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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 20.06.1930
Umfang: 12
erscheint jeden Freitag , Bezugspreis Monatlich S 1.—; fürs erste Halbjahr 1930 S 6.—; der Bezug gilt bis zur ßbbe- siellung. Anzeigenpreise nach Preissatz. Kleine An zeigen bis zu 10 Worts 1.40, jedes weitereWorilOg. Post- sparkassen-Konto 123.395, mif bem,3lmte6fatt der / $e$irp£>t)auptmannfif}aftßmi dem £)tmbel0s unb (UemerBeBlatt, fowie her Beilage O&ttiroler QeimatBfättec'” Lienz , Freitag , den 20. Juni Jahrgang 1930 Ereignisse der Woche. Oesterreich. Der Heimatwehr-Stabschef Major Pabst

verhaftet und landesverwiesen. Am Samstag, den 14. Juni wurde Major Pabst, der erste Stabschef der österreichischen Selbstschutzverbände, in der Herrengasse in Wien, um 4 Uhr nachmittags von einem Krimi nalbeamten angehalten, als er sich gerade mit dem ersten Bundesführer Dr. Steidle in die Heimatwehrkanzlei begeben wollte. Major Pabst wurde im Zuge einer Vorladung mittels Autos in das Polizeigefangenhaus auf der Roßauerlände gebracht. Erst dort wurde er für verhaftet erklärt und ihm verkündet

, daß er für beständig aus Oesterreich abgeschafft sei. Major Pabst hat die Eröffnung der Polizei ruhig zur Kenntnis genommen, hat den Rekurs an die Landesregierung in Wien (Bürgermeister Seitz!) eingelegt und Bundesführer Dr. Steidle als Rechtsbeistand verlangt. Major Pabst wurde von der Polizei nicht mehr frei gegeben, sondern sofort in Gewahrsam gesetzt. Wie nicht anders zu erwarten war, wurde die Berufung des Major Pabst durch Landeshauptmann Seitz von Wien abschlägig beschieden. Unter Begleitung von zwei

Kriminalbeamten flog Major Pabst mit seiner Frau am Sonntag nachmittags vom Flugfeld Aspern nach Venedig. Das Flugzeug mit Major Pabst ist abends 9 Uhr glatt in Venedig gelandet. * * * Die Verhaftung und Landesverweisung des Generalstabschef der österreichischen Heimat wehren ist zunächst eine polizeiliche Angelegenheit und gehört in diesem Zusammenhang zu jenen Erscheinungen, die auf vielen Seiten schon längst die Befürchtung wachgerufen haben, daß Schober aus Oesterreich einen vormärzlichen Polizei st aat

machen will. Die Landesverweisung des Generalstabchef der Heimatwehren ist dann aber auch eine eminent politische Angelegenheit, nicht nur wegen der Stellung der Person, sondern auch wegen der Art und Weise des ganzen Vorganges. Major Pabst wurde nicht an seinem stän digen Wohnsitz in Innsbruck, sondern in Wien von der Polizei angehalten, und dort wieder nicht etwa in seiner Kanzlei, sondern auf offener Straße. Und zwar einen Tag nach Verab schiedung des Entwaffnungsgesetzes — das erweckt den Anschein

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 15.07.1930
Umfang: 6
. L Elisabethstraße 9/IL, Fernruf 5 22-4-29. ✓ Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichische Anzeigen-GesellfchafL A.-G.. Wien. Lg Brandstätte 8, Fernruf v 22-5-95. Nr. 16V. Innsbruck, Dienstag, den 15. Znli 1930. 18. Jahrg. Das gerichtliche Verfahren gegen Major Pabst eingeleitet. Paragraph 300 des Strafgesetzes als Grundlage.—Keine praktische Auswirkung des Verfahrens. Zwei Millionen Kurden rühren

Erhebun gen über die Tätigkeit des Major Pavst das Ver fahren wegen Vergehens der Aufreizung nach Paragraph 800 des Strafgesetzes eingeleitet. Das Ver fahren wird naturgemäß in Abwesenheit des Major P a v st dnrchgeführt werden müssen. Die ganze Aktion ist bei dem jetzigen Stande der Dinge rein theoretisch, da Major Pabst in Oester reich uichtversolgt werden kann. Einer Verfolgung würde er nur anheimfallen, wenn er ohne Erlaubnis wieder ans irgend einem Wege nach Oesterreich znrück- kehre

der Aufwiegelung schuldig und mit ein- bis sechsmonatlichem Arreste zu bestrafen. Hätte er zur Einstimmung in derlei Beschwerden Unterschriften oder Geldbeiträge gesammelt, oder zu solchen aufgeforöert, so ist die Strafe zu verschärfen. Auch kann der Verfasser einer solchen Beschwerdeschrift aus dem Orte oder dem ganzen Bunöeslande und, wenn er ein Ausländer ist, auch aus sämtlichen Bun desländern der Republik ab geschasst werden." Bei Major Pabst in Venedig. Ende dieser Woche weilten mehrere Heimatwehr führer

, darunter der Reichskommandant der Eisen bahnerwehr, Stöcker, zu einem Besuche bei Ma jor P a b st in Venedig. Reichskommandant Stöcker teilt der „Dötz" über seine Begegnung mit Major Pabst u. a. mit: Der Zweck des Besuches war vor allem, nach längerer Trennung wieder einmal mit unserem Bundesstabschef zusammenzutressen, nach seinem Befinden zu sehen und bei dieser Aussprache auch verschiedene Organisa tionsfragen der Selbstschutzverbände, insbesondere der E i s e n b a h n e r w e h r, zu besprechen

. Major Pabst war über unser Kommen sehr erfreut, er sieht sehr gut aus und ist in b e st e r S t i m mu n g, wenngleich er noch immer darüber bittere Kränkung empfindet, daß man ihn, der durch zehn Jahre der Heimattreuen Bevölkerung und auch dem österreichischen Staate auf dem Wege zu seiner politischen Konsolidierung so treue Dienste geleistet hatte, derart behandelte. Major Pabst betonte mit allem Nachdruck, daß er niemals der Regierung schaden oder gegen sie kämpfen wollte, i« Gegenteil

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 20.11.1930
Umfang: 16
i erreichte ihn nach fünf Monaten Re Nach, richt, «daß man ihm Gerechtigkeit wilder fahren kaffe otrub die Einreise nach Oesterreich gestatte. Vorgestern trat nun Major Pabst 'die Heimreise an und war gestern mit seiner Frau Gast unserer Stadt. Gestern mittags trat er im Auto di« nunmehr kurze Meise zur Grenze am Brenner an. Major Pabst erhielt den ersten Gruß seiner Ge> ftnnungsgenossen noch auf italienischem Boden. Eine Gruppe höherer Offiziere der Heimatwehren erwartete ihn in der Nähe

der Bahnstation und hier wurden die ersten, festen Händedrücke «gewechselt, aus denen Major Pabst wahrlich entnehmen konnte, daß die Heit des Exils vorüber sei. Wohl schätzt ein kluger Mann die «Freuden des Her- -ens höher als jene des Magens, aber auch einem fröh- kichen Herzen ist es gestattet, an die Bedürfnisse des Leibes zu denken. So nahm man in Erwartung des für die Zusammenkunft an der Grenze festgesetzten Zeit- Punktes im Büfett der «Station Brenner ein ausgiebiges Frühstück ein. Um 14.45 Uhr trug

der Wind von -der Grenze das Echo kräftiger Hochrufe herab. Vertreter der Nationalsten aus allen Teilen Oesterreichs nähmen auf der schmalen Paßstraße Ausstellung. Der sogenannte „große Augenblick «war «gekommen und in diesem Mo- mente vergaß Major Pcbst nicht des Landes, das ihm, dem Bettler um Frieden, Obdach, Freundlichkeit und Zuneigung gegeben hatte. Mit derselben Spontanität, Re seine Erklärungen an einige Faschisten im Hotel „Greif" am Vortage ausgezeichnet hatte, sprach Major Pabst

dem faschistischen Italien den Dank für die hoch, herzige Gastfreundschaft der Behörden und des italie nischen Volkes aus, sowie Re Hochachtung und Bewun derung für den Faschismus und seine Organe. Zwei Schritte vor der Statton, während zehn Objektive zur Auf. nähme der Szene bereitstanden, rief Major Pabst die Mitglieder fo-er Grenzkommisston der Earabinieri zu stch. Darauf hielt er stch «kurz in der Grenzkaserne der Miliz auf, umgeben von seinen Gesinnungsgenossen. Schwarz. S den und Draunjacken: Männer

, die jeden Tag mit und Seele dem großen Ziele der Rettung des Water, landes leben und die geschworen haben, wenn auch zu verschiedenem Zeitpunkt, die Ausrottung der bolschewi stischen Bazillen zu 'erreichen. Sie erhoben zusammen die Gläser und Major Pabst schloß den Austausch von Höflichkeiten mit einem uns besonders teuren und jetzt auch jenseits unserer Grenzen widerhallenden Ruf: Es lebe der Duoe, es lebe Mussolini! Stramm habt acht stehlend erneuern die Offiziere der Heimatwehren ihre Hochrufe

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 30.10.1932
Umfang: 16
haben wir dargelegt. Sie hatten schon längst angekündet, daß sie im Parlament deswe gen die Regierung zur Rechenschaft ziehen wer den. Das haben sie natürlich auch getan. Das zweite, was den Sozialdemokraten im Magen liegt, ist die Ernennung des Majors Fey zum Staatssekretär für das Sicherheitswesen. Major Fey ist ein schneidiger Offizier der alten Armee, der den Krieg mitgemacht hat, und zwar nicht als Hinterlandstachenierer, sondern an der Front, und zwar in der vordersten Linie am Isonzo. Viermal wurde

er schwer verwundet und immer wieder kehrte er an die Front zurück. Solche Leute kann die Sozialdemokratie nicht leiden. Major Fey war in der Heimatwehr tätig und ist es heute noch. Das ist ein weiterer Grund, warum er bei den Sozialdemokraten schlecht angeschrie ben ist. Die Sozialdemokraten sagen ihm auch nach, daß er einem italienischen Zeitungsschreiber gegenüber im Februar 1932 erklärt habe, man müsse endlich losschlagen, einen Putsch machen, sonst käme man in Oesterreich zu keiner Ord nung

. Es wird zwar in Abrede gestellt, daß er diese Aeußerung getan hat, wenn er sie aber ge tan, dann hat er damals 70 Prozent der Be völkerung aus den Herzen gesprochen. Der Ruf nach einem Diktator war ja gerade im Frühjahr allgemein. Da aber nicht anzunehmen ist, daß die Sozialdemokratie mit der Aufftellung eines Dik tators einverstanden oder gar hiezu behilflich sei, so wäre nichts anderes übriggeblieben, als auf anderem Wege dazu zu gelangen. Wenn also die Sozialdemokraten den Major Fey als Putschi sten verschreien

und glauben, ihn damit vor allem Volke verächtlich zu machen, so irren sie sich. Das Volk wird sich höchstens denken, Major Fey muß ein schneidiger Mann sein. Hätte er den Putsch gemacht, wäre er gelungen, hätte er dann einmal aufgeräumt, so wäre alles froh gewesen, mit Ausnahme der sozialdemokratischen Führer, die dann wohl in aller Eile in die Schweiz verduftet wären. Tränen hätte weder dem Abram, noch dem Isaak noch dem Seitz oder dem Glöckel jemand nachgeweint. Daß sie es daher auf Major Fey scharf

haben, ist begreiflich. Major Fey hat auch sofort gezeigt, daß er nicht von Schreckbichl ist, er hat nämlich sowohl natio nalsozialistische als auch sozialdemokratische öffent liche Aufmärsche verboten. Der Grund war die Simmeringer Schlacht, von der wir letztes Mal berichtet haben. Daß Major Fey gut daran getan, hat der letzte Sonntag gezeigt, wo es am gleichen Orte bald zu einer ähnlichen Schießerei durch die Kommunisten gekommen wäre und wo es in einer Reihe non Orten, so in St, Pölten. Krems, Grainz und Grünbach

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 19.11.1930
Umfang: 8
gewehr, an. Ms er zum Grenzschranken kam, wurde von der Ehrenkompagnie die Ehrenbezeigung geleistet, der General marsch -ertönte und die Mstsik intonierte das Andreas Hofer-, Lied. Frau Hofrat Bundsmann, als Präsidentin der Frauenorts-, Gruppe der Heimatwehr,'überreichte dem Major einen Blumen strauß und einen Kranz mit einer Schleife inj den Heimatwehr-j Farben. Landesführer Dr. Steidle hielt dann im Kreuzfeuer der Photographen und Filmleute eine kurze Begrüßungsansprache, die Major Pabst

1115 M?anst,f mit zwei Musikkapellen Aufstellung genommen. Major Pabst wurde mit militärischen Ehren — Kopfwendung, Generalmarsch und Heimatwehrhymne — begrüßt und schritt, zusammen mit der Führerschaft, die Front der Formationen ab, die ihn mit Heil- rufen begrüßten. Dann wurden die Fackeln entzündet und Major Pabst im Zuge durch die Stadt zu seiner Wohnung im Saggen geleitet. Die glitzernde Kolonne schritt durch ein dichtes Menschenspalier, aus der wiederholt Heilrufe für den Heim kehrer

erklangen. Vor der Wohnung Major Pabsts, im Hause Schillerstraße 19, defilierten dann die ausgerückten Formationen vor dem zurückgekehrten Stabschef. Major Pabst, der von einem Fenster seiner Wohnung aus den Vorbeimarsch ansah, wurde von den Heimatwehrleuten stürmisch umjubelt. Ein kameradschaftlicher Abend im Stadtsaale beschloß die Feier. Eine Absage des Bauernbundes an Pabst. Der Landesbauernrat befaßte sich am 17. d. M!. mit dem Empfange des Majors Pabst auf dem Brenner und verurteilte

lehnt jeden Putsch ab, der zur Diktatur führen könnte, und hält an den Grund sätzen der Demokratie, die es den Bauern ermöglicht, ihre Interessen selbst zu vertreten, fest. Die völkischen Verbände zur Affäre Pabst. Die Deutsch-völkische Arbeitsgemeinschaft hat für Mittwoch abends im Großen Stadtsaale, eine Versammlung anberaumt, in welcher zu den jüngsten Vorgängen anläßlich der Rückkehr des Major Pabst, die bei allen Heimattreuen Tirolern Proteste ausgelöst haben, Stellung genommen wird. Pfui

Teufel, seid ihr noch Tiroler? Unter diesem Titel schreibt die sozialdemokratische „Volks zeitung" : Bei seinem Empfange im großen Stadtsaale hat .Major Pabst, nachdem er sich schon am Brenner würdelos benommen hatte, den Faschismus und seine Taten in Italien! über Heu Klee gelobt und daran die Bemerkung geknüpft, daß auch die Heimatwehr in allernächster Zeit eine solche Tat setzen müsse. ,,Kann man angesichts solcher schamlosen Aeußerungest überhaupt Worte fiirden, daß ein solcher .Verräter

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 26.06.1925
Umfang: 12
u. mehrmonatlich gebundene und ebenso kündbare Einlagen. Lienzer Sparkasse Tiroler Bauernsparkasse. Zahlstelle Lienz Tiroler Genossenschafts-Verband r. G m. b. H. Innsbruck, Niederlassung Lienz. + 618 r „Ich danke Ihnen, Herr Major," entgeg- nete sie schüchtern. Sie wußte nicht recht, wie sie sich dem Major gegenüber verhalten sollte. Aber dem allen. Freunde ihres Vaters wollte sie nicht unfreundlich ^begegnen. Von all den Herren, die in dem Lalon ihres Vaters verkehrt hat ten, war der Major

ihr noch der liebste ge wesen. „Tie Herrschaften sind wohl auf der Hoch zeitsreise?" fragte Bietendüwel lächelnd. „Doch nicht, Herr Major," entgegnete Hen ning. „Ein Geschäft führte mich nach Berlin, ich mußte eine Mähmaschine kaufen. Wir sind ja schon alte Eheleute! Sechs Wochen schon verheiratet," setzte er lächelnd hinzu. „Gratuliere aufrichtig!" „Aber jetzt ist mein Geschäft beendigt und wir wollen irgendwo essen," fuhr Henning fort.^ „Haben Sie etwas vor, Herr Major? Sonlt würden Sie uns ein Vergnügen

machen, wenn Sie mit inte kämen. Ich.' denke, wir gehen nach> Habels Weinstuben." „Wenn ich nicht fürchten muß, zu stören." „Aber durchaus nicht, Herr Major! Ich bitte Sie, feien Sie heute mein Gast." In fröhlicher Stimmung begab man sich nach dem Restaurant. Es waren behagliche Stunden, hie inan bei einem vorzüglichen Mahle und einer guten Flasche Wein verlebte. Seit langer Zeit hatte sich, der Major nicht so wohlgefühlt. 'Er lebte ordentlich wieder auf. Doch auch ernste Augenblicke gab es, in denen das Gespräch

stockte und jeder in ernste Ge danken versunken vor sich hinblickte. Es war spät geworden, als man sich trennte. Als Ella in das Auto stieg, das sie und .Henning nach dem Hotel bringen sollte, reichte sie dein Major noch einmal die Hand. „Auf Wiedersehen, Herr v. Bietendüwel," sprach sie lächelnd. „Besuchen Sie uns doch eiilwal in Lantow." „Ich würde glücklich sein, gnädige Frau." Herlning legte ihm die Hand auf den Arm. „Wahrhaftig, Herr Major," sagte er. „Sie müssen kommen. Nächstens habe ich große

Treibjagd auf Hasen. Dazu müssen Sie kotn- men." „Gern, gern, lieber Winnefeld!" „Also abgemacht! Ich teile Ihnen noch den Tag der Jagd mit. Und dann bleiben sie einige Zeit unser Gast." Er schüttelte dem Major die .Hand und sprang in den Wagen. Lächelnd nickte Ella dem Major noch ein mal zu, dann setzte sich das Auto in Be wegung und verschwand im Dunkel der Nacht. Langsam schritt der Major die Linden entlang. „Das hat der Winnefeld gut gemacht," murmelte er. „Aber ich gönne ihnen ihr Glück von ganzem

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.10.1929
Umfang: 6
Welt n i ch t und das wird es auch nie. geben: die Wehrmacht ist kein Spielzeug, sondern ein sehr wichtiges und sehr not wendiges Instrument des Staates. Der Angeklagte schilderte dann Liber Befragen des Vor sitzenden, wie er den Revolver kaufte. — Vorsitzender: Was wollten Sie damit machen? — Angeklagter: .»Ich wollte ein formelles Attentat auf Major Foitl ausüben, damit meine Entlassung aus der Wehrmacht untersucht und rückgängig genmcht wird!" Vorsitzender: Wie haben Sie sich dieses Attentat

auch blinde Patronen gibt. Ich Labe zu Hause auch versucht, bei zwei Patronen die Kugeln zu entferne n, weil ich Papierpfropfen Hineinstecken wollte: es ist mir aber nicht gelungen. Vorsitzender: Wie haben Sie denn geschossen? Die Zeu gen sagen, sie haben auf Major Foitl gezielt! Angeklagter: Ich wollte Major Foitl nicht treffen. Ich habe schon gezielt, aber auf eine Lücke zwischen zwei Häusern. Ich habe den Revolver auch so tief gehalten, daß Major Foitl nur in den Oberschenkel hätte getroffen

werden können, selbst wenn eine Kugel ihn durch Zu fall getroffen hätte. Vorsitzender: Daß sie zwei Schüsse abgegeben haben, das deutet aber doch darauf bin, daß Sie mehr wollten, als Sie heute z u g e b e n. Angeklagter: Ich habe gedacht, ich mutz zweimal schießen, um zu zeige n, daß ich Major Foitl nicht treffen wollte. Einen Schutz kann man fehlen, den zweiten wird man aber nicht fehlen, wenn man treffen will. Vorsitzender: Bei der Polizei und beim Untersuchungs richter haben Sie aber doch zugegeben, daß Sie den Major

„unschädlich machen" wollten. Was haben Sie dann darunter verstanden? — Angeklagter: Major Foitl hat wich durch die Entlassung aus dem Heer unschädlich gemacht; ich wollte, das Heeresministe- riNM soll darans aufmerksam werden und auch Major Foitl in seiner Karriere unschädlich machen!" Vorsitzender: Deshalb hätten Sie doch nichtschietzen brauchen: da hätte es sicher noch genug andere west en r o p ä i schere Mittel gegeben, um so etwas zu er reichen. Sie haben übrigens gegen keine einzige Dis

der Disziplinarurteile überzeugt waren. Angeklagter: Ich habe mir halt gedacht, es nützt doch Nichts! Nun wurde der Sachverständige über die Eignung der Waffe zur Beibringung tödlicher Verletzungen vernom men. Er erklärte, die vor: Ganahl verwendete Pistole mit dem Kaliber 6.35 Millimeter sei zweifellos eine tödliche Waffe und durch die Schüsse seien nicht nur Major Foitl, sondern auch alle am gegenüberliegenden Bür gersteig stehenden und gehenden Passanten schwer gefährdet gewesen. Ob die Verantwortung des Ange

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.10.1930
Umfang: 6
. i. Elksabethstraße 9/IL, Femruf B 22-4-29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterrerchische Anzeigen-Gesellschaft A.-G., Wien. I.» Brandstätte 8, Fernruf v 22*5‘$5. Nr. 241. Innsbruck, Samstag, den 18. Oktober 193«. 18. Zahrg. Major Pabfts Forderung nach Aushebung des Ausweisungsbefehles. Erklärungen des Wiener Rechtssrenndes des Majors pabst. Wien, 17. Oktober. (Prtv.» Der Herausgeber

der Korrespondenz Herzog batte heute nachmittags Gelegenheit, den Wiener Rechtsfrennö des Mjors Pabst, Dr. Otto Eibnschitz, über den Stand ier Angelegenheit zu befragen. Dr. Eibnschitz äußerte sich ii. a. wie folgt: Die in der bekannten Mitteilung des L a u d b u n ö e s enthaltenen Beschuldigungen gegen Major P a b st waren mir zum größten Teile bekannt, insbesondere aus einer Unterredung, die ich Ende August mit dem da maligen Bundeskanzler Dr. Schober hatte. Ich war zäher in der Lage, wenige Stunden

nach der am 11. 5. M. »folgten Veröffentlichung eine volle Rechtferti gung an maßgebender Stelle vorzulegen. In Anbetracht des Umstandes, daß eine fremde Macht hier in die Diskussion gezogen wurde, lehne ich Sie Bekanntgabe irgendwelcher Einzelheiten ab. Major Pabst hat das Verlangen gestellt, nach vesterreich znrnckberufcn zu werden, um feinen Gegnern von Angesicht zu Angesicht jesenüberz-utreten. Miner Ansicht nach mutzten die Herrschaften, wenn sie Sen Nut haben, für die W a h r h e i t ihrer Behauptungen eiMtreten

gegen Major Pabst angeboren Mt aller Entschiedenheit mutz ich mich dagegen ver wahren, Satz Major Pabst als bedenkenloser Putschist »»ft Friedensstörer hingcftellt wird. Gerade der Umstand, Latz Major Pabst durch den Kapp -Put sch so Schweres Mitgemacht hat, bürgt dafür, Latz er nicht ein zweites Mal sich in die gleiche Lage begeben wird. M übrigen gibt eine Episode, die ich selbst erlebt habe, gerade durch ihre Unabsichtlichkeit das beste Bild: Am 15. Juni d. I. befand sich Major Pabst

in do l i z e i g e w a h r s a m und seine Entfernung aus Wien war eine von den Verwaltungsbehörden beschlossene Maßnahme. Eine Reibe von Freunden des Majors ^abst, unter ihnen Fürst S t a r h e m b e r g, Stabs leiter Raut er, der Führer der Eisenbalmerwehr, rtocker, und viele andere hatten sich bei Pabst einge- Döen und es wurde auch beraten, was geschehen Ee, um Major Pabst wieder zurückzubekommen. Damals We Fürst Starhemberg: „Du selber warst ja immer ^rjenig e, der vor jeder überstürzten Draufgeherei g e- ">arnt und zurückgehalten hat. Darum

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 14.11.1929
Umfang: 12
der Vertrauensmänner ist es zu danken, daß nicht Gleiches mit Gleichem vergolten wurde, obwohl den Arbeitern gedroht wurde, wenn sie nicht gleich gehen, noch die Bauern kommen und die Arbeiter „zu Kraut treten" würden . . . Die Staatsbiiraerschaft des Major Pabft. Eine Anfrage im Aroler Landtag. Die Genossen Prantl und Hüttenberger brach ten gestern folgende Anfrage im Landtage ein: Erster Stabschef der österreichischen Selbstschutzver bände ist ein ehemaliger reichsdeutscher Generalstabshaupt mann und Major

a. D. Waldemar P a b st, ein Mann, der in der inneren politischen Geschichte Deutschlands und Oesterreichs eine Rolle spielte, bzw. in Oesterreich noch heute spielt. Major Pabft ist nun eine Persönlichkeit, die wohl in der Art ihres Wirkens bekannt ist, nicht aber restlos in ihrer staatsbürgerlichen Zugehörigkeit aufgeklärt ist. Insbesondere ist nicht restlos aufgeklärt, ob Major Pabst reichsdeutscher oder österreichischer Staatsangehöriger ist. ein Umstand, desten authentische Klärung bei der tatsächlich

zu stellen beliebt. Major Pabst hat sich derart in den Vordergrund der österreichischen Aktualität zu stellen gewußt, daß seine durch aus . noch nicht genügend aufgeklärte Persönlichkeit jeden falls eindeutiger Darstellung bedarf. Major Pabst kam im Jahre des K a p p - P u t s ch e s (1920). an dem er an hervorragender Stelle als Stabs chef der putschenden Division Lüttwitz mit wirkte, nach Tirol. Die erste Falschmeldung. Laut Meldezettel stieg am 25. Juni 1920 im Inns brucker Hotel „Arlbergerhof

von den deutschen Reichs- behörden steckbrieflich verfolgten Major Walde mar Pabst von Ohaim. dem heutigen Stabschef der österreichischen Heimatwehren. Heute liegen über die Persönlichkeit Pabsts folgende Daten vor: Waldemar Pabst. geboren 1881 in Ber- l i n. Deutschland, zuständig nach Mieming. Ober inntal. evangelisch. Frau Helene, geb. Corneli. geboren 1892. Ob diese Daten, die zwar an amtlicher Stelle festgestellt sind, zur Gänze zutresfen. ist uns nicht bekannt. In der Heimatwehrbroschüre

„Der Weg zu Oesterreichs Freiheit" wird er z. B. auf Seite 34 wieder „als Kind der lachenden, fröhlichen Metropole am Rhein" (also Köln) mit daraus resultierender besonderer Einsühlungsfähigkeit in den öster reichischen Charakter bezeichnet. Oesterreichisch oder deutsch? Das ist hier die Frage. Nach der heutigen Aktenlage wäre Major Pabst jeden falls österreichischer Staatsbürger, womit aber wie der durchaus nicht die von anderer Seite bezeugte Tatsache Überernstimmen will, daß Major Pabst als Major a. D. im Bezüge

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 25.07.1930
Umfang: 16
". wie man ben deutschen Stammes bruder Major Papst, den Retter Oesterreichs vor dem Bolschewismus, zu bezeichnen beliebte. Auch ist dieser Mann nicht derart empfindlich und wehleidig, daß er sich über die Schumy'sche .Auslandsbeförderung" zu Tode kränken wür de. War auch Major Pabst der eigentliche gei stige Führer der österreichischen Heimatweh- xm —, so wird unsere Volksbewegung auch mit Major Papst nicht stehen oder fallen. Dazu ist ein zu guter Kern vorhanden und die Bewe gung auf zu solider, gesunder

Basis erstellt, als daß sich die Hoffnungen der heimtückischen Gegner aus dem eigenen „bürgerlichen" Lager in dieser Hinsicht erfüllen würden. Aber die Art, mit welcher Major Papst abgesägt und abtransportiert wurde, das ist das Betrübliche, ja das Beschämende. Und diese „Tat" wirb mit dem Namen Schumy für immer verknüpft bleiben. Für Osttirol ist Tchumy und mit ihm sein gan zer Landbund ein- für allemal erledigt. So lautet der einmütige Wille un serer Bevölkerung. Daß dieser deutli chen

werden. Unser Schweigen wird notgedrungen ein Ende haben müs- Aber der Fall Major Papst ist nicht das einzige Symptom, daß gewissen Kreisen, die am Ruder sind, die Volksbewegung der Heimatwehr unbequem geworden ist. — Wir fürchten, nein, wir hoffen mit Recht, daß sie dieser Gattung Leute in kurzer Seit noch! un bequemer und arg auf die Nerven fallen wird. Denn die Heimatwehr wird ihren Weg der zielbewußten, tatkräftigen Vertretung des bo denständigen, Heimattreuen Volkes unbeirrt weiter gehen — aber in Hinkunft

nur sich selber vertrauen, um nicht seitens angeblicher In Innsbruck sprach u. a. auch der Landesh.-Stellv. Dr. Tragseil namens» der Tiroler Landesregierung den Heimatwehren den wärmsten Dank für ihre unermüdliche Arbeit um das Wohl des Vaterlandes aus. Er knüpfte daran die Bitte, die Heimatwehr möge den beschrittenen Weg zielbewußt weitergehen. In Hall sprach der 1. Bundesführer Dr. Steidle scharfe Kritik an der Ausweisung des Major Pabst und der dabei vom Innenminister Schumy eingehaltenen Taktik

aus. In einer Entschließung wurde in energischer Form gegen die Ausweisung des Major Pabst Stel lung genommen und die Zurücknahme dieser unüberlegten Verfügung der Regierung verlangt. In Anras in Osttirol fand am Sonntag, den 20. Juli eine machtvolle Kundgebung der Heimatwehrortsgruppen des Pustertales statt. In scharfer Weise wurde die Haltung der Re gierung zur Volksbewegung der Heimatwehr kritisiert. Weiters wurde eine Resolution gefaßt, in welcher die Wiedergutmachung des der Heimatwehr angetanen Unrechtes gefordert

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 09.10.1929
Umfang: 6
sich Raab auf einen Feldrain. Zu seiner Rech ten saß einer der Schützen, zu seiner Linken der 26 Jahre alte Treiber Karl N a u r e r aus Asching. Raab hatte sein Gewehr geladen und manipulierte an der Waffe herum. Plötzlich krachte ein Schutz, der den Treiber Karl Naurer in den Kopf traf und ihm die Schädeldecke w e g r i tz. Naurer war sofort tot. Mordversuch eines entlassenen MMa'rvertrauensmannes am ehemaligen kompagniekommandanten. Die Schüsse gegen Major Foitl beim Manöverausmarsch der Innsbrucker

Garnison. Innsbruck, 8. Oktober. Heute hat sich vor dem Innsbrucker Schöffengericht lVorsitz OLGR. E r l a ch e r) der 25jährige frühere Wehr mann Und spätere Hotelöiener Oskar Ganahl wegen Mordversuches zu verantworten, weil er am 16. August l. I., als die Innsbrucker Garnison zur Ein waggonierung zu den diesjähvigen großen Manövern in Kärnten von der Klosterkaserne zum Hauptbahnhof mar schierte. in der Sillgasse aus den Major Foitl, der an der Spitze seiner Maschinengewehrkompagnie marschierte, zwei

aber das Studium aus finanziellen Gründen ausgeben. Dann wurde er Holz arbeiter und brachte sich auch durch verschiedene Ge legenheitsarbeiten durch, bis es ihm gelang, im Jahre 1923 in die Wehrmacht ausgenommen zu werden. Er diente beim Tiroler Alpenjägerregiment Nr. 12, zuerst in Innsbruck, dann kam er als Pionier zur Maschi- nengewehrkompagnie des Regiments in Lienz, deren Kommandant Major Foitl war. Ganahl, der der mar xistischen Militärgewerkschaft angehörte, wurde Kom pagnievertrauensmann. Ganahl brachte

. Ganahl, der schon früher auf Major Foitl schlecht zu sprechen war, weil er von ihm als Kowpagniekommandant mehrmals disziplinär be straft werden mußte, faßte nun einen tiefen Hatz gegen seinen ehemaligen Kompagniekommandanten: er glaubte, Major Foitl sei ihm aufsässig und gehässig gesinnt und sei auch allein schuld an der Entlassung, die Ganahl für ungerechtfertigt hielt. Ganahl versuchte nach seiner Entlassung aus der Wehr macht bei der Gendarmerie unterzukommen, was ihm aber nicht gelang

der Wiederaufnahme in die Wehrmacht scheint auch den alten Haß gegen den Vorgesetzten wieder angesacht zu haben, denn schon am 21. Juni l. I. kaufte sich Ganahl bei einem Innsbrucker Waffenhänöler eine Repetierpistole mit einem vollen Magazin scharfer Patronen, in Ser An gegebenen Absicht, auf Major Foitl ein Attentat zu verüben. Am 10. August erhielt Ganahl ein Schreiben des MUitärverbanSes, baß Sie Bemühungen um seine Wiederanfnahme in den Heeresdienst erfolglos geblie ben seien. Nnn erreichte sein Hatz

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 16
Datum: 12.09.1930
Umfang: 16
" oder ver schleiert den Namen „Uebernahme von Ak tien" führen, die Form- ist uns gleichgültig. Wenn nötig, 'wird auch« Tirol eine Aktienge sellschaft ins Leben rufen können und für die Plazierung der restlichen 40 oder 38 Prozent der Aktien Sorge tragen. Die Frage der Er bauung der Felbertauernstraße ist heute nicht nur mehr eine Lebensfrage für Osttirol, sie ist eine Besuch bei Major Ing. Leo Dolleneck schildert in der Inns- vrucker „Neuesten Zeitung" feine Fahrt mit Flugzeug nach' Venedig und gibt

sodann ei nen interessanten Bericht über einen Besuch bei Major Pabst, dem wir folgendes entnehmen: „Am Abend fitze ich mit Major Pabst im Hotel ,Britania' zusammen. In dieser von dem deutschen Stahlhelmführer in Italien, Herrn Walter, geleiteten Gaststätte bewohnt der ausgewiesene Stabschef der österreichi schen Heimatwehren mit seiner Frau ein Zim mer im fünften Stock. Tagsüber gibt es für Major Pabst viel zu tun. Ganze Stöße von Briefen bringt die Post; die Erledigung der Korrespondenz nimmt

Stunden in Anspruch!. In der Tat ist ja Major Papst, trotz seiner Ausweisung, erster Stabschef der Heimatweh ren geblieben und in allen wichtigen Fragen holt die Bundesführung seinen Rat ein. Major Pabst rechnet zuversichtlich damit, daß ihm die Rückkehr bald bedingungslos ge währt wird; auf die ihm derzeit noch' ge stellten Bedingungen kann er nicht ein gehen, weil er sich dadurch selbst politisch ganz ausschalten und überdies aller Rechts vorteile begeben würde. Von der Erledigung der ,Affäre Pabst

' werden die Beschlüsse, der für Anfang September nach Schladming in Steiermark einberufenen Heimatwehrführer bezüglich' der Haltung der Heimatwehr bei den nächsten Wahlen ganz wesentlich ab- hängen. (Das war leider nicht der Fall. D. R.) Neben den laufenden Geschäften arbeitet Major Pabst an der Niederschrift seiner Er innerungen. Mehrere Verlagsanstalten haben sich bereits erklärt, dieses Werk herauszuoeben. Es dürfte vielleicht noch' vor Weihnachten er scheinen. Beinahe jeden Tag trifft auch Besuch aus Oesterreich

und Deutschland bei Major Pabst ein. Nicht nur die Führer der Heimat wehr suchen ihn auf; auch politische Per- Prestigefrage für ganz Tirol geworden. Da gibt es für Ti rol kein Zurück mehr. Tirol wird' nicht aufhü- ren, mit allen Mitteln die Erbaunng der Felbertauernstraße zu betreiben und wird sich in seiner Einstellung zur Regierung Schober nur mehr davon leiten lassen, wie es von ihr behandelt wird. Wir hoffen, daß der Herbst eine Aenderung in der Haltung der Regierung zu Tirol und insbesondere

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 20.11.1934
Umfang: 8
- v er ein es verschönte den Abend mit seinen Weisen. Am Sonntag fand dann in der Pradler Pfarrkirche die Stiftungsmesse, am Nachmittag ein Bum mel nach Steinach statt. MmMö! tüe £ettunis|esssSscliGii! JZ 'Nachbarn Keule gemeinsamer Appell -er Kanzler-Iollsuß-Wehrverbünde I n n s b r u ck, 19. November. Heute, Montag, 8 Uhr, veranstalten die Kanzler-Doll- fuß-Wehrverbände in der Ausstellungshalle, Bühnen raum einen gemeinsamen Appell. 1. Militärische Meldung: Major Kern; 2. Tirols Politik: Landesrat Dr. Ga m per

Dr. Julius R e i s p und der Vizebürgermeister von Wien, Major a. D. Lahr. Den Vorsitz bei dem Kameradschafts abend führte der Stadtkommandant von Innsbruck Oberleutnant Martin. Dr. R e i s p führte in seiner Rede aus, daß es Ver antwortung tragen heiße, wenn man dem Heimat schutz angehöre. Die Menschen müssen erst zum U m - denken erzogen werden, dann können wir wirklich zufrieden sein, denn sie sind zu wirklichen Heimat schützern geworden. Nachdem Major a. D. Lahr die Grüße des Bun desführers

Vizekanzler Fürst Starhemberg und des Wiener Landesführers Major a. D. Fey überbracht hatte, sprach er von den drei Grundpfeilern des Staa tes, die Boden st ändigkeit, Glaube und Nation heißen. Dann sprach er von der nationalen Frage von Oesterreich und legte die Kulturaufgabe der Oesterrei cher dar. Das österreichische Deutschtum, das sich durch Jahrhunderte bewährt hat, sei deshalb so edel, weil es auf ideeller Grundlage und nicht auf der Grund lage der Gebietsvergrößerung aufgebaut fei. Die Ba sis

des österreichischen Deutschtums ist Kultur und nicht Geographie. Redner würdigte auch das verdienstvolle Wirken des nunmehrigen Generalkonsuls von Triest, des Landesführers der Tiroler Heimatwehr, Doktor Richard S t e i d l e. Am Sonntag hielt Generalstaatskommissär Major F e y in Landeck ein großes Heimatschutztrefsen ab. Nach einem feierlichen Empfang am Eingänge der Stadt, bei dem nicht nur alle Wehrverbände, sondern auch die Schützen und die Turner anwesend waren, begab sich Major Fey in die Pfarrkirche

. Nachmittags fand nächst der Kirche eine Kundgebung statt, bei der Major Fey eine große Rede hielt. Er wandte sich gegen die Verdächtigungen, daß die Hei matwehr mit den Sozialdemokraten ein Kompromiß schließen wolle und sagte: „Wenn die Nationalsoziali sten behaupten, daß der Heimatschutz nicht deutsch sei, so könne man ihnen entgegenhalten, daß der Oester- reicher von ihrer Seite gewiß keine Belehrung dar über braucht. Oesterreich hat dem gesamten Deutsch tum einen Dienst geleistet

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Wörgler Nachrichten
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Seite 3 von 6
Datum: 19.08.1933
Umfang: 6
Brigadier sei nach, Valjewo geritten, um Rapport zu machen und sich weitere Instruktionen einzuholen", meldet ein Leutnant. „Gut. Also, die Herrm wissen, was Sie zu tun haben. Das dritte Baon untersteht ebenfalls meinem Kommando." Dev Herr Major wendet sich hierauf den Köchen zu. „Nicht menagieren, sondern zusammenpacken und marschieren!" Ter Befehl klingt energisch Die Köche schimpfen. „Es ist doch zum Verrücktwerden. Die Ochsen sind schon auf dem Antrieb." Es sind nur unterdrückte Flüche; kaut dürfen

sre nicht werden, denn der Major kennt keinen Spaß. Er ist gleich mit dem Revolver da. Die Mannschaft wird zusammengetrommelt. Ich stelle mich auf die Seite der Verwundeten. Das wäre noch schöner, denke ich. Und dazu noch' der Major Ch., der mir nach der ersten Schlacht auf Romaina Planina den Revolver auf die Brust .setzte. Als die offizielle Krankenmusterung vorüber, dampfe ich ab. Mir kommt jetzt voll zum Bewußtsein, daß eine solche Kriegführung hirnverbrannt ist, daß' die Herren

aus dem Staube. Ich schalte hier ein Bild ein, das ich zwar nicht selbst qesthaut, das mir jedoch von meinen Kame raden, die dabei waren, vollständig übereinstimmend geschildert wurde und den letzten Akt des Dramas bil dete, nämlich die vollständige Aufreibung des einstigen stolzen Landsturmregiments. Major CH. rückte mit der restlichen Mannschaft, etwa fünfhundert Mann, ohne Menage, wieder wei ter, in der Richtung Drucidice-Pranjani. Die einfachste Ueberlegung hätte ihm sagen müssen- daß man mtt

. einigen hundert vollständig erschöpften, kranken, ver hungerten Menschen nicht eine Verbindung schaffen kann, zwischen zwei Brigaden, die in einer Entfernung von etwa vierzig Kilometern noch dazu durch unweg sames, verschneites Gebirgsterrain, getrennt vorgehew Diese Brigaden gingen überhaupt nicht mehr vor, der Major prallte, vollständig isoliert- allein vor. In Trucidice schon stand ihm eine serbische Trup- penmacht gegenüber, wo er in einem mehrtägigen Kampfe ztvei Drittel seiner Leute einbüßte. Aus tak

. An die Front ließ er die wahnsinnigsten Vorwärtsbefehle abgehen, zu einlem Zeit punkt, wo seine Soldaten seit drei Wochen kein Brot mehr hatten und um die Füße Ieltblattfetzen wickeln mußten. Major Ch., der „kleine Esel" und Spinnmeister, patschte ebenfalls in diese Falle. Er' rückte noch ge gen Pranjani weiter, doch schon auf halbem Wege wurde er endgültig geworfen und fast vollständig ein gekreist. Ein Zugsführer fand noch einen Ausweg aus der Masche, die ihm die Serben gelegt. Zurück! auf Dmcedice

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 12.04.1944
Umfang: 6
braten Sowjet-Widerstand in der Bukowina Der Abwehr erfolg siktittih Pietkau-Kample an der Notdh o nt der Kt im können. Drei von ihnen lchuliern «in Gewehr, der Vierte hak eine Maschinenpistole mit. Fröhlich geht Major Rudel ihnen entgegen, klopft dem ersten freundlich aus die Schulter, steckt di« Pistole zurück und ruft: «Pnma. rum8nisck)e Soldaten! Wir sind deutsche Me» ger. Rotgelandet. ®it kommen Mit Euch- auf. ist «,«dcr hellwach und arbeitet sich her aus. Und stapft und stolpert wieder vorwärts

- deutschiand ein. Im Dorf sind Bolschewisten Kaum hat der Major das gesagt, da reißr der Rächststehende di« Pistol« heraus. Schaffe krachen. Major Rudel macht einen Satz und ist auf und davon. Eine Kugel trifft i^n tn die Schulter, Es wird ihm schwarz vor den schießt, Maschinengewehre ^bellen. Der Major schlangelt sich durch. Um vier Uhr erwacht da» Tageslicht. Er marschiert querfeldein. Rur niemand begegnen! Irgendwo mutz einmal die Bahnlinie kommen. Die Bahnlinie, denkt er. Im selben Augenblick liegt

er am Boden. Hai er geschrien? Et Miß es Mchi. M spurt nur einen rasenden Schmerz im rechten Fuß Eine scharf« Steinkante hat die Blasen aus. gerissen. Ausweis: Die Schwerter VtillantentrSger Major R«d«t - PK-Äufnahme: Kriegsberichter Sperling (W) Sa schfag sieb Stadel dartii Von den Sowjets gehetzt - aber immer entwichen der Hauptsache nur ein gertes und auf größere ewaltig gestel» lächenziele ge- .an die Grundgesetze gehalten, daß jedem mas sierten Feuer die Angriffsbewegunz auf lenftes Fernfeuer

, das weit ins feindliche Erde möglichst unmittelbar folgen Hintergelände schlägt und seine Ziele muß oder sein Nutzeffekt ist buch wieder ..., im Marz. Major Rudel. Träger des Eichen laubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen 'Kreuzes, hat, wie der im Schwinden. Eigentlich hätte man das rasch wechseln kann. Aber ihm fehlt jedes , . .... . echte Moment der Bewegung und damit 'uch dem ersten Weltkrieg wissen müssen, auch der Eroberung. So ist der Luftkrieg Der scheinbar bequemste Weg wochen- trotz

und Flächenziele gerichtetes Fernfeuer fchwe- m tiefsten Schlamm herauszukommen, aber alles vergeblich. Die Sowjets kommen . . . . Der Major gibt noch einmal Gas. da kam» heutige Wehrmachtbericht meldet, im m«n ln etwa '400 m Entfernung zehn Bol- Kanipfraum zwilchen Diijestr und schewisten angelauscn. „Los. Jungen», jetzt Pruth wiederum neun feindliche Pan- aber gewetzil'' Der Major hat es gerufen In ' zer vernichtet. Rudel hat damit in mehr rasendem Laus geht es zum Fluß. Die Sa als 1800 Einfätze» allein 202

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.09.1930
Umfang: 6
her Bundesführung wohl nicht überraschen. Tatsache ist, jaß seit der Ausweisung des Major P a b st die Führung M österreichischen Selbstschutzverbände ziellos wurde und Me Zerfahrenheit innerhalb der Bewegung sich Mich bemerkbar machte. Major Pabst war es, der in den letzten Monaten seine ganze Arbeitskraft nicht gegen den marxistischen Gegner achten konnte, sondern im Interesse der Einheit zwischen Im verschiedenen Richtungen innerhalb der Bewegung immer wieder vermitteln mußte, was ungeheuer

schwierig war. Nach seiner Ausweisung aus Oesterreich Verschärften sich in der Bewegung wieder die föderalisti schen Gegensätze: dazu kamen noch die Meinungsverschie denheiten über die Haltung der Bewegung gegenüber der Regierung und den Parteien und Wer ihr Ver hüten bei den kommenden Wahlen. Diese gegensätz- lichm Auffassungen haben bewirkt, daß die Ende Juni in Innsbruck abgehaltene Führerkonferenz ergebnislos geendet hat. Es setzten neue Beratungen mit Major Pabst in Ve- iteötg

hat, sondern die Unmöglichkeit, innerhalb drr Bundesführung zu einheitlichen Beschlüssen über die Mnftige Taktik der Bewegung zu kommen. Daß Fürst Starhemberg einst Nachfolger Dr. Steidles werden M, wurde in Heimatwehrkreisen schon seit längerer Zeit besprochen und Dr. Steiöle selbst äußerte im Früh er ö. I. R ü ck t r i t t s a b s i ch t e n, die er mit geschäft iger Ueberbürdung begründete. Die Verkündung des ^neuburger Programms und die damit verbundene Eiterung, ferner die Ausweisung des Major Pabst

schreibt das „Neue Wie- ^ Abendblatt": ,-Starhemberg übernimmt eine ernste, ^uicht allzu schwierige Aufgabe. Er muß nur trachten, , Mzuknüpfen, wo der Heimatwehrgedanke in feiner iprünglichen Reinheit vorhanden war. Sit t eöl&ei0 selbst hat für sich den Vorzug der Jugend titfr > ^Eraft und ihrem Schwung. Ob er gewillt llnstande sein wird, die Bewegung zum ursprüng- z^Enen Heimatwehrgedanken zurückzuführen, bleibt Berkehrsslieger Major Stoisavljevic vermiht. Seit Dienstag nachmittags keine Nachricht

über den ans dem Flug von Innsbruck nach Zürich verschollenen Piloten. Innsbruck, 3. September. Der bekannte Ssterreichische Berkehrsflieger Major Raoul Stoisavljevic ist seit gestern Dienstag nach mittags vermißt. Er kam an diesem Tage fahrplanmäßig mit bem Berkehrsflngzeng A—3 von Wien in Inns bruck an und flog nach dem vorgeschriebenen Aufent halte nach Zürich, wo er nm 2 Uhr nachmittags ein- treffcn sollte, aber nicht eingelangt ist. Das letztemal wurde das von Major Stoisavljevic gelenkte Flugzeug

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.09.1938
Umfang: 6
eines Ehrengeneraldirektors ausgezeichnet worden. Zu seinem Nach folger wurde Dr. Eduard B r e s s a n ernannt. Osttiroler Klöpplerinnen zeigen ihre Kunst aus der Messesonderschau „Tiroler Volkskunst und Handwerk" (Aufnahme: Ramsauer, Hall) Mit einer strammen Kehrtwendung wandte Ferdinand sich um und gesellte sich zu Franz und Klaus, der ihn belustigt an blinzelte. „Na, Hasenfuß, wie war der Hasenbraten des Herrn Major?" fragte Klaus. „Hast du auch was abbekommen?" „Oh, ein großes Stück, hat fabelhaft geschmeckt!" Klaus stopfte

stand inzwischen, nicht ganz reinen Gewissens, vor der Tür zur Wohnung des Majors. Das Herz pumperte ihm doch etwas. Die Ordonnanz Meier ließ ihn ein. In der Tür zum Wohnzimmer schlug Hein die Haken zu sammen und meldete: „Musketier Lammers zum Herrn Major befohlen!" „Da ist ja der Kerl!" polterte der Major. „Kommen Sie näher!" Hein machte sich auf das Schlimmste gefaßt. Der Plan, den er so schön gegen Ferdinand geschmiedet hatte, schien sich nun also doch gegen ihn zu wenden. Er trat vor den Major

, der in seinem Sessel saß und nahm stramme Haltung ein. „Das ist der Kerl, der uns den Hafen gebraten hat", sagte der Major in strengem Ton zu seinen beiden Gästen, die Hein neugierig musterten. „Schiffskoch in Zivil, nicht wahr?" Gab das nun ein Donnerwetter oder nicht? Er wurde nicht recht schlau aus diesem Empfang. Da erhob sich der Major aus seinem Sessel und schlug Hein derb auf die Schulter. „Bravo, Mann! Ich muß Ihnen mein höchstes Lob aus sprechen!" Hein grinste. Um hundert Prozent wurde ihm leichter

. Aber dem Ferdinand, dem wollte er es anstreichen, daß er ihn so an der Nase herumgeführt hatte. Der sollte seine Ueberraschung noch erleben! Sein Plan ging ja wieder in Ordnung! „So einen Hasen habe ich mein ganzes Leben noch nicht gegessen!" erklärte jovial der Major. Hein hatte seine alte Dreistigkeit wiedergewonnen. „Davon bin ich überzeugt, Herr Major!" sagte er zweideutig. Grothe wandte sich zum Tisch, auf dem noch die Schüssel mit dem Rest des Bratens stand. Er hob den Deckel ab und griff zu Messer

Pieter, den er so schnöde umgebracht hatte, verzehren sollte, dagegen sträubte er sich doch. Der Major schob ihm den gefüllten Teller hin und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. „Hoffentlich schmeckts Ihnen ebenso gut wie uns!" j (Fortsetzung folgt)] j

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.06.1930
Umfang: 6
werden kann, wenn wider alle Voraussicht die Zollberatungen nicht positiv abgeschlossen werden sollten. Major Vabft zum Ausweisungsbefehl. Der Wortlaut des abgewiesenen Rekurses an den Landeshauptmann von Wien. Bekanntlich hat sich Major Pabst noch im Laufe des Samstag entschlossen, einen Rekurs an den Landeshauptmann von Wien, Bürger meister Seitz, bezüglich seiner Ausweisung zu richten. Dieses Dokument hat folgenden Wortlaut: Das angefochtene Erkenntnis ist vor allem aus dem Grunde nicht den Gesetzen entsprechend

angefochtenen Erkenntnis zu erledigen. Wien, am 15. Juni 1930. Waldemar P a b st. Major Pabst in Mailand. Berlin, 17. Juni. (Priv.) Wie der Mailänder Vertreter des Ullsteinverlages meldet, ist Major P a b st in M a i- land eingetroffen und im Hotel „Britannia" abge stiegen. Er habe erklärt, daß er bald nach München Weiterreisen werde. Die Polizei zwang Major pabst ins Flngzeng. In verschiedenen Wiener Blättern wurde der letzte Akt der Ausweisung des Majors Pabst so dargestellt, als ob Major Pabst

s e l ü st gewünscht habe, im Flugzeug von Oesterreich wegzukommen und die Kosten dafür selbst getragen habe. Das ist nicht richtig. Major Pabst wollte vielmehr Oesterreich lieber mit der Eisenbahn ver lassen. Die Polizei drängte jedoch, daß er möglichst bald aus Oesterreich hinauskomme und daß er ein Flug zeug benütze. Die 3000 8, die die Fahrt mit dem Privat flugzeug kostete, hätte auch Pabst nicht bezahlen können und es wurde das Flugzeug durch die Behörde bezahlt. Die Polizei befürchtete nämlich

, daß, wenn Major Pabst mit der Eisenbahn über Graz nach Italien überstellt würde, die steirischen Heimatwehren den Zug aufhalten und Major Pabst aus der Polizeigewalt befreien würden. Nach der Bundessührerkonserenz in Leoben. Innsbruck, 17. Juni. Die nach-Leoü en zur Sitzung der Bundesleitung der österreichischen Selbstschutzverüände delegierten Tiroler Führer, Dr. P es endo rf er, Dr. Ja ko neig und Major Rodler sind heute früh nach Innsbruck zu ruck g ekehrt. Ueber- die Beschlüsse, die von öer Führerschaft

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 8
Datum: 14.04.1926
Umfang: 8
s -. B r u d e r s ch a f t". Der Kerr Major und das Loch. 1 In den Neunziger-Jahren lag in Innsbruck das tschechische k. u. k. Infanterie-Regiment Prinz von Sachsen Nr. 11, aus Pisek in Böhmen, aschgraue Aufschläge, gelbe Knöpfe, in Garnison. Da sich die einheimische Be völkerung, insbesondere der weibliche Teil, mit den Böh maken nicht besonders gut vertrug, sich aber trotzdem auch Evastöchter fanden, die sich der Soldaten aus dem Po- vidlland annahmen und mit ihnen Freundschaft schlossen, gab's häufig Reibereien

und Streitigkeiten, die ihren Höhe punkt in der berühmten Schlacht von St. Nikolaus fanden, wo eine als Assistenz ausgerückte Kompagnie vor den wildggwordenen Koatlacklern beiderlei Geschlechts kapitu lieren und abziehen mußte. Doch davon ein anderesmal. Ich will ja vom Herrn Major und dem Loch erzählen. Also, da war bei den Elfern ein Major, gefürch.et weit und breit wegen seiner Strenge und Grobheit, hinter der er sein etwas fadenscheiniges Wissen verbarg. An einem warmen Frühlingstag befahl

, nicht für immerwährende Zeiten bestehen lassen konnte, erging der Befehl an das Bataillon^ die mit so vieler Mühe hergestellten Erdlöcher am nächsten Vormittag zuzuschütten. Bei diesem Zuschütten bäeb nun trotz des Feststampfens eine ganz beträchtliche Menge Erde Übrig, die in Gestalt eines mannshohen, pyramidenför migen Haufens mitten am Prügetbau thronte. Als der gestrenge Herr Major angeritten kam, um sich vom Fort schritt der Arbeit zu überzeugen und die Melüung erhielt, daß alles wieder eingeebnet sei, zeigte

er wutflammenh auf den oininösen Erdhaufen und schrie: „Was, einge ebnet!? Was ist das für ein Sauhaufen?" Der Pionier oberleutnant meldete,schück)tern, daß das die übriggebliebens Erde fet, man könne die aufgegrabene Scholle trotz Fest- stampfens nicht nrehr auf ihr ursprüngliches Volumen zurückbringen!" „Das ist mir ganz Wurst, der Haufen muß weg!" brüllte der Major. „Zwanzig Mann mit Schaufeln antreten und die Erde zum Jmr hinüber schaufeln und dort hineinwerfen!" befahl nun der Oberleutnant

. Als der Major diesen Befehl hörte, donnerte er los: „Was befehl'n S' da, Sie unprak tischer Unglücksmensch! Das weite Stück zum Inn hinü ber wollen S' die Erd'n trag'n lass'n? Da machen S' doch viel einfacher gleich hier a Loch auf und werfen S' die Erd'n nein!" Ueber das was weiter geschah, schweigt die Chronik. Austria-Tauz-Palast Innsbruck, Anichstraße 24 Vornehmstes Vergnügungs - Lokal Max Ambach, Besitzer.

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 01.05.1932
Umfang: 16
mich nicht zum Bataillonsadjutanten wählen lassen, um dann zu Hause zu bleiben, wenn meine Kameraden ins Feld rücken. Ob sich der Herr Oberst um einen Ersatz für mich um gesehen hat, weiß ich nicht, denn zwei Tage später, als ich gerade vom Nachtdienst nach Hause gehen wollte, erhielt ich einen Dienstzettel von Major An der Lan, daß ich sofort in die Baonskanzlei kommen sollte. Dort erfuhr ich, daß der Krieg mit Italien bevorstehe, und daß die Alarmierung des Baons jede Stunde zu ge wärtigen sei. Um die Telegrammzensur

, Boten oder Radfahrer verständigt werden. Wir hatten keine Kaserne. Die Ausrüstungsgegenstände waren in ganz Innsbruck in vier, fünf Magazinen zerstreut. Die Mäntel lagen in Wilten, die Gewehre in Hötting, die Bajonette in Pradl und die Zeltblätter usw. ich weiß nicht mehr wo. Kurzum, Major An der Lan, Proviantoffizier Oberleut nant Narziß Lechner und ich, also der Bataillonsstab, arbei teten mit unseren braven aber ebenfalls noch unerfah renen Unteroffizieren täglich von 6 Uhr früh bis 3 Uhr nachts

. Hilfe von den Militärbehörden hatten wir keine, denn die hatten begreiflicherweise selbst die Hände voll Arbeit, mußten doch neue Landsturmbatail lone ausgestellt werden usw. Unsägliche Mühe machte es Major An der Lan und dem Oberleutnant Lechner, Pferde und Wagen für den Train zu beschaffen. Im mer wieder meldeten sich Freiwillige bei uns. Kurzum, Hochbetrieb in der Bataillonskanzlei. Am 23. Mai abends sollte nach dem Alarmierungs befehl das Bataillon marschbereit sein. Wir teilten uns daher

die Arbeit auf fünf Tage ein. Es kam eine neue Schwierigkeit. Am 22. Mai waren alle Leute des Bataillons auf den Prügelbau befohlen. Dort sollte die endgültige Einteilung der Mannschaften in die Kompagnien und die Uniformierung der Leute erfolgen. Morgens um 8 Uhr kam der Major im Auto ange- rast mit einem Telegramm des Landesverteidigungs- Kommandos, wonach das Bataillon bereits am 22. Mai, also am Abend dieses Tages, um einen Tag früher als angenommen, abzugehen hätte. Ich erklärte als Adju tant

, das sei ausgeschlossen. Wir hatten ja noch kein Pferd, keinen Wagen, keine Patrone, die Leute hatten größtenteils noch keine Uniform. Major An der Lan telegraphierte entsprechend zu rück, kam aber nach einer Stunde wieder mit dem ka tegorischen telegraphischen Befehl: „Das Bataillon hat unter allen Umständen um 6 Uhr abends einwaggo- niert zu werden." Na also, versuchen wir es. Geht es, ist's recht, gehts nicht, dann geht es eben nicht. Befehlen ist leichter als gehorchen. Major An der Lan mußte

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