, daß du nur mein Glück wünschest, davon bin ich ebenfalls überzeugt.' Luise seufzte, tief erröthend, aber sie schwieg. »So hat sich denn mein sehnlichster Wunsch erfüllt,' sagte Frau Weichert ausstehend und zu Hugo und Luise hmtretend. „Euch beide vereint zu sehen, war das Ziel meines Lebens, ich freue mich innig, daß ich es erreicht.' Furchtbar erschrocken sprang Hugo auf, er war plötzlich blaß geworden, seine Aufregung war verschwunden. „Um Gotteswillen, Mama, sprich nicht weiter, du befindest
dich in einem Irrthum, Luisens wegen furchtbar peinlich ist. Mem Pstegeschwesterchen liebe ich so innig ung zärtlich, wie ein Bruder seine Schwester nur lmmer lieben kann, aber das Mädchen, welches ich heirathen will, ist ein auderes. Mama, ich habe mich soeben mit der Baro nesse von Wartenegg verlobt!' Ein Schrei des Entsetzens entfuhr den Lippen der alten Dame. Luise entfiel das Buch, erbleichend lehnte sie sich zurück und verbarg ihr Gesicht hinter den Händen. Sie schämte sich dieses pein lichen Austrittes wegen
, die dir so nahe, daß du nur nöthig hättest, die Hand nach ihr auszustrecken. Verlange nicht, Hugo, daß ich dieser Fremden mein Herz, meine Mutterliebe entgegenbringen soll, für mich war Luise diejenige, die diesen Platz einnehmen sollte, und sie allein wird es bei mir immer bleiben, sie erscheint mir am wür digsten dazu.' Luise hatte sich erhoben und die Hand auf das Herz legend, sagte sie stolz: „Mama, wenn du bei dieser Ansicht beharrst, dann zwingst du mich, das Haus zu verlassen
, in dem ich von meiner Kindheit an eine heimath liche Stätte gefunden habe. Mit welchen Ge fühlen würde Hugo mich betrachten, müßte er mich als Zankapfel mit in seine Ehe hinein nehmen, wenn ich es wäre, die ihm sein Glück verbittere, indem ich störend zwischen ihm und seiner Frau stünde.' „Luise, was muß ich hören, du willst das Haus verlassen und mich, deine Mutter, die dich gepflegt und gehegt, im Alter einsam und allein lassen? Denn Hugo wird die Liebe zu seiner jungen Frau wohl so in Anspruch nehmen, daß wenig
für seine Mutter übrig bleiben wird!' Frau Weichert schluchzte und Hugo legte den Kopf seiner weinenden Mutter an seine Brust, sie sanft mit seinen Armen umschlingend. „Mütterchen, du weißt am besten wie unend lich lieb ich dich habe, aber kannst du ver langen, daß ich das Glück meines Lebens opfere? Liebe Mama, gönne doch meiner geliebten süßen Ada einen Theil dieser Liebe, gieb uns deinen Segen!' „Nun umschlaug auch Luise Frau Weichert und bat mit aller ihr zu Gebote stehenden Herzlichkeit: .« >« - Deutsche