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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 05.03.1935
Umfang: 8
Teile « Kolk »^Zeitung Dienstag, den 5. März 1938 Nr. 54 Den Roman des Jxiqes Qitgi, eine von uns Van Jjimqwid JCeun 3 4 Gilgi schüttelt den Kops: glauben kann ntoirs ja noch immer nicht so recht -- und ist last zum Lachen: l>at der Martin, der dumme Kerl, mir doch verflucht ein Kind ge macht. Und keine Ahnung hat er jetzt — denkt, ich war' auf lneinem Zimmer. Und er selber sitzt vergnügt im Asrika- silm. Ach, du lieber, dummer, ahnungsloser Martin, wenn ich nicht so müde wäre, hätt

' ich eine schöne Wut auf dich. Noch drei Wochen — drei Wochen lang werd' ich jetzt überhaupt nicht mehr an die Sache denken. „Los Martin — ausstehen! Du bist heut' an der Reihe, Kaffee zu kochen!" Gilgi boxt Martin in die Seite — er folglos. Fällt ihm gar nicht ein. die Augen auszumachen. ..Altes Faultier." Sie beugt sich über ihn. rafft ein paar Haarsträhnen zusammen und pinselt ihn damit im Gesicht herum. Nützt auch nichts. Muß man also „die unfehlbare Methode" anwenden: an den Fußsohlen trappeln

— das kann er nicht vertragen. Gilgi kriecht zum Bettende. „Ver flucht! Gilgi. wirst du wohl aufhören!" „Kukirolen Sie. mein Herr?" „Gilgi ich schlage dich tot . . ." „Gute Idee. Martin, morde mal so'n bißchen Lust, ja?" „Gilgi. es pas siert etwas Furchtbares . . ." Gilgi sitzt schon wieder aus recht im Bett. „Der Herr sind endlich wach? Bitte, würden der Herr sich endlich bequemen. Kaffee zu kochen?" „Sag mal, Gilgi" - Martin reibt sich die Augen — „sag' mal ganz im Ernst, mein süßes weißes Mädchen, warum

hat man eigentlich in Deutschland die Einstellung: wer lange schläft hat einen schlechten Charakter?" „Wie soll ich das wissen, mein Liebling!" „Man hat hier manche merkwür- dige Einstellung. Als Kind zum Beispiel — da mußte ich immer lauter Sachen essen, die mir ekelhaft waren, da exi stierte ganz unbewußt so ein dunkler Begriff: was gut schmeckt, ist Sünde." „Du, Martin — wenn du dir ein- bildest, ich hätte jetzt Lust, hier auf nüchternen Magen mit dir zu philosophieren, dann irrst

du dich — und wenn du jetzt nicht sofort aufstehst, hole ich kaltes Wasser — steh auf, du — ich glaub', wir haben heut' schönes Wetter." Gilgi springt aus dem Bett, läuft durchs Zimmer. Hat einen Pyjama an aus heller blauer Seide, die mit dunkelblauen kleinen Schwalben bestickt ist. Sie zieht den Vorhang auf: „Sieh die Sonnenstrahlen, Martin! Mit den Händen kann man sie greifen!" Mittags steht Gilgi in der Küche. Hantiert sehr fach männisch und wichtig mit einer Pfanne. „Martin, bitte — du hast jetzt in der Küche nichts zu suchen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 03.05.1918
Umfang: 4
fängt," murrte Lukas zornig. Dann berichtete der Polizist, wie sie die Tote gefunden, wohin sie sie gebracht und was für Schritte sie getan hätten, um festzustellerr, wer sie sei. Nach einer kleinen Weile ging er hinweg. David reichte dem Bruder die Hand und ging an seine Arbeit zurück, auch Rosa verabschiedete sich und trat ins Haus. Lukas und Martin standen allein beieinander. „Ich muß nach dem Schiff," sagte der Leutnant. Setne Stimme hatte etwas Knappes, als ginge ihm der Atem nicht so leicht

wie sonst. Dann streckte er dem Vater die Hand hin. „Ueber öen Sonntag komme ich herauf." Lukas nahm seine Hand flüchtig und ließ sie fallen. „Ade", sagte er. Martin wollte gehen. Da rief ihn jener noch einmal an. „Nimm den Fußweg, so kannst du dir Zeit lassen." Dabei winkte er öen Cohn ans den schmalen Weg. der durch die Matten liinabftihrte und öen vorher die Barbara gegangen, legte öen Rechen, öen er zur Hand genommen, beiseite und schritt langsam neben Martin her. „Das würde ich mir nicht länger nalf,ageu lassen

," wandte er sich an ihn. „Was?" fragte Martin unwirsch. Lukas blreb aelassen. „Warum sollst du mit fremden Dkäöchen gesprochen haben? Weil sie zn Herrlibach reden, daß du gern hinter Schürzen her bist!" Dir beiden stattlichen Menschen gingen langsam Seite an Seite fürbaß, der Vater mit auf öen Rücken gelegten Händen, nachdenklich zuweilen stehenbleibenö und ernst haft auf den Sohn einredend, Martin mit vornüber- gebeugtem Kopf, bleich, die Lippen zwischen die Zäbne gezwängt. „Rasch warm werden schadet

nichts", fuhr jener fort. „Ich habe in meiner Jugend auch lieber schöne Gesichter gesehen als häßliche. Aber im Zaume halten mutz sich einer können. Es ist nichts Elenderes als ein Mensch, öec nicht mehr die Kraft zur Treue hat." Lukas blieb sichen. Auch Martin hielt an. Er hatte eine trotzige Miene aufgesetzt. „Man soll es sagen, wenn man etwas Schlechtes weiß," murrte er. „Schlechtes? Wenn ich Schlechtes wüßte, würden wir anders miteinander sprechen, wir zwei." Jetzt grollte auch Lukas, aber äußerlich wgr

keine Erregung an ihm, sein Zorn war nur wie ganz fern das Rollen, wenn es weit über den Bergen gewittert. Martin sah mein Schiff." Gespräch abbre^.^«v, — .. Vaters Hand und gwg rasch davon. Lukas wendete sich nicht. Er blickte auch diesem Sohne nach, wie er kurze Zelt vorher hinter dem zu Berg stei genden andern heraxschaut hatte. Dke Helle, volle Sonne lag über dem Weg, öen Martin, der Leutnant, tat. Er schritt leicht dahin. Seine schöne Uniform glänzte und sein Degen leuchtete, und öenenoch empfand Lukas

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Lienzer Nachrichten
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Seite 11 von 18
Datum: 23.12.1932
Umfang: 18
„Die Mutter war schau länger krank, aber seit der Vater eing'sperrt ist. ist sie immer krän ker geworden und dann ist sie gestorben, und jetzt Hab' ich! keinen Menschen mehr, ich bin ganz allein. Fch! Hab nimmer im Ort bleiben mögen, denn alle haben mich! immer ang'schaut, und die Buben haben immer g'schrien: ..Zucht häusler Martin, Zuchthäusler Martin!" Da bin ich fort und dahergekommen. Ich Hab' so viel Hunger g'habt, da Hab' ich zu Maria gebetet, sie «fall mich doch- nicht verhungern lassen

. Die Mutter hat mir g'sagt, bevor sie gestorben ist: „Martin, tu die Himmelmutter nicht vergessen und fleißig zu ihr beten, die ver läßt dich nicht". Feh bin hergekommen zum Seekirchl und Hab recht Lebetet, und wie" ich zum Bild hinaufgeschäut Hab', Hab' ich in der Hand der Muttergottes ein Stück Brot g'sehn. Jeden Abend Hab ich! mein Stück Brot g'holt bei der Himmelmutter, und im Felsenloch! drü ben beim Wasserfall Hab ich's dann gesfen: g'schlafen Hab ich auch dort auf einem Haufen Streu

, den ich! mir zusammengetragen habe im Walde." „Jetzt kann ich aber bald nicht mehr dort bleiben, weil es wohl bald schneien wird, und es ist auch schon recht kalt." Heiße, dicke Tränen drängen sich aus seinen Augen und der Knabe schluchzt zum Steiner weichen. „Wie weißt du denn, daß die Muttergottes dir's Brot geben hat?" „Ich Hab' ja so fest zu ihr gebetet, daß sie nicht verhungern lassen soll." „Sei nur jetzt füll, Martin, geh' mit mir. Du hast ja nichts Böses getan. Fß nur dein! Brot. Du kannst bei uns bleiben

Bärbele das „Weihwasser zu geben". „Fa schön ist's wie ein Engel, mein liebes Bärbele: war aber auch brav wie ein Engerl", sagt die Seebäuerin und weint. Sie ist nicht von der Bahre wegzubringen. Fmmer schaut sie ihr totes Bärbele an. Neben ihr kauert Martin, bcr untröstlich ist über den Tod seiner Pflegeschwester. Dann haben sie das tote Bärbele ins G>rab gebettet und der Winter legte sein reines, wei ßes Leichentuch auf den frischen Dotenhügel ne ben der Kirchhofmauer. Weihnacht! O selige Nacht

: beim Begräbnis des kleinen Bärbele hat sie sich verkühlt und muß sich deshalb recht schonen. Der Seebauer und Martin sind zum heiligen Mitternachtamt gegangen, und die Bäuerin hält daheim die Andacht. Sie hat das Evange lienbuch vor sich aufgeschlagen und liest die heilige Geschichte der Geburt Christi. Dann nimmt sie den großen, alten Rosenkranz, läßt Perle um Perle durch! die hageren Finger glei ten und betet: „Fesus, den du, o Fungftau, zu Bethlehem geboren hast." Sie ist noch immer recht

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 30.04.1918
Umfang: 4
Hochstratzers Haus 44 Eine Welle zog stch - n, lässig. Don Ernst Zahn. das Gespräch zwischen Hm und dem Mädchen so hin, lässig, fast faul, dazwischen hinein tätschelte er ihre rote unschöne Hand oder kniff sie in den Arm, und sie wehrte ihm mit einem dreisten Lachen, das bewies, wte rhr die Abwehr nicht ernst war. Der Abend brach rasch herein. Auf dem See scholl das Geräusch stampfender Räder. Drüben wurde das Schiff sichtbar. Martin stand auf und trat ans Geländer, die Kellnerin stellte sich neben

Hn, so sahen sie dem langsam näher ziehenden Dampfboot entgegen. Als es so nahe war, daß die Personen an Bord sich unterscheiden ließen, ging das Mädchen ins Haus zu rück. wo es für sie Arbeit gab. Martin blieb stehen. Das Schiff legte drüben am Landungssteg an, die Brücke wurde auf Bord geschoben. Eine Anzahl Passagiere stieg aus, Leute von Herrltbach. Martin grüßte hinüber, den einen und andern, und sie grüßten zurück. Ganz zuletzt trat ein junges Mädchen in blitzblauem Keiöe, ein schwar zes Spttzentuch

über den Kopf gelegt, ans Land. Sie stieg zögernd ans, der Schiffsbeamte mußte sie zur Eile mah nen, und dann stand sie fremd und wie scheu am Ufer. S lötzlich fiel ihr Blick auf Martin, den sie, aus der andern eite des Schiffes stehend, bisher nicht bemerkt hatte. Im gleichen Augenblicke wurde auch der Leutnant Hrer ge wahr. Beioe schraken sichtlich zusammen. Das bleiche Gesicht des braunhaarigen Mädchens wurde noch weißer. Martins Stirn glanzte plötzlich, als ob Hm heiß sei. Er machte unwlllkürlich

eine Bewegung nach dem Garten zurück. Dann trat er an den Tisch, setzte sein Bierglas an, trank hastig, stellte es aber wieder hin, ohne es zu lee ren, und ging dem Ausgang zu. Aber noch ehe er unter den Bäumen hinaustrat, stand die im blauen Kleid am Garteneingang. «Martin", sagte sie mit einer angstvollen und demütigen Stimme. In ihren braunen Angen, die das Schönste an ihrem weichen, runden, sommersprossigen Gesicht waren, standen Tränen. „Bist du von Sinnen?" sagte der Leutnant in unter drücktem Ton

und mit zorniger Hast. Dabet schaute er sich um, ob niemand nahe sei. Die Leute auf dem Landungssteg hatten sich verlaufen. Nur drüben im Gasthaus in der im Erdgeschoß gelegenen Wtrtsstube war Lachen und Lärmen. Dort war die Zahl der Gäste gewachsen. „Ich habe dir nachgehen müssen, es hat mir keine Ruhe gelassen," stieß das Mädchen wieder heraus. Sie sprach einen süddeutschen. Draw"> Ihre Erregung war so groß, daß sie zitterte, und in Wort und Geste lag eine grenzenlose Angst. Martin trat tiefer

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.08.1936
Umfang: 8
4 Samstag. tS. August 1986 Nr. 186 JE Die Künstler -es Wipptales Heute abends wird in Steinach die Wipp- taler Kunstausstellung eröffnet werden. Wir bringen aus diesem Anlaß den nachfolgenden Aufsatz: Marlin Knoller Der leuchtende Stern unter den Wipptaler Künst lern ist Martin Knoller, der berühmte Barock maler. Ueber ihn liegt schon lange eine ausführliche Lebensbeschreibung vor (Popp). Darin heißt es, daß „wir von seiner Familie nahezu nichts wissen. Sein Vater war ein sogenannter

Tafelemaler, namens Franz Knoller". Ein Bild von ihm, seine beste Lei stung, habe der Pfarrherr aufbewahrt, „wohin es aber von dort geraten, darüber fehlt jeglicher Anhalts punkt". Hiezu können einige Ergänzungen mitgeteilt wer den. Die Steinacher Pfarrbücher geben folgende Auf schlüsse: Die Eltern des Martin Knoller waren Franz Knoller und Maria Fidler, letztere eine Tochter des ehrenwerten Bartholomäus Fidler; die Vermählung fand am 26. Jänner 1723 statt. Im Taufbuch findet sich über den am 8. November

1725 geborenen Sohn Mar tin folgende Eintragung: „Martinus Khnoll, filius legiti mus Francisci Khnoll, pictoris et Maria Fidlerin." Die Familie führte ursprünglich den Namen K n o l l und erst als am 6. November 1728 Zwillinge geboren wur den, wird der Vater zum ersten Male Knoller ge nannt. Dieser Name wurde von 1750 an dann ständig beibehalten. Dem Martin war ein Bruder Joses, ge boren 3. November 1723, vorausgegangen. Auf ihn folgten außer den Zwillingen, die bald gestorben sein dürften

" angegeben (so im Verfachbuch 1727, Fol. 31, bei Gelegenheit eines Grundstückkaufes), im Ver fachbuch 1733, Fol. 233, wird sogar von dem „kunst reichen Franzen Knoller, Mahler zu Steinach", gespro chen und so wird er auch noch 1747 genannt. Das ein zige Bild von ihm, das Martin Knollers Biograph als verschollen erwähnt, dürfte noch erhalten und mit einem im Steinacher Psarrarchiv befindlichen Bild identisch sein. Franz Knoller scheint sich anläßlich seiner Verheira tung (1723) als Kunstmaler in Steinach

ansässig ge macht zu haben. Anfangs hauste er in Erlach irgend wo als Mietpartei. Martin Knoller ist noch dort ge boren, vielleicht in einem der Häuser der heutigen Le derfabrik Kirchebner oder'im „Wegmacherhaus". Erst 1738 Verfachbuch Fol. 6) erwarben die Eheleute Knol ler den oberen Teil eines kleinen Hauses neben dem „Steinbock" von Maria Camerlanderin, verwitibten Prantnerin, um 350 Gulden. Dieser Hälfteanteil (die andere Hälfte kaufte Georg Penz) bestand aus „Stu ben und Küchel obenauf

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 10.09.1912
Umfang: 16
einen Versohnungskuchcn. Pater Martin van Cochem. (Zn seinem 200. Todestage, am 10. September 1912). (Nachdruck verboten.) plüschen Koblenz und Trier, ungefähr in der Mitte, liegt die Perle des idyllischen Moseltalcs, die uralte Kreisstadt Cochem. Weit hinauf an den Berg ge schmiegt, ziehen sich die letzten Häuser hin. Hoch oben anf dem Berge thront das ehe malige Kapuzinerkloster, dessen Kirchen glocke auch heute noch, obwohl das Kloster nun Schnlzwecken dient, die Gläubigen zum Gottesdienste ruft

. An dieser Klostcrpforte stand in der Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts ein junger Mensch, Einlaß begehrend. Niemand ahnte damals, das; dieser demütige Bittsteller bestimmt sein sollte, eine Zierde des Ordens standes, der Trost unzähliger Menschen bis anf die heutige Zeit zu werden. Es war der später unter dem Namen Pater Martin von ü’ Pater Martin von Lochem. Denkstein in der Ilirche zu Ivaghöusel (Baden). Cochem bekannte Kapuziner, der dort Ausnahme fand, feinen Studien oblag und sich anf seinen hoheil Beruf

erkannte man bald die Tüchtigkeit des jungen Priesters. Er tvnrde zum Lektor der Theologie ernannt, doch war es ihm nicht be- schied.cn, diese Stellung lange anszufüllen. Als im Jahre 1666 die Pest ihren verheeren den Zug durch die Lande nahm, mußte die Schule geschlossen werden. Pater Martin war frei. Sein Helles Auge sah die llebcl der Zeit, seiil scharfer Verstand ließ ihn am rechten Orte die Axt an die Wurzel legen. In den Stürmen des dreißigjährigen Krieges war die ganze asce- tische Literatur

des Mittelalters in Vergessenheit geraten, in Stadt und Land ein sittlicher Verfall sondergleichen eingetreten, Roheit und Gleichgültigkeit gegen alles religiöse Leben an der Tagesordnung. Die Menschen drohten in der Alltäglichkeit, wenn nicht im Schlamm der Straße nnterzngchcn. Da donnerte'Pater Martin sein „Sursuni Dom 59. Katholikentag in flachen. Oer Festzug der katholischen Arbeitervereine. corda“ in die Welt. Erhebet Eure Herzen! Empor zu Gott! A,'it flammender Begeisterung tönte sein Bußruf herab

bald tausenden ein Herzensbedürfnis geworden. Er gab den im Wohlleben Verweichlichten das Beispiel der Abtötnng. Viele Jahre enthielt er sich des Fleisch- und Fischgenusses und lebte nur von ein wenig Gemüse. Der Erzbischof und Kur fürst von Mainz Anselm Franz von Ingel heim (1679—1695) schenkte ihm sein volles Vertrauen, das durch nichts erschüttert werden konnte. So viel jedoch Pater Martin durch die Gewalt der Rede, durch seinen lauteren Charakter, sein gutes Beispiel und nimmer müde Tätigkeit

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Alpenland
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Seite 17 von 20
Datum: 24.12.1921
Umfang: 20
, die wir suchen, dieses Licht in Gottes Händen, ugümiU ist Weihnachtswunder und die Frage nach dem Gib es allen und es wird wunderbar der Dag sich wenden. Größten. Martin Dorners Gefangenschaft. Von Lenriette Schrott-Pelzel, Edle v. Staffalo (Meran). Sr war in Gefangenschaft geraten, dem die ganze große unendliche Freiheit seiner Heimat gehörte und Berg und Tal mit den Höhen, die kein Maß kannten, mit den Him meln, die nur der Schöpfer umspannte. Der Felsenrieje mrt dem Eichenleib Martin Dorner gefangen

Sieg. Erbärmlich aber hielt ihn das Schicksal und verlachte seinen Willen wie die Lahmheit die Greise. So war sein schönes Gesicht trotzig geworden; die Seele stand mitten in bergtiefer Not. So ein Gesunder, Willensreicher — und tatenarm!?l Geh, doch geh; flieh' Mart, die Dür ist offen, nicht einmal halten tun sie Dich! »Die Bestie Hunger würde nachlaufen und mit de« Zäh nen nnch-wachtreu zurückbringen; es geht nickst. Im .Haufe Mifta Patschkins, des. Feindes, ist alles zum Hohn" .... Und Martin

.... Sie hatten ihm schon ein Gewand von sich geben wollen, aber er hatte es zurückgewiesen. Lie ber mit dem soldatengrauen sterben, als eines Russen bestes Kleid am Leibe. Am Haupte spannen sich schon graue Fäden hm und her, graue Fäden, Martin Dorner, mit 38 Jahren — und gemsen sicher trägt er sich auch nimmer .... Rur die merkwürdige, große Hackennase biegt sich unter der gewaltigen, breiten Stirne noch so, wie die kühn geschwungenen Rippen der ho hen, gotischen Kirchendecke der Ortspfarre im Wundertat daheim

: Ja, alles ist da an Martin Dorner, nur die Seele nicht. Me läßt sich nicht halten, nicht gebieten: „Bleibe da?" Ueber die Steppe eilt sie als schmerzliche Wanderin, der Fel senheimat zuj aber vor Müdigkeit umkchren mich sie und darf nur in der kalten Feindeskammer zuhause fein. Aus dem Nebenraume kommt das stoßioerse, rhythmisck? Auf- schluchzen einer Geige, wild und klagenreich. Ein Dudelfack weint mit langgezogenem Monoton: taa, tata, ta. Taa, t ata, ta! Drohung und Demut ist in dem Ton, Schmerz und aus gelassene

und Latschen. Da hob er die Hände auf und bat gegen Himmel: „Lasse doch, Herrgott, wenn es schon das Ende sein soll, lasse es nicht in dieser Einsamkeit geschehen, unter Wachhölder- gestränch auf heimgrüner Matte; die Verlassenheit rmd das Vergehen dort tut ja nicht weh." Im Hause wurde es unruhig, die Geige und der Dudelsack brach ab, als werfe sie jemand zu Boden. Martin Dorner aber träumt tveiter. Heiliger Abend — wie das so im Vergort ist! Ern Stück Gotteslächeln, ein" Stück Himmelszelt, Gold der Tann

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Der Bote für Tirol
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Seite 10 von 10
Datum: 19.08.1899
Umfang: 10
1600 K. k. Bezirksgericht Passeier, am 3. August 1833. Delago. eingelöste EntschädigungSbetrag Post- Sir. Name und Wohnort der Besitzer Parzellen-Nr. Grund fläche in LÜKlft. kr. fl. I kr. I 1 Johann Königsrainer. Saltaus 2473/2, 2473>3, 247S, 410, 2467. 246S. 24K4. 2^50/1, 244«. 244S, 2443, 2483, 404/1. 2440, 2325 1835 I 303 — ?82 — 2 Johann Waldner, (Hannen), St. Martin 2207/3, 2207/2, 2207/1, 220«, 2205/3, 2210, 2212, 24S5 848 I 132 — 36 — 3 Alois Egger, St. Martin 2134/1, 2134/2. 2134/3 370

s 100 — 36 — I 4 Johann Waldner (Hanncn), St. Martin 2IS8, 2ISS, 22<10 I — — — — 5 Johann Schiefer, St. Martin 2168, 2170, 2172, 2436 388 ! 148 — 107 — 6 Pius Götsch, Bneschen, St. Martin 213S, 2140 185 I 18 50 54 — ! 7 Alois Tschöll, Bneschen, St. Martin 2132, 2128, 2I2S, 2125, 2120.2124. 2117,2117 313 I 133 St! 58 — 8 Georg Oettl, nun Paul Kostei, St. Martin ZI27, 2128, 2I2S, 2125, 2120. 2124, 2117, 2117 1155 I8V 8V 3K — 9 Alois Frick's Kinder mj. St Martin 2031, 2I1i»/l, 2076, 2088, 277/1 17SV

I 115 50 28 — >0 Joses Schiefer. Kalmbauer, St. Martin I68S/I, IK8K/I, 1687, 1673, IK48, 1630, IK4S, 1647 1060 526 — 1 >2 — 1 I Änton Nock, Untereggen- stein, St. Martin 16S1. I6S3/I, 1635 S00 I 108 — 115 — 12 llndrä Hoser, St. Martin t671, 1672, 1643, 1644 380 I 32 — ! 163 — 13 Philomena Pichler, nun Franz Lamprccht, St. Martin 1729, 1731, 163S 65 I 18 25 5 — 14 Sebastian Moosmair, St. Martin 1637 6 — 6V 2 4» 15 Anton Buchschwenler, St Martm 1615, 1622/1, 1616, 617, I6IS, 1621, 1611, 1607, 1604 833

l 514 130 — !6 Johann Nliich, St, Martin 1603, 1530, I58S, 1581/1 800 I 80 321 — ' 17 Josef Erl, S'. Martin 582, IS6S, I 570, 1571 2S5 s 211 25 46 — I 6 Lartlmä Erb. Sr. Martin 1575, I57K 150 I 120 — 50 — IS Johann ikerdorfer. St Ma'tin 1529, 1530, 152S 180 I 144 — 67 — 20 Josef Jlmer. St. Martin 1524 30 > 24 — 4 80 21 Geschwister Gögele, St. Martin 1523 115 S2 — ^ 30 — 22 Gerichtsbrilderhaue, St. Martin ISIS 100 ! 80 — 38 23 Brückenbanweisteramt 1516. 1515, 1514 20 s I — '— — 24 Iohanil/Schenk

, St. Martin 104, 105 186 s 223 20 112 — ° 23 Jakob Pichler, St. Martin 107 10 i 1V — ! — 26 Josef Haller, nun Benediki Koster, St. Martin 65, 54 23 11 so - — 27 Armenhaus, St. Martin 48 30 I 51 j — — 28 Anron Prünsier, St. Martin 4. 5 100 > 80 — 27 20 2S Johann Platter, St Martin 27, IS. .-5/2 65 I 110 50 2SS 20 3 V Antonie Hillebrand St. Martin 10, 11, 17 2S0 433 63 20 31 Alois Tschöll, nun Georx Dobler, St. Martin 16 7 7 - — 32 Agatha u. Maria Schwarz nun Georg Dobler. St. Martin

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 26.11.1938
Umfang: 10
. Am 9. d. leuchtete Heuer zum erstenmal auch sein Name voll einem der roten Pylonen in den Straßen Münchens, als Großdeutschland in Ehrfurcht und Ergriffenheit der Gefallenen der Be wegung gedachte! Der Prozeß gegen die Mörder nahm am 21. No vember vor dem Schwurgericht Innsbruck unter Vor sitz des Oberlandesgerichtsratcs Karl Wolf sein.'N Anfang. Angeklagt sind der 26jährige Johann Toma- schek des Mordes als unmittelbarer Täter, der 41- jährige Ernst Martin und der 39jährige Rudolf Penz als Mittäter

. Ihr Kommando hatte der „Hauptmann" Rudolf Penz, der ein reichhaltiges Register von kriminellen Vorstrafen, aufweist. Die Heimwehrführer faßten nun den Beschluß, .Gei seln ausheben zu lassen, und übertrugen! die Leitung der Aktionen dem Stadthauptmann der Heimwehr Ernst Martin. (Martin, damals Inhaber einer kleinen Auto fahrschule, wurde im Herbst 1934 auf Grund seiner Verdienste Direktor der städtischen Gaswerke!) Nach Aufstellung der Geisellisten überließ Martin, seiner Ab stammung nach deutschem Boden

Buben, unter Leitung des alten Lehrers, nett vorgetragen, entlockte den Hamburgern starken Beifall. Heiß brannte die Sonne auf die Berge in den ersten, Beschimpfungen mit den Fäusten mehrmals ins Ge sicht. In den folgenden Stunden wurden alle Geiseln von den bis an die Zähne bewaffneten Wachen unter Mißhandlungen und Beschimpfungen mit dem Erschie ßen und Aufhängen bedroht. ttnr Mitternacht ließ Martin seinen Spießgesellen Penz rufen und teilte ihm mit, daß „etwas geschehen müsse. Honomichl müsse

„weg". Man solle ihn „auf der Flucht erschießen". Penz war für diesen Plan Feuer und Flamme. Er schritt sogleich zu seiner Durchführung, und trat an zwei „gute Schützen" mit dem Mordansinnm heran. Beide weigerten, sich, diese Schandtat zu vollbringen. Erst Tomaschek erklärte sich ohne Bedenken dazu bereit. Der Hergang der feigen Mordtat Penz veranstaltete in einem Zimmer des ersten Stock werkes ein Scheinverhör und ließ die Geiseln der Reihe nach vorsühren. Vorher hatte er nochmals mit Martin sich gründlich

. Die Staatsanwaltschaft legte den Fäll zurück . . . Nun stehen die drei Mörder vor Gericht. Penz be kannte sich voll und ganz schuldig und verantwortete sich damit, daß er den Eindruck hatte, der Mordbefehl sei von der Landesleitung. Als Soldat sei er gewöhnt zu gehorchen. Auch Tomaschek redete sich auf den strengen Befehl aus; die beiden Schüsse habe er dann in der Aufregung „unbewußt", abgegeben. Der An stifter Martin leugnete alles. Die Behauptungen des Penz stellte er als niederträchtige Lügen dar und^ver

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 17.07.1926
Umfang: 8
Vom Schietzstanö Hochzeits-Freischietzen veranstaltet von öer Schützen- gilbe am 27., 29. Juni, 3. und 4. Juli zu Ehren ihres Mit gliedes Herrn Anton Hechenberger, Sggerwirt in Kihbühel und dessen Frau Anna anläßlich der silbernen Hochzeit, wobei nachfolgende Herren als Preisgewinner hervorgingen: Ge- öenkscheibe: Albert Schweiger-Fieberbrunn, Egger Sebastian, Zimmermann Johann, Gratt Anton-St.-Iohann, Taxer Martin, Kofler Max, Egger Peter» Zimmermann Simon. Jimmermann Blrban, Egger Franz

, Peter Raß-St. Johann. — Hochzeits scheibe: Hock Viktor, Hock Georg. Stainer Alois, Fürhapter Hans, Brunner Stefan, Heigenhauser Stefan, Schweiger Albert-Fieberbrunn, Egger Sebastian, Raß Peter-St. Johann, Gstür Martin-Fieberbrunn, Bachler HanS-Iochberg, Kofler Max, Taxer Martin, Glähle Alois, Krepper Johann, Exen- berger Anton, Nagl Friedrich, Egger Peter, Egger Josef, Fischer Georg-Wörgl, Werner Josef, Psurtscheller Roman. — Schleckerscheibe: Brunner Stefan, Glähle Alois, Hock Georg, Fischer Georg

-Wörgl, Egger Peter, Egger Sebastian. Exen- berger Anton. Gratt Anton-St. Johann, Heim Johann, Gstür Martin-Fieberbrunn, Gppensteiner MichaebSt. Johann, Sa- pelzer Jakob. — Ser-Serie: Fischer Georg. Bachler Hans, Iochberg, Glähle Alois, Egger Peter, Hock Georg, Brunner Stefan, Exenberger Anton. Egger Sebastian, Raß Peter-St. Johann, Kofler Max, Gstür Martin-Fieberbrunn, Gratt Anton, St. Johann. - Prämien: Fürhapter Hans, Egger Sebastian, Exenberger Anton, Brunner Stefan. MalrikenauSzug Hochzeiten Mai

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 4 von 6
Datum: 17.12.1942
Umfang: 6
. Die Teste'ra Mod. B. aus gestellt für solche, die wöchentlich ein- oder i^—q M&wfjrajgt awancB— anpBM —** „Gar nie Hab i Derweil dazu; so spät kommt der Martin auf die Nacht erst heim.' „21 geh, Vetter, red einmal! Mei' Schwester tat halt für den Martin passn. Die hält das Alter für ihn. Die paar Jahre drüber machen für an Witwer nix aiis. Was tut der mit {« einer Jungen? Ganz recht war mei' Rost für ihn. Und mitbringen könnt f'a allerhand. Die hat Kästen grad cindruckt voll, und an die tauseiid Mark ans

der Sparkassa. Wär ka schlechte Partie für dein' Martin. Dös muht da selber sagn, Vetter!' Der alte Bauer greift etwas hilflos nach seinen drei Papiersäckchcn. Wenn die Kramer- Bas ihn nur jetzt los läßt. Die Schwester ivartet daheim auf den Brusttee und ans den Kandiszucker .Die kleine Kathi plagt der Husten wieder so arg. Da muß Lisibas mit ihrem süßen Tränklein wieder nachhelfen. 2lbgezählt schon legi er das Geld auf den Ladentisch. „Pfücit di Gatt, Kramer-Bas!' „Gehst schon wieder Beiter? 2lbcr

's nächstemal mußt a Glaserl Schnaps bei mir trink», Da laß i nimmer aus! lieber mei' Schwester aibt's no viel Zii beredn. Schick halt dein' Martin her zu mir! Für'» gerbst iät meiner Rost die Hochzeit grad passn. Bei bei' neuen Schivägcrin g'fnllt's ihr net.' Ganz langsame Schritt macht der Randl- grnber. wie er heimzu geht. Etwas will >hm nicht aiis dem Kopst Ein Madi ist es, das aber durchaus nicht Rost heißt und schon ge rade darauf ivartet, Lnhwimmerin zu wer den, sckndern eines, das er als Vater

, bevor der Mariin selbst Lohmimmer wurde, dem Sohn als Braut niisgefucht hatte. Mit dem Martin war aber damals nichts zu machen. Der hatte nur seine Marie im Kopf, für die niehreremale reisen müssen, gilt nicht Wer drei Monate. Der Erlaubnisschein Mod. E wird für eine einzige Reise ansgestellt seinfach« Fahrt oder Hin- und Rückfahrt). Die Testeren können bei ihrem Verfall nach Rückgabe der abgelaufe nen beim Kemeindeamie erneuert werden. Auf den Erlaubnisscheinen werden u. «. die Grunde

die Auswahl des Hnferben traf. Der Martin wäre der Richtige gewesen. Längst weiß er das. Und auch die Marie hätte die beste Rcmdlgruber-Bänrin gegeben, und was a,z ihrem miigebrachten Geld noch fehlte, das wäre wieder in einer andern Weise hereingekommen. Hundert tausend Vorwürfe, meint der alte Mann, seien noch zu wenig für seine hirnvcrnagelte- Dummheit. Und doch wollte er alles recht machen, wollte er Heimathof und Heimat- Goden gerecht werden. 2lber an seinem besseren Wissen mangelte es. Ein Großer

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.08.1943
Umfang: 4
Sternen sprachlos steht Der Mond, und müde fließt sein milder Schein, Er hüllt des starren Landes Steppenb.eet In seinen fahlen Silbermantel ein. Das Dorf am Heiderand ruht tot und leer, Nur ich allein noch halte lange Wacht. Die Nacht ist süß und sehnsuchtsschwer. Weil an die ferne Heimat ich dedacht. Gfr. Karl Bassetti. Martin Glpers Hing Van Irmgard Sprenger Maria sah es sofort: es war Martin Olpers Ring, den die junge Dame trug, die ihr in der Stadtbahn schräg gegenüber saß, jener Ring

tauchte neben diesem zarten blassen Gesicht Martin Olpers dunkler lebensvoller Kopf auf — die schwere Stirn, die betonte Nase, die Augen, die warm und unendlich gütig, die aber auch fordernd und unerbittlich blicken konnten. Dies also war Martins Frau . . . Vergeblich suchte Maria in dem Gesicht ihr gegenüber einen Zug von Bejahung, Glück oder nur Zufriedenheit. Und während ihr Blick wieder auf dem farbvollen Ring ruhte, lebte in Maria jene Zeit vor vier Jahren auf: ein Sommersemester voll harter

Arbeit, voll seliger Sonnentage an einem der Seen vor der Stadt, viele gute und böse Tage mit Martin Olpers, dem viel älteren, reiferen und oft schwierigen Ar beitskameraden. Ein Abend im Herbst dann, der Abend vor ihrer Abreise. Sie saßen in einem der kleinen Lokale der Vorstadt. Trübselig klatschte der Regen an die Fenster. In Marias Herz war Zwie spalt: Schwere der Trennung und Freude auf einen neuen Aufgabenkreis. Martin Olpers saß ihr schweigend gegenüber. Wie der und wieder suchten seine Augen

ihren Blick. „Maria", Hub er dann zögernd an, „schau, du fandest meinen Ring und mich stets so ähnlich — je nach deiner Stimmung einmal voll Leben und einmal wieder zu grell. Es ist ein Familienring: immer der Sohn bekommt ihn von der Mutter, wenn er fünf undzwanzig Jahre alt wird, und dann wieder erhält ihn dessen Frau. . Marias Blick blieb gesenkt, „Maria, willst du den Ring tragen?" Martin hatte den Ring von seiner Hand gestreift. Einen Augenblick lang hielt sie ihn zögernd in der Hand, dann schob

sie ihn auflachend auf ihren Finger. ./ „Siehst du, Martin, ist er nicht viel zu groß und viel zu schwer für meine Hand? Wie kann iä) ihn tragen? — Nein, nein, Martin, behalte du ihn nur" — ihre. Stimme sank herab und klang gequält. „Ich glaube, so wie der Ring für meine Hand zu schwer ist, so wäre auch ein Leben mit dir zu schwer für mich — ich bin so jung . . ." Maria legte ihm den roten Ring bittend wieder in die Hand —. „Sei nicht böse drum!" Martins Faust hatte sich um den Ring geschlos sen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 19.12.1935
Umfang: 8
A. gegen ihren Gatten Martin nach dreißigjähriger Ehedauer angestrengt hat. In der Klage führte die Frau aus, daß die Ehe bis vor zwei Jahren ganz glücklich verlaufen sei. Aber dies habe sich mit einem Schlage geändert, als Martin in einen Gpiritistenzirkel geriet. Dort lernte er eben jene Frau Marie kennen, die ihn völlig in ihren Dann zog. Die Sean cen (Sitzungen) waren Martin bald wichtiger als Familie und Beruf. Auf die Vorwürfe seiner Frau antwortete er nur immer restaniert und mit betrübter Miene: „3ch muß

dich verlas sen, die Geister wünschen es. Ich bin mit der Frau Maria bereits durch siebzehn Vorexisten- z e n verbunden/ Und am 49. Marz 4933 folgte Martin dem Befehl der Geister und quartierte sich bei Frau Marie, einer ver heirateten Frau, ein. Oer Gatte wendete gegen diese Anschuldigungen ein, daß feine Frau allein die Schuld an der Zerrüttung der Ehe habe, da sie sich ihm gegenüber stets so lieblos verhalten habe. Er habe sich schließlich sehr verlassen gefühlt und dieses Einsamkeiisgefühl

habe ihn zu Frau Marie getrieben. Aber auch da könne von verbotenen Beziehungen, keine Rede sein, denn schließlich sei ja auch Frau Ma rie verheiratet und selbst ihr Mann habe nichts dagegen einge wendet, daß er als Untermieter eingezogen sei. Oie Zeugin Frau Marie die bei diesen merkwürdigen spiritistischen Sitzungen das Medium machte, behauptete, baß sie infolge ihres Trancezustandes nicht wissen könne, was der Geist Christoph aus ihr rede. . Sie könne daher auch nicht sagen, ab sie Martin geraten

habe, seinem Heim den Rücken zu kehren. Aber ihr Mann habe das genaue Da tum, an dem Martin auch tatsächlich seine Familie verließ., er träumt und er habe Martin aufgenommen, weil er sah, daß es die Geister wirklich wünschten. Ente Zeugin erzählte, sie habe einmal die Bewertung gemacht, daß Martin und Marie miteinander allzu freundlich seien, wor auf sie von den Sitzungen ausgeschlossen wurde. Dazu habe Frau Marie erklärt: ,,Er war ja schon vor 450 I a h r e n mein Gatte." Das Zivillandesgericht sprach

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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 14.11.1937
Umfang: 16
verschiedene Giftmord versuche, Brände und sonstige Verbrechen anzulasten sind, bilden zwei Männer, der 40jährige Bauer Georg Vogel- st ä t t e r sowie der 48jährige Martin Scherer, ein Heu bergsohn von St. Georgen. Gleichsam zwischen ihnen steht die Schwägerin Scherers, die 25jährige Theresia Sche rer, die Geliebte Vogelstätters; dieser Vogelstätter stellt zugleich die Verbindung her zu einem weiteren Knoten-' punkt der Verbrechen, der 27jährigen Susanne S ch o - der st einer in Schmitten, Gemeinde Zell

Hermann Scherer; ihre Schwester Margarethe hat sich vor 14 Jahren mit dem Bauer Georg Vogelstätter verehelich; der 1897 in St. Georgen geborene Bauer Georg Vogelstätter, zuletzt Bauer in Mitterhosen in Maishosen; er kann wohl als das Haupt und als An führer der ganzen Verbrecherbande bezeichnet werden; der 1889 geborene Bauer Martin Scherer, ebenfalls ein Heubergsohn aus St. Georgen, ein Bruder des Hermann Scherer und daher Schwager der Theresia Scherer; er teilt sich anscheinend mit Vogelstätter

Als Hauptmotiv kommt bei fast allen Verbrechen Geldgier und Habsucht in Betracht, indem die Schuldigen sich auf unerlaubte Weise in den Besitz von Geld zu setzen trachteten. In der Nacht zum 27. Februar 1934 brannte in der Brandenau, Gemeinde St. Georgen, das dem Georg Vogelstätter gehörige Bauerngut nieder. Erst später stellte sich heraus, daß der Brand gelegt wor den war; und zwar hat Martin Scherer auf Betreiben Vogelstätters die Tat ausgeführt, wobei ihm als Entloh nung 1000 Schilling in Aussicht

gestellt worden waren. Scherer hat das Heu mit Petroleum übergossen und eine brennende Kerze hineingestellt. Der Zweck der Brand stiftung war ein Versicherungsbetrug. Viehdieb- stähle folgten. Die Anschläge aus den früheren Besitzer Das am 10. Juli 1937 durch Therese Scherer niederge brannte Vorderlandaugut stand im Besitz des Heuberg sohnes Martin Scherer, der es etwa vor Jahresfrist von Georg Vogelstätter erworben hatte. Dieser hatte es vom ursprünglichen Besitzer Joses Eberharter erworben

, der sein Gut gegen ein jährliches übliches Ausgedinge und außerdem gegen jährliche Zahlung von 2000 Schilling auf Lebenszeit verkauft hatte. Martin Scherer, der vom Vor handensein einer größeren Geldsumme im Besitz Eberhar- ters wußte, veranlaßte den Matthias Grünwald, einen Einbruchsversuch zu unternehmen; da es diesem nicht ge lang, die Kasse zu erbrechen, blieb das Unternehmen er folglos, — ein Umstand, den der alte Eberharter später nahezu mit seinem Leben zu büßen hatte. Uebrigens ließ sich Scherer

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.05.1940
Umfang: 6
man etwas Cla- voftil-Salbe auf die Hühneraugen auf, worauf sofort die Schmerzen und die Hühneraugen selbst in wenigen Tagen verschwinden. „Clavostil' ist in allen Apo theken und Drogerien erhältlich. Dee Eine tragikomische Geschichte von Siezfried von Vegesack Ganz plötzlich, beim Rasieren, während die Klinge sich schon dem Kinn schabend näherte, faßte Martin den heroischen Entschluß, sich einen Schnurrbart wachsen zu lassen. Weiß der Himmel, woher ihm dieser verrückte Einfall kam. Vielleicht

war günstig gewählt: Martin be fand sich für zwei Wochen auf Urlaub, in einein kleinen abgelegenen Ort, wo ihn niemand kannte und wo er sich ungestört und unbelästigt der Pflege des mit jedem Tag immer sichtbarer in Erscheinung tre tenden Bartwuchses in liebevoller Muße widmen konnte. Nein, von einem rich- sigen Bart war einstweilen noch keine Stede — so schnell ging das nicht. Aber i-toppeln waren es auch nicht mehr, son- «ern richtige, durchaus wohlgebildete Härchen, die man schon beinahe zupfen konnte

. Und wenn Martin, die Oberlippe ein wenig vorschie bend, an der Nase vorbei hinunterschielte, sah er mit unverhohlenem männlichen Stolz die dunkeln Umrisse eines ver heißungsvoll emporspierßendxn Gestrüp pes. Das eine fiand für Martin fest: es sollte kein Stutzbart, kein Bartklecks, auch lein dünn ausrasierter Bartstrich nach französischem Muster werden, sondern ein vollwüchsiger Schnauzbart, mit tief über die Lippen wucherndem Wulst. Wenn schon Bart — dann richtiger Bart, an dem man nach Belieben zupfen

, drehen und, wenn nötig, auch kauen konnte. Aber von diesem Wunschbild war die Wirklichkeit leider noch weit entfernt, als der Urlaub abgelaufen war und Martin in die Stadt, in sein Büro zurückkehren mußte. Immerhin, wie Martin befriedigt im Spiegel feststellte, konnte das, was schon vorhanden war. mit Recht als Schnurrbart angesprochen werden. Ein durchaus ernsthafter, respektabler, wenn auch noch etwas jugendlicher, noch nicht ganz ausgereifter Bart, dem. wie man ihn auch betrachten mochte — und Mar

es an Und nur ihretwegen — das mußte Mar tin sich jetzt eingestehen — hatte er den Bart wachsen lassen. Denn einmal, er erinerte sich ganz deutlich, hatte sie in einem Film von einem Helden ge schwärmt, den ein verführerischer Schnurrbart zierte. Und so versprach sich Martin auch von seinem Bartwuchs eine günstige Wirkung auf Ilses sür männ liche Reize so empfängliches Gemüt. Es war fast kränkend, daß die so un- wälzende Neugestaltung seines Antlitzes so gar keinen Eindruck auf die Umwelt machte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 31.05.1919
Umfang: 8
- und Landtagswahlen. Zutritt nur mit Parteilegitimation gestattet. WS-lerverfammlnngkn M der Tagesordnung: Die Aufgaben der Sozialdemokratie in der Landesversammlung" finden statt m: Laus. Sonntag, den 1. Juni, 2 Uhr nachmittags, im Safthaus »Zur Traube". Redner: Hans Unter- nülle r. Schwoich. Sonntag, den 1. Juni, halb 10 Uhr vor- Nittags. Redner: Martin R a p o l d i. Häring. Sonntag, den 1. Juni, 2 Uhr nachmittags, beim „Altwirt". Redns": Martin R a p o l d i. Landl. Sonntag, den 1. Juni, 2 Uhr nachmit tags

Eggerfaal. Redner: Martin Rapolüi. Fra»enversamml««s. Kirchbichl. Sonntag, den 1. Juni, halb 8 Uhr, beim Oberreiter. Rednerin: Maria D u c i a. Sektion Innere Stadt, West. Freitag, den 30. Mai, abends 8 Uhr, äußer st wichtige Sitzung im Vereinslokal der Buchdrucker, Jnnrain 4. Vollzähliges Erscheinen der Sprengelvertrauenspersonen unbedingt erforderlich, da wichtige Mitteilungen entgegenzunehmen sind. Sektion Walen-Osl. Freitag, den 30. Mai, 8 Uhr abends, >.u Mittelsaal des Arbeiterheims Zusammen kunft

: „Das Dreimöderlhaus". (Gewöhnliche Preise.) Montag: „Fidelio", Oper von L. v. Beethoven (Opern preise). , ' v Das Gastspiel Ernst Possart rn Lessings dramatischem Gedicht „Nathan der Weise" findet am Mittwoch, den 4. Juni, statt. Verantwortlicher Redakteur Martin Rapoldi. — Heraus geber: S. Abram. — Druck und Verlag der Innsbrucker Buchdruckerei und Verlagsanstalt H. Flöckinger & Co. Chemikalien ipu ü liefert prompt: „Zur Hyeji©^ 84 , Maria Theresienstraߣ 17/19 eventuell -Kauf, wird von Zahlungsfähigen

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 04.02.1898
Umfang: 16
6. Jahrgang in Niederdorf, als solcher nach St. Johann in Ahrn; Pius Goller, Cooperator in St. Jakob in Defereggen, als sol cher nach Windischmatrei; Thomas Tembler, Cooperator in Obertilliach, als solcher nach St. Jakob in Defereggen. — Ansgeschrieben ist die Expositur Bannberg, freier Verleihung bis 15. März. (Erzdiözese Salzburg.) Herr Kaspar Br and tu er, Pfarrer in St. Martin im Lammerthal, wurde auf die Pfarre Henndorf, Herr Josef Erlfelder, Pfarrer in Mühlbach, auf die Pfarre Schwendt

und Herr Peter Hofer Cooperator in Berndorf, auf die Pfarre St. Martin im Lammerthal investirt. Herr Augustin Reiter, Cooperator in Bischofshofen, wird Provisor in Mühlbach und Herr Franz Saigger, Provisor in Schwendt, Provisor in Flachau. (Gesellenhaus-Theater.) Am Lichtmeßtage Abends wurde im Saale des katholischen Gesellenvereines das be liebte Stück „Lumpaci Vagabundus" gegeben. Es wurde flott gespielt. Die Hauptrollen waren in bewährten Händen, und manche absichtliche und auch unfreiwillige Komik

26 4 12 „ Ampaß 6 6 6 „ Tulfes 22 2 7 Hall 113 47 180 Von Absam undArzl konnten wir keine Auskunft erhalten. (Raub). Ein mit unglaublicher Frechheit ausgeführtes Verbrechen hält dermalen die Bevölkerung unserer Gegend in Aufregung. Am Sonntag den 30. v. Mts. wurde der hochw. Herr Beuefiziat Hammer zu St. Martin im Gnaden wald von zwei unbekannten Burschen im Alter zwischen 17 und 31 Jahren überfallen und einer Barschaft von 205 fl. beraubt. Die beiden Verbrecher, welche offenbar wußten, daß der geistliche

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 4 von 4
Datum: 02.05.1931
Umfang: 4
guten Gatten, Vaters, Bruders unö Onkels, Herrn Martin Hornsteiner Gastwirt unö Salinenarbeiter i. p. welcher heute, öen 30. Jlpcil 1931, nach Empfang öer hl. Sterbfakramente im 57. Lebensjahre in üas jenseits abberufen wurde. Die irdische hülle des teuren verblichenen wird am Samstag den 2. Mai 1931 um 3% Uhr Nach mittag von der städtischen Leichenhalle aus auf dem hiesigen Zriedhof zur ewigen Ruhe bestattet. Der hl. Seelengottesdienst wird am Montag den 4. Mai 1931 um %8 Uhr früh in der hiesigen

Pfarrkirche abgehalten, hall, am 30. Kpril 1931. dn tiefster Erauer: Martin Hornsteiner, s°hn Nothburga Hornsteiner, Gattin im Namen aller übrigen verwandten. Bruch-Leidende Beachten Sie die Wirkung des Deutschen Reichspatentes 423.513, Ausahpatentes 445.991, Oesterr. Vundespatentes 105.456. prämiiert auf öem Internationalen Nat.- strzte-Kongrest in Wien v.ö.-IS. stpril l930 Niederlassung: Innsbruck, Hotel Roter Kdler, am Samstag, den 9. Mai 1931. Zeugnisse: ... Ich habe Ihre Methode vorschrifts mäßig

angewandt und fühle mich voll ständig geheilt, wofür ich Ihnen meinen herzlichsten Dank ausspreche. Erzingen, 10. Nov. 1930. Albert Baumgartner. . . . Bestätige, daß ich heute durch Danzeisen's Patente vollkommen geheilt bin. Neuhaus, 30. Nov. 1930. Anton Hubert, St. Martin, Bez. Ried. . . . daß ich durch Danzeisen's Patente heute völlig geheilt bin und keinerlei Bandage mehr benötige. Ferdinand Meißlinger, Burgkirchen. . . . daß mein Bruchleiden durch Danz eisen's Patente nach örelmaligem Erscheinen

völlig geheilt wurde. Friedrich Sachers, Feldkirch. . . . daß mein erfolglos operiertes Bruchleiden durch Danzeisen's Patente gehellt wurde. Martin Preiser, Wutöschingen (Baden). Verlangen Sie Prospekt gegen dop peltes Rückporto! Ich verweise auf meine Patente u. bitte, minderwertige :: Nachahmungen zurückzuweisen. :: Banöagenfabrik E. danzeisen, München 42 Egetterstraße 11. Ideale ruhige Sommerfrische, Erühjshrssufenthalt Santens im Oetztale 825 m Gasthof und Pension „Gisela“ auf freiem

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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 20.10.1911
Umfang: 12
Bisleti wird am Donnerstag vom Kaiser in feier licher Audienz empfangen. Berlin, 17. Okt. König Friedrich A u g u st von Sachsen wird mit dem Kronprin zen und dem Prinzen Friedrich Christian zur Hochzeit seines Neffen, des Erzherzogs Karl Franz Joses, nach Schwarzem fahren. Schietzstandsnachrichten. Schützenbund Errrberg. Bestgewinner vom 9. Bun desschießen in Bichlbach. Haupt: 1. Hehenberger Martin, Bichlbach; 2. Alois Mair, Bichlbach; 3. Zwer- ger Josef, Lähn; 4. Hornstein Hans, Reutte

Mair, Bichl- siach; 2. Gärtner Martin, Bichlbach; 3. Forcher Ru dolf, Weißenbach; 4. Fässer Josef, Bichlbach; 6. Schedle Hans, Heiterwang; 6. Jäger Engelbert, Ler moos; 7. Hehenberger Martin, Bichlbach; 8. Pober- schnigg Hans, Lermoos; 9. Lechleitner Vinzenz, Kei men; 10. Oberhammer Franz, Lermoos; 11. Pfen nig Josef, Heiterwang; 12. Hosp Ludwig, Kleinstockach; 13. Hornstein Hans, Reutte; 14. Grill Norbert, Reutte; 15. Prrle Thomas, Keimen; 16. Nagele Max, Lähn; 17. Poberschnigg Otto, Lermoos

; 18. Singer Leopold, Keimen; 19. Bücher Josef, Ehrwald; 20. Schönherr Josef, Biberwier; 21. Schwarz Alois, Lähn; 22. Hosp Johann, Bichlbach. Serie: 1. Kramer Eduard, Heiterwang; 2. Bücher Josef, Ehrwald; 3. Grill Nor bert, Reutte; 4. Perle Thomas, Kelmen; 6. Ober hammer Franz, Lermoos; 6. Hehenberger Martin, Bichlbach; 7. Lechleitner Vinzenz, Kelmen; 8. Jäger Engelbert, Lermoos; 9. Bader Adalbert, Ehrwald; 10. Mair Alois, Bichlbach; 11. Hornstein Hans, Reutte; 12. Strolz Josef, Bichlbach; 13. Forcher

Rudolf, Wei ßenbach; 14. Poberschnigg Otto, Lermoos; 15. Berk told Gottfried, Bichlbach; 16. Pfennig Josef, Heiter wang; 17. Sonnweber Alois, Ehrwald; 18. Singer Leopold, Kelmen. Meisterschaft: 1. Perle Tho mas, Kelmen; 2. Lechleitner Vinzenz, Keimen; 3. Jä ger Engelbert, Lermoos; 4. Grill Norbert, Reutte; 5. Hehenberger Martin, Bichlbach; 6. Poberschnigg Hans, Lermoos; 7. Oberhammer Franz, Lermoos; 8. Bücher Joses, Ehrwald; 9. Forcher Rudolf, Weißen bach; 10. Pfennig Josef, Heiterwang. Kirchliche

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 14.07.1943
Umfang: 4
, die Ungeduldig blickte Martin nach der Uhr, denn die verabredete Zeit war längst vorüber und Maria war noch immer nicht erschienen. Pünktlich um fünf wollte sie da sein, und nun war es fast'sechs Uhr. „Hörst du, Peter", erzählte er wohl schon zum zehnten Male an diesem Nachmittag seinem kleinen, braunen Dackel, der ihm ebenso oft mit unvermin derter Aufmerksamkeit und treuem Augenausschlag gelauscht hatte, „hörst du, heute kommt Maria zu uns, das schönste und beste Frauchen, das wir beide jemals gesehen

haben. Und ich hoffe, du wirft mir hübsch artig sein, alter Junge, wirst weder vorlaut bellen, noch am Teetisch um ein Stück Zucker betteln, verstanden? Dafür aber wirst du schön die Pfote geben, wenn Frauchen es wünscht, und nachher ge fälligst in deinem Körbchen verschwinden. Sie muß einen guten Eindruck bekommen von uns beiden und sehen, daß du ein wohlerzogener Hund bist. Ich liebe nämlich das Frauchen und möchte, daß es für immer bei uns bleibt." Bei diesen Worten rückte Martin hie^ eine Tasse

und dort ein Kissen zurecht, pflückte ein welkes Blatt von den Blumen, die in der Mitte des Tisches stan den und steckte ab und zu ein Keks in den Mund, während der Hund, erfreut über die lange Zwie sprache mit seinem Herrn, dessen Bewegungen auf merksam verfolgte. Nur der Schatten einer kleinen Enttäuschung lag in den braunen Dackelaugen, da, nicht wie sonst auch für ihn hin und wieder ein kleiner Happen durch die Luft geflogen kam. Und wieder sah Martin nach der Uhr. Schon wollte er jede Hoffnung

auf diesen mit so hohen Erwartun gen erfüllten Besuch aufgeben, da klingelte es endlich. Mit einem Sprung war er an der Türe, setzte sein glücklichstes, strahlendstes Jungenlächeln auf und öffnete. Draußen aber stand nicht die zarte, blonde Frau Maria mit den unwirklichen BeilchenauMn, sondern der Postbote mit einem Eilbrief von ihr. Hastig riß Martin den Umschlag auf und starrte sekundenlang verständnislos und entgeistert auf das eine, einzige Wort, das der Brief enthielt. Schwarz auf weiß stand da geschrieben

: „Flegel!" Nichts wei ter als Flegel! Fürs erste versetzte Martin dem' unschuldigen Peter, der ihm erwartungsvoll und schweifwedelnd nachgeeilt war, einen etwas unangebrachten Fuß tritt, worauf der Hund sofort die Schwingungen fei» Treffer aus den modernen Riesengeschützen hatten den Klotz schlimm angekratzt; aber tödlich verwundet war er darum noch nicht. Noch feuerten seine schwe ren Waffen, noch zitterte immer von neuem die Kup pel unter den rumpsenden Stößen der Abschüsse. Aber ehe die beizenden

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