wird sein, daß die serbische extreme Partei wieder Oberwasser gewinnt. Korrespondenzen. I- Stans, 20. Mai. (Beerdigung. — Kirchen musikalisches.) Unter allgemeiner Theilnahme fand heute die Beerdigung des leider zu früh verstorbenen Herrn Stanislaus Mühlsteiger statt. Fast drei Jahre harrte er sie ihren Religionshab, ihr fortgesetztes Streben, mit allem Heiligen bald garz aufzuräumen, und ihre ungeheuere Schwäche der Freimaurerei gegenüber aufs Glänzendste an den Tag ge legt, weßwegen wir dem Präfekten von Mailand
, der zuerst die Erlaubniß gab, die Prozessionen abzuhalten und im letzten Augenblicke sie sie wieder feierlichst zurücknahm, zum größten Danke verpflichtet sind." So die „Voce della Veritä". Doch ist die Sache noch nicht abgethan. Die Zeitungen in Mailand sind über dieses Vorgehen der Regierung ungehalten und wissen nicht, wie sie die Regierung vertheidigen sollen. Der Präfekt, sei es, daß er im Namen der Regierung oder in seinem eigenen Namen, je denfalls im Sinne der Regierung so handelte
, hat sich wegen sei ner Schwäche unmöglich gemacht, und wie die„Persev." behauptet, bereits seine Entlassung eingereicht. Die katholische Jugend und der katholische Verein, zu welchen die edelsten und reichsten Familien Mailands gehören, protestirten gegen das Verbot, dasselbe that auch der Klerus. Das Volk hat ein feierliches Plebiszit gegen die Regierung abgegeben, indem es die Erz bischöfe und Bischöfe, deren bei 30 in Mailand anwesend wa ren, so oft sie von der erzbischöflichen Wohnung in den Dom zogen
, immer beklatschte und auf das Herzlichste begrüßte mit „Hoch auf die Religion, auf den Papst, die Bischöfe und ins besondere auf den Erzbischof von Mailand. Die große Domkirche war mehrmals dichtgedrängt mit Gläubigen, ohne daß dabei die geringste Störung der Ruhe vorgekommen wäre. Die Kaufleute beklagen sich auf das Heftigste gegen das Ver bot des Präfekten, Grafen Torre, und rechnen ihm die Sum men vor, die sie durch ihn verloren haben. Dasselbe thun die Lohnkutscher. Kurz, es kommt der Regierung
theuer zu stehen, bei dieser Gelegenheit wieder so auffallend ihre Reli gionsfeindlichkeit gezeigt zu haben, und die Katholiken können nur wünschen, die Regierung möge fortfahren, immer mehr sich die Maske abzunehmen; desto eher wird sie sich unmöglich machen. Merkwürdig ist auch dies noch, daß alle diese libe ralen und revolutionären Größen, wie es der Graf Torre, Präfekt von Mailand, ist, der, ein Neapolitaner, feinem König Franz II. die geschworene Treue gebrochen und sich der Re volution