2. Abendausgaben
GeneralqnsLüermeister: v. Ludendsrfs. Die Erklärungen Lloyd-Georges. Berlin, 20. Dez. Der „Lokal-Anzeiger" be¬ richtet: Bisher liegt von Lloyd-Georges Rede nicht .mehr als dieser kurze, von Reuter be¬ arbeitete Auszug vor. Eine eingehende Er¬ örterung seiner Antwort auf die deutsche Frie- densanregung wird deshalb erst möglich sein, wenn der ganze Wortlaut feiner Rede bekannt sein wird. Gibt der Reuter'sche Auszug den Sinn und Inhalt von Lloyd-Georges Rede treffend
wieder, das ist wohl jetzt schon zu sagen, daß der englische Ministerpräsident die Frage, an der das Glück und Leben von Millionen hgugt, wiederum, in seiner aus Brutalität und F r i- volität seltsam gemischten Art abzutun ver¬ sucht hat. Die Phrase von der G e n n g t u u n g ist völlig wertlos, Va von Bedingungen des Friedens überhaupt noch nicht di? Rede war. Und wenn die Friedenssehnsucht Europas durch Lloyd-George aus die Zeit vertröstet
wird, da es dem Verbände gelungen sein wird, den preußi¬ schen Militarismus, d. also die deutschen Ar¬ meen und ihre Verbündeten niederzuringen, so weiß ganz Europa ebensogut wie Lloyd-George selbst und wie 'wir alle, daß dies die Ankündi¬ gung eines ewigen Kr i e g e s bedeuten wurde, wenn es nicht 'in der Macht der deutschen Krieg führung lüge, früher ein Ende zu erzwingen, als Lloyd-George annehmen möchte. Das „Berliner Tageblatt" urteilt
: Aus dem Telegramm des Reuter'schen Bureaus geht nicht deutlich hervor, ob es nur einen Teil, einen An¬ fang der Rede, oder die ganzen Ausführungen Lloyd-Georges wiedergibt. So wie die Rede iu diesem telegraphischen Auszug vorliegt, erscheint die Rede nach dem Rezept „Einerseits-anderer-- seits" abgefaßt. Einerseits erklärt Lloyd-George, jeder, der den Krieg leichtfertig verlängern wollte, beginge ein Verbrechen, andererseits ist er der Meinung
, mit der Annahme des Friedensauge¬ boies würde man den Kopf in eine Schlinge stecken. Dias könnte 'nur heißen, daß Lloyd-George w e d e r für A n n a h m c, noch f ü r A b - ilechnung ijh IM er gff.o einen an he reih