem Tische saß nämlich ein junges, und wie Herr Mayer trotz der Verwirrung, die sich seiner zu bemächtigen begann, nicht umhin konnte, zu bemerken, auch reizendes, weibliches Wesen. Das interessante Geschöpf arbeitete an einem gestickten Wickelband. Die schmollende, halb weinende, halb lachende Miene des jungen Weibchens verleitete Herrn Mayer zu der seinem bisherigen Aufenthaltsorte doch vielleicht ge- lungen wäre. Der Heimatgemeiude werden mittels des Schubwagens Leute zugeführt

," dachte Herr Mayer, indem er sich anschickte, unbemerkt zu verschwinden. Aber schon hatte die junge Frau ihren vorwurfsvollen Blick auf ihn gerichtet, einen Blick, in dem sonderbarerweise kein Fünkchen von Erstaunen zu lesen war. Herr Mayer befand sich in der pein lichsten Verlegenheit. „Sie verzeihen, meine Gnädige . . .," begann er. „Ich verzeihe gar nichts." — „Ich habe mich im Gasthause verspätet." — „Es ist beinahe 1 Uhr." — „In der Eile, nach Hause zu kommen —" „Ich habe von der Eile

nichts bemerkt." — „ . . . habe ick mich in der Thüre geirrt," — „Sie haben sich geirrt?" , — „ . . . und bin in eine fremde Wohnung gerathen." — „Das ist ja Ihre Wohnung." Seine Wohnung? Er war doch nicht verheiratet und erinnerte sich noch genau an den letzten Korb, den er erhalten hatte. Das Dutzend war gerade voll. „Entweder bm ich verrückt, oder dieses Frauen zimmer," dachte Herr Mayer. „Meine Gnädige," begann er mit wachsender Verlegenheit, „mein Name ist Wilhelm Mayer..— „Das weiß ich wohl

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 25.01.1891
Umfang: 12
und den blumigen Feldweg nach T dorf eing'schlagen hat! — — — Dselm, wo das Kreuz g'standen is, steht hiazt a kloane Capellen. D'rin, unter an vergoldeten Christus, hängt a große, schwarze Tafel, und auf derer Tafel steht mit große, goldene Buchstaben d a s, was vor vielen Jahren den verzagten Wanderburschen so tröst' und g'stürkt hat. Und in der rechten Wand is a Votivstoan eing'mauert, da hoaßt's: Erbaut anno 1845 von Johann Saplrft Mayer feiner Ehegattin Barbara» geb. Fischer» Wirthschaftsbesitzer zu T dorf

, in frommer Dankbarkeit. Mögen sich alle Betrübten hier Trost suchen! 'lud hiazt muaß i Enk no' a kloana Mar' derzählen, nächher is unser G'schicht' aus. Es war amal a trauriger Wanderbursch, der war aus E . . . . dorf und hat Johann Baptist Mayer g'hoaßen. Er war a bildsauberer Bua und hat am Koi a Grüaberl g'habt. Eahner Wirthschaft dahoam is ohne eahner Schuld z'Grund ganger und so hat er wollen in's Steirische einigeh'n, si dort an Arbeit z'suachen. Bei an Kreuz aber auf der Hoad is er auf oamol

G'stanzl z'singen, das man Heutigstags fast allgemein hört und das so geht: „Mein Vater, mein' Muatter ! San' kreuzbrave Leut'! Than allerweil raufen, Hab'n niemals an Streit!" Amal an an Sonntag nach'n Essen sagt der Johann Baptist Mayer zu seine Kinder, sie sollen no a Wengerl sitzen bleiben, sie waren hiazt groß und vernünftig g'nua, daß er a g'scheidt's Wort mit eahner reden kann. Und er derzühlt eahner und eahnerer Muatter, auf welche Art er mit sein' Weib z'sammkemma is. — „Und so moanet i halt

hat!" „Ja, mir san glückli", sagt der Mayer, „weil mir.fromm und gottesfürchti san. Und, Kinder, wann's Os in dem Stuck uns nachg'rath's, so wird's Enk- a so gehn, wia uns, und Os werd't's nit über Unglück und über Elend z'klagen haben. Denn es hoaßt auf dem Taferl - d'selm bei mein' Bett' hängt's, es kann's a Jed's lesen —: „Wohin aus Erden immer Der Menschen Wege geh'n, Glückselig alle Jene, Die auf den Heiland feh'n!"

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.11.1890
Umfang: 8
der ans den Mitteln des Fonds zur Regulirnng der Gewässer in Tirol ausgeführten und noch weiter auszuführenden- Bauten im Gebiete der ist K. F. Mayer ein „apollinischer" Dichter; seine lyrischen Dichtungen sind, wie auch die epischen, „plastische Stimmungsbilder". Unter den „Balladen", die er schon vor einer Reihe von Jahren herausgegeben, findet sich noch manches Unbedeutende. Bemerkenswerth sind in dieser Sammlung die Gedichte: „Thespesius", „Königin Agnes", „Das Münster". Ein bedeutender Fort

Bildschnitzer, worin Ersteren „ein Hauch der deutschen Innigkeit" durch schauert, da er des Letzteren Arbeit sieht. Ein schönes Natnrbild aus des Dichters Heimat bietet z. B. das kleine Gedicht „Vor der Ernte": Am wolkenreinen Himmel geht Die blanke Sichel schön, Im Korne drunten wogt und weht Und rauscht und wühlt der Föhn. Sie wandert voller Melodie Hochübcr durch das Land, Früh morgen schwingt die Schnitt'rin sie Mit sonnenbrauner Hand. Ein neuerer Kritiker sagt von Mayer: „Seine Motive sind stets

er zu einem verkehrten Naturalismus". — Originell, wenn auch weit beschränkteren Talentes als K. F. Mayer, ist gewiß ein anderer „Lyriker des Objektiven" Martin Greif. Was bei ihm ver letzend erscheint, was den Genuß seiner Lieder sehr beeinträchtigt, das ist seine berechnete Naivetät. In seinem Streben, durchwegs naiv, dabei möglichst ein fach und knapp im Ausdruck zu sein, wird er oft einerseits geschraubt, andererseits platt und sogar mitunter trivial. Wie die meisten „Absichts-Realisten" füllt Greif oft wider

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 09.04.1897
Umfang: 4
war Mlttermayer beim „weißen Roß". Ein armer Kellner junge hatte einen Risconto gehabt, auf den der Junge einen Treffer gewonnen hatte. Diesen Risconto hat Mittermayer dem armen Kellner jungen aus der Tasche gestohlen. Er hat noch mehr gethan. Karl Mitter mayer hatte einem schlafenden Collegen eine Brieftasche unter dem Kopfe hervorgezogen, daraus zwölf Gulden entnommen und behauptet, er hätte die Guldenzettel auf der Erde ausgestreut gefunden, an sich genommen, und sich aus Scham darüber, dies eingestehen

Angeklagten der Richter den Beschluß faßte, den Act an das Landesgericht abzu treten, nachdem im Verlaufe der Verhandlung Mitter mayer die Echtheit jener Briefe zugab, in denen er den Diebstahl eingestand, welches Verbrechen somit vorliege. Vor dem Bezirksgerichts-Gebäude wurde Mittermayer von zahlreich angesammelten Personen, unter denen sich sowohl Sozialdemokraten als Antisemiten befanden, von ersteren mit den Rufen „Pfui Mittermayer!", von letzteren mit „Hoch Mittermayer!" empfangen. Aus des Genossen

Schuhmeier's Ver- theidiguug. Schuh meier: . . .Ich habe den Mitter mayer in dem Flugblatt zu anständig behandelt, viel zu anständig. — Dr. Rabenlechner: Ich bitte meinen Clienten gegen solche Ausfälle zu schützen. — Schuhmeier: Es macht mir kein Vergnügen, mit Ihnen, Herr Mittermayer, hier zufammenzukommen. Sie haben es jedoch gewünscht und mich hieher citirt. Wenn ich Ihnen nun unangenehm bin, so ist das Ihre Sache... Er hat Herrn Keimet ge beten und beschworen, ihn nicht zu ruiniren. ... Ich habe gesagt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 28.10.1894
Umfang: 8
. „Antworte mir doch. Bist Du über Nacht stumm geworden? Wo ist meine Schwiegermutter?" Das Antlitz Johanns war zu einer Allegorie des Staunens erstarrt. „Was?" stammelte er endlich, „unsere Schwieger mutter? Wir haben ja keine Frau." „Dummkopf," schrie Herr Mayer wüthend, „ich aber habe eine Frau und eine Schwiegermutter!" — „Gnädiger Herr beliebten gestern etwas über den Durst zu trinken." Mit geraden Füßen sprang Herr Mayer aus dem Bette, applicirte seinem unverschämten Diener eine Ohrfeige und lief

dann ins Nebenzimmer. Doch dieses war leer, ebenso wie das dritte Gemach seiner Juuggesellenwohnung. Herr Mayer kehrte nachdenklich in sein Schlafzimmer zurück, setzte sich in ein Fau teuil und hing der Frage nach, ob er verheiratet sei oder nicht. Endlich gelangte er zu dem Schluffe, daß er wirklich noch Junggeselle sei und daß die Ereig nisse der letzten Nacht wohl nur beängstigende Träume in Folge übermäßigen Biergenusses am verflossenen Abend gewesen seien. Seufzend erhob er sich. Ein gewisses Bedauern

, daß jenes reizende Wesen, dessen Namen er nicht einmal kannte, nicht wirklich existire und nicht seine Frau sei, schien sich in seinem ver härteten Hagestolzherzen zu regen. Sein Diener, der sich um ihn zu schaffen machte, blickte ihn verstohlen von der Seite an. Herr Mayer kleidete sich schweigend meindevorsteher und hervorragenden Politiker Istriens zu berufen, was der Bevölkerung bekannt gegeben wurde. Nichtsdestoweniger sammelte sich gegen Abend auf dem Hauptplatze eine erregte Volksmenge an und demonstrirte

. „Was ist das, Johann?" Johann schwieg niedergeschmettert, aber im nächsten Augenblicke war schon Herr Mayer aus der Wohnung gestürzt, die Treppe hinab, auf der Straße und im Kaffeehause, wo ihn der lachende Chorus seiner Freunde empfing ! „Wir gratuliren, wir gratuliren." Herr Mayer war wie aus den Wolken gefallen. Also deshalb hatten sie ihm gestern so fleißig zu getrunken, um ihn, den durch seine Zerstreutheit weit und breit Berühmten im Rausche um so sicherer foppen zu können. Als stumme Ankläger warf Herr

Mayer Wickelband und Strumpf auf den Tisch. Die Freunde mußten jetzt mit der Sprache heraus. Die reizende, etwas degagirte Cousine eines Mitgliedes der Gesellschaft hatte die Rolle der jungeu Frau übernommen und mit solchem Geschicke gespielt, daß i das Opfer dieser Comödie mit der festen Ueberzeugung zu Bette ging, daß er bereits verheiratet sei. Johann war natürlich mit im Complot. Herr Mayer sann auf Rache, und nach drei Wochen spurlosen Verschwindens trat er eines schönen Abends in Begleitung

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 27.10.1893
Umfang: 4
Hofkapellmeister, warum Ihnen diese Romanze zuwider ist; Sie sehen ja, daß sie ungeheuer gefällt." Hellmesberger warf ihm einen seiner berühmten Seitenblicke zu und entgegnete jovial : „Ja, wissen Sie, lieber Freund, hier steht die Sache doch ganz anders; Adams fingt diese Romanze erst feit Mayer's Z iten, Mayer aber spielt sie seit Adam's Zeiten." Herr Mayer schwieg und legte eine neue Walze ein. Ein andermal ist der Held einer der jüngeren Wiener Pianisten ersten Ranges. Wir wollen ihn — zur Ab wechslung

— wiederum Mayer hei en. In einem von Hellmesberger dirigirten Konzerte war das Klavier Herrn Mayer anvertraut. Der junge Künstler benützte diese Gelegenheit zu einem öffentlichen Experiment, ob es möglich sei, einen gefunden Bösendorfer in zwei Stunden maustodt zu schlagen. Er „drosch" furchtbar, wie man zu sagen pflegt, und übertobte olle Instrumente. Im Nebligen spielte er meisterhaft. Hellmesberger fand sich rasch in die Situation. Um den Künstler nicht während des Konzertes zu verstimmen, machte

er einen Witz. Er nahm ihn nämlich in der ersten Pause unter den Arm, führte ihn vor das große Programm Plakat hin, deutete mit dem Finger auf eine gedruckte Zeile und fragte: „Lieber Mayer, was steht denn hier gedruckt?" — Herr Mayer las: „Piano: Herr Mayer." — „Nun also — piano Herr Mayer!" Herr Mayer lachte und spielte fortan piano. . . . Vor Jahren fand eine Vorstellung zu Gunsten einer Lehrerversammlung statt. Das Haus war mit Päda gogen gefüllt und nach der Vorstellung machte Hellmes berger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 20.03.1896
Umfang: 4
aus dem Staube machen konnten. So blieb der wahrscheinlich von diesen Herren erwartete schöne und wirkungsvolle theatralische Schlußeffekt aus und ward zu einer großen, nicht wieder gut zu machen den Blamage derselben, sodaß ihnen wohl für lange Zeit das Stänkern in Innsbruck vergehen dürfte. Wörgl In der letzten Zeit hat dahier in der Bäckerei des Fr. Mayer ein Ausstand sämmtlicher dortselbst beschäftigter Bäckergehilfen stattgefunden. Die Uebelstände, welche Veranlassung hiezu gaben, sind in der That

anmuthend. Da die Gehilfen auch häusliche Arbeiten zu verrichten haben, so ergeben sich häufig — in abgerundeter Zahl — 18 Arbeitsstunden. Doch wie die Dauer der Arbeitszeit so auch der Lohn. Einem von Innsbruck durch Frau Mayer hieher ge lockten Collegen bot dieselbe 2 fl. Wochenlohn. Die Behandlung selbst, sowie insbesondere die Beschaffenheit der Schlafstätten ist im hohen Grade unwürdig. Wacker war das einmüthige Verhalten und solidarische Eintreten der drei Ausgestandenen

, mit welchem dieselben die Ab schaffung derartiger Zustände in Angriff nahmen. Leider hatte eine telegraphische Anfrage der Fr. Mayer nach Rosenheim den Erfolg, daß alsbald wieder Burschen bei diesem „Arbeitsgeber" einsprangen. Indessen machen wir die Gen. Bäcker aufmerksam, diese Bude zu meiden, indem auch noch anderweitige Mißstände ein längeres Verweilen für ordentliche Arbeiter aus schließen, und warnen somit, auf etwaige Versprechun gen dieser Firma herein zu fallen. Die Namen der Ausgestandenen sind der Redaction bekannt

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