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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 04.05.1924
Umfang: 16
Seile 4. Nr. 18. Ein jäher Schreck fuhr durch ihren Körper, ihre Lippen zuckten, und plötzlich sing sie an, herzbre chend zu weinen. Es war das erstemal, daß er sie weinen sah. Nasch trat er hin zu ihr, faßte sie bei der Hand und fragte zärtlich: „Was hast du denn, Judith? Wo feylt's denn?. Warum weinst du?" „MaxMaxMax," schluchzte sie; „mein Gott, ich Hab dich gar nicht erkannt." „Deswegen mußt du nicht weinen. Sei still. Schau, ich bin's ja." „Du — du — Max — du bist wohl recht zornig

soll... Es wird doch nicht alles erlogen sein." Sie begann abermals zu weinen. „O der Spitzbub!,, rief Max; „schau, das hält ich dem Elefant gar nicht zugetraut, daß er ein solcher Fintenmacher wär. Aber jetzt wein nicht mehr, Ju dith. Es ist alles recht, ich bin herzensfroh, daß ich einmal mit dir reden kann. Wenn ein Engel vom Himmel zur Türe hereingekommen wär, hätt ich keine größere Freude gehabt, als wie ich dich ge sehen Hab. Auf der ganzen Welt sieh ich keinen Menschen lieber als dich — und heut müssen wir eins

werden miteinander." Sie wischte mit einem weißen Tüchlein die Trä nen aus dem Gesicht, ihre Augen strahlten ihn an, und sie sagte mit einem halb wehmütigen, halb glücklichen Lächeln: „Max, jetzt bist du wieder gut und lieb, ganz so wie früher, wie ... vor dem großen Unglück; aber äußerlich bist du anders." „So? So? Das macht wohl der Bart. Wenn du es haben willst, tu ich ihn heute noch weg." „Nein, nein, um Gotteswillen nicht," wehrte sie; „er steht dir prächtig. Besser wie heute hast du mir nie gefallen

und auch, daß er dir den Pacht antragen will. Nimm's, nimm's — ich hilf dir, es macht mir eine Riesenfreud." „Ohne d i ch hätt ich den Pacht nie genommen, aber jetzt bin ich ungeheuer froh darum Leider kann ich dir keinen Reichtum bieten; doch etwas versprech ich dir. Ich will arbeiten und mich abrak- kern Tag und Nacht, um dir das Leben schön zu machen. — Du sollst dich nicht plagen müssen, du sollst's schön haben und bequem." „Nein, Max, so geht der Handel nicht. Arbeiten tun wir mitsamnren. Ich weiß mir kein schöneres

Leben, als wenn ich für dich arbeiten kann." „Das wird man alles sehen... Aber jetzt fehlt etwas. Wir können doch nicht ins leere Nest hei raten — und mein ganzer Reichtum langt kaum zur ärmlichsten Einrichtung." „Max, da weiß ich einen Rat. Ich Hab von: Vater sechshundert Gulden geerbt, mit denen wir uns prächtig einrichten können. Du rnußt mir die Freud lassen, ich richt alles ein — Weiberleut verstehen das besser als Mannsleut — in vier, fünf Wochen ist alles in Ordnung." „Aber Judith, dein Geld

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Der Arbeiter
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Seite 7 von 10
Datum: 21.04.1921
Umfang: 10
da hineinmalcn täte?" „Mich?" tat das Mädchen erschrocken nnd wurde glüh rot. .Ja, Rosele; ich Vitt' schörk, laß es zu, schmeichelte der Künstler. .Aber Mar» man Vst i<* nur Heilige airfmalen.* »Bißchen ein Engelein bist du auch." Das Mädchen errötete noch heftiger, dann sagte es gekränkt. .Max. ich Hab' gemeint, dn seiest anders wie die Bur schen, die mich alleweil foppen." .Rosele, foppen tu' ich dich gewiß nicht! ... So schön wie einen Engel will ich dich auf den See Hineinmalen»" .Aber ich müßt

' mich soviel schämen, und daheim.. .Das Bild bekommt niemand zu sehen." .Was tust denn nachher mit dem Bild?" .Nach Wien Mitnehmer, — in meinem Zimmer auf- hängen und anschauen, wenn mich das Heimwehs packt." Das Rosele warf einen mitleidigen Blick auf derrjun- gen Mann, errötete und wurde blaß; es schien in großer Verlegenheit. - .Mar, ist's wohl nicht Sünde?" flüstert« es. »Sünde kanu's nicht sein, wenn man jemanden eine Lieb' erweist." .Max, soll ich's wirklich zulasten?" .Ich bist', recht schön

; a ich Hab' soviel eine Unruh', — es ist nicht mehr wie früher ... ich kann nicht helfen, ich nmß alleweil an ihn denken . . . gelt, du bist nicht zornig aus mich? . . . ich Hab' dich schon noch gern und den Vater daheim auch ... aber es fällt mir alleweil der Max ein . . . ist soviel ein guter Mann . . . o heilige Mutter, g'rad' die Unruh' nimm mir weg!" Es betete leise fort, dann wurde es ganz still. Ueber eine Weile sagte es laut: .Ich will's einmal versuchen; ich geh' nicht mehr hin, - vielleicht kommt

: „Wie meinst den» das?" „Rosele, ich muß nächste Woche abreisen — nach Wien." Das Mädchen erblaßte heftig und fing an zu zittern, dann weinte es auf: „Fortgehen und nimmer kommen?" „Rosele," fragte der junge Mann leise, „sichst dn mich ungern fortgehen?" „O Max, Max," jammerte das Kind, „mir ist soviel Zeitlang!" „Rosele sag', möchtest du mit mir gehen?" „Reick . . . wohl! wohl!" schluchzte das Mädchen, „wenn ich g'rad dürft'!" „Rosele," sagte der junge Man» weich, „sei ein biß chen still und hör

' einmal . . . Ich muß jetzt nach Wien. .Ich habe dort große Aufträge bekommen. Ich werde viel Geld verdieuerr und mir ein eigenes Heim einrichten können . . , Rosele, wenn ich über's Jahr, sobald die Alpen grünen, wieder komm' imd dich frag': »Rosele, willst du mit mir gehen, willst du meine Frau werden?' — was sagst' denn nachher dazu?" Das Kirrd wurde blaß. „Max," schrie es, „tust du auch Spaß treiben mit mir?" „Keinen Spatz, Rosele, — mir ist vollkommen Ernst — magst du mich nicht?" „O Max, du bist ein nobler

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 02.03.1924
Umfang: 12
4 ©er Geizkragen. (Eine Erzählung von Reim mich!.) III. Beim alten Gerold nahmen die Herzbeschwerden Zu. Einmal hatte er sogar einen Erstickungsanfall m der Nacht. Trotzdem Konnte ihn Max. der Sohn, nicht bewegen, einen Doktor in der Stadt aufzu suchen oder einen solchen hereinkommen zu lassen. Max war einmal bei einem Stadtdoktor gewesen, der ihm wohl einige Medizinen gab. aber auch er klärte. er müsse den Kranken unbedingt sehen. Auf das Drängen des Sohnes, daß er den Doktor brin gen dürfe

, sagte der Alte immer: „Nein, nein! — Es nützt nichts... es nützt doch nichts; ich weiß schon, was mir fehlt." Eines Slbends bat er: „Max, sei so gut. schlaf bei mir in der Kammer. Es wird mir oft furchtbar angst, wenn ich allein bin." „Ja. ja, Vater, gern — ich zieh ganz zu dir her unter," erbot sich der Sohn. Er schaffte sein Bett in des Vaters Kammer und schlief nun immer dort. Da konnte er oft des Nachts, wenn er aufwachte, hören, wie der Greis leise betete und dann wieder halblaut seufzte

und stöhnte. An fangs erschrak er jedesmal und fragte: „Vater, um Gotteswillen, was ist denn? Kann ich dir helfen?" Daraus erwiderte der Greis nur: „Es ist nichts — schwere Gedanken — Träume. Max, schlaf! Du mußt gesund bleiben und kräftig." — Nach uird nach gewöhnte sich Max an das jammervolle Beten u. Aechzen. doch beunruhigend, erschütternd wirkte es immer auf ihn. Einmal war der Vater besonders unruhig gewesen in der Nacht. Als er am Morgen mit dem Sohn allein frühstückte, sagte er plötzlich: „Max

am nächsten noch an den folgenden Tagen auf die Sache zurück. Doch wuchs zusehends seine Aufregung; Tag und Nacht hatte er keine Ruhe mehr. Etliche Male erschien, vom Max gerufen, der Kooperator im Geroldhofe. Mt diesem sprach der alte Mann heiter; nie sagte er, daß ihn etwas drückte. Und eines Abends, kaum als er zu Bette gegan gen war, hatte er einen neuen furchtbaren Erstik- kungsanfall. Max wollte gleich einen Knecht ins Dorf schicken, den Pfarrer zu holen. Da ließ der Anfall plötzlich nach; die ganze

Nacht hindurch aber betete und jammerte der Alte zunl Erbarmen. Am folgenden Tag ging er ruhelos herum, von einer Kammer in die andere, vom Haus in die Scheune und von der Scheune wiederum ins Haus. Wenn er ab und zu rastete, versank er in ein tiefes Grü beln. Er blieb auch am Abend länger auf als sonst. Da sagte er zum Sohne: „Max, morgen gehen wir zum Doktor in die Stadt, daß er eine gründliche Kur vornimmt. Du begleitest mich wohl, gelt?" „Natürlich, natürlich," rief der Sohn beinahe freudig

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 10.02.1924
Umfang: 14
Lias, der jüngere Haussohn, der mit seinem Bruder auch bei den Schützen gewesen war. „der Hauptmann hat eine Stimm wie eine Glocke, bis ins letzte Glied hört man ihn." „Und ein Aug hat er auch, ein Aug!" bekräf tigte David der ältere Sohn. „Wenn er komman diert, meint jeder, er schaut bloß ihn an; aber alle schaut er an, und jeden schaut er durch und durch." „Iajaja," sprudelte der Schneidermeister, „so einen mag man suchen, und man findet keinen, im ganzen Land keinen wie den Gerold Max

. Bei den Kaiserjägern ist er schon im zweiten Jahr Zugs führer geworden. Die Offiziere haben alle gesagt, beim ganzen Regiment wäre kein schönerer und flin kerer Mensch. Allen ist leid gewesen, wie der Max hat heimkehren müssen. Er wär noch Oberjäger und Major und Oberst und, was weiß i ch, was ge worden. wenn er hätt dabei bleiben und seine Zeit ausdienen können. Aber, es nützt nichts, wenn man daheim einen kranken Vater hat. und der Max haltet alles auf den Vater. Darum hat er ein Ge such eingeben lassen

, und ist dreiviertel Jahr, vor seine Zeit aus war, frei geworden. Eigentlich kön nen wir froh sein, daß der Max da ist. Mit dem Max hat die ganze Gemeinde einen Treffer ge macht; denn der Max greift etwas an, und wo er angreift, kommt Zug in die Sach, das muß ihm der Neid lassen." „Auf dem Schießstand hat er ganz ein neues Le ben hineingcbracht," warf der ältere Haussohn da zwischen. „Ja, er und der Hochwürdige — der Kooperator," sagte Lias, der jüngere Bub, „die zwei sind immer beisammen." „Wie zwei Brüder

." „Sie sagen auch du zu einander." „Der Kooperator zum Max wohl; aber der Max sagt nie anders als Sie zum Kooperator." „Jaja, dem Schießstand hat der Max Leben eingehaucht," griff der Meister wieder krampfhaft nach der Rede, „und dem Jünglingsbund auch, und die Schützenkompagnie hat er ganz neu hergestellt. Voriges Jahr, wie noch der Fuchswirt komman diert hat, war es ein Jammer. Knapp dreißig Mannlen sind mitgegangen, Krumme und Gerade, Sehende und Blinde. Für die Musik ist's auch keine Feinigkeit

hat, daß der Max die Ähüt- zenKompagnie kommandiert, ist alles dazu gelau fen. In einer Woche schon waren die siebzig Mann beieinander, und alles ging flott wie ein Radl." „Jedes Radl geht flott, wenn es gut geschmiert wird. Und schmieren tut der Max nicht schlecht," fuhr Lex, der Geselle, dazwischen. ' „Jedestnal drei Fasseln Vier und ein Paar Würsteln für den Mann, da rücken die Leut alle Tag aus, haha." „Still bist, du Nashorn! Wenn der Max auf- wichst, ist das seine Sach. Und d u hast

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.03.1930
Umfang: 8
, ohne Preis erhöhung, abgibt. Beachten Sie den unserer heutigen Ausgabe beiliegenden Prospekt! 4- 1-e * Die Flucht des Lord Seymour. Bon Maurice Dekobra. Deutsch von Franz Fargo. Max hätte den Jungen am liebsten umarmt. Er ver mute ihm das Steuer an, mit der Weisung, die Rich- Mg auf das Segelboot zu nehmen, und beugte sich auf M Motor. Es handelte sich jetzt vor allem, die Fahrt mtsetzen zu können. Aber die Behälter waren voll mit dmzin, hie Ölung im besten Zustand. Max griff freude Zahlend nach der Hand

des jungen Mädchens. -Geht alles gut?" fragte sie. -Ich habe die beste Hoffnung . . . liebe, teure Lady M Sie muffen mir öen Gefallen tun und sich in der «wme verstecken . . . wir werden bald in die Nähe des Segelbootes kommen, man darf Sie nicht vorzeitig er- mcken!" Lola gehorchte und zog sich in die kleine Kabine zurück. »Und nun ... an uns zwei, Sam Hiccup!" rief Max, Wrenö er sich die Hände rieb. Jetzt hieß es alles wagen und vor nichts zurück- 'Aecken ... In zehn Minuten würde man bei dem Tegelboot

sein. ...Zur größten Verblüffung des Jungen legte Max JJiwit Rock ab, suchte aus dem Schisfskosfer neben dem die blaue Jacke und den Turban des Singhalesen, ^kleidete sich, machte seinen Revolver schutzgerecht, dann m sich das Gesicht mit dem schwarzen Maschinöl ein. -Erkennst du mich jetzt?" fragte er den Jungen. *. ^ei dem heiligen Georg! Sie sind ganz verändert, n : * - Sie sehen wie ein Neger aus!" -Umso besser!" Das Segelboot befand sich kaum dreihundert Meter M ihnen entfernt. Max näherte sich dem Jungen

und ^Jn dem Segelboot befindet sich der Vater des jungen jWpts... er ist der Gefangene eines amerikanischen ^«en... es heißt derart manövrieren, daß unser Boot das andere streift, ohne daß es zu einem Zusammen stoß kommt . . . aber hinreichend nahe, damit ich ihm einen Brief überreichen kann . . . hast du mich ver standen? Bist du imstande, das Steuer zu lenken, wäh rend ich den Brief übergebe?" „Ja ... Sie werden sehen, Sir, wie ein englischer Matrose manövriert!" Max beugte sich auf den Motor und verlangsamte

den Gang. Der Segler war nur mehr etwa fünfzig Meter entfernt, und man sah die Passagiere, die neugierig nach dem Motorboot blickten. Es gab keine Sekunde mehr zu verlieren. Max, un kenntlich in seiner Verkleidung, hatte sich im Boot auf- gertchtet, schwenkte die Flagge des Doktors Hoaxwell, dann griff er nach dem Sprachrohr und schrie: „Segel herunter!" Dieser Befehl schien den alten Fischer zu überraschen. Er band das Steuer fest und brüllte zurück, die Hände an den Mund wie einen Trichter gelegt

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 10
Datum: 23.01.1926
Umfang: 10
vom Zellenschietzen vom 2., 3., 6., 9. und 10. Jänner. Weihnachtsscheibe: Herold Joses, 39 Teiler, Bichler Anton. Sapelzer Jakob. Turnwalöer Alois. Huber Georg. Bachler Hanü-Jochberg, Egger Peter, Werner Max, Zimmermann Urban. Brunner Stefan. Sebastian Egger. Kofler Max. Exenberger Anton, Heigenhauser Stefan, Krepper Hanö, Höck Georg, GUnther Hans. Hölzl Anton. Werner Josef, FUrhapter Hans, 6lö Teiler. — Schleckerscheibe: Höck Viktor, 5 Teiler, Heigenhauser Stefan. Bachler Hanö-Joch- berg, Wegmelka Anton, Glätzle

Alois, Exenberger Anton. Schmidt Franz. Kofler Max. Egger Sebastian, Huber Sebastian. Sapelzer Jakob. Mieser Jakob. Herold Josef, Höck Georg. Wemer Josef. Brunner Stefan. Salvenmoser Peter, Nagel Friedrich. FUrhapter Hans. Manzl Georg. Egger Peter. Bod- ner Michl. Groder Ferdinand, Gantschnigg Josef-Jochberg. Egger Anton, pfrmscheller Noman, Werner Max, Brunner Burgi, Zimmermann Urban, Krepper Hans, Glinther Hans, Echweinester Gottfried, pöschl Hanö. Huber Georg. Möllin- ger Josef, GUnther Elise

, Gchlecbter vimon-St. Ulrich a. p., LUsteneöer Marie, Kirchlechner Karl. Kohlhofer Martin. Hofer Anörä, Turnwalder Alois. Wendling Franz. Fohringer Gg.. Hölzl Anton. Aufschnaiter Peter-Jochberg. Lechner Hans, Egger Franz, Hermann Adolf, Bichler Anton, Huber Franz, Werkmeister August. Schnitzer Veitg, Graswander Hanö 392 Teiler. — 3er-Serie: Bachler Hans-Jochberg 13 Kreise, Schlechter Simon-St. Ulrich a. p., Egger Peter. Exenberger Anton, Egger Sebastian. Kofler Max. Zimmermann Urban, Brunner Stefan

. pfurtscheller Noman, Sapelzer Jakob. Weg melka Anton, Höck Viktor. Höck Georg. Egger Anton. Wer ner Max. 13 Kreise. — I3er-Serie: Bachler Hans 66 Kreise. Egger Sebastian. Exenberger Anton. Egger Peter. Kofler Max. Höck Viktor. Höck Georg. Sapelzer Jakob, Brunner Stefan. Wegmelka Anton, Schlechter Simon, Zimmermann Urban, Heigenhauser Stefan, FUrhapter Hans. Glätzle Alois, 42 Kreise. — Prämien fllr die 5 besten 3 er-Serien: Bachler Hans. Jochberg. Egger Peter, Exenberger Anton, Egger Sebastian, Brunner

Stefan: fUr die 3 besten I3er-SerienBachler Hans. Jochberg. Egger Peter. Egger Sebastian. Exenberger Anton, Brunner Stefan. — Den besten Dank allen beteiligten Schutzen. BolzschUtzengesellschaft Kitzbllhel. Bestgewinner vom Bolzschietzen am 16. Jänner: Juxbest: Heigenhauser Stefan. — Haupt: Brunner Stefan. GUnther Johann, FUrhapter Johann. Kofler Max, Zimmer mann Hans, Heigenhauser Stefan. — Schlecker: Heigenhauser Stefan. FUrhapter Hans, pöschl Hanö. Bodner Michl. Glätzle Alois. Brunner Stefan

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.03.1930
Umfang: 6
den Kraftwagenverkehr gültig. Das Auto verkehrt bis zur Wiederaufnahme des- Betriebes, die voraus- ich um 5 Uhr nachmittags stattfinden wird. A Flucht des Lord Sehmour. Von Maurice Dekobra. Deutsch von Franz Fargo. t Max hatte keine Mühe, um sich zu überzeugen, diese Villa wahrscheinlich schon seit einigen Jahren W mehr bewohnt war . . . Wie seltsam war es, daß Lord Seymour gerade hier toe geheimnisvolle Zusammenkunft verabredet hatte!.. , Max ging wieder in das Erdgeschoß zurück, aber in Aem Augenblick hörte

er dieses kurze, metallische Zacken, das sich vernehmen läßt, wenn man eine Tür -sperrt... Woher kam dieses Geräusch? Er wollte die Ar öffnen, die sich am Ende der Kellerstiege befand... % diese Tür war verschlossen!! . . . Eine geheimnis- Me Hand hatte die Schlüssel umgedreht! . . . Max gab sich alle Mühe, seine Kaltblütigkeit zu be eren ... Es gab da zwei Möglichkeiten: Entweder die Villa bewohnt und man hatte ihn absichtlich ein- «Mrrt oder es war Sam Hiccup, der in einem Versteck dauert

hatte, um sich seines Rivalen auf unblutige Art in entledigen und Zeit zu gewinnen . . . .Max ging wiederum in den Keller zurück, öffnete M Fenster einer Luke und horchte hinaus. Es war alles P... Aber nach einigen Minuten hörte er von der Menseite ein Geräusch, das alsbald zu einem dumpfen Lohnen wurde .. . und bald darauf erstarb . . . Der M eines Motors . . . Sam Hiccup fuhr in seinen» Mo davon!. . . . Max schäumte vor Wut, denn seine Eigenliebe war ? verletzt, da er sich von dem brutalen und gewissen- M Yankee

übertölpelt sah . . . Aber jetzt hieß es, nicht M Kopf zu verlieren ... Er überzeugte sich, daß er 22$ die Kellerluken nicht entkommen konnte, da diese Zittert waren. Die Tür war aus massivem Eichenholz würde jeglicher Gewaltanwendung trotzen .. . Max ! M wirklich gefangen, gefangen wie eine Ratte! . . . brütete lange vor sich hin, entwarf einen Plan ™ dem andern, jeder erwies sich als unausführbar , *. Das Doppelleben des betrügerischen gollamtsdirektors. Vor einigen Tagen wurde, wie berichtet

, dann ließ er den Lichtstrahl seiner Taschenlampe darauf fallen und ent deckte zu seiner großen Freude eine Art Falltür, neben der sich eine Eisenstange befand, die aus der Mauer her vorragte, und offenbar dazu bestimmt war, eine Leiter zu stützen. Max konnte nun allerdings keine Leiter ent decken, aber dafür fand er einen mit Staub fingerdick bedeckten Tisch, auf den er so viel Holz häufte, um sich darauf bis zum Plafond hissen zu können, und nach einer verzweifelten Anstrengung gelang

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 16.03.1924
Umfang: 16
... Der rennt sich den Kops schon noch ein." „Hat der.. der Mensch etwas gegen dich?" „Gegen mich? — Nein, eher gegen dich ... Aber wir werden ihm den Stolz noch herunter tun und seinen Heiligenschein klcinweis verzupfen. Einen Faden Hab ich schon, den man weiter spulen kann, haha." Der Faden, von dem die Alte sprach, lag im Geroldhofe. Dort ging nämlich ein anderer Wind. Schon bald nach des Vaters Tode hatte Max der Wirtschäfterin ausgetragen, sie müsse sparsamer kochen und die Einnahmen und Ausgaben

jeden Monat mit chm verrechnen. Ob der magerern Kost entstand natürlich ein Murren unter dem Gesinde, das bald in de? Gemeinde seinen Widerhall fand. Zu Lichtmcssen verringerte der junge Bauer die Zahl seiner Dienstboten, indem er den Bauknecht und die Mitterdirn gehen ließ. Der Hof brauche nicht soviel Arbeitsleute, sagte er. Daraus entstand neue Aufregung unter den Zurückbleibenden, die noch großer wurde, als der Bauer an den hohen Dienstlöhnen zu mäkeln versuchte. Im Laufe des Winters trieb Max

und ihre Töchter, die in gleicher Weife über giftige Läster zungen verfügten, bliesen mit aller Kraft ins Feuer. Unter den zurückgebliebenen Dienstboten im Geroldhofe mar Kathi, die Felddirn, eine Kamera din der Pirnig Lina. Diese benützten sie nun als Spionin und Zuträgerin, bauschten alles, was ihnen die Magd hinterbrachte, mit Lügen und Uebertrei- bungen auf, so daß das Bild des jungen Gerold im mer schwärzer wurde. Es hieß bald, der Gero'd Max sei vom Eeldteufel besessen. Den ganzen Tag sei er wie ein Hund

n aus. beriefen sich bald auf diese, bald auf jene Personen, die es erzählt hätten, setzten aber immer hinzu, sie selbst glaubten nichts davon, man tue dem Max unrecht, und er könne einem er barmen. In der Oeffentlichkeit blieb nur das Schlechte haften und wucherte üppig fort wie ein Unkraut. So geschah cs. daß Max ein halbes Jahr nach dem Tode seines Vaters schon im Rufe eines Eeldwucherers und Geizhalses dastand. Manchen erschien die Sache nach allem, was sie früher von dem jungen Menschen gesehen

hatten, doch ganz un möglich. Sie gewann aber um so mehr an Wahr scheinlichkeit. als Max keinen überflüssigen Kreu zer mehr ausgab und nicht ein einzigesma! mehr bei einer Unterhaltung oder in einem Gasthaus sich blicken ließ. In der Woche nach Georgi kam der Kooperator auf den Geroldhof und lud seinen Freund ein. mit ihm zum Frühjahrsschießen nach Weitenbach zu gehen; doch Max erklärte mit ver blüffender Entschiedenheit; „Ich bin kein Schütz mehr. Ich schieße nimmer, kann auch nimmer sckietzen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 01.03.1930
Umfang: 6
: und Berger. Die Vorstellung wird am Sonntag um halb 8 R wiederholt. Sonntag nachmittags nochmals „Ein WalzertraW' vom gleichen Komponisten. sSchaufpielpreise.) — Reinhardt-Gastspiel in Paris? „Paris Midi" schreibt, Max Reinhardt beabsichtige, noch in diesem Frühjahr mit Paris zu kommen, um die „Fledermaus" aufzuführen. I u - 3 st B 3' 23 3i N ki Io V ki 8« ei ra U be ge ge t« D w tr- he tu QU in te! tQ: Ihnen der Majordomus bezeichnen wirb ... bas übrige kümmert Sie nicht." In dem Schrank hatte Max

hatte, die Besprechung zweier Diplomaten notiert. Aber cs war das erstemal, das er sich in einem Schrank ver borgen hatte, um in ein Haus einzubringen. Indes darf ein moderner Reporter vor keinem Mittel zurück schrecken, um die Neugierde des Publikums, zir be friedigen! . . . Als die Stöße des Wagens aufhürten, vernahm er ein Zwiegespräch des Kutschers mit dem Majordomus, dann wurde ein Tor geöffnet und die Rüder des Wagens knirschten über den Kies des inneren Hofes. Max war an Ort und Stelle! „Hier herein

... in den kleinen Salon!" Ein letzter Ruck, dann wurde es still. Die zwei Träger entfernten sich, gefolgt von dem Diener. Max öffnete vor sichtig die Tür, sah sich nach allen Seiten um und sprang dann auf den Teppich. Er brachte vor dem Spiegel sein Haar in Ordnung, knüpfte seine Krawatte fester, holte ein Paar Handschuhe hervor und setzte sich dann in einen Lehnstuhl in der Nähe des Ofens. Einige Augenblicke später trat der Majordomus in das Zimmer. Max Hatte schon oft komischen Szenen beigewohnt, er batte

ausrief: „Mein .. . Herr... im Namen des Allmächttgen ... was tun Sie hier?!" sagte Max seelenruhig: „Ich warte, daß Sie mich Lady Seymour melden. . . Hier ist meine .Karte!" Dies rvar zuviel! Sehr würdig, denn JDhn liebte es nicht, daß nmn sich über ihn lusttg machte, antwortete er: „Mein Herr, ich weiß nicht, durch welche Hexerei Sie bieher gelangt sind, trotz des strengen Verbotes, das von diesem Hause jeden lästigen Besucher abwehrt, aber es ist meine Pflicht, Sie zu fragen, was Sie wünschen!" Max

erhob sich, sah John unbewegt an und erklärte: „Wenn meine Anwesenheit Ihnen rätselhaft erscheint, so hat mich dieselbe Hexerei überzeugt, daß mich Lady Sey- mour empfangen wird. Gchen Sie sofort und überbringen Sie Ihrer Herrin meine Karte!" John war sehr unsicher geworden, nahm endlich die Karte, die ihm Max gebieterisch hinhielt, legte sie auf eine silberne Platte und verschwand. Einige Minuten später tauchte er wiederum auf. Seine strahlende Miene beunruhigte Max. „Lady Seymour," sagte

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 09.03.1924
Umfang: 14
ist stillgestanden und vor den Augen ist alles schwarz geworden." Hastig zog der Junge ein Branntweinfläschchen aus der Tasche. „Da, Vater, nimm einen Schluck," drängte er. Der Alte trank ein wenig: es schien, als ob er brechen müsse. Nach einer Weile sagte er: „Gott lob, jetzt wird mir besser. Es ist vorüber." „Wenn wir grad nur daheim wären!" tat der Junge ängstlich „Nein, Max. heim gehen wir nicht." erklärte der Greis; „wir fahren in die Stadt zum Doktor. Und ein anderes Geschäft

Hab ich auch noch" „Es wird dir zu stark, Vater." „Nein, abwärts geht's leichter als aufwärts." Mit Hilfe des Sohnes richtete er sich empor und ließ sich von diesem eine Strecke weit führen, dann ging er wieder ohne Unterstützung bis ins Dorf. Beim Postwirt atz er eine warme Suppe und trank ein Glas Wein dazu. Augenscheinlich gekräftigt be stieg er hernach mit dem Sohne den Wagen, und sie fuhren ziemlich flink ins Städtlein Frundbühel hinaus, das sie in drei Stunden erreichten. Dorr brachte Max den Vater sogleich zum Spitalarzt

. Dieser untersuchte den Alten lange Zeit und äußerte dann, es liege ein schwerer Herzfehler vor, der noch nicht alt sei und von Ueberanstrengung oder von einer großen Aufregung herkomme. Es wäre äußerste Schonung notwendig, jedes Auf- ivärtsgehen, auch Treppensteigen, ja sogar das Nie- derbücken müsse vermieden werden. Als Medika ment verschrieb er eine Essenz zum Einreiben und Tropfen bei etwaigen Anfällen. SclMr aus der Miene des Doktors erkannte Max, datz für den Mer wenig Hoffnung mehr vorhanden fei, mtf

^ stimmte ihn tieftraurig. Den Alten selbst aber Wn sein Zustand nicht im mindesten zu beküm- mrn. Vom Doktor fort gingen sie zum Rötzlwirt, bestellten ein Nachtquartier und nahmen einen kräftigen Jmbitz. Sodann verlangte der Greis, datz ihn Max ins Kapuzinerkloster begleite. Dort suchte et-einen alten Pater in seiner Zelle auf und blieb mit ihm länger als eine Stunde allein. Als er Meder heraustrat, schien er zwar etwas angegrif- ! !m, dcch blickte er viel heiterer darein. »Max," flüsterte

er, „jetzt ist mir alles abgenom- men. Wie wenn ein Mühlstein vom Herzen weg- Wälzt war, so kommt's mir vor . . . Gelt, Max, ! ich kann mich auf dich verlassen?" »Ganz und gar, Vater! — Die Sach ist jetzt meine Tech. Ich Hab schon ein Gewissen," beteuerte der Junge. ^,,Ja, du bist brav, Gott fei Lob'und Dank! . . . Ich danke dir, Max, ich danke dir. Unser Herr wird m'svergelten." Während der Nacht war der Greis, trotzdem er Wg schlafen konnte, ziemlich ruhig. Frühzeitig M anderen Tag fuhren sie wieder nach Hause. Große

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 30.03.1924
Umfang: 16
Sette 4. m. 13. auch keine Wertsachen und Sparkassebüchlein; darum trugen sie Maxens Festtags- und Sonntags kleider sowie den größten Teil der Wäsche als magere Beute fort. Obwohl Max am nächsten Tag gleich Lärm schlug und die Gendarmen rasch auf den Füßen waren, konnten die Raubgesellen doch nicht aufgebracht werden. Den Veroudten traf der Ver lust seiner letzten Habe umso schwerer, als er nicht soviel Geld hatte, um die nötigen Kleider neu an- schaffen zu können. Er ließ sich von einem Bauern

selbst die Mindestbemittelten nicht. Als die Zwei Sammler zum Gerold Max kamen, den man für den Reich sten in der Gemeinde ansah, erhielten sie aber nach längerem Warten bloß einen Gulden in kleinen Münzen. Es war dies sein letztes Geld, das er in allen Taschen Zusammensuchen mußte, und kein Pfennig blieb ihm mehr übrig. Den beiden Samm lern jedoch erschien die winzige Gabe als eine unerhörte Knickerei, wie sie nur des schäbigsten Geizhalses würdig war. Der Kooperator schaute den ehemaligen Freund mit maßlos enttäuschten

, un willigen Blicken an, während der Vorsteher pein lich langsam die Münzen zählte und dann in spötti scher Ueberschwenglichkeit immerfort dankte, bis sie zur Türe hinaus waren. Am folgenden Sonntag gelang es dem Kooperator nach mehrfachem Be mühen endlich mit Max allein zusammenzutreffen, und er setzte gleich Zu einer eindringlichen Stand rede an. „Du, Max," sprach er im strengsten Ton, „wenn ich von dem freundschaftlichen Verhältnis, in dem wir Zueinander gestanden find, ganz absehe, muß ich dir schon

um kehrst und andere Wege gehst, fürchte ich. daß du einmal dem Judas in der andern Welt Gesellschaft leisten magst. Du mußt dich wenden, sonst kehren sich alle Menschen von dir ab; niemand kann ' dir mehr eine Achtung entgegenbringen — auch ich nicht. Es ist der letzte Freundschaftsdienst, den ich dir mit dieser Mahnung erweise." Max wurde abwechselnd brennrot und leichen blaß, er Zitterte am ganzen Leibe. Wie Messerstiche gingen ihm namentlich die letzten Worte des Geist lichen durchs Herz. So konnte

zu scheinen. Die Zähne übereincmderbeitzend, ließ er den Kopf tief hängen und schwieg. „Max, sei nicht verstockt," begann der Koopera tor wieder. „Ueberwinde die Leidenschaft mit einem jähen Ruck. Für deine Verhältnisse sind hundert Gulden, die du den unglücklichen Abbrändlern spenden sollst, nicht zu viel. Ich sag's nicht um des Geldes willen, sondern zu deinem Heil, damit du durch eine hochherzige, starke Tat dich von den eisernen Fesseln der Habsucht losmachst. Durch einen ersten, kräftigen Ausfall

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Seite 7 von 8
Datum: 11.05.1929
Umfang: 8
und andererer Delikte zu verantworten hat ten. Als Beschuldigte erschienen vor den Schöffen: Der IM in Hall geborene Hilfsarbeiter Max Giuliani, der 1910 ebendort geborene Hilfsarbeiter Alois G r o s ch, der 1909 in Innsbruck geborene Hilfsarbeiter Josef Kobler, der 1882 in Mils geborene Hilfsarbeiter Max Pfanzelter, der 1906 in Tbaur geborene Hilfsarbeiter Konrad Krug, die 1888 in Brixeu im Tale geborene ge schiedene Katharina Gostner, die 1899 in St. Johann i. T. geborene, verehelichte Antonia Krug

die Damenschuhe wieder abholen. Es wurde ihm bedeutet, daß sie noch nicht fertig wären. Als er fortging, beauftragte K. seinen Lehrling, nachzusehen, wohin sich der Bursche begebe, und so konnte dieser schließlich als der Sohn der Katharina Gostner, namens Alois Grosch, am 3.' Dezember vormittags ausgeforscht und verhaftet werden. Nach längerem Leugnen gestand Grosch ein, daß er sich mit Max Giuliani verabredet habe, beim Schuhmacher meister K. einen Diebstahl zu verüben, wobei zur Ab lenkung

des Alois Grosch neuerliche Verhaf tung erfolgte am 25. -Dezember, bezw. 24. Dezember, weil die Gendarmerie in der Zwischenzeit in Erfahrung ge bracht hatte, daß die beiden im Vereine mit Josef K o b- ler schon früher mehrere Diebstähle begangen hatten, u. a. auch einen Einbruchsdiebstahl in das Geschäft der Maria K. in P i l l. Während Max Giuliani demLandesgerichte in Inns bruck überstellt wurde, gelang es Alois Grosch, gelegent lich seiner Vorführung zum Untersuchungsrichter zu entsprungen. Max

Giuliani war schon Mitte Okto ber vom Bezirksgerichte Innsbruck wegen einer Ver untreuung zu zwei Monaten strengen Arrest und am 5. Dezember beim Landesgericht in Innsbruck wegen Diebstahles zu einer dreimonatigen Kerkerstrafe ver urteilt worden, welche Strafen nunmehr in Vollzug ge setzt wurden. Außerdem erscheint Max Giuliani ins gesamt 14mal gerichtlich abgestrast. Die Flucht über das Dach. Alois Grosch, der bereits wegen leichter Körperbeschä digung abgestrast erscheint

1927 aus dem Geschäfte der Maria K. in P i l l gestoblen hatten, über nommen und veräußert zu haben, wurde am 24. Dezem ber v. I. auch die Mutter des Grosch, namens Katharina Gostner, eine schlecht beleumundete, dem Trünke er- gedene und sechsmal gerichtlich vorbestrafte Person, und am 5. Jänner die 13mal abgestrafte Antonie Krug ver haftet. Die Anregung zum Diebstahle im Geschäfte der Maria K., dessen alle drei gständig sind, ging von Max Giulinani aus. Die drei Diebsperfonen

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Seite 3 von 6
Datum: 18.03.1930
Umfang: 6
gleich verbliebenen, verhält nismäßig niedrigen Gemeindesteuern erhöht werden Assen. Mg. Jäger faßte in seinem Schlußworte den günsti- |tn und widerspruchslosen Verlauf der Versammlung Ä ein schönes und gutes Vorzeichen für ein baldiges und glückliches Gelingen des großen Werkes auf. Die Flucht des Lord Seymom. Von Maurice Dekobra. Deutsch von Franz Farga. 2 »Beruhigen Sie sich doch," beschwor sie Max, der eine 52 Äetteret fürchtete. Aber inzwischen hatte der Wirt drei Wer mit Gin angefüllt

und mit einem Male stießen 52 Bob und Jack mit ihm an, zuerst auf die Gesundheit siks ies Königs, dann auf die seinige, dann auf die von Max Wh endlich auf den Ertrag des nächsten Fischfanges. »Wieviel wollen Sie für die Fahrt?" fragte Max. »Sieben Schilling, Sir", sagte Bob etwas zögernd, )re- «eil er fürchtete, ben Kunden durch diesen Preis zu er- rche Aecken. Als ihm Max sagte, daß er zehn Schilling be- tels Mmen würde, strahlte er und versprach: iwa .»Ich werde morgen um fünf Uhr früh zu Ihren das Diensten

stehen." den , »Wir werden erst zwischen neun und zehn Uhr fah len ? tt •.. Habe ich Ihnen gesagt, daß noch eine Dame mit- in ern md sel- ge- rlz, er- ge- irz. >es in :rs me )er ert »Eine Dame.. . Teufel! ... Es wird nicht sehr be- Aem fein ... Sie darf nicht die Nase rümpfen, wenn es W alten Fischen riecht ... und sie mutz sich auf ein Mndel von Segelleinwand und Tauen setzen ..." »Das macht nichts — auf morgen also!" ^Max kam auf Umwegen ins Hotel zurück, gegen Mtermcht. Der Portier teilte

!" „Ja ... er wird Ihnen folgen!" „Und er wird erfahren, daß wir nach Red Jsland fahren . . ." „Nein, Lady Lola ... Er wird Ihnen folgen. . . aber er wird Sie nicht sehen, wenn Sie sich einschiffen ..." „Ich verstehe Sie nicht!" „Sie werden es morgen verstehen .. und Sie werden staunen, wie einfach mein Mittel ist!" XXII. Sam Hiccup wird weniger gefährlich . . . Als Max gegen acht Uhr aufwachte, kleidete er sich an, ging in das Hotelbureau und wandte sich an das Maschinenschreibfräulein, das bereits eifrig beschäftigt

war, die Rechnungen für die Gäste abzuklappern. „Guten Morgen, Miß ... Wie heißen Sie?" „Maud Hopkins, Sir." „Sehr schön. Miß Hopkins . . . Wollen Sie die Güte haben, in unseren Salon zu kommen? Wir bedürfen Ihrer Dienste ..." . , „Soll ich meine Schreibmaschine mitnehmen?" „Nein, dies ist nicht nötig." Als sie im Salon waren, klopfte Max an die Tür des Zimmers seiner Mitarbeiterin und rief: „Miß Brown! ... Sind Sie schon fertig?" „Ja", erwiderte eine helle Stimme... Ich komme sofort. . ." Als Lola in den Salon

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Seite 3 von 6
Datum: 27.03.1930
Umfang: 6
durch einen fröhlichen Zuruf von Lola unterbrochen. Sie hatte die Tür geöffnet und rief lachend: „Herr Dregor ... kommen Sie mir zu Hilfe!" Max ließ sich von Lola, die seinen Arm gefaßt hatte, in das Zimmer führen. Lord Seymour stand neben dem Kamin mit etwas verdrießlicher Miene. „Papa will in dieses abscheuliche Kastell zurückkehren, statt mit uns nach London zu kommen! Er will nicht begreifen, daß Sie Ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, um ihn zu retten ... und daß sein Platz bei seiner Frau, seiner Tochter

ist!" »Herr Dregor," sagte Lord Seymour, „Sie wissen ebenso gut wie ich, daß ich der Konferenz um neun Uhr beiwohnen mutz." Max brach in Lachen aus, während er die Uhr zog: »Lord Lionel... sehen Sie her . . . es ist halb zehn uhr... Wenn Sie nach Hause kommen, wird die Kon- serenz beendigt sein und der Doktor Hoaxwell wird Ihnen einen Zimmerarrest diktieren bei Wasser und Brot!" »Aber ich kann doch nicht hier bleiben!" ^ »Lord Lionel, ich habe geschworen, Sie lebend nach Park-Lane zu bringen

! Sie sind mein Gefangener!" Und um seiner Erklärung mehr Nachdruck zu geben, lief Max zu der Haustür, schloß sie ab und steckte den Schlüssel in die Tasche. »Bravo!" rief Lola, Max einen dankbaren Blick zu werfend. „Sie sehen, Daddy, mit Herrn Dregor ist nicht zu spassen!" Aber Lord Seymour, der sich nicht besiegt erklären wollte, erwiderte: „Sie haben mich in eine Falle gelockt!" Aber da ihn Lola schmeichelnd an den Händen faßte, setzte er hinzu: „Gut... ich bin Ihr Gefangener ... vorläufig!" „All right! Erlauben

Sie mir," sagte Max, „Ihnen mein Zimmer anzubieten, in dem Sie die Nacht verbrin gen können. . . morgen werden wir über Southampton nach London zurückkehren. Aber ich mache Sie aufmerk sam, Lord Lionel, daß dieses Zimmer nur einen Aus gang bat... diese Tür hier ... und daß ich die Nacht vor dieser Tür zubringen werde. . . und nun wünsche ich Ihnen gute Nacht!" Lord Seymour konnte nicht anders, als die ihm dar gereichte Hand zu drücken, zog sich dann aber wortlos in die Kammer zurück

. „Er ist etwas verdrießlich," flüsterte Max dem junger Mädchen zu, „aber morgen wird er guter Laune sein!" „Wollen Sie im Ernst die Nacht hier durchwachen?" fragte Lola, als sie sah, daß Max einen Lehnstuhl in die Nähe des Herdes rückte. „Sicherlich ... Ich kenne Lord Seymour! Er wäre imstande, uns in letzter Minute zu entschlüpfen!" Lola brachte einige Holzscheite herbei, kauerte auf dem Boden nieder und fachte das Feuer an. „So . . . nun bin ich beruhigt. Sie werden nicht frieren . . . nehmen Sie auch meinen Mantel

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Seite 4 von 10
Datum: 09.03.1930
Umfang: 10
sind, dem Fleischmassen und mächtige Hüften der Inbegriff aller Schönheit ist. Die Zeitungsreporter versuchten die Aus- geregte damit zu beruhigen, daß noch nicht aller Tage Abend sei und daß vielleicht im Jahre 1931 ein Thron wechsel zu ihren Gunsten erfolgen werde. „Mit diesen Orientalen?" fragte Feriha Hanum höhnisch und schriti davon, jeder Zoll eine Königin. So erzählen es die Zei tungen. XIII. Max als.Wahrsager . . . Während Mister Clusf und seine Untergebenen in den anrüchigen Bars öer Docks häufige Razzien

ab hielten und die „Public-houses" der Auswandererquar- tiere überwachten, hatte Max nur das eine Bestreben, dem Chauffeur sein. Geheimnis zu entlocken. Er mußte um jeden Preis hinter dessen Schliche kommen . . . Zum Glück war es bisher nieurand eingefallen, den Chauffeur zu verdächtigen, so daß Max einen ernstlichen Vorsprung gegenüber den anderen Reportern hatte. Er war überzeugt, daß Franevis um alle Einzel heiten der Flucht wußte. Aber wie sollte man ihm ver kommen? Max war am nächsten Morgen schon

frühzeitig an gezogen und saß vor seinem Tische, verschiedene Pläne entwerfend. Da steckte eines der Dienstmädchen der Miß Peapuitt den Kopf zur Tür herein und sagte ihm lächelnd: „Es sind Besucher im Salon für Sie, Mister Max..." „Wer denn?" „Ein Herr und eine Dame... sie wollen ihren Namen nicht sagen." Max fand zu seinem großen Erstaunen im Salon den Obermaat James und eine sehr hübsche, blonde und rosige Kammerzofe, die nach der Londoner Mode der „Maids" schwarz gekleidet war. Sie schien

sehr verlegen zu sein und wurde noch röter, als Max ihr hübsches Gesicht musterte. Er begrüßte James mit Herzlichkeit: „Guten Morgen, Obermaat . . . Was führt Sie zu mir, Kamerad?" „Mein Herr, Sie sind zu gütig . . . eigentlich komme ich wegen Betty her... ich stelle Sie Ihnen vor und ent schuldige mich. Sie zu behelligen. . Betty machte einen artigen Knicks, wie eine Nürn berger Puppe. „Was haben -Sie mir zu sagen, Miß Betty?" fragte 1 Max lächelnd ... Ich stehe ganz zu Ihren Diensten ... Sie hatten Platz

können und in der Zukunft lesen . . . Und auch John spricht von Ihnen nur mit dem größten Respekt ... Da dachte Betty, Sie könnten ihr vielleicht ihre Zukunft Voraussagen ... ob der Chauffeur sie heiraten wird ..." Max wurde aufmerksam. „Nun, Betty," sagte James, „nun habe ich Sie ins richttge Fahrwasser gebracht... nun können Sie segeln... ich werde Sie jetzt allein lassen, weil ich nach Hause muß . . Als James Abschied genommen hatte, führte Max die hübsche Betty in fein Zimmer und sagte anf- munternö: „Setzen

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 20.11.1920
Umfang: 4
Kartoffel, 40 Deka Minderbemittelten- fleisch, 40 Deka Krankenfleisch. Katholischer Verein für die weibliche Jugend in Hall. Sonntag den 21. November, General- Kommunion des katholischen Vereines für die weibliche Jugend bei der 6 Uhr-Messe. Jahres-Hauptversammlung der Stadtkapelle Hall. Am 13. November fand im Sänger heim des Gasthofes „zum weißen Rößl" die erste Jahres -Hauptversammlung der Stadtmusikkapelle Hall statt. Obmann Herr Max Purner begrüßte zu Beginn alle an wesenden Mitglieder, besonders

auswärts, zum Sängerfest in Schwaz und Kufstein. Der Bericht wurde allseits befriedigend zur Kenntnis genommen. Obmann-Stellvertreter Max Bliem erstattete in Vertretung des Kassiers den Rechenschaftsbericht, welcher einen bescheidenen Aktivrest aufwies. Sach- wart Herr Paul Torggler erstattete eben falls seinen gut ausgeführten Bericht. Nach dem Kapellmeister Kraus dem Obmann Max Purner für sein ersprießliches Schaffen zum Wohle der jungen Stadlkapelle ge dankt hatte (war es doch hauptsächlich

er. der der Musik zur schmucken Speckbacher tracht verhalf), ging man zur Neuwahl über. Gewählt wurden: Obmann: Max Purner. Obmann-Stellvertreter: Max Bliem; Kapell meister: Andrä Kraus, Kapellmeister-Stell vertreter: Leopold Wimmer; 1. Schrift führer: Josef Ebenbichler, 2. Schriftführer: Hans Guglberger; Kassier: Ludwig Leitner; Sachwart: Paul Torggler; Notenwart: Anton Steffan; als Beiräte: Josef Gräber, Alois Schwaiger und Hans Mayr; als Kassarevisoren: Erich Ebenbichler und Stelzl. Der wiedergewählte Obmann

Max Purner dankte hierauf in herzlichster Weise dem Kapellmeister Kraus für sein uneigennütziges Verdienst um die Erhaltung und Hebung der Musikkapelle und bat ihn, auch fernerhin seine Kräfte der Stadtkapelle zu widmen. Weiters stellte er an den wiedergewählten Ausschuß die Bitte, ihre Funktionen wieder im Interesse der Kapelle bestens durchzuführen. Zum Schluffe brachte Obmann Max Purner noch einen Antrag ein und zwar gedachte er diesmal der frei willigen Feuerwehr von Hall

, aus welcher die Stadtkapelle geboren wurde, und beantragte den Feuerwehrkörper von Hall znm Ehren- mitgliede und Gründer der Stadtkapelle Hall zu ernennen, welcher Antrag einstim mig angenommen wurde. Nach kleineren Debatten innerer Ange legenheiten wurde um %12 Uhr abends durch Obmann Max Purner die Haupt versammlung mit Dankesworten an alle Anwesenden und einem kräftigen „Musik- Heil" geschloffen.

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 24.02.1924
Umfang: 16
Seite 4. Nr. 8. Ein freudiges Rot schoß in ihre Wangen. „Ich bleib dir treu! Wenn ich dich nicht Heirat, Heirat ich überhaupt nicht," beteuerte sie. Als er nach ihrer Hand greifen wollte, zog sie die selbe zurück und erklärte: „Max, überleg dir's gut. Wenn wir uns ernstlich das Wort geben, muß es gelten für ein ganzes Leben." „Bei Gott, es soll gelten!" schwor er. . „Dann soll es gelten," rief sie und streckte ihm .ihre Hand hin, die er einen Augenblick festhielt. „Also gehören wir zusammen

!" „Für Zeit und Ewigkeit!" ' Sie drückten sich kurz und kräftig die Hände und zogen sie dann rasch auseinander. Judith weinte. Um ihre Erschütterung zu bemeistern, verließ sie die Stube. Nach einer Weile kam sie wieder und brachte eine Flasche Wein, die sie nebst einem Glas und einem Brotkörbchen auf den Tisch stellte. „Max, du mußt bei uns doch etwas nehmen," bat sie und schenkte ihm das Glas voll. „Hol dir auch ein Glas, du mußt mittrinken," verlangte er. Da ergriff sie sein Glas, hob es in die Höhe

und sagte: „Auf unser Glück, Max!" — Dann nippte sie vom Wein und stellte das Glas wieder auf den Tisch. Sofort langte Max darnach, hob es empor, und mit den Worten: „Auf dein Glück, Judith, einzig auf d e i n Glück!" trank er es halb leer. In diesem Augenblick ging die Haustür, und schwere Tritte wurden hörbar. „Der Vater kommt," rief Judith. Ta klopfte es aber an die Tür. „Herein!" Anstatt des Goswinvaters trat der Herkules, schneider in die Stube. „Herkules Söchter. da ist Gesellschaft, hahahä

." krähte er; „Max, Vettermänn, was schneit denn d ich da herein?" Judith sowohl als der junge Gerold waren glüh rot geworden, doch letzterer verlor nicht die Geistes gegenwart und sagte scherzend: „Die gleiche Frage könnt ich stellen, Vetter." Die Beiden vetterten sich, weil der Schneider, als außerehelicher Sohn vom Muttersbruder des alten Gerold, immer seine Verwandtschaft mit den Geroldischen hervorkehrte. „Ochs, Narr, warum geht denn unsereiner in die Häuser?" bellte der Schneider

und voll schenkte. „Gott erhalte uns, das heißt e u ch z w e i!" sagte der Meister, gleich einen Schluck nehmend; „na, da braucht ihr nicht zu zucken. Wen sott denn Gott er halten. wenn nicht die bravsten Leute?" Max und Judith suchten ein gleichgültiges Ge spräch in Lauf zu bringen, auf das der Schneider einging. Dabei ließ er feine vorstehenden Ochsen augen immer von Judith auf Max und von diesem wieder auf Judith schweifen. Nach einiger Zeit huschte die Goswinwchter davon und wählte drau ßen

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 8
Datum: 10.09.1930
Umfang: 8
und Turner und glänzte als Stürmer bei den Fußballwett-- . kämpfen. Dafür aber haperte es mit der Schulbildung. Daran j war nur der leidige Krieg schuld. Er hatte die; Bürgerschuld i mit „Ach und Krach" absolviert und dann das Buchbinder- s gewerbe gelernt, ein für heute wenig einträgliches Geschäft. ! Und nun saß der junge Max schon seit vielen Monaten seinem Vater beschäftigungslos an der Schüssel. Weniger dies, als die Sorge um die Zukunft des Sohnes ließ den Vater oft nächtelang

Muskulatur. Für den angestrebten Posten wohl kaum geeignet." — Max wurde abgewiesen. Der Vater ließ es sich nicht verdrießen und handelte nach dem alten Sprichworte, das ich hier nicht zu zitieren brauche: er ging zur Postverwaltung. Max wurde vom Amtsärzte Dr. Melchior, einem äußerst beweglichem Herrn mit süd- slawischem Temperament und glattrasierten Gesichte genau untersucht. Er schrieb: „Gute Körperkonstitution, schwache Au-! gen, starke Nervosität. Für den Postdienst gerade noch geeignet

." — Wieder nichts. Da wollte es her Zufall, daß die Stadt, in der die beiden wohnten, zwanzig neue Schutzleute brauchte. Max meldete sich unter den 300 Anwärtern. Der Amtsarzt Dr. Busch kam nach sorgfältiger Prüfung zu dem Ergebnis: „Bei sehr guter körperlicher Beschaffenheit vollkommen geeignet, nur zeigt er an den unteren Extremitäten Anlage zur Krampsaderbildung." Bei der großen Zahl der Bewerber fiel Max durch. Der Vater war ganz verzweifelt und verfluchte den Tag und die Stunde, da er den Jungen gezeugt. Da riet

ihm ein guter Freund: „Versuch es doch nrit der Reichswehr- da sind jetzt gerade die Werbungen!" Hoffnungslos führte der Vater seinen Sohn hin, denn dort fand dies Untersuchung vor einer großen Kommission statt und war äußerst streng. Max mußte sich entkleiden, wurde scharf auf Herz und Nierent. ge prüft und mußte dann langsam vor der Kommission hinj und hergehen. Da sagte der untersuchende Regimentsarzt Doktor Janowitz zum Vorsitzenden Stabsoffizier: „Schauen Sie sich nur einmal diesen prächtigen Burschen

an! Ist das nicht das Ideal eines schön durchgebildeten Manneskörpers?" Und der Schriftführer trug in die Liste ein: „Tauglich ohne! Ge brechen, 1. Klasse." Und Max wurde ausgenommen. Nun stolziert er schon längst in der schmucken Uniform einher, hat die Rekrutenausbildung hinter sich und ist bisher straflos. Er hofft, im nächsten Jahr eine Charge zu er ringen. Sein Glück ist gemacht. ( Diese Geschichte ist etwa nicht frei erfunden, sondern buch-- stäblich wahr und noch kein Fahr alt. Ich zerquäle mir oft ; den Kops

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Seite 4 von 6
Datum: 12.03.1930
Umfang: 6
Wetter bevor. Wettervoraussage: Veränderlich, vorwiegei,! trüb, Neigung zu leichten Mederschlägen, etwas füllet Max stürzte sich auf den Chauffeur, der aus der Küche zurückkam, und teilte ihm das Geschehene mit. Aber während er noch sprach, erriet er die Wahrheit. „Sie wußten es!" knirschte er. „Sie haben dem Mann erlaubt, sich zu verstecken, damit er höre, was Sie mir sagen!" Der Chauffeur versuchte gar nicht zu leugnen, sondern gab mit einem zynischen Lächeln zu: „Ich selbst habe ihn in der Grube

mit mir in der Remise waren!" In seiner Wut hätte Max den Chauffeur am liebsten erwürgt und er hatte Mühe, um sich zu beherrschen. „Das ist möglich... Aber Sie haben mir einen schmutzigen Streich gespielt!" „Business 18 Business!" „Gut... Dann sagen Sie mir aber zur Entschädigung den Namen dieses Mannes!" „Oh, das will ich gern hin ... hier ist seine Karte .. Der Chauffeur reichte Max ein zerknittertes Karton- blüttchen. Der Journalist konnte einen Fluch nicht unter drücken, als er las: 8am Hiccup The Morning Star

234 th Avenue, St. Lonis (U. 8. A.) Die Wirkung dieser Karte auf Max war merkwürdig. Ohne eine Minute zu verlieren, stürzte er zur Tür, wo bei er rief: „Wenn Sam Hiccup auf der Fährte ist. habe ich höchste Zeit, um ihn einzuholen! ..." XVI. G e f a u g eu! Er hatte in der Tat keine Minute zu verlieren! Es war zehn Minuten nach elf Uhr... Jetzt hieß es, ein Auto auf- treiben und in der Nähe vom Cristall-Palace die Nach forschungen beginnen. Zum Glück erinnerte sich Max der Adresse einer Garage

, die sich ganz in der Nähe befand. Aber dort angekommen, war der Besitzer nicht zu Hause und es war Max unmöglich, ein Auto für einige Tage zu mieten, wie er dies beabsichtigte. In einer zweiten Garage hatte er ebenfalls kein Glück und kam nach einer Stunde ganz mutlos in die Columbiagarage von St. James- Street. „Wohin wollen Sie fahren?" fragte ihn der Direktor. „Nach Cristall-Palace . . ." Er sah Max erstaunt an und erwiderte lachend: „Was geht denn heute in Cristall-Palace vor? Bor einer Weile

ist ein Herr keuchend dahergekommen und hat in derselben Richtung ein Auto gemietet. .." „Wann war dies?" fragte Max sehr unruhig. „Bor kaum einer halben Stunde .. ." Er fluchte innerlich, daß ihm der amerikanische Reporter zuvorgekommen war ... In einigen Augenblicken stand das Auto bereit. Max setzte sich neben den Chauffeur und hatte während der zwanzig Minuten, die der Weg er forderte, reichlich Zeit, nachzudenken und einen Plan zu entwerfen. Er hatte aber allen Grund, unruhig zu sein ... Sam Hiccup

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