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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 17 von 18
Datum: 08.10.1904
Umfang: 18
„So. bist du da, Martin," sagte er, in die Tür tretend. „Komm ! einmal her. Junge, ich habe etwas für dich." Martin sah erstaunt auf. Er fand den Klang der Stimnie seines Vaters so sonderbar. „Für mich, Vater?" „Ja, für dich, komm nur her, ins Zimmer." Martin, ein großer, vierschrötiger Bursche von fast fünfundzwanzig Jahren kam dem Wunsche seines Vaters nach. Er fragte sich im ge heimen, was sein Vater wohl für ihn haben könnte. Es war noch nie vorgekommen, daß dieser ihm in diesem Zimmer

etwas zu sagen hatte. ^ Als Martin im Zimmer war, schloß Swinkels wieder die Türe. Sein Sohn geriet noch mehr in Erstaunen und sah seinen Vater fragend an. Er begriff nichts von der Sache: die geschlossene Tür, das sonderbare Benehmen des Vaters, der unheimliche Glanz in dessen Augen „Du bist ja ein guter Freund des Ulmenhofs, Martin?" Der junge Mann wußte nicht mehr, was er denken sollte. „Ich meinte nur so, Mar tin. Du möchtest Gaasdonk sicher gerne einen Dienst erweisen." „Einen Dienst erweisen!" schrie

Martin, seine große Hand ballend. „Eine Tracht Prügel möchte ich ihm geben." „Gut, lies denn diesen Brief." Martins Erstaunen stieg fortwährend. „Aber, Vater, was bedeutet das ... ?" „Frage nur nicht, sondern lies!" Der junge Mann gehorchte diesem Befehle, während sein Vater, die Hände wieder in den Hosentaschen, ihn starr ansah und jede Falte auf dem Gesichte seines Sohnes studierte. Dieses verriet stets größer werdendes Erstaunen. Als Martin den Brief ge lesen hatte, fragte

er: „Wie bist du zu diesem Brief gekommen, Vater?" „Frau Gaasdonk hat ihn mir natürlich nicht gegeben," antwortete Swinkels spöttisch. „Aber hast du sonst nichts von dem Briefe zu sagen, Martin?" „Es ist ein sonderbarer Brief, und wenn Gaasdonk tut, was von ihm verlangt wird, dann wird er tief, sehr tief in die Tasche greifen müssen. Und das wird ihm gerade jetzt nicht angenehm sein, nun die Krank heit unter dem Vieh ihn man ches schöne Tier gekostet hat." „Aber mit dem Bezahlen kommt er nicht frei, Martin." „Wie so, Vater

? Ich meinte doch . . . ." Swinkels schüttelte den breiten Kopf mit einer heftigen Bewegung. „Natürlich, wenn ich Gaasdonk handeln lasse, dann wird er alles bezahlen, kommt cs ihm auch noch so ungelegen, denn ich weiß, daß er noch kürzlich,eine Hypothek hat aufnehmen müssen. Aber es hängt nun allein davon ab, was wir tun . ." „Wir, Vater?" fragte Martin, für den sein Vater in Rätseln sprach. • „Ja, wir, oder ich allein, wenn du das besser findest." „Ich muß Euch ehrlich sagen, daß ich nicht das Geringste

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Tiroler Post
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Seite 19 von 20
Datum: 07.10.1904
Umfang: 20
163 „So, bist du da, Martin," sagte er, in die Tür tretend. „Komm cinmat her, Junge, ich habe etwas für dich." Martin sah erstaunt auf. Er fand den Klang der Stimme seines Vaters so sonderbar. „Für mich, Vater?" „Ja, für dich, komm nur her, ins Zimmer." Martin, ein großer, vierschrötiger Bursche von fast fünfundzwanzig Jahren kam dem Wunsche seines Vaters nach. Er fragte sich im ge heimen, was sein Vater wohl für ihn haben könnte. Es war noch' nie vorgekommen, daß dieser ihm in diesem Zimmer

etwas 511 sagen hatte. Als Martin im Zimmer war, schloß Swinkels wieder die Türe. Sein Sohn geriet noch mehr in Erstaunen und sah seinen Vater fragend an. Er begriff nichts von der Sache: die geschlossene Tür, das sonderbare Benehmen des Vaters, der unheimliche Glanz in dessen Augen „Du bist ja ein guter Freund des Ulmenhoss, Martin?" Der junge Mann wußte nicht mehr, was er denken sollte. „Ich meinte nur so, Mar tin. Du möchtest Gaasdonk sicher gerne einen Dienst erweisen." „Einen Dienst erweisen

!" schrie Martin, seine große Hand ballend. „Eine Tracht Prügel möchte ich ihm geben." „Gut, lies denn diesen Brief." Martins Erstaunen stieg fortwährend. „Aber, Vater, was bedeutet das ... ?" „Frage nur nicht, sondern lies!" Der junge Mann gehorchte diesem Befehle, während sein Vater, die Hände wieder in den Hosentaschen, ihn starr ansay und jede Falte auf dem Gesichte seines Sohnes studierte.. Dieses verriet stets größer werdendes Erstaunen. Als Martin den Brief ge lesen hatte, fragte

er: „Wie bist du zu diesem Brief gekommen, Vater?" „Frau Gaasdonk hat ihn mir natürlich nicht gegeben," antwortete Swinkels spöttisch. „Aber hast du sonst nichts von dem Briefe zu sagen, Martin?" „Es ist ein sonderbarer Brief, und wenn Gaasdonk tut, was von ihm verlangt wird, dann wird er tief, sehr tief in die Tasche greifen nlüfsen. Und das wird ihm gerade jetzt nicht angenehm fein, nun die Krank heit unter dem Vieh ihn man ches schöne Tier gekostet hat." „Aber mit dem Bezahlen kommt er nicht frei, Martin." „Wie so, Vater

? Ich meinte doch . . . ." Swinkels schüttelte den breiten Kopf mit einer heftigen Bewegung. „Natürlich, wenn ich Gaasdonk handeln lasse, dann wird er alles bezahlen, kommt es ihm auch noch so ungelegen, denn ich weiß, daß er noch kürzlich eine Hypothek hat aufnehmen müssen. Aber es hängt nun allein davon ab, was wir tun . ." „Wir, Vater?" fragte Martin, für den sein Vater in Rätseln sprach. „Ja, wir, oder ich allein, wenn du das besser findest." „Ich muß Euch ehrlich sagen, daß ich nicht das Geringste

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 20
Datum: 15.10.1904
Umfang: 20
„Nein, ich will wissen, was an der Sache ist, oder was vielleicht Verleumder erzählen," antwortete Walter scharf. „Ist das Letzte aus mich gemünzt? — Nein, Walter, es ist keine j Verleumdung. Du wirst es selbst schnell genug erfahren. Und ich z bin neugierig, ob der alte Willigen seine Einwilligung zu einer Heirat zwischen dir und Truda geben wird, wenn er weiß . . ." „Martin!" — Walter blieb stehen und schien, nach dem Aus druck seines Gesichtes und seiner Haltung zu urteilen, große Lust

zu haben, eine Rauferei zu beginuen. „Sagte ich nicht, daß du dich aufregst? Nur deshalb, weil ich Deinen Vater für zu verständig halte, um dich eure heiraten zu lassen. . . ." „Du bist eifersüchtig, das ist die ganze Sache. Aber es steht dir nicht schön, darum . . . ." „Eifersüchtig!" fiel der andere ihm in die Rede. „Ich eifer süchtig! Und worauf?" „Doch, es ist nichts als Eifersucht, Martin." „Geh zum Kuckuck mit deiner Eifersucht. Ich gönne dir deine Trude, wenn du sie wenigstens noch willst, und der alte

Willigen keine Einwendungen macht." Walter hätte am liebsten kein Wort mehr mit dem jungen ! Swinkels gewechselt, aber andererseits merkte er an dessen Anspie- ! langen, daß dieser etwas wußte. Es war natürlich nicht wahr, es ! konnte nicht wahr sein: gegen seine Trude war nichts zu sagen. Aber er wollte wissen, was erzählt wurde, welche Verleumdungen ausgestreut wurden, und darum sagte er, sich selbst zur Ruhe zwingend: „Aber erzähle mir nun einmal, Martin, warum ich Trude nicht nehmen und weshalb

mein Vater Einwendungen machen sollte." „Ich habe dir schon gesagt, daß ich deinen Vater für einen verständigen Mann halte, der nicht die Tochter eines Bettlers als Schwiegertochter wollen wird." „Gaasdonk ein Bettler? Geschwätz!" „Er ist es oder er wird es." „Dann will ich Trude doch noch!" rief Walter, bis aufs äußerste gereizt. „Auch wenn sie einen Bruder hat, dessen Platz im Gefängnisse ist?" Durch diese Enthüllung war Walter eineil Augenblick nieder geschmettert. Martin labte sich an seinem Triumphe

hatte, nicht mehr die Kraft und den Mut, das Gespräch fortzusetzen. Er wußte nicht, ob er wohl noch das Recht hatte, etwas zu sagen. Martin schritt weiter, Walter langsam hinter ihm her, und immer größer wurde die Entfernung, die sie von einander trennte. Walter verwünschte die Kuh, die er bei sich hatte. Ohne das Tier würde er nach dem Dorfe zurückgeeilt sein, nach dem Ulmen hofe, um aus Gaasdonks und Trudes Munde zu vernehmen, daß das, was Martin ihm gesagt hatte, nur Verleumdung war. Nun mußte

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 20
Datum: 15.10.1904
Umfang: 20
Feind am empfindlichsten martern könnte. Denn dieser Mann mit seiner groben, rohen Natur besaß die Anlagen zu raffinierter Grausamkeit, und seine ganze Denkkraft war nur auf diesen einen Punkt gerichtet: wie kann ich den Ulmenbauer am tiefsten kränken? Langsam foltern wollte er: Tropfen auf Tropfen das Gift in die Wunde einträufeln, und wie einen Wurm wollte er Gaasdonk zu seinen Füßen sich krümmen sehen. Martin, weniger raffiniert-grausam als sein Vater, war es gleichgültig, wie der Ulmenbauer

noch nicht recht, was ich tun werde. Aber morgen muß es geschehen. Sprich mit niemand davon, Junge, mit keinem Menschen, verstehst du." Swinkels steckte den Brief vorsichtig ein und öffnete die Tür. Die Beiden verließen das Zimmer, Martin, um in den Stall zu geheu und für das Vieh zu sorgen, der Vater, um draußen frische Luft zu schöpfen, denn es wurde ihm im Hause zu eng. Sein Haß trieb ihn nach der Seite des Ulmenhofes hin. Als er an den Ländereien Gaasdonks vorbeiging, jubelte seine schnöde Seele

-Ieituug". um 4. seine Schritte nach Gaasdonks Hof. Martin hatte ihn gefragt, welchen Plan er nun hätte, aber sein Vater hatte ihn ersucht, Geduld 511 haben bis nachher, dann würde er ihm das Resultat mitteilen. „Du wirst nicht enttäuscht sein. Junge." Mit dem größten Erstaunen sah Dorus, der im Stalle beschäftigt war, Swinkels dem Hofe nahen. Was mochte das zu bedeuten haben? Seitdenl Trude deutlich zu verstehen gegeben hatte, daß sie von Martin nichts wissen wollte, hatte Swinkels die Schwelle

lachende Gesicht des Besuchers. III. „Tag, Walter. Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich eine Strecke mit dir." Walter Willigen, ein starker, junger Mann von fast dreißig Jahren sah beim Klang dieser Stimme verwundert aus und schaute in das wenig sympathische Gesicht Martin Swinkels. „Was mag der von mir wollen?" dachte Walter. „Nun, hast du etwas dagegen?" fragte Martin, da Walter nicht gleich antwortete. „O nein, der Weg ist breit genug für uns Beide," sagte der junge Bauer

. „Aber ich war in der letzten Zeit nicht daran gewöhnt, dir Gesellschaft zu leisten." „Das ist wohl richtig, aber da wir zufällig beide nach der Stadt müssen.... Du hast da ein schönes Tier Walter," fuhr er fort, der Kuh auf den Rücken klopfend, die der junge Bauer an einem Seile führte. „Ja, ein sehr schönes Tier, und die Preise sind hoch, seitdem die Grenzen wieder geöffnet sind." „Das willst du also benutzen," sagte Martin lachend. „Ja, der alte Willigen hat mehr Glück mit seinen! Vieh als der Ulmenbauer

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 30.01.1904
Umfang: 16
Itr. 4. Unterhllltungsbllitt mr „Tiroler I'ond-Zeilnug' 1904. Von Joseph Wichner. Nachdruck verboten. (Schluß.) Mit der Linken den Stamm des Kreuzes umarmend, so stand nun Martin zwischen Himmel und Erde. Die Rechte griff in den Korb, zog den Kork aus der Flasche, schenkte ein Glas und wieder eines und noch eines voll. Dann trank er das erste mit einem lauten Hochrufe auf den heiligen Vater, das zweite mit einem Rufe auf Se. Masestät den Kaiser, das dritte aufs Wohl seiner Heimatgemeinde leer

und schleuderte ein Glas nach dem andern in wetten Bogen in den an die Chorseite der Kirche sich lehnenden Gottesacker. Indes sich so das gefährliche Werk in den Lüften vollzog, stand die Gretl mit geschlossenen Augen unter ihren Freundinnen. Sie zitterte heftig nimmer hätte sie es vermocht, auch nur einen Blick in die Höhe zu werfen, hätte sie nicht ihr Gespan, die Mieminger Bärbel, in den Arm gezwickt und ihr spöttisch ins Ohr geraunt: „Gretl.... jetzt... wenn di' so aufführst und wenn du so um den Martin

... entsetzlich war es! Die Wolkenschäflein zogen über dem Kreuze dahin, und da war's, als ob die Leiter, ob das Kreuz, ob.... Martin sich bewegte! Und jetzt. . heiliger Gott.. jetzt.. fiel er vom Knauf.. da griff die Gretl mit beiden Händen gegen ihr Herz und sank mit einem durchdringenden Aufschrei ohnmächtig rücklings zu Boden! Martin, der sich nach glücklich vollbrachter Arbeit vom Knaufe abgeschwungen hatte und bereits wieder auf sicherer Leiter stand, hatte aus der Tiefe den Schrei gehört. Er beugte

sich hinab, er sah, wie unter den Kranzeljungfern eine Bewegung entstand, wie sich etliche bückten, wie sie die Ohnmächtige aufhoben .... ach ... das war ja die Gretl . . . feine Gretl! Aus Angst für ihn war sie in Ohnmacht gefallen . . . . für ihn hatte sich ihr Herz zusammengekrampft . . . welch ein Glück .... welche Seligkeit .... so eine Ohnmacht . . . so ein Liebesgeständnis! Und Martin tat hoch oben zwischen Himmel und Erde einen Jauchzer, der nicht in der Festordnung vorgesehen war und dennoch

der Gretl schwere Tränen über die sich in holder Scham und brennender Liebe rötenden Wangen. „Ja", erwiderte sie, „ja, jetzt hat mei' Herz deutli' g'nue' g'red't, jetzt woaß i's, daß .... man eppas no' weit mehr lieben kann, als .... die viellieben Eltern, und ... daß i' versterben müeßet, wann i' di' nit krieget!" Und sie erhob sich und Martin geleitete sie. ohne daß die im Glücke ihres Kindes überglückliche Mucker eine Widerrede auch nur versuchte, nach Hause. Ehe es dem Paare aber gelang

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Tiroler Post
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Seite 17 von 20
Datum: 14.10.1904
Umfang: 20
: wie kann ich den Ulmenbauer am tiefsten kränken? Langsam foltern wollte er; Tropfen auf Tropfen das Gift in die Wunde einträufeln, und wie einen Wurm wollte er Gaasdonk zu seinen Füßen sich krümmen sehen. Martin, weniger raffiniert-grausam als sein Vater, war es gleichgültig, wie der Ulmenbauer getroffen wurde, wenn er nur litt. Er sah Gaasdonk schon von seinem Hofe vertrieben, Trude von Walter verstoßen . . . Ja, sein Vater hatte Recht: Willigen würde niemals zugeben, daß sein Sohn die Tochter eines Bettlers, eines Ent

, Martin, um in den Stall zu gehen und für das Vieh zu sorgen, der Vater, um draußen frische Luft zu schöpfen, denn es wurde ihm im Hause zu eng. Sein Haß trieb ihn nach der Seite des Ulmenhofes hin. Als er an den Ländereien Gaasdonks vorbeiging, jubelte seine schnöde Seele. Diese Besitzungen, auf welche der Ulmenbauer so stolz war, würde er verkaufen müssen. Er würde keinen Roggen und keine Kartoffeln mehr darauf ziehen, wie er schon dreißig Jahre, sein Vater und Großvater schon hundert Jahre

betrachtete er aus der Ferne seine Beute. „Das ist die letzte Nacht, die du ruhig auf dem Ulmenhofe zubringen wirst. In der folgenden Nacht wirst du nicht so ruhig schlafen, wenn du überhaupt schlafen kannst." Am folgenden Morgen gegen neun Uhr richtete Swinkels wieder seine Schritte nach Gaasdonks Hof. Martin hatte ihn gefragt, welchen Plan er nun hätte, aber sein Väter hatte ihn ersucht, Geduld zu haben bis nachher, dann wsüvde er ihm das Resultat mitteilen. „Du wirst nicht enttäuscht sein. Junge

." Mit dem größten Erstaunen sah Dorus, der im Stalle beschäftigt war, Swinkels dem Hofe nahen. Was mochte das zu bedeuten haben? Seitdem Trude deutlich zu verstehen gegeben hatte, daß sie von Martin nichts wissen wollte, hatte Swinkels die Schwelle nicht mehr überschritten. Da Gaasdonk gerade nicht zu Hause war, kam Dorus aus dem Stalle. „Morgen Swinkels." „Tag Dorus, der Baas ist doch zu Hause?" „Zufällig nicht, aber er ist in der Nähe. Er kann jeden Augen blick zurück sein. Wollt Ihr eben warten, oder könnt

Ihr es vielleicht mit mir oder der Frau abmachen?" „Nein, Dorus, ich muß Gaasdonk selbst sprechen. Ich habe eine wichtige Nachricht für ihn." „Wenn es nur eine gute Nachricht ist," dachte Dorus, nichts weniger als beruhigt durch das falsch lachende Gesicht des Besuchers. III. „Tag, Walter. Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich eine Strecke mit dir." Walter Willigen, ein starker, junger Mann von fast dreißig Jahren sah beim Klang dieser Stimme verwundert auf und schaute in das wenig sympathische Gesicht Martin

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 19.08.1906
Umfang: 16
die betreffenden „Astronomen" aber wohl kein Instrument, um sich den Planeten Erde zu besichtigen — die Hauptsache bleibt immer, daß die veran staltenden Vereine in ihren Finanzen gestärkt wurden, denn auch ihre Aufgaben sind groß. St. Martin, bei Loser. (Gemeinde-Wahl.) Am 12. ds. war hier die Wahl der Gemeindevertretung für die Periode von 1906—1909. Der Wahlakt dauerte 7 Stunden und es erscheinen gewähr im 1. Wahlkörper: 1) Ant. Dürn- berger, Brenner in Hallenstein, 26 St,; 2) Johann Günther, Nigglinger

in Wildental, 23 St.; 3) Franz Schider, Schider in Obsthum, 21 St.; 4) Josef Leitinger, Nachbarere in Hallenstein, 17 St.; 5) Joh. Schmuck, Müllerbauer in St. Martin, 17 St.; 6) Stef. Millinger, Faltererbauer in St. Marrin, 11 St.; Ersatz: Matth. Fernsebner, Oerginger, 10 St.; Mich. Hohenwarter, Bochler 8 St.; Franz Wimmer, Mauererbauer, 6 St. 2. Wahlkörper: 1) Josef Egger, Thalwirl, 35 St.; 2) Vinzenz Schweinöster, Ullinger in Au, 31 St.; 3) Andrä Millinger, Berger in St. Martin, 30 St.; 4) Jos

. Stockiaustr, Vorderstccklaus aus Hinterthal, 21 St/; 5) Jakob Hinterster, Glatzl in Scheffsnoth, 19 St.; 6) Georg Karvin, Fabrikant lanbw. Geräte, 16 St.; Ersatz: Johann Stocklauser, Steinerwirt in St. Martin, 8 St.; Joh. Faistauer, 7 St.; Josts Weißbacher, Redl in Au, 6 St. Hausfrauen! ANDRE Gesnndhcits Verlanget überall HOFER’ s mit Kaffee- Geschmack ! Angenehm! Aromatisch! Ausserordentlich billigi Hygien. Austeilung, Wien 1906. Diplom zur goldenen Fortschritts-Medaille.

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 20
Datum: 23.01.1904
Umfang: 20
, aus dem sich eben ein ungeratener Bube, der höher hinaus wollte, auf den Turm verirrt und so das nächtliche Abenteuer veranlaßt hatte. Im Wäldchen war's wohl recht finster . . . Martin mutzte den Weg mit den Mützen greifen und die Hände zum Schutze der Rase als Schild vor sich Hinhalten. Bald aber betrat er eine Lichtung. Es war ein ebener Platz im Rechtecke unmittelbar vor dem Schlosse oder vielmehr vor dem aus getrockneten Graben, mit zerbröckelnden, niederen Mauern, zum Teile auch mit zerfallenden Gallerten

umgeben und nunmehr mit niedrigem Gestrüppe bewachsen . . . einst der Turnierhof, der den Wasfenspielen der Ritter gedient hatte. Martin zwängte sich, vom Wege abbiegend, durch das vielfach ineinander verflochtene Gezweig, setzte sich auf einen Mauersockcl und lehnte sich an einen Mauerpfeiler, um den Jäger zu erwarten. Gerade vor sich hatte er die vom Monde hellbeschienene Stirnseite der Burg und das einer großen schwarzen Tafel vergleichbare Haupt tor jensens der morschen Zugbrücke; wandte

er sich um, so konnte er den Weg vom Dorf herauf verfolgen, bis er sich ins Gebüsch verlor, und der Jäger konnte ihm also, falls er sich inzwischen nicht eines Besseren besonnen hatte, nicht entgehen. So saß Martin sinnend und unsichtbar im Schatten des Mauer pfeilers und hielt Ausschau auf Dorf und Bergweg. Und siehe da, als ihm die ins Mondlicht gehaltene Sackuhr sagte, es gehe gegen zwölf, da löste sich tief unten im Tale etwas Dunkles, Bewegliches von der Fahrstraße ab und kam, mählich größer werdend

über die Wiese talab, rein als sei die ganze Hölle hinter ihm drein, um ihn zu fangen und in die Unterwelt zu schleppen. Martin wollte seinen Augen und Ohren nicht trauen; aber ein Blick auf die schwarze Tafel oes Schloßtores wies ihm die Ursache des unerwarteten Ereignisses. Heiliger Gott und alle guten Geister . . . dort stand wahrhaftig in schneeweißem Leichengewande die ge spenstische Schloßfrau! Sie hatte die Arme weit ausgebreitet und hob und senkte sie, als wolle sie dem verwegenen Menschenkinde

, sie hat den Jäger von seinem waghalsigen Unternehmen abge schreckt und ihm so vielleicht das Leben gerettet. Dieser Gedanke beruhigte ihn vollends und brachte ihm den er sehnten Schlaf, der ihn bis in den Tag hinein gefangen hielt, sodatz die betagte Mutter an die Türe pochen mußte und ihre Verwunderung darüber aussprach, daß ihr Martin, der sonst schon bei Tagesgrauen am Amboß stand, heute gar so ein Siebenschläfer sei. Als sich Martin vom Lager erhob, wußte er nicht, ob ihm nur geträumt

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 18.08.1907
Umfang: 12
rüber soll er in Ruhe versterben, Han i mir gedenkt, denn Helsen kannst ihm ja dechter net, und aus seinen stvanharten Angehörigen woache, barmherzige Menschen machen, kannst erst recht net, denn sonst hätt sie schon der erste Artikel kurieren müssen. Epper 14 Tag später, ungefähr gegen Ende Mai ist mir der Martin wieder begegnet und sagt mir: Der Span der laßt sie bitten, wenn sie ihn halt doch noch amal hoamsuachen möchten. Er hat nimmer lang zu leben und sagt, er kann net versterben, ehvor

er den Wastl net noch amal gsehen hat. „Gehts ihm wirklich so schlecht?" sag ich. „Ja", sagt der Martin, „er wird die nächste Woche kaum mehr überleben". Gangen bin i aber dechter net, weil i z'viel tuan ghabt Hab und a so an Anblick gern aus'm Weg geh, wenn damit so guat wie nix getan ist. Wieder a paar Tag später begegnet mir der Martin wieder und sagt: „Jetzt hat der Span nur mehr höchstens 4—5 Tag zu leben und da bettelt er halt in oam fort, daß er grad gern no amal beit Wastl sehen möcht, dann stürb

. Morgen wirds schon wieder besser gehn." Da denk i mir, dös kann net sei Tochter oder so was sein, wenn sie a blond ist, wie er,, und da frag i sie — und sie ist die Frau vom Martin. Da denk i mir, sie wirds viel leicht besser verstehn, ihm an Trost zuzusprechen und sag zu ihm: „Gute Besserung, Span!, i kimm schon no amal, na'r reden mer alles ab, wenn is a eh schon wo aß. Und wenn is net wißt, nar wo aß es do der Martin für den Fall als ich früher darüber was schreiben wollt, vor wir mit- anander

reden können. B'hüat Gott und guate Besserung", und damit geah i langsam nach rückwärts vom Bett weg. Da brennen seine blauen Augen no amal sieberhoaß und totesängstlich zu mir her, als ob sie mi hätten festhalten wollen und i geh. Am andern Tag haben sie ihm den ver- schwollenen Hals aufgschnitten, um ihn künstlich zu nähren und no an Tag später, und er ist still und stat in sein Bett auf dem Gang draußen glegen, wo der sell Tode g'wesen ist. Und später hab i noch erfahrn, daß der Frau Martin

vor dem furchtbaren Zimmer ganz schrecklich gegraust hat, so daß sije ckfpaar Tag nach jedem Besuch nix hat essen können, und doch ist sie immer wieder hinaus zu den todtgeweihten Mann, während ihn sein Frau und seine Kinder net a oan- zigsmal besucht und nia nach ihm gfragt haben, bis er tot gwesen ist. Da ist nachher wer von ihnen, u. sie sein recht fromme Leut, in christlicher Barmherzigkeit daher keinmen, um nach den letzten Habseligkeiten zu fragen. Was sein dagegen der Martin und seine Frau für Leut, denen

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Tiroler Post
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Seite 17 von 20
Datum: 22.01.1904
Umfang: 20
Nr. 4. Gratisbeilage zur „Tiroler PH". 1904, Wie Worfhexe. Von Joseph Wichner. Nachdruck verboten. (Schluß.) v . .. . Mit der Linken den Stamm des Kreuzes umarmend, so stand nun Martin zwischen Himmel und Erde. Die Rechte griff in den Korb zog den Kork aus der Flasche, schenkte ein Glas und wieder eines und noch eines voll. Dann trank er das erste mit einem lauten Hochrufe auf den heiligen Vater, das zweite mit einem Rufe auf Se. Majestät den Kaiser, das dritte aufs Wohl seiner Heimatgememde

und wenn du so um den Martin derkimmst, nacher pfeifen's eh glei' die Spatzen aufm Kirchendach, wieviel's in dei'm Herzen g'schlagen hat!" . Da erwachte noch einmal... zum letztenmale der Trotz m der das sollte ihr niemand nachsagen, daß sie ! Wa rum sollte sie denn nicht im stände sein, zu tun, was alle taten? Ja, sie wollle festen Blicks hinaufschauen und fest bleiben, selbst wenn Und sie starrte in die Höhe.... unbeweglich der Augapfel unbeweglich die Lider.... keine Wimper zuckte! Wer schrecklich ... entsetzlich

war es! Die Wolkenschäflein zogen über dem Kreuze dahrn, und da war s, als ob die Leiter, ob das Kreuz, ob Martin sich bewegte! Und jetzt.. heiliger Gott.. jetzt.. fiel er vom Knauf.. da griff die Grell mit beiden Händen gegen ihr Herz und sank mü emem durchdringenden Aufschrei ohnmächtig rücklings zu Boden! Martin, der sich nach glücklich vollbrachter Arbeit vom Knaufe abgeschwungen hatte und bereits wieder auf sicherer Leiter stand, hatte aus der Tiefe den Schrei gehört. Er beugte sich hinab, er sah, rme

unter den Kranzeljungfern eine Bewegung entstand, wie sich etliche bückten, wie sie die Ohnmächtige aushoben . . . . ach . . . das war ja die Grell . . . feine Grell! Aus Angst für ihn war sie m Ohnmacht gefallen für ihn hatte sich ihr Herz zusammengekrampft. . . welch ein Glück .... welche Seligkeit .... so eme Ohnmacht. . . so ein Liebesgeständnis! „ v . Und Martin tak hoch oben zwischen Himmel und Erde emen Jauchzer, der nicht in der Festordnung vorgesehen war und dennoch in den Bergen gar kräftig widerhallte

über die sich in holder Scham und brennender Liebe rötenden „Ja", erwiderte sie, „ja, jetzt hat mei' Herz beutlt g nue g red t, jetzt woaß i's, daß ... . man eppas no' weit mehr lieben kann, als . . 7. die viellieben Eltern, und . . . daß i' versterben müeßet, wann i' di' nit krieget!" . , Und sie erhob sich und Martin geleitete sie, ohne daß die im Glücke ihres Kindes überglückliche Murter eine Widerrede auch nur versuchte, nach Hause. Ge es dem Paare aber gelang, sich der doppelt erfreuten Schar der Doifgenossen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 21.10.1906
Umfang: 16
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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 16.01.1904
Umfang: 16
Nr. 2 Anterhlllümgsblatt;ur „Liroler Illlld-Zeituug". 1904 . ^ie dorshexe. Von Joseph Wichner. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) Der dritte Bewerber um Herz und Hand der Mooshammer Greil war endlich Martin, des Dorfschmieds ältester Sohn, eine stumme Seele, der mehr mit Blicken als mit Worten sprach, aber die Ereil weit inniger liebte als alle die Schwätzer und Schönredner, die das Wörterbuch der Hofmacherei auswendig wußten und sich daher für unwiderstehlich hielten, indes das klar denkende

Mädchen sie nur für unausstehlich hielt. Martin war seit jeher eine stille, sinnende Natur. Als Knabe hatte er der Kinder heitere Spiele gemieden; in der Schule hatte er oft Schelte bekommen, wenn er, aufgerufen, nicht weiter wußte, da seine Gedanken noch bei dem vor einer halben Stunde besprochenen Gegenstände verweilten und ihn völlig zu ergründen strebten. In der Lehre erwies er sich bald als geschickter Zeichner und genauer Arbeiter, der nicht nur das handwerksmäßige der gewöhnlichen Schmiede

Meisterin werden müise. Es war aber eine eigene Art von Liebeswerbung, deren sich Martin bediente, um des Mädchens Herz zu gewinnen. Er kam wohl seit mehreren Monaten so oft in den Verkaufsladen, um Tabak, Nägel und anderen Bedarf einzuhandeln, daß einer hätte blind und taub fein müssen, so er den eigentlicyen Zweck seines Erscheinens nicht er raten hätte; aber daß er selber einmal ein deutlich Wort gesprochen hätte, das gab's bei dieser stummen Seele nun einmal nicht. Machte die männliche Jugend

nahendes Gewitter. Die Gretl mußte über den einsilbigen Burschen oft herzlich lachen, und wenn er träumerisch auf das Haus ihres Vaters zuschritt, rief sie mtt glockenheller Stimme: „Geh — Martin, kannst mir epper nit sagen, wie's mit 'm Wetter steht und ob wir 's Heu trocken hereinbringen?" Das also waren die Bewerber um Herz und Hand der Moos- hammer Gretl von Talgau. III. Bekanntlich ist die Liebe stockblind und scharfsichtig zugleich: stock blind, da sie im geliebten Gegenstände einen Ausbund

des Mädchens auf die Bank nieder. „Auch mein Herz," sagte der Herr Sekretär mit einer artigen Handbewegung und nahm zur Linken des Mädchens Platz, „auch mein Herz flammt wie ein zum Himmel emporlodernder Vulkan!" „Uijegerl .... nachher geben S' glei Obacht, daß Sie 's Dorf net anzünden!" gab die Gretel schelmisch zurück. Und der Martin, der keinen Platz mehr gefunden hatte, stand vor dem Mädchen und sprach mit den Augen . . . Liebe . . . Haß, je nachdem die Blicke auf die Gretl oder aus seine Nebenbuhler

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 12 von 18
Datum: 15.02.1908
Umfang: 18
36 Teiler Höck, Georg, Kitzbühel 55 „ Felix von Anderlan, Salurn 60 „ Glätzle, Alois, Fieberbrunn 62 1 / 2 „ Gstür, Martin, Fieberbrunn, 66 „ Nachleser: Eppensteiner, Michael, Fieberbrunn 7272 „ Schleckerbeste: Astlinger Johann, Fieberbrunn 4 Huber, Alois, Kitzbühel 15 1 / 2 Egger, Josef, Kitzbühel 16 Glätzle, Alois, Fieberbrunn 16 1 / 2 Gstür, Martin, Fieberbrunn 17 Tomann, Anton, Wörgl 20 Schwaiger, Josef, Fieberbrunn (Los) 21 Fischer, Ulrich, Wörgl (Los) 21 Köck, Georg, Kitzbühel 2174 Wörgetter

, Josef, Fieberbrunn 271/2 Eder, Josef, Fieberbrunn (Los) 307z Mangele, Johann, Fieberbrunn (Los) 801/2 Kerschbaumer, Aug., St. Johann (Tirol) 32 3 / 4 Nachleser: Schlechter, Sim.,St.Ulrich am Pillersee 36 3 / 4 Kranzbeste: Höck, Georg, Kitzbühel 21 Fischer, Josef, St. Johann (Tirol 221/4 Gstür, Martin, Fieberbrunn 27 Huber, Alois, Kitzbühel 28 Hain, Peter, Kitzbühel 32 Glätzle, Alois, Fieberbrunn 3572 Pletzer, Stefan, Fieberbrunn 39 Eder, Josef Alfons, Fieberbrunn 44 Nachleser: Schwaiger, Johann

, Fieberbrunn 52 Ehrenbeste: Gstür, Martin, Fieberbrunn 1472 Eder, Josef Alfons, Fieberbrunn I51/2 Fischer, Ulrich, Wörgl 23 Tomann, Anton, Wörgl 30 3 / 4 Schlechter, Sim., St. Ulrich am Piller see 311/2 Fischer, Josef, St. Johann (Tirol) 32 3 / 4 Pletzer, Stefan, Fieberbrunn 33 Huber, Alois, Kitzbühel 38 Nachleser: Koidl, Thomas, Hochfilzen 39 ■mv DANKSAGUNG. Kreisbefte (10 Schüsse) : Tomann, Anton, Wörgl 40 Teiler Schlechter, Sim., St. Ulrich am Piller see 38 „ Gstür, Martin, Fieberbruun 38 „ Glätzle

, Alois, Fieberbrunn 37 „ Eder, Josef Alfons, Fieberbrunn 36 „ Hain, Peter, Kitzbühel 34 „ Wörgetter, Josef, Fieberbrunn 33 r Nachleser: Fischer, Ulrich, Wörgl 32 „ Kreisbefte (30 Schüsse): Eder, Josef Alfons, Fieberbrunn 108 „ Tomann, Anton, Wörgl 107 „ Glätzle, Alois, Fieberbruun 105 „ Gstür, Martin, Fieberbrunn 103 „ Schlechter, S., St. Ulrich am Piller see 97 Wörgetter, Josef, Fieberbrunn 94 ,, Hain, Peter, Kitzbühel 90 „ Nachleser: Fischer, Ulrich, Wörgl 89 „ Tödlicher Jagdunfall

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 02.06.1901
Umfang: 16
Sonntag, 2. Juni 1901. Nr. 22. HI. Jahrgang. KihöüHeter Bezirks Kote Der „Kitzbüheler Bezirks-Bote" erscheint jeden Samstag mit einer Unterhaltungsbeilage. Passende Beiträge werden dani'earst angenommen. Wochenblatt Abonnem/ntspreise: in loco ganzjährig 4 K — h, halbjährig 2 K—h., Auswärts ganzjährig5 L'—t», • halbjährig 2 K 50 h. — Inserate billigst. zur Aörderurig der yeimatttchen Interessen des Bezirkes Kitzönhet. Das LWhrige Gründungsfest der freLwillLgen Feuerwehr Loser—St. Martin

. Aus Loser wird uns unterm 23. Mai geschrieben: Am Sonntag, den 19. Mai, um halb 8 Uhr früh, versammelten sich die activen Mitglieder von Loser vor der schön dekorirten Zeugstätte, wo kurz darauf mehrere Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Waidring mit ihreni Kommandanten Brandtner, sowie auch der Feuerwehr-Verein Unken mit Musik und der neuen Fahne unter Kommando Wimmer's eintrafen. Nach freundschaftlicher Begrüßung der beiden Vereine wurde der Zug zum Abmarsche nach St. Martin in der Weise geordnet

, und die anwesende Bevölkerung ermahnte, so viel wie möglich den Verein zu unterstützen und die Verdienste desselben zu würdigen. Mit schmerzlichem Gefühle gedachte er auch der ruchlosen 3maligen Brandlegung im Dorfe St. Martin inner halb 8 Tagen im Jahre 1888; wo das ganze Dorf und sogar die Pfarrkirche in größter Gefahr schwebten und nur durch das rasche und zielbewußte Eingreifen der Feuerwehr austtzMz Brandobjekt lokalisirt blieb. Nach dem Gottesdienste war Defilirung vor wähnten Beamten, der hochwürdigeu

. Sausgruber 1881—1885, Johann Wälder 1886—1890, Joh. Sansgrrcher jun. 1891—1898, Thom. Faistauer jun. 1898 bis heutM^- An Anerkennungen des Wirkens unserer Feuerwehr erwaMen wir jene der Gemeinde Unken 1882, der k. k. Forstve^rltung Loser 1884, Gemeinde und Pfarr amt St. Ulrich Pillersee, sowie des Seewirtpächters von dort ini Jahre^l896. Zu den wertvollen Jnventargegenständen in der Höhe von 5000 fl. und zugleich Eigentum der Feuer wehr Lofer-St. Martin gehören: 2 Zeugstätten, 1 neue Saug spritze

2strahlig, 1 Fahrwagenspritze 2strahlig, 1 Fahrwageu- spritze Istrahlig, 1 tragbare Schubleiter, 7 Freistehleitern mit Stützen, 5 Dachleiteru, 7 Hackenleitern, 6 Anstelleitern, 25 complette Steigerüstungen, 140 Helme, 750 Meter Schläuche, 2 Geräthewägen, 150 Wassereimer. Ferner sind noch von der Gemeinde St. Martin und Herrn Schmidtmann zur Be nützung der Feuerwehr übergeben: 1 Saugspritze 2strahlig 1 Fahrspritze Istrahlig, 1 fahrbare Schubleiter. Der Verein hat während seines 20jährigen Bestandes

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 18.10.1903
Umfang: 16
sind offenbar auf die schon bald nach der Besitzergreifung des Landes von Coro aus unternommenen Slreifzüge in oas Innere zurück zu führen, bei denen ein der Gegend kundiger Abenteurer mit Namen Estäban Martin, welcher die Sprache der benachbarten Jn- dianerstämme verband, als Anführer diente, und wobei auf dessen Veranlassung friedliche Indianer überfallen, mit Ketten gefesselt und als Sklaven verkauft wurden. Aber auch seitens der Ansiedler waren Beschwerden eingelaufen, daß des Statthalters

, die auf ihrem weiteren Marsche durch uuwirthliche Gegenden Hunger und Durst zu leiden hatte, der Untergang, da fand der als Wegweiser dienende Esteban Martin einen Pfad, auf dem die Schaar wieder in fruchtbare Gegenden gelangte. Im Aprü 1531 kehrte die Expedition mit nur geringer Au-beute an Gold nach Coro zurück. Bald darauf war auch der in Hispaniola rasch genesene Statthalter Ambrosius Alfinger dort wieder eingetroffen. Schon vor dessen und Federmanns Rückkehr, und zwar am 17. Fe bruar 1531, war durch Vertrag

Schicksal Kunde brachte, einem gewissen Francisco Martin, erfuhr man, daß Vascuna selbst auf dem Marsche verschmachtete, und daß seine Leute, die schließlich nach allen Wind richtungen auseinanderstieben, sich einige Zeit vom Fleische hin- geschlachtcter Indianer nährten. Als Alfinger diese Nachricht erfuhr, entschloß er sich trotz des Widerspruchs seiner Soldaten zum Rückmarsch nach Coro, da er wenigstens das im Pacabueyegcbiete während seines weiteren dortigen Aufenthaltes erbeutete und gesammelte

Gold in Sicherheit bringen wollte. Auf dem Rückweg mußte die Expedition wiederum das damals theilwcise in Schnee gehüllte Sierragebirge übersteigen Eisige Kälte herrschte. Viele, darunter der Reiteriührer Casimir von Nürnberg, erlagen dem Frost und dem Hunger. Auch kam es wieder zu Kämpfen mit feindlichen Stämmen. Bei einer von Estöban Martin mit einer kleinen Aatleilung vorgenommenen Reco mosciruug, der sich auch trotz Martins Abrathen Alsmger anschloß, sahen sie sich plörlich von Indianern

umnngelt. Mit Ungestüm stürzte sich das kleine Häuflein auf die feindliche Ueu er wacht. Alfing r und Martin, beide zu Pferd, kämpfen Udesmuthig mit ihren kurzen-Lanzen und treiben die Angreifer in die Fluckt. Im Begriffe, die Pferde zu wenden und sich nach Verstärkung zur Verfolgung des Feindes umzusehen, dringen von neuem Wilde gegen die Beiden ein. Martin wird an der Hand verwundet, Alfinger, von einem vergifteten Pfeil in die Kehle get. offen, sinkt tödtlich verletzt vom Pferde. Der rasch herbe

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