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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 27.09.1891
Umfang: 12
beginnenden Zweifel der Wähler zu ersticken und die „Neuen Tiroler Stimmen" unternahmen es in zwei Leitartikeln, das Verhallen der Klerikalen in der Lloydfrage zu rechtfertigen. Diese aus der offiziösen Preßküche stammenden Artikel sind ein bloßer Auszug des Motivenberichtes der Regierung und bereits im klerikalen Linzer Volks blatt erschienen, das in der Vertheidigung der Lloyd subvention in rührender Weise von der liberalen Linzer Tagespost unterstützt tvird. Wir geben dem gegenüber im Auszug

aus dem stenographischen Protokolle die Rede, welche der deutschnationale Abgeordnete Prade anläßlich der Lloyddebatte hielt: — — „Die Begründung, warum wir uns heute mit dieser Frage beschäftigen, :st eigentlich in der Regierungsvorlage und auch in dem Ausschußberichte klar und deutlich ausgesprochen, sie liegt in der finan ziellen Lage des Lloyd. Die Verhältnisse haben sich in den letzten Jahren verschlechtert; insbesondere wird auf den hohen Kohlenverbrauch hingewiesen, der wohl auch nur theilweise auf die hohen

Anforderun gen, theüweise aber auch auf das schlechte Schiffs material zurückzuführen sein mag. . . . Aber es sind noch ganz andere Ursachen, die hier vorliegen und die diese finanzielle Lage des Lloyd mitverschuldet haben. Der Herr Berichterstatter hat selbst in seinen einleitenden Worten zugegeben, daß diese Lage theilweise vom Lloyd mitverschuldet wurde. Die Reparaturkosten der Schiffe betrugen im Durch schnitte 2,100.000 fl. jährlich; es ist das eine Ziffer, die wohl klar und deutlich den Beweis

liefert, daß der Schiffspark des Lloyd sich in einem Zustande befindet, der den Anforderungen nicht entspricht, die wir von staatswegen an ihm zu stellen berechtigt sind. (Abg. Dr. Pattai: Durchlöcherte Schinakel.) Daß die Finanzlage des Lloyd eine schlechte ist, wissen alle; und daß die Gesellschaft selbst zum großen Theile daran schuld ist, ist uns allen bekannt. Man darf nur auf die Zustände der Gesellschaft vor wenigen Jahren zurück>ehen. Die Gesellschaft hat eine ganze Reihe von guten Jahren

gehabt, aber damals wurde eben nichts oder verhältnismäßig wenig auf Abschreibungen verwendet, ebenso verhältnismäßig wenig an Erneuerung des Schiffsparkes gedacht, sondern nur daran gedacht, hohe Dividenden den Aktionären und hohe Tantiemen den Herren Ver- waltungsräthen zu zahlen. (Abg. Pattai: 42 Pro zent!) In dieser Beziehung sind einige Ziffern über die Ergebnisse des Lloyd in den letzten Jahren sehr lehrreich. Im Jahre 1876 betrug der Reingewinn 1.948.000 fl., die Dividende 4-76 Prozent

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.03.1929
Umfang: 8
, so ist es eine schwere Sünde, von der der Priester in der Beichte nur dann freisprechen könne, wenn die Ausführun gen durch Widerruf wieder gutgemacht würden. 'Der Lloyd. Was ist eigentlich der Lloyd? Gestehen Sie es nur ruhig ein, daß Sie es nicht genau wißen, daß Sie nur eine ungefähre Vorstellung von Schiffsversicherung und Wetten haben, und daß Sie Ihren Konversationslexikon zur Hand nehmen müssen, um festzustellen, daß auch da nichts Ge nügendes steht, um diese Lücke Ihrer Bildung, die Sie übrigens

mit der weitaus größten Mehrzahl Ihrer Mit bürger teilen, zu schließen. Da steht nämlich nur: „Ge sellschaft zur Klassifizierung der Schiffe für Seeversicherung und Seetransport, benannt nach Edward Lloyd, Ende des 17. Jahrhunderts Besitzer eines Kaffeehauses in London, wo der Verkehr in Schiffahrtsangelegenheiten seinen Sitz hatte. Die Londoner Gesellschaft entwickelte sich später als eine Versicherungsgesellschaft." So sagt'das Konver sationslexikon, und Sie müsien gestehen, daß Sie nun genau so schlau

und in seinen Kunstschätzen geschwelgt haben, keinen Begriff machen. Es ist gut, daß der Schleier dieses grausigen Geheimniffes einmal gelüftet wird. E. R. Es war in der Tat zuerst ein Herr Lloyd, sowie zuerst ein Herr Litsaß war, von dem die Welt heute auch nichts mehr weiß, obwohl sie in Berlin fast täglich an seinen Litfaßsäulen vorübergeht. Es war einst ein Herr Lloyd, ein Kaffeehausbesitzer in der Lombard Street in London. Er hatte in der nüchternen Stadt des graubraunen Nebels ein Cafe nach orientalischem Muster

eingerichtet und den Gedanken dazu wahrscheinlich aus seiner orientalischen Heimat mitgebracht. Und dieses Case war das Stammcafe der in England schon mt 17. Jahrhundert außerordentlich wichtigen Männer, die sich mit Schiffsversicherungen und somit auch mit Schiffahrt selbst beschäftigten. Damals ging es auch ohne Büros mit Klubseffeln und Telephon, damals schrieb man auf den blankgescheuerten Holztischen des Herrn Lloyd die Versicherungspolicen aus, zahlte die Versicherungsprämien

zwischen den Kaffeetassen, die Herr Lloyd seinen Gästen vorsetzte. Da es in seinem Cafe stets ein gutes Gebräu gab, da er auf Ruhe hielt, die für den Abschluß der Versicherungsgeschäste dringend notwendig war, so wurde sein Caft schnell die Zentrale der Schiffs versicherung. Alle Fachleute, die überhaupt etwas von Schiffen verstanden und ihren Versicherungswert wußten, kamen ins Cafe zu Herrn Lloyd. Die Seefahrer selber, die ihr Schiff versichern wollten, die Schiffsreeder, die neue Schiffe kaufen wollten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 13.08.1921
Umfang: 12
i ; Ler Streit m LLerfchlesien. | • r , Lloyd George gibt nicht nach. - Berlin, 12. Aug. Die Tel. Union meldet laus Paris: Die Sachverständigenkommission hat vormittags ihre nach neuen Richtlinien cms- aearbeiteten Beliebte der Konferenz übergeben. Briand und Lloyd George haben bereits vor mittags über die Berichte konferiert, konnten sich jedoch nicht einigen. Die Besprechungen, an de alen auch Lord Curzon teilgenommen hatte, ha ben um 1410 Uhr begonnen und dauerten bis \Y 4 12 Uhr

. Nach Schluß der Besprechung ver- - lautete, daß die Besprechungen nicht nur keine ^ Annäherung herbeigeführt, sondern sogar ge zeigt haben, wie entgegengesetzt die Auffassungen seien. Beide Parteien seien bei ihrem Stand punkt geblieben. Die Unnachgiebigkeit Lloyd , Georges habe große Enttäuschung hervorge- ! rufen. ' Die Regierungschefs sollen es besser machen, j Paris, 11. Aug. Wie die Ag. Havas von s maßgebender Quelle erfährt, wurde die Nach- ' mittagssitzung des Obersten Rates vertagt, da- | mit bte

Regierungschefs direkt die Prüfung des Entwurfes für die schlesische Grenzführung fort- - setzen können. : Die französischen Minister billigen Briands Haltung. j Aus Paris wird unterm 12. ds. gemeldet: »Heute um 9 Uhr vormittags fand unter Beisitz sdes Präsidenten Millerano ein Ministerrat j ftait, der einmütig die Haltung Briands im !Obersten Rat, insbcsonders hinsichtlich der ober sschlesischen Frage, billigte. Nach dem Minister- »rat begaben sich Milleraud und Loucheur ins .-Hotel Grillon. ' Lloyd George

will Paris verlaffea. Paris, 12. Aug. Wie die Blätter melden, b gestern in Rambouillet beim Präsidenten llerand eine Sonderbesprechung zwischen 'ßlojjb George und Briand statt. Millerand be- steiligte sich persönlich nicht an dem Gespräch und .beschränkte sich lediglich auf die Erklärung, daß er den Standpunkt BriandS vollkommen teile, klm 4 Uhr nachmittags kehrten Lloyd George stnd Briand nach Paris zurück. Briand emp fing nach der Rückkehr Loucheur, der ihm die -äußersten Zugeständnisse

der französischen Sach- ^Verständigen mitteilte. Kurz vor 5 Uhr wurden sdie Besprechungen im Hotel Grillon wieder auf- z genommen. Inzwischen hatte Lloyd George den (italienischen Ministerpräsidenten Bonomi und fden Minister d«S Aeußern Della Torretta emp- ffangen. In der Besprechung erklärte Lloyo 'George, er habe weitgehende Vorschläge zu ma nchen. die darin beständen, daß den bereits ein- lgeräumten Zugeständnissen Grenzberichtigungen > . ' “ ' ' ~ ~ Mutterschaftszwang. Sn ton «I N." vom S. d. schreibt

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 20.04.1928
Umfang: 8
haben, und daß Sie Ihr Konver sationslexikon zur Hand nehmen muffen, um festzuftellen, daß auch da nichts Genügendes steht, um diese Lücke Ihrer Bildung, die Sie übrigens mit der weitaus größten Mehrzahl Ihrer Mitbürger teilen, zu schließen. Da steht nämlich nur: „Gesellschaft zur Klaffifizierung der Schiffe für Seeversiche rung und Seetransport, benannt nach Edward Lloyd, Ende des siebzehnten Jahrhunderts Besitzer eines Cafehauses in London, wo der Verkehr in Schiffsangelegenherten seinen Sitz hatte. Die Londoner

Gesellschaft entwickelte sich später als eine Versicherungsgesellschaft". Sa sagt das Konver sationslexikon, und Sie muffen gestehen, daß Sie nun genau so schlau wie vorher sind. Slmeriittfei den ÄingenvMr oegrvsren» ffäv Xiroä and TSormti -etni Und doch ist es jetzt gerade an der Zeit, die Geschichte des Lloyds zu erzählen, denn er vollführt in diesen Tagen seinen Umzug aus dem Börsengebäude Londons, aus dem Royal Exchange in sein eigenes neues palaisartige Gebäude. Es war in der Tat zuerst ein Herr Lloyd

, sowie zuerst ein 5)err Litfaß war, von dem die Welt heute nichts mehr weiß, obwohl sie fast täglich an Litfaßsäulen vorübergeht. Es war einst ein Herr Lloyd, ein Kaffeehausbesitzer, in der Lombardstreet in London. Er hatte in der nüchternen Stadt des graubraunen Nebels ein Cafe nach orientalischem Muster eingerichtet und den Gedanken dazu wahrscheinlich aus seiner orientalischen Heimat mitgebracht. Und dieses Cafe mar das Stamm-Cafe der in England schon im sieb zehnten Jahrhundert außerordentlich

wichtigen Männer, die sich mit Schiffsversicherungen und somit auch mit Schiffahrt selbst beschäftigten. Damals ging es auch ohne Büros mit Klubsesseln und Telephon; damals schrieb man auf den blank gescheuerten Holztischen des Herrn Lloyd die Versicherungs- polizzen aus, zahlte die Versicherungsprämien zwischen den Kaffeetassen, die Herr Lloyd seinen Gästen vorsetzte. Da es in seinem Cafe stets ein gutes Gebräu gab, da er auf Ruhe hielt, die für den Abschluß der Versicherungsgeschäfte dringend

notwendig war, so wurde sein Cafe schnell die Zentrale der Schisfsversicherung. Alle Fachleute, die überhaupt etwas von Schiffen verstehen und ihren Versicherungswert wußten, kamen ins Cafe zu Herrn Lloyd. Die Seefahrer selber, die ihr Schiff versichern wollten, die Schiffsreeder, die neue Schiffe kauften, die Kaufleute, die sich über die Seetüchtigkeit eines Westindienfahrers erkundigen wollten, alles kam im Cafe Lloyd zusammen. Es wurde versichert und Auskunft erteilt, es wurden die Wetternachrichten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.04.1922
Umfang: 8
des französischen Ministerpräsi denten beinah wohltuend absticht. Lloyd George, der den Franzosen sogar mit der Sprengung der Entente drohte, hat nun allen Abmachungen zum Trotz die Beratungen über die Fragen der Repa rationen und Sanktionen in Genua ausgerollt. Zwar sollen nur die Signatarmächte von Ver sailles — aber mit Einschluß Deutschlands — tcilnehmen, immerhin wird diese wichtigste aller europäischen Fragen nun zur Diskussion gestellt. Man darf auf das Ergebnis dieser Beratungen gespannt sein, falls

Oesterreich in seiner heutigen Form, als eine Miß- bezw. Totgeburt betrachten. Ist diese Ansicht zum Allgemeingut der an der Konferenz von pt)enua teilnehmenden Staaten geworden, dann haben auch wir Oesterreicher einen mora lischen Erfolg zu buchen, denn die Erkenntnis oer Lebensunfähigkeit unseres Staatswesens birgt in sich auch die Verpflichtung, auf diese oder jene Art die Grundlagen zu unserer Eri-, stenzmöglichkeit zu schaffen. Friedermede Astzd Geem». Lloyd George hat in Genua eine große Rede

gehalten, die eine Antwort auf die Hetzrede Poiu- cares ist. Der englische Ministerpräsident spricht sich mit außerordentlicher Festigkeit für die Fort setzung der Konferenz aus, weil eine Verständi gung gefunden werden müsse, wenn Europa nicht zugrunde gehen wolle. Auch gegen den Köhlerglauben Frankreichs, Deutschland und Rußland können dauernd mit Geivalt niederge- halten werden, fand Lloyd George treffende Worte. Seine Rede wird in Genua außerordent lich gewertet. In französischen Chauvinisten

kreisen war bis jetzt noch die Hoffnung vorhan den, daß Frankreich bei einen: Vorgehen gegen Deutschland schließlich doch die Mitwirkung Englands, zumindestens den moralischen Bei stand, finden werde. Diese Hoffnungen hat die Rede Lloyd Georges gründlichst zerstört. Lloyd George beharrt ferners, daß die von Poincare angekündigten Sanktionen und Maßnahmen gegen Deutschland nicht von der Botschafterkonse- renz, die ein gefügiges Werkzeug Frankreichs ist, sondern in Genua von den Regierungen

der verbündeten Mächte beraten werden. Frankreich will sich bis jetzt diesem bestimmten Wunsche nicht fügen, offenbar befürchten die Herren Fran zosen, daß ihnen in der Konferenz der Regie rungen Lloyd George einen gründlichen Dämp fer aufsetzen könnte. Wenn Lloyd (^orge fest bleibt, dann wird den Franzosen nichts übrig bleiben, als sich zu fügen. Gegen den Witten Englands wird der französische Militarismus kaum eine Unternehmung gegen Deutschland und durch die Störung des Friedens ganz Europa herauszu

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1922
Umfang: 8
haben gestern das Memo randum an die Russen sertiggestettt. Im großen und ganzen bewegen sich die darin aufgestellten Forderungen in dem versöhnlichen Geiste Lloyd Georges. Belgien erhob indes gegen die Fassung des Artikels 6 (der von dem Vorkriegseigentum handelt, das Ausländer in Rußland besaßen und das die Sowjetregierung beschlagnahmte) Ein sprache. Belgien verlangt die volle Wiederher stellung dieses Eigentumes, Lloyd Georges Vor schlag aber ließ die teilweise Entschädigung zu. AM das Memorandum

haben wird, mit der französischen Regie rung zu konferieren. Lloyd George drückte in der Politischen Snb- kommission seine peinliche Ueberra- s ch u n g über diese unerwartete Entscheidung ans, die eine Aenderung des französischen Stand punktes bedeute und die Konferenz gefährden könne. Rach längeren Auseinandersetzungen zwi schen ihm und Barrere sowie Seydoux, der ein französisches Amendement zu Art. 6 einbrachte, ttmrde endlich eine Einigung dahin erzielt, daß das Memorandum doch noch Dienstag abends den Russen übergeben

wird, ganz ohne Unterschriften, aber mit einem Be gleitschreiben, das von Facta allein ge zeichnet ist. In diesem Begleitschreiben teilt Facta mit, daß die französische Delegation ihre Zustimmung zu dem beiliegenden Memorandum sich Vorbehalte, bis eine Entscheidung ihrer Re gierung eingetrofsen sei. Eine Erklärung Tschitscherins. Genua, 2. Mai. Tschitscherin gab gestern folgende Erklärung ab: Für uns hat noch im mer der Brief zu gelten, den ich an Lloyd George gerichtet

; wir haben diesen Darlegungen nichts hinzuzufügen. Barthous Reise nach Paris. Genua, 2. Mai. Minister Barthou ist um 11 Uhr 16 Minuten nach Paris abgereist. Genua, 2. Mai. Barthou erklärte vor seiner Abreise, er hoffe, am Samstag wieder in Genua zu sein. Für Montag den 8. ds. hat er die italie nische Delegation zu einem Essen geladen. Die Pläne Lloyd Georges. Genua, 2. Mai. Barthou besuchte vor seiner Abreise Lloyd George in seiner Villa und sprach mit ihm alle schwebenden Fragen durch; vor Mittwoch h * wsz m, ui* — Mai

H allem kommt der Friede in Betracht. Var thon fragte, ob Lloyd noch die Möglich keit sehe, einen allgem«, Friedenspakt zu schließen, wenn Rußland d Z »Memorandum ab-' lehnen sollte. Wäre es dam Woch- möglich, fragte \ Barthou, die Russen zum >sriedenspakt einzu- i laden? Lloyd George erklärte, der Frieden Spalt i müsse unbedingt ermöglicht werden, mit den Russen oder ohne sie. Weiters betonte Lloyd Ge- , arge noch einmal in dieser Unterredung seinen . Wunsch, eine Beratung der alliierten Signatar- Mächte

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Alpenland
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Seite 9 von 12
Datum: 28.12.1921
Umfang: 12
, vorausgesetzt, daß der Wiederaufbau in Nordfrankreich und Frankreichs Sicherheit nicht in Frage ge stellt werden. Das habe Briand während seiner Unterredun gen in London begriffen, und er habe sich als ein ebenso guter Europäer wie Lloyd George erwiesen dadurch, daß er die Zusammenarbeit der Westmächte, einschließlich Deutschlands, für den Wiederaufbau in Rußland angenommen habe. Briand aber habe die Bedingungen gestellt, daß sich von vorn herein England und Frankreich auf ein gemeinsames Pro gramm einigt

, also Hand in Hand Zur Konferenz in Cannes und später auch Zur großen internationalem Wirtschasts- konfcreW gingen. Den Standpunkt -der Gegense-ite vertritt das „Echo de Paris", -i-ndern es sagt, die große mternatronale -Konferenz ,ei nicht.gut für Frankreich» Bevor man irgend etwas unten nehme, müsse die Politik Frankreichs nicht nur mit allgewe»- «en Redensarten'bestimmt werden. Die Gefahr, che Frank- reich bedrohe, wenn es einer internationalen Wirkjchästskou- ferenz pftbnme, sei, daß Lloyd, George

vielleicht das Tp-el von Havding und Hughes, das sie in Washington zur An wendung gebracht hätten, befolgen werde. Dadurch, daß die -beiden amerikanischen Staatsmänner sofort mit einem Ab- rpstimgsplan vor die Versammlung getreten seien, hätten sie die pazifistisch gesinnte angelsächsische Welt für sich gewonnen und jeder, der sich ihrem Programm entgegengesetzt oder auch ifatr daran Kritik geübt hat, werde als ein Störenfried im? zeichnet. Wenn Lloyd George in Gleicher Weite bei der mier-» nationalen

, daß die Wiederherstellungs- schuld nur die äußere Schuld Deutschlands, unter Berücksich tigung der numerisches Neberlegeuheit der deutschen Bevöl kerung,''nicht größer ist als die Schuld Frankreichs und Eng lands. Das Blatt hält also die Fiktion der Zahlungsfähigkeii Deutschlands aufrecht und macht England bange vor dem von Lasten befreiten wirtschaftlichen Deutschland. Lloyd George auf der Durchreise in Paris. Die ostastatrsche Kommission hat schon mehrere Tage nicht mehr getagt und man glau

würde, unter ähnlichen Bedingun gen, wie er gegenwärtig im Stillen Ozean besteht. Die Ver tragsstaaten mären die gleichen, doch würde auch Italien aus genommen. Nur unter dieser Bedingung würde Frankreich eine Herabsetzung seiner Unterseeflotte unter seine gegenwär tige Forderung von 90.000 Tonnen Anlassen. Die gleiche Zeitung erfährt, daß das Gerücht, wonach Staatssekretär Hughes die Frage der Abrüstung zu Lande wieder neu zur Sprache bringen werde, bis jetzt keine offizielle Bestätigung erfahren habe. Lloyd

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 13.06.1904
Umfang: 6
, kaiser licher Rat Schweiger, Kommerzialrat singer, Pacher v. Theinburg und Reichsrats-Abgeordneter Ritter v- Vukovic teilnahmen. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete der Antrag des Reichsrats-Abgeordneten Hofrates Ritter v. Vukovic, betreffend die Erneuerung des Subven tionsvertrages mit dem österreichischen Lloyd. Mitglied Kommerzialrat Singer leitet die Dis kussion ein, indem er ausführt, die Güterprodnktion könne den Seeverkehr nicht entbehren, deshalb müsse derselbe durch regelmäßige

zu entsprechen und unter welchen derselbe sich zu vollziehen hätte. Was die Bewerbung des Lloyd um dieses in Zukunft vor aussichtlich noch größere Frachtgeschäft anlangt, so müsse bei allem Wohlwollen für diese Gesellschaft ausgesprochen werdeu, daß sie in ihrer jetzigen Lage gesteigerten Anforderungen kaum werde genügen können. Erst solle die Produktion und der Export zu Worte kommen, dann solle es der Regierung anheimgestellt sein, den bezüglichen Forderungen und Anträgen im Wege des Subventionsvertrages

und des Gesetzes die praktische Ausführung zu sichern. Mitglied kaiserlicher Rat Schweiger verlangt die Mitteilung informativer Daten und Behelfe über den Stand des Österreichischen Lloyd, insbesondere von Neutabilitäts-Berechnuttgen für jede einzelne Linie von der Lloydverwaltnug der Regierung über reichten Memorandums, sowie endlich die Bekannt gabe der Intentionen der Regierung in Bezug auf das zukünftige Marine-subventiousgesetz. Wenn dem Lloyd einzelne Dienste abgenommen würden, wäre vielleicht

den Interessen des Lloyd gedient, gleich zeitig aber auch für die Besorgung der anderen Dienste ein Teil der Flotte freigemacht. Mitglied Escher weist darauf hin, das; der Lloyd drei Aufgaben zn erfülle» habe: die Verzinsung der Aktien für die Aktionäre, die Förderung der volks wirtschaftlichen Interesse» und dann der Interessen der Militärverwaltung. Die Gesellschaft könne aber nicht allen diesen Aufgaben in gleicher Weise nach kommen. Die Wnrzel des Übels liege in den vielen Engagements

, die die Gesellschaft früher übernommen habe, und die es mit sich brachten, daß ein viel zu großes Kapital hineingesteckt wurde. Ein Sub ventionsvertrag könne nur mit einer leistungsfähigen Gesellschaft geschlossen werden. Deshalb werde es sich zunächst darum handeln, zn untersuchen, wie man deu Lloyd zu einer solchen Gesellschaft gestalten kann. Einen Ersatz für den Lloyd zn schaffen, wäre mit Rücksicht ans die kurze zur Verfügung stehende Zeit schmierig. Reichsrats-Abgeordneter Dr. Kolischer führt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.09.1956
Umfang: 6
den, durch die die Einfuhr ausländischer Er zeugnisse verteuert, erschwert oder gar ver hindert wird. Das heißt: Senkung der Zölle, Verstärkung der Liberalisierung, also er- Englands Außenminister zum Suezkonflikt: „Die Verantwortung liegt bei uns und wir werden sie tragen“ London, 13. September (Reuter). Am zweiten Tag der Sondersitzung des britischen Unterhauses über den Suezkonflikt erklärte der britische Außenminister Lloyd, daß der Plan über die Schaffung einer Benützerorga- nisation für den Suezkanal die „volle

Unter stützung und Beteiligung der Vereinigten Staaten“ besitze. Lloyd kündigte die Einbe rufung einer Konferenz der Hauptbenützer des Kanals in sehr naher Zukunft an, um den Vorschlag zu verwirklichen. Außenminister Lloyd verteidigte dann die bisherige Suezpolitik der Regierung und er klärte, daß Großbritannien in dem Streit mit dem ägyptischen Staatspräsidenten nicht nachgebe^ werde. „Die Verantwortung hier für“, so führte Lloyd aus, „liegt bei uns und wir werden sie tragen. Wir sind nicht bereit

, die uneingeschränkte Kontrolle über die Schiffahrt auf diesem Ka_ nal in die Hände einer einzelnen Regierung oder eines einzelnen Mannes übergehen zu lassen. In dieser Frage sind wir zu keinerlei Kompromiß bereit.“ Hinsichtlich der Entpflichtung der Be diensteten der alten Suezkanalgesellschaft teilte Lloyd mit, daß weder die britische noch die französische Regierung versucht habe, einen Einfluß auf die Lotsen auszu üben. Es gebe jedoch eine Grenze für das, was man von freien Menschen verlangen könne; soweit

er wisse, arbeiteten diese Be diensteten im Augenblick unter dem Stand recht eines fremden Landes. Lloyd verteidigte auch die Ansicht der britischen Regierung, die Vereinten Nationen im augenblicklichen Stadium des Geschehens nicht anzurufen. Er wie s darauf hin, daß die Sowjetunion mit Sicherheit jeden Vorschlag zur Internationalisierung des Wasserweges durch ihr Veto verhindern würde. Selwy n Lloyd betonte dann, daß es sich nicht um einen Konflikt zwischen Frankreich und Großbritannien einerseits

und Aegypten andererseits handle, sondern um ein wahrhaft internationales Problem. Wir haben wieder holt erklärt, daß wir beabsichtigen, im Geiste der Vereinten Nationen zu handeln. Wir wollen keine Provokationen begehen, wir wurden vielmehr ständig von Aegypten provoziert. Zu dem Abänderungsvorschlag der La- bourfraktion, den er als „etwas ungewöhn lich“ bezeichnet^ sagte Lloyd, „ich hätte ge glaubt, daß man an Kairo und nicht an Dow ning Street 10 eine Warnung hätte richten müssen“. Der Außenminister

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 20.02.1937
Umfang: 10
geboren. Siehe Feuilleton in' den „I. N." vom 20. d. M. — (Nach einem im Besitze ches Ferdinandeums befindlichen Lichtbild aus den Achtzigcrjahren von I. Gugler, Bozen.) 8V Jahre Norddeutscher Lloyd. ' ' (Zu untenstehendem Bilde.) Am 20. Februar 1857 wurde die Großreederei in Bremen, der Norddeutsche Lloyd, durch Konsul H. H. Meier gegründet. Noch im gleichen Jahr wurde mit drei Dampfern der Englanddienst ausgenommen; 1858 eröffnete der e r st e transatlantische Dampfer der Gesellschaft, die etwa 2500

B.R.T. große „Bremen", die Bremen — Newyork-Linie. Die Reederei nahm nach Ueberwindung der ersten Krisen von Jahr zu Jahr an Ausdehnung ihres Liniennetzes zu. Gleicher maßen wuchs auch der Umfang ihres Schiffsparks. Im Jahre 1876 entsandte der Norddeutsche Lloyd seinen e r st e n Passagierdampfer nach Südamerika; 1881 stellte er den ersten deutschen Schnelldampfer, die „Elbe", auf der Bremen—Newyork-Linie in Dienst; 1886 wurden die Reichs postdampferdienste nach O st a s i e n und Australien

aus genommen. Bis zum Ausbruch des Weltkrieges war die Tonnage des Lloyd von 2892 B. R. T. im Jahre 1857 auf 982.951 B. R. T. im Jahre 1914 angewachsen. Der Nord deutsche Lloyd war die führende Passagierreederei der Welt. Nach Kriegsende sank sein Flottenbestand auf 67.671 B. R. T. herab. Der Wiederaufbau der Reederei führte u. a. 1924 zur Indienststellung des Schnelldampfers „Columbus" (32.565 B. R. T.) und 1929/30 zu der der Schnelldampfer „Bremen" (51.731 B. R. T.) und „Europa" (49.746 B. R. T.) sowie

„Es i st Z e i t!". (Lichtbild Richard Müller, Innsbruck.) Der Schnelldampfer „Europa" des Norddeutschen Lloyd. Wirklich, bei Lisa Merscheidt war noch Licht. „Ist Ihnen doch recht, Erdmuthe, wenn wir zu Lisa gehen?" Lisa Merscheidt öffnete sofort, als sie den wohlbekannten Pfiff vor ihrem Fenster hörte. „Na, ihr seid wohl ganz verdreht?" sagte sie halb lachend, halb ärgerlich. Sie war gerade mitten in einem.Kapitel-ihres medizinischen Lehrbuches und nicht sehr entzückt, jetzt zur Nacht noch herausgeklopft zu werden. „Lisa

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Alpenland
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Seite 2 von 10
Datum: 22.04.1922
Umfang: 10
statt. Um 3 Uhr nachmittags wird der König im Stadthause die städtischen Würdenträger empfzyges^ - i Liry» Georges beim Frage- «nb Aulmorteivlel. Genua, 20. April. (Korrbüro.) Nachdem Lloyd George seine Rede beendet, beantwortete er nachstehende schriftliche Fragen, die ihm von Journalisten schriftlich vorgelegt wur den. Ans die erste Frage, wieso Nathenau zur Deharchtung komme, daß Lloyd GeorK den dsutsch-russischsn Vertrag gekannt habe, antwortete dieser mit großem Nachdruck: Mir gegenüber

hat Rathenau keineswegs etwas derartiges behauptet, als er mich gestern mit Dr. Wirth besuchte. Hätte er es aber getan, so hätte ich geantwortet, daß ich vom Vertrag erst Kenntnis erhielt, als ich mich am Ostermontag nachmittags zur Beratung mit den anderen Vertretern der Miierten be gab und daß ich von dieser Nachricht peinlich berührt war. Aus die zweite Frage, warum er den Zwischenfall als beigelegt betrachtets, antwortete Lloyd George: Ich habe guten Grund anzuneh men, daß die deutsche Delegation

der Zwischenfall er ledigt. Aus die dritte Frage, „Ist der derrisch-rnsiyche Vertrag rm Grund genommen ein Ereignis von geringer Bedeutung angesichts der große« Fra-j gm dev Konferenz", gab Lloyd George zur Antwort: Es bestand der Wille, dis Verhandlungen der Konferenz auf dem Fuße völliger Gleich, heit und in gemeinsamer Arbeit zu führen. Deutschland hat die gleiche Zahl von Delegierten in den Kommissionen ge habt, wie die Alliierten. Gleichwohl ist hinter dem Rücken und ohne deren Wissen mit den Russen

verhandelt worden. Wenn Italien, Frankreich oder England so vorgegangen wa ren, könnte man sich leicht ausmalen, was Deutschland gesagt hätte. Ich glaube nicht, daß es als Kleinigkeit betrachtet worden wäre. Ich möchte keine harten Worte--gebrauchen, ich muß aber doch sagen, daß Deutschland einen illoyale« Akt gegen die Kollegen und gegen die Konferenz beging. Die vierte Frage, „Gchorm Deutsche und Russen zu jener Gruppe, von der Lloyd George gesagt hat, daß sie das Scheitern der Konse, renz wünscht

, wurde folgendermaßen beanftvortet: Gewiß nicht. Ans die fünfte Frage, „Ist es möglich, trotz der verlorenen Zeit das Ziel der Kon ferenz, insbesondere Punkt 6 der Konferenz zu erreichen", gab Lloyd George zur Antwort: So peinlich die Beratungen sind, die durch den Zwischenfall hervorgerufen wurden, so ist doch die sachliche Arbeit der Konferenz weitergegangen. Sechste Frage: «Welches sind jene Personen, die die Konferenz zmn Scheitern bringen wollen?" Lloyd George antwortete lächelnd: Diejenigen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.04.1922
Umfang: 4
Eindruck auf die Konferenzteilnehmer gemacht. Deutlich hebt sich vom Hintergrund der Konferenz ein Zweikampf Poincar4-Lloyd George ab. Ein Memorandum der Wiener Handels- und Gewerbe. ranrnrer. KB- Wien, 26. April. Die Wiener Handels- und Ge werbekammer hat, wie öie Blätter melden, an die Mit glieder der Konferenz von Genua ein Memoran dum gerichtet, das sich mtt der Frage der Erleichterung des R e i s e v e r k e h r e s. der Abschaffung der Ein. und Ausfuhrverbote und der Einführung

der Verkehrsfreiheit befaßt. Dsr 8ViSöen§pakL tfoffc GG0Vge§. KB. Genna, 25. April. Lloyd George hat den Ent wurf eines Frieöenspaktes heute nachmittags Barthou übergeben. Dieser Entwurf ist von Barthou dem j u r i st ische n Experten der französischen Delega. tion zur AuAarbeittMg eines Gutachtens mitgeteilt worden. Man glaubt nicht, daß bet Frieöenspakt ver öffentlicht werden wird, ehe dieses Gutachten wieder Lloyd George mitgetMt worden ist und eventuelle Aenderungen vorg^norrrmen worden sind. Lloyd George

über das Bündnis Englands mit Frankreich KB. Paris, 25. April. In einem Interview, das Lloyd George am Montag abends dem Korrespondenten des „TempS" in Genua gewährte, versicherte der englische Premierminister, er sei stets ein Freund Frank reichs gewesen. Seit dem Weltkrieg habe sich seine Freundschaft für Frankreich vertieft. Lloyd George befürchte indessen, daß in verschiedenen Gruppen und Klassen Englands in -der Nachkriegszeit einige A e n ö e ° rungen in der Haltung gegenüber Frankreich einge treten

seien, so in d^r L a b o u r Party, dann bei der liberalen Gruppe, die von Asquith geführt wird, und selbst bei einzelnen Konservativen. Seine (Lloyd Georges) Politik werde von sämtlichen alliierten Staaten, sowie von den kleinen Ländern Zentraleuropas begünstigt. Sein Wunsch gehe dahin, daß auch Frankreich in dem gleichen Friedenssinnt vorgehe, der allein die wirtschaftliche Ausrichtung Europas Herbeifüh ren und gute Beziehungen unter allen Län° m dern des Kontinentes wieder Herstellen könne

. Fm gegenteiligen Falle aber, wenn Gewalt stets als Argument oder Drohung in den Vordergrund gescho ben wird» könne dtts zum Ende der europäischen Zivi lisation führen. Ueberall in Europa sei der Wunsch nach Frieden vorherrschend und twtn findet ihn auch tn Genua bei allen Delegationen. Was Rußland anlange, denke Lloyd (George bei den Arbeiten der Delegation nicht an die Sowjets, sondern an das große verbündete Volk, dem man Hilfe! bringen müsse, damit es aus der ittfen Notlage heraus-! komme

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 18.10.1891
Umfang: 10
, wenn lvir, um bei dem augenblicklich schöneren Wetter nicht aus der Uebung zu kommen und um uns würdig ans den im Herbste zur Erledigung gelangenden Vertrag mit der Donau- Dampfschifffahrts-Gesellschaft vorzubereiten, den kühnen Entschluß faßten, eine Reise zum Lloyd anzutreteu. In der Nacht vom 32. auf den 33. Juli lösten wir uns beim Kassenschalter der Nordbahn in Troppau unseren Fahrschein zu 4 ft. 50 kr., er warben uns dannt das Anrecht ans einen bequem nicht gepolsterten Sitz und auf den Genuß

, die in der Lloydangelegenheit gesprochen, hier ein Stelldichein gegeben Hütten, um jämmtlich nach Triest zu fahren und in dem vom Lloydpräsidenten Freiherr v. Morpurgo in unergründlich tiefen, bauchigen Krügen dargebotenen Champagner theils ihre Freude, theils ihren Aerger über den Ausgang der Lloyderörterung zu ertränken. Da war zunächst der Berichterstatter Dr. Hall wich. Er trug ein ziemlich umfangreiches Buch bei sich, das neueste vom Büchermarkt: „Wahr heitsgetreue Darstellung der Geschichte des Lloyd, nebst

einem Anhänge: Der neue Lloydvertrag." Auf der Innenseite stand die Widmung: „Dem bewährten Anwalt des Lloyd gewidmet von den dankbaren Aktionären." Neben Hallwich stand der Dalmatiner Borcic, eine bauchige Reisetasche in der Hand, in welcher wir die 10 Millionen Vorschuß vermutheten, die er zur „Sanierung" des Lloyd für unumgäng lich nothwendig hielt. Er sagte uns aber, es seien nur deutsche Sprachbücher für seine Landsleute, da sie nun ja doch deutsch lernen müßten, wenn sie Lloydoffiziere werden wollten

. Dann sahen wir den Abg. R. v. Stalitz und neben ihm Herrn Prade. Der Letztere hatte soeben sein Notizbuch heraus gezogen und berechnete die nächstjährige Dividende des Lloyd, während der neben ihm stehende Freiherr v. Kübeck einen Lloydfahrplan in den Händen hielt, auf dem die Ankunft- und Abfahrtzeiten der Lloyd schiffe genau verzeichnet waren. Der Fahrplan trug den Vermerk: „Für Verspätungen bis zu 7 Tagen wird gebürgt." Dann war da der Herr Handels- jenen entrissen werden, die ihn heute vorzugsweise

des Hauses ausgedrückt. — Ein Erlaß des Unterrichtsministers verfügt, daß die lateinischen und griechischen Hausarbeiten in den oberen Gymnasialklaffen zu entfallen haben. minister mit tief nachdenklichem Gesichte. Die Wahl der zwei von ihm zu ernennenden Verwaltungsräthe machte ihm sichtlich Kopfzerbrechen. Der Abg. Geßmann trug sämmtliche Eingaben der Triester Kaufleute gegen den Lloyd in der Brusttasche, um sie den Verfassern unversehrt und — unerledigt wieder zurückzustellen, indessen der Abg. Neuber

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 09.05.1922
Umfang: 12
Vi VXmmvthiaih Iwelte Msgabe. MrOmsD^sLS Femfprrcktt l6o-l6r Femamk t SME sM MoWM-srD GhsndblcE' Jahrgang Innsbruck, Dienstag, am 9- Äai 1922 Zeige 209 Nerre Srife tu ®eitua. NalieMche Rettungsversuche. — Audtand und Frankreich die Schuidtragenden. Nauen, 8. Mai. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Die Stimmung in Genua wird als ziemlich Hoffnungslos zeichnet. Lloyd George soll völlig entmutigt fein und kaum an einen erträglichen Ausgang der Konferenz glauben M Folge der Haltung Frankreichs

und Belgiens lottuc auch m Erwartung einer ablehnenden Antwort der Russen aus W Memorandum der Alliierten. „Daily Mail" beruhtet f ine ernste Warnung Lloyd Georges an Barthou tn der Unterredung am 7. Mai. Lloyd George soll ein Ende pro. ,bereit haben für den Fall, daß Frankreich sortfahre, Belgien !ii unterstützen. Nach der letzten Unterredung mit den rus- ischen Delegierten hat Lloyd George, laut „Corrmre della Zera", anscheinend die hoffnungslose Unnachgiebigkeit etrußlands festgestellt. Man erwartet

jedoch vor einer ventuellen Abreise Lloyd Georges die feierliche Feststellung einerseits, daß in erster Linie die Russen für das Scheitern »er Konferenz verantwortlich und an zweiter Stelle die ranzösische Regierung. Barthou erklärte am 7. Mai franzo- sichen Pressevertretern, daß nicht die französische Delegation, ondern die Sowjetdelegation den Abreiseterrnrn festfetzen verden. Die russische Antwort dürfte nicht diktatorisch fein, ie müsie ja oder nein heißen, ohne Mittelding, also eine ab- olut

stand „Habt acht , auch wenn sie innerlich erbittert murrte. * Dieses unterirdische Grollen verstand ster/englffche Spürsinn sehr wohl — daher bestand Lloyd George aus der Zuziehung Sowjetrußlands, weil er als parlamentarisch geschulter Eng länder eben den Wert rechtzeitig geöffneter Ventile zu schätzen weiß Da vier militärische Strasexpedckronen zur Aenderung der ruMchen Ordnung zusammengebrochen und neuerliche gleich mißersolgversprechend waren, mußte man sich doch em- mal zu einer Aussprache

gekocht, ilnd — behielt recht. .Tatsache ivar, daß dm Ent- rüstnna" Lloyd Georges meisterhaft gespielt war- er ubertonte den französischen Lärm und nahm so deu Wind auS den Segeln. Taffache war weiter, daß England und ^taffen ihre Rollen glänzend verteilt hatten-, denn Lloyd ^te.t sich in jenen Grenzen der Sturmerzeugung, die de Facta^, gleichzeitig einsetzende Glättungsbemuhungen eben noch au-- gleichen konnten. Ja noch mehr: Als Lloyd Geor^, -men Schlichsatz in der Antwort an'dm deutsche Delegation

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.12.1929
Umfang: 8
Sir Austen Cham- öttlains: „Als der Krieg kam", in dem der damalige I Wende Oppositionspolitiker, spätere Staatssekretär für Men in der Koalitionsregierung Lloyd George und schließlich Außenminister iw Kabinett Balöwin, eine aus Mmittelbarer Kenntnis stammende Version der Vor- Mge am 31. Juli und in den beiden ersten August- iagen 1914 gibt, die zu der englischen Kriegserklärung an Deutschland führten. Es handelt sich um die Wiedergabe eines Auszuges aus dem Tagebuch Sir Austens. Die Eintragung

, und mit dem er dann auf Grund dieser Nach richten sofort nach London zurückreiste. Auf dem Bahn hof in London erwartete sie der Abgeordnete George Lloyd (nicht Lloyd George!), der damalige besondere Fachmann der konservativen Partei für außenpolitische Angelegenheiten und nachmalige Oberkommissär in Aegypten. Von Lloyd erfuhr Chamberlain, daß der fran zösische Botschafter in London, Paul Cambon, sich bei ihm Wer ölte Haltung des Kabinetts Asquith in dem i zwischen Frankreich und Deutschland ausgebrochenen > Konflikt

, so würden sie England sein Bei- ritestehen niemals verzeihen. Sollte aber Deutschland siegen, so würde es England erst recht schlimm ergehen. Lloyd berichtete ferner, er habe kurz vor dem Zusammen- ireffen mit Chamberlain auf dem Bahnhof eine Bespre chung mit Lord Lansdowne, Bonar Law, Arthur BaA- I iour und mit General Henry Wilson vom Generalstab Gabt. Wilson sei verzweifelt gewesen. Der Mobilisier mngsbefehl hätte schon ergehen müssen, aber die Regie rung habe noch nicht einmal die elementarsten Vorberei

- iungsmaßnahmen genehmigt. Lansdowne, Bonar Law und Balsour, meldete Lloyd, seien unschlüssig gewesen. Darum habe er Chamberlain herbeigerufen, denn er sei der einzige Mann, der die übrigen konservativen Führer bewegen könne, etwas zu tun. Lloyd hatte sich offenbar an die rechte Adresse gewandt, denn der Franzosensreund Chamberlain trat sofort und energisch in Aktion. Am 2. August, morgens 9.15 Uhr, var Chamberlain bei Lord Lansdowne (dem Außen minister im Vorausgegangenen konservativen Kabinett). Lansdowne

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Lienzer Nachrichten
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Seite 8 von 16
Datum: 20.08.1915
Umfang: 16
, daß ein solches Verbot erst nötig war. Jedenfalls wer den die Russen aus dieser Tatsache nicht die erfreulichsten Schlüsse auf die Stimmung des englischen Volkes ziehen können. Nicht irgend eine Winkeleinrichtung war es, die diese Wetten entgegennahm. Nein, „Lloyd", der große Lloyd selbst, hat damit ein recht umfangreiches Geschäft in den letzten Monaten gemacht. Es wurde von den Engländern zuerst aus den Fall Przemysls „gesetzt", wie am Totali sator beim Pferderennen. Dann kam der Fall von Lemberg an die Reihe. Wer

den Tag richtig erraten hatte, gewann große Summen. Das größte Ereignis war der Fall Warschaus. Daran beteiligte sich alt und jung, arm und reich. Ms dahin blühte dieser „Sport" mehr im verborgenen, wenn auch jeder wußte, daß Lloyd zu dem und dem Tage Wetten aus den Fall Warschaus 5:1 annahm. Nachdem aber die Rusien den großen Rückzug antreten muß ten, nahmen die Wetten einen so großen Um fang an, daß sie in London das Tagesgespräch bildeten, und zwar wetteten die Engländer jetzt auf den Fall

Petersburgs. Das war der englischen Regierung aber zuviel. Der Fall der Hauptstadt des verbündeten Rußland sollte nicht als Gegenstand von Wetten dienen, die noch dadurch vermehrt wurden, daß sich, wie bereits gemeldet wurde, die englischen Blätter schon Sorgen um Petersburg machten. Nun verbot die englische Regierung „Lloyd", noch weiterhin Wetten auf Petersburgs Fall anzu nehmen. Damit ist aber nicht gesagt, daß die Engländer nicht trotzdem weiter auf Rußlands Zusammenbruch wetten

werden. Zwar ist „Lloyd" durch den Machtspruch der Regierung als Wettannahmestelle ausgeschaltet. Aber an Stelle dieser einen großen Gesellschaft werden sich tausend kleine auftun, um der Wettluft Englands entgegenzukommen. Gegenüber dem Ernst, der in Deutschland dem Kriege entgegen gebracht wird, wirkt jedenfalls die Tatfache, daß England auf seines Bundesgenossen Ka tastrophen Wetten eingeht, besonders kennzeich nend. Man kann nämlich daraus nicht nur die völlige Gesühlslosigkeit der Engländer

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 17.06.1922
Umfang: 10
.. Boiulsres Lowdmer Reise. EP. Paris, 16. Juni. Eigenbericht. „Daily Mail" schreibt: Die hauptsächlichsten Meinungs- verfchiedenheiLen, die zwischen der englischen und ftanzosi. sck^n Regierung bezüglich der Haager Konferenz begehen, werden in der nächsten Unterredung zwischen Pomcare und Lloyd George m London ausgiebig besprochen^ weichen. Der ftanzösische'Ministerpräsident hofft, den größten Terl de- Montaqs für seine Unterredung mit Lloyd George benutzen zu können. Er wirb London wahrscheinlich erst

rücken würde. EP. Paris, 16. Juni. Eigenbericht. Der Londoner Korrespondent »Petit Journal" be richtet, daß gestern abends in Downingstreet erklär, wurde, daß das Programm der Unterredung zwischen Lloyd George und Poincare noch nicht endguttig festqelegt war. Außer dem Mittagessen, zu dem Lloyd Ge orge Poincare eingeladen hat, sei noch nichts ^regelt wor den Es ging gestern das Gerücht, daß Poincare Lloyd Ge orge hat fragen lassen, ob er geneigt wäre, nach dw em Mi - tagessen eine politische

sich besonders um das östliche Mittelmeer, um Rohstoffbezug und Petroleum-Konzessionen. EP. London, 16. Juni. Eigenbericht. Der Korrespondent des „Daily Telegraph" in Rom schreibt, daß das einzige Dokument, das mit Bezug auf eme englych- italienische Allianz bestehe, ein Brief Lloyd,Georges an Schantzer fei. worin Lloyd George Italien das Recht zuer kennt in der Frage der Petroleumkonzessionen besonders be rücksichtigt zu werden. Der Korrespondent erklärt, daß zähst reiche italienische Politiker

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Alpenland
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Seite 1 von 14
Datum: 12.03.1921
Umfang: 14
, in London den korrekten W-chr- heirsbeweis für seine Telegramme führen zu können, wird H.'rra Mayr diwch die Tiroler Volksabstiinmimg allerdings bis zrw Unmöglichkeit erschwert. Herr Mayr würde dabcr bei der Begrüßung in London Lloyd George am besten la gen: Ich danke Ilmen herzlich für Ihre Einladung, die mir Gelegenheit gibt, zmn ersten Male in mciinm Leben und noch dazu umsonst. London zu leben: sonst bitte, neh. m e n S i e m i ch w i r k I i ch n i ch t e r n st — „m e i n" Volk tntes nämlich

gegen den deullchenAubeumwifter. Englische Lögenmeldungen. Berlin, 11. März. (Wolffbüro.) I» der engNsche« Presse ist behauptet worden, der Reickfsminister des Aeuße- ren Dr.Simvn? hätte bei seiner Abreise von London Presse- Vertretern gegenüber geäußert, er hoffe bald wieder zu kom- nren. Wir sind ermächtigt, festzustellen, daß ReichSmimster Tr. Simons diese Aeußerung uicht getan hat. Lloyd George will Dr. Simon; mibkreditlerea. Paris, 11. Mörz. Aufnahme der eigene« Funkcnstatia«. „Petit Paris ie n" veröffentlicht «in Gespräch

mit Lloyd Geor-ge, übw den AuSgang der Londoner Beratun gen. Der Ministerpräsident bedaure aufrichtig, daß die Kon ferenz mit dem Abbruch der Verhandlungen schließen mußte. Wenn man das Gebiet der Zwangsmaßnahmen betretet« habe, so wisse man doch nicht, wie weit sie führen könnte». Schon deshalb hätte Lloyd George sein Möglichstes ae- ran, um den Abbruch zu vermeiden, doch hätten ihn oie Deutsck^en selbst unvermeidlich gemacht. Was di« Angele- aenhelt lehr ersckMere, sei der Umstand, daß Deutschland

noch keine» Staatsmann gefunden habe, der der schweren Auf gabe gewachsen und imstande wäre, die Nation zu einer bes seren Zukunft entgegenzuführen, wie etwa Gambett^ oder Thiers. Lloyd George befürchtet, daß Deutschland de» schwe ren T^hler begeben werde, in seinem Widerstand zu verhar ren. In dieser Voraussicht l)«be er insbesondere darauf ge- druilge», daß der Aiifschlag auf den Verkaufspreis deutscher Waren erhoben werden solle, eine Maßnahme, die den Vor teil habe, den Alliierten unverzüglich Nepamtionszahlunge

» selbst ohne Zustimmung Deutschlands zu verschaffen. Schließlich kain Lloyd George ans die englisch.franzosische» Beziehungen zu sprechen, wobei er hervorhob. daß Franck- reich Entgegenkommen gezeigt habe. Die französischen Un terhändler hätten sehr viel Mäßigung und Besonnenheit be wiese» und keineswegs Summen verlangt, welche Deutsch lands Leistungsfähigkeit übersteigen. Lloyd George wies darauf hin,, daß Trankrcich von iehe« Freunde in England batte, deren Zahl seit dem Kriege bedeutenid gewachse» sei. Solange

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 01.10.1891
Umfang: 12
werden, daß die letzte Verwaltung des Lloyd mehr auf die eigenen Jntereffen der Verwaltungs räthe und Aktionäre, als auf das Gesammtintereffe be dacht war. Der Schiffspark des Lloyd zählt 73 Dampfer, von denen 16 nicht über zehn Jahre zählen. Die Technik in der Schifffahrt macht nun sozusagen täglich Fortschritte. Da aber der Lloyd in der finanziellen Unmöglichkeit fich befand, neue Schiffe zu bauen, so konnte er die Konkurrenz bester subventionirter Gesellschaften anderer Länder nicht aushalten. Die Reparaturkosten

der Schiffe beliefen sich durchschnittlich im Jahre auf 2 1 / 10 Millionen Gulden. Als die Katastrophe vor der Thüre stand, rief der Lloyd die Staatshilfe an, in dem er erklärte, es sei ihm wegen seiner allgemein zugegebenen Nothlage unmöglich, den in den beiden Verträgen des Jahres 1888 dem Staate gegenüber eingegangenen Verpflichtungen nachzukommen. Dabei war es geradezu ausgeschloffen, daß der Lloyd durch eigene Kraft sich wieder aufraffen könne. Die Gefahr war nahe, die Oesterreichs größte

. Die Dampferflotte des Lloyd — so ziemlich, wie bekannt, die ganze österreichische Dampferhandelsflotte — ist ihnen unentbehrlich geworden. Ihr Wohl und Wehe steht im innigsten Zusammenhange mit der Prosperität oder dem Niedergänge dieser Flotte. Die Aufrechthaltung des Lloyd, die Wiederherstellung seiner Leistungsfähigkeit ist ein Gebot des allgemeinen, öffentlichen Jntereffes und wird dadurch bis zu gewissem Grade eine Staatsnothwendigkeit.' Zur Abwendung des drohenden Unheils' war ein Ein- greisen unbedingt

nothwendig geworden. Warum hat man aber nicht bei diesem Eingreifen die sofortige Ver staatlichung eingeleitet? Es ist gewiß von großem Vortheile, wenn die Verkehrsmittel in Händen des Staates sich be finden. Aber es gibt Verhältniffe, welche einer Verstaat lichung oft im Wege stehen. Der Lloyd dehnt seine Fahrten aus nach Ostasien u. s. w.; er hat aber auch einen Lokal- verkehr im adriatischen Meere an den Küsten Jstriens und Dalmatiens. Die Schiffe dieser Route könnten einmal ver staatlicht

; wäre er damals ein Staatsunternehmen gewesen, so wären die Schiffe einfach als „gute Prise' ge kapert worden. Der Lloyd hat im rusfich-türkischen Kriege für beide Theile verfrachtet und die besten Ges häfte gemacht. Ein Staatsunternehmen könnte, ohne die Neutralität zu ver letzen, dieses Geschäft gar nicht machen. Die Verstaatlichung war also ausgeschloffen. Abhilfe mußte aber geschaffen wer den. Dabei bestanden die Verträge von 1888 in der Dauer von zehn Jahren zu Recht. Was konnte demnach

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.05.1917
Umfang: 8
Blutlasten getragen hat. Um die drohende Not zu lindern und den Gefah ren vorzubeugen, die sie birgt, bemühen sick> mtn die meisten Staaten, die heimische Produktion jetzt so viel als möglich zu steigern. Die aufgewendeten Mittel und Methoden sind verschieden. Die größ ten Anstrengungen macht England. Dort peitscht Lloyd George das Landwirtschaftsamt und alle landwirtschaftlichen Kriegsaus''^>ü sie des Königs reichs zu unerhörten Anstrengungen- an, er zwingt die Landwirte Irlands, mindestens 10 Prozent

mehr Land zu bebauen und hat in drei bis vier Monaten einet fieberhaften Tätigkeit „eine Mil lion Acres neues Land" zur Bestellung gebracht. Englands Rüstungen für die Ernte 1918 sind wahrhaft Gigantisch. „Nach unseren Plänen", so srr. 102 versichert Lloyd George in seiner Rede in der Guildhall, „werden 3 Millionen Acres mehr be baut. Ich kann garantieren, daß niemand uns, selbst wenn wir keine Tonne an Nahrungsmitteln von auswärts bekommen, aushungern kann." Nun, das mag eine Lloyd Georgesche

Uebertreibung sein, deren skrupellosen Gebrauch er zur Besänftigung seiner unruhig werdenden Landsleute für nötig hält, immerhin kann inan seiner Rede die unbe streitbare Tatsache entnehmen, daß England unge heure Mittel zur Steigerung der Erträge seiner Landwirtschaft auswendet. Lloyd George garan tiert in seiner Agrarreform den Farmen Mindest preise für die nächsten 6 Jahre — allerdings Preise, die noch niedriger (?) sein sollen, als die durch schnittlichen Weizenpreise in Deutschland —, er nötigt

die Bauern Mindestlöhne für die Landarbei ter auf (25 Schillinge die Woche für einen norma len Arbeiter) und er trifft zugleich Vorkehrungen, um einer gefährlichen Steigerung der Bodenrente entgegenzuwirken. Lloyd will gleichsam eine ganz neue Landwirtschaft aus den: Boden emvorschießen lassen. Wir können als Laien natürlich hier nicht entscheiden, ob der demagogische Draufgänger sein großes Ziel erreichen wird und ob er für dieses die richtigen, zweckentsprechenden Mittel gewählt hat. Jedenfalls plant

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