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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 20.08.1864
Umfang: 6
8 Z » Zz-L'Z . S s?» - Z As ^ a »A S o ?--A s ? -z S'?:« >-- Z Z ?Z.o.sZ?<^? » » q -^a'l Q > vz» ? j « s -o » ?>s > ---?'«- c> s ' -5 «»»-? o»> ->-Z -> » Z z« z L d»A a 's Ä 'Z -Z 3'S Beilage zu Str. 189 der Bozuer Zeitung Nachrichten fiir StM und Land. Samstag 20 August lLV4. Der leichte Gewinn. Eine Dorf- und Stadtgeschichtr, (Schluß.) Auch diese Schulden mußte Martin tilgen und noch manche schöne Summe zahlen, um das Still schweigen Dritter in Betreff dieses Unglückes zu erkaufen. So schwer

ihm dieß dermal ankam, schmelzte es ihn doch nicht so sehr, als das Schick sal semes Lieblings, der sich die Augen auSwei nen zu wollen schien, während die Mutter verzwei felt» die Hände rang. Stumm, brütend in schwerstem Kummer saß eines Morgens Martin am Tische in seiner Kanzlei, als Harttnger mit verstörtem Gesichte eintrat, Doktor Falter, fast außer sich vor Aufregung, folgte ihm rasch und sie sprachen lange sehr aufgeregt zusammen, so daß Poll aufmerksam wurde. Der Grund war leicht angegeben

, zu voreilig gegeben worden, und er sollte lange genug schon an der Börse thätig ge wesen sein, um mehr Borsicht zu gebrauchen. Je größer aber der Verlust war, um so entschie dener stimmte Falter dafür, daß durch neue Opera tionen das Verlorne wieder hereingebracht werden müsse, daß man sich nichts von der verzweifelten Lage dürfe anmerken lassen, und der Schwindel wurde auf das höchste gesteigert. Martin mußte Wechsel unter schreiben, dort und da Geld auftreiben und Kredit suchen, wo es nur immer augiug

, so daß er Tage lang nicht zu Athem kam, und die Nächte in Kummer durchwachte. — Von Tag zu Tag stieg die Gefahr, daß das Aeu- ßerste eintreten werde. Hartinger und Falter mach ten dem Genossen die rücksichtslosesten Vorwürfe, denn er sollte an allem Schuld sein und als er da gegen sich entrüstet erhob, wollten sie ihn ganz ver lassen. Seufzend mußte er sich in fei» Joch fügen, denn er allein verstand doch gar zu wenig; die beiden Andern blieben aber fortan schroffer gegen Martin und hatten viel und heimlich

zusammen zu konveriren. Da trat eines Morgens ein kleines, ältliches Bäu- erlein in die Kanzlei und fragte um Martin Poll. Hartinger und Falter, um deren Mundwinkel ein müh sam unterdrückter Lachkitzel spielte und die sich bedeu tungsvolle Blicke zuwarfen, wiesen auf den ehemali gen Taubenkönig, der betrübt und rechnend an einem Schreibtisch saß und erstaunt den Fremden ansah, der um ihn fragte. — „WaS wollt Ihr, wer seid Ihr denn?' — „I nu! kennt Ihr denn den Vetter Lenz nicht mehr? Freilich

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 13.08.1864
Umfang: 10
'M-sz-xZ Z-S's . ?<I> .lill'/ lnyl. S S S s Äi L Beilage zu Nr. 184 i»er Bozuer Zeitung Nachrichten fiir Stadt und Laild. Saiilstafl 13. August l»64. Der leichte Gewinn. Eine Dorf- und Stadtgeschichte ,j (Fortsetzung). ES war ein klarer, sonniger Herbst-Nachmittag, als Margarethe und Wilhelm eben der leichtfertigen Dirne wieder zuzusprechen suchten; da kam ein Wagen »-in größter Eile angefahren, Martin sprang aus dem selben. umarmte die Seinigen und verkündete seinen Entschluß — in die Stadt

beginnen, wo schon alles zum Empfang des Taubenkönigs und seiner Familie vorbereitet war. Martin und seine Kinder schienen des Glückes voll zu sein, eilten zu den Nachbarn und Bekannten, so daß sich die Nachricht wie ein Lauffeuer in der Gegend verbreitete und Poll zahlte der Duca- tewMahm seine Schuld sammt Zinsen ab, daß sie nur staunte. Woher dieser Goldsegen gekommen war, daS wußte niemand gewiß; bald sprach man von einer Erbschaft, bald vom Lotteriegewinn oder großen Ge schäften. Gewisses wußte

niemand, denn Martin schwieg und eben die Ungewißheit machte ihn zum Helden des TageS, erwarb ihm ein mährchenhastes Ansehen. Während sich alles rings um im Wirbel zu drehen schien und von ungebundenster Heiterkeit erfaßt ward, blieben zwei Leute ernst und sinnend unter der Linde vor dem Taubenhof zurück; sprachlos, nur durch Thränen in den Augen redend, hielten sie sich bei den Händen: Echtmann und Margarethe fanden nicht Worte für das, was sie im Innersten fühlten. — Erst nach langem Schweigen sagte

, die sie mit in ihren Strudel hinabziehen, schien es um ,hre Ohren zu rauschen, indem sie wortlos saß unter dei altehrwürdigen Linde. Alle Hoffnung auf eine Umkehr sollte indeß nur allzu bald vereitelt werden; denn Martin betrieb den Abschluß seiner Geschäfte mit rastlosem Eiser und suchte einen Käufer für seine Wirthschaft, bis sich eines Morgens ein solcher im Taubenhofe einfand. ES war dies ein fremder Mann, der aus der Durch reise von dem beabsichtigten Verkaufe gehört haben wollte, besah unter Polls Führung das ganze

Anweseu, erklärte sich damit vollkommen zufrieden und versprach, am nächste» Tag in bester Form Rechtens die Aus zahlung des Kaufpreises bewirken zu wollen. Zwischen zwölf und vierzehn Tausend Gulden schwankten beide Theile, doch mochte Martin sich billig finden lassen, da er sogleich baar das ganze Geld ausbezahlt erhalten konnte. Wer hierbei so wenig als sonst jemals gefragt wurde, das war Margarethe und so schwer es ihr auf das Herz fiel, als sie den Fremden in Stall und HanS und Feld herumgehen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 31.12.1864
Umfang: 8
in Antwerpen zweiKaufmannsläden nebeneinander, vor welchen alle Vorübergehenden, durch die kostbaren Auslagen -gefesselt, -stehen zu bleiben pflegten. Sie gehörten den Herren Gerhard und Martin, welche, nachdem sie lauge Zeit in Gemeinschaft ihren Handel mit Glück betrieben hatten, seit einiger^ Zeit auf eigene Gefahr .Geschäfte Ingrimm, während der seinige mit jedem Tage mehr ins.Stocken gerieth. Er hatte einen sehr Heftigen Charakter, nnd sein Haß war immer mit Nachsucht ver-! bunden. Seit einiger Zeit

sich nichts vorzuwerfen ha^chat auch nichts W fürchten? ^ - Eure . Begleitung sagte er-zu dem Anführer' der Schergen, läßt mich 'saft glauben, daß ein Verbrecher in meinem Hause ist. ^ . Ich boffe^-erwiderte dieser, daß! wir ihn nicht in diesem Hause finden werden.^ ^.>-:!.! ü Mit diesen Worten ^forderte er die! Frauen aüfj sich zu' ent fernen. und Martin^ sich -zu setzen, um: ihm', ruhig! ein paar Fragen zu beantworten; dann Zog er einige Papiere aus der Tasche, von denen er eins mit derMliterschrift „Martin

' diesem vorhielt und fragte^ ob sie Martin als die seinige anerkenne. Martin that es. denn er konnte in den Zügen keine andere als seine Hand erkennen.' : ' So habe ich heute die traurige. Pflicht, rief der Beamte, Euchi im Namen uusers. Herm ins Gefängniß zu führen. Folgt mir! ? - - Ich ? rief: Martin, bald den Beamten, bald das geheimnißvolle Papier, bald die Hellebardiere erstaunt anblickend. Was habe ich denn verbrochen? - ' ^- ^ . ? ! - Der Beamte konnte nicht über: sich gewinnen, dem allgemein geachtetes

Manne, der sich bisher nicht den geringsten Fehler hatte zu Schulden, kommen lassen, eine Antwort zu geben.. Er gab seinen Schergen ein Zeichen, und der Unglückliche wurde von. ihnen ergriffen/ Mein Gewissen, sagte Martin, weiß von keiner schlechten Hand lung^.. Ich habe ^daher die feste Hoffnung, daß mich Gott nicht ver lassen wird^ Darum folge ich, Euch, ohne Verzug.' .'An der Thüre seines'Hauses stand ^eine unermeßliche Meuge^ Er schritt mit gefaßter Miene durch die Neugierigen. und war. bald

/ gegeben.hatte, befahl er den' Anwesenden, sich, zu entfernen, und blieb allein am Bette dss Kranken. Vergeblich richtete er von Zeit zu Zeit eine Frage an Gerhard. Er schien sie nicht zu ver stehen. ^! Sem Geist war in! der heftigsten Aufregung. Er murmelte verworrene' V^örte. zwischen den Zähnen, aber so.unverständlich, - daß eÄ dem Doctör unmöglich war', auch- nur. ein einziges zu verstehe»». Da neigte.', sr '.sich, endlich auf-'das Bett, des. Kranken!.und' flüsterte shm den Namen Martin ills .Ohr

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 07.01.1865
Umfang: 8
Mann. Die menschliche Gerechtigkeit hat ihn zwar verdammt, aber die Gerechtigkeit Gottes wird sich nicht täuschen lassen. Der wahre Schuldige wird bald au dem nämlichen Galgen hängen, an welchem Martin ausgehängt wurde, und Martin wird lebendig der Hinrichtung seines niederträchtigen Verleumders beiwohnen. Er hat also wirklich das Grab verlassen? stammelte Gerhard. Ich habe es Ench schon gesagt, die Sache ist gar nicht so un möglich, wie man glaubt. Mit diesen Worten verließ er Gerhard

damit begnügte, ihn für wahnsinnig zu halten, sondern ihn geradezu vom bösen Geiste be sessen nannte. Eines Morgens, er hatte eben wieder einen Bries von Martin gelesen, trat er außer sich in seinen Laden. Ein Dutzend Klatsch gevatterinnen ans der Nachbarschaft, welche ihre Sitzung darin auf geschlagen hatten, hoben erschrocken ihre Sitzung anf und wollten fliehen wie eine Heerde Schafe beim Anblicke des Wolfs. Gerhard hatte auch in der That ein fürchterliches Ansehen: sein Mund war mit Schaum bedeckt

, welcher sich mit Faustschlägen durch die Menge den Weg zu den Nichtern bahnte. Hellebardirer, schafft den Menschen hinaus! rief der oberste der Nichter. Ich gehe nicht von der Stelle, brüllte dieser, bis Ihr mich gehört habt. Ich habe Euch schreckliche Dinge zu offenbaren; ich habe Euch zu melden, dcch mein Vetter Martin von den Todten auferstanden ist. Dieser Mensch ist toll, rief der Vorsitzende, sich zu seinen College» wendend. Hört mich, hört mich, Ihr Nichter; denn ich schwöre Euch vor Gott, daß Martin wieder lebt

des Wahnsinnes zu nennen. Da ließ sich eine neue Stimme aus der Zuhörerschaft hören, welche die Wahrheit der Aussage Gerhard's bestätigte. Die Menge mußte zum zweiten Male Platz machen, der Doctor N. t.rat unter die Richter und gab folgende Aufklärung über Martin: Martin lebt in der That. Gott bediente sich meiner, ihn zu retten. Ich erhielt die Erlaubniß, ihn kurz vor seiner Hinrichtung in seinem Gefängnisse zu besuchen. Da erinnerte ich mich plötzlich der.Geschichte eines vornehmen Engländers

, welcher auf ähnliche Weife zum Strange verurtheilt, von seinem Arzte gerettet wurde. Ich machte ihm etwas unter dem Kehlkopfe einen kleinen Einschnitt in die Luft röhre, welcher während der Zeit, daß er am Galgen hängen würde, die Lunge mit der nöthigen Lnft versehen sollte. Als mir Martin nach feiner Hinrichtung überliefert' wurde, athmete er noch, aber so schwach, daß ihn Jeder für todt halten mußte. Ich wandte alle mir bekannten Mittel an und hatte die Freude, ihn schon am folgenden Tage außer aller Gefahr

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Bozner Zeitung
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Seite 10 von 10
Datum: 06.08.1864
Umfang: 10
den Fremden zum Thore hinaus und verschwand den Augen der Leute beim Taubenkönig. Margarethe hatte mit zunehmender Umnh: die wach sende Vertraulichkeit der Männer gesehen; aber — den Charakter Martins wohl kennend — keinen Wi derspruch gewagt. Die wilde Hummel trieb wie im mer ihre Possen, Poll aber stand wie versteinert und sah den Abfahrenden nach; ihm war, als müßle er den Pferden in die Zügel fallen und heim bringen, was sein war. Längst war nichts mehr vom Wagen zu sehen, als Martin

noch immer regungslos aus demselben Flecke stand ; er wußte wohl nicht, wo er war und leise legte sich eine weiche Hand auf seine Schulter, eine Frauenstimme fragte voll Innigkeit: „Was Hat'S denn gegeben, was ist's mit dir, Martin?' Mit zitternden Händen fuhr er sich über die Stirne, wie auS einem bösen Traum erwachend, dann sagten seine Lippen tonlos: „Nichts! Nichts!' und wanken den Schrittes eilte er dem Walde zu; es drängte ihn allein zu sein. Die nächsten Tage hindurch fand Martin keine Ruhe daheim

und kam doch zu keinem klaren Ge danken. Daheim freilich ließ er sich nichts anmerken, zwang sich zu Scherzen und Lustbarkeit, so daß nur das liebevolle Auge seiner Margarethe den Zwang erkannte, aus welchem seine gute Laune entsprang. Fünf Wochen etwa waren seit Hartingers Besuch vorübergegangen, Martin war eben im Begriffe, in den Weingärten nachzusehen, da langte der Postbote ihm einen großen Brief über den Zaun herüber und ein Rezepisse dazu, das er unterschreiben mnßle. Im ersten Augenblicke

stand er wie erstant vor Aufregung, sein Blut begann zu toben und der Herzschlag schien die Brust zersprengen zu wollen. Martin hatte Har- tingerS Schrift erkannt, las es auf der Außenseite des Briefes, daß Geld darin sei und traute seinen Augen kaum, als er die Zahl Eintausend dreihundert und fünfzig angegeben fand. Eilig lief er in'S HauS, zählte daö Geld, las den kurzen Brief Jakobs und gab dem Briefboten ein reichliches Trinkgeld. Wie ein Träumer saß er vor dem erhaltenen Geld, Jubel erfüllte

sich, sorglos wie die Jugend immer ist, ihres Vor theils und kümmerten sich nicht weiter. Margarethe dagegen legte ihr Seidenkleid ohne Freude in den Kasten, suchte vielmehr Martin auszuholen und als er ihr seinen Gewinn eingestand, warnte sie den Sorg losen. Denn gar so leichten Verdienst vermochte die ehrliche Frau nicht für redlich verdient zu halten, sie meinte, es könne der Segen Gottes nicht daran hän gen und ohne den vermöchte das Geld wohl unsern Sinn zu verblenden, nimmer aber glücklich

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 20.08.1864
Umfang: 6
zu fallen — und da sie eben sonst niemand zur Hand hatte, halste sie die „Bleß' und weinte viele, heiße Thränen hätte sie doch dadurch ungeschehen machen können, was geschehen war?! — Als Martin nach und nach sich besser fühlte, ent nahm Echtmann aus dessen abgerissenen Äußerungen, wie die Sachen in der Stadt stehen dürften und wie schmälich der zum Opfer erkorene Poll ausgebeutet worden war. Wiederholt fuhr denn Wilhelm in die Stadt, um zu schlichten was thunlich war und fand einen trostlosen Zustand

sie den Betrug mit dem Ableben der Ducaten -Mahm, ließen einen Gesinnungsgenossen die Rolle des Vetter Lenz spielen und als Martin vollends in das Garn gegangen war, ihnen sogar das Reisegeld hatte unfreiwillig verschaffen müssen, entflohen sie während seiner Trau erfahrt so eilig, daß die Gerichte sie nicht mehr errei chen konnten; sie waren mit der Beute in die neue Welt geflüchtet. — Zum Glück konnte eS den Behör den bewiesen werden, daß Poll der Getäuschte, Hin tergangene war, daß ihm somit kein böser

Sonnenschein lag über die Gegend auSgegossen. als der Taubenkönig zum ersten Mal wieder unter der Linde saß. Der ehrwürdige Pfarrer, nach dessen Trost Martin seit seiner Krankheit oft begehrte, war nach beendetem Gottesdienste herübergekommen und saß mit Echtmann neben ihm, indem der letztere er zählte, wie er in der Stadt alles geordnet hatte. To bias und seine Susanna waren bereits heimgekehrt; er noch bleich und leidend von der heilenden, schweren Verwundung, sie ein Bild des Jammers beinahe, in Folge

, so nennt eS sein Sehnen — Heimweh.' — „Wahr ist'S und Schmach über mich, daß ich es erst jetzt einsehen lern'', warf Martin ein und j sah zum Tobias und seinem Weib hinüber. „Jetzt nachdem ich mich und alle meinigen, für die ich hätt' sorgen sollen, für alle Zeiten hab'in'S Unglück gebracht. Für mich gib?S keine ruhige Stund' mehr auf der Welt und alle Hoffnung ist vorbei.' — „Halt da, ist das mein Beichtkind, welches so lästerlich spricht?' sagte den Finger erhebend der greise geistliche Herr

Sie mich nur aus, hochwürdiger Herr', sagte Martin traurig, „ich will nicht murren, ich hab' es ja ehrlich verdient, aber wenn ich da um mich sehe, aus alles blicke, was mein war und denke, wie es jetzt ist? Mein Hab' und Gut verloren, mein Weib, meine Kinder in Krankheit und Noth, kaum ein Obdach für die Zukunft — da — da wird's mir so schwer m,:'S Herz, daß ich kaum genug Gottvertrauen finde, um nicht zu verzweifeln.' — „Dazu, lieber Nachbar', fiel Echtmann ein, „ist lein Grund vorhanden ; vertraut auf Eure Nächsten

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 06.08.1864
Umfang: 10
lang mitzu machen, nachher setz' ich mich zur Ruhe, kauf' mir ein kleines Gut und verzehr' die Interessen von mei nem Kapital. Aber wir reden immerfort von mir allein, sagt mir einmal, Martin, wie denn Ihr lebt und was Ihr treibt da herin in den Bergen?' — „Nun, das ist leicht gesagt: Ihr kennt ja unser Leben, es ist ziemlich eintönig und beschwerlich; Arbeit ohne End' in.Feld und Weingarten, im Stall und Wald draußen, 's ist ein schwerer Verdienst und kostet viel Schweißtropfen das ganze Jahr

von seinen zusammengepreßten Lippen und ein schwerer Seufzer rang sich aus seiner Brust los, während Martin vor sich niedersehend, den Kopf in die Hand stützte. — „Schau warum willst du'S nicht anders haben ? Bist du anstellig, ein offener Kopf, laß das Erdum graben denen, die zu nichts bessern taugen.' „Ja, wenn'S so leicht wär' ... ich möcht wohl . . . aber . . sagte sinnend Martin, den der leichte Gewinn und die fröhliche Aussicht sichtlich zn blenden schienen. Da war nun der Doktor rasch bei der Hand und wußte

es so glattweg und klar zn er zählen, als wäre das Geschäft in der Stadt nur ein wahres Kinderspiel. Freilich kam er wieder mit „In die Kost geben,' „Conlisien', „Leihkaus'. „Borkauf,' „Agiotage,' „Kontreminiren' und ähnlichen Aus drücken, die ihm fremd waren, al'er dazu war ja Falter da, er wäre wie Hartinger nur eine Maschine gewesen, ein Mittelglied der Unternehmungen und Ja kob sagte voll Treuherzigkeit, ihm die Hand reichend: „Schlag' ein, sei mit von der Partie?' Zögernd rückte Martin die grüne

' verstanden und beuützt. Jetzl ist's noch gut und ein günstiger Zeitpunkt, lang wird'S aber nimmer so dauern; denn sobald einmal der Menge der Leute die Augen aufgehn, ist'S mit dem leichten Gewinn vorbei und wer dann kommt, hat sein Glück verpaßt. — Aber thu' wie du willst, Martin, ich will niemand berede», überleg dir'S vald, denn morgen Früh müssen wir wieder in die Stadt zurück. Es werden gerad neue Creditpapiere aufgelegt, dabei ist ein großer Fang zu machen und den lassen wir nicht aus, da muß

ich persönlich dabei sein.' In heiterster Stimmung gingen Hartinger und Falter in ihre Stuben hinaus, aber Martin blieb nach denklich zurück, unruhig schritt er auf und nieder, schritt dann den Feldweg hinauf und gegen die Anhöhe zu, obwohl es schon dunkel war und schien von emem ge waltigen Gedanken gar mächtig ausgeregt. Spät in der Nacht erst kam er heiin und erschrack beinahe, als ihn die besorgte Margarethe ansprach, welche ihn er wartet batte, so sehr hatte er über der Welt in sich die Welt außer

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 4
Datum: 12.02.1864
Umfang: 4
, unter großem Zudrange deS Publikums, die Trauung eines ZwergeS Namens Lipke (2 Fuß groß, 34 Jahre alt) mit einem l8jährigen Mädchen Namens Blank vollzogen. Die Braut hatte die Große von 5 Fuß 2 Zoll. Aus dem Gerichtssaale. Der Mord aus Eifersucht zu Sexten. Bozen, 30. Jänner. Die öffentliche Schlußverhandlung wider Martin Schaller, fand heute um il Uhr Vormittags ihren Abschluß. Im Allgemeinen müssen wir unS auf daS in unserem Samstagö-Blatte gebrachte Referat berufen, da aus der gan« zen Verhandlung

erkannt. Die Zeugenvernehmung ergab, daß Martin Schaller und Anna Lanzinger sich zu gleicher Zelt im Dienste des Josef Oltner, WirthS und OberbäckerS zu Jnnichen, gestanden wa ren, wo daS sich zwischen ihnen so tragisch endende LiebeSver- hältniß entsponnen hatte. Kaum ward duftSvon den übrigen Dienstboten entdeckt, so wurde Martin Schaller von ihnen überwacht und mußte häufig zur Zielscheibe ihres WitzeS die nen. Da gab eS nun mitunter Aufhetzereien; die Leichtgläu bigkeit deS ohnel

Dienstherr erklärte geradehin, daß er kein Bedenken tragen würde, ihn wieder in seinen Dienst aufzunehmen. DaS. aufrichtige reuevolle Geständniß deS Martin Schal ler erschöpste.vyUendS auch die kleinsten Umstände und stand nicht im mindesten Widersprüche mit dem erhobenen Thatbe stände. Dr. v. Braitenberg schilderte in einem ungemein bündi gen, fließenden und lebendigen Vortrage die geistige Seite deS Beschuldigten,- seine aufkeimende Leidenschaft, deS allmälige An wachsen derselben durch ihr beständig

zugeführt? Zündstoffe, bis sie endlich in der unglückseligen That sich gipfelte. DaS zur Schwermuth geneigte, melancholische Temperament, die Aufrei zungen von Seite der Dienstgenossen, die wachsende Eifersucht, der qualvolle Verdacht der Untreue seiner Geliebten, der nim mer ruhende Zweifel über die Vaterschaft deS KindeS und das Benehmen der Anna Lanzinger selbst, mußten den ohnehin furchtsamen, mit schwachen Geisteskräften begabten Martin Schaller bis aus den höchsten Grad der Leidenschaftlichst

zum Meuchelmorde qualifizirt/weil Schaller der Anna.. Lanzinger die tödttiche Wunde plötzlich, unversehens, den Mo ment der Abwendung ihreS Angesichts von ihm benützend, folglich aus tückische Weise beigebracht habe. Als mildernde Umstände wurden hervorgehoben: der un- tadelhafte Lebenswandel, der hohe Grad der Gemüthsaufregung, die Selbststellung deS Martin Schaller vor Gericht, der so gleich nach der That den zwei und eine halbe Stunde entfern ten Weg zu demselben antrat, sein reuevolles Geständniß

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 6
Datum: 16.02.1864
Umfang: 6
Jean Baptiste Dubreuil, Kaufmann zu Paris, (Bevoll mächtigter A. Martin in Wien), auf tie Erfintung einer, bei Fuhr werken aller Art anzubriugenten Abwäge-Vorrichtung, um das Ge wicht ter eingeladenen Waare zn bestimmen. Vom 20. Juli 18k!, auf t Jahr. Beschreibung often gehalten. Lutwig Aleranter Bruet, Uhrmacher zu Paris, (Bevollmächtigter A. Martin in Wien), auf die Verbesserung an den Zählmaschknen (Eonlroluhren) für Raum uud Zeit bei Bewegungen. Vom 20. Juli 18«!, auf l Jahr. Beschreibung

, auf die Verbesserung der Roberval'schen Wage. Vom 2l. Juli 18«!, auf 5 Jahre. ' Beschreibung geheim gehalten. Ries Gnttmann, Ehemiker in Pesth, anf die Verbesserung der Paste zur Vertilgung deZ llngeziefers. Vom 22. Jnli 18« !, auf l Jahr. Veschreibnng geheim gehalten. Ludwig Martin, Ehemiker ni Paris, (Snbmandatar Eduard A. Paget in Wi-n), auf die Verbesserung an Moderateur- und anderen Lampen und deren Lldaptirnng zuut Verbrennen von hoch- und nie- dergrädigen Hydrvearburen. Vom 2». Juli 18«!!. auf 2 Jahre

Präger einen Antheil von S7 Pere., Jsaak Gottlieb und Jos. Hirsch Altniann aber ciuen Antheil von IZ Pereenten. Edmund Äharpe, Eivil-Jngenieur in Paris, (Bevollmächtigter A. Martin in Wien), auf die Verbencruiig des liegenden und bewg- licheu MateriäleS für sogenannte »amerikanische Eiscnbahncn'. Vom 2K. Jnli t8k!Z, auf t Jahr. Beschreibung geheim gehalten. Thomas Gonlston GhiSlin, Hantelsmann in London, (Bevoll mächtigter A. Martin in Wien), auf die Verbesserung in der Be handlung der Algen

und anderer Seepflanzen und trren Anwendung auf verschiedene Nutz- und Ziergegenstände. Vom 2l>. Juli 18VZ, auf l Jahr. Beschreibung ossen gehalten. Diese Verbesserung ist in meh reren Ländern, darunter auf die kürzeste Zeit im Königreiche Holland, d. i. auf die Dauer von tl Jahren, vom 1. Oktober 18M an, patentirt. 'Hermann Hirsch in Paris, (Bevollmächtigter A. Martin in Wien), auf die Erfindung eines eigenthümlichen Kaleidoskopes. Vom 2g. Juli 18«!, aus t Jahr. Beschreibung geheim gehalten. Eduard Elarence Shepard

. Zlugustin Ärel Ambler, Nosclinc Naney Ainblex und Warrick Martin, auf die Verbesserung an den Bremsen für Eisenbahnwag- gonS. Vom 22. Juli 18«2, verlängert auf das 2. Jahr. Beschrei bung geheim gehalten. Olivier Ealherine Kerautret und Hervö Jules Keraiitret, auf die Erfindung einer eigenthümlichen Steinmasse, welche die Quadersteine und Ziegel als Vaumateriale ersetzen. Vom !!. Jnli IM, verlän gert aus tas 2. Jahr. Bischreibuug geheim gehalten. Joleph Knirsch, anf die Erfintliiig eines eigenthümlichen

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Bozner Zeitung
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Seite 10 von 10
Datum: 30.07.1864
Umfang: 10
dem schönen Gespann mit Interesse, welches alsbald beim Tauben könig anhielt und die Menge nöthigte, rasch bei Seite zu treten. Geschmeichelt von diesem ansehnlichen, wenn gleich ihm noch unerklärlichen Besuche, erhob sich der Landwirth, als ihm ein lustiges „Grüß' Gott, lieber Martin!' von einem Herrn zugerufen wurde, der eilig aus dem Wagen stieg und dem erstaunten Poll die Hände schüttelte. In freundlichster Weise, aber schweigend und ungewiß mit sich selbst, wen er vor sich sähe, erwiederte Poll

Umwandlung hat stattgefunden mit Dir.' — „Wirklich? Nun, deshalb sind wir doch, wie ich hoffe, die Alten geblieben, und du mußt mir schon für mich und den Doktor für eiu paar Tage Unter stand geben, denn ich hasse das WirthshauSleben und habe wegen eines Herrschaftskaufes und über einen großartigen Kobleuhandel da herum zu machen.' — „Willkommen, vom ganzen Herzen willkommen!' rief Martin hocherfreut und gab die Befehle wegen Unterbringung der Pferde und des Wagens, trieb Frau und Töchter an nach Küche

, wenn eine Feuersbrunst das halbe Dorf eingeäschert hätte, es würde nicht so viel Aufsehen erregt haben, als dieser Besuch. Mit der Schnelligkeit des elektrischen Funkens ging diese Nach richt nun von Ohr zu Ohr, der Taubenkönig war der Held des Tages, alle Welt suchte in seinen Hof zu gelangen, um das lebendige Wunder leibhaf tig zu sehen, und da der überglückliche Martin heute eine großartige Gastfreiheit entwickelte, blieb den gan zen Tag über sein Haus, sein Hof und sein Garten von Freunden und Nachbarn förmlich

belagert. Der Lehrer Josef war entschieden überwunden, fand außer Tobias kaum noch einen Zuhörer für seine Abenteuer, und Martin Poll war in einer so frohen Stimmung, daß er hätte Geld auswerfen mögen unter die Leute. Au ihm war der vornehme, reiche Hartinger gekom men, ihn zog er auffällig allen vor, ihm vertraute er die geheimsten Einzelheiten seiner Geschäfte und meinte, das andere Bauernvolk sei zu ungebildet dazu, ihn zu verstehen. Etwas weinselig und voll Selbstzu friedenheit stimmte daher

der mit so viel Vertrauen za sich selber ausgerüstete Martin in das geringschät zige Lächeln mit ein, welches Jakob für die Umgebung hatte, die nicht ermüdete, den zum gnädigen Herrn umgewandelten Baner zu bewundern. Doktor Falter seinerseits unterstützte diese vertrau-' lichen Mittheilungen durch einzelne, kurze, mit Fremd wörtern reich untermischte Reden, feuchtete seine Kehle eben so oft als die beiden Freunde an, und lieferte den Beweis, daß er den besten Appetit besaß auf zehn Meilen in der Runde. Seine besondere

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 10
Datum: 30.12.1863
Umfang: 10
auf den 7. k. M Jänner 9 Uhr Vormittag beim hiesigen k. k. Bezirksamte Tagsatzung angeordnet. Weil der Aufcnihalt des Geklagten diesem Ge, richte unbekannt ist, so wurde für denselben auf dessen Gefahr und Kosten Martin Kranewittcr, Ge- meindevorsteher von Stams, als Kurator bestellt. Dieses wird d-ni Geklagt«» zu dem Ende knnd seil» v»» selbst erscheine, widrigens diese Rechtssache mit dem Kurator verhandelt und ausgetragen werden würde. K. K. Bezirksamt Silz als Gericht am 13. Dezember 1363. Gerstgrasser

., gegen Osten von den eigenen Gütern, und dem Waidbrucker Weg begrünzt. i 13 201 32 499 75 1203 350 576 280 53 315 i 531 25 3 17 123 20 6 In der Gemeinde Völs. Alois Schweitzer, Gärber tn BlumaulKat.-Nr. 730. Ein« Loh- und Farbmühle liegt in > Blnmau an der Poststraße. 23 7 Kristian, Maria und Jakob Gasser in Blumau Kat.-Nr. 724. Lit. L.. Ein Wohnhans unn?ittelbar an die Gebäude des Wirthes Martin Staffier an- gränzend. 9 8 Gemeinde-Fraction B>umau Die sogenannte Sebastian-Kapelle an der Eisackbrücke

in Blumau. 14 9 Martin Vrlinner, Schmid in Blu mau Kat.-Nr. 753. Lit. Gemüse-Garten liegt unweit der Hammerschmidte beim Eisack, angränzend an den Grund des Peter Meran. und Martin Staffier. 39 10 Johann Federer, Partfchiller ins Prößlerried Kat.-Nr. 691. Lit. L. v. Hutweiden, Acker, Wie sen und Weingarten. Kat.-Nr. 683. Lit. Niederwald. Diese Grundstücke gränzen zum größten Theil an den Eisackfluß, und erstrecken stch von den Gütern des Johann Pres- wieser Gump bis zu den Gütern des Martin Stasfler

Müller, und Martin Brunner, Schmid IN Blumau Hofraum zwischen den Wohngebäuden dieser Besitzer, und dem des Alois Kngstatscher gelegen. 3Z 14 Peter Meran, Müller in Blumau Kat.-Nr. 725. Lit. v. Heukammer und Keller, Garte», Hofraum, Mühle und Wohnhaus. lkat-Nr. 753. Lit. 0. eine Wiese, und Gestrüpp. 6 10 67 „ ZZ 454 179

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 27.01.1862
Umfang: 8
hicraiiitS eingesehen werden können. 5kausSl»stige werden zur rechtzeitigen Erscheinung bei dr^ voranberauinten Versteigerung eingeladen. 5k. jk. Holzverschlciß Verwaltung Kramsacii, den 20. Jänner >862. «Z . . ^ - - Hausbesitzer ?s Q «SD Benennung > > deS abgebrannten oder beschädigten Gebäudeö. E>. . «i»» in Oesterr. Währung 33 Perdanes Michael 19 34 Grelter Anna .<9 35 36 Tarneller Martin und Grasser Joses . Telser Johann 2V 21 37 Kausmann^Martin ^ 21 38 Spechtenhauser Franz 33 39 Parth Josef

33 40 Blaas AloiS 3V ' 4l Veith Ludwig > 39 42 Kaufmann Franz - 40 43 Angerer Jakob 4u 44 Fleischmann Johann ' 41 Nagl Martin 42 46 47 Maschler Gottfried u. Wall nöfcr Jakob Walduer Johann 42 43 48 Fleischmann Johann 4'3 49 Naffeiner Simon 43 50 Steiner Josef . 44 51 Naffeiner Jostf 44 52 Pinggera Gottlieb 4ü bZ Vonsplnu Maria 4d 54 Estreicher Martin 45 55 Pinggera Simon 46 56 57 Waldner David und Pinggera Josef Steiner Johanns Erben 4v 46 SS Mnther Jol'aun 49 59 Tröger Martin . 50 60 Pauli Joses

50 6> Hauser Josef n. Spinn Joh^ 51 . 62 uungd'olf Johann 52 62 64 Pegger Anfrlm nud Greiter Jakob . !röger Philipp 53 5.» 65 66 Tausch Simon und .Niescher Martin Feierabend Mathiaö 55 55 67 Pinggera Johann ^55 6» T-lsalscher Jobanu 56 69 Alber Christian . 56 7V 7l Traut Maria Schwall Josef 56 ^ 56 7S Greiter Josef .57 73 Ka'ismann Andrä 57 <U2/s,« L9U ä. 0. 490, 1IÜ3) 1266 369' . L. 42» 0. ' 205 ^v. '2W/--8U 152 ä. v. 152 L. 325 L. 994 ä. L. »790 , L. 5^3 L. ' SSS/7^ 1797 ä.. v. 631 L. 1 0. 370 ä. 0. 370

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.06.1862
Umfang: 4
. Wie soll man sich diese Erscheinung erklären. Im Vertrauen gesagt: es steckt nichts^ als Neid dahinter, purer Neid. Sie fürchten für den Ruhm ihres großen Martin Luther, seitdem in Tirol ein kleiner Lu- ther aufgestanden ist. und nicht ohne Grund. Denn die schlichte Art und Weise, mit der jener große Protestant seinen Pro- test an die Schloßkirchthüre zu Wittenberg heftete, nimmt sich gar erbärmlich aus im Vergleiche zu der großartigen Colpor tage, womit unser kleiner Tiroler Martin seinen famosen Pro test zu verbreiten weiß

. Die Wittenberger Protestgeschichte, erscheint jetzt als ein veraltetes Stück, das man nicht mehr^ auf die Bühne bringen darf. In Hermannstadt wenigstens ist die Aufführung desselben bereits untersagt worden. Am verflossenen Sonntag den 1. Juni sollte nämlich, wie der An schlagzettel verkündete, „Dr. Martin Luther' von Zacharias Werner über die Bühne gehen. Dieses Stück hatte in den langen Winterabenden des Absolutismus mehrmals und nicht ohne Glück die hiesige Bühne passirt. Aber damals stand Dr. Martin Luther

noch ohne Rivalen da Nachdem aber der kleine Tiroler Martin erst jüngst eine Protestgeschichte mit so großem Effekt in Szene gesetzt hatte, war es, gelinde ge sagt, eine Taktlosigkeit von Seite der hiesigen . Theatecdirektion, das alte Werner'sche Stück zu reproduziren. Zum Glücke hat., die Polizeibehörde die Aufführung desselben noch rechtzeitig eingestellt, was man, wie erzählt wird, nur dem Einfluß des katholischen Pfarrers und einer hochgestellten Dame (Damen haben in solchen Dingen immer ein richtiges

. Es ist der kleine Tiroler Martin? Nein! daS ist kein echter Tiroler Name. Nennen wir ihn lieber den kleinen Tiroler Wastl. Ich versichere die ganze Protestgeschichte ist, nur ein Jur, den sich der kleine Tiroler Wastl machen will. Deutschland. München, 5. Juni. Die Hauptschützengesellschaft da- hier hat in ihrer gestrigen Generalversammlung sich durch die Erklärungen des Frankfurter Centralcomito s für das deutsche Schützenfest vollkommen befriedigt erklärt, und beschlossen die beabsichtigte Ehrengabe

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 29.10.1866
Umfang: 4
, k. k. Kämmerer, erbl. Mitglied deS Herrenhauses für Tirol, LandtagSabgeordueter, LandeSschützen- hauptmann. Peter, Abt des Benediktinerstiftes Marienberg, als Patron der Pfarre St. Martin in Paffeier. Josef Valentin Haller, Altbürgermeister von Meran, Besitzer des goldenen VerbienstkceuzeS, Ritter deS königl. Württem bergischen Friedrich-OrdenS und Eigenthümer des Schild- hofeS SaltauS in Paffeier. Jofef Schwarz, Gemeindevorsteher von St. Leonhard in Paffeier. Johann Götfch, Vorsteher von St. Martin

in Passeier. <? Anton Santner, Stadtpfarrer, Dekan zu Meran, Ehrendom herr und Ritter des Franz JofefS-OrdenS. Peter Werner, DeutfchordenS-Priester, Pfarrvikar und Dekan von Passeier. Johann Könlggreiner, DefenfionSkommissär von Paffeier. Paul Freiherr von Giooanelli, LaudtagSabgeordneter und Sturmhauptmann. Martin Saxl, Gastwirth von SaltauS und Stnrmhauptmaun. P. Sebastian Heinz, Kouveutual des Stiftes Marienberg, k. k. Gymn.-Professor und derzeit Pfarrvikar zu St Martin in Passeier. Jofef Dictl

, LaudtagSabgeordneter, Bürgermeister in Mals u. DefenstonSkommissär deS Bezirkes GluruS. Leonhard Hofer, GerichtSkasstcr von Passeier. Jofef Platter von Hauppold, Schildhofbefitzer. Johann Haller, Schildhofbefitzer von Weingart. Jofef Ichifcr, Schildhofbefitzer in der Kalbe. Martin Naich, Schildhofbefitzer von Baumkirch. Anton Güster, Schildhofbefitzer von Gereut. Martin Prünster, Schildhofbefitzer von StainhanS. Georg Pichler, Schildhofbesitzer von Kamiou. Johann Hofer, Schildhofbefitzer von Buchenegg. Andrä

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 21.09.1865
Umfang: 4
fuhren die Jubel greise mit ihren Gästen wieder nach JauSbruck zurück, nach dem fie vorher noch die götil. Guadeumutter begrüßt hatten. St. Martin (tnPasseir), 16.Sept. Dir Empfang des hochwst. Fürstbischofs Benedikt in Paffeier. Besuch iu Platt.) Vorgestern strahlte aus dem Passe'rthale hinaus in das Burggrafenamt wieder jener feurig« Krippeleberg, welcher einst zur Zeit der glorreichen Demonstration des Ttroler- volkes für die Erhaltung der Glaubeuseinheit zweimal un- sere südlichen Nachbarn

, zu SaltauS, wurde derselbe vom Be sitzer deS dortigen adeligen Ansitzes, Herrn Altbürgermeifter Haller von Meran feierlich empfangen; und auf dem Wege von SaltauS bis St. Martin harrten-feiner Ankunft fort während ganze Schaaren Andächtiger, welche zum Empfange des bischöflichen Segens von dm Bergen hrrabgestiegm wa ren. Im Dorfe St. Martin wurde der hochwst. Visitator von der Geistlichkeit drS Thales, von den k. k. Behörden und von einer unzähligen Volksmenge in feierlichem Zuge einbegleitet

. Da aber solche Festlichkeiten überall, wo der geistliche Oberhirt erscheint, sich wiederholen und in einem arme« Thals nicht mit jenem Pompe, sie in großen Ort- fchaftrn stattfinden könne«, so wollte die Gemeindevorstehung von St. Martin ihre Freude über die Ankunft des vielge liebten Fürstbischofes durch die im engen Thals Passeir so wunderschön sich ausnehmende Feierlichkeit, nämlich durch eine allgemeine Bergbelenchtung an beiden Seiten des Thales bezeugen. Und so stand um 8 Uhr Abends bri ganz heiterm Himmel daS Thal

ringsum in hellen Flammen, von der Thalsohle bi» hinauf zu den höchsten Bergspitzeu, in vieleu hunderten der mannigfaltigsten Freudenfeuer, mit allechand Bildungen von Kreuzen und NamenSzüge«, und mitten im Thals strahlte das Dorf Sk. Martin selbst iu einem großen Flammen meere, da jedes Feusterleiu eia Paar Lichtlein leuchten ließ. Zu dieser herrliche» Beleuchtung spielten die Pöll-r und Stutze« die ernste Musik. Am andern Tage «ahm der Fürstbischof die Visitation der Kirche und die Firmung

vor, und es gereichte ihm zur sichtlichen Erbauung, als er sah, wie sämmtliche Bewohner fich zu den hh. Sakramente« ein stellten, viele auch ans feinen Händen die hl. Kommunion empfangen wollten. Hocherfreut war der Fürstbischof über die so gelungene Restauration der Pfarrkirche von St. Martin, welche im edler» Roccocostyle erbaut, nun durch Bildhauer Peudl in Meran und Faßmaler Retudl au» Wien wieder iu ein recht würdiges und freundliches Gotteshaus umge staltet worden ist und die fürstbischöfliche Zufriedenheit

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 31.01.1865
Umfang: 4
. (Der Fortschritt des Hrn. Martin Meyer.) Die „Presse" in Wien läßt sich aus Innsbruck, 19. Jän. in Nr. 22 schreiben wie folgt: „Ja der heutigen Sitzung der Handelskammer wurde beantrSgt, die nordtirolischen Reichsräthe Haßlwanter, Greuter u. s. w. zu ersuchen, sich im ReichSrathe für den Bau der Fernbahn zu verwenden. Nur Martin Meyer sprach sich dagegen aus, daß die Handelskammer, welche den Fortschritt ver trete, diesen Männern einen solchen Auftrag gebe, blieb je doch allein und konnte nur sein Separatvotum

hatte die genann ten ReichSräthe bei ihrem letzten Hiersein zu einer Sitzung geladen und die Herren ReichSräthe find in derselben be reitwilligst erschienen. Auch dieses kann kein Vernünftiger tadeln. Wir haben also ganz und gar nichts Ungeeignetes über die Handelskammer zu berichten, im Gegentheil finden wir den Vorgang ganz löblich. Wir haben es aber mit dem Hrn. Martin Meyer zu thun. 1. Hr. Martin Meyer sagt: die Handelskammer vertrete den Fortschritt. Wir I haben bisher gemeint und sehr viele

Andere in diesem Kam merbezirke mit unS, daß die Handelskammer nach ihrem Wesen und gesetzlichem Bestände praktische Handels- und GswerkSintereffen wahrzunehmen, befördern und zu vertre ten habe. Die Handelskammer hat auch im vorliegenden Fall diese ihre Aufgabe zu erfüllen gesucht. Nur Martin Meyer stellt der Handelskammer die Vertretung einer Phrase unter, die so allgemein ist, daß darunter jeder Unsinn verstan den werden kann. Wäre es wahr, daß die Handelskammer den Fortschritt vertritt, so würde eine große

Anzahl von Handels- und Gewerbsleute« dieses Bezirks erklären, für den Fortschritt des Martin Meyer keinen Kreuzer fürder zahlen zu wollen; denn leere Phrasen richten ein praktische- Institut zu Grunde. 2. Die Handelskammer ersucht die Herren Reichsrälhe um ihre Verwendung; und das ist recht; das haben auch viele andere gethan. Man gab ihnen auch Petitionen mit, wie die vom Abg. Greuter eingereichte Petition der Arbeiter zu Kösseu beweist. Nur M. Meyer geht weiter uud redet von „Auftrag geben

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 29.01.1866
Umfang: 4
Sollte das h. k. k. Justizministerium unabänderlich auf dem Grundsatz bestehen, die Anstalt zn St. Martin bei Schwaz nom 1. Angust 1866 an ausschließlich als Strafanstalt zn benützen, widrigenfalls (wenn der Landtag diesem Vorhaben nicht beistimmen würde) dieselbe ganz aufzulassen (und die StMmLSs außer Landes in einem Strafhaufe unterzubringen), so MlUshcr L. A. unter Voraussetzung, daß er ein für die Z witrnGWsnstalt geeignetes Lokale ermittelt, ermächtigt, einen denMÜrMÄteressen

entsprechenden Mierhvertrag, betreffend die IWÄHiffmrssüer Gebäulichkeiten zu Sr Martin bei Schwaz milder sSpil abzuschließen. — Fürstbischof Gasser: Auch er müsse zot Wm und der Oberstaatsanwaltschaft den Wunsch aussprechen)' daß mau die Anstalt St. Martin vorderhand in jtztzm hjKhAMH.-Anstande belasse denn eS werde nur schwer gttinp etMKriKeffercS an die Stelle zu setzen. Wie traurig iyude^Mgel dajs tzooS der entlassenen Sträflinge und Zwäng, jiqge M, Wi cssw allgemein bekannte Sache, und dies sei

mit dem Aufgebot aller Kräfte Wich in der Nähe von Hall errichtet. KstHi } (ffp auch eingerichtet und habe eine MPrstMe Min eS stehe fast leer und werde MnMiÄksM'HGtftMbsichMte Zweck auch nie erreicht wer- Jfaßü Nßnq-sW MWIStzEsrM St. Martin aufgelöst wird, riloyuefi^ gifigenoznmeu werden^' daimi"d»eser .WliMMe,sMME^assMde;Einwirkung auf die Unglück- .We- MitDMMWlSgchpr^NW.gegenwärtig in St. Martin «llerhjWß-MMeKE'HchließM h^ützc der hochwst. Redner MtzuKchMM, ,.«m dM. -ß. A..,und dem Komite seinen Martin

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 4
Datum: 05.02.1864
Umfang: 4
. Daß wir über einen so seltenen Fund des „Perl' lachen mußten, versteht sich von selbst, mir aber gefiel „die Gewissenhaftigkeit dieses Jagdhundes, oder wenn ich so sagen soll, seine Ueberwindung. Aus dem Gerichtssaale. Der Mord aus Eifersucht zu Sexten. ^ Bozen, 29. Jänner. Heute steht vor dem k. k. KreiS- gerichte Martin Schalter, unter der Anklage des vollbrachten Meuchelmordes. Der erhobene Thatbestand ist folgender: Anna Lanzinger, welche sich am 21. September v. I. bald nach 2 Uhr Nachmittags von ihrem elterlichen

wahrscheinlich durch ein Messer mit fester Klinge beigebracht worden sein; jedoch auch die leichten Verletzungen, mit einem solchen Werkzeuge und auf diese Weise beigebracht, wurden als lebensgefährlich erkannt. Unmittelbar nach der That stellte sich der ledige Dienst knecht Martin Schaller von Jnnichen, 42 Jahre alt, auS In-- . nervillgratten gebürtig bei Gericht und gestand, daß bei einem Stelldichein mit der Anna Lanzinger, als sie.ihm eröffnete, sie könne gerade nicht schwören, mit keinem andern Manne

zur Veränderlichkeit der Anna Lanzinger, die daraus entsprungene Eisersucht deS Martin Schiller und sein überhaupt jähzorniges Temperament erklären hinlänglich den Beweggrund seiner Thal. Auch wird der der Anna Lan zinger von Martin Schaller vorgeworfene und in letzter Zeit wirklich staltgesunveue Vorfall bestätigt. Ebenso werden die nähern Umstände über seinen Gang nach dem Walde, die Identität deS Messers und daS ihm eigenthümlich zugehörige, der Anna Lanzinger zu Windeln sür ihr Kind bei der letzten

Zusammenkunft mit ihr mitgebrachte Hemd vollständig konstatirt. Martin Schaller ist somit auf Grund seiner eigenen Aus sagen, auf jene der Zeugen, und des übereinstimmenden Be fundes der Sachkundigen des vollbrachten Verbrechens des Mor des beschuldiget. Zu der heutigen Schlußverhandlung sind sämmtliche Zeu gen unv anßer den beiden Sachverständigen Dr. v. Klebeis- - und Dr. Scheibe?, die bei der Untersuchung sungirten, auch noch Dr. von Braitenberg unv Dr. v. Zallinger vorgeladen. DaS Urtheil lautete

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