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Lienzer Zeitung
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Seite 25 von 30
Datum: 21.07.1906
Umfang: 30
„Vollste Dunkelheit schwebt noch über der Sache. Die Person des Toten ist nicht identifiziert worden.' „Das weiß ich, weiß ich! Ich war mit Pink schon bei der Leiche. Wissen Sie was, Rudhuse, der Mann sieht frappant einem Menschen ähnlich, der mir letzten Winter in London mehrmals nachgegangen ist.' „Wie merkwürdig!' „Ja, ich kann mir die Sache nicht recht erklären ... es steckt irgend etwas Geheimnisvolles dahinter.' Der junge Gras ließ sich in seinen Lehnstuhl am Schreibtisch nieder

. Er war ein Mann in der Blüte der Jahre, und wie er da so vor mir saß in seinem hellgrauen Flanellanzug, der kräftigen Gestalt, dem leicht gebräunten Teint, umgeben von all dem Kom fort, mußte ihn jeder dritte für einen beneidenswerten, glücklichen Menschen halten. — Was ging ihm auch ab; er hatte seine herr lichen Güter, er hatte sein prachtvolles schloßartiges Haus in London, hatte seinen Rennstall, seine Nacht, hatte alles, was des Menschen Herz begehren kann. Nur ich, sein Sekretär, sein Freund

, der ihm in London gefolgt, machte die Sache noch ge heimnisvoller. „Erkennen Sie ihn denn mit Bestimmtheit?' „Nein, das kann ich nicht gerade sagen. Der Tod drückt doch jedem Antlitz einen ganz besonderen Stempel auf. Ich erinnere mich, ihn zum erstenmal in Ranelagh gesehen zu haben, wo er ganz in meiner Nähe saß und mich allem Anschein nach beob achtete. Ich legte keinen weiteren Wert darauf, denn wenn die Leute wissen, daß ich der überreiche Graf von Stauchester bin, dann starren sie mich ja meist

Ihnen nur sage, Rndhnse, ich bin voll und ganz der Ansicht vr. Pinks, daß hier schleunigst von London eiue geeignete Persönlichkeit herbei muß. Die Fußspur und das Stück Pelz lassen doch aus Beteiliguug einer Frau schließen. Das beste wird sein, Sie fahren uach London und sprechen dem Ab teilungschef der Kriminalpolizei, mit dem ich persönlich befreundet bin, meine Bitte um Entsendung einer tüchtigen Kraft aus, oder .. . warten Sie, ich werde Ihnen gleich ein Briefchen mitgeben.' Und schon flog die Feder

mitgenommen und erklärt, auch ihr wäre der Mensch, der mich in London immer verfolgte, aufgefallen.' „Was mag er wohl für ein Motiv gehabt haben?' Ich sagte es nnd fragte mich dabei, warum Lolita wohl diese Erklärung ab gegeben hatte. „Das müssen wir eben heranSbekommen . . . gute Absichten lagen seinem Gebaren sicher nicht zugrunde... ich glaube auch, daß es ein Engländer war... ich habe ihn sprechen hören, und wenn er sich auch wie ein Franzose kleidete, so hatte seine Sprache doch einen leicht

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 24 von 30
Datum: 21.07.1906
Umfang: 30
werden, wenn Sie wollen.' „Ich will es,' war meine ernste Antwort. „Sie wissen ja, welche Gefühle mein Herz erfüllen.' Und ich drückte meine heißen Lippen auf ihre kühle, Weiße Hand. — Dann schiedeil wir. Sie hatte mit keinem Wort der Schreckensnacht Erwähnung getan, und was hätte ich sagen sollen? Ich war natürlich in Verfolg der Ereignisse gezwungen, meine Reise nach London aufzuschieben. Auch davon hatte Lolita nicht gesprochen, und ich hatte die bestimmte Empfindung, daß mein Verbleiben in ihrer Nähe für den Moment wichtiger als die Fahrt

nach London sei. So wartete ich denn die Rückkehr der Haushälterin ab und zwang mich, mein Frühstück mit der Miene eines Mannes zu ver zehren, der absolnt nichts Außergewöhnliches erlebt hat. Kurz vor neun Uhr erschien Ör. Pink. Er warf sich in einen Lehnstuhl und brummte: „Sie haben Ihr Versprechen ja nicht ge halten! War früh hier und fand das Nest leer. Sie waren schon fort?' „Ja, ich war im Dorf.' „Na, ich bin mit der Polizei im Park gewesen. Natürlich haben sie den dummen Kerl, de» Redh geschickt

.' „Ist denn sonst noch etwas entdeckt oder gesunden worden?' sragte ich scheinbar gleichgültig, während ich doch in Angst verging. „Sagte es Ihnen ja schon . . . lauter Fußspureu . . - sind aber wahrscheinlich unsere eigenen. Ich bin der Ansicht, daß die Spur von dem Frauensuß sehr verdächtig ist und daß bestimmt irgend eine Frauensperson um die ganze Sache weiß. Ich wollte nur, Redh wäre nicht solch ein Esel, oder wir könntene inen ordentlichen Detektiv aus London herbekommen: innerhalb vierundzwanzig Stun den würde er deu Täter

zugegen oder vielleicht gar selbst die Mör derin war.' „Redh will wohl nun im Ort selbst suchen, wie?' Ich fragte es halb abgewendet, während ich mir mit meiner Zigarette zu schaffen machte. „Ja, natürlich, auf meine Veranlassung hat er sich Hilfe erbeten; ich hoffe bestimmt, daß aus London ein schneidiger Mann kommt,.. und wenn ich selbst Tag uud Nacht mit suchen sollte!' rief Dr. Pink, sprang auf und warf die Zigarette in den Aschbecher. „Wir müssen das Weib finden ... und wir werden es auch finden

; ob ich Lo lita wohl sehen würde? Mich trieb es nach London zu dem Pfand- leiher und nach dem Hans, das mein Lieb mir bezeichnet. . . ich hatte ja ihr Leben zu schützen . . . wie sie sagte . .. und ich wollte es . . . bei Gott. . . wenn sich mir noch so viel Gefahren entgegen türmten ... ich wollte es. Lolita retten! um jeden Preis rette»! Der alte Diener kam mir entgegen. „Herr Graf lassen bitten, er wartet in der Bibliothek.' So wandte ich mich denn dem mit den kostbarsten Büchern aus gestatteten Räume

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 21.07.1906
Umfang: 8
Professoren und viele Zöglinge wurden getötet. Alfred Seit Der englische „Minenkönig' Alfred Beit ist in London im 53. Lebensjahre ge storben. Er war ein Jude, sein Vermögen soll eine fabelhafte Höhe haben. Beit und Cecil Rhodes waren die Anstifter des Burenkrieges. Beit war übrigens so magenleidend, daß er buchstäblich mitten in seinen Reichtümern hungern mußte. Die Sorge um die Verwaltung seines Riesenver mögens brachte in srühzeitag ins Grab. — Alfred Beit starb unvermählt. Er hinterläßt sein enormes

Vermögen zu einem Teile seinem Bruder und seiner Schwester Antonia Gräfin Ludolf, welche in Oesterreich in zweiter Ehe an den Grafen Ludolf, Generalmajor im Ruhestande, seit 1902 verheiratet ist. In erster Ehe war sie mit dem österreichischen Offizier Edelmann vermählt, der vor einigen Jahren gestorben ist. Der größte Teil des Weit sche» Vermögen, welches aus sieben- bis acht hundert Millionen geschätzt wird, soll Wohltätig keitsinstituten in London und in Hamburg zu fallen. Beit hatte die Absicht

der Familie/ steht im 73. Lebensjahre und erfreut sich voller Rüstig keit. Bei Lissa, kommandiedte er als Korvetten kapitän das Kanonenboot „Wall' und wurde da- sür mit dem Orden der Eisernen Krone 3. Klasse mit der Kriegsdekoration ausgezeichnet. 1866 machte er im Hauptquartier des Lord Napier als Abge sandter der k. u. k. Marine den englischen Feldzug gegen Abessinien mit, war hierauf Marineattache bei der k. u. k. Botschaft in London und trat 1871 in die? Reserve, um sich? der Bewirtschaftung

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 21.07.1906
Umfang: 12
erfolgte. Di- Tenionftranten wurden zerstreut. General Picquart beim Präsidenten Fallieres. Paris, 2V. Juli. General Picquart wurde ge stern vom Präsidenten Fallieres vor dessen Abreise empfangen. General Picquart erhielt den Befehl, die Manöver der 10. Division zu leiten. Eine Senfations-Meldung. London, 20. Juli. Die Meldung aus- Peters burg, welche ein dortiges offiziöses Organ in die Welt lanciert hat. daß die deutsche sowie die öster reichische Regierung Rußland das Versprechen ge geben

unter den Einwohnern von Russisch-Polen hervorrufen. Der Abgeordnete fordert England und Frankreich auf, das russische Volk gegen Deutschland und Oesterreich in Schutz zu nehmen. Ter interparlamentarische sozialistische Kongreß. London, 20. Juli. Ter interparlamentarische sozialistische Kongreß, welcher gestern seine Ar» beiten beendete, beschloß, die russische Duma in. Kanipf gegen die Autokratie energisch zu imter- stützen und in allen Ländern Geld zugunsten der russischen Revolution zu sammeln. Die angebliche

Expedition einiS deutschen Forschers in Tripolis. London, 20. Juli. Die angebliche Expedition eines deutschen Forschers im Hinterlands von Tripolis erklärt sich nunmehr auf folgende Weis«'. Der Forscher ist englischer Untertan schweizerischer Herkunft, der im Auftrag der englischen Regie rung und mit Erlaubnis der türkischen Behörden am 9. Juli aus Tripolis abgereist ist, um seinen Posten in Afrika wieder anzunehmen. Seine Reise hat also keinen politischen Zweck. Bekanntlich ivar behauptet worden

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Tiroler Stimmen
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Seite 8 von 8
Datum: 21.07.1906
Umfang: 8
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