des „Napoleons des Kolonialwarenhandels", der ebenfalls in die ser Woche in Rom beginnt, handelt es sich nicht um Blut, son dern um Geld^ * Der Henker von Paris erzählt. „Paris-Soir-Dimanche" veröffentlicht eine Reportage von Emmanuel Car, die voll ständigste Reportage, die wohl je über die Tätigkeit von „Monsieur de Paris", wie Anatole Deibler, der französische Henker diskret genannt wird, gemacht werden konnte. Die Auskünfte stammen von Leopold Desfourneaux, dem „Onkel Leopold", der tatsächlich der Onkel
Deiblers ist, während die beiden anderen Gehilfen — Onkel Leopold ist Erster Gehilfe — Neffen Deiblers sind. Onkel Leopold, der aus einer ganz berühmten Henkersfamilie stammt — bereits 1376 arbeitete ein Desfourneaux in diesem Gewerbe in Orleans — und bereits bei 453 Hinrichtungen mitgewirkt hat, erzählt bei dieser Gelegenheit, was der französische Henker eigentlich verdient. Die Ziffern sind erstaunlich gering, entgegen allem Gerede, das von phantastischen Einnahmen des Monsieur de Paris zu erzählen
wußte. Anatole Deibler — er wie seine drei Gehilfen sind Staatsbeamte — erhält jährlich 18.530 Franken, zuzüglich 10.000 Franken für die Er haltung der Guillotine und ihren Transport, wenn die Hin richtung in der Provinz stattfindet, vom Bahnhof zum Ge fängnis. Der Erste Gehilfe, also Onkel Leopold, bezieht 14.800 Franken, die beiden anderen, die Neffen O b r e ch t, 9805 Franken. Auch den „Stücklohn", von dem das Volk im mer noch spricht, gibt es nicht. Ein einziges Mal, nach der Hin richtung
des Präsidentenmörders G 0 r g u l 0 f f, gab es eine Gratifikation von je 50 Franken. Außerdem gibt der Staat den vier „Messieurs de Paris" ein reserviertes Eisenbahn abteil sowie zehn Centimes für jeden zurückgelegten Kilo meter, neun Franken pro Mahlzeit und fünfzehn Franken für jede außerhalb Paris verbrachte Nacht. Seit etwa vierzehn Tagen ist nun Onkel Leopold im Ruhestand. Nach 453 Exe kutionen, deren erste im Jahre 1876 stattfand, im Alter von 78 Jahren. Wetterberichte. Innsbruck, 20. Juli. Leichte Bewölkung