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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 13.06.1904
Umfang: 6
, kaiser licher Rat Schweiger, Kommerzialrat singer, Pacher v. Theinburg und Reichsrats-Abgeordneter Ritter v- Vukovic teilnahmen. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete der Antrag des Reichsrats-Abgeordneten Hofrates Ritter v. Vukovic, betreffend die Erneuerung des Subven tionsvertrages mit dem österreichischen Lloyd. Mitglied Kommerzialrat Singer leitet die Dis kussion ein, indem er ausführt, die Güterprodnktion könne den Seeverkehr nicht entbehren, deshalb müsse derselbe durch regelmäßige

zu entsprechen und unter welchen derselbe sich zu vollziehen hätte. Was die Bewerbung des Lloyd um dieses in Zukunft vor aussichtlich noch größere Frachtgeschäft anlangt, so müsse bei allem Wohlwollen für diese Gesellschaft ausgesprochen werdeu, daß sie in ihrer jetzigen Lage gesteigerten Anforderungen kaum werde genügen können. Erst solle die Produktion und der Export zu Worte kommen, dann solle es der Regierung anheimgestellt sein, den bezüglichen Forderungen und Anträgen im Wege des Subventionsvertrages

und des Gesetzes die praktische Ausführung zu sichern. Mitglied kaiserlicher Rat Schweiger verlangt die Mitteilung informativer Daten und Behelfe über den Stand des Österreichischen Lloyd, insbesondere von Neutabilitäts-Berechnuttgen für jede einzelne Linie von der Lloydverwaltnug der Regierung über reichten Memorandums, sowie endlich die Bekannt gabe der Intentionen der Regierung in Bezug auf das zukünftige Marine-subventiousgesetz. Wenn dem Lloyd einzelne Dienste abgenommen würden, wäre vielleicht

den Interessen des Lloyd gedient, gleich zeitig aber auch für die Besorgung der anderen Dienste ein Teil der Flotte freigemacht. Mitglied Escher weist darauf hin, das; der Lloyd drei Aufgaben zn erfülle» habe: die Verzinsung der Aktien für die Aktionäre, die Förderung der volks wirtschaftlichen Interesse» und dann der Interessen der Militärverwaltung. Die Gesellschaft könne aber nicht allen diesen Aufgaben in gleicher Weise nach kommen. Die Wnrzel des Übels liege in den vielen Engagements

, die die Gesellschaft früher übernommen habe, und die es mit sich brachten, daß ein viel zu großes Kapital hineingesteckt wurde. Ein Sub ventionsvertrag könne nur mit einer leistungsfähigen Gesellschaft geschlossen werden. Deshalb werde es sich zunächst darum handeln, zn untersuchen, wie man deu Lloyd zu einer solchen Gesellschaft gestalten kann. Einen Ersatz für den Lloyd zn schaffen, wäre mit Rücksicht ans die kurze zur Verfügung stehende Zeit schmierig. Reichsrats-Abgeordneter Dr. Kolischer führt

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 23.02.1902
Umfang: 12
und freisinnig ist, habe unter ihren Fittigen Platz, sein Deutschthum zu bethätigen, so ruhig zusehen kann, daß Hugo, der Bedenkliche, ihr Organ mißbraucht, um seine boshaft persönliche Ränkesucht an mir aus zulassen. Ich frage daher wohl mit einigem Recht: Wie lange noch? ASt Ikminftis uni» das dlutöai» in Ikiest. Die vom protzigen Verwaltungsrat der vom Staate mit ungezählten Millionen beschenkten Lloyd gesellschaft frech heraufbeschworenen blutigen Excesse in Triest sind durch die Parlamentsberichte

in aller Welt bekannt und allenthalben zum Tagesgespräch geworden, so daß hier von einer ausführlichen Schil derung wohl abgesehen werden kann. Da aber der Waftl auch in Hände von solchen Lesern kommt, die von den Tagesereignissen wenig oder gar nichts zu hören bekommen und das Ver halten des Abg. Abt Treuinfels in dieser Sache im ganzen Lande nach Gebühr gewürdigt werden soll, sei der Verlauf der blutigen Excesse in Triest kurz skizziert. Hundertfünfzig Maschinen-Heizer der Lloyd- gefellfchaft waren schon

, mit dem man wie erinnerlich seinerzeit Tirol beglücken wollte. Dieser edle Herr brachte es im „klugen" Einverständnis mit der sauberen Direction dahin, daß die Verwaltung der Kriegsmarine ihre Ma schinenheizer zur Knebelung der Streikenden hergab. Da aber die Zahl der mit dem Gelde der Steuer zahler für den Staatsdienst erhaltenen Heizer der k. k. Kriegsmarine nicht ausreichte, den Ausstand zu decken, nahm die Lloyd-Direction entgegen aller- strengen Vorschriften arbeitslose, für diesen ver antwortungsvollen Dienst ganz

untaugliche Leute auf, und brachte damit die ganze Bemannung der Lloyd schiffe in Lebensgefahr. Dies hatte wieder zur Folge, daß nun auch 'die andern Lloyd-Arbeiter in der Stärke von 25 000 Mann in den Ausstand traten, um den Forder ungen der aufs Pflaster geworfenen 150 Heizer mehr Nachdruck zu verleihen, was in großen Massenver sammlungen geschah, in denen zwar vieltausend stimmig gegen die Brutalität der Direction pro testiert wurde, die aber im übrigen alle ohne jede Ruhestörung ordnungsmäßig

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Gardasee-Post
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Seite 4 von 12
Datum: 29.01.1910
Umfang: 12
haftige Wahrheit. Dieses Hotel soll gebaut werden um den Fremdenverkehr Triests und den Seeverkehr zu heben. Ja um Gottes Willen wird man fragen, fällt es denn einem verniiftigen Menschen jemals ein, die alten wackligen Kästen des öster reichischen Lloyds mit ihrer welschen Wirt schaft zu einer größeren Reise oder Ueber- fahrt zu benützen, wo man in Neapel die herrlichen Dampfer des norddeutschen Lloyd zu denselben Fahrten benützen kann. Können wir nicht in einem Dutzend Reisebe schreibungen lesen

, daß die Schiffe des österreichischen Lloyd teuer und vor allem andern schlecht seien. Muß da noch mit dem Gelde der Steuerzahler ein großartiges Hotel in Triest errichtet werden ? Merkwürdigerweise sind die Tiroler Frem denverkehrs-Interessenten für diesen Bau sehr begeistert. Sie erwarten, daß nun massenhaft Reisende zur Rückkehr aus Aegypten sich der Fahrzeuge des österr. Lloyd bedienen werden und auf der Fahrt in ihre Heimat sich der Südbahn anvertrauen sollen mit ihren vorsündflutlichen Wagen

und Fahrplänen ? Es ist merkwürdig wie naiv manche Menschen sind. Diesen Leuten, die nicht alle werden, die alles glauben was im Kalender steht, diene zur Kenntnis, daß das feinere reisende Publikum, wie unzählige Veröffentlichungen beweisen, eine an Angst mahnende Scheu vor den Schiffen des österr. Lloyd besitzt und daher nach wie vor die prachtvollen Schiffe des norddeutschen Lloyd der Messageries Maritimes oder der deutschen Levante Linie benützen wird. Sie werden dann in Genua aussteigen

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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 20.03.1909
Umfang: 12
zu überzeugen! Vom April ab wird man also auf den Viehtransportwagen der schweizerischen Eisenbahnen wahrscheinlich Aufschriften nach stehender Art finden: „40 Mann, 8 Pferde, 2 Damenhüte." Eine niederträchtige Ver leumdung des englischen Schatzkanzlers. Eine Beleidigungsklage des Schatzkanzlers Lloyd George wurde am Freitag vor dem Gerichtshof verhandelt und war gegen die Be sitzer des Sonntagsblattes „The People", Sir George Armstrong und Mr. William Thomas Madge, gerichtet. Der Schatzkanzler

und dessen Gemahlin, sowie ein gewähltes Publikum der Londoner Gesellschaft wohnten der Verhandlung bei. Der hervorragende Rechtsanwalt Rufus I s a a c s ergriff das Wort für den Schatzkanzler und führte aus, daß sich die Klage gegen gewisse Artikel im „People" richte, welche die schwersten Ehrverletzungen gegen den Kläger enthielten. Der wesentliche Inhalt derselben sei gewesen, daß Lloyd George mit einer verheirateten Dame Ehe bruch begangen habe und daß der Ehegatte der letzteren einen Scheidungsprozeß

einleiten werde. Zugleich wurde behauptet, daß alle Bemühungen, die Sache im Interesse von Lloyd George zu ver tuschen, gescheitert seien, da der erzürnte, betro gene Gatte auf der Scheidungsklage bestehe. Ende Jänner sei dann ein weiterer Artikel unter der Überschrift „Der Preis des Friedens" im „Pe ople" gebracht worden, worin behauptet wurde, nunmehr sei es den Freunden des Schatzkanzlers doch gelungen, Stillschweigen zu erkaufen. Lloyd George habe hiefür einen Preis von 20.000 Pfd. Sterling zahlen

müssen. Die Besitzer des Blat tes hätten keine Kenntnis von den Artikeln ge habt und Lloyd George ihr tiefes Bedauern über sie ausgedrückt. Der Schatzkanzler habe ihre Ent schuldigungen akzeptiert. Die Gerüchte beruhten auf absoluter Erfindung. Sie befänden sich schon seit geraumer Zeit im Umlauf, und es sei unmög lich gewesen, ihren Ursprung zu ermitteln. Be reits im Juli vorigen Jahres sei eine ähnliche Verleumdung in der Wochenschrift „The bystan- der" erschienen. Dieser habe eine Entschuldigung

gebracht und 300 Guineen Sühne gezahlt, die Lloyd George für wohltätige Zwecke verwendete. Eine Anzahl kolonialer Blätter hätten dann die Verleumdung abgedruckt, doch sei in jedem ein zelnen Falle eine Entschuldigung und ein unbe dingter Widerruf erfolgt. Hieraus seien dann die inkriminierten Artikel im „People" im Jänner dieses Jahres erschienen. Der Schah- k a n z l e r wurde hieraus als Zeuge vernom men. Blaß und sichtlich erregt bekundete er eidlich, daß k e i n e r l e i G r u n d für die Gerüchte

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 17 von 34
Datum: 23.02.1907
Umfang: 34
, und der Gedanke, ein großes transozeanisches Schisfahrtsunternehmen ins Leben zu rufen, drängte sich mehr und mehr auf. Vor allem war es Konsul H. H. Meier, den man als den Vater des Nord¬ deutschen Lloyd bezeichnen darf, ohne seinen tüchtigen Mithelfern und Mitarbeitern zu nahe zu treten, der sich um den Ausbau dieses Ge¬ dankens zunächst verdient gemacht hat. In der praktischen Schulung der väterlichen Reederei¬ geschäfte ausgewachsen

. Am 20. Februar 1857 erfolgte die Grün¬ dung des Norddeutschen Lloyd als Aktiengesell¬ schaft. Nicht bloß in Bremen, sondern in vie¬ len Teilen Deutschlands brachte man dem Un¬ ternehmen, das für die damaligen Verhältnisse der Hansastadt als ein großartiges erschien, die lebhafteste Sympathie entgegen. Für das große .Werk bot sich eine solide Geschäftsgrundlage: Bremen mit seinem in einigen Einfuhrartikeln fest begründeten Warenhandel mit Amerika

, seine Verbindungen mit England, die Vorteile, die Dampfer im Vergleich zu Segelschiffen dem Auswanderertransport boten, ein rühriger Kauf¬ mannsstand, endlich, die nach einer direkten deutschen Linie verlangende deutsche Industrie. Am 19. Juni 1858 verließ der erste Dampfer des neugegründeten Lloyd Bremerhaven zur Fahrt nach New-Dork. Trotzdem der Dampfer aus seiner ersten Reise durchgehends sehr stür¬ misches Wetter hatte, traf er doch schon am 4. Juli

, also nach 14 Tagen, in New-Dork ein. Das Schiff hatte sich vorzüglich bewährt. Gleich im Anfänge seines Bestehens jedoch hatte der Lloyd mit zahlreichen Widerwärtig¬ keiten zu sümpfen. Im Herbst 1857 schon war in Nordamerika eine große Handelskrisis aus¬ gebrochen, die besonders lähmend auf das Han¬ dels- und Erwerbsleben Bremens, das in so vielfältigen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten stand, einwirkte. Der Zug der Aus¬ wanderer stockte

, die Warenbezüge wurden schwach, das Kapital begann sich von dem neuen Unter¬ nehmen zurückzuziehen. Einige Schiffsverluste, von denen der Lloyd in dieser Zeit betroffen wurde, taten das Übrige, um die Verhältnisse der Gesellschaft recht schwierig zu gestalten. Die Jahre 1860 bis 1863 waren ebenfalls nicht günstig. Der Bürgerkrieg, der in Ame¬ rika ausbrach, wirkte hemmend sowohl auf die Auswanderung wie auf den überseeischen Güter¬ verkehr. So konnte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.03.1905
Umfang: 4
Beschluß des Verfassungsausschusses vorgelegt werden, der auf die Beseitigung des § 14 hinausläuft. Aber wer wird diesem Parlament so viel Kraft zutrauen? Wie in Oesterreich gewirtfchaftet wird. Im Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses wurde bei der Beratung der Subvention des „Oesterreichischen Lloyd" vom Abgeordneten R y b a folgender Fall zur Sprache gebracht: Abgeordneter Dr. Ryba: Die kommerziellen Erfolge des Lloyd sind nicht die günstigsten, namentlich in Anbetracht der hohen Subventionen

, die dieses unglückselige Unter nehmen aus dem Staatssäckel bezieht. Ich halte es daher für meine Pflicht, bei dieser Gelegenheit eines Gerüchtes zu er wähnen, daß vielfach kolportiert wurde und böses Blut machte. Die Leitung des Lloyd hat vor einiger Zeit ein neues Amt kreiert und zwar das eines administrativen Direktors.- Die Frage, warum dies geschah, will ich nicht erörtern. Sonder- j barerweise wurde die Stelle mit einem höheren Beamten des Finanzministeriums (Ministerialsekretär von V e r d i n) besetzt

, in dessen Referate sich gerade die Sachen des Lloyd befanden. Hiezu wurde dem Beamten sofort ein Urlaub von nicht weniger als sechs Jahren gewährt. Ich glaube, gegen alle Uebung und auch gegen das Gesetz. Der Beamte trat das Amt beim Lloyd an, doch schon nach einem halben Jahre — weshalb will ich nicht erörtern — wurde er von seinem Posten verabschiedet. Er strengte deshalb eine Klage gegen den Lloyd an, doch wurde die Sache in Güte beglichen. Der aus den Steuergeldern reichlich dotierte Lloyd zahlte nämlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.03.1902
Umfang: 4
gegenüber ihr Festhalten an den gestellten Forde rungen durch den Beweis ihrer Einmüthigkeit zu documentieren. Und nun geschah das Ungeheuerliche! Statt dass die kom petenten Behörden die Direction der vom Staate ohnehin reich subventionierten Lloyd-Gesellschaft mit Hinweis auf die unaus bleiblichen Folgen ihres Verhaltens veranlasst hätte, sich wenigstens auf eine Verhandlung mit den Streikenden cinzulassen, nahmen sie offen für die reiche Lloyd-Gesellschaft Partei und die Seebehörde stellte

der Direction für die Postschiffe Mannschaften der Kriegs marine zur Verfügung und ertheilte ihr, entgegen der gesetzlichen Bestimmungen, die Erlaubnis zur Einstellung ungeprüfter Heizer. Man stelle sich vor, dass die Lloyd-Gesellschaft, um den regelmäßigen Schiffsverkehr aufrecht zu erhalten, die Forderungen der Heizer hätte bewilligen müssen, wenn sie nicht Aushilfskräfte seitens der benannten Behörde bekommen hätte, und man wird sagen müssen, dass das Verhalten der Seebehörde, respective

in Angelegenheit des Streiks der Schiffs- Heizer des „Lloyd" haarscharf die Stellung gezeigt ist, welche die Arbeiterschaft auch dem derzeit bestehenden Ministerium gegen über cinzunehmen hat. Die „Thaten" der Regierung sollen aber auch insoweit lehrreich auf die arbeitende Bevölkerung cinwirken, dass dieselbe die sich noch so oft zeigende Gleichgiltigkeit über Bord wirft und an deren Stelle den wohlorganisierten Kampf setzt. Ueber dieses Thema werden wir noch später eingehend zu sprechen kommen

. Um in der Schilderung der Triester Vorgänge weiterzufahren, kommen wir auf die ungeheuerliche Thatsache zurück, dass die maßgebenden Persönlichkeiten ihr parteiisches Verhalten auch dann nicht änderten, als sie wissen mussten, dass ihr Vorgehen unbedingt Consequenzen nach sich ziehen werde. So kam es denn auch soweit, dass den übrigen Arbeitern der Lloyd-Unternehmung, die am 13. Februar in den Ausstand traten, die Arbeiter sämmtlicher Betriebe des Freihafengebietcs und aller Triester Fabriken folgten, so dass

nach Niederlegung der Arbeit durch die Buchdrucker und die Eisenbahnbediensteten, sowie der Arbeiter des städtischen Gaswerkes der Generalstreik ausgebrochen war. Nun erst, als die Lloyd-Direction sah, mit welcher Einmüthigkeit die Triester Arbeiter die Sache der Schiffsheizer zu der ihrigen machten, erklärten sie sich bereit, mit den Arbeitern in Verhandlungen zu treten und sich einem Schiedssprüche zu unterwerfen. Mittlerweile aber zeigte sich, dass auch Herr von Koerber die alte Taktik österreichischer

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 15.05.1906
Umfang: 8
«' Lesit^er u. l.eiter-' ^ kt!sk. Der »ruk Kertrag mit dt»» Lloyd. Die Verhandlungen zwischen der Regierung «nd dem Lloyd find zmu Abschlüsse gelangt. Der neue Betrag charakterisiert sich dadurch, daß den WeiLohrsbedürfmiM des österreichisches Wirt- schaf:ÄÄbe»ls durch VeMeunMmg ÄS Ausbaues der Aoyd-Flotte. dmH Steigerung der.Gefchmimdigkeilt der vertragsmäßi gen Fahrten und insbesondere durch entsprechende BcftinmlMlgen über die Frachttarife in erhöhtem Maße Rechnung getragen wird. Bei der Berech nung

d«- der Gesellschaft zu gewährenden ^Subven tion ist d^ ilänMche'Nevhältiiis Mischen'Leistung und Gegenleistung zu Grunde gelegt worden. MÄ- ches i-in alten Vertrcwe festgestellt war, so daß eine finanzielle MchrbelMung hur in dem Maße ein- tritt, in tvelckiem die vertmgsmäWgcn Leistungen des Lloyd vergrößert tverden. Em« Voraussetzung des Vertragsabschlusses bildete die bedeutende Er höhung der für die Entwicklung der Handelsflotte sehr wichtigen Kapivalskraft der Gesellschaft. Der Vertrag charakterisiert

sich ferner durch Verschär fung der Garantien mid 'Kontrollen der geWifr- licheu und finanziellen .Gebärung, wozu auch du: gegen die Refaktien und Kartellierungen gerich teten Bestünumngeü und die VerMWtung zur Beschaffulwg des Schilss-bedarfes im UÄmld-e ge hören. und durch eine Reihe neuer sozialpolitischer und sanitärer NormÄi. Das Uoberöinkouunen fixiert auch die deni Lloyd im Kriegsfalle und für das Postwesen obliegenden VerpflahtmÄgen. Die wesentlichen Bestiiiunungen ÄeF Vertrages

sind die folgendeii: Das gegeiuvärtige Verkehrs netz wii.d für die Levante und Indien sowie China ui^> Japcur im. allgemeinen beibehalten, erfahrt jedoch insbesondere im Levante-Verkehr bezüglich des Meileudurchlaufes sowie der Geschwindigkeit und -der Legung der Routen eine erheÄiche Ver besserung. Ter Dalmatiner-Dienst sowie^die Bra silien-Linie werden im neuen Lloyd-Verträge nicht geregelt, da die Mgierung beabsichtigt, diese beiden Schiffahrtsdiensre getrennt vo:n Lloyd-Verkehre zu behandeln. Im Levante

nach diesem Gebiete, der bisher über Ale xandrien versehen wurde, sich namentlich für den Export zzveckmäßiger gestattet. Im Ueberseedienste sind zwölf KaSkutta-Fahrten srati der bischerig«» neun Fahrten im direkten Verkehre systemisiert. Als Subvention au Meilvngeldern werden für alle Lünen nur jene Sätze gewährt, welche nach dein alten Lloyd-Verlrage in den verschiedeneu Gruppen resultieren; der Gesamiwstvag dieser Meileirz-elder ergibi 7 234 412 Kronen, mithin um 1414 4>2 Krollen me^r als im Letzten Vertrage

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 15.05.1906
Umfang: 12
EH-traBeilage zu ..Bote für Tirol und Der neue Bertrag mit dem Lloyd. Die Verhandlungen zwischen der Regierung und dein Lloyd sind zum Abschlüsse gelangt. Der neue Vertrag charakterisiert sich dadurch, daß deu Vcrkehrs- bedürfnifsen des österreichischen Wirtschaftslebens durch Beschleunigung des Ausbaues derLloyd-Flvtte, durch Vermehrung der Zahl und Steigerung der Geschwin digkeit der vertragsmäßigen Fahrten und insbesondere durch entsprechende Bestimmungen über die Fracht tarife in erhöhtem

Maße Rechnung getragen wird. Bei der Berechnung der der Gesellschaft zu gewähren den Subvention ist das nämliche Verhältnis zwischen Leistung uud Gegenleistung zu Grunde gelegt worden, welches im alten Vertrage festgestellt war, so daß eine finanzielle Mehrleistung nur iu dem Mas;e eintritt, in welchem die vertragsmäßigen Leistungen des Lloyd vergrößert werden. Eine Voraussetzung des Vertragsabschlnsses bildete die bedeutende Erhöhung der für die Entwicklung der Handelsflotte sehr wich tigen

Kapitalskraft der Gesellschaft. Der Vertrag charakterisiert sich ferner durch Verschärfung der Garantie» und Kontrollen der geschäftlichen und finanziellen Gebarung, wozu auch die gegen die Refaktien und Kartellicrungeu gerichteten Bestim mungen und die Verpflichtungen zur Beschaffung des Schiffsbedarses imJulaude gehören, uud durch eine Reihe neuer sozialpolitischer und sauilärer Norme«. Das übereinkommen fixiert auch vie dem Lloyd im Kriegsfälle uud für das Postwesen obliegenden Ver pflichtungen

. Die wesentlichen Bestimmungen des Vertrages sind die folgenden: Das gegenwärtige Verkehrsnetz wird für die Levante und Jndieu sowie China und Japan im allgemeinen beibehalten, erfährt jedoch ins besondere im Levante-Verkehre bezüglich des Meilen- durchlaufes sowie der Geschwindigkeit und der Legung der Routen eine erhebliche Verbesserung. Der Dal matiner-Dienst sowie die Brasilien-Linie werden im neuen Lloyd-Verträge nicht geregelt, da die Regierung beabsichtigt, diese beiden Schiffahrtsdienste getrennt

vom Lloyd-Verkehre zu behandeln. Im Levante-Dienste wnrden die Geschwindigkeiten ber Linien Trieft—Alexandrien und Trieft—Kon- slantinopel auf 14, beziehungsweise 12 Seemeilen erhöht, die übrigen Levante-Linien durchgehends auf 10 gegen bisher und 9 Seemeilen gebrückt, wäh rend im Überseedienfte die Eillinie Trieft—Bombay 13 Seemeilen Geschwindigkeit erhält und die üb rigen durchwegs aus IN Seemeilen erhöht wnrden. Jni Levante-Dienste ist speziell die Einrichtung einer vierzehntä.;igcn direkten Syrien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 09.11.1908
Umfang: 8
Richter Ho- ralio Lloyd, der kürzlich seinen 79. Geburtstag feierte, ist ebenso bekannt wegen seines praktischen Sinnes wie wegen seiner eigentümlichen Metho den, das Gesetz zu handhaben. Bor einigen Jah ren präsidierte er einer Gerichtssitzung über einen Full, der unbediWt noch am selben Tage zur Ent scheidung gebracht werden n:ußte. Ebenso wichtig aber war es, daß der Richter sich umgehend nach einer zirka fünf Stunden weit entfernten Stadt begab, wo sein Kommen auf dem Gericht eben falls erwartet

wurde. Es fehlten nur noch zehn. Minuten bis zum Abgang des Zuges, und der Fall war noch nicht zu Ende gebracht. Richter Lloyd zeigte sich als schnell entschlossener Mann. Er stopfte die Aktenbündel in seine Rocktasche, forderte die Rechtsanwälte der beiden Parteien, sowie die Zeugen auf, ein gleiches zu tun, und die einladercken Worte sprechend: „Kommen Sie mit, meine Herren," stürzte er nach dem Bahnhof, erwarb dort Fahrkarten für die ganze Gesellschaft, bestieg mit ihr ein leeres Eisenbahncoupee

, und als der Zug am Bestimmungsort in die Bahn hofshalle einfuhr, konnte sich Richter Horatio Lloyd mit feierlicher Miene erheben und den Ur teilsspruch fällen. Er vergaß aber nicht, sich von der unterliegenden Partei, die die Entscheidung noch für den Tag gewünscht hätte, das Fahrgeld wieder herauszahle:: zu lassen. Denn Richter Lloyd ist ein praktischer Wann! Wo werden die meisten Ehen ge schlossen? Unter allen Ländern der Erde ist Serbien dasjenige Land, in dem Hymens Fesseln an: wenigsten lästig empfunden

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