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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 13.06.1904
Umfang: 6
, kaiser licher Rat Schweiger, Kommerzialrat singer, Pacher v. Theinburg und Reichsrats-Abgeordneter Ritter v- Vukovic teilnahmen. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete der Antrag des Reichsrats-Abgeordneten Hofrates Ritter v. Vukovic, betreffend die Erneuerung des Subven tionsvertrages mit dem österreichischen Lloyd. Mitglied Kommerzialrat Singer leitet die Dis kussion ein, indem er ausführt, die Güterprodnktion könne den Seeverkehr nicht entbehren, deshalb müsse derselbe durch regelmäßige

zu entsprechen und unter welchen derselbe sich zu vollziehen hätte. Was die Bewerbung des Lloyd um dieses in Zukunft vor aussichtlich noch größere Frachtgeschäft anlangt, so müsse bei allem Wohlwollen für diese Gesellschaft ausgesprochen werdeu, daß sie in ihrer jetzigen Lage gesteigerten Anforderungen kaum werde genügen können. Erst solle die Produktion und der Export zu Worte kommen, dann solle es der Regierung anheimgestellt sein, den bezüglichen Forderungen und Anträgen im Wege des Subventionsvertrages

und des Gesetzes die praktische Ausführung zu sichern. Mitglied kaiserlicher Rat Schweiger verlangt die Mitteilung informativer Daten und Behelfe über den Stand des Österreichischen Lloyd, insbesondere von Neutabilitäts-Berechnuttgen für jede einzelne Linie von der Lloydverwaltnug der Regierung über reichten Memorandums, sowie endlich die Bekannt gabe der Intentionen der Regierung in Bezug auf das zukünftige Marine-subventiousgesetz. Wenn dem Lloyd einzelne Dienste abgenommen würden, wäre vielleicht

den Interessen des Lloyd gedient, gleich zeitig aber auch für die Besorgung der anderen Dienste ein Teil der Flotte freigemacht. Mitglied Escher weist darauf hin, das; der Lloyd drei Aufgaben zn erfülle» habe: die Verzinsung der Aktien für die Aktionäre, die Förderung der volks wirtschaftlichen Interesse» und dann der Interessen der Militärverwaltung. Die Gesellschaft könne aber nicht allen diesen Aufgaben in gleicher Weise nach kommen. Die Wnrzel des Übels liege in den vielen Engagements

, die die Gesellschaft früher übernommen habe, und die es mit sich brachten, daß ein viel zu großes Kapital hineingesteckt wurde. Ein Sub ventionsvertrag könne nur mit einer leistungsfähigen Gesellschaft geschlossen werden. Deshalb werde es sich zunächst darum handeln, zn untersuchen, wie man deu Lloyd zu einer solchen Gesellschaft gestalten kann. Einen Ersatz für den Lloyd zn schaffen, wäre mit Rücksicht ans die kurze zur Verfügung stehende Zeit schmierig. Reichsrats-Abgeordneter Dr. Kolischer führt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 21.10.1922
Umfang: 12
.—. Ziir Bozen zum Abholen monatl. L. t.—. Zustellgebühr monatl. Bozen SS Teilt, kllr Gries, Neutsch. Boznerdoden SO Tent. lern, I, >t weit Nr. M. — 41. gahrs. Bozen, Samstaz, de» A. Lttober IM. Boit-Somo-Xoiiiltt. Jahr«, mpsbäckt A« illch «ch A« beiten (vom L« ! Pichl en. vvu nach erstelle». ?r , WO Z!^ !N, Kr der für sch Amiido ümkbiuK die LP ZSSi! Stelle auch «NkNUÄ 2ZNZ ind EH t zu «! nstraß«' AZSZ el. S Zw niwr » . NTS Zj Lloyd George. Lloyd George hat dem König di« Demis- seines Ministeriums

unterbreitet. Die tooktionsregierung ist gesprengt. Die Miß- ssolge der Politik Lloyd Georges in Indien. Zopten und Irland hoben das Prestige Sroßbritamnens schwer geschädigt. Lloyd Swrge hat die Politik der Pitt und anderer poßer englischer Staatsmänner im Gegen satz z, Lord Curzon nicht befolgt, während dieser sehr wohl begriffen hat, dag man der Luide des Kalifates nicht zu nahe treten tos. Lloyd George setzte sich darüber hin- «z. Der Orient hat ihn gestürzt. Der gewe- jme englische Premier

hat durch seine Poli- S den König Konstantin in die Verbannung xMckt, mm ist auch er selber besiegt wor- im. Lord Salisbury sagte in >semer Ant rat auf die ReÄen Lloyd Georges und Hamberlains: „Es scheint, daß die einzel ne» Minister unter Lloyd George nicht unab hängig gewesen sind, sondern daß die Regie- riwz die eines einzigen Mannes gewesen sei, oas in der völligen Desorganisation der illchenpolitrk in Erscheinung tritt.' England ist im Orient durch Frankreich geschlagen morden, England war gegenüber Frank

, war eben ein Nmn, der die französische Politik zwar durchschaute, aber nicht die Kraft besaß, sich mm alten Clemenceau loyzumachen. Ob des nun nicht das englische Volk selber getan hat? Und ob in der neuen englischen Regie rung Frankreich nicht ein stärkeres Gegenge wicht finden wird? Und wenn es Lloyd Ge orge redivivus wäre? Das sind alles Fragen, die die nächste Zukunft beantworten wird? Lonar Law, der mit der Bildung der Regie rung betraut ist, ist Frankreich nicht ein all- ZULmehmer Mann. Donar Law

. der Mittel große, mit dem melancholischen Gesicht, ist ein mitreißender Haudegen. Er spricht mit Schärfe, Präzision und Klarheit. Seine Ewbheit ist bekannt. Er sagt fest zu. Er hat im Streite wider Asquiths und Lord Derbys unzulängliche Maßnahmen sich mit Lloyd George bemüht, das britische Heer zu einem Lolksheere umzugestalten. 2m Dezember 1916 wurde Lloyd Georgs Premier. Er trat an die Spitze einer Koali- »» kmsregierung, an der Konservatwe. Umo- nisten, Liberale irnd Labouristen teilnahmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 13.02.1917
Umfang: 8
. Es gelangten 73 Nummern 1915er zum Ausgebot, die einen Gesamt ertrag von 913.902 Mk. erbrachten. Im ganzen ge langten 69 Fuder zur Versteigerung. Für Förster Kirchenstück Auslese Riesling wurde der noch nie dagewesene Preis von 48.000 Mk. für ein Fuder Wein erzielt. Der niedrigste Preis betrug 6000 Mk. — Ein Fuder Wein kommt 1500 Litern gleich. So mit wurde der letztgenannte Förster Kirchenstück Auslese Rieslingwein mit 32 Mk. pro Liter be zahlt. Einzelheiten zum Anschlag auf Lloyd George. Aus Bern

, 10. Febr., wird gemeldet: Die Ag. Ha- vas meldet aus Darby: Aus der Anklageschrift ge gen die Beschuldigten an dem Anschlag an Lloyd George geht hervor: Die Vorbereitungen zum An schläge waren in der Zeit vom 26. Dez. bis 29. Jän. getroffen. Ter Anschlag sollte gleichzeitig gegen Lloyd George und Henderson ausgeführt werden. Die Attentäter planten die beiden Minister durch vergiftete Pfeile zu töten, die aus einem Luftdruck gewehr abgeschossen werden sollten. Frau Welson — eine der Angeklagten

— hat sich, nach Aussage von Polizeibeamten, die mit der Bewachung der Verdächtigen beauftragt worden waren, wiederholt in abfälliger Weise über Lloyd George geäußert. So erklärte sie, „er trägt die Schuld für Millionen verlorener unschuldiger Menschleben. Man muß ihn töten." Der Staatsanwalt, der foie Untersuchung leitete, erklärte, es sei ursprünglich geplant gewesen, in das Haus Lloyd Georges in einer Verkleidung einzudringen und vergiftete Nägel in die Schuhe des Ministerpräsidenten einzuschlagen. Zufällig reiste

Lloyd George kurz vor der Ausführung des Manes nach Frankreich ab. Mc. Kenna sollte getötet wer den. Der diesbezügliche Plan sei bereits bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet gewesen. Der Prozeß erregt in England ungewöhnliches Aufsehen. MMen, unleM eure Presse! haucht und ihre Köpfe stolz in den Himmel reichend, der in durchsichtiger Bläue darüber ruhte. Alle Nähe und Ferne war warm wie von liebenden Händen umschlungen, die Unendlichkeit des Meeres, der In seln, der zahllosen Tinden und Kuppen

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 19.07.1922
Umfang: 8
. Senator Cirmeni legt in einem Artikel der Fr. Px.' dar, wie Italien von Lloyd George sür die politischen Zwecke Englands ausgenützt 5?ird, wie aber der leitende Staatsmann England Nch nicht darauf einläßt, Italien für seine Dienste erkenntlich zu sein, ja auch nur übernommene Ver pflichtungen zu erfüllen. Man müsse Lloyd George wirklich bewundern um der Unerschöpflichkeit seiner Einfälle, der Man nigfaltigkeit seiner Methoden und des Wagemutes willen, mit dem er alles in Szene setzt

. Während ^er Konferenz von San Nemo hat er die Frage aufge- ^orsen, oh man nicht Griechenland mit der . ufgabe betrauen sollte, die Armee der Regierung on »lngora aus Kleinasien zu verjagen. Bei den ^anenern nun hat die Ueberzeugung Raum ge- daß Lloyd George nicht zögern würde, sich auf diplomatischem Gebiete ungefähr so ^-t-Aienen, wie er sich damals Griechenlands auf H '/anschem Gebiete bediente. Ebenso wie Grie- H ^?ud für die Konsolidierung des britischen Rei- ^5 ln Kleinasien und in Thrazien gegenüber

der Türkei eintreten mußte, ebenso -— das glauben, jetzt viele Italiener — soll nun Italien Frankreich ge genüber zugunsten Englands handeln. - Es ist nicht nötig, allzuweit in der Geschichte zu rückzugreifen, es genügt, einige neuere Episoden an zuführen, um die anglo-italienischen. Beziehungen im Vergleich zu den anglo-französischen zu charakte risieren. Nehmen wir als Beispiel die hochwichtige oberschlefische Frage. Eine Zeitlang vertrat Lloyd George mit großer Heftigkeit die Ansicht, das ganze

oberschlesische Kohlenbecken müsse ungeteilt den Deutschen verbleiben. Damals war Italien bei Lloyd George nicht gut angeschrieben; der Minister des Aeußern, Sforza, wurde von englischen Zeitun gen aufs heftigste angegriffen, weil er in der ober- schlesischen Frage seine bekannte Linie, die „Sforza- Linie', die sehr zugunsten der Politik Frankreichs gezogen war, mit aller Kraft verteidigte und auch weil er im Orieut die englische, Griechenland, freund liche Politik nicht unterstützte, sondern auf eigene

Rechnung Verträge mit der Türkei abschloß. . Als auf Sforza Della Torrettq folgte, gelang es-Lloyd George, in der italienischen Politik eine Wendung herbeizuführen, und zwar sowohl in Oberschlesien als auch im Orient. Der neue- italienische Mini ster zeigte sich sogleich bereit, die „Sforza-Linie' in Oberschlesien aufzugeben And mit. der griechischen Regierung Fühlung zu nehmen.. Kurz darauf je doch hielt es Lloyd George für zweckmäßig, der fran zösischen Politik in Oberschlesien zuzustimmen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 13.06.1865
Umfang: 6
in den Fordergrund stellt. Wäre die Minorität konsequent, so müßte sie zu dem Schlüsse kommen, daß der Staat mit dem Lloyd gar nichts zu thun haben soll. Trotzdem kommt die Minorität zu demselben Schlüsse wie die Majorität, daß der Lloyd, im Interesse des Handels und der «Schiffahrt, namentlich nach dem Oriente erhalten werdm müsse, Er füge noch hinzu: „zur «hre Oesterreichs', weil der Lloyd allein eS »rar. welcher in Bezug auf Schiffahrt dem österreichischen Namen im Auslande Sichtung verschaffte. Man könne

, wieviel der Lloyd zum Leben brauche und dürfe ihm nicht mehr geben, aber eS handle sich nicht um eine Subvention, sondern um Bezahlung für geleistete Dienste. » Abg. Skene tritt als Berichterstatter der Minorität sür die Zifferaufstcllung derselben ein. Dieselben feien der Regierungsvorlage entnommen, bemerkt Revner und geht hierauf in eine DetailUrung der einzelnen Ansätze ein. Er bekämpft die Angaben des Berichterstatters der Majorität und die zu Gunsten des AuSschußberichteö vorgebrachten

Bemerkungen und schließt mit der Eiklä. rung, er hoffe, das HauS werde sich dem MinoritätS, Votum anschließen. Abg. Cerne '.replicirt gegen Conti und Hagenauer. Marineminister Frhr. v. Burg er: Sr kenne den Lloyd seit 30 Jahren, eS wäre vergebens zu prätendi, ren oder demonstriren zu wollen, daß der Lloyd in seinen statuarischen Anlagen oder in seiner Administration ein Modell sei, allein die vorgebrachten Jnkriminationen erinnerten ihn wunderbar an jenes fadenscheinige Män- telchen

, mit welchem an andern Orten Neid, Rivalität und Eigennutz ihre Zwecke zu verhüllen bestrebt sind. Die gemachten Angaben, die sehr böse aussehen, seien nicht bewiesen, er wolle deßhalb auf dieselben' nicht näher eingehen. Im Großen treten zwei Vorwürfe aus der Debatte hervor, erstens dir Lloyd sei ein Mono pol und zweitens er schlage jede Konlurrenz todt und sei ein Hemmniß für die Entwicklung der Dampf, und Eegelschiffahrt. Seitdem er die Ehre habe, das Porte« feuille der Marine zu führen, habe er sich Mühe ^ SS« Gesetz

über dke Tonnen., SanitätS- und Kontumazge bühren, mit welchem dem Privilegium des NichtzahlenS dieser Gebühren ein Ende gemacht wurde. Die dar, aus dem Lloyd erwachsenden Lasten betragen jährlich 80—100.000 st. Ebenso erkläre daS Gesetz über den periodischen Personentransport, welches auch in dieser Session erledigt wurde, daß jedes Monopol, wel ches dem Lloyd als Seepostinfiitut aus diesem Titel zugekommen war, aufhöre. Früher wurden auch die inländischen Linien des Lloyd in daS Subventionirungö

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.05.1940
Umfang: 4
stellen. Ein Umstand von nicht geringer Bedeu tung sei der, daß Churchill selbst sich sehr starker Kritik seitens gewisser konserva tiver Kreise ausgesetzt habe. Man ver- l nimmt überdies, daß bei der Unterhaus- Sitzung vom 7. ds. außer einigen Mit gliedern der Partei der Konservativen auch die arbeiterparteilichen Führer Att- lee und Greenwood sowie Sinclair/ Füh rer der Oppositionsliberalen, und ferner auch alt-Ministerpräsident Lloyd George der Beunruhigung der Oessentlichkeit , Ausdruck verleihen

werden. In Londoner Kreisen ist man der Meinung, baß das ^Schicksal der Regierung von der Art und Weise abhängen wird, in der sie vor dem Parlament ihre Politik verteidigt. Ii, strengstem Tone wird das Kabinett Chamberlain in einem Artikel oerurteilt, den Lloy George, der Schöpfer der neueren englischen Sozialgesetzgebung u. Organisator des Sieges der Alliierten im Weltkrieg, der schlagfertige und geistreiche Redner, im „Sunday Editoria!' veröf fentlicht hat. Lloyd George bezichtigt den Erstminister Chamberlain

der Dummheit. Der Titel seines Artikel lautet denn auch: »Dumm, schwach und schuldig.' Zunächst schreibt Lloyd George, es habe keinen Sinn, sich zu stellen, als glaubte man, daß nach dem bisherigen Verlauf des jetzigen Krieges die Dinge für die Demokratien gut stünden. Es sei für die demokratische Sache besser, den jenigen. die sich zu Vorkämpfern derselben machen, rechtzeitia die Wahrheit zu la gen, vor es zu spät ist. Lloyd George be hauptet, es sei eine Aenderung der Lei tung dringend notwendig

. „Wir stehen' — so führt Lloyd George aus — „nicht vor bloß einem unge heuerlichen Fehler: das Norwegische Fiasko ist nur ein Fehler aus einer un geheuerlichen Reihe von Fehlern.' Als solche Fehler zählt der Artikelschreiber auf.- Den Mangel an wirksamen Vorkeh rungen zur Schaffung einer mächtigen Luftwaffe, die Inftichlassung der Tschecho- Slowakei, die gegenüber Rußland ge führte Politik, den Umstand, daß Polen um Kamps ermutigt worden sei. ohne >aß man sich vorher über den Zustand des polnischen Heeres

und über den wah ren Zustand des polnischen Verteidi gungswesens vergewissert habe, ferner den Umstand, daß man den Polen nicht einmal ein Flugzeug zu Hilfe geschickt habe. Lloyd George zählt auch viele Fehler auf, die bei der Vorbereitung des Krieges begangen worden seien: In der Herstellung von Flugzeugen in der ^ . Kriegsindustrie, in der Ausbildung der^ werden. Andernfalls ist das Unglück un 5 Ei» Artikel »oa!loyd Scorge Und das Ergebnis von dem allem? So fragt sich der Artikelschreiber. Und hier prüft

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.06.1924
Umfang: 8
an genommen werden konnte. Es ist in Oesterreich und in Deutschland zu wenig bekannt, wie sehr dieFranzosen sich durch den Frieden von Versailles sür geschädigt er achten. „Für Frankreich,' sagen sie, „keine Re parationen und keine Sicherheit,' sür England die deutschen Kolonien und die deutsche Flotte.' Zwei Leuten haben die Franzosen den Frieden von Versailles nie verziehen: Clemenceau und Lloyd George. Das ist neben andern Gründen ein Hauptgrund sür den Sturz Clemeneeaus. Und was hat in Wirklichkeit

Briand gestürzt? In Cannes verhandelte Lloyd George mit Bri and über einen englisch-französischen Allianz- Vertrag zur Sicherung Frankreichs, und da sag ten sich die Franzosen: Ist es nicht genug, daß wir diesem Manne einmal ausgesessen sind? Kann Briand, nach den Erfahrungen, die wir mit Lloyd George gemacht Haben, noch einmal daran denken, die Ehre und die Existenz Frank reichs auf die Zusicherungen dieses Mannes aus zubauen? Dazu kam noch Briands Golsspiel. Briand ist auch kein Kopshänger

von Canne s.' Ich wage es nicht, zu beurteilen, ob der Ver trag, den Lloyd George Briand angeboten hat, Frankreich die gewünschte Sicherheit gegeben hätte, ob er tragfähiger gewesen wäre, als das heutige französische Allianzsystem. Aber das Mißtrauen gegen Lloyd George war bei den Franzosen so stark, daß sie aus seiner Hand überhaupt keinen Vertrag angenommen hätten. Der Sturz Briands hat auch Lloyd George zu Falle gebracht. An dem unerträglichen Um stand, daß England von einem andern als von Lloyd

George regiert wird, sind also Millerand und Poincare schuld. Das ist der Grund seines Kampfes gegen diese beiden Männer, nicht der objektiv gewertete Vorteil seines Landes, noch gar irgend ein Schimmer von Interesse sür Deutschland. Sein Kampf gegen seine Nachfol ger, ob Bonar Law, ob Baldwin, ob Macdonald, ist nicht weniger gehässig. Aber alle Dinge be treffen das deutsche Volk. David Lloyd George hat sich jedoch seit geraumer Zeit einen An griffspunkt ausgesucht, der vermöge der beson deren

Umstände viel gefährlicher ist, als seine anderweitigen Attacken. Lloyd George hetzt un entwegt die Deutschen zum Widerstand gegen Frankreich auf, gibt den deutschen Nationalisten Recht, für diese sind seine Worte eine unge heure Bekräftigung ihrer Ansichten. „Wenn s o- gar Lloyd George das sagt...!' Jeder unbefangene Beobachter weiß heute, wie die Situation der deutschen Armee im Ok tober 1918 gewesen ist. Für den tatsächlichen Zustand von damals ist es ganz gleichgültig, ob dieser Zustand

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.10.1934
Umfang: 6
g.estivgen. Die Vorschüsse haben sich von 1.401,957.000 auf 1.263,920.000 Lire veiinindert. D« Banliiànimlaus ist von 13.461,134.000 ans 13.033,652.000 Lire gesunkeu. Die Hicht- schuldmi habe» sich von 334,780.000 aus Lire 277,389.000 verinindeà Die àntokrrentelmlagMi sind von 582,501.000 Lire ans 697,575.000 Lire gHciegm. 5oyd Georges schreibt Memoiren London, 26. Oktober Wer glaubt, es handele sich bei den Memàen des ehemaligen englischen Premiers Lloyd George um die Rückschau eines weisen Staatsmannes

, Historikers unv Philosophen, «lebt ein» große Ueberraschung. Der 72jährige Lloyd Georges ist immer noch der jugendlich« Feuerkopf ans der Provinz Wales, wie er vor annähernd fünfzig Jahren soinen Einzug in die englische Politik ge halten hat. Maß und Mäßigung, die Grundlagen jeder gerechten Beurteilung sind ihm unbekannt. Er ist nach wie vor d>er geborene Polemiker, vor dessen Pssilà kàà der lebenden und Verstorbe lpen Politiker, des vergangenen Jahrhunderts sicher ist. Sàv eigenen Mmsterkollegen

von einst, Neville Chamberlain, Mc Ksnna, Sir Herbert Samuel rmd Lord Greh bekommen càs UnaiM- nehme zu hören, was er. ihnen offenbar nicht mündliH sagen konnte. Jeden Tag erhalten die großen Tageszeitungen „Berichtigungen' von allen möglichen Generälen, Admirälon und Poli tikern, die der Autor Lloyd Georges herunterge rissen hat. ' In dem jetzt erschieàà dritten Msmoiàband behandelt Lloyd Georges dtie Zeit vom 2. Dezember 1916, dem Tage des „Shaatsvsichs' ab. Das Jahr 1917 war für die Alliierten

besonders kri tisch. Die drei hervorragendsten Ereignisse in^die sem Jahre waven: der unbeschränkte U-Vootkrieg. dke sMÄitext« Offensive des ànqals - Nivà und die russische Revolution. Ueber diese dvcii wichtig sten Ereignisse bringt Lloyd George «in-e Fülle unbekannten und'hochiànessankn Mabsvials, aber alle geschichtlichen Ausführungen scheinen nur Vorwand sür Persönliche Sticheleien zu se>in. Ueber den Gsneiral Haigh, der dem Gedanken der «in- HMKchen BefehlZhaberschaft der alliierten Trup pen

.' Lieben diesen Poleiniken finden sich aber auch einige wertvolle geschichtliche Erinnerungen. Das gilt zum Beispiel von den Kapiteln, die von der Abwehr der deutschen U-Boote handeln. Als am 27.'Januar-1917 der unbeschränkt^- U-Bootkrieg begann, näherte sich die Situation Englands der von Paris 1870-71; das ganze Land litt unter der deutschen U-Bootbelagerung. Erst im Herbst des Jahres 1917 wurde der Bann gebrochen. Lloyd Georges knüpst an d'i e Erinnerung aus diesen Sch'reckenstagen eilnsn heftigen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 18.07.1922
Umfang: 8
doch wirklich Zeit, die Arbeit Mit bringen. Noch zwei wertere Jahre vergingen, bis -es soweit war. Die Schriftleitung füllte eine Post? anweisung auf 100 Kronen aus, obwohl man schon „Bonner Nachrichten', den 18. JuU 1922 Italien und Cnglanö. Senator E i rmeni legt in einem Artikel der „N. Fr. Pr.' dar, wie Italien von. Lloyd Georgö für die politischen Zwecke Englands ausgenützt wird, wie aber der leitende Staatsmann England sich nicht darauf einläßt, Italien für seine Dienste erkenntlich

zu sein, ja auch nur übernommene Ver pflichtungen zu erfüllen. Man- müsse Lloyd George wirklich bewundern um der Unerschöpflichkeit seiner Einfälle, der Man nigfaltigkeit seiner Methoden und des Wagemutes willen, mit bem er alles in Szene setzt, um die im mer wieder auftauchenden Hindernisse zu beseitigen, die sich seinen Endzielen entgegensetzen. In den sechzehn ununterbrochenen Jahren seiner Macht hat er alle Wege versucht, alle Thesen verteidigt und sich nie darum gekümmert, ob man ihn der Inkonse quenz zieh

, daß Lloyd George nicht zögern würde, sich Italiens auf diplomatischem Gebiete ungefähr so zu bedienen, wie er sich damals Griechenlands auj militärischem Gebiete bediente. Ebenso wie Grie chenland für die Konsolidierung des britischen Rei ches in Kleinasien und in Thrazien gegenüber der Türkei eintreten mußte, ebenso —das glauben jetzt diele Italiener — soll nun Italien Frankreich ge genüber zugunsten Englands handeln. ^ Es ist nicht nötig, allzuweit in der Geschichte zu rückzugreifen, es genügt

, einige neuere Episoden an zuführen um die anglo-italienischen Beziehungen im Vergleich zu den anglo-französischen zu charakte risieren. Nehmen wir als Beispiel die hochwichtige oberschlesische Frage. .. Eine Zeitlang vertrat Lloyd George mi4 großer Heftigkeit die Ansicht, das ganze oberschlesische Kohlenbecken müsse ungeteilt den Deutschen perbleiben. Damals war Italien bei Lloyd George nicht gut angeschrieben; der Minister des Aeußern, Sforza, wurde von englischen Zeitun gen aufs heftigste angegriffen

, weil er in der ober- fchlesischen Frage seine bekannte Linie, die ,,Sforza- Linie', die sehr zugunsten der Politik Frankreichs gezogen war, mit aller Kraft verteidigte und auch weil er im Orient die englische, Griechenland freund liche Politik nicht unterstützte, sondern auf eigene Rechnung Verträge mit der Türkei abschloß. Als auf Sforza Della Torretta folgte, gelang es Lloyd George, in der italienischen Politik eine Wendung herbeizuführen, und zwar sowohl in Oberschlesien als auch im Orient. Der neue

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 20.02.1918
Umfang: 8
sei. Die Re gierung hätte zu Anfang ihre Autorität gegenüber der Heeresleitung genügend zur Geltung zu bringen verstehen müssen. Marazzi schloß unter allseitigem Lärmen mit einem Gruß an das Andenken der Ge fallenen und heißen Wünschen für die wackere kämpfende Armee. Unerhörte Ssenen im englischen Unterhaus. Nach Londoner Depeschen der Pariser Presse hatte Lloyd George sich am Schluß seiner Unter- hausrcde gegen einen furchtbaren Ansturm der Gegner des einheitlichen Entente-Oberkommandos

zu verteidigen. Als Lloyd George sagte, der deutsche Generalstab würde Millionen dafür zahlen, wenn er auf Asquiths Frage über die Versailler Be schlüsse antworte, erhob sich Asquith und verwahrte sich dagegen, daß er militärische Geheimnisse aus Lloyd George habe hervorlocken wollen. Die Libe ralen sekundierten Asquith unter gewaltigem Lärm. Sie schrien: „Demission! Demission!' Lloyd George machte dann Asquith einige Komplimente, aber die Aufregung legte sich nicht, im Gegenteil der Lärm wuchs, als Loyd

George den Preßfeldzug gegen die Versailler Beschlüsse kritisierte. Die Opposition schrie: „Warum stopfen Sie der Northcliffe Presse nicht den Mund? ES ist eben Ihre eigene Presse. Sie bezieht ihre Informa tion gerade von Ihnen!' Lloyd George schrie zurück: „Das ist eiue Lüge!' Der Premierminister redete sich dann in die größte Wut. Die Hetzereien machen ihm die Krieg führung einfach unmöglich. Wenn man kein Ver trauen mehr in ihn habe, so solle man in Gottes Namen die Regierung wechseln. Repivgtons

Enthüllungen. Uornmrf der Feigheit «vd Unfähigkeit gege« Aoyd George. Oberst Repington gibt in seinem Bericht über die Versailler Konferenz an, daß hinsichtlich der Betätigung Lloyd Georges folgende Gerüchte um- > laufen: Lloyd George habe versucht, die Konferenz zu einer neuen Extratour zu veranlassen, damit aber kein Glück gehabt. F rner habe er, als die effektive Stärke der britischen Armee und autorativ die dringende Erörterung von Verstärkungen betont wurde eine eingehende Diskussion dieses Themas

unverzüglich ein gehend mit der Tätigkeit des Kriegskavmetts zu befassen. Er führt hiebet mit scharfem Sarkasmus aus, daß es sich bei der fraglichen neuen Extra- tour «m einen Schlag gegen die Türkei ge> handelt habe, was ang.fichtsder Anhäufung deutscher Truppen an der Westfront für jeden vernünftig Denkenden unverständlich sei. Es verlaute, dag Lloyd Georges Vorschlag zu dieser Extratur an dem Wideistand Elemenceans gescheitert sei. Aber der Sicherheit halber sollte das Parlament ihm das feste

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.06.1865
Umfang: 4
haben ? 3. Wird dieselbe die von der Inter pellation angeregten Daten berücksichtige» und »ach denselben ihre Maßnahmen treffen? und 3. Wird ein Entwurf über die Reguliruug der Bahnfrachttarife noch in der heurigen Session vor das Haus gelangen? Hieraus wird zur Berathung des Entwurfes über das der Lloydgesellschast zu leistende Entgelt für die vertragsmäßige Besorgung des Seepostdienstes, über gegangen. Cerne findet die vortheilhafte Lage, in welche der Lloyd durch die Subventionen und durch die Belas sung eines Monopols von Seite

der Regierung ver setzt werde, im hohen Grade verderblich, nicht allein für die Segelschifffahrt, sondern auch für jede andere Dampsschiffsahrts-Gesellschast. Der Lloyd sei in der Lage, bei dem Entstehen neuer Gesellschaften seine Ta rife herabzusetzen, und wenn er dieselben hinreichend geschädigt und unmöglich gemacht habe, dann gehe er mit denselben wieder in die Höhe. Der Redner, wel cher auch mit der sonstigen Gebahrung des Lloyd nicht einverstanden ist, vertheidigt dir Anträge der Minorität. v. Mende

, Rußland und Italien gezahlten , bedeutend zurückbleibe. Die Minorität nehme eine ganz falsche Stellung ein, sie sage, man müsse untersuchen, wie viel der Lloyd zum Leben brauche und dürfe ihm nicht mehr geben, aber es handle sich nicht um eine Subvention, sondern um Bezahlung für geleistete Dienstes. S k e n e (Berichterftattjer der Minorität), polemisirt gegen- die AusMnmgen des. Berichterstatters der MyjoMt) und-sucht den Hewe^ zu führen, daß-der- Freitag, den 16. Juni. selbe nicht ganz gutes

Material zur Beurtheilung der Frage geliefert habe. Cerne nimmt noch einmal das Wort, nin einer- >eits die dem Lloyd gewährten Privilegien auszuzäh len, andererseits die Behauptung, es sei die Subven tion, welche der Lloyd vom Staate genieße, gegen über den Subventionen anderer Gesellschaften in fremden Staaten eine kleine, zu bekämpfen. Marineminister Frhr. v. Burg er: Er kenne den Lloyd seit A) Jahren, es wäre vergebens zu präten- diren oder demonstriren zu wollen, daß der Vloyd

in seinen statuarischen Anlagen oder in seiner Admini stration ein Modell sei, allein die vorgebrachten In kriminationen erinnerten ihn wunderbar an jenes fa denscheinige Mäntelchen, mit welchem an andern Or ten Neid, Rivalität und Eigennutz ihre Zwecke z» verhüllen bestrebt sind. Die gemachten Angaben, die sehr böse aussehen, seien nicht bewiesen, er wolle des halb auf dieselben nicht näher eingehen. Im Großen treten zwei Vorwürfe aus der Debatte hervor, erstens der Lloyd sei ein Monopol und zweitens er schlage

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 14
Datum: 08.12.1916
Umfang: 14
bestanden zwei Richtungen, die eine mit Premier minister Asquith als Führer, die andere mit Lloyd Georges, Bonar Law und Lord Derby. Letztere RichMng verlangte zur besseren Führung des Krieges die Bildung eines Ministeriums aus allen Parteien. Asquith scheint lange darauf nicht eingegangen zu sein. Lloyd Georges wollte die Umbildung er zwingen, indem er am Sonntag seinen Rücktritt an- bot. Daraufhin wurde am 4. d. amtlich bekannt gegeben, daß Asqusth zum Zwecke der wirksamsten Durchführung des Krieges

beschlossen hat, dem König zu raten, einer Neugestaltung der Regierung zuzustimmen. Und gestern langte die Reuter-Mel dung aus London ein, daß Asqusth das Entlas sungsgesuch beim König einreichte und dieser das Gesuch annahm. Lloyd Georges hat also den Sieg davon getragen. Die „Times' geben folgenden Bericht über die Kabinettskrise: Am letzten Frestag machte Lloyd George Asqusth schriftlich den Vorschlag, daß der Kriegsausschuß im Kabinett in der Zukunft aus 4 Mitgliedern bestehen solle, nämlich aus Lloyd

Ge orge, Carson, Bonar Law und einem Mitglied der Arbeiterpartei mit aktiver Mstarbest Jellicoes und Robertsons. Asqusth hatte bis zum Samstag früh nicht darauf geantwortet. Im Laufe des Samstags teilte ASqusth Lloyd George mit,' daß er den Vor schlag in der Form, wie er chm gemacht wurde, nicht annehmen könne. Die Angelegenheit blieb einige Stunden in der Schwebe und einige Minister verließen die Stadt. Sonntag früh sind die Mi nister wieder in aller Eile nach London zurückge kehrt. Die Mstglieder

des Kabinetts hietten eine Beratung ab. Bonar Law präsidierte. Es waren alle unionistischen Kabtnettsmitglteder anwesend. ausgenommen Balfour, der krank war und Lands- downe. Am Mittag hatte Asquith Besprechungen 'mit verschiedenen Kollegen, darunter Lloyd George !und Bonar Law. Am Sonntag abend stand die Angelegenheit folgendermaßen: -Asquith hatte Lloyd Georges Vorschlag nicht angenommen, war aber bereit, einer Vermehrung der Mitgliederzahl des Kriegsausschusses zuzustimmen. Ein Hiuderungs- grund

für das Abkommen war, daß vorgeschlagen worden war, der Kriegsausschuß solle unbeschränkte Vollmachten für die Kriegsführung • imb die Erle digung gewisser persönlicher Fragen erhalten. As quith wurde deutlich zu verstehen gegeben, daß Lloyd George, nicht allein stehe. Auch Bonar Law hatte, wie man glaubt, den Vorschlag Lloyd Ge orges gutgeheißen.' Lloyd George und Bonar Law verlangten beide die Aufnahme Carsons in den Kriegsausschuß. .Man.kann die Aufnahme Carsons als eine Bedingung betrachten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.05.1922
Umfang: 8
ausgeschlossen oder im Gegenteil in ihren Mittelpunkt -Mellt werden sollen. Lloyd George hat das Problem klar erkannt und« zu wieder- holten Malen auch scharf und treffend formuliert. Er weiß, daß der wirtschastliche Wiederaufbau 'Europas, dem die Genueser Konferenz in erster Linie ia bienen soll, abhängig ist von poli tischen Vovcürss-etzu-ngen, die erfAlt sein müssen, wenn, man überhaupt nur mit einiger Aussicht auf Erfolg an die wirt- schafüiche Wederaufbauarbett Herangehen will. Diese politische

Voraussetzung seht Lloyd George in erster Linie in einer all. gemeinen Befriedigung Europas, in einem Abbau des Haffes und des Mißtrauens. Haß imd Mßtrauen find ein schlechtes Fundament für die wirtschaftliche BerstäNdiaung der -Volker. Er sicht sie von al'lem in der Rückkehr der Dolker und der Regie- rungen zur „Demokratie der Rationen* *, in der Abkehr von ein. fettigem Hegemonieftrebm und bnutcllem DiktatwMen, in der gegenseitigen Achtung der Wiker vor ihren Rechten und ihren Interessen und nicht zuletzt

von ihrer Ehre. Um diese Grundlage kämpft setzt Lloyd George. Gelingt es ihm hier nicht, sich durch- znsetzen, dann ist olles, was nachfolgt, alle schönen Beschlüsse und -guten Vorsätze für die wirtschaftliche Reorganisation eitles Eintagswerk. Siiw alle Reden und Abmachungen nur wortlose Schaumschlägerek. Was soll es auch für einen praktischen Wert haben, die schönsten Statuten für den 'wirtschaftlichen Wieder, aufbau Europas festzusetzen, wenn Frankreich, das Wirtschaft, lichen Bedenken und Erwägungen

in seinem Handeln nie einen Einfluß gestattet hat, durch einen einzigen politischen Hand streich alle noch so wohlgemeinten Beschlüsse über den Hausen werfen kann? Zuerst muh also der politische D-esperadowule Frankreichs gebunden fein, dann erst kann Lloyd George an fein eigentliches Werk herantreten. Zuerst muH die Sicherung gegeben sein, daß das wirschaftliche Wiederaufbaupro-grwmm nicht durch politische Extratouren gestört wrd, dann kann man erst an die Festlegung dieses Programme- im einzelnen gchen. Lloyd

in der unbefriedigenden Durchführung des Nationali» »Prinzips eine Hauptursache der politischen Unruhe in Curo. pa zu erblicken sei. Eine bittere Ironie 'der Geschichte, über die sich zu freuen Europa allerdings nur dann Anlaß hätte, wenn sie mckt nur der Anfang einer besseren Einsicht, sondern auch eines besseren Da-rnachbandelns wäre. Lloyd George weiß aber auch, bah nicht Rußland und nicht Deutschland die Störenfriede Europas find — beide Staaten haben mit sich selbst wahrhaftig genug zu tun

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 26.08.1920
Umfang: 12
, daß die großen Zer störer. welche den Kontinent durch ihr Frtevensma- chcn zertrümmerten. Stümper des Aufbaues sind. Der nach Frieden rufenden Menschheit wurden lüge bosfnungslose Phrasen mehr gesagt! Re Tage von Luzens. Die behandelten Frage«. Die Unterredungen zwischen Giolitti und Lloyd George drehten sich in der Hauptsache um die Lage in Polen, die Anerkennung der Sowjetregicrung und die Adriasrage. Der Gesichtspunkt Lloyd Ge orges hinsichtlich des russisch polnischen Konfliktes

wird anläßlich seiner Be gegnung mit Millerand auch die MißHelligkeiten zwischen dem englischen und französischen Kabinett zur Sprache bringen und auf eine Beilegung hin wirken. Man sei der Ueberzeugung daß die dop pelte Politik der Entente bald aufhören müss' Der englische Gesichtspunkt. Eine Persönlichkeit aus der Umgebung Lloyd Georges äußerte sich einem französischen Korre spondenten gegenüber, Lloyd George sei durch die Haltung Frankreichs keineswegs beleidigt. Er fasse sie nicht als Affront

auf. Das englische Volk allerdings verstehe nicht die Gründe der plötzlichen Aenderung in der französischen Außenpolitik, die ja nicht durch Millerand bewirkt worden sei. Eng land ist beunruhigt, weil es in so viele auswärtig« Frage« verwickelt ist, die es eigentlich «ichts ange hen. Lloyd Georges Politik besteht daher darin. England fo viel als möglich zu entlasten. Bezüglich Rußland hält England ein Einschreiten für zu spät und zu gefährlich. Zn England glaube man, daß sich der Bolschewismus rasch mausern

werde, sobald die normalen Beziehungen zu Europa her gestellt worden seien. Grundsätzlich will ja Lloyd George den Frieden ebenso wie Millerand. Aber jeder der beiden Staatsmänner will ihn auf eine verschiedene Weise. Sie streben auf verschiedenen Wegen dasselbe Ziel an. Ueber die mehrtägigen Besprechungen des italienischen Ministerpräsiden- ton mit dem englischen Premier wurde folgendes offizielle Kommunique ausgegeben: „An ihrne Unterredungen haben Gio- litti und Lloyd George die allgemeine Lage

durchgehen. Finden wir uns nicht in Ucbereinstimv»'tlng. so werden wir eine solche zu erlangen versuchen. Ich glaube jedsch nicht, daß es Fragen Hibt, iiber die sich unter den Ländern der Ent-Ate nicht ein herzliches Ueberein- kommen tref!-Ä ließe.' Lloyd George stellte kate gorisch Kt Abrede, daß er oder Eiolitte die deut schen Staatsmänner empfange» Habe öder em pfangen werde. Lloyd George und Giolitti richteten an Mil lerand ein Begrüßungstelegramm, in dem der Wunsch nach einer Zusammenkunft zu dritt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 21.05.1921
Umfang: 10
weigern sollte, müsse Deutschland selbst freie Hand gegeben werden, der Lage in Oberschlesien Herr zu wcrdm. Eine andere Stellungnahme der Miierten sei unmögliche wenn die Miierten wicht durch parteiische Teilhaberschaft den Handstreich der Polen fördern wollen. Jedenfalls wird aber Italien für die italienischen Opfer in Oberschlesien von Polm nrit größter Energie sofortige entsprechende Sühne fordern. Politische Übersicht. Die Berliner Presie über Lloyd Georges Ratschlag. Die Rede Lloyd Georges

Im Unterhaus wird von der deut- fchen Presse begrüßt. Die scharfe moralische Verurteilung Polens wird stark bervorgehoben. Kühler wird jener Passus der Rede ausgenommen, in der Lloyd George Deutschland indirekt den Rat gibt, den Polenaufstand In Oberschlesien durch die Reichs wehr niederzufchlagen. Es wird entgegnet, daß es Sache der Alliierten sei, für die Aufrechterhaltung der Ordnung in Ober schlesien zu sorgen. Es liege eine feierliche Verpflichtung der Al» lierten vor. der sie sich nicht entziehen

Beseitigung der Gefahr nötig seien. Die Hilfe sei bisher von Brland strikte abgelehnt worden. Sie sei durch die Fehler der Abstimmungskommisston außerordentlich erschwert. England, Frankreich und Oberschlesien. Die Erfolge Korfantys und der polnischen Insurgenten In Oberschlesien haben den erheblichen Gegensatz, der schon längst latent zwischen England und Frankreich und ihr Berhältnis zu Palen besteht, zu schroffem Ausdruck gebracht. Lloyd George hielt es für nötig, die energisch gehaltene Note

des Botschafter- rateg an die polnische Regierung, in der sogar die finanzielle Haftung Polens für Schädigung deutschen Eigentums fcstgelogt worden war, durch eine nicht minder deutliche Rede im Unter hause zu bekräftigen. Lloyd George ist der Ansicht, daß die In Oberschlesien stationierten interalliierten Truppen nicht genü ge», um die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Als prak tischer Mann will er daher den Nächftinteresfierten, den Deut schen außerhalb Oberschlesiens, die Erlaubnis.geben

zu fallen haben, wenn man überhaupt eine Teilung vomehmen will. Nach bewährtem Muster schlägt Lloyd George eine Zusammenkunft vor, in wel cher eine Einlgungsformel gefunden werden soll. Auch Briand geht auf den Vorschlag ein; er will aber die Rückendeckung seines Parlaments haben. Daher wird wohl die Woche verstrei chen, bis ein Entscheid fällt. Rach den neuesten Meldungen Ist nun Aussicht vorhanden, daß Amerika sich doch auch an den Verhandlungen über Oberschlesien ausgleichend beteiligen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 28.04.1922
Umfang: 6
Reschen- Jnnsbruck und die -Mals werden den durchgehenden Pvstauloverkehr bis zürn Herbste ausdehnen. Dies wird,insbesondere für den Fremdenverkehr in Süd- tiwl sehr vorteilhaft sein, auch dre Einheimischen können oegen Di bleibens des BahtüuÄbaueS Mals—Landieck bisher verschlos sen blieb. Die litalrenischen Grenzbehörden wollen den Grenz einen Verkchrsweg benützen^der ihnen wegen des Unt«r- Nbaui nscher llbertritt bei Reschen trat 'Postauto in jeder Weise erleichtern. Lloyd George in Oberammergau

. Aus Genua, 28. April, wird uns telegraphiert: Lloyd George will auf her Rückreise von Genua die Oberammergauer Passionsspiete be suchen. Es wurden für den 13. unti 1s. Mafi bereits unver bindlich in Oberammergau Zimmer bestellt. Die Mordtat von St. Kolomann. uns gemeldet: Der eine der Mörfter der Frau Alois Habicher, Besitzer des Angerlgute» in Kuchl, stammt Aus Salzburg wird Ranisau«r, auer, leugnet, sind sehr schwerwiegend. Habicher Hütte her Frau Ramsauer seine ^Begleitung vvn St. Kolo mann

, hatten sie ein Schaf erschlagen! — Im Angerlgut wurde auch ein blutiger Hammer, mit dem sie bas Schaf erschlagen haben wollten, gefunden, von dem vermutet wichj, daß er das Mordwerkzeug istz mit dem die drei tötlichen Hiebe gegen Frau Ramsauer geführt wurden, deren TchPeldecke völlig 'zertrümmert ist. Aufrollung der Reparakionsfrage durch Lloyd Georges. Lloyd George, gestern eine private Desprel Die russische Frage. habe! Indo r, Barthou und Iasxar hatten offiziös! benchtl e Londoner Mel nhalt «ine folgendes

, denn jede Derzogerung der Lösung hemmt die anderen Arbeiten der Konferenz. Rur der politische Ausschuß hat seine Arbeiten noch nicht vollendet» , während di« anderen Kommissionen, sei es durch An nahme wichtiger Resolutionen, sei es durch Erweiterung der Bestimmungen früherer Zusammenkünfte, ihre Arbeiten fertig- gestellt haben. Was den Waffenruhepakt Lloyd Georges aNkangt, kann gesagt werden, daß derselbe der Konferenz solange nicht vor- gelegt werden kann, bis man nicht zu einer Einigung über die Anerkennung

de« Sowjetregime» de jure 'gekommen ist. Diese Einigung war von den Alliierten als unmöglich Zeichnet, wenn Rußland sich nicht «nF-^lieht, seine 'Derneinungspolitrk aufzngeben. Inzwischen hat Lloyd George den Pakt den Alli ierten vorgelegt und es finden diesbezüglich zwischen ihm, Schanzet, Barthou und Benesch Besprechungen statt. Man hofft es zu einem Präliminanibereinkommen zu brinaen, bevor der Vertrag Deutschland und Rußland vorgelegt wird. Genua, 28. April. Gestern abends hatte der Außenminister Schanger

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 32
Datum: 18.03.1906
Umfang: 32
den alleinigen österreichischen überseeische Verkehr v Mißgriffe hier wirken notwendig zurück auf die Machte lung zur See überhaupt. Auch bietet der Lloyd nach Süden und Osten die einzige regelmäßige Verfrachtungsmöglichkeit für österreichische Waren, der Export und Import ist auf ihn angewiesen und findet mit der Organisation dieser Gesell schaft sein Leben oder seinen Untergang. Eine wechselnde Schiffahrtspolitik führt zu wechselnden Exportverhältnissen, und gleichbleibende geordnete

Handelsverhältnisse können sich erst entwickeln, wenn gleichbleibende Verhältnisse beim Lloyd garantiert sind. Der Lloyd blieb nun aber immer ein Un ternehmen, das in gleicher Weise abhängig war von der öster reichischen Regierung, wie von den Fähigkeiten seiner Leiter. Beide wollen ohne Zweifel das Beste und die Verhandlungen früher und jetzt führen nothwendig zu Kompromissen und diese wieder leisten Gewähr, daß nie Vollkommenes geschaf fen wird. Kenner des Lloyd, ja, auch solche Personen, die einen Einfluß

zeichnen so recht den Sachverhalt, der britisch beleuchtet wer den soll. Die intime Verbindung zwischen Regierung und Lloyd, der Einfluß, der wenigstens früher von oben auf die Besetzung der Stellen geübt wurde, schaffte bureaukratische Sitten, die in den Lloyd nicht taugen. Die Zukunft des Lloyd und damit der österreichischen Schiffahrt liegt somit zuerst in der ganzen Organisation des Unternehmens und diese vermag nichts Vollkommenes zu Bieten, solange sie aus Kompromissen hervorgeht. Eine offene

Frage bleibt es deshalb, ob die Hemmung, die dem Lloyd auferlegt wird, wirklich dem Werthe der Subvention entspricht, die ihm dafür gewährt wird. Ein Direktor einer großen deutschen Schiffa'hrtsgesellschaft soll in Beziehung zum Lloyd sich ausgedrückt haben, man möge lernen, ohne Subvention zu fahren, und wir glauben, der Mann hat recht. Heute gleicht der Lloyd, um die Worte eines großen Vor kämpfers auf dem Gebiete der Handelspolitik zu gebrauchen, einer Pflanze auf falschem Boden

, die des dauernden Schu tzes bedarf, um leben zu können. Diese Pflanze aber soll und muß leben, Heyn Oesterreich benöthigt ihrer, deshalb.ver- setze man sie zuerst auf einen lebensfähigen Boden, auf einen Boden, der ein selbständiges Leben gewährt, das heißt also, man breche mit einer Organisation, die sich nicht bewähren konnte. Man .bringt der Erfahrung des neuen Lloyddirek tors großes Vertrauen entgegen; er möge dies bewähren, in dem er vor allem die Lebensbedingungen des Lloyd kmnen lernt, und diese liegen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 14.07.1920
Umfang: 4
Nationalfeiertage. nW nach Parts znrückkehreu. Antimes von den Absichten -er Entente. KW. Paris, 13. JE (Ag. Harms.) Nach dom „Echo de ParW" M der EntMntz Millerands, in Spa zu blei be^ auf den Einfluß Lloyd Georges zurrickzufüh- ren sÄn, der erklärt haben sM, daß ein zu schwacher Ab- schlutz der Konferenz von der öffentlichen Meinung und botz>nders vom Parlament nicht verstanden würde. Es Müsse bewiesen norden, daß kein Mittel unversiucht ge- laWen worden sei, die IMglichkeiten der Ansführung der Bestimmungen

auch die Botschafter Frankreichs, Englands und Italiens in Ber lin an. Der italienische Botschafter ist zu diesem Zwecke eigens nach Spa abgereist. Die Kommission soll nach dem „ddjo de Paris" nicht das Recht haben, eine Summe, die Deutschland bezahlen soll, zu beraten. Lloyd George an der Ruhr erkrankt. Spa, 13. Juli. (Prtv.) Lloyd George tft an der Ruhr erkrankt, die er sich durch das schlechte Brunnen wasser in Spa zugezogen hat. Der Erfolg der Ronferenz Simons mit Millerand. KB. Spa, 13. Juli. (Ag. Havas

. In diesem Falle könnten vom nächsten Jahre an 1,8 Millio nen Tonnen monatlich geleert werden. Die Alliierten fanden diesen Gegenvorschlag ungenügend, doch bewegte sich dte weitere Diskussion in sehr freundlichen Formen. Lloyd George machte von Anfang an darauf aufmerksam, daß man womöglich zur Verbesse rung der Atmosphäre beitragen solle. Auch die Aeuße- rungeu Dr. Simons waren ruhig und sehr verständ lich gehalten. Er legte dar, daß ein Zwarpg, der seitens einer bürgerlichen Regierung oder einer fremden

, so schlage er vor, dic Wieöergutmachßmgs- kommisiion weiter mit der Festsetzung der notwendigen Kohlenmengen zu betrauen und es ihr selbst zu über lassen, auf eigene Verantwortung die notwendigen Quantitäten in Deutschland zu beschaffen. Sowohl M t l- lerand als auch Lloyd George ersuchten die deut schen Delegierten tn freundlichster Fopm, das Problem doch noch einmal zu überlegen. Dr. Simons erwi derte daraus, er fei gerne dazu bereit, doch könne er erst morgen eine wettere Antwort übergeben. Er ver

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 23.10.1922
Umfang: 8
Seite 2 Nr. 242 und Partei zu wäWn wissen. Er sei für die Na tion^ Lloyd Georgen verteidigte hernach lange die von ihm gemachte Politik «und erklärte, daß er vor allem alles getan Haide, um den Krieg zu einem siegreichen Ende zu führen. Im weiteren Verlaufe der RedeMhmte er sich, daß er, bezw. die englische Friedensdelegation es gewesen sei, die den Vertrag von Versailles hauptsächlich in die Welt geschafft habe, durch den verschiedene unterdrückte Völker in Zentraleuropa die heiß ersehnte

ist, dann haben die Erfahrungen der letzten drei Jahre und die Warnungen der englischen Volkswirtschaftler, welche im Versailler Diktat die Quelle des heu tigen Elends erblicken, nichts gefruchtet. Übri gens hat Lloyd George selber schon ganz anders gesprochen als er jetzt in seiner Wahlrede zu sprechen beliebt. Man denke nur der Versailler Frieden soll die Arbeitsbedingungen verbessert haben un'd gleichzÄtig jammert alle Welt und änsbesonders auch England über 'die Arbeits losigkeit. Vielleicht veranlaßt 'die zitierte Rede

Lloyd Georges den Volkswirtschaftler Keynes sich mit Lloyd George über die Wirkungendes Friedensdiktates auf das Wirtschaftsleben Eu ropas auseinanderzusetzen. Es -wäre der Mühe wert.) ' Vor der Mreise nach Leeds am Freitag obends waren am Bahnhofe gegen 100 Abge ordnete erschienen, die eine Sympathiekundge bung für Lloyd GMge veranstalteten. Er dankte seinen begeisterten Anhängern und erklärte, daß er jetzt ein freier Mann sei, der von nichts mehr belastet werde und deshalb den Kamps um so besser

gewählt wurde. Ende 1911 wählten ihn die Konservativen nach Balfours Resigna tion einstimmig zum Führer der Partei. Als im Sommer 1916, nach den schweren Mißerfolgen der Entente an allen Kriegsfron ten, Asquith Zurücktreten mußte, war es Bonar Law, der dem Könige riet, Lloyd George, den damals volkstümlichsten Mann Englands, an 'die Spitze der Regierung zu berufen. Lloyd Ge orge hatte sich bereit erklärt, feine Vergangen heit als radikaler und liberaler Politiker zu verleugnen

. Er wollte mit den Unionisten Hand in Hand gehen und alle Kräfte zusammenraf fen, um mit einer äußersten Anstrengung den Krieg zu gewinnen. Zum Dank für seine Un terstützung Lloyd Georges erhielt Bonar Law im neuen Koalitionskabinett das Schatzamt. Der Schatzkanzler Bonar Law und der Pre mierminister Lloyd George waren von nun an während der ganzen entscheidenden Periode des Krieges ein Herz und eine Seele. Bonar Law war ebenso wie Lloyd George gegen jeden Kom promißsrieden und wirkte mit bewundernswer ter Energie

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 19.10.1922
Umfang: 12
, weil bis zum 20. Oktober die Vorbereitungszeit zu kurz sei. Die Griechen schlugen darob zwar Krawall, muß ten aber schließlich sich fügen» da sie nirgends Unterstützung fanden. Freiheit der Meerengen zu sichern; zweitens zu verhindern, daß der Krieg sich nach Euro pa cmÄireite, und drittens zu verhindern, daß die Schveckensszenen, die sich in Klebnasien ab gespielt chatten, sich in Konftantinopel und Griechenland wiederholen. Was di« Meeren gen anlangt, fuhr Lloyd George fort, sind sie der einzige Zugangswsg

, und dies hatte, den Krieg bedeutet. Der Krieg von 1814 hat sozusagen auf dem Balkan be- der Hand habe, ünd Gott chm die Kraft ge be, es zu gebrauchen, werde |r es gebrauchen. Lloyd George sagte weiter, er habe die Stellung, die er jetzt einnchme, nicht gesucht. Er habe niemals gesagt: Macht mich zum Premierminister. Volle drei Jahre sei er be strebt gewesen, zurückzutreten. Seine Kollegen seien aber anderer Ansicht gewesen. Er habe nie dieses Amt gesucht, nie gesucht, es zu erh, .'>en und werde seinem Lande

der Räu mung Thn-ziens durch die griechische Armee begonnen werden, einen Monat nach Ab- pa fernhälten wollten.--Äei dem politischen Rückzugsgefecht der Cndgländer vor den Tür ken hat aber ihr schlauer Minffterpräsident Lloyd George noch einen Erfolg davonge tragen, dessen dieser sich nun weidlich rühmt. Cs gelang ihm nämlich durchzusetzen, daß die Türken diese Gebiete erst nach der Frie denskonferenz besetzen dürfen. Dadurch sind dieselben außerstandegesetzt worden, ihren Sieg noch weiter auszunützen

, was für j England sehr gefährlich worden, wäre. } Lloyd George, seit Jahren der eigentliche Regent Cgnlands, ist in letzter Zeit besonders wegen seiner Politik gegenüber den Türken von seinen eigenen Landsleuten stark ange feindet. worden. Man warf ihm vor, durch sein Eintreten für die Griechen England in die Gefahr eines neuen Krieges gebracht zu haben. Haben doch auch die Engländer an den Folgen des überstandenen Weltkrieges genug zu tragen. Darum mehrten sich in letzter Zeit immer mehr die Stimmen, die Lloyd

Georges Rücktritt verlangten. Außer dieser Gegnerschaft im eigenen Hause kam noch ein geheimer und offener Kampf der französischen Regierungskrise gegen das eng lische Negierungshaupt. Lloyd George spricht. In einer großen Rede, hat sich nun Lloyd George gegen seine Widersacher in und au ßer England verteidigt und angekündigt, daß er seinen Posten nicht verlassen werde, es sei denn, man sage ihn davon. Die Rede, die in der ganzen Welt Aufsehen erregt hat, enthält soviel des Lehrreichen, auch bezüglich

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