2. Abendausgaben
der napoleonischen Eroberungskriege sei, und daß Frankreich selbst vor hundert Jahren das von der französischen Revolution proklamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker verletzt habe. Der Blockade-Krieg. Englische Flieger gegen die deutschen U-Boote. Rotterdam, 3. April. Aus London wird gemeldet: Die englische Admiralität verlautbart, daß englische Flugzeuge am 1. ds. Mts. vier Bom¬ ben auf die in Hoboken befindlichen deutschen Un¬ terseeboote abgeworsen
haben auf offener See den spanischen Dampfer „Cullera", der mit einer Woll-Ladung nach Genua unterwegs war, angehalten und die Ladung beschlagnahmt. ' Grey geht auf Urlaub. A m st e r d a m, 3. April. Nach einer Reuter¬ meldung hat Sir Edward Grey einen vier¬ wöchigen Urlaub angetreten. Ministerpräsident A s q u i t h hat seine Vertretung übernommen. Die Arbeiterbewegung in England. London, 3. April. Das Reuterbüro hatte gemeldet, daß die Regierung
eine Bombe gefunden, die mit einer Zündschnur versehen war. Die Bombe explodierte nicht. Die Polizei hat die Untersuchung eingeleitet. Wie London den Krieg spürt. Ueber die Veränderung, die im Londoner Leben allmählich vor sich gegangen ist und die zeigt, daß die Engländer den Krieg doch allmählich recht sehr zu spüren bekommen, äuß rt sich ein amerikanischer Berichterstatter, Will Irwin, im „Weekly Dispatch" : „In den Tagen, da die Deutschen
sich um die Ereignisse nicht zu kümmern. Hier und da erzählte uns ein Londoner, daß London „sehr verändert" wäre. Aber er hatte nicht Paris gesehen, nicht die kleineren franzö¬ sischen Städte, die vor Entsetzen erstarrt waren wie Paris, nicht die belgischen Ortschaften, die der Krieg getroffen. Es hatte auch keinen Zweck, ihm davon zu erzählen. Er hielt ja schon London für so sehr verändert! All das war im Oktober, und nun, da ich London nach drei