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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 27.09.1891
Umfang: 12
beginnenden Zweifel der Wähler zu ersticken und die „Neuen Tiroler Stimmen" unternahmen es in zwei Leitartikeln, das Verhallen der Klerikalen in der Lloydfrage zu rechtfertigen. Diese aus der offiziösen Preßküche stammenden Artikel sind ein bloßer Auszug des Motivenberichtes der Regierung und bereits im klerikalen Linzer Volks blatt erschienen, das in der Vertheidigung der Lloyd subvention in rührender Weise von der liberalen Linzer Tagespost unterstützt tvird. Wir geben dem gegenüber im Auszug

aus dem stenographischen Protokolle die Rede, welche der deutschnationale Abgeordnete Prade anläßlich der Lloyddebatte hielt: — — „Die Begründung, warum wir uns heute mit dieser Frage beschäftigen, :st eigentlich in der Regierungsvorlage und auch in dem Ausschußberichte klar und deutlich ausgesprochen, sie liegt in der finan ziellen Lage des Lloyd. Die Verhältnisse haben sich in den letzten Jahren verschlechtert; insbesondere wird auf den hohen Kohlenverbrauch hingewiesen, der wohl auch nur theilweise auf die hohen

Anforderun gen, theüweise aber auch auf das schlechte Schiffs material zurückzuführen sein mag. . . . Aber es sind noch ganz andere Ursachen, die hier vorliegen und die diese finanzielle Lage des Lloyd mitverschuldet haben. Der Herr Berichterstatter hat selbst in seinen einleitenden Worten zugegeben, daß diese Lage theilweise vom Lloyd mitverschuldet wurde. Die Reparaturkosten der Schiffe betrugen im Durch schnitte 2,100.000 fl. jährlich; es ist das eine Ziffer, die wohl klar und deutlich den Beweis

liefert, daß der Schiffspark des Lloyd sich in einem Zustande befindet, der den Anforderungen nicht entspricht, die wir von staatswegen an ihm zu stellen berechtigt sind. (Abg. Dr. Pattai: Durchlöcherte Schinakel.) Daß die Finanzlage des Lloyd eine schlechte ist, wissen alle; und daß die Gesellschaft selbst zum großen Theile daran schuld ist, ist uns allen bekannt. Man darf nur auf die Zustände der Gesellschaft vor wenigen Jahren zurück>ehen. Die Gesellschaft hat eine ganze Reihe von guten Jahren

gehabt, aber damals wurde eben nichts oder verhältnismäßig wenig auf Abschreibungen verwendet, ebenso verhältnismäßig wenig an Erneuerung des Schiffsparkes gedacht, sondern nur daran gedacht, hohe Dividenden den Aktionären und hohe Tantiemen den Herren Ver- waltungsräthen zu zahlen. (Abg. Pattai: 42 Pro zent!) In dieser Beziehung sind einige Ziffern über die Ergebnisse des Lloyd in den letzten Jahren sehr lehrreich. Im Jahre 1876 betrug der Reingewinn 1.948.000 fl., die Dividende 4-76 Prozent

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 18.10.1891
Umfang: 10
, wenn lvir, um bei dem augenblicklich schöneren Wetter nicht aus der Uebung zu kommen und um uns würdig ans den im Herbste zur Erledigung gelangenden Vertrag mit der Donau- Dampfschifffahrts-Gesellschaft vorzubereiten, den kühnen Entschluß faßten, eine Reise zum Lloyd anzutreteu. In der Nacht vom 32. auf den 33. Juli lösten wir uns beim Kassenschalter der Nordbahn in Troppau unseren Fahrschein zu 4 ft. 50 kr., er warben uns dannt das Anrecht ans einen bequem nicht gepolsterten Sitz und auf den Genuß

, die in der Lloydangelegenheit gesprochen, hier ein Stelldichein gegeben Hütten, um jämmtlich nach Triest zu fahren und in dem vom Lloydpräsidenten Freiherr v. Morpurgo in unergründlich tiefen, bauchigen Krügen dargebotenen Champagner theils ihre Freude, theils ihren Aerger über den Ausgang der Lloyderörterung zu ertränken. Da war zunächst der Berichterstatter Dr. Hall wich. Er trug ein ziemlich umfangreiches Buch bei sich, das neueste vom Büchermarkt: „Wahr heitsgetreue Darstellung der Geschichte des Lloyd, nebst

einem Anhänge: Der neue Lloydvertrag." Auf der Innenseite stand die Widmung: „Dem bewährten Anwalt des Lloyd gewidmet von den dankbaren Aktionären." Neben Hallwich stand der Dalmatiner Borcic, eine bauchige Reisetasche in der Hand, in welcher wir die 10 Millionen Vorschuß vermutheten, die er zur „Sanierung" des Lloyd für unumgäng lich nothwendig hielt. Er sagte uns aber, es seien nur deutsche Sprachbücher für seine Landsleute, da sie nun ja doch deutsch lernen müßten, wenn sie Lloydoffiziere werden wollten

. Dann sahen wir den Abg. R. v. Stalitz und neben ihm Herrn Prade. Der Letztere hatte soeben sein Notizbuch heraus gezogen und berechnete die nächstjährige Dividende des Lloyd, während der neben ihm stehende Freiherr v. Kübeck einen Lloydfahrplan in den Händen hielt, auf dem die Ankunft- und Abfahrtzeiten der Lloyd schiffe genau verzeichnet waren. Der Fahrplan trug den Vermerk: „Für Verspätungen bis zu 7 Tagen wird gebürgt." Dann war da der Herr Handels- jenen entrissen werden, die ihn heute vorzugsweise

des Hauses ausgedrückt. — Ein Erlaß des Unterrichtsministers verfügt, daß die lateinischen und griechischen Hausarbeiten in den oberen Gymnasialklaffen zu entfallen haben. minister mit tief nachdenklichem Gesichte. Die Wahl der zwei von ihm zu ernennenden Verwaltungsräthe machte ihm sichtlich Kopfzerbrechen. Der Abg. Geßmann trug sämmtliche Eingaben der Triester Kaufleute gegen den Lloyd in der Brusttasche, um sie den Verfassern unversehrt und — unerledigt wieder zurückzustellen, indessen der Abg. Neuber

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 21.09.1891
Umfang: 4
- und mit 10 kr. für dreimalige Einschaltung per einspaltiger Petitzeile oder deren Raum berechnet. — Bei öfterer Insertion Rabatt Matthäus r° r9 ^oÄ ptm6ft ] Montag 21. September 1891 M 214. Jahrgang XXXI. Die Subvention des österreichisch-ungarischen Lloyd. Wie wir hören, werden auch hier in Nordtirol in eigenen Flugblättern unsere Abgeordneten wegen dieser Subvention angegriffen. Deutschnationale Antisemiten (Schönerer), Sozialdemokraten und Blätter scharfer Tonart reichen sich bei diesen Angriffen die Hände. Wir finden

uns daher veranlaßt, die nöthige Aufklärung mitzutheilen. Dieselbe finden wir in einem Artikel de- „Linzer Volksblatt", welcher aus guter Quelle stammt und die Frage erschöpfend behandelt. Der Aufsatz lautet: Die Subvention des österreichisch-ungarischen Lloyd durch das österreichische Parlament ist auch so ein Glied in der Leidenskette der konservativen Abgeordneten. Ge» wisse Blätter haben die Vorwürfe nicht gespart und die Sache so dargestellt, als ob die Haltung unserer Abge ordneten

nicht zu rechtfertigen wäre und selbst die Partei- preffe kein Wort zu ihrer Vertheidigung vorbringen könnte. Wir halten es darum für unsere journalistische Pflicht, die ganze Angelegenheit objektiv und ohne Bor- urtheile zu prüfen und zu untersuchen, ob denn die konservativen Abgeordneten, indem fie für die Subven tion des Lloyd stimmten, wirklich ein Berbrechen oder auch nur eine Uebertretung an den Jntereffen ihrer Wäh ler verübten. Wir werden hiebei nicht weiter auf die Angriffe zurückkommen, welche dieserhalb

ebenso häufig als gerne erhoben werden. Der Uebersicht halber wollen wir die Sache in einige Kapitel eintheilen. 1) Was ist der osterrreich isch-ungarische Lloyd? Der österreichisch-ungarische Lloyd ist die einzige rößere Seeschifffahrts-Unternehmung, welche einerseits en Lokalverkehr auf dem adriatischen Meere und anderer seits den Fernverkehr nach der Levante (die Küsten Kleinasiens, Syriens und Egyptens) und seit der Eröff nung des Suez-Kanales auch nach Ostasien besorgt. Der Lloyd

, wie man ihn kurz nennt, wurde im Jahre 1833 auf Anregung Karl Ludwigs von Bruck durch den Zusammentritt der Triester See-Versicherungsgesellschaften gegründet, um die Jntereffen derselben und dir der öster reichischen Handelsschifffahrt überhaupt wahrzunehmen. Im Jahre 1836 wurde er durch Errichtung einer Aktiengesellschaft für Dampfschifffahrt er weitert. Wir haben es hier nur mit dieser letzteren zu thun. Halten wir also fest: Der Lloyd ist eine Aktien gesellschaft. welche gegenwärtig fast allein

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 22.09.1891
Umfang: 4
Einschaltung per «nsvaltiger Sktttyfle oder deren Raum berechnet. — Bei öfterer Insertion Rasitzti Dienstag 22. September 1891 L 215. Jahrgang XXXI. r rn ~ III in >,»> immmama mmm mmmmmmm mmmmmmm aamm Die Subvention des österr.-ungar. Lloyd. (Schluß). 5) Warum wurde nicht die sofortige Ver staatlichung eingeleitet? Das ist der Hauptpunkt, der auch immer zu An griffen verwendet wird. Man gibt zu, daß der Lloyd ein Institut von hochwichtiger Bedeutung für den Staat ist; man leugnet nicht, daß der Lloyd

ohne Unterstützung unmöglich weiter arbeiten kann. Mit dem Hilfsmittel find die Herren gleich bei der Hand; es heißt: Verstaat lichung. Es ist ganz gewiß von großem Vortheile, wenn die Verkehrswege nnd Verkehrsmittel in Händen des Staates sich befinden. Aber es gibt Verhältnisse, welche einer Verstaatlichung oft im Wege stehen. Zunächst aber sollen noch kurz zwei andere Mittel besprochen werden, wclche auch angeregt wurden. Da hieß es: Man überlasse es dem Lloyd, sich selbst zu saniren! — Ja, wenn die Verträge

vom Jahre 1888 nicht wären; die kann man nicht einseitig aufheben; und so lange fie bestehen, sind wir verpflichtet, bedeutende Subventionen zu leisten und da kann es uns doch nicht gleichgiltig sein, wie fich der Lloyd sanirt. — Ein anderes Mittel lautete: Zahlen wir die Subventionen bis 1898 und bauen wir unterdessen eine eigene Handelsflotte; Da hätte der Staat also zunächst noch durch acht Jahre je 2.162.000 fl.. zusammen 17,296.600 fl.. dazu 25.000 000 fl., das wären also 42,000.000

fl., welche so ziemlich auf einmal aufzubringen gewesen wären, und dann wären zwei Konkurrenz-Unternehmen eines Landes dagewesen, welche sich gegenseitig bekämpfen Die Hauptrufer im Streite aber riefen und rufen: „Verstaatlichung des Lloyd". — Abgesehen davon, daß die Uebernahme des Schiffsparkes und alles desjenigen, was dazu gehört, eine große Summe Geldes erfordert hätte, welche ein Staatsanleihen nothwendig gemacht hätte, deffen Verzinsung (etwa 3'/, Millionen Gulden pro Jahr) schwerer fühlbar wäre

als die jährliche Sub vention, abgesehen davon, standen der Verstaatlichung andere wichtige Bedenken entgegen. Der Lloyd dehnt seine Fahrten aus nach Ostafien u. ff. w.; er hat aber auch einen Lokalverkehr im adria tischen Meere an den Küsten Istriens und Dalmatiens. Die Schiffe dieser Route könnten einmal verstaallicht werden, weil man ihre Fahrten an der österreichischen Küste gleichsam als die Verlängerung der Staatsbahnen betrachten kann. Anders aber ist die Sache, wenn es fich um den großen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 01.10.1891
Umfang: 12
werden, daß die letzte Verwaltung des Lloyd mehr auf die eigenen Jntereffen der Verwaltungs räthe und Aktionäre, als auf das Gesammtintereffe be dacht war. Der Schiffspark des Lloyd zählt 73 Dampfer, von denen 16 nicht über zehn Jahre zählen. Die Technik in der Schifffahrt macht nun sozusagen täglich Fortschritte. Da aber der Lloyd in der finanziellen Unmöglichkeit fich befand, neue Schiffe zu bauen, so konnte er die Konkurrenz bester subventionirter Gesellschaften anderer Länder nicht aushalten. Die Reparaturkosten

der Schiffe beliefen sich durchschnittlich im Jahre auf 2 1 / 10 Millionen Gulden. Als die Katastrophe vor der Thüre stand, rief der Lloyd die Staatshilfe an, in dem er erklärte, es sei ihm wegen seiner allgemein zugegebenen Nothlage unmöglich, den in den beiden Verträgen des Jahres 1888 dem Staate gegenüber eingegangenen Verpflichtungen nachzukommen. Dabei war es geradezu ausgeschloffen, daß der Lloyd durch eigene Kraft sich wieder aufraffen könne. Die Gefahr war nahe, die Oesterreichs größte

. Die Dampferflotte des Lloyd — so ziemlich, wie bekannt, die ganze österreichische Dampferhandelsflotte — ist ihnen unentbehrlich geworden. Ihr Wohl und Wehe steht im innigsten Zusammenhange mit der Prosperität oder dem Niedergänge dieser Flotte. Die Aufrechthaltung des Lloyd, die Wiederherstellung seiner Leistungsfähigkeit ist ein Gebot des allgemeinen, öffentlichen Jntereffes und wird dadurch bis zu gewissem Grade eine Staatsnothwendigkeit.' Zur Abwendung des drohenden Unheils' war ein Ein- greisen unbedingt

nothwendig geworden. Warum hat man aber nicht bei diesem Eingreifen die sofortige Ver staatlichung eingeleitet? Es ist gewiß von großem Vortheile, wenn die Verkehrsmittel in Händen des Staates sich be finden. Aber es gibt Verhältniffe, welche einer Verstaat lichung oft im Wege stehen. Der Lloyd dehnt seine Fahrten aus nach Ostasien u. s. w.; er hat aber auch einen Lokal- verkehr im adriatischen Meere an den Küsten Jstriens und Dalmatiens. Die Schiffe dieser Route könnten einmal ver staatlicht

; wäre er damals ein Staatsunternehmen gewesen, so wären die Schiffe einfach als „gute Prise' ge kapert worden. Der Lloyd hat im rusfich-türkischen Kriege für beide Theile verfrachtet und die besten Ges häfte gemacht. Ein Staatsunternehmen könnte, ohne die Neutralität zu ver letzen, dieses Geschäft gar nicht machen. Die Verstaatlichung war also ausgeschloffen. Abhilfe mußte aber geschaffen wer den. Dabei bestanden die Verträge von 1888 in der Dauer von zehn Jahren zu Recht. Was konnte demnach

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 18.10.1891
Umfang: 10
der Verein der deutschen Reichsangehörigen „Germania" beim Adambrün sein V. Stiftungsfest. Dasselbe war sehr stark besucht und verlief prächtig. Sie Molüsöiöliotheü wurde Sonntag Vor- „Jn dem weitläufigen Hafen ragte ein Urwald von Masten und Rauchfüngen von den Schiffen aller Nationen. Vor allem fallen selbstverständlich durch ihre Größe und Schönheit die Fahrzeuge un seres Lloyd in die Augen und bewundernd betreten wir Festländer einen solchen schwimmenden Palast." Der Abgeordnete Pattai nannte

zuhörte, fragte: „Ja aber kann der Lloyd solche Schiffe brauchen?" Antwortete der Baron Morpurgo: „Haßt ä Red'! Worum sollen mer se nix können mittag eröffnet und von zahlreichen Personen, allen Stünden angehörig, in Anspruch genommen. Dadurch ist ein in den Kreisen der Deutschnationalen schon vor Jahren ausgesprochener Wunsch in Erfüllung gegangen. Kagesordnung für die am 25. Oktober in Innsbruck statt'findende Verbandsversamm lung des Genossenschafts-Verbandes: Mit theilungen der Verbandsleitnng

Aufregung. Sie beklagten sich mit argen Verwünschungen über die miserable Kost, die ihnen heute wieoer vorgesetzt wurde. Da die Haltung der Leute den Charakter einer Revolte anzunehmen drohte, so verließen wir, um unfern theuren Leichnam besorgt, schleunigst das Schiff und verzichteten :v:f die weitere Gastfreund schaft des Lloyd und au, die weitere Reise, umso der wegen seines ständigen Ausverkaufes sattsam be kannte Jude Alexander Mayr Hände und Gesicht oberhalb der Gläser am Cafohausbrunnen wusch

Entzücken über die Wahrhaftigkeit der Schilderungen die rührenden Lobeshymnen des Herrn Moriz Band: „Hier (Lloyd-Arsenal) sehen wir die Stätte, wo die großen Fahrzeuge entstehen, wo von dem gewaltigen Körper des Schiffes bis zum letzten Nagel Alles aus heimathlichem Material erzeugt wird." (Bekanntlich ist das gerade Gegentheil der Fall.) „Darin (dem Welthandel den Weg zu bahnen) liegt die politische und kulturelle Mission, die unsere heimathliche Unternehmung zu vertreten berufen

" M o r p u r g o und P a r e n t e in Triest infolge von Spekulationen an allen Welt börsen mit Passiven im Betrage von 6-^ Millionen Pleite gegangen. Morpurgo legte das Präsidium des Lloyd nieder. Federfuchser.

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 29.05.1888
Umfang: 6
ohne Debatte angenommen. Ebenso das Gesetz, betreffend die Erstrecknng des Bauvollen- dnngStermiiles bis Ende 1889 für die Strecke Tabor- Pifek der Böhmisch-mährischen TrauSversalbahu. Abg. Frhr. v. Sochor berichtet über den Schifsahrts- nnd Poswertiag mit der Dainpffchiffahrts-Gesellschaft dcS Oesterr.-ungar. Lloyd und über das Gesetz, betreffend die Ermächtigung der k. k. Regierung zum Abschluss eines Vertrages mit der DaiiipfschisfahrlS-Uuterneh- nmng des Oesterr.-ungar. Lloyd über den Betrieb

überseeischer Dampferlinien. Abg. Dr. Hallwich erklärt namens feiner Gesinnungsgenossen, dass sie für die Vorlage stimmen werden, bringt aber mehrere Beschwerden über den Lloyd vor und beantragt eine Resolution, in der die Regierung aufgefordert wird, bei dem Minister des Aenßcrn dahin zu wirken, dass das Betriebsreglcnient der DampfschiffahrtS-Gefell- schaft des Oesterr.-ungar. Llohd in einer den Inter essen der österreichischen Exporteure entsprechenden Weise reformiert werde. Abg. N. v. Stalitz weist

nach, dass ein geregelter Betrieb der Schiffahrt der selben nnr durch eine StaalSsubvention möglich sei. Wenn man den Lloyd fallen ließe, so könnte man ruhig die Handelsflagge von Oesterreich begraben. Se. Excellenz HaudelSiniliistcr Marquis Bacquehern weist ziffermäßig nach, wclchcn ungeheuren Aufschwung die Ein- und Ausfuhr in Trieft seit dem Jahre 1869 genommen hat. Er erörtert die großen Vortheile des Vertrages mit dem Lloyd, polemisiert gegen den Abg. Dr. Hallwich, dessen Vorwürfe keine berechtigten

des Schiffs- parkeS seitens des Lloyd nicht stattfinde oder wenig stens in solcher Form geschehe, dass nicht plötzliche Entlassungen der Schiffsmannschaft erfolgen. Abg. Hevera bespricht den Frachtentarif des Lloyd und weist auf die Klagen hin, welche dieSfallS aus den Kreisen der HaudelSwelt laut geworden sind. Die concurrierenden Unternehmungen hätten es verstanden, in Bezug auf die Billigkeit der Tarife, der Fahr geschwindigkeit und der directen Verbindung mit über seeischen Plätzen den Lloyd

zu überflügeln. In dieser Richtung müsse sich das staatliche Einslusörecht geltend machen, um den Interessen der Exporteure, namentlich in der Zuckerbranche, gerecht zu werden. Abg. Frhr. v. Stern bach beantragt Schluss der Debatte. Der Antrag wird angenommen. Pro ist nur eingetragen Abg. Graf Wurmbraud. Er kritisiert die bisherige Thätigkeit des Llohd für den österreichischen Handel und behauptet, dass der Export von Graz über Ham burg billiger sei als der über Trieft. Der Lloyd be dürfe eben'einer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 09.08.1891
Umfang: 10
. Ei« Rückblick aof die Lloyd-Debatte. Innsbruck, 8. August. Angesichts des Umstandes, daß der Vereinigten tentschen Linken ihre Haltung in der Lloydfrage vorgeworfcn wird, scheint ein streng sachlicher Rück- blick auf die bezügliche Debatte am Platze. Aus derselben wird j der Unbefangene erkennen, daß das Votum der Vereinigten deutschen Linken in sachlicher Bezithung vollkommen begründet war und daß nur Böswilligkeit oder Unverstand sie ob ihres Eintretens für das Uebereinkommen schellen kann. Gegenüber

den großen Anstrengungen, welche Frankreich, Italien und England zur H bung ihrer Schifffahrtuntcrneh- umvgen gemacht haben, ist der Lloyd, die österrei- chische Gesellschaft, in merklichen Nachtheil gerathen. Sie ist so tief erschüttert, daß sie seit dem Jahre 1885 keinen neuen Dampfer mehr zu bauen vermochte, daß sie bei dem Aufschwünge der Schiffbaukunst in den letzten Jahren weder an Schnelligkeit der Beför derung, noch an Kohlenersparniffen durch die ver besserten Maschinen mit den fremden

Unternehmungen wetteifern konnte. Schon durch den Vertrag von 1888 erhöhte der österreichische Staat die Subvention des Lloyd auf 2.1 Millionen Gulden, aber der Ver fall war nicht mehr aufzuhalten. Die Auszahlung von Dividenden unterblieb 1889 und 1890 voll ständig; ja es stellte sich in diesen I ihren eine Un- terbilanz von zusammen 1,057.000 fl ein. Soll der Staat die einst mächtige Gesellschaft znsammenbrechen lassen? Sollte sich Oesterreich Ungarn vollständig durch Italien schlagen lassen

die Freunde parlamentarischen Scandals auf der äußersten Linken, auch sehr ernste Männer, wie der Abgeordnete der Wiener Handelskammer, Neuber, ließen es nicht an scharfen Worten fehlen. Die glänzenden Einnahmen oes Lloyd im Jahre 1878, hervorgerufen durch Be sörderung von Mannschaft und Kriegsbedarf nach Dal matien und zurück seien blos für Dividenden und Tantiemen der Verwaltungsräthe verwendet, für magere Jahre sei nicht vorgesorgt worden. Es sei bedauerlich, daß der Präsident des Lloyd, Baron Morpurgo

, selbst der Chef eines großen WaarenhauseS sei; er habe eben nicht die Selbstverleugnung besessen, zuerst fremde Maaren und dann seine eigenen beför dern zu lassen; so seien jene oft monatelang am Quai liegen geblieben. ES sei bedauerlich, daß der Lloyd seine Agenten aus jungen Herren in Triest recrutire, die nur den Vorzug haben, der Dynastie des Präsidenten anzugehören. Neben diesen wohlver bürgten, von der Regierung nicht geläugneten Nebel ständen wurden noch gröbere Pflichtverletzungen be hauptet

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 08.10.1891
Umfang: 10
. Früher, d. h. seit 1868, war der österr.-ungarische Lloyd eine gemeinsame Institution; Ungarn hatte auch drein zu reden. Dieses Verhältnis, welches auch hemmend auf das Institut einwirkte, sollte nun gelöst werden und der Lloyd nur mehr unter dem Einfluffe der österr. Regierung allein stehen. Es ist richtig, um das Schifffahrtsunternehmen zu retten und für den österreichischen Handel zu erhalten und möglichst leistungsfähig zu machen, wurde die Subvention erhöht; früher erhielt der Lloyd

eine Subvention von 2,160.000 fl., wovon es auf Oesterreich 1,750.000 fl. und auf Ungarn 410.000 fl. traf. Jetzt, nach dem neuen Vertrage erhält der Lloyd im Ganzen jährlich 2,910.000 fl. und an Ver- So schaut der neue Vertrag aus.' Bedenkt man, daß Oesterreich ohne ein derartiges Schifffahrtsunternehnen nicht sein kann, daß ein solches für unsern Handel, unsere Indu strie und Gewerbe unentbehrlich ist, und daß man ein solches Schifffahrtsunternehmen nicht über Nacht aus dem Boden stampfen oder aus dem Grunde

des Meeres auftauchen lasten kann, so blieb in der That gar nichts anders übrjg, als diese Lloydgesellschaft zu erhalten und zu suchen, dieselbe wieder recht lebensfähig und leistungsfähig zu machen; das ist geschehen und wie wir gesehen haben, kommen wir dabei billiger, viel billiger zu stehen als andere Staaten. Man sagt, man hätte den Lloyd verstaatlichen sollen. Das ist so ein Schlagwort, das man heut zu Tage oft hört, und viele, auch Bauern, rufen es nach, und denken dabei

nicht, daß sie den geringsten Nutzen davon haben. Was heißt das, verstaatlichen? Der Staat, so ver langt man, soll selbst die überseeische Schifffahrt durch eigene dem Staate gehörige Schiffe und durch seine eigenen Beamten betreiben. Wmn man Schifffahrt und zum Zwecke des Handels gütung der Suezkanalgebühren 490.000 fl., das macht f Seeschifffahrt betreibt, so muß man dazu, das sieht jeder zusammen 3,400.000 fl., die der Lloyd alljährlich bekommt, s ein, auch geeignete Schiffe haben, die so beschaffen

als andere Staaten ! Geld, viel Geld; so 60 — 80 Schiffe, Dampfer, kosten etwas, ihren Schifffahrtsunternehmungen. Ich habe oben gezeigt, j und so viele sind wohl nothwendig, wenn man nach allen daß der Lloyd jährlich 1,478.528 Seemeilen nach dem neuen j Seiten hin das Meer befahren will. Der Staat hätte also Vertrage zu durchlaufen hat. Hiefür betragen die Meilen- ; dem Lloyd seine Schiffe abkaufen oder sich neue bauen gelber 2,910.600 fl., die wir an Subvention zu zahlen > muffen. Diese Verstaatlichung

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 08.10.1891
Umfang: 10
wurde dem Lloyd eine Sub vention von 1 Million Gulden gewährt; im Vertrage vom Jahre 1864 wurde diese Subvention auf nahezu 2 Mill. Gulden erhöht, später wurde diese Subvention auf 1,700.000 fl. herabgesetzt. In dem am 26. April 1872 geschlossenen Ver trag der österr. Regierung mit dem Lloyd wurde dieser mit Rücksicht auf die erfolgte Eröffnung des Suezkanals außer dem noch verpflichtet, bis Ende Dezember 1877 im Jahre 12 Reisen, also jeden Monat eine nach Bombay mit Schiffen von mindestens 1000

Gewichtstonnen Ladefähigkeit und einer Fahrgeschwindigkeit von 8 Seemeilen per Stünde gegen eine Jahressubvention von 190.000 fl., sowie Ver gütung der für die Fahrten durch den Suezkanal zu zahlen den Gebühren, welche letztere, ziemlich hoch sind, zu unter nehmen. Im Jahre 1878 wurde ein neuer Vertrag mit dem Lloyd geschlossen. Der Lloyd verpflichtete sich, die über seeischen Fahrten über Bombay hinaus nach Ceylon, Calcutta, Singapore und Hongkong auszuführen und erhielt dafür an Meilengeldern

z. B. ausdrücklich bestimmt, daß im Jahre drei Fahrten von Trieft nach Bombay und zurück; zwölf Fahrten per Jahr von Trieft über Bombay nach Hongkong und zurück, u. s. w. zu machen seien. Man wird nun fragen, wozu brauchts alles das? Der Lloyd ist ein auf Erwerb gerichtetes Privatunter nehmen und er hat seine zahlreichen Schiffe und Dampfer eingerichtet, um Waaren zu verfrachten, wofür er sich von jenen, die ihm Sendungen aufgeben, zahlen läßt. Er fährt daher in seinem Jnteresie auch nur dahin, wo es etwas trägt

anderer Länder, sei es zum Consum, sei es zur V.rarbeitung für die inländische Industrie und das inländische Gewerbe auf dem kürzesten'Wegtz und direkc hereinbringen zu lassen. Die kommerziellen Interessen der Monarchie forderten es, regelmäßige Seeverbindungen in d>n wichtigstcn Gewässern zu erhalten und zu sichern. Dazu benützte man den Lloyd. Dieser war einmal vorhanden, war eine sehr angesehene Ge sellschaft, sein Schiffsahrtsunternehmen, mit 70 — 30 gut aus gerüsteten Fahrzeugen, war aufs beste

verwaltet, er hatte Beweise seiner großen Leistungsfähigkeit gegeben, er hatte bereits sehr viele Beziehungen mit fremden Ländern und seine Schifffahrtsflagge genoß überall bedeutender Ansehen. Und wie andere Staaten zu demselben Zwecke Privatschiff- fahrtsunternehmungen subventionirten, so subventionirte Oesterreich-Ungarn den Lloyd, nur mit dem Unterschied, daß diese Subvention in andern Staaten, in Deutschland, Frankreich, Italien rc. eine bedeutend höhere war, als in Oesterreich. Wie kommt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 21.06.1890
Umfang: 8
» . 6 . „ 5.—, » » . » 6..Ü0 Mtt Post für 1 Monat fl. 1.S0. für S Monat fl. S.60 Abonnements-Erneuerungen und neue Bestellungen wer den sofort erbeten an die AdmsLstritks »er Snß. ^jq«r Ztibmg- Im Ltoyd-Krage. 1^. Es ist eine Thatsache, die zum Nachdenken Anlaß gtvt, daß die großen Schiffsahrts-GeseU» schaften in der Monarchie zu keiner rechten Pro sperität gelangen können. Die Donau-Dampf« schiffahrts-Gesellschast ruft nach Staatshilfe uud de« Trüster Lloyd, welcher eine reiche Eiuuahms- quelle iu der Vermittlung unseres

überseeischen Handels hat, ist die kolossale Summe, welche er seit Jahre» aus dem Steuersäckel bezieht, zu ge ring; er verlangt immer vou Neuem in fast zu- dringlicher Weise eine Erhöhung der Subvention. Der Lloyd setzt AlleS in Bewegung, um für seine „traurige Lage' Stimmung zu machen. Daß Abgeordnetenhaus und daSHerrellhaus hat schon die Lloydfrage beschäftigt uud nun war fie auch in den Delegationen Gegenstand der Erörterung. Die Verwaltung des Lloyd hat sich ein förmliches System imLamentiren

zurechtgelegt. Die küstbare Zeit, welche da aufgewendet wird, wäre vielleicht auf die Förderung der Geschäfte der Schifffahrts gesellschaft besser zu verwerthen und es wäre gut. wenn vou maßgebender Stelle endlich einmal diesem Gedanken gegenüber deu Generalgewaltigea des Lloyd Ausdruck gegeben würde. Als etwas ganz Außerordentliches wird stets angeführt, daß die Lloydschifffahrts-Gesellschast dem Staate noch eiumal unschätzbare Dienste leisten könnte, wem nämlich die Monarchie von einem Feinde be droht

würde. Da gibt es aber Leute, welche meiuen, daß es im Falle einer Bedränguiß Pflicht der Gesellschaft sei, ihre Schiffe der Kriegsverwaltung zur Verfügung zu stellen, aber diese Leute find keine Berwaltungsräthe des Lloyd. Hält deuu dqs „Opfer' des Lloyd einen Vergleich aus mtt dem des kleinen Mannes, der seine Familie in ungewissen Verhältnissen verlassen mutz, wenn ihn das Vaterland ruft? Sollten denn die Dienste, welche die Lloydgefell- schaft hoffentlich in einer feinen Zukunft leisten soll, schon

im Vorhinein baar bezahlt werden? Die Lloydgesellschaft hat fast keine Konkurrenz aus ihreu Linien, die verfrachteten Mengen steigen fortwährend — uud dennoch das Jammern über die „traurige' Lage. Das Uebel muß also tiefer fitzen. Die Aktionäre haben kein Geld zu ver lieren und das Finanz-Aerar keines zu verschenken, darum ist eine stramme Kontrole über die Ver waltung des Lloyd vonnöthen. Wenn man den Offiziösen in dieser Angelegenheit Glauben schen> ken will, so wäre die österreichische Regierung be reit

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 01.10.1891
Umfang: 12
8. Okt. Brigitta. S* » a AIV. cJUllIyUjlg. g a [ ?ru [ f r j Montag 5. Okt. Placitus. Freitag 9. Okt. Dionysius. Al-.- ^ Dienstag 6 Okt. Bruno. Samstag 10. Okt. Franz Borgias. Aie Subvention des österreichisch - ungarischen Lloyd. Wie wir hören, werden auch hier in Nordtyrol in eigenen Flugblättern unsere Abgeordneten wegen dieser Sub vention angegriffen. Deutschnationale Antisemiten (Schönerer), Sozialdemokraten und Blätter scharfer Tonart reichen sich bei diesen Angriffen die Hände. Wir finden

uns daher ver anlaßt, die nöthige Aufklärung mitzutheilen. Dieselbe finden wir in einem Artikel des „Linzer Volksblatt', welcher aus guter Quelle stammt und die Frage erschöpfend behandelt. Der österreichisch-ungarische Lloyd ist die einzige größere Seeschifffahrts-Unternehmung, welche einerseits den Lokalverkehr auf dem adriatischen Meere und andererseits den Fernverkehr nach der Levante (die Küsten Kleinasiens, Syriens und Egyptens) und seit der Er öffnung des Suez-Kanales auch nach Ostafien besorgt

. Der Lloyd, wie man ihn kurz nennt, wurde im Jahre 1833 auf Anregung Karl Ludwigs von Bruck durch den Zusammen tritt der Triester See-Versicherungsgesellschaften gegründet, um die Interessen derselben und die der österreichischen Han delsschifffahrt überhaupt wahrzunehmen. Im Jahre 1836 wurde er durch Errichtung einer Aktiengesellschaft für Damps- schifffahrt erweitert. Wir haben es hier nur mit dieser letzteren zu thun. Halten wir also fest: Der Lloyd ist eine Aktiengesellschaft, welche gegenwärtig fast

30,400.000 fl. Diesen groß artigen Waarenverkehr vermittelt einzig und allein der Lloyd. Der österreichische Produzent und Händler, der seine Waare nach überseeischen Ländern verfrachten will, ist auf den Lloyd angewiesen, weil wir in Oesterreich kein anderes derartiges Verkehrsinstitut haben. Der Lloyd ist die einzige Ader, durch welche der österreichische Handel und die österreichische Produktion ihre überseeischen Beziehungen erhalten und durch welche österreichische Fabrikation und Gewerbe die Rohpro

dukte beziehen, um sie verarbeitet vielfach wieder zurück- zuleiten. Die österreichische Regierung hat sofort nach dem Jns- lebentreten des Lloyd dessen Wichtigkeit und Bedeutung für den Staat erkannt. Der erste Postoertrag mit ihm wurde schon ein Jahr nach seiner Betriebseröffnung, nämlich im Jahre 1838, geschloffen. Der Lloyd bezog vom Staate immer Vortheile, wofür er hinwiederum größere Verpflich tungen übernahm. Die Allerhöchste Entschließung vom 10. August 1855 gewährte dem Lloyd

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 10.07.1891
Umfang: 8
, dass der Lloyd selbst an seinem Niedergänge schuld sei, und dass der Staat keinen Grund habe, ihn dnrch Opfer zu sanieren. Oesterreich bedürfe einer mäch tigen Handelsflotte, aber dies inüsse nicht gerade die deS Lloyd sein. Der Staat möge die Schisse des Lloyd ankaufen und den Seehaudcl selbst betreiben, wie er ja schon die Post, den Telegraphen und die Bahnen verwalte. Redner erklärt, so lange der Pe troleum- und Kasseezoll aufrechterhalten werde, so lange man den Landwirten kein billiges

keine Schädigung erfahre. Die De batte wird hierauf geschlossen. Abg. Adainek spricht sich für die Zurückweisung der Vorlage an den AuS- fchufs aus. Abg. Freiherr v. Schwegel erklärt, es handle sich mit dem neuen Vertrag nicht um das In teresse einzelner Personen oder der Llohdgcfellschaft, sondern um daS eines großen Standes und daS des Staates in politischer und milititärischer Hinsicht. Die Action inüsse rasch durchgeführt werden, damit die vom Lloyd im Weltverkehr errungene Stellung nicht verloren gehe

. Redner betont, dass die Be schwerden gegen den Lloyd meist jüngeren Datums seien, während der Lloyd eine große schöne Vergan genheit habe, so dass eö Pflicht sei, den alten, seiner« z»it wohlerworbenenen Nnf wieder herzustellen. Red ner erklärt sich gegen die Verstaatlichung der Han delsflotte, welche Oesterreich im Falle eines Krieges großen Nachtheil bringen innsSte. Nur der vorlie- genoe Vertrag entspreche allen betheiligten Interessen und Neduer werde daher für denselben stimmen, in der Hoffnung

, dass die Regierung und der Lloyd sich stets die vom HandelSminister ausgestellte Devise vor halten, nämlich: Vorwärts! Abg. v. Plener bean tragt, über das Eingehen in die Specialdebatte namentlich abzustimmen. Nach dem Schlusswort res Referenten Hallwich wird zur Abstimmung geschrillen nnv der Antrag Prade, die Vorlage an den AnöschnsS znrückzuweisen, abgelehnt. Das Eingehen in die Spe cialdebatte wird bei namentlicher Abstimmung mit 1K3 Stimmen gegen 65 angenommen. (Dafür die Vereinigte Deutsche

Linke, der Coroniniclub, dieTren- tiner und Dalmatiner, die Polen, die Nulheueu und die meisten Conservativen; dagegen die Denlschnatio- ualen, die Antisemiten, die Jungczecheu und einige (konservative.) Das Gesetz I, betreffend die Auflösung deö Schiffahrts- und PostvertrageS mit dem Oester- reichisch-ungarischen Lloyd vom 19. März 1383 und die theilweise Abänderung des Art. VI des Zoll- und Handelsbündnisses mit Ungarn, wird ohne Debatte in zweiter Lesung angenommen. Es folgt die Ver handlung

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 02.06.1883
Umfang: 14
» sessionen. beziehungsweise der Vorbereitungen zu denselben, vertheilt sich daS politische Interesse mehr auf die einzelnen Kronländer, und da steht uatürlich Böhmen als den Kampf der National itäteu am schärfsten repräsentirend, obenan. Namentlich in Folge deS Artikels deS »Pester Lloyd', welcher aufstellte, daß Ungarn der deutsch feindlichen und slavischen Politik deS Grafen Taaffe nicht länger ruhig zusehen könne, zieht sich die DiScussion über die Auflösung deS böhmischen Landtages

in den TageSblättern immer weiter hin. ES ist schon erwähnt worden, wie die osficiösen Organe dieser Maßregel natürlich nicht nur jeden deutschfeindlichen Charakter, sondern überhaupt jede größere Bedeutung ab sprechen. Die czechischen Blätter erklären, übrigen? in verhältnißmäßig ruhigem Tone, die Befürchtungen deS »Lloyd' für gänzlich unbe gründet. »Pokrok' schreibt, die Czechen hätten einfach die dualistische StaatSform als vollzogene Thatsache acceptirt und auch betreffs der ver- schieden«» speciellen

Angelegenheiten Ungarns keinen Anlaß zu der Beschwerde gegeben, alS ob sie sich irgendwie eingemengt und die politische und kulturelle Entwicklung Ungarns gehemmt hätten. Die Frage deS .Pester Lloyd', ob der Dualismus, dessen Solidität uicht nur mit Ungarn und der Dynastie, sondern auch mit den öfter» reichischen Völkern gelte, noch weiter dauern könne, könne ganz klar kurz und bestimmt mit »Ja' beantwortet werden. Die »Narodni Listy' äußern sich ähnlich und sagen zum Schlüsse: .»Wo wären die Autorität

und Einheit deS österreichischen Staates, wenn nicht namentlich die Slaven dieß« und jenseits der Leitha sie geschützt hätten gegen die österreichischen Patrioten — aus Debreczin?' Der »Pester Lloyd' replkcirt nun heute auf die gegen seine Ausstellungen gemachten Einwürfe, und hält die Behauptung aufrecht, daß eS eine Gränze gebe, über welche hinaus die Deceniralisation und Autonomie der Länder in Oesterreich die Ver fassung verletze und somit Ungarn zum Einspruch berechtige. Der »Lloyd' weist dabei

auf §. 28 deS ÄuSgleichSgesetzeS hin. welcher besagt, daß ^einerseits die Länder der ungarischen Krone zusammen, andererseits die übrigen Länder und Provinzen Sr. Majestät zusammen als zwei gesonderte, jedoch vollkommen gleichberechtigte Theile zu beachten seien, und daß zwischen diesen beiden Theilen die unerläßliche Bedingung bei Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten die volle Parität sei.' »Wenn also,' schreibt der »Lloyd', »jenseits der Leitha selbst auf ver .fassungömäßigem Weg« ein Zustand eintreten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 23.05.1888
Umfang: 4
bei uns das Uebereinkommen der Regierung mit dem österreichischen Lloyd dar. Der Lloyd vermittelt den Verkehr Oesterreichs mit den überseeischen Staaten und Kolonien und die Flagge des Lloyd ist in allen Meeren eine wohlbekannte — aber diese Resultate wären nie erreicht worden, hätte sich der Staat nicht stets zu neuen bedeutenden Opfern im Interesse der Förderung des Unternehmens sich bereit gefunden. Mau sollte nun glauben, daß das Entgegenkom men der Lloydverwaltnng dem Staate gegenüber an Eoulanz nichts zu wünschen

übrig lasse. Dem ist aber nicht so. Als es sich darum handelte, die Bedingungen für den Abschluß eines neuen Vertrages festzu stellen, da stellten die Vertreter des Lloyd Be dingungen, die sich einfach unannehmbar erwiesen. Es scheint, daß die Lloydverwaltüng die Absicht hatte, so gut es eben gehen sollte, sich der staat lichen Oberaufsicht zu entziehen, respektive eine Einschränkung derselben 'ans jenen Linien zu er zielen, für welche die staatliche'Subvention ge währt wird. Die Verhandlungen

. welchem das vorläufige Uebereinkommen zur Berathung überwiesen wurde, hat sich dahin geeinigt, den Lloydvertrag dem Reichsrathe zur Annahme zu empfehlen und er schickte dieser Empfehlung eine historische Darstellung der Ent wicklung der Lloydschifffahrt voraus. Die Ver dienstlichkeit dieser Arbeit steht außer Frage, der beabsichtigte Zweck dürfte aber damit kaum er reicht werden. Es ist nämlich daraus zu ersehen, daß die Leistungen des Staates an den Lloyd enorme sind, die Gegenleistung aber nicht das Maß

und den Umfang erreichen, den der Staat zu beanspruchen berechtigt wäre. Es scheint eine recht unglückliche Hand bei dem Lloyvunteruehmen im Spiele zu sein. Zieht man nämlich die Ver hältnisse in Betracht, unter welche der österrei chische Lloyd arbeitet und die Resultate, welche er gegenüber )em norddeutschen Lloyd erzielt, welch letzterer unter weniger günstigen Umständen auf eine hohe Stufe der Entwicklung gelangte, so lohnt es sich wohl für die Volksvertreter, nach dem Sitz; des Uebels zu forschen

. Eine Subvention von mehr als einer Million Gulden, wie sie dem Lloyd gewährt werden soll, darf nicht so leichten Herzens bewilligt werden, in einer Zeit, wo die Steuerkraft des Volkcö auf das Aeußerste in Anspruch genommen ist. Die Lloyd verwaltnng, welche noch bei jeder neuen Förde ruug den Widerstand der Negierung zu besiegen verstanden hat, sollte diesmal denn doch einer ernstlichen Einsprache hinsichtlich ihres GebahrenS seitens der Volksvertretung begegnen. Eine dem «stände der Dinge entsprechende

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 25.06.1887
Umfang: 6
Postanweisung) einzusenden Porto-Abzug nicht zulässig! Kie HXpedition. Innsbruck, SL. Juni. Zur Beförderung des Post-, Personen- und WaarenVerkehres an den Küsten des adriatischen Meeres und zwischen unseren und den fremden Meeresküsten bestehen in Oesterreich mehrere Schiff fahrtgesellschaften. Die bedeutendste und angesehenste derselben ist der österr.-ungarische Lloyd in Triest, eine Vereinigung, welche im Jahre 1833 dem eng lischen „Lloyd" nachgebildet wurde, also seit mehr als 50 Jahren besteht

, ein Betriebskapital von mehr als 16 Millicnen Gulden besitzt, über zwei Arsenale mit großartigen Anstalten für Schiffs- und Maschinen bau und über mehr als 70 Dampfschiffe verfügt. Der Seeverkehr der Gesellschaft beschränkt sich nicht auf das heimische österreichlsche und ungarische Küstengebiet; die Schiffe des Lloyd verkehren nicht bloS in den Häfen von Triest, Fiume, Rovigno, Zara, Sebenico, Spalato, Ragusa, Portors, Buceari, Zengg, Carlo- pago, sondern erstreckt sich auch auf See-Handels plätze des Auslandes

; die Schiffe des „Lloyd" sind m Corfu, in Syra, Konstantinopel, Smyrna, Sulina, Galatz und Varna; in Ancona, Venedig, im Piräus (Athen), in Zante, Ccselonia, S. Maura, zu Beirut in Syrien, zu Alexandrien in Egypten, und in Sinopc und Odessa am schwarzen Meere ebenso heimisch wie in Triest und Fiume: ja sie durchziehen nicht blos die östlichen Theile des mittelländischen Meeres, um den Post-, Personen- und Waaren- Wit ungleichen Waffen. Original-Roman von Julius Keller. (32 Fortsetzung ) (Nachdruck

auch den Suezkanal, um dem Morgenlande im weiteren Sinne ihre Besuche zu machen und sind in Bombay, Madras, Calkutta an den Mündungen des Ganges und auf der Insel Ceylon, die unserem Kaffeetrinkenden Publikum stets in angenehmer Erinnerung ist, ebenso bekannt, und die österreichisch-ungarische Flagge ist dort im fernen Indien nicht weniger geachtet, als am Ausflüsse unserer deutschen Donau in das schwarze Meer. Daraus ist zu entnehmen, dass der „Lloyd" eine Anstalt ist, welche im gewissen Sinne weit höher steht

Produkte Absatz finden können und so oft und zu derjenigen Zeit fährt, wann unsere In teressen es erheischen, so dass wir nicht vom Zufall, von der Laune, von den widerstrebenden Interessen oder von dem Gutdünken des Ausländers abhängig sind. Nun steht der wehrgenannte österr.-Ungar. Lloyd allerdings in dem festbegründeten Rufe großer Ver trauenswürdigkeit. Er ist aber eben eine Geschäfts unternehmung, die auch ihre Rechnung zu finden sucht. Soll sie nun den österreichischen Bedürfnissen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 7 von 16
Datum: 04.05.1891
Umfang: 16
worden ist und die Umwandlung des österreich.-uugarischen Lloyd in eine rein österreichische Gesellschaft und die Auflösung des bisherigen zwischen der Lloydgesellschasl und den beiden Staaten der Monarchie zur Voraussetzung hat. Schon jetzt hat die österreichische Regierung dtk indischen und bra¬ silianischen Fahrten allein subventioniert, und nur für die Fahrten im mittelländischen Meere bestand die gemeinsame Subvention

. Es hat sich aber herausgestellt, dass die bisherigen Zuschüsse nicht ausreichen, um der Lloyd-Gesellschast eine wirksame Concurrenz mit den fremden Schifffahrt Gesellschaften zu ermöglichen. Die Navigazione Generale in Italien erhält vom Staate fast zehn Millionen Lire, die französische Messageries Maritimes hat eine Subvention von 17 Millionen Francs, und auch die Peninsular und Oriental Steam Navigation Company empfängt sehr große Zuschüsse. Der Lloyd hat im Jahre 1890

als Staatsbeitrag 1,846.428 fl. erhalten. Ueberdies zahlt der Staat die Suez-Canal-Gebühren, welche rund 300.000 fl. in österreichischer Währung ausmachen. Im ganzen hat also der Lloyd vom Staate 2.15 Millionen Gulden bezogen. In Zukunft wird der Staat für den Lloyd im ganzen 3 4 Millionen Gulden zu leisten haben. Ueberdies gewährt die Regierung der Lloyd-Gesellschaft zur Erneuerung des Schiffs¬ materials einen unverzinslichen Vorschuss von 15 Millionen

Gulden, welcher in der Periode vom Jahre 1902 bis 1907 zurückzuzahlen ist. Der Lloyd ver¬ pflichtet sich, im ganzen 758 genau specificierte Fahrten zu unternehmen, von denen namentlich die im Jtinerär im Schwarzen Meere und nach Indien sehr vermehrt worden sind. Außerdem ist vorge¬ sehen, dass die Lloyd-Schiffe in einer bestimmten Zahl von Fahrten auf den Levante-Routen und auf den Linien Triest — Hongkong — Shangai und Triest— Santos den Hafen

von Fiume sowohl auf der Aus- als auf der Rückreise gegen entsprechende Leistungen der ungarischen Seeschifffahrt-Gesellschaft „Adria" für Triest anlaufen werden. Der Ver¬ waltungsrath des Lloyd wird aus einem vom Kaiser ernannten Präsidenten und acht Mitgliedern be¬ stehen, von welchen zwei durch den Handelsminister aus den industriellen, kommerziellen und Verkehrs¬ kreisen ernannt, die übrigen von der General- Versammlung der Lloyd-Gesellschaft gewählt

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 11.05.1887
Umfang: 10
Zeitimg betitelt: „Ost asi atisch er Lloyd'. DaS Blatt erscheint täglich, wird von höchster Stelle unter stützt und dient auch als Publikationsorgan der deutschen Coiyulate im fernen Osten. Der „Ostasiatische Lloyd' hat sich zur Ausgabe gestellt, die Interessen aller Deutschen in Ostasien zu vertreten. Das neue Unternehmen ist also ein Central-Organ sämmtlicher deutschen Colonien des fernen Ostens und ein Bindeglied mit der Heimath. Der „Ostasiatische Lloyd' hat seinen Leserkreis

und Berichterstatter in Peking, Tientsin, Port Arthur. Wladi wostok, Chemulpo, Seoul, Jokohama, Nagasaki, Hankau, Futschau, Hongkonk, Kanton, Hanoi, Saigun, Singapore, Manila, Jap, sowie in Neu-Guinea und im Bismarck- Archipel, bringt Nachrichten und interessante Vorkommnisse aus allen diesen Hauptstädten und Plaudereien über das Leben der dortigen Gesellschaftskreise. Ein Hauptaugen merk widmet der „Ostasiatische Lloyd' dem Handel und Verkehr. Es leben in diesem Theile des Ostens, ein schließlich Manila

Fabrikanten mit den Consumenten in China möglich, und Jnsertionen deutscher Industrieller im „Ostasiatischen Lloyd' dürsten gewiß wirksam sein. Die bekannte Annoncen-Expedition Adolf Steiner in Hamburg ist der alleinige Vertreter des „Ostasiatischen Lloyd' für Europa. Jnsertionsausträge sind an diese Firma zu adressiren. Der Chef dieser Firma, Herr Adolf Steiner, selbst, ist Mitglied der Redaktion deS „Ostasiatischen Lloyd' und behandelt von Hamburg aus die redaktionelle Rubrik „Patente, Erfindungen

und indu strielle Neuheiten aus Europa.' Wir wünschen diesem neuen Pionier deutscher Cultur das Beste. Abonnements auf den „Ostasiatischen Lloyd' nehmen alle Postanstalten des deutschen Reiches entgegen unter Nr. 4320 a. Verlosung. Bei der am 30. April stattgehabten HZ. Ver losung der Grundentlaftungs-Obligationen von Tirol und Vorarlberg, für welche der Bar betrag von 210,000 fl. C.--M. zur Auszahlung der verlosten Obligationen bestimmt ist, wurden in der durch die Verlosungs-Jnstruktion

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 28.05.1888
Umfang: 16
bei den die Löschung kleiner Satzposten bezweckenden Verhandlungen. Das Gesetz wird in 2. und 3. Lesung ohne Debatte angenommen. Ebenso das Gesetz, betreffend die Erstreckung des Bauvolleudungstermins bis Ende 1889 für die Strecke Tabor- Pisek der Böhmisch-mährischen Transvei salbahn (Referent Abg. Hladik). Abg. Freiherr v. Sochor berichtet über den Schifffahrts- und Postvertrag mit der Dampf¬ schifffahrts-Gesellschaft des österr.-uug. Lloyd und über das Gesetz

, betreffend die Ermächtigung der k. k. Regierung zum Abschluß eines Vertrages mit der Dampf¬ schifffahrts-Unternehmung des österr.-ungar. Lloyd über den Betrieb überseeischer Dampferlinien. Abg. Dr. Hallwich erklärt namens seiner Gesinnungsgenossen, daß sie für die Vorlage stimmen werden, bringt aber mehrere Beschwerden über den Lloyd vor und beantragt eine Resolution, in der die Regierung aufgefordert wird, bei dem Minister des Aeußeru dahin zu wirken

, daß das Betriebsreglement der Dampfschifffahrts-Gesellschaft des österr.-ung. Lloyd in einer den Interessen der österreichischen Exporteure entsprechenden Weise reformirt werte. Abg. R. v. Stalitz weist nach, daß ein geregelter Betrieb der Schifffahrt derselben nur durch eine Staatssubventiou möglich sei. Wenn man den Lloyd fallen ließe, so könnte man ruhig die Handelsflagge von Oesterreich begraben. Handelsniinister Marquis Bacquehem weist ziffermäßig

nach, welchen ungeheuren Aufschwung die Ein- und Ausfuhr in Triest seit dem Jahre 1869 genommen hat Er er¬ örtert die großen Vortheile des Vertrages mit dem Lloyd, polemisirt gegen den Abg. Dr. Hallwich, dessen Vorwürfe keine berechtigten seien. Wenn derselbe klage, daß die Handelskammern bei dem Zustandekommen des Vertrages nicht gefragt wurden, so sei dies richtig, aber sie werden in die Lage kommen, ihre Gutachten über die Tarifbestimmungen abzugeben

. Der Minister erklärt, vaß das Handelsamt immer bemüht sein werde, die Interessen des Handels zu schützen und empfiehlt dem Hause auf das Wärmste die Annahme der beiden Vorlagen.' Abg. Dr. Millevoi bittet die Regierung, dahin zu wirken, daß die angeblich geplante Reduktion des Schiffsparkes seitens des Lloyd nicht statt¬ finde oder wenigstens in solcher Form geschehe, daß nicht plötzliche Entlassungen der Schiffsmannschaft erfolgen. Abg. Hevera

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