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Bozner Zeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 11.08.1871
Umfang: 8
, um sein Haus so schon wie möglich zu decoriren, und besonders Lncys Zimmer mit allem Comfort zuschmücken. Von Eichen w arsoeben von einem Spazierritte zurückgekehrt, und befragte Martin, ob die gnädige Frau in ihrem Zimmer allein sei. „Ja, Herr Baron,' erwiederte dieser, d. h. eS ist -eigentlich noch ein junger Mensch bei ihr.' „Ein junger Mensch, wer ist das?' »O, ich weiß nicht, er hat eine schmucke Uniform «n und ist ein hübscher Bursche.' „Hübsch, und wie lange ist er dort?' „O, gleich nachdem der Herr

und Lebendigkeit verlieh, die halbgeöffneten Lippm ließen den Schmelz der kleinen Perlzähne erkennen. Lieutenant Wilson. in seiner kleidsamen Uniform, die dem dunkelblonden jungen Mann überaus gut stand, war wie Martin gesagt, ein schmucker Bursche; die hellbraunen großen Angen, daS kräftige Colorit, die große, schlanke Figur, die grade und stolz aufge- richtet vor dem Baron stand, gab letzterem, wie mit einem Schlage, das Ansehen eines alten Mannes, und Lucy, die eS nur bei ihrem ersten Wiedersehn

, es könnte sonst sein, daß mein Verlangen darnach immer größer und ich zum Widerstande gereizt würde. Doch nun sei wieder mein Ueber guter Maun, gib mir einen Kuß! Ich werde eine Spaziertour unternehmen. Du hast mi aufgeregt!' Nachdem der Baron Lucy beruhigt verlassen hatte, begab er sich in seine Gemächer, um vor dem Mit tagsmahl noch ein wenig zu schlummern. Er ertheilte Martin den Auftrag, seine'Gemahlin zu begleiten. Als die junge Frau nun zum Ausgehen gerüstet eine elegante Toilette gemacht, wurde sie durch den Marquis

, doch die Baronin war anderer Meinung. Von ihrem Besuche bei Nina sollte Martin nichtK wissen, damit auch der Baron nichts davon erfahre. Sie ries Martin deshalb an ihre Seite und beauf tragte ihn, in der Conditorei etwas Confect für sie zu kaufen, indeß sie in der Straße noch einiges besor gen wolle. Martin, der seine junge Herrin vergötterte, ging mit dem erhaltenen Thaler vergnügt in das Haus^ ohne sich auch nur umzublicken. Jetzt war sie wieder srei; sie ging eilends vorwärts: in der Nähe des HauseS

des Präsidenten angekommen^ hatte sie aber nur die Freude Nina soeben in den Wagen steigen und Lieutenant Wilson ihr folgen zu sehen! Jetzt ward's ihr doch selbst etwas zu arg; eS mußte: doch am Ende wahr fein, daß beide verlobt. Sie kehrte etwas mißgestimmt wieder um, trat in einen Buchladen, ließ sich mehrere Bücher vorlegen und wählte in ihrer Zerstreuung eine Kindersibel. — Als sie nun verwirrt hierüber schnell den Wagen ver ließ, begegnete ihr Martin mit einer ungeheuer großen Düte. .Welche Düte!' rief

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 03.07.1874
Umfang: 6
von geistigen Getränken sei tens der Marktbesucher ein höchst respektabler. Auch beim „Mohrenwirth' hatte sich eine Gesell schaft fröhlicher Zecher eingefunden; darunter die Bauernburschen Johann Martin Bahrer aus Unter- litzen, Joses Bayrer aus Pflach, ein gewisser Lob und dessen Vater. Der Letzterwähnte hatte dem Weine des MohrenwirtheS wohl am stärksten zuge sprochen, denn er exzedirte in der Gaststube trotz seines gesetzten Alters wie der ärgste jugendliche Spektakelmacher. Abseits vom Tische

Petroleumlampe in Trümmer, zog aus der äußere» Tasche seiner Joppe ein etwa 5 Zoll langes Schnitzmesser und stieß in der entstandenen Dunkelheit auf'S Gerathewohl um sich. Nachdem er seine erste Wuth gedämpft, verließ Delorenzo den Kampsplatz, eilte durch die Küche in'S Freie und warf das Mordinstruiilent auf den naheliegenden Düngerhaufen. Als er hierauf in'S Gastzimmer zu rückkehrte, sah er wie Josef Bayrer, die Brust mit Blut bedeckt, zur Erde sank und Johann Martin Wahrer aus einer Schulterwunde blutend

eine 2 Zoll tiefe Stichwunde in die Rippengegend, durch welche die Spitze des Her zens durchschnitten und der Tod nothwendiger Weise herbeigeführt wurde. Johann Martin Bahrer hin gegen hatte eine 3 Zoll tiefe Schulterwunde davon getragen, welche als an und für sich schwer bezeich net werden mußte. Der Angeklagte, ein wohlgebauter Mann von. mittlerer Größe,, der im Gänzen einen keineswegs unangenehmen Eindruck macht, gestand in der Vor untersuchung, er habe allerdings von einem festen Messer Gebrauch

müsse mit großer Ge walt von „oben unv außen nach innen und unten' erfolgt sein. Daß die Verletzung als eine absolut tödtlich eerklärt wurde, haben wir bereits erwähnt. WaS den Johann Martin Bahrer anbelangt, so gab Delorenzo anfänglich nicht zu, auch diesen ver wundet zn haben, rückt indeß allmählig mit einem ziemlich umfassenden Geständnisse heraus. In neuer liche Widersprüche mit den bestimmten Aussagen der vernommenen Zeugen verwickelt sich Delorenzo in seiner Darstellung des in der Stube

, aber in einer andern feindseligen Absicht einen Stich in die Brust versetzt und dadurch eine Verletzung bei gebracht zu haben, welche den Tod deS Josef Vahrer unausbleiblich zur Folge hatte? II. Hauptfrage. Ist Thomas Delorenzo schuldig, bei demselben An lasse auch den Johann Martin Bahrer von Unter letzen zwar nicht in der Absicht, ihn zu tödten, aber doch in einer andern feindseligen Absicht mit einem Messer einen Stich an der linken Schulter und hie- durch eine Verletzung beigebracht zu haben, welche nach dem Gutachten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 03.11.1874
Umfang: 8
das von Martin Greif gedichtete Fest- fpiel: „Walthers Nückkehr in die Heimat', zu dem Dekorationen und Eostnme neu, uud landschaftlich und historisch getreu angefertigt worden find. Der Kapell meister des Theaters, Alfred Oelschlegel, hat die dazu erforderliche Musik geschrieben. Direktor Heinrich v. Othegraven spielt die Titelrolle, Fräulciu Weiß die Muse. Die übrigen Nollen sind vo» den ersten Schauspielern besetzt. Nach dem Festspiele folgt Göthe'S Schauspiel: „Die Geschwister'. Die zweite Abtheilung

und intelligenten Direktor des hiesigen Theaters zu aufrichtigem Dank und herzlichem Glückwnnsch verpflichtet, weil es ihm gelungen, den genialen Lyriker und Dramatiker, dessen Name als Ueberschrift diese Zeilen schmückt, als Ver fasser des Festspiels zu gewinnen» welches demnächst zu Ehren Walther's von der Bogelweide auf unserer Bühne aufgeführt wird. Die nachfolgenden, weder neuen noch erschöpfenden Bemerkungen über Martin Greif erreichen ihren Zweck, wenn einer oder der andere, durch sie veranlaßt

, die Werke dieses Poeten aufsucht, der bei uns den Meisten nur dem Namen nach bekannt ist. Martin Greif trat im Jahre 13lZ8 mit einer nicht sehr umfangreichen Sammlung lyrischer „Gedichte' (Stuttgart, I. G. Cotta) zuerst in die Oessent- lichkeit, von scharfsinnigen und feinfühlenden Kunst richtern, wie Professor Julius Klaiber, auf da? wärmste begrüßt, von der großen Schaar der zünf tigen Recensenten eisrig besprochen. Vor etlichen Jah ren wicmete Adolph BayerSdorfe r, vielleicht der eminenteste

unter den deutschen Kunstkennern der Gegenwart, den Gedichten Martin Greis's ein tief- eingehendes Studium, gelangte durch Anwendung einer neuen UrtheilSmethode, durch eine bewunde rungswürdige Analyse der innern Kunstform der Greif'schcn Lyrik zn interessanten Resultaten, und stellte den Gang und die Ergebnisse seiner merkwiir--, digen Untersuchungen in einer für die Beurtheilung von Kunstwerken epochemachenden Abhandlung dar, welche unter dem Titel: „Ein elementarer Lyriker. (Martin Greif). Aefthetische

Betrachtungen von Adolf BaycrSdorfer ' beiL- RoSner in Wien 1372 erschienen ist. Wer sich in die Lieder Martin Greif'S vertieft, wird von der wunderbare» HerzenSsprache, die anS ihnen redet, von den Naturlauten unverfälschter Em pfindung in den ecelsten Fasern seines Herzen« er griffen und gerührt; wer von den poetischen Schö pfungen auf die Seele des Dichters zu schließen ver mag, aus welcher die Zinnslgcbilde nach verborgenen Gesetzen hervorwachsen, dem leuchtet hier auf Schritt und Trilt die geniale

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 02.05.1877
Umfang: 8
in Eppan 267. Ludwig Josef in Wiesing 318. Maaß Johann von Kauserberg 22. — Mair Joses von Ried 243. — Mair AloiS von Zirl 346. — Mair Hi'acint von Zirl 346. Oberhofer Simon von Achornach 338. Peer Simon in Bozen 43. Nimml M. Anna von Piller 326. Schanung Josef von St. Martin 22. — Somweber LucaS von Ehrwald 333. — Stricker Peter von Golvrain 436. Tappeiner Magdalei'a in Goldrain 346. Urthaler Marianna von PufelS 107. Viertler Johann von Haselsberg 238. 5. Erledigte Stellen» AmanuensiSstelle

Krimbacher in Jochb'rg 223. — dto. d,r Realitäten»Versteigerung wider Martin Petz in Mußau 313. — dto. wider Georg Wurm zu Hötting 573. Verkauf von Holzpflanzen in den Pstanzgärten Inns bruck, Kirchdorf, Rattenberg, Achenthal und Hall 444. — Verlust einer Brieftasche mit Geld auf der Straße vom Ponal nach Riva 3. — Vorleseordnung im Sommersemester an der JnnSbrucker Universität 502. — Vorstandschaft deS Spar- und Vorschuß- ConsortiumS zu Innsbruck 326. ?» Todeserklärungen. Rietzler Johann von Fließ 408

. 8» Tjipeudien. Vlckel Christian, Pfarrer, 91. 136. — Bründle Jakob, Pfarrer, 177. — Brauerschule-Stlpendien zu Möd- liug 34. 177. Dietrich Sigmund, Pfarrer, 223. LrinnerungSsttftung an das I. 18LK deS Wiener mediz. Doktoren-Collegium« 40k. Sanahl Sgid, Pfarrer, 186. — Sisela-Stiftung«. NuSstattungSbetrag 416. — Gräfl. Eordua'fcher StiftungSplatz 313. — Greußlng Martin, Probst 136. Hübler'fcher StiftungSplatz 170. KSnigSberg'fch» Stiftung für ehem. Soldat»» lSraelitl- scher Konfession 443. Lippmann Stiftung

für Offiziere 451. Margard Ulrich, Priester, 241. — Meßner Michel» 364. Ruf Georg, Pfarrer, 346. Seeger Martin Josef v. 162. — StiftungSplatz d<6 Triester patriotischen LereineS 303. Tschanherz Franz, Pfarrer, 402. Walthart Mathias, Pfarrer, 373. Zech Franz 433. — Zoller'fcheS Familienfilpend. 211. ». Nealitüten-Versteigerungen» Ambach Peter zu St. Sigmund 46. 2K7. — Auer Josef in Nassereith 202. — Augscheller Johann in AlbeinS 250. Bader'fche Geschwister in Bichelbach 250, — Baum- gartner Josef zu Rasen

Maria zu Freiburg 139. Niedermair Joses Franz in Girlan 34. 134. — Nigg Anna in Landeck 107. 313. — Nigg Franz in Prad 212. — Norz Wilhelm zu Reith 114. Oberrauch Franz im Ritten 113. — Oberschmid Ma thias in Sand 4K. — Oberstnner RochuS und Anna 312. — Oellacker Josef und Margareth in SchabS 103. Pegoretti Johann in Buchholz 132. — Perwög Karl in Kufstein 212. — Petz Martin zu Mußau 230. — Platter Anna in Siebeneich 406. —- Plattner Anna in Terlan 546. — Platzer Martin in Schlu- dernS 408

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 22.08.1871
Umfang: 6
Genugthuung von ihm zu verlangen. Doch der Baronin blieb nicht lange Zeit zum Grü beln, Martin erschien ganz verstört in ihrem Gemach und meldete den Hauearzt an. Lucy, obgleich gewohnt, ihn öfter bei sich zu sehen, brachte eS in Verbindung mit ihrem Manne und eilte ihm entgegen mit dem Ausruf: „Albrecht, mein Gatte, ein Unglück!' „Der von Fräulein v. Dehnhardt gefolgt? Arzt trat auf sie zu und sagte: „Fassen Sie sich, gnädige Frau, noch ist nicht Alles verloren. Ihr Gemahl ward leider verwundet

, er ist auf dem Wege hierher, Sie waren sein einziger Gedanke — so raffen Sie all« Kraft zusammen, um dem Lei denden Hülfe und Trost spenden zu können.' „O mein Gott und das geschah Alles um meinet willen, ich bin schuld daran!' jammerte Lucy, „doch wo ist er, ich muß zu ihm?' — „Gemach Frau Baronin, daS würde nicht gehen, er ist auf dem Wege hierher, in treuen Händen. — Doch ich möchte Martin requiriren, um mit thätig zu sein, unterdeß werden Sie sein Lager wohl so bequem wie möglich herrichten lassen.' Lucy

flüchtete trostlos in die Aime der Tante Louise, die sie so gut sie konnte beruhigte und dann im Verein mit ihr alles Nöthige anordnete und vollführte. — Martin, der gänzlich den Kops verloren hatte und immer über seinen Herrn jammerte, ergriff die Pluder hosen statt des Frackes und fuhr so gul eS gehen wollte hinein, stülpte BrigittinS Gartenhut aus und wollte so losstürmen, als diese ihn noch glücklich er wischte und anders kostümirte. So nahete sich denn der traurige Zug und der Baron

für sie, Albrecht nicht verrathen zu haben, daß sie sein Geheimniß kenne, und wie glücklich war sie, ihrem Gatten nun wieder ihr volles Vertrauen, ihre volle Achtung schenken zu können. „Nein Lucy, täuschen wir uns nicht, meine Augen werden sie niemals mehr schauen, doch nun kann ich ruhig sterben — ich danke Dir für Dein Versprechen, worin ich zugleich Deine Engelsgüte und Milde gegen mich sich ausspricht. — Martin wird Dich leiten, wenn Du meine Tochter aufsuchst, er und der Mar quis waren die einzigen

, die hier darum wußten. — Martin war mir ein treuer Dierer!' Der Baron lehnte erschöpft inS Kissen zurück und Lucy reichte ihm leise weinend einige stärkende Tropfen. Zisch wenigen Minuten raffte er sich wieder auf und fuhr mit noch matterer Stimme fort: „Lucy, wenn Deine Thränen, die Du um mich weinen wirst, getrocknet sind, dann bricht ein neneS Morgenroth für Dich an, dann werden sich Dir bald Viele nähern, die der Reichthum, den ich Dir hinter, lassen werde, locken wird. Viele aber werden sich Dir nahen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.05.1874
Umfang: 6
im Ge folge hatte, war er wieder hinaufgestiegen in die Hin- terstubc. Er sollte einen Passagier brennerwärlS fahren und wollte nur eben noch nach dem Wetter sehen . . . vielleicht freilich trieb ihn auch ein ande res Gefühl an . . . genug, es war nicht zu leugnen/ etwas lange schielte er doch in de« Nachbars Gar ten hinunter. Sein Bater, der Wirth, rief hin und wieder, .den langsamen Kutscher zur Eile mahnend, aber Martin erschaute just daS helle Kleid der Fran zösin in den Lücken, welche dcr Herbst

in das Strauch werk gegraben. Die ^rau des Obristcn eilte wie suchend durch die Alleen. „RemyZ Remy!' tönte ihr Ruf, und ein bedenk liches Kopfnicken begleitete ihn. Martin freute sich noch über den Wohlklang dieser Stimme, als der Wirth zum wiederholten Male schrie: „Eile Dich. Schlingel, oder —- Auch dieser Ruf hatte ihm mancherlei zu bedenken gegeben, und seufzend war er die« Mal ans den Bock gckrychen. — ' Als nun jetzt das durchdringende Hilfegeschrei zu ihm herüb erscholl, e^kalsnte er die Stimme

alöbflld. und er war außer sich. Was geschah der Dame? WaS ist los? Martin war kein Hasenfuß; ein Schütze wie er. ist das nie. DaS Erste, woraus Martin dachte, war sein Stutzen. Diesen von der Wand reißen und durch'» Fenster in den Garten springen, war da« Werk eines Augenblicks. Wie ein flüchtiges Reh setzte er über Busch und Zaun dem Hause zu, in welchem das Jammern immer lauter, und daS Klirren der Degen immer schwächer wurde- ES schien ihm wenigstens so, und Martin pressirte um so mehr. Er fand

und Ringen in verschiedenen Räumlichkeiten dcS HauseS ließ in dem Einzelneu am Fenster vorerst nur einen Beobachter, eine Wache vermuthen. Martin befand sich vielleicht zum ersten Male in seinem Leben in einer Situation, die Muth und Schlauheit in gleich hohem Grade erforderte. Versuchen. wir'S bei einem andern Fenster.' sagte er zu sich. . „Einen frischen Anlauf, hinein mit GlaS und Rahmen, den Stützen hübsch parat gehalten und läßt sich ein Wälscher sehen, bumS, niedergekracht den Kerl.' Er kam

nicht zur'.,ÄuSsührüpg, dieser, tolle Plan; iß 'Pille« Hau^e' schien Her Kampf ein Ende zu vehmeu: 'ein 'HHiger, Schrey' ..dxr den Wirthsbur schen erzittern machte — ein schwerer Fäll, der Fall eines. weichen Körpers^ — durch Martins Seele zuckte es wie trübe Ahnung^.'Da erscholl^ das kräf tigt. Halloh!' — der Jagdruf der Tiroler GebirgS» schützen — am Gasseoeiozange des Hauses. Martin dunste der wildmüthige .Ruf.aygeneHmer, als das „HosiaMah'' am Ostertage, i „Hallvh! Halloh j Nie- derges^lagen^' schrie

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 21.05.1873
Umfang: 10
Institute zu seinen ge müthlichen Unterhaltungen nicht mehr Unterstützung angedeihen läßt. St- Digil, 17. Mai. (Verlegung des Be- zirkSgerichteS. — Fremdenverkehr.) Wie uns erzählt wurde, hat auf Anlaß einer Wirthin von St. Martin an der Gader der dortige Gemeinde vorsteher die Verlegung des GerichtSsitzeS von St. Vigil nach St. Martin in Anregung gebracht. Am 29. März d. I. sind sämmtliche Gemeindevorsteher Ladinienö wegen der Gerichtsrechnung in St. Mar tin zusammengekommen und bei dieser Gelegenheit

wurde auch über die fragliche Verlegung debattirt unv wurde als Grir.iv hervorgehoben, St. Martin Bauzeit von 3 Jahren, mit einem Geldaufwand vo« 25.000 fl. hergestellt werden könnte, mithin noch weniger, als wie die projektirten Bauten in St. Martin. Diese Auslagen aber dürften durch die Errichtung eines Zolles, welcher auf alle Ausfuhr?« Artikel, und selbst auf die Fußgänger sich erstrecken würde, leicht getilgt werden. Schließlich fügen wir noch bei, daß die Herren k. k. Beamten wohl abge legen

genug in St. Vigil sein dürften, ohne daß man dieselben in eine noch abgelegenere Gegend versetzen würde, wie e« St. Martin ist. St. Vigil bietet wenigstens im Sommer einen Ersatz für den langen Winter, indem sich dort Fremde oft und gerne aufhalten, herangezogen durch gesunde Luft, gutes Wasser und besonders durch die wirklich auf Herz und Augen bezaubernd wirkende Aussicht in die Dolomitgebirge des NauthaleS und den leichten Uebergang nach Ampezzo (kann auf der ganzen Strecke geritten

zwischen endlich das h. Aerar ein Hans besitzt, welches, wenn e nem ^'.autpaai e, wonon der eine Theil lulheri- es verkauft werden sollte, nicht leicht mehr als j scher, der andere katholischer Konfessivn ist, hier auf- 10»0 fl. abwerfen würde, (dasselbe wurde bereits zweimal um 800 fl. R. W. ve,kc»uft), machte er und der Gemeindvorsteher von Wellschellen auch ganz be sonders auf die Geldfiage aufmerksam. In St. Martin nämlich wäre heutzutage nicht ein einziges Kämmerlein frei, und in Folge dessen müß

zum obigen Zwecke zu verbauen, und machen vielmehr die Behörden aufmerksam, daß die An- legung einer Straße, die von Zwischenwasser in ebener Richtung über Pflaurenz nach St. Lorenzen führen sollte, jeder andern Frage vorzuziehen 'Wäre. Dies dürfte dem hiesigen Bezirke größere, und bei Weitem nachhaltigere Vortheile gewähren, als wie die Verlegung des GerichtSsitzeS nach St. Martin, und könnte nur bedauert weiden, wenn der hiesige Bezirk über die völlig zwecklosen Bauten sich er schöpfen, und dadurch

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 06.09.1878
Umfang: 8
Vxtva-Ne<l«,ae des „Wot-u für Zk A»» dem T»ufererthate. TawferS, S1. Aug. Erlaube» Sie mir, ^ daß ich Ihnen «in Bild entrolle »on der traurigen Venoüstun, des Ahrn- nnd TaufererchaleS, welche durch das Er gießen der Glalfcher-WildSäche in den Ahrnbach uu- z terhalb St. Martin herbeigeführt ward. ! Im PostHause zu Taufers war eben die Commission' versammelt, welche unter Leitung des Herrn Landes hauptmanns, im Beisein des Herrn Bezirkshaupt- mannS zu Bruneck, des Herrn LandeS-JngenieurS

, der beiden Bürgermeister von Bruneck, des Herrn Grafen yon Euzenderg und der verschiedenen Gemeindevor- standet ein Eomitö bild«,, sowohl hinsichtlich der , ^Vertheilung t>er milden Gaben, als auch der weiteren , Beschlüsse bezüglich der Feststellung der Arbeiten. Ich trat mit noch einem Begleiter den Weg nach St: Martin an,; nur will ich noch vorausschicken, daß der, vollständige Straßenverkehr von Bruneck nach Sand wieder, hergestellt ist, da die Nothbrücke bei Gais soeben eröffnet wurde und Freitag

- lechnex; dieses HauS ist eingeschüttet bis zum Heu boden, der hölzerne Gang ist eben der EinschüttungS- släche; die Höhe der Einschüttung beträgt hier 12 jihiS ,!h>>Fuß., Welch' fürchterlicher Anblick, wenn man jetzt auf wärts schaut! Von diesem Bauernhause bis zu jenem Puncte, an welchem der aüsgebrochene Gletscherbach beinahe rechtwinkelig in den Ahrnbach einmündet, welch letzterer von St. Martin kommt, ist das ganze Thal mit Schotter ausgefüllt; dort wo die Schmelzen stan den, sieht

» Schoiterschicbten auf dem First des Hauses zu den inwendigen Holzverbindun gen verhallen. . Wir stiegen immer auswärts, bis uns der Damm, welcher jetzt St. Martin ganz abgesperrt hat, ein Hall gebietet. Wir ersteigen einen großen Granit block und sehen abwärts nach St. Martin, welche Ortschaft jetzt in einem See liegt, der vielleicht eine halbe Stunde lang ist, und obwohl das Wasser im Fallen begriffen ist, so sinv.de? Sockel der Kirche und die anderen Häuser von» «eewasser umspült. Der Ahrnbach ergießt

sich in hellgrüner Farbe anS diesem künstlichen See, um sich dann mit dem noch immer ziemlich wildgehenden Gletscherbach zu vereini gen. Nebenbei will ich nur noch bemerken, daß un terhalb Luttach ebenfalls ein großer Gießbach die Felder in großer Breite auf immer vernichtete. In der Nähe von Luttach ist eine Nothbrücke nach dem linken Ufer angelegt und so ist die Verbindung zwischen St. Martin, dem Anfang der Unglücksstätte, wieder ganz und gar hergestellt. Die Vollendung der wirklichen Straßen, der Bach

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.09.1873
Umfang: 6
das ist nur Nebel! Die Lust ist ganz HiMo lachte, wünschte der Wirthin einen guten Mo^en und ging hierauf In sein Zimmer, wo ihn irtin Kroß erwartete. „ES ist Alles gut, Martin,' rief er freudig. „Ich ^veiß nun, wo Miß Deane wohnt. In wenigen Mi nuten werde ich auf dem Wege zu ihr sein.' „Soll ich Sie uicht begleiten, Mr. Hugo?' fragte Martin. „Nein! ES ist besser ich gehe allein,' erwiederte Hugo. „Sieh', alter Bursche, es ist möglich, daß ich mich am Ende doch geirrt habe. Bleibe hier, Martin, und erwarte

meine Rückkehr. Ich werde vor Einbruch der Nacht wieder hier sein.' „Sie werden aber doch nicht in dem Regen gehen?' „ES ist nur schottischer Nebel,' sagte Hugo lachend. „Gieb' mir die schriftlichen Aussagen Deiner Mutter, welche sie vorletzte Nacht gemacht hat, nnd die kleinen Kleidungsstücke. Ich muß sie unter den Rock stecken, da ich zu Pferde reise.' Martin öffnete die Reisetasche und nahm zw-i keine Pakete heraus, welche er Hugo überreichte. „Und nun meinen wasserdichten Ueberrock,' sagte Hugo

. „Dieser „Nebel' möchte wie Rege« meine Kleider durchdringen, denn er sieht diesem so merk würdig ähnlich.' „E« scheint mir nicht recht, daß Sie allein gehen, Mr. Hugo,' sagte Martin, als sein Herr den Hut aufsetzte. „ES ist mir, als ob etwas passiren würde.» „ES mag sein,' erwiederte Hugo, „aber mache Dir deshalb keine Sorge. Ich suche meine Mutter und hoffe sie zu finden.' „Ich habe Grund zu meinen Befürchtungen,' sagte Martin; »denn jener verdächtige Lord, welcher Sie in dem „Braunen Bär' zu Wilchester

besuchte und mir sagte, daß er Bilder bei Ihnen bestellen wollte, ist auch hier.' „Wie, er hier!' rief Hugo erstaunt. „Ich sah ihn hier vorbeireiten, als Sie in der Gaststube waren.' Hugo's Gesicht wurde plötzlich ebenso ernst, wie das seines Dieners schon war. „Er ist nach Glensan gegangen, ich bin sest davor» überzeugt. Was will er hier, und was will er von ihr? Ich muß ihm auf der Stelle folgen.' „Aber, Mr. Hugo—' „Ich muß gehen, Martin. Der Bursche wird nicht wagen, mich anzugreifen, er will Krieg

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 22.10.1873
Umfang: 4
ge drückt werdeu.' Innerlich lachend bestieg er seinen Pony und ritt 5ie Straße hiinb. Unterdessen war die Besprechung zwischen Sir Archy, Hugo und dem Farmer beendigt, uad hatten d>e kleinen Trupps sich in den angegebenen Richtun gen in Bewegung gesetzt. »Ich halte diesen Weg für den überflüssigsten, Mr. Hugo,' sagte Martin, als sie allein waren. „Werin die junge Dame auf dieser Straße gewesen wäre» würde sie nicht an Glensan vorbeigegangen sein.' „Sie könnte aber aufgegriffen sein', entgegnete Hugo

. Ich würde nicht ruhig sein können, wenn diese Straße ununtersucht bliebe.' Martin warf, während sie nun dahintrabien, -inen scharfen Blick auf seinen Herrn und fragte besorgt: „Sie sehen etwas blaß aus. Mr. Hugo, ist es die Sorge um die jun^e Dame, oder ist etwas auf Glen> san passirt?' „Dort istAlleS in Ordnung', rief Hugo, in d.ssen Gesicht eine momentane Räthe aufstieg. „Ich habe eine Mutter gefunden, Martin, und bei ihr die Liebe nach welcher ich mich mein Lebenlanz gesehnt habe. Auch einen Namen'habe

ich gesunden; nur bleibt mir das Recht darauf noch zu beweisen übrig. Es ist Alle« so, wie ich vermuthet habe. Ich bin der Sohn LordPaget Evremond und dessen Fran Äertrud. vor mals Miß Deane.' „Gott s.i Dank!' stieß Martin inbrünstig her aus. „Nur ist noch die Heirath zu beweisen,' fuhr Hugo fort. „Der Geistliche — ein Mr. Camp — verließ seine Gemeinde in Deutschland bald nach der Heirath meiner Eltern. Man sagt, daß er jetzt in England sei. Ich werde daher zur Stadt gehen und Nach forschungen

nach ihm anstellen, was ich freilich so ge heim wie möglich betreiben werde. Sollte dies indeß vergebens sein,, dann werden ich nichts unterlassen, auf öffentlichem Wege ihn aufzusuchen. Ist er aber todt dann werde ich mich bemühen, die Trauzeugen auf zufinden. Lord Leonhard bestreitet zwar diese Hei rath. aber ich glaube, sie beweise» zu können,' setzte er leuchtenden AugeS entschlossen hinzu. „Ick will Ihnen behülst-ch sein. Mr Hugo.' ver- jicherie Martin lebhaft. „Verlassen Sie mich nickt wieder so lange

, denn Niemand kann wissen, was Ihnen jetzt zustoßen kann, da Lord Leonhard Ihr Feind ist — und das ist er! Gegenwärtig ist er im Wirthshause zu CorburnSpath. Ich habe schon im- mer gefürchtet, daß er etwas Bö-eS gegen Sie im Schild- führt, denn warnm sollte er sich in dieser Jahreszeit hier aushalten?' „Ja, er Hot Böses gegen mich im Sinne,' erwie derte Hugo kurz, eine Erzählw'g seines Abenteuers mit Lord Leo> hard vermeidend. — „Komm' laß uns eilen, Martin.' Sie ritten rasch vorwärts, alle Gegenstände

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 8
Datum: 22.03.1876
Umfang: 8
und Elisabeth Tangl aus Flaurling 2142. S. Conkurs-Edikte. ' BlaaS Martin von Haid 1818. Cadura Mar zu Neustarkenberg 2252. Neidhart Hei rich 1831. Mairginter Jakob und Gertrud in Oberrasen 1690. Nigler Josef in Bozen 1995. 2131. Pali ThereS in NauderS 2148. — Penz Georg von VuIpmeS 1797. 2031. — Peychar Josef in Inns bruck 2214. — Planötscher Johann in VölS 2124. — Preyer Josef in Müh.'au 2246. — Pumpfer Michael in Kufsteil. 1983. 2239. Schöbinger Johann in Innsbruck 163 2. Trojer Ludwig von Sainthal 1812

. Nonnietz Joses in.Klausen 1737. Wiedenhofer Martin jun. in Bozen 1063. 1312. BlaaS Martin zu Haid 1630. Zelger Peter von LeiferS 1704. 4» Curatel-Edikte. Aichholzer Josef in Waldbruck 1803. — Auer Seba stian am Niederndorferberg 1704. — Aushammer Johann in Kirchdorf 2064. Gasser Maria von Mitterlana 2131. Hochmuth Maria von Brugg 2199. — Huber Mi chael in Terlan 2232. Kapeller Dr. Anton in Bozen 13!3. Lederer Jos-s in Settrain 1990. — Linemayr Franz in L-ngdorf 1679. Mühlbacher Maria von Wiesing 2164

, Pfarrer 1737. Hellrigl Andrä AloiS 1947. Jochum Christian Pfarrer 1745. Klotzner Johann Pfarrer 1797. — Künstlerpreis 2053. LandeSf. Mustkstivendien 1941. — dto. Studien- Stipendien 2053. Maurer'sche Stip. 194 l. — Maurer Martin, Priester 2199 — Metzler Josef Anton 1745. — Moritsch NiklauS, Domherr 1680. Pallanka Heinrich Tdl. v. 1630. Raggl VituS, Mädchenstivendium 1711. 2092. — Rechenmacher Johann 2086. — Reichstezl Anton 2142. — Ruf Georg, Pfarrer, Mädchenstipendien 1679. — Runggaldier Peter 1317

. Schuler-Ostermann Alerander 1933. — Spieler Agatha 1737. TratzbergscheS Familienstipendium 2142. Vögel Konrad und Christina Reichart 1305. Weisenhorn, Pfarrer, Josef Anton 2163. Zeh Johann Georg 1745. S. Todeserklärungen. Gorfer Martin von Katharinaberg 2239. — Tundolf Michael von Wald 2199. Hofer Anna von Sterzing 2131. Mahr Mathias von Wangen 1331. 4«. NealitKten-Versteigerungen. Abenthung Anna in Götzens 2092. — Aigner Josef von AbfalterSbach 1879. — Alber AloiS von Wei ßenbach 2164. — Alte ärar

in Branzoll 1713. — Mutschlechner Josef in der Vill 1832. Neunhäuserer Jakob zu Oberlienz 1S32. — Nieder- hofer Martin in Bozen 2013. — Niederwieser Jos. in Bruneck 1832. Parth Josef in Ob-rlana 1962. — Penz Georg in VulpmeS 1962. 1933. — Penz Georg von Ver- gör 2086. — Perwög Karl in Kufstein 1933. 2164. — Pfeiffer AloiS in Innsbruck 2232. — Pircher Josef zu WatienS 1674. — Pilcher Georg in MroS 2200. — Preher Josef in Mühlau 2013. — Prosunser Peler in Mittelberg 183 l.

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.07.1870
Umfang: 8
'.'Aoh^ Thurnher von Dornbirn, Philipp Nheinberger! pöll Rankweil. ? ' Blvdeinz/Ä.^^tt. Heute wurden?Mchie Land; gemeinden Blndchz-Montafon als LandtagS-AbZeord- neteUfür hm BvMrlberger Landtag-gewäKtt MldÄn Schneider 'voN ''Jnncrbraz, Chnstian Gänahl, Ge' melndcvo^teht'kl^o^Bandans;' Hiev»! Jussel>' Gemein devorsteher Von Nenzmg, Chriftiau Knecht/Pfarrer m GötziS. — Sämmtliche sind Anhänger der cleri- calen Partei. Proceß Martin Scherer. Eine Blutthat sondergleichen, ebenso grausig in der Ausführung

, wie unerklärlich in Bezug auf ihren Beweggrund, war es, womit sich das hiesige Kreis- Gericht am 2. Juli in der Schlußverhandlung gegen Martin Scherer zu beschäftigen hatte. Der Anklage entnehmen wir Folgendes: In den Morgenstunden des 22. Mai wurde die Sonntagsruhe in dem Dörfchen ObermaiS bei Meran durch eine schreckliche Kunde gestört, und lanffener- artig verbreitete sich das Gerücht von dort in die Stadt, daß auf dem Kirchsteige bei Obermais, also kaum 10 Minu en vom Weichbilde der Stadt ent fernt

in der Nähe des Armenhauses ge sehen und zwar in Gesellschaft des Polizeidieners von Untermais Martin Scherer. In derselben. Nacht um 11.5/» Uhr hörte der im Mazza-Hause, welches 100 Schritte vom Thatorte entfernt ist, wohnhafte Ferdinand Gerstl zuerst ein Patschen, wie wenn Jemand gezüchtigt würde, und ein Krachen, dann zog sich der Lärm etwas hinunter und aus dem Schreien und Aechzen einer Weiberstimme vernahm er genau die Worte: „Martin, i bitt di, uöt. mein lieber Martin, i bitt di, nöt

beschuldigte die öffentliche Stimme gleich Anfangs den Gemeinde-Polizeidkner von Un termais Martin Scher.«r, welcher, da sich der gegen ihn sprechende Verdacht immer mehr erhärtete, am 22. Abends arretirt wurde. Anfangs suchte, derselbe zu leugnen und äußerte sich, vor den Leichnam der Maria Götsch geführt, es scheine ihm fast, als ob dies jei>e Person sei,, die als. hernmflaukireudes schlechte« Mädl bekannt war; bald fand er es je doch für. besser, ein Geständniß abzulegen, welches im Wesentlichen

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1874
Umfang: 8
, 5ie von außen kommen, reagirt, eine ungewöhnliche plastische Kraft, und der feinste Sinn für Rhythmus äind Wohlklang: diese seltenen Eigenschaften haben in Martin Greif einen Bund geschlossen, der ihn in die stolze Reihe der großen Lyriker unseres Vol. keS stellt. Die in verhSltnißmäßig geringer Anzahl vorhandenen Lieder, worin er seine unmittelbar eigenen Gemüthszustände künstlerisch darstellt, bringen die bedeutende» rein menschliche Eigenart des Dich ters unserem Herzen nahe

des Dichters hervor, der vermöge seiner außerordentlichen plastisch-musikalischen Gabe aus den kleinsten Zügen, die an unserem Blicke un gesehen vorüberhuschen, ein stimmungsvolles, tönen des Bild von bleibender Wahrheit zusammenzusetzen weiß. Mit großer Vorliebe und mit seltener Meister schaft bewegt sich Martin Greif auf dem Gebiete der rein objektiv gestaltenden Lyrik, der lyrischen Situationömalerei; er hat dieses Revier nach ver schiedenen Richtungen durchzogen und an Stellen, wohin noch Niemand

vorgedrungen, die duftigsten Blüthen ächter Poesie gepflückt. Ganz unv ungetheilt im Gegenstande aufzugehen, sich völlig in den Em- pfindungSzuitand einer fremden Existenz hineinzuver setzen und ihn so tiefgefühlt wie einen selbsterlebten, mit allen Reizen des Unmittelbaren und zugleich mit plastischer Schärse im klangvollen Liede wiederzu geben : ras ist ein Problem, welchem die Wenigsten gewachsen, daS aber Martin Greif in unvergleich licher Weise gelöst hat. Jede Situation, die er uns vorführt

geschwind. Wächst an einem stillen Ort. Eingegraben, Bälde hinfort Wirst du's auf dem Herzen haben — Kirchhofgras. Still mit all der brennenden Pein, Stille wird es da um dich sein. Glaubst du das?' Martin Greif gebietet über einen, dem innern Gehalte seiner Lyrik entsprechenden Reichthum an sprachlichen Mitteln und Inhalt und Form seiner Produktionen stehen durchaus im organischen Ver hältniß zu einander. Während die zahllosen heim lichen Prosaiker, welche Verse schmieden, daS Sprach kleid

wie ein schlottriges Gewand an daS hölzerne Gestelle ihrer Machwerke hängen, wachsen im Geiste des berufenen Dichters Idee und Ausdruck, Leib und Seele seiner Schöpfungen mit innerer Nothwendig, keit zusammen. Die Lieder Martin Greif'S verrathen schon durch die äußere Form ihre geniale Abkunft, und es ist das nicht hoch genug anzuschlagende Verdienst Adolph BoyerSdorfer'S, den hier angedeuteten inneren Zu- sammenhang zwischen dem sachlichen Inhalt und der sprachliche» Behandlung an mehreren Gedichten nach gewiesen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 17.10.1874
Umfang: 10
von Braitenberg au« Bozen, Josef Prucha, Anlagenin spektor in Merau, Martin Holzner, gräflich Brau- dis'scher Gärtner in Lana, mit. Josef Sachselber, Gemeindevorsteher in Latsch, er hielt für die großen landwirtschaftlichen Verdienste im Allgemeinen eine StaatSmedaille und Johann Mas- sauer, Gärtner bei Oswalv Ritter v. Plawenn in SchlanderS, iu Anerkennung seiner Thätigkeit im Gartenbau und bei Dekoration der Ausstellung einen Privatpreis eine silberne Uhrkette. I. In der Abtheilung für Obst erhielten Staats

medaillen: 1. Heinrich Steiner in SchlanderS für seine durchwegs mit Prachtexemplaren bestellte Aus stellung, sowie seine Bemühungen um Obstkultur und Bienenzucht: 2. Peter Martin von TscharS, Lehrer, für seine reichhaltige und geordnete Sammlung; 3. Martin Dietl, Lehrer von Lortsch; 4. hochw. Hr. Johann Tafatscher von Goldrain für seine reiche, mit prachtvollen Exemplaren von Pfirsichen, rothen RoS- marin, Freistling, Taffetapfeln und Trauben geschmückte Sammlung; 5. die Gemeinde Latsch für ihre voll

zuerkannt. IV. Für ausgestellten reineN Honig erhielt hochw. Hr. Martin Gallmetzer, Cooperator in Mortell, eine Staatsmedaille; der Honig deS Heinrich Steiner von SchlanderS aus verschiedenen Bienenweiden würde in hohem Grade anerkennenSwerth befunden. Schließlich wurde die au» 105 verschiedentüSorteü' bestehende, richtig benannte Collektion' vöii Früchten ans der Umgegend von Lanä, welche der Bienenzücht- verein in Mais übersandte, vorzüglich'rühmend her vorgehoben und anerkannt Laut Bestimmung

bis zu einem Jähre: I. Preis mit 10 fl. Martin Tappeiktt von Lezzan, 2. Preis mit 8 fl. Martin Gampper von SchlanderS, 3. Preis «it 6 fl. Johann Bernhard Kaaserer. Die P.eisvertheilung fand für beide Ausstellungen am 1. Oktober Mittags öffentlich vor einer großen Volksmenge, nach einer angemessenen Ansprache de« VereinSobmanneS Johann Schuster, in feierlicher Weise unter Pöllerknall und Mitwirkung der tüchtig geschulten Masikkapelle von SchlanderS statt. An dem gemeinschaftlichen Mittagessen beim Kreuzwirthe nah

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 10.10.1874
Umfang: 10
fl. 31 kr. Berichterstatter: Lorenz. — Da» Gesuch wurde abgelehnt. 11. Gesuch der Geuieinde Gramais um eine Unter stützung zur Wegherstellung. Berichterstatter: Tamerl. Das Gesuch wurde abgelehnt. 12. Gesuch der Gemeinde Sarnthal um Unter stützung wegen Elementarschäden. Berichterstatter: Obiger. Der Gemeinde Sarnthal wurde eine Unterstützung von 1000 fl. zur Vertheilung unter die Bedürftigsten bewilliget. 13. Gesuch der Gemeinde St. Martin um Unter stützung wegen Elementarschäden: Berichterstatter: Obiger. Der Gemeinde

St. Martin wurde eine Unter stützung von 500 fl. zur Vertheilung unter die Dürf tigste« nach Maßgabe res Schadens bewilliget. 14. Gesuch der Gemeinde St. Veit in Defereggen um eine Unterstützung wegen MißwachS. Bericht erstatter: Obiger. Dieses Gesuch wurre wegen mangelhafter Jnstrui- rung zurückgewiesen. 15. Zuschrift des LandeLanSschnsseS von Kärnten wkgen Bewilligung eines Beitrages von 300 fl. zur Verfassung eines Projektes wegen Umlegung der JselS» bergerslraße. Berichterstatter: Obiger

Herstellung einer Kirche. Bericht erstatter: Dr. Hepperger. — Das Gesuch wurde abgelehnt. 19. Bitte der Gemeindevorstehung Görtfchach- Gödnach, Bezirk Lienz, um eine Unterstützung für die im Jahre 1873 durch den Brand verunglückten 9 Be sitzer von Görtschach zum Ausbaue ihrer Wohn- und Oekonomiegebäude. Berichterstatter: Obiger. — Dem Gesuche wurde keine Folge gegeben. 20. Gesuch der Archenbaugesellschaft in St. Martin in Passeier um Unterstützung zu Schutzbauten. Be richterstatter: Obiger. ^ Anträge

: 1. Der Beschluß des Landesausschusses vom 20. Hebruar 1874, Nr. 1559, wcmit derselbe der Ge meinde St. Martin zur Ausführung der Archenbauten am rechten Passerufer nach dem Projekte des Inge nieurs Geppert eine Unterstützung von 1000 fl., zahl bar mit der Hälfte nack Ausführung der Hälfte der Arbeit und mit dem Reste nach gänzlicher Vollen dung derselben, bewilligte, wurde aufrecht erhalten und die weiter gehende Bitte der Archenbaugesell schaft abgewiesen. 2. Diese Bewilligung erfolgt jedoch

unter der Be dingung, daß die Gemeinde Sk. Martin für die Aus führung dieser Bauten nach Maßgabe des vorlie genden Projektes Sorge trage, wobei das bisherige Konkurrenzverhältniß unberührt und aufrecht erhal ten bleibt. 3. Dagegen wird von der weiteren Bedingung, daß auch das linkseitige Ufer von der Gemeinde St. Martin verbaut werden soll, Umgang genommen. 5Wien. Zum Gerüchte über die Demission des Statthalters von Dalmatien, FZM. Rodich, schreibt das „Frdbl.', daß derselbe seine Demission bereits vor längerer

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.02.1876
Umfang: 4
.' .Wodurch Ihr mich um so mehr zu Dank ver pflichtet, ylS ich Euch bei diesem Wetter nicht zu- muthm. durste, da» schützende Dach zu verlassen/ nickte Martin lebhaft. „Kommt mit in meine Stube, e« zieht hier gewaltig ' „Ntio, o«,iu, ich habe Eile, ein anderes Mol. — Ich habe socblu da« Schreiben von d?r Behörde er halten, morgen früh um zehn Uhr wird da« Sind aulgegrabtn.' „Um zehn Uhr? DaS ist für mich eioe ungelegene Zeit. Könnt Ihr'« nicht aus den Nachmittag ver schieben?- „Da» darf ich mcht

, «in Beamter wird zugige» sei» .Wnm Ihr UopSßlitkit vorschützt« ?» »Uebrigea«, wen« Ihr nicht abkommen lönnt. ver liert Ihr nicht« dadurch, e» ist, weiß der Himmel, nichts Interessante« dabei zu sehen.* .Aber »« iutnejfirt mich.' „Dann seht zu, wie Ihr es einrichten könnt, Punkt zehn Uhr werde ich den ersten Spatevst'ch thun. Adieu.' Martin blickte lange dem alten Manne nach, ohne auf den schneidenden Zugwind und den Regen zu achten, dann kehrte er in feine Stube zurück. „Wenn meine Ahnung richtig

,' unterbrach der Pförtner sie ungeduldig, .ich komme Euretwegen, um Euch eine Nachiicht tu dringen, die sthr wichtig siir Euch ist.' Die grauen Augen der hageren Frau hefteten sich forschend auf das welke, gelbe Gesicht, sie schienen die geheimsten Gedanken erforschen zu wollen. „Wichtig sür mich?' für mich?' fragte sie ge dehnt. „Es ist doch keine Erbschaft, Martin? Wie ich auch fragen kann! Wer sollte denn an mich in feinem Testament denken »Gewiß Niemand!' erwiederte Martin spottend. „Selrst ketns

V..N d^n Geschöpfen, die Ihr so trcu gepflegt habt.' „Nein, denn Undank ist der Welt Lohn.' sagte d>e Wärterin, während sie das kleine ÄlaS füllte, welches Martin ohne Zaudern auf einen Zug leerte. „Jcv werde ja bezahlt für meine Dienste, uud Nie mand fragt danach, ob die Bezahlung nur einiger maßen mich entichädigen kann für die Opfer, welche die Erfüllung meiner Pflicht mir auferlegt.' „Sa ist eS,' bekräftigte Martin, ab?r e» lag so viel Hohn uad Bosheit in dem Tone seiner Slimisie, daß die hagere Frau

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 21.07.1873
Umfang: 6
über drei bis vier Famil en einzuziehen, welcher der Wirtb erwähnte, ich meine nämlich über die WilchesterS, die BeiwickS, die Vaug- hauS und Mr. Walden.' „Glauben Sie denn, Mir. Hugo.' fragte Martin, „daß Sie. wenn Sie Ihren Vatcr sehen, denselben erkennen würden?' „Ja, das würde ich,' war die bestimmte Antwort. „Deine Mutter beschrieb ihn mir. Sein Alter konnte sie mir freilich nicht sagen, denn sie sah ihn nur beim matten Feuerschein; aber so viel wußte sie, daß er jung sei. Besonders

den renitenteu Bischöfer. gegen über in der Rigorosität, mit welcher die Lehrervereme behandelt, in den ganz ungerechtfertigten Maßregeln, welche über politische Vereine verhängt werden, die scho > allein wegen der Thränen, die er vergoß, als er mich verließ, wegen der Liebe, die ihn zweimal an meine Seite zurückbrachte, als er fortgehen wollte.' Der junge Jurist sprach diese Worte mehr zu sich selbst, daher antwortete Martin nicht darauf. „Es bleibt doch sonderbar,' fuhr Hugo fort, „daß er, außer

daß er mir jährlich eine Banknote sandte, kein Interesse für mein Schicksal an den Tag legte. Sollte er nicht wissen, daß ich die Rechte studirt und mein Examen bestanden habe? Niemals hat er einen Wunsch laut werden lassen, daß ich mich in irgend einer Weise ausbilden sollte. Ich bin ganz verwirrt, Martin, von all' den Gedanken, die sich mir auf drängen. Sollte aber etwas durch Entschlossenheit und Energie zu erlangen sein, so will ich das Geheim- niß enthüllen, welches mein Dasein umgibt. Morgen früh

werde ich ernstlich mit meinen Nachforschungen beginnen, für heute genügt eS. wenn wir das Dorf ein wenig in Augenschein nehmen. Komm', Martin, laß' uns hinausgehen auf die Straße.' Martin stand auf und holte Hut und Ueberzieher seines Herrn, und nachdem sich Beide schnell etwas angekleidet hatten, gingen sie zusammen hinaus. So unfreundlich der Nachmittag und so kalt und schneidend der Herbstwind auch war, war es dennoch ein gewisses Vergnügen sür Hugo, das Dorf zu durchstreifen. Der Gedanke, daß sein Vater

von dem Gefühl der Wichtigkeit seines Unter nehmens. Hugo seine Schritte wieder dem „Braunen Bär' zuwandte, über dessen Thür eine Hängelaterne einen röthlichen Schein ausbreitete. Er hatte das Wirthshaus noch nicht erreicht, als Martin, welcher einige Minuten vorher von ihm weggegangen war, herbeieilte und seine Hand auf Hugo's Arm legte. „Ich blieb bei der Post stehen, Mr. Hugo.' sagte er im gedämpften Ton, indem Beide langsam werter gingen,' und habe gefragt, ob hier jemals ein Mann NameS ChandoS

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.05.1874
Umfang: 4
. Alles hatte sich in die Stadt, unter das schützende Dach geflüchtet. Der alte Kreuzwirth saß stillschwei gend am großen Rundtisch in der Zechstube, als Martin, sein Sohn, von Sterzing, wohin er einen Bozner Handelsmann geführt, «intraf. Martin brachte einen Passagier mit heim; es war ein alter Jäger, der da draußen irgendwo niedergestiegen war, um, wie er sagte, seine Beute an die fürstbischöfliche «der a« eine andere herrschaftliche Tafel abzu liefern. Martin hat ihn um ein „VergeltS Gott' mitfah ren lassen. Vater

, so sprachen jetzt der Wind und des Donners mächtige Stimme einen Dialog, schauerlich genug, um in den Verhärtesten, die ihre Haut in sicheren Gewahrsam^gebracht, ein dankbares Stoßge- betlein zu wecken. Der alte Schenk hatte sich zum Jägersmann hinter den Ofen geflüchtet;ger scheute diefeWäten Gewitter. Diese Beiden sprachen miteinander, und Martin be» nützte die Gelegenheit, um in der Hinterstube des ersten Stockwerkes hinaufzusteigen. Dort - öffnete er- das Fenster, steckte den Kopf hinaus trotz

, wenn der Sturm so majestätisch durch den hohen Forst oben und unten durch Thal und Haideland rief und eS dann plötzlich stille ward, als wäre er ob den tausend Stimmen, die er aufgeweckt, selbst erschrocken, oder »iS wollte er in die Nacht hineinhorchen, ob. da sich noch etwas rege, ihm zum Trotze. Ah, das war unheimlich, dieses Schweigen, kein Athemzug der Natur, kein Pulsschlag des Lebens ! Angestrengter lauschte Martin hinaus. Leise Schatten, die lautlos durch triefende Büsche huschen, dunkle Gestalten

, die auf Kreuzwegen reglos stehen, Kobolde, Gespenster^ hu! Jetzt, da--da! was flammt in des Nachbars »Hause auf? H.eller Lichtschein fällt heraus auf den öden KieSwegj deS Gartens — verworrene Stimmen da drüben — klir rende Säbel — ein Schrei! JesuS^ Maria ! . Martin dachte nach, das waren keine Geister, denn Geister haben keine Hälse zu brechen, Geister rumoren zuweilen nur in Dachkqmmern, wenn sie allein im Finstern und übler Laune sind. Da drüben aber im Hause des Nachbars war Licht, und eine weibliche Stimme

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.09.1873
Umfang: 4
haben. Ich vaube, daß Hadd diese Männer als Spione zn uns -ilandt hat, daß wir durch unsere Reise in eine gegangen find, in welHer uns diese Kerle wie »gene bewachen sollen.' XVIII. Ein Act der Verzweiflung. WirX Thandvs schaute dem Wagen, in welchem die Wir« den Bahnhof verließen, so lange nach bis er seinen Blicken entschwunden war, dann wandte er sich an Martin Kroß, welcher, die Reisetasche in der Hand, neben ihm stand, und sagte: „Komm', Martin, wir wollen in den nächsten Gasthos gehen. E» ist für heute

. Da» Wetter war kalt und trübe und ein feiner Regen fiel langsam und geräuschlos nieder. Da trat Martin in'S Zimmer. Hugo wandte sich um und rief diesem entgegen, indem sein Geficht wie Heller Sounenschein strahlte: „Ein trüber Tag, Martin; aber für mich wird er ein Tag der Freude sein, denn ich werde heute große Entdeckungen machen, ich werde heute meine Mutter sehen — meine Mutter, Martin! und zwar zum ersten Male in meinem Leben mit vollem Bewußt sein. Ob diese Beweise.sie überzeugen werden, wie fie

mich überzeugt haben? Ich zittere, wenn ich an alle» Da» denke, was mir die nächsten Stund« bringen werden.' „Die Beweise werden fie Überzeugen, wenn fie irgend einen Zweifel hat,' versicherte Martin. „Ich freue mich herzlich darüber» daß Sie nahe daran find, Ähre Mutter zu finden; Sie machen aber so viel Gefchräu darüber, wie einige Männer über ihre Geliebte!' fetzte er scherzend hinzu. ..Sie hat nur mich, meine arme Hintergangene Mutter,' fagte der junge Mann mit unbeschreiblicher Zärtlichkeit

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 21.10.1873
Umfang: 8
in Bewegung gesetzt. „Ich halte diesen Weg für den überflüssigsten, Mr. Hugo,' sagte Martin, als sie allein waren. „Wenn Martin wucs, während >?« nun oaymicuu.c.,, scharfen Blick auf feinen Herrn und fragte besorgt: „Sie sehen etwas blaß aus. Mr. Hugo, ist es die Sorge nm die jun^e Dame, oder ist elwaS auf Glen- san passirt?' „Dort ist Alles in Ordnung', rief Hugo, in d.ffen Gesicht eins momentane Räthe aufstieg. „Ich habe eine Mutter gefunden, Martin, und bei ihr die Liebe

nach welcher ich mich mein Lebenlanz gesehnt habe. Auch einen Namen'habe ich gefunden; nur bleibt mir das Recht darauf noch zu beweisen übrig. ES ist Alles so, wie ich vermuthet hake. Ich bin der Sohn LordPaget Evremond und dessen Frau Aertrud. vor mals Miß D-ane.' „Gott s.i Dank!' stieß Martin inbrünstig her aus. „Nur ist noch die Heiroth zu beweisen,' fuhr Hugo fort. „Der Geistliche — ein Mr. Camp — verließ seine Gemeinde in Deutschland bald nach der Heirath meiner Eltern. Man sagt, daß er jetzt in England sei. Ich werde daher

kurz, eine Erzählung seines Abentcuers mit Lord Leo> hard vermeidend. — „Komm' laß u^S eilen, Martin.' Sie ritten rasch vorwärts, alle Gegenstände genau ins Auge fassend und dann und Ivmm den Namen Ropmundc 's laut rufend. M-'.n -r- Meilen hatten st- bere ts zu ückgele>,t. Als sie «ich der I-e näher- tui, b-lebte sich Hugos Eifer uns er trieb sein Pferd dermaßen an. daß Martin ihm nicht folgen tonnte, „Wir werden bald Gewißheit erlange»,' murmelte er, seine Augen aus de > hellen Streisin

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Der Bote für Tirol
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Seite 12 von 12
Datum: 17.06.1876
Umfang: 12
. Mairhofer Peter von Noppen 300. — Meier Georg von Mutter« 414. Pendl Hermann in Meran 283. Rictzler Josef von Steeg 232. — Rietzler Johann von Fließ 204. —- Mtzl Anna Von Innsbruck 209. 231. Schaber Martin von Gschwent 232. — Schlichter Michael und Anton von Sauten« 300. — S<ier- storfer Josef und Maria in Meran 23 2. Zveilh Michael von Meran 300. — Vorhofer Gott fried und Sofia von Innsbruck 314. Zingerle Josef von AgumS 466. s. Conknrs-Ebikte. Augscheller Andrä in Briren 147. 240. Bier Josef in Lisen

204. Eadura Mar zu Neustarkenberg 112. Felder Josef in Mitterolang 98. 240. — Fink Josef in LatzfonS 240. 362. — Firma Josef Anton Pitsch in Holzgau 362. Handelsfirma F. B. Rieger in Bozen 428. — Heel Maria von St. Martin in Passeier 333. 521. — Huber Michael in Terlan 300. 397. Klara Simon in Lüsen 197. 283. — .Klier Josef in Lüsen 323. Pali ThereS in NauderS 20. — Paller Jakob in Mesan 56. — Peischl Johann in Meran 98. 204. — Peychar Josef in Innsbruck 112. Rieger Fisomena Barbara iz Bozen 314

. — Kohlegger Johann in Ampaß 282. — Kompatscher Johann zu VölS 240. Lechner Michael in Kufstein 408. — Leitner Katha rina zu St. Jflkob 224. — Lerchner Zosef in Pfalzen 498. — Lutz Johann Martin in Lech 232. Mayr AmbroS zu Oberlienz 530. — Mitterer Johann zu St. Wallburg 253. — Mitterrutzner Filipp und Katharina von Vahrn 260. Nigg Anna in Perfuchs 493. Ohler AloiS in Mittelberg 240. 504. — Oettl AloiS in Pfunds 340. Pali ThereS in NauderS 321. — Peer ThxreS von Unterfennberg 62. — Peimpold Johann am Pol

- lingerberg 459. — Peintner Anna in Natz 374. — Perwög Karl in Kufstein 26. — Pfeifer Jakob zu St. Anton 334. — Pignater Josef in Völser ried 493. ^— Pitfcheider Johann in Kolfufchg 490. —7 Platzer Martin in SchludernS 490. — Plieger Christian in Bozen 62. — Ploner Martin in Ka- stelruth 35. Reifer Josef in St. Leonhart 383. — Röck Anton in Wenns 232. — Rothfchopf Jakob tn W,-Matrst 43g. — Ruepp Maria und Crescenz in Rum 26. 384. Sanin Franz von Tramin 62. — Sauerwetn Georg von St. Nikolaus 132. — Schatz

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