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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 17 von 20
Datum: 22.01.1904
Umfang: 20
Nr. 4. Gratisbeilage zur „Tiroler PH". 1904, Wie Worfhexe. Von Joseph Wichner. Nachdruck verboten. (Schluß.) v . .. . Mit der Linken den Stamm des Kreuzes umarmend, so stand nun Martin zwischen Himmel und Erde. Die Rechte griff in den Korb zog den Kork aus der Flasche, schenkte ein Glas und wieder eines und noch eines voll. Dann trank er das erste mit einem lauten Hochrufe auf den heiligen Vater, das zweite mit einem Rufe auf Se. Majestät den Kaiser, das dritte aufs Wohl seiner Heimatgememde

und wenn du so um den Martin derkimmst, nacher pfeifen's eh glei' die Spatzen aufm Kirchendach, wieviel's in dei'm Herzen g'schlagen hat!" . Da erwachte noch einmal... zum letztenmale der Trotz m der das sollte ihr niemand nachsagen, daß sie ! Wa rum sollte sie denn nicht im stände sein, zu tun, was alle taten? Ja, sie wollle festen Blicks hinaufschauen und fest bleiben, selbst wenn Und sie starrte in die Höhe.... unbeweglich der Augapfel unbeweglich die Lider.... keine Wimper zuckte! Wer schrecklich ... entsetzlich

war es! Die Wolkenschäflein zogen über dem Kreuze dahrn, und da war s, als ob die Leiter, ob das Kreuz, ob Martin sich bewegte! Und jetzt.. heiliger Gott.. jetzt.. fiel er vom Knauf.. da griff die Grell mit beiden Händen gegen ihr Herz und sank mü emem durchdringenden Aufschrei ohnmächtig rücklings zu Boden! Martin, der sich nach glücklich vollbrachter Arbeit vom Knaufe abgeschwungen hatte und bereits wieder auf sicherer Leiter stand, hatte aus der Tiefe den Schrei gehört. Er beugte sich hinab, er sah, rme

unter den Kranzeljungfern eine Bewegung entstand, wie sich etliche bückten, wie sie die Ohnmächtige aushoben . . . . ach . . . das war ja die Grell . . . feine Grell! Aus Angst für ihn war sie m Ohnmacht gefallen für ihn hatte sich ihr Herz zusammengekrampft. . . welch ein Glück .... welche Seligkeit .... so eme Ohnmacht. . . so ein Liebesgeständnis! „ v . Und Martin tak hoch oben zwischen Himmel und Erde emen Jauchzer, der nicht in der Festordnung vorgesehen war und dennoch in den Bergen gar kräftig widerhallte

über die sich in holder Scham und brennender Liebe rötenden „Ja", erwiderte sie, „ja, jetzt hat mei' Herz beutlt g nue g red t, jetzt woaß i's, daß ... . man eppas no' weit mehr lieben kann, als . . 7. die viellieben Eltern, und . . . daß i' versterben müeßet, wann i' di' nit krieget!" . , Und sie erhob sich und Martin geleitete sie, ohne daß die im Glücke ihres Kindes überglückliche Murter eine Widerrede auch nur versuchte, nach Hause. Ge es dem Paare aber gelang, sich der doppelt erfreuten Schar der Doifgenossen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 20
Datum: 30.01.1926
Umfang: 20
schwirrt ab. — Die Bergleute, die im Streik stehen, werden zum Obersteiger Martin geführt. Martin will bei Nellh, die so halb und halb seine Braut ist. eine Geldanleihe machen, trifft alber die Komtesse Lichtenau. die als Eoustne der Julie ansgegeben wird. In die Komtesse verliebt er sich über .Hals und Kopf, was den Zorn Nvllys hervorvuft. (Eifersuchtsszenen.) Zwack und der Volontär treten auf (Letzterer ist niemand anderer als Fürst Roderich, der Besitzer der Zeche, «der sich persönlich und unerkannt

vom schlechten Bevgwevksbebr ieb überzeugen will). Mit Martin steht er bereits auf Du und Du. Dieser hat eine reiche Silberoder entdeckt und will sein Geheimnis für 3000 Gulden verkaufen. Bescheiden wird das Angebot nicht oovgebrocht. Er revoluzelt sogar so stark, daß Zwack ihn sofort entläßt. Nichtsdestoweniger erklärt sich der Obersteiger bereit, für Roderich der Komtesse Liebeserklärungen zu machen. Sie wird aus dem Wirtshause herausgeklopft. Durch ihre Erschei- uuug ist aber Martin derart frappiert

, daß er wie es sich in der Operette schon einmal gehört, für sich, statt für den Volontär Süß holz raspelt. Im Finale des ersten Aktes erhält Martin seine 3000 Gulden. Der zweite Mt spielt in der Feschalle bei Frau Direktor Zwack, dessen Gatte Präsident werden soll. Eine Verschwörung ist am Werke. Zwack zu stürzen. Er studiert gerade an der Festrede. In seinem Dun stören ihn die beifoen Bevgwerksbeamben Cieda und Dusel, die infolgedessen mit 'der Pensionierung bedroht werden. Martin findet dieselben in Verzweiflung. Seine 3000

Gulden hat er bereits verjubelt und ist zum Direktor einer Musikkapelle avanciert. — Ein Fveundschastsbund wird geschlossen. um das Ma- nuskvipt der Rede in die Hand zu bekommen, damit Zwack der Möglichkeit beraubt ist. die Rede halten zu können, wodurch er sich unsterblich blamieren soll. Martin muß der Frau Direktor die Kour schneiden, die 'dann liebentbrannt für den jungen Musikus das Manuskript gerne stiehlt. Alles gelingt. Komtesse Nelly Uind Roderich werden zum Ballfest geladen. Martin sieht

über die gelungene Verschwörung. Zwack ijot einen halbjährigen Erho lungsurlaub bekommen, den er nach seiner Blamage und nach fer nem Ehescheidungsprozesse dringend benötigt. Martin ist mKvischen noch tiefer gesunken imt> verdient sich seinen Unterhalt herum- vagabundierend mit dem Aufzeigen eines Bergwerknwdellkastens. Ihn findet die Frau Direktor und nimmt ihn mit ihrer Aufdring lichkeit in Beschlag. Am Schlüsse des komischen Licbesduette-s brennt Martin abermals durch. Auch Direktor Zwack hat Nelltt

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.08.1936
Umfang: 6
sind gegenwärtig so, daß die Maufelchen, der Brotfisch der Boden- seesischer, sich in Tiefen aufhalten, die weder mit dem Zuggarn noch mit Schwebenetz erreichbar sind. Die schlechten Fangergebnisse sind auch auf die schlechte Witterung und den hohen Wasserstand Zurückzuführen. Die Hoffnung auf einen guten Herbst dürften ebenfalls zunichte werden „Martin!" schrie Gina plötzlich auf und fuhr sich mit beiden Händen an den Kopf. „Komm, komm", begütigte er und klopfte ihr den Rücken, als wäre sie das Roß Ajax

; „was ist denn?" Gina packte seinen Arm. „Martin, woher weißt du, daß dieser Reichenbach kein Mädchenhändler ist? Das wäre ja entsetzlich! Gott, und das Kind ist ihm schutzlos ausgeliefert! Martin, ich werde wahnsinnig!" Ihr Gatte versuchte zu lächeln. „Ich glaube es nicht, Gina, er sah nicht so aus." „Hast du vielleicht schon einen gesehen?" fragte die besorgte Mutter. „Na, also! — Du glaubst es nicht — was Hilst mir das? Man kann sich doch täuschen! Ich habe auch geglaubt, daß er bloß hinter uns drein fährt

, weil . . . weil . . . o Gott, ich verblendete Frau! Ich habe gemeint, es gelte mir! Es hätte doch auch fein können . . . oder nicht, Martin, nicht?" Sie schluchzte fassungslos. „Nun, natürlich", begütigte Martin. „Es wäre durchaus begreiflich; wenn du dich erinnerst, so war ja gerade ich dieser Meinung, und wir haben uns sogar deswegen gestritten. Bist du jetzt zufrieden, ja?" „Ach, ach", wimmerte Gina, „wenn nur dem Kind nichts passiert!" Auch Martin wurde es unbehaglich. Hatte er dem Fremden vielleicht

weiter, und als sie einmal vorüber gehend in einer Arbeitspause angehängt wird, da tastet der Rüssel auch schon nach dem Haken, um von dem langweiligen Herumstehen freizukommen. Während die Verzollung und die Ausladearbeiten ihrem Ende entgegengehen, herrscht bereits reges Treiben auf der „Du solltest dich ein wenig hinlegen!" schlug Martin vor, als Gina sich gestärkt hatte. „Auf die Pritsche?" Sie schüttelte sich. „Niemals! Denke doch, wer da schon alles feine Spuren hinterlassen hat! Es ist sicher Ungeziefer drin." Wortlos

breitete Martin seinen Rock über das Kopfende des Lagers und führte Gina hinüber. Nach einigem Sträuben ge horchte sie, streckte sich aus und wurde bald etwas ruhiger. Aber die Zeit verging langsam — langsam. Auf dem Kirch turm schlug es sieben Uhr. Man hörte durchs offene Fenster, wie unten in den Amtsräumen Schränke und Türen abge schlossen wurden, die Polizisten brachen auf; der Herr Kom missär, der im Hause selbst wohnte, zog sich in seine Zimmer zurück. Es war ganz still. Die Minuten krochen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1934
Umfang: 6
, aber nachlässigen hellblauen Schlafmantel der Nichte. „Ich fühle mich so schlecht", hauchte das ätherische Mädchen kraftlos. Cornelius v. Holst zuckte die Achseln. „Ich denke, die Aerzte haben nichts finden können . . ." „Sie verstehen mich alle nicht . . . niemand versteht mich!" Da rollten schon wieder die Tränen. „Laß das Heulen", sagte der Onkel barsch. Fassungs los starrte ihn das Mädchen an. „Gib mir erst mal Antwort! Stimmt's, daß Nora Martin verlassen hat und nach Kopenhagen gereist

ist? Daß sie weiterfah. ren will nach Schweden?" „Ja, das stimmt. Weshalb wollte auch Martin nicht . . .?" „Sei still! Kennst du ihre Adrefle?" „Ja. . ." „So. Dann telegraphiere ihr sofort. Eine wichtige Angelegenheit. Morgen abends kann sie hier sein. Telegraphiere ihr dabei, es hätte nichts mit Martin zu tun. Martin habe auch ihre Rückkehr nicht ver langt, sondern ich . . . es sei sehr wichtig. Unange nehme Neuigkeiten . . ." „Unangenehme Neuigkeiten? . . . Um Gottes wil len, Onkel Cornus

Martin Kerstens in die Halle. „Martin!" Einen Augenblick vergaß Nora, daß sie sich in tiefster Verstimmung von Martin getrennt hatte und allein auf Reisen gegangen war. „Martin, weißt du. weshalb Onkel Cornus uns so feierlich und dringend herbestellt hat?" „Keine Ahnung. Nora!" Angela, die sich inzwischen zu den Geschwistern ge sellt hatte, schluchzte hysterisch auf. „Unangenehme Neuigkeiten, hat er zu mir gesagt . . ." Ludwig v. Holst zuckte leichtfertig die Achseln. „Na, was wird es schon fein

mer im Geschmack der Achtzigerjahre. An den Wänden hingen mit Trauerfloren geschmückt die Bil der der Eltern, ernst u-nd mit stark gefurchten Zügen schaute Herbert v. Holsts Gesicht auf seine Kinder her ab. Lona v. Holst, in dunklem Kleid, lächelte still hernieder. Eine feierliche beklemmende Stille herrschte im Raum. „Seid ihr alle sieben da?" fragte Cornelius von Holst.. „Martin, du gehörst ja ganz zu uns, deshalb zähle ich dich mit. Eva, Manfred habe ich nicht errei chen können, es fiel

— nach den testamentarischen Be- stimmungen eures Vaters — im 30. Lebensjahre aus gezahlt und zur freien Verfügung übergeben werden sollte. Inzwischen standen euch ja die überaus reich lichen Einkünfte des Kapitals zur Verfügung. Nach dem Wunsch eures Vaters legte ich das Geld zur Hälfte in Montanaktien, zur Hälfte in der deutschen Filiale der Mexikobank an ..." „Mexiko-Bank" Mein Gott! Martin Kersten war blaß geworden. „Onkel Cornus, die hat ja betrügerisch falliert! Daß ich aber daran auch nicht gedacht

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 10.11.1889
Umfang: 8
des Abg. Schumacher wurde sodann ein stimmig angenommen. Es erfolgte weiter die Be- rathung über eine Reihe von U n t e r st ü tz u n g s- gesuchen. Der Verein zur Pflege armer Stu- übrigens den Heiligen auch als ihren Schutzpatron. Der heil. Martin erscheint allerorts als Schützer des Weinbaues. Die Martinifeier entstammt, wie Julius Lippert in seinem Buche „Christenthnm, Volksglaube und Volksbranch", ganz richtig klar legt, aus den wirthschastlichen Verhältnissen, und es haben nicht umgekehrt

diese sich seinem Erinner ungsfeste anbequemt. Wie Martini feiert man auch Michaeli; und ohne daß die Heiligen-Legende etwas dazugethan, spricht das Volk vom „Speckmartin" und „Weinmichel". Beide sind im einzelnen und mit localer Bevorzugung die Patrone des Schlacht geflügels; es gibt in manchen Gegenden ebenso eine Michaeligans wie eine Martinigans. Für den Fang der wilden Vögel ist St. Martin der Zeit nach der richtige Patron. Die Beziehung auf die Viehzucht tritt im gesummten Volksleben immer noch sehr stark hervor

. St. Martin ist daher seit längerer Zeit insbesondere auch Hirten- und Vieh- p.itron. Das Michaeli- und Martinifest waren auch wesentlich Erntefeste; als solche galten sie einst heidnischen Gottheiten. Es bleibt nur noch fraglich, ob sie in dieser neuen Gestalt den Zeus- oder Wotandienst beseitigen halfen. dirender in Wien wurde abgewiesen, ebenso die Stadt Kufstein (1000 fl. für eine Thalsperre), Vallarsa (für eine Wasserleitung), Segonzano (ein Darlehen von 10.000 fl.), Faver (für einen Straßenbau

eine Un wandlung ein. So scheint aus Odin der heil. Martin geworden zu sein, und da dem Germanen- Gotte die Gans geopfert wurde, ist sie auch folge richtig an den frommen Martinns vererbt worden. In Deutschland bäckt man St. Martin zu Ehren eigene Brote, die sogenannten „Martinihörndl", Türkei. Dem türkischen Marineminister ist glücklich gelungen, 14 Panzerschiffe seetüchtig zu machen, um das Schiff des deutschen Kaisers ein zuholen und zu geleiten. Zur Bestreitung dieser Ausgabe hat die Pforte eine Anleihe

sind. Wenn die Klöklerbnabn in den Advent-Don nerstagen an die Thüren der Bauernhäuser pochen und mit Schnurren und Weihnachtsliedern sich ein „Klöklergut" ersingen, so sagt man, daß unter den Klöklern auch der „Pelzmartl" sei. St. Martin ist auch der Vorläufer des Wiitters. Sagt man doch mancherorts, wenn der erste Schnee fällt: „Der Martl kommt auf sein' Schimmel gritten." Auch in der Banern-Wetterregel hat St. Martin seine Rolle zn spielen; da lautet es: „Sankt Martini Sonnenschein, Bringt an kalten Winter ein."

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 13.09.1936
Umfang: 10
und versuchte, in der Stille der Nacht sein aufgewühltes Gemüt zu beruhigen. So kam es, daß die arme Gutrune, die in ihrem Zimmerchen ein Stockwerk tiefer schlaflos lag, ver geblich auf ächzende Dielen und wandernde Schritte da oben wartete, aus denen sie zu entnehmen hoffte, ihr Kurt sei so ruhelos wie sie. Martin war zwar mit dem Verlauf des Abends nicht ganz zufrieden, aber er fand, daß es nicht seine Schuld sei, und da er nun einmal nichts ändern konnte, schickte er sich an, den Schlaf des Gerechten

sofort zu beginnen. Aber seine Frau war noch munter und mußte sich erst einiges vom Herzen reden. Besonders war es Frau Gaedecke, die sie in Atem hielt: „Ich kann mich noch gar nicht erholen! Eine Keckheit ist das. So etwas muß ich mir unter meinem Dache gefallen lassen, und von einer solchen Hochstaplerin!" Martin sammelte mühsam seine schon ins Traumland ab schweifenden Gedanken. „Daß du dir zu viel gefallen hättest lassen, habe ich eigentlich nicht bemerkt. Und dann — Hoch- staplerin — was meinst

nicht fertiggebracht, nein zu sagen. Aber so seid ihr Männer. Ihr geht auf jeden Leim, und zuletzt soll ich dir noch zugeredet haben. Oh, sie ist eine ganz gefährliche Person. Das konnte man wieder an dem armen Möbius sehen. Oder habe ich dem vielleicht auch zugeredet?" „Nein, dem nicht, wenigstens nicht zu Frau Gaedecke", ant- wartete Martin lakonisch und drehte sich zur Wand. „Was soll das wieder heißen? Wozu sonst? Oho, du findest wohl, daß ich mich zuviel mit ihm abgebe. Aber Martin, das ist ja einfach

. — Scherls Bilderdienst. Glaubst du, daß sie sehr entsetzt war? Es täte mir Gutrunes wegen leid... Horch, was war das?" „Ich habe nichts gehört." Martin schlief schon beinahe. Gina sprang vom Lager auf, warf einen Morgenrock um und lauschte auf den Flur. Nichts. Oder doch? Ein schwacher Lichtschein durch das Schlüsselloch, das Direktor Westhoffs Zimmer mit der Außenwelt verband. Lautlos, auf bloßen Zehen, schlich die Hausfrau näher. Sie täuschte sich nicht, es wurde in dem Zimmer gesprochen

— das war unverkennbar die gedämpfte, aber ärgerliche Stimme des Direktors: „Ein für allemal verbitte ich mir...", mehr konnte sie nicht ver stehen. Allmächtiger! Sollte Frau Gaedecke ihn belästigen? Zutrauen durfte man ihr alles. Gina tappte leise an der Wand entlang, um festzustellen, ob die Widersacherin zu Hause war. Dabei mußte sie an Fräulein Feldmeiers Kammer vorbei. Beinahe wäre ihr ein Aufschrei entfahren — diese Tür stand weit offen, die Kammer war leer. Also war sie es... „Martin! Martin!" Frau Hollweck

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 10
Datum: 25.01.1903
Umfang: 10
, Unterlangkampfen. 3. Kapfinger Martin, Thierberg. 4. Thomann Anton, Wörgl. 5. Margreiter Johann, Kirchbichl. Ehrenbeste: 1. Jäger Stefan, Kufstein. 2. Gasser Josef, Kufstein. 3. Kapfinger Martin, Thierberg. 4. Goldschmied Albert, Kiefers felden 5 Thomann Anton, Wörgl. 6. Kapfinger Jofef, Unter langkampfen. 7. Faller Ludwig, Kufstein. 9. Sandbichler Johann fen., Mariastein. Schleckerbeste: 1. Thomann Anton, Wörgl. 2. MUHlbichler Andrä jun., Unterlangkampfen. 3. Stainer Josef, Unterlangkampfen. 4. Gasser Josef

, Kufstein. 5. Kapfinger Martin, Thierberg. 6. Goldschmied Albert, Kiefersfelden. 7. Kapfinger Josef, Unterlangkampfen. 8. Faller Ludwig, Kufstein. Serien- beste: 1. Thomann Anton, Wörgl. 2. Kapfinger Martin, Thier berg. 3. Faller Ludwig, Kufstein. 4. Gruber Egyd, Oberlang kampfen. 5. Kapfinger Josef, Unterlangkampfen. Prämienbeste: Für die erste Nummer am 28. Dezember Josef Egger, Ober langkampfen ; für die meisten Ehrenschüsse am 28. Dez. Kapfinger Martin, Thierberg ; für die meisten Schleckerschüsse

am 28. Dez. Kapfinger Martin, Thierberg; Für die erste Nummer am 18. Jänner Faller Ludwig, Kufstein; Für die meisten Ehrenschüsse am am 18. Jänner Sailer Josef, Kufstein; für die meisten Schlecker schüsse am 18. Jänner Gasser Josef, Kufstein. Briefkasten der Redaktion. Nach hier. Der Bericht „Lokal-Patriotismus und Unterstützung auswärtiger Konkurrenz" kommt, sobald wir den Zeitpunkt geeignet halten, zum Abdruck; bitten um Geduld. Nunmehr könnten noch eine Reihe solcher Denkzettel angefügt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 06.10.1905
Umfang: 16
beteilt: Für Mutter fluten und Saugfohlen erhielt den ersten Preis Joses Valentin, Abtei; den zweiten Bal- tasar Klara, Campill; den dritten Anton Moling, Untermoi; den vierten Felix Valentin, Abtei; den sünfien Josef Winkler, Wel schellen; den sechsten Peter Kastlunger, Campill; den siebenten Jo hann Crazzolara, Abtei; den achten Johann Maneschg (Vertaler), Enneberg; den neunten Johann Manescheg in Enneberg; den zehnten Philipp Apollonio, Cortina; den elften Johann Zingerle, St. Martin. Alois Pezzei

, Wengen, und Joses Kostner, Stern, erhielten Staatsmedaillen. Für junge Stuten er- hielt den ersten Preis Peter Zingerle, St. Martin; den zweiten Josef Ties, Sr. Vigil; den dritten Joscf Ghizali, Welscheüen; den vierten Paul Jrschara, Abtei; den fünften Martin Frenes, Wen gen; den sechsten Johann Pescosta, St. Martin; den siebenten Josef Mischi, Campill. Michael Alvera, Cortina, und Peter Cra- zolara, Campill, erhielten Staatsmedaillen. Für zweijährige Hengst und Stutfohlen erhielt den ersten Preis

Angelo Gasser, Wel schellen ; den zweiten Peter Willeit, Enneberg; den dritten Alois Pizzini, Abtei; den vierten Peter PeScolderung, Wengen; den fünften Josef Agreiter, St Martin. Anton Moling, St. Martin, und Matthias Agreiter, Welschellen, erhielten Staatsmedaillen. Für einjährige Hengst- und Stutfohlen erhielt den ersten Preis Gabriel Erlacher, St. Marriu; den zweiten Peter Kastlunger, Campill; den dritten Anton Costabin, Wengen; Josef Trebo, St. Vigil, und Joses Grannuaz, Stern, erhielten

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Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 21.08.1936
Umfang: 6
der Firma Theodor Frank in Innsbruck, Zunftmeisterstellvertreter der Tiroler chemischen Zunft; Vorstandsmitglieder: Ida Brun- h ö l z l, Drogist in Hall, Ernst Glos, Drogist, St. Anton am Arlberg, Georg Ramminger, Drogist in Jenbach, Gustav Weigand, Drogist, Innsbruck; Ersatzmitglieder: Oskar Kasche, Drogist in Wörgl, Kommerzialrat Josef Schärf, Gesellschafter der Firma Martin Tschurtschenthaler, Innsbruck, Herzog-Friedrich-Straße 39, gerichtlich beeideter Sachverstän diger. Für den Landeshauptmann

werde ich dir da feierlich abbitten müssen", er widerte Martin etwas kleinlaut. „Könntest du das nicht vielleicht schon etwas früher tun?" fragte Gina, schüttelte die Locken und schielte zu Martin hin über, der gesenkten Kopfes neben ihr herging. „Ist es so dringend?" „Ungeheuer!" erwiderte sie — und ließ ihm die Wahl, wie er diesen Zwischenruf deuten wollte. Er reichte ihr stumm die Hand, sie griff zu und drückte sie hastig, wobei ihr die dummen Tränen kamen. „Alles wieder gut?" bat er demütig. „Schafskopf

!" — Sie atmeten beide freier. * Um acht Uhr kam man nach Töll, einem Weiler, der nach dem ursprünglichen Programm schon um fünf Uhr hätte erreicht werden sollen. Das beabsichtigte Nachtquartier lag noch zwei Stunden enfernt... „Am besten ist es, wir marschieren auch die Nacht hindurch", verfügte die Leiterin des Zuges. Martin fühlte sich zum Ein enthielt Schmucksachen im Werte von ungefähr 10.000 8. Der Koffer ist auf der Straße in der Nähe eines Hotels stehen gelassen worden; er wurde beim Abladen

. Deine Gesundheit ist mir wichtiger." „Na — und Theo???" Martin machte eine großzügig-geringschätzige Handbewegung. Gina knixte. „Dein Vertrauen ehrt mich ungemein — aber wer weiß, wie lange es vorhält. Es ist schon besser, wir gehen sicher und -kommen zur rechten Zeit. Oder bist du vielleicht zu faul? Was ich aushalte, kannst du wohl auch leisten. Ich habe einmal das Kommando übernommen und gebe es nicht mehr ab. Wir werden in Hinterschönau eintreffen, und wenn ich dich wie eines der berühmten Weiber

von Weinsberg selbst dort hin tragen müßte!" August fand den Gedanken der Nachtwanderung großartig. Gutrune in ihrer Pflichtversessenheit war zu allem bereit, Frie der schlief schon und sollte weiterschlafen. Martin wurde einfach überstimmt. An dem verblassenden Himmel blitzte ein Stern nach dem andern auf, über den östlichen Bergen stieg der Mond empor, die Straße lag einsam und still, bald zwischen dunklen Baumschatten untertauchend, bald wie ein silbernes Band durch den dunklen Samt der Wiesen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 17.04.1952
Umfang: 10
wie ein Rächer aus einer anderen Welt. Romed, der Krüppel, der nahe dem Boden kauerte, nahm sich dagegen wie ein hilfloses Kind aus. Die Gebresten an Händen und Füßen zeigten ihn als eine fluchbeladene Kreatur. Noch nie hatte Romed sich so elend und schwach gefühlt als da vor der dräuenden Ge stalt des Siegers. Martin sah es und freute sich so dieser Ver zagtheit. Darum herrschte er Romed neuerdings an: „Mensch, wenn dir dein Leben lieb ist, so laß ab von deiner verrückten Arbeit!“ Diese Worte des Sieger

-Martin riefen den Kräutersammler wieder in die Wirklichkeit zu rück. Was seine Gestalt im Äußeren auch ver ächtlich blieb, so wuchs doch mit einem Male in seinem Herzen die Entschlossenheit und der Mut wie ein Sonnwendfeuer empor. Nein, ab stehen von seinem Beginnen, das konnte er nicht, selbst wenn es ihm das Leben kostete. „Ein Werk zehn Jahre harter Arbeit wird nie mand so leicht preisgeben“, antwortete Romed ruhig. „Auf meinem Grund und Boden darf ich dich nie wieder erblicken, sonst...“, Martin

voll endete den Satz nicht, dazu war er zu schlau. Aber verstanden mußte Romed haben, was er meinte. Romed war nicht überrascht über diese heim liche Drohung. Aber es lockte ihn, Martin zu offener Rede zu zwingen. „Sonst? Sonst?“ frug Romed keck. „Ehevor die Larsennwildnis gebändigt ist, wird der Waldbär verschwunden sein“, antwortete der Steger mit Überlegung. „Meine Arbeit werd ich fortsetzen. Die ist mehr wert als mein Leben.“ „Mensch!“ schrie der Steger. „Dann liegst ein mal in einem Graben

und kein Mensch wird dich finden.“ „So bin ich also fürderhin vor deiner Kugel nimmer sicher?“ frug offen der Kräutersammler. „Nochmals sag ich’s: Ehe dein Arbeiten Erfolg hat, geschieht was.“ „Dann willst deine Rache mit einer Mordtat erkaufen?“ Martin stutzte einen Augenblick. Sodann sprach er rauh: „Davon wird nie jemand reden und keiner wird etwas beweisen können.“ „Gut denn“, rief Romed und wandte sich wie mit Abscheu vom Steger ab. „Bezeuge nur, daß du nicht ein Haar besser bist als einstmals der Bacher

-Valentin, den nur die Steger allein einer Mordtat zeihen.“ Romed schlüpfte wie ein gefährdetes Wild in die Büsche. Vom Gestrüpp ringsum gedeckt, horchte er, ob Martin ihm nachfolgte. Da es all seits still blieb und die Gefahr vorüber schien, beruhigte sich sein Herz. Romed verwunderte sich darüber, weshalb er eigentlich dem Steger entflohen war. Hatte er solche Angst vor Martin und solche Angst um das eigene Leben? Die Hinterhältigkeit und Sturheit des Siegers hatten ihn gewiß erschreckt

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 10
Datum: 18.04.1886
Umfang: 10
, so habe sein Nachbar, der Grundbesitzer Martin H . . ., in der Gemeinde aufgebracht, daß ihm der Teufel hilft . . . De- Bauer- „Zuchtbub", der bei ihm befind liche 34jährige Josef, war vom Nachbar Martin H... mit dem „Au-prügeln" bedroht worden, großen Städten zuwenden, wo sie eher^cinen Er- werb zu finden hoffen, als in den Dörfern und Flecken. Italien. Am 14. d. M. kamen in Brinsidi vier Fälle sporadischer Cholera vor. Kein Todesfall. Vorher insgesammt 76 Fälle, davon 10 Todesfälle. Man glaubt, die Epidemie

am Mittwoch Abends im „Bürgersaal" eine gut besuchte musikalische Abendunterhaltung, bei welcher mehrere Novitäten zur Aufführung gelangten und auch in Herrn Anton Wachtler eine neue Gesang-krast debütirte und als würdiger Sohn eines stimmbegabten Vaters ob der klang vollen, ansprechenden Stimme und de- sympatisch berührenden Vortrages mehrfach reichen Beifall entstanden sein?" Aber nur Geduld! Die Kuh des Martin H . . . ist krank geworden, weßwegen dieser, um seiner Sache gewiß zu sein, „gar

einen Wurzengraber kommen ließ, der es geschwind erkannt hat, daß wirklich Zauberei dabei ist." Die Tochter des Martin H . . ., Marie mit Namen, erzählte aber den beim Flachsbrecheln Beschäftigten ganz frei, daß sie eS selbst gesehen habe, wie die Stanzi, wenn sie zur Kommunion geht, die Hostie, anstatt, wie sich's gehört zu ver speisen, heimlich au- dem Munde herau-nimmt, in ein vorgehaltener Schnupftuch hineinsteckt und aus der Kirche nach Hause trägt, um damit zu — „hexen!" —Ein anderer Nachbar

wieder hat die traurige Erfahrung machen müssen, daß e- ihm absolut nichts fruchtet, seine Ochsen zu mästen, „denn sobald er einem Ochsen etwas gibt, kriegt es in dem nämlichen Augenblicke der Ochs bei Hexenmeister-, der dem anderen Ochsen einfach da- Futter abzaubert". Deßwegen hat der Martin H . . . nach der Behauptung der Leute endlich einmal sich bekreuzt und ernsthaft in den Spiegel geschaut, um herau-zubckommen, wer den eigent lich da- schandvolle Hexenvolk ist. „Und richtig haben der „alte' Hexenmeister

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 15.04.1930
Umfang: 8
. Von * * * Nachdruck verboten. Dieder errötete sie purpurn. Doch aus ihrem Gegen- 'E glomm ein Funke, der von seinem Lächeln entzündet ^den war. , Der junge Offizier bemerkte es, lächelte befriedigt, gierte mit einer zweiten, noch eleganteren Verbeugung ^ trat zurück. den Deutschen hatten nur die beiden Kruder den 9 bemerkt. Mit großen, weite,n Augen harrten sie ntsetzt auf Helene, um dann- als der Vater ihn ^ kosließ, jubelnd auf Martin zuzustürzen. ^Wundervoll stiedvoll war die Feier der heiligen Christ

in gewesen. Und nun war der Weihnachtstag da. Alle Hoheit, aller Schmerz lag da weit draußen — ngend- Welt — oder tief wie in einem Brunnen auf dem des Herzens versenkt. Bis zur Decke ragte der -stsbaum in dem kleinen, zu ebener Erde liegenden • des Dollingschen Hauses. Die Kinder saßen unter , n Zweigen an einem niedrigen Tischchen und spielten, f 1 Bilderbücher an und waren von süßem Glück um- Mn. Aus der Sofabank lehnte Regina mit einer Woll- A die nicht fertig geworden — Martin ihr gegen- im hochlehnigen, gotisch geschnitzten

Stuhl. Vom ^uznnmer drang traulich das Gespräch von Vater Dol- ijw mit Norbert herüber, die eine gemeinsame kandwirt- l iche Angelegenheit zu besprechen hatten. Denn die , 2“ besaß großen Besitz an Land. Ab und zu kam dwßvuter herüber, strich den Enkelkindern liebevoll über die blonden Lockenköpfe, nickte seiner Tochter Regina und seinem Sohne Martin zu, als müsse er sich verge wissern, ob er auch wahrhaftig noch da wäre, und schbith dann wieder rechnend und disponierend zu Norbert hin über. Reginas

Blick kehrte aber imnver wieder zu Martin zurück. Sein langes ovales Gesicht, dem der runde aus ladende Hinterkopf zu widersprechen schien, glich, verstärkt durch seine braungelbe Kerkersarbe, einer gotischen Bild schnitzarbeit, wie sie so häufig hierzulande in den Kirchen oder Wohnhäusern zu finden waren. Aus den Augen, die etwas zurückliegend, unter gradlinigen Brauen dunkel her vorblickten, obwohl sie eigentlich blau von Farbe waren;, sprach eine tief versenkte Herzenstrauer

. Was war aus dem frohen Jungen für ein schmerzgereister Mann ge worden! Regina hätte seinen Kopf nur immer wieder von neuem mit ,ihren Händen streicheln mögen, um ihn die Unbill, die unsagbare Unhill, die ihm angetan worden, ver gessen zu machen. Martin fühlte ihren Blick der Liebe. Er sah sie an. Unvermittelt sagte er: „Laß gut sein, Regina! Es muß überwunden werden. — Sage du mir lieber, bist du in all der Zeit . . .?" Ihr Herz klopfte hart. Schnell unterbrach sie .ihn. „Haft du eigentlich Helene gar

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Seite 4 von 6
Datum: 08.08.1936
Umfang: 6
, die Sommerfrischler auf nehmen, ebenfalls auf ihre Rechnung kommen dürften. Im Nehmen Sie's nicht übel, wenn ich böse werde, aber es ist schon so." Gina und Martin wechselten einen Blick des Einverständ nisses. Das kannten sie beide. War es ihnen nicht oft schon ähnlich gegangen? Der alte Gegensatz zwischen fahrendem Volk und seßhaftem Wohlstand... Hier auf dem Dorfplatz prägt er sich stärker aus; aber zog er sich nicht wie ein roter Faden auch durch ihr Künstlerdasein? Für wie viele geheime Bitternisse

so viel, wie früher unser eigen war. Da drüben liegt so ein armer Teufel krank, zehrt seine Sparpfennige auf — man möchte ihm mit lumpigen 50 Mark beistehen, und man kann nicht, weil man's nicht hat. Ein Hundeleben, ein elendiges ist's!" Gina blieb mit einem Ruck stehen. „Man kann schon, Martin. Ich weiß wie. Die Leute können keine Vorstellung geben, sagst du, weil ihre Hauptnummern ausfallen müssen; springen wir doch dafür ein — das ist die einfachste Sache von der Welt!" Martin sah sie verständnislos

haben, der sich unter der Leitung Vanias gut ver bessert hat. Außer diesen Boxern werden noch drei Einleitungspaare den Ring betreten. Kartenvoroerkauf heute, Freitag, bis 19 Uhr im Sporthaus Peterlongo. Kassaeröffnung im Stadtsaal um 19.45 Uhr. Folgende Herren haben sich heute, Freitag, um 19.45 Uhr, im Stadtsaal pünktlich einzufinden: Nayer Richard, Unterkircher, Schuch- ter Martin, Strele Paul, Eichler Karl, Stadlmeir Max, Hatzl Pius, Schuchter Anton, Steininger, Schuchter Siggi, Strasnisky, Woldrich, Rinnenthaler

was zu tun, das ist sogar erzieherisch ungemein wichtig. Gutrune könnte tanzen, und August, das sagst du doch selbst immer, hätte ja ohnehin im Zirkus geboren werden sollen..." Sie bekam schon ganz rote Backen vor Eifer. Martin schüttelte lächelnd den Kopf. „Unsere häuslichen Künste in Ehren — aber für die Oeffentlichkeit reicht das doch nicht aus. Mit dem soliden Können der Phönixtruppe — denn ich bin überzeugt, daß diese ordentlichen Leute gut arbeiten — dürfen wir uns nicht messen." „Es wäre

ja nur Nothilfe — und die Bauern Hier verstehen sicher gar nichts davon. Wenn die nur was zu gaffen haben! Da sind sie schon zufrieden. Ich will doch mal schnell mit der Frau darüber sprechen!" Und ehe Martin etwas einwenden konnte, war sie.davon, klopfte an die braungestrichene Wagen tür und war bald in eifriger Unterhaltung mit Frau Mitter- wallner — so hieß die Phönixmutter. August hatte etwas enttäuscht zugesehen, wie der fremde Junge wortlos und gewissenhaft die Hunde versorgte, striegelte und fütterte

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Seite 4 von 6
Datum: 29.07.1936
Umfang: 6
sotter- graphiert hast, war aber beinahe noch dreckiger!" stellte er fest. Gutrune hielt ihm erschrocken den Mund zu, jedoch das Modell hatte nichts gehört. Denn Gina sprach eifrig weiter auf sie ein. „Wie weit ist es denn noch bis Aschering, Fräu lein? Sie sind doch hier aus der Gegend?" „Nein", sagte Mankei, über und über rot werdend, „wir sind auch Wagenleut!" „Potztausend, also Kollegen!" rief Martin lachend und schüt telte ihre Hand. „Und wo haben Sie denn Quartier bezogen?" Die Schwarze deutete

dem Sträßchen nach in den Wald. „Ist es weit von hier?" fragte Gina neugierig. Mankei schüt telte stumm den Kopf. „Hör' mal, Martin, das solltest du dir ansehen!" rief Gina eifrig. „Wenn die ganze Familie so gut aussieht, wie das Mädel, so gibt das eine prachtvolle Serie von Illustrationen für ,Zeit und Welt'. Ich komme mit! Gutrune, paß auf den Buben auf, und du, Karl August, fahre in den Schatten, bis wir wiederkommen." Martin, der wohl bemerkte, wie das Mädchen von Ginas rascher Art eingeschüchtert wurde

, daß der uns in Ruhe läßt. Aber die Mutter ist im Wagen und schläft!" Damit eilte sie voraus und erreichte bald mit den unerwarteten Gästen die Waldwiese. „Nein, Martin, wie entzückend!" rief die leicht entflammte Frau Hollweck. „Diese Leute wissen wahrhaftig zu leben. Wenn ich an die Dorfplätze denke, auf denen wir die paar Tage zu gebracht haben... Man kann eben immer etwas lernen!" Inzwischen war Frau Pfaus von dem ungewohnten Lärm erwacht, steckte den struppigen Kops aus dem Fenster und rief unwillig

heraus, daß dies hier nur Amateure waren. Martin hatte inzwischen seine Zeit genützt und das Mädchen, das in der Nachmittagssonne stehend ein Pferd am Kopfe kraute, heimlich ausgenommen. Jetzt wandte er sich wieder zum Gehen. Aber Gina faßte ihn am Arm. „Ließe es sich nicht machen, Berkehrsunsälle. Schwaz, 28. Juli. Am Sonntag fuhr der Konditorgehilft Johann B o s i n aus Schwaz auf seinem Motorrade durch Ienbach und begegnete einer Frau mit einem Kinderwagen. Er wich demselben vorschriftsmäßig

! Das sind doch endlich echte Zigeuner. Was wir bisher trafen, war eigentlich ganz reizlos, viel bürgerlicher als wir." Martin mußte ihr recht geben. Es war, als solle sich Theos Ansicht bewahrheiten: Je ärmer die „Fahrenden" waren, desto mehr schienen sie darauf erpicht, ein lnßchen Ordnung und Wohlstand vorzutäuschen. Auch zeigten sie wenig Sinn für den eigentümlichen Reiz ihrer Daseinsform, sondern sie schleppten sich damit ab wie mit einem notwendigen Uebel. — Er über legte kurz: man könnte von dem bildhübschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 12.07.1937
Umfang: 8
Jnnsbructer Tageszeitungen. Nach Verlesung von drei Begvüjßungstelegrainmen der italienischen Eisenbaihnbedtensteten in Venedig, Bozen und Brenner durch deri hiesigen Delegierteii der italienischen Staatsbahnen' spricht Oberinspektor Sinzinger im Namen des Landessührers der VF. Der Redner hebt die großen Ber- dienste des sexhidenden Bundesbahndirettors um edn Aus bau der VF. in seinem Dienstbereiche sowie seine rastlosen Lisa greift e!n... Von John R. Bhers „Aber, aber, Liebling", sagte George Martin

vorwurfs- vÄ und trachtete sein Gesicht in Fakten höchster Empörung zu zerknittern. „Ist es denn wirklich notwendig, daß du dem Milchmann genau die Höhe meines Aionatsgdhaltes mit telst?" Immerhin war festzustellen, daß aus den Worten, die George Martin an seine reizende, kleine Frau richtete, eine gewisse Resignation klang. „Aber George", sagte Lisa und ihr Gesprächspartner mußte konstatieren, daß er ihren unschuldigen Augenauf- Hlag ebenso reizend fand, wie vor einem halben Jahr, da sie geheiratet

hatten. „Erstenss ist es nicht nett, daß du horchst, wenn ich mit anderen Männern spreche, zweitens ist unser Milchmann gar kein gewöhnlicher Milchmann: er hat einen eigenen, kleinen Wagen, drei Kinder luüd hat mir alles über seine Frau erzählt. Und schließlich! weiß doch hier in Beamonnt jeder, wieviel der andere verdient . . ." George Martin machte wieder einmal die Erfahrung, baß es schwer war, die Miene tragischer Empörung sestzu- halten, wenn Lisa sich auf die Zehenspitzen stellte und das bringende

, die sich pflichtgemäß bewundernd um die Hochzeitsgeschenke staute. „Hallo, Martin! Nett, daß Sie auch gekommen sind!" begrüßte Maguire seinen Angestellten freundlich. „Und da lerne ich ja mut, auch endlich Ihre reizende, kleine Frau kennen!" George blickte aus den Augenwinkeln ein wenig sorgen voll auf Lisa, denn er wußte, daß 1 sie es weder liebte, sich „reizende, kleine Frau" nennen, noch ihren Arm streicheln zu lassen, aber Lisa hatte ihr reizendstes Gesicht aufgesetzt und schien entschlossen

und daß die Glinghanrs sich schon wieder einen neuen Wagen, ztlgelegl hatten. Ihre Ausbeute an Neuigkeiten wäre sicher noch grö ßer gewesen, wenn sie nicht gerade in diesem Moment ein kleines, älteres Männchen sichtlich einsam und ein wenig unnütz in einer Ecke stehend erblickt hätte. Lisas Ehrgeiz war erwacht. Zwei Minuten später stieß sie, so unabsichtlich wie ntrr möglich, an lden Ellbogen das kleineren Herrn an und enk- schuldigte sich ausführlich. „Ich bin übrigens Mrs. Martin", erklärt sie fretmdlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 16.05.1914
Umfang: 12
Bergarbeitervertreter haben heute mit einer Wählerschaft zu rechnen, die in ibren Versammlungen liberale Redner nicht mehr duldet. Nach dem Tode Harveys beschloß der Bergarbeiter- Verband von Derbyshire, >das erledigte Mandat einem anderen seiner Vertreter zu übergeben. Es wurden zwei Personen in Vorschlag gebracht: der sozialistische Sekretär des Verbandes, Frank Hall, und der liberale Präsident Martin. Die Wahl des hohen Rats des Verbandes fiel auf den liberalen Martin, obwohl Genosse Hall der weitaus fähigere Kopf

ist. Man gab an, man könne den Sekretär in Derbyshire nicht entbehren. Solange der Sekretär ein Liberaler war, hat man ihn stets entbehren kön nen und als Parlamentsmitglied nach London ge schickt. Martin, bisher Mitglied der liberalen Parteiorganisation, nahm die Wahl an. Die Kan didatur wurde von dem Vorstand der Bergarbeiter- föderation Großbritanniens gutgeheißen, nachdem Martin diesem seinen Wahlaufruf unterbreitet und sich verpflichtet hatte, sich streng als Arbeiterparteiler aufzuführen

und die Liberalen zu ignorieren. Das paßte nun den Liberalen nicht in den Kram. Sie erklärten, daß ihr Parteifreund Martin nicht die geeignete Person sei, und stellten einen Gegenkandi daten, den liberalen Grubenbesitzer Houston, auf. In seinem Wahlaufruf sagt Martin: „Wenn die Bergarbeiter, für die ich mein ganzes Leben gear beitet habe, einen Grubenbesitzer einem aus ihrer eigenen Klasse vorziehen, so werden sie es mit offe nen Augen tun. Sie kennen mich und mein Werk und sie kennen den Grubenbesitzer

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 15.05.1912
Umfang: 8
gewaltsam aus dem Saal entfernt. (Die deutsche Nationalflugspende.) Berlin, 11. Mai. Die Sammlung für die deutsche Nationalflugspende hat die Summe von mehr als zwei Millionen Mark bisher ergeben. England. (Zum Unte rgange der „Titanic".) Wie aus London gemeldet wird, ergab die Untersuchung, daß nachts die wasserdichten Abteilungen des Dampfers Martin Greifs Nachgelassene Schriften. Selvsterlebtes» Novellen» Skizzen. Herausgegeben von Wilhelm Ko sch*. Unter den vielen Freunden und Verehrern Greif'scher

Lyrik werden wohl Wenige sein, denen es bekannt ist, daß Martin Greif, der Dichter zarter Lieder, ein frucht barer Prosa-Dichter und Feuilletonist war. Und doch ist es so. Ja, wenn wir den stattlichen, seit Jahren erwarteten Band, den Wilhelm Kosch soeben als Schluß stein in des Dichters Leben der Oeffentlichkeit übergibt und der Ihrer k. u. k. Hoheit Frau Prinzessin Gisela von Bayern gewidmet ist, durchblättern, so möchten wir es sogar beklagen, daß Martin Greif sich nicht berufen fühlte

und Biograph des Dichters, in seinem Prosaband vorlegt, ist etwas Neues, Außer gewöhnliches, eben deshalb, weil wir darin den Prosaiker und gemütvollen Plauderer Martin Greif kennen lernen, den noch im Ungewissen umherirrenden Leutnant Fried rich Hermann Frey und den zum Opfer seiner Wahr haftigkeit werdenden Dichter Greif. Und schon deshalb ist der Inhalt des Buches spannend vom Anfang bis zum Ende. Wilhelm Kosch schickt ihm eine warm ge haltene Einleitung voraus, der sich Erinnerungen des Stadtverwalters

unter nahm und seitdem verschollen war. Diesem folgt „Ein Besuch bei Friedrich Rückert", dem bekannten bayerischen Dichter. Ein hochinteressantes Kapitel bilden die „Deutschen Fahrten", Greifs Berichte vom deutsch französischen Kriegsschauplatz 1870—71. Hier lernen wir bereits den Dichter und Schriftsteller Martin Greif kennen; eine herzerquickende Frische und gesunde Natür lichkeit spricht aus ihnen. Sie erschienen als Leitartikel in der alten Wiener „Presse" und zwar der erste am 16. Juli 1870

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