Dich in das Unabänderliche und unterlasse es, weitere haltlose Argumente für Deine ungerechten Anklagen ins Treffen zu führen. Denn wie Dn's thust, sind sie verkehrt, unlogisch, unstichhaltig! Doch lassen wir dieses uuerauickliche Thema,' schloß er, schroff abbrechend, verdrossen hinzufügend: „Kaxisnti sat!' „Aber Du bist noch jung — kaum sechsundzwanzig Jahre — Du hast es mit dem Heiraten nicht so eilig, Max,' fuhr mit weib licher Hartnäckigkeit Frau Sommer fort, die sich noch lange nicht besiegt gab
. „Noch ist Deine Stellung bei der Bank als Korrespon dent eine relativ bescheidene und Du legst Deinem Streben, Dei nem Fortkommen durch eine übereilte Heirat einen Hemmschuh an. Und noch dazu mit einem armen Mädchen! Laß Dir Zeit, Max — ich rate Dir gut — schlage die Heiratsgedanken aus dem Kopfe. Warte, bis Dn älter und höher emporgekommen bist. Dann stehen Dir die besten Häuser offen und Du kannst Dir unter zahllosen Mädchen von Besitz und guter Herkunft die geeignete Lebensgefährtin auswählen.' „Ah — bläst der Wind
— dann würdest Du sie für ein Ideal. — für ein Muster an Vollkommenheit erklären, auch wenn man ihr vieles nachsehen müßte — gelt, Mutter, gelt?! Aber geh — ich schäme mich für Dich.' „Sprich nicht so, Max! Ich habe nur Dein Bestes im Auge, wie im Sinne.' „Ich habe Dir schon erklärt, Mutter, daß ich Dir — in diesem einen Punkte wenigstens — sür Dein mütterliches Wohlwollen auf Kosten meiner Braut bestens danke! Ich hätte gedacht, daß Du mich, Deinen Sohn, be^er kennen solltest, um zu wissen
. Klopfenden Herzens flog er die Treppen hinauf und befand sich «ach wenigen Augenblicken in dem schmucken Junggesellenheim seines Freundes, eines jungen, begabten, stets heiteren, und jeder zeit zu lustigen Streichen aufgelegten jungen Mannes — seines Zeichens Schriftsteller. Derselbe empfing Max mit unverhohlenem Erstaunen. — „Wie, Max, Du? Du läßt Dich wirklich wieder einmal blicken? Also lebst Du noch!? Na, schön,' rief er aus, „freut mich, Dich in Lebensgröße vor mir zu sehen! Ich hielt Dich längst
für ge storben und verdorben — Treuloser, Undankbarer — aber komm an meine Brust!' So sprudelte es geschwätzig aus seinem Munde heraus, ohne daß dem Angekommenen, der sich bei dem raschen Gange etwas echauffiert hatte, Zeit blieb, sich zu erholen. Mit ausgebreiteten Armen näherte er sich ihm. Max, der in so ernster Angelegenheit kam und dem durchaus nicht spaßhast zu Mute war, verletzte diese Tonart und so schwieg er, den Freuud ziemlich unfreundlich und strafend anblickend. Darauf lenkte Hans